Der astronomische Verein ist dieses Jahr 90 und seine zweite Volkssternwarte 50 Jahre alt geworden – und seit dieser Woche hat er sein in der langen Geschichte drittes und bei weitem größtes Hauptinstrument: Die Volkssternwarte Köln hat diesen Mittwoch ein Spiegelteleskop mit 60 cm Spiegeldurchmesser und 5.4 m Brennweite auf’s Dach gesetzt bekommen (auch eigene Berichte und ein TV-Beitrag [NACHTRAG: und weitere Berichte hier und hier]). Just rechtzeitig zu einem aufschlussreichen wie unterhaltsamen Festakt [NACHTRAG: Berichte hier und hier] heute zur Feier des Doppelgeburtstages (ganz unten P. Hombach mit astronomischen Sonifikationen) – und zur Quasi-Übergabe des „Cologne Large Telescope“ (CLT; Bilder oben, Nr. 2 & 7 ge-Autostich-te Vertikalpanoramen) an die Kölner Bürger. Die seine 100’000 Euro Baukosten komplett per Crowd-Funding – durch den reichlichen Kauf von Sternpatenschaften, bis alle mit blossem Auge sichtbaren Sterne weg‘ waren – komplett übernommen hatten: eigentlich unfreiwillig, denn diese Aktion „Kölner Himmel“ sollte ursprünglich einen kleinen Projektor für ein Planetarium finanzieren, doch die zusätzlich nötigen öffentlichen und privaten Mittel für ein passendes Gebäude waren nicht zu finden.
Einer Klausel gemäß hatte die MV der VSW daher vergangenes Jahr entschieden, mit dem Geld – minus einer in dieser Situation fälligen Großspende an karitative Einrichtungen – stattdessen ein neues Fernrohr für die Öffentlichkeit zu bestellen, dessen Spiegel vom russischen Hersteller Lomo stammt, während für die Mechanik ein Vereinsmitglied und hauptberuflicher Teleskopkonstrukteur sorgte (M. Wirth, unten rechts neben dem VSW-Vorsitzenden H.-M. Hahn). Das erste Hauptgerät des Vereins war ein 165-mm-Refraktor gewesen, der in der ersten VSW von 1935 gestanden hatte und – nachdem sein Objektiv des 2. WK in einem Bankschließfach überstand – auch in der neuen VSW ab 1962 Dienst hat, bis er 5 Jahre später von einem 225-mm-Coudé-Refraktor abgelöst wurde. Das immerhin 30’000 DM teure und von der Stadt bezahlte Gerät – das nun verkauft werden soll – war damals das größte öffentlich zugängliche Linsenteleskop in NRW, und sein Nachfolger CLT wird nach rund einmonatigen Tests noch dieses Jahr das größte öffentliche Teleskop des Landes überhaupt sein. Bislang spielte die in Ehren gealterte Sternwarte auf dem Dach eines Gymnasiums in Köln-Sülz in der Öffentlichkeitsarbeit der VSW eine untergeordnete Rolle, bei der Vorträge die Hauptsache waren: Das dürfte sich mit dem bevorstehenden „First Light“ des ‚Bürgerteleskops‘ ändern.
Schlagwörter: Volkssternwarte Köln
29. September 2012 um 20:22 |
[…] [Daniel Fischer. Bildmontage: Polaris / VSW Köln. NACHTRAG: noch ein Artikel. NACHTRAG 2: Es ist da!] Share this:TwitterFacebookGefällt mir:Gefällt mirSei der Erste dem dies […]
1. Oktober 2012 um 13:45 |
[…] über die Schulter gucken durfte. [Nico Schmidt. Impressionen von der Einweihung drei Tage später gibt's bereits hier!] Share this:TwitterFacebookGefällt mir:Gefällt mirSei der Erste dem dies […]
2. Oktober 2012 um 12:05 |
[…] Weiteren wurde hier über die Veranstaltung gebloggt. Und da bleibt mir nur noch zu sagen: clear skies und immer eine […]