Noch sind die Quellen allein Blog-Stories, die auf einem internen Rundschreiben und einzelnen Interviews basieren, aber das Bild ist eindeutig: Die NASA hat alle Arbeit an den großen Weltraumastronomie-Projekten LISA (Gravitationswellen-Nachweis durch mehrere Satelliten) und IXO (großes Röntgenobservatorium) abgebrochen. Beide gehören auch zu den 3 Finalisten für das erste Großprojekt der Cosmic Vision der ESA („Erste Riesenforschungsmission …“); der dritte wäre eine Mission zum Jupiter ebenfalls mit der NASA zusammen. Angesichts der Unwägbarkeiten der NASA-Politik war die ESA-Auswahl bereits verschoben worden („NASA zu verwirrt …“): Da nunmehr allen drei Kandidaten der NASA-Beitrag abhanden gekommen ist, wird diesseits des Atlantuik ein gewaltiges Umdenken nötig, die bisherigen Missionskonzepte sind allesamt Geschichte und müssen deutlich vereinfacht werden. Und jenseits des Teichs? Dort werden die Karten erst recht neu gemischt werden müssen (womöglich mit gleich einer neuen Decadal Review für die Astrophysik) – und schon munkeln manche, das viel zu teuer geratene JWST könnte doch noch dran glauben müssen … Cat Dynamics, Cosmic Variance 6., BBC Blog, Living LIGO, Nature Blog [NACHTRAG: mit einem Update vom 11.4.] 7.4.2011. NACHTRAG: ein offizielles Wort zu LISA. NACHTRAG 2: ein Statement des AEI Hannover zum Weiterleben von LISA … NACHTRAG 3: … und ein Statement der NASA (in einem Update vom 13.4.)
Nur ein gemeinsamer Marsrover von ESA & NASA 2018
Auch das gemeinsame Marsprogramm von ESA und NASA („Grünes Licht …“) wird abspecken müssen: Eigentlich sollten 2018 gemeinsam ein ESA- und ein NASA-Rover starten, der erste zu intensiven astrobiologischen Forschungen, der andere zum Probensammeln für einen Transport irgendwann zur Erde, aber beide (ExoMars bzw. MAX-C) werden nun zu einem Fahrzeug vereinigt, größer als die beiden gewesen wären. Viele Details müssen noch ausgehandelt werden, aber der Rover wird vermutlich in Europa gebaut und mit europäischen und amerikanischen Instrumenten bestückt, und die USA sorgen auch für Verpackung und Start – und die Landung, mit genau derselben Skycrane-Technik, die erstmals beim MSL (s.u.) zum Einsatz kommt: Deren exakte Wiederverwendung soll entscheidend zum Geldsparen beitragen. (BBC 7.4.2011) NACHTRAG: Die ESA soll sich Ende Mai entscheiden, ob das was wird.
Erste Spektren des deutschen GREAT-Instruments auf der fliegenden Sternwarte SOFIA, aus der Sternentstehungsregion M17SW im Terahertz-Bereich, die beim ersten Wissenschaftsflug in der Nacht 5./6. April aufgenommen wurden, auch die Galaxie IC342 war beobachtet worden. Auf dem Jungfern-Flug wurden mit GREAT die stärksten Emissionslinien beobachtet, über die eine Kühlung des interstellaren Mediums erfolgt: Pressemitteilungen von MPG, MPIfR und DLR und den Universitäten Stuttgart und Köln und NASA und USRA Press Releases 7.4.2011.
Soyuz TMA-21 im Anflug auf die ISS heute morgen, knapp 49 Stunden nach dem Start und 10 Minuten zu früh: Man sah die Chance, schneller zum Ziel zu kommen und dabei etwas Sprit zu sparen und nutzte sie. Und nun? Die ‚Abschaltung‘ der US-Regierung ist immer noch nicht abgewendet und hätte z.B. gravierende Folgen am KSC für die Vorbereitung von STS-134, z.Z. für den 29.4. geplant. Und noch schlimmer: Es gäbe dann kein NASA-Fernsehen mehr …
So „sieht“ das Laseraltimeter LOLA auf dem LRO den Mond: von links ein Höhen-, ein Neigungs- und ein Rauigkeitsbild, das aus den Höhenmessungen aus dem Orbit abgeleitet wurde, alle auf den jungen Krater Tycho zentriert – alle 192 Terabyte Daten der ersten Missionsphase (die einer längst nicht mehr existierenden bemannten Mission zuarbeiten sollte) sind inzwischen öffentlich, darunter auch eine 1.1 GB große Höhenkarte mit 100 m Netzweite. Der LRO betätigt sich weiterhin, nun rein wissenschaftlich; derweil hat der zweite chinesische Orbiter Chang’e 2 seine Primärmission abgeschlossen und wendet sich weiteren Aufgaben zu – während es bereits Pläne bis Chang’e 5 gibt.
So weit ist der nächste Marsrover schon gediehen: das Mars Science Laboratory der NASA alias „Curiosity“ (allmählich wird der, äh, kuriose Name etwas populärer). Gestartet werden soll zwischen dem 25.11. und 18.12., und wo gelandet werden soll, wird auch bald entschieden. Das Bild des 3-m-Rovers enstand am 4. April im Rahmen einer Pressevorführung, von der Fotografen reichlich Gebrauch machten.
Eine Merkuraufnahme vom ersten Wissenschaftsorbit MESSENGERs von 80°S: Wie angekündigt, gibt es seither genau einen Bild-Happen pro Tag in der Galerie, während der Planet systematisch fotografiert wird: Die morphologische Basiskarte soll 90% der Oberfläche mit 250 Metern pro Pixel Auflösung zeigen, überwiegend mit schrägem Sonnenstand.
Schlagwörter: Chang'e, Cosmic Vision, Curiosity, ESA, ExoMars, IXO, LISA, LOLA, lro, MAX-C, Merkur, MESSENGER, mond, MSL, nasa, SOFIA, Soyuz
15. April 2011 um 21:46 |
[…] IXO- und LISA-Teams der NASA werden nicht sofort aufgelöst, trotz des Ausstiegs der NASA aus Projektpartnerschaften mit der ESA, hat sich inzwischen gezeigt: Man hofft wohl, wenn die ESA […]
28. Juli 2011 um 23:19 |
[…] starten und immer noch effizient nach Gravitationswellen suchen, auch wenn die Satelliten nach dem Ausstieg der USA abgespeckt werden müssen, sagen ESA-Planer: Im Herbst soll ein detailliertes Konzept vorgelegt […]
30. Juli 2011 um 19:08 |
[…] Rovers 2018, der wesentliche Komponenten der Landetechnik Curiositys übernimmt und in dem der ursprüngliche ESA-Rover ExoMars aufgeht („Nur ein gemeinsamer …“). Doch angesichts ihrer Haushaltsprobleme konnte die […]
4. Februar 2012 um 17:39 |
[…] abgespeckten Laserinterferometern im All zum Nachweis von Gravitationswellen, nachdem die NASA die ESA mit LISA allein gelassen hatte: In Europa heißt die Light-Version jetzt „evolved LISA“ (eLISA, vormals NGO […]
18. April 2012 um 22:11 |
[…] Riesenforschungsmission …”), März (“NASA zu verwirrt …”) und April hatten das schon geschildert. Im Laufe des Jahres 2011 waren dann alle drei Vorschläge in kurzer […]