Heute um 16:00 Uhr wird auf einem Seminar im CERN, das auch im Web übertragen wird, über ein höchst kurioses Resultat des Neutrinoexperiments OPERA berichtet, das sich in allen Details aber auch in diesem 24-Seiten-Paper findet: Die Neutrinos, die da 730 km zwischen Quelle und Detektor zurücklegen, kommen 60±10 Nanosekunden schneller an als wenn sie sich – vorschriftsmäßig – mit Lichtgeschwindigkeit bewegen würden. Experten für Messtechnik haben alles und jedes versucht, um systematische Fehler auszuschließen, aber keinen gefunden, weshalb die Sache nun in die Öffentlichkeit darf: Angesichts der Abwesenheit jedweden Problems mit der Speziellen Relativität in den letzten 100 Jahren geht es darum, dass andere nach dem wahrscheinlichen Fehler suchen. Auch über etwaige Konsequenzen eines korrekten Ergebnisses für die theoretische Physik wird explizit nicht spekuliert, und der CERN Press Release dazu qualmt nur so vor Skepsis. Aber selten war Physik so unterhaltsam: weitere Berichte von Reference Frame, Quantum Diaries (früher, mehr), Cosmology Science, Pro Physik, Nature News, Science Now, BBC, LA Times, Guardian, Wall Street Journal, Telegraph, AP, Reuters, Ars Technica, Houston Chronicle Blog, LiveScience, Universe Today, Discovery, SciFi Wright – und schon der erste Cartoon, der übrigens die Wirklichkeit widerspiegelt, denn mindestens eine 100-Euro-Wette über das OPERA-Mysterium läuft schon …
Schlagwörter: Überlichtgeschwindigkeit, Lichtgeschwindigkeit, Neutrinos
27. September 2011 um 22:42 |
[…] hat niemand einen offensichtlichen Fehler in der Arbeit mit den überlichtschnellen Neutrinos (weitere Pressemitteilungen von Uni Bern und CNRS) aufzeigen können, weder auf dem CERN-Seminar […]