Nimm das, CoRoT-7b: Einst als der Durchbruch in der Exoplaneten-Forschung gefeiert, ist die Masse dieses Fundes des europäischen CoRoT-Satelliten inzwischen so unklar, dass sie irgendwo zwischen Null und 10 Erdmassen liegen kann (s.a. ISAN 118-8 [NACHTRAG] und dieses Paper, S. 7), womit auch so ziemlich jede Dichte möglich ist. Hat gerade Natalie Batalha, die stellvertretende wissenschaftliche Leiterin des US-Konkurrenten Kepler auf einer Pressekonferenz auf der 217. AAS-Tagung in Seattle erzählt (Screenshot eines geheimen Webcasts für Astrojournalisten) – die nun den „ersten fraglos felsigen Exoplaneten“ Kepler 10b präsentierte. Die Amerikaner hatten einfach mehr Glück mit ihrem Stern: Er verhält sich wesentlich friedlicher als der chaotische CoRoT-7, und so lassen sich Masse (ca. 4.6 Erden) und Dichte (8.8 g/cm^3; der mögliche Bereich soll nach anderen Angaben zwischen 6 und 11 g/cm^3 liegen) von Kepler-7b schärfer angeben.
Nach allen Modellen für den Aufbau eines Planeten muss er felsiger Natur sein, irgendwo zwischen einem erdähnlichen Aufbau und überwiegend Eisen. Exoplaneten-Guru Geoff Marcy (im Bild ganz rechts) fand das auf der PK „bewegend“. Mit 1.4 Erddurchmessern ist Kepler-10b auch der kleinste bisher entdeckte Exoplanet; er kreist – alle 0.84 Tage – um einen sonnenähnlichen Stern, der allerdings 8 Mrd. Jahre alt ist. Ob es noch mehr ähnliche Fälle unter den noch unveröffentlichten Kepler-Planeten gibt, wurde heute allerdings nicht verraten: Die nächste große Veröffentlichung gibt’s im Februar. NACHTRAG: Der oben verlinkte Screenshot des Diagramms wird bereits hier im Cosmic Diary verwendet! NACHTRAG 2: Im Gegensatz zu dieser Darstellung ist ein alter OGLE-Planet übrigens keine Konkurrenz für den Kepler-Planeten. NACHTRAG 3: hier noch das Paper zur Entdeckung, weitere Grafiken und ein 3-Minuten-Video mit heißer(!) Animation ab 1:30.
Schlagwörter: Exoplanet, Kepler-10b, Planet
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