Zehn koronale Massenauswürfe in fünf Tagen hat der Satellit STEREO AHead vom 18. bis 23. April beobachtet: Das Geschehen war teilweise so komplex, dass die einzelnen Plasmawolken kaum zu unterscheiden waren. Die meisten gingen in dieselbe Richtung und stammten wohl von derselben Aktivitätsregion.
Der Satellit Fermi musste einem toten russischen Satelliten ausweichen und dafür am 3. April seine Düsen zünden – die eigentlich nur dazu da sind, den Satelliten am Missionsende aus seiner Bahn zu entfernen und die im Orbit nie getestet worden waren: Das kurze Manöver verlief problemlos.
Eine besonders große Fontäne des Saturnmonds Enceladus, wie sie Cassini am 18. Januar aufgenommen hat – den Mond erhellt dabei vom Planeten reflektiertes Sonnenlicht, und der Phasenwinkel betrug 173°, d.h. die Sonne stand beinahe hinter Enceladus.
Zeitraffersequenzen der Erde aus der ISS – in „4K“, d.h. mit rund 9 Mio. Pixeln pro Einzelbild: Bereits seit 2010 erlaubt YouTube 4K, wobei wegen der automatischen Kompression die Qualität aber nicht dem Original entspricht. Und den passenden Bildschirm bzw. Kino-reifen Beamer braucht’s natürlich auch (wobei dieses Video allerdings auch in kleiner sehenswert ist).
Zypern aus der ISS, sozusagen im Gegenlicht – jedenfalls gibt’s direkt vor der Südwestküste einen gewaltigen Glint.
Ein Soft Gamma Repeater sitzt nur 3″ neben Sgr A*
und ist gerade vom Satelliten NuSTAR entdeckt und von Chandra weiter charakterisiert worden, während Radioastronomen leider nichts an der Stelle sehen. Der Neutronenstern mit starkem Magnetfeld (Magnetar) rotiert alle 3.76 Sekunden und war der tatsächliche Verursacher eines Röntgenflares, der am 25. April scheinbar aus Sgr A*, also der Quelle genau im Zentrum der Milchstraße, gekommen war: Wie sich nun zeigt, ist diese derzeit ruhig und macht keine Röntgenflares, was sie zu anderen Zeiten durchaus gerne tut. Ob sich der SGR in ihrer unmittelbaren Nähe oder nur zufällig sehr nahe der Sichtlinie befindet, ist noch unklar.
Opportunity hinter der Sonne in einen Ruhe-Modus geraten
Inzwischen ist der Mars wieder soweit aus der Sonnenkonjunktion heraus getreten, dass Kommunikation mit den Rovern auf der Oberfläche wieder möglich ist – und die betagte Opportunity wurde dabei in einer Art Ruhezustand vorgefunden (auch Artikel hier und hier), in den der Rover wohl bei einem Kameratest geraten war – danach war der Computer neu gebootet worden und wartete auf neue Befehle [NACHTRAG: mehr Links. NACHTRAG 2: Der Rover ist wieder voll unter Kontrolle, wie ein Update des oben verlinkten Status-Berichts verrät. NACHTRAG 3: ein laaanger und ein normaler Artikel dazu].
Eine Notfallplanung für den Kepler-Satelliten hat begonnen, nachdem die Sorgen gestiegen sind, dass es mit dem Drallrad #4 bald zuende gehen könnte und man nichts mehr für es tun kann. Wenn es ausgefallen ist, könnte man andere schon still gelegte Drallräder wieder zu benutzen versuchen, vielleicht zusammen mit Düsen [NACHTRAG: Details möglicher Optionen].
Die AAS moniert Ungleichgewichtiges im NASA-Budget
In einem Statement von heute mahnt die American Astronomical Society angesichts des FY2014-Requests an, dass „a balance of small, medium, and large space missions in astronomy, planetary science, and solar physics“ eingehalten werden sollte (über zu wenig für die Planeten [NACHTRAG: noch’n Artike] lamentieren schon andere reichlich). Insgesamt ist die AAS aber mit Obamas Forschungsförderung zufrieden. Derweil hat die NASA weitere Soyuz-Sitze für US-Astronauten zur ISS gebucht, für den Fall, dass die kommerziellen Anbieter dies nicht rechtzeitig übernehmen können [NACHTRAG: Hintergründe und mehr Links]. Und ein kommender ISS-Besucher beschreibt seine Erlebnisse in einer Zentrifuge.
16 Sekunden brannte heute das Triebwerk des SpaceShipTwo bei seinem ersten „powered flight“ (Tele-Bild oben: MARS Scientific), bei dem auch gleich die Schallmauer durchbrochen und Mach 1.2 erreicht wurde, bevor das Vehikel 10 Minuten später landete: Die letzte Testphase vor den suborbitalen Flügen in den Weltraum hat damit begonnen. Die noch „before the end of 2013“ beginnen sollen – gefolgt von den ersten Passagierflügen 2014: Bransons Blog und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier (mehr) und hier. [23:55 MESZ – Ende. NACHTRÄGE: eine 3-Min.-Mini-Doku mit neuen Bildern, ein SN Corp PR und mehr Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier (mehr), hier, hier und hier]
Helium alle: Herschels Missions heute schlagartig vorbei
Einen guten Monat später als berechnet aber so flott wie erwartet ist es heute gegen 16:49 MESZ mit dem flüssigen Helium vorbei gewesen, das knapp vier Jahre lang den großen ESA-Infrarot-Satelliten Herschel gekühlt hat: Nun ist er zu nichts mehr zu gebrauchen – keines der Instrumente an Bord kann „warm“ betrieben werden – und wird auf eine heliozentrische Bahn entsorgt. Weitere Press Releases hier, hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier und hier. Wie für Herschel finanziert die ESA übrigens auch für ihren nächsten großen Astrosatelliten Gaia ein europaweites Planetariumsprogramm – dessen Webseite zufälligerweise ebenfalls heute online ging. [23:40 MESZ. NACHTRÄGE: Pressemitteilungen von MPIfR und Uni Köln, ein BIS PR und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]
Der heftige Gamma-ray Burst GRB 130427A – der mindestens stärkste seit 5 Jahren – ist vorgestern drei Stunden lang auch von einem Amateur in Utah fotometriert worden, während die Helligkeit von 13.1 auf 15.5 mag. sank – die ersten Bilder, nur 20 Minuten nach dem Trigger durch den Swift-Satelliten aufgenommen, sind womöglich sogar überbelichtet! Und eine automatische Weitwinkel-Kamera sah im Moment des GRB sogar eine 7.4 mag. helle Quelle, die man selbst in einem Feldstecher hätte verfolgen können (4 Minuten später war sie auf 11 mag. gefallen): Die geringe Distanze (z=0.34) hat für den zweithellsten bekannten GRB-Afterglow gesorgt. [5:35 MESZ]
So sehen wohl Saturn-Oppositionen im 21. Jahrhundert aus … Aufzeichnung einer einstündigen Live-„Sendung“ von Slooh ab 3:30 MESZ – viel zu sehen gibt es allerdings (z.B. ab 10:18) nicht: Es fehlte auf den Kanaren schlicht an ausreichender Brennweite, das wird nicht größer … [5:05 MESZ]
28. April
Wenn ein Progress mit klemmender Antenne die ISS erreicht (siehe ganz unten), dann sieht das so aus. Und für den 11. Dezember ist der Start eines großen ISS-Moduls geplant, des 24-tönnigen russischen „Nauka“. [23:10 MESZ]
So groß wird der Komet ISON werden … hat jedenfalls Uwe Pilz heute auf der 37. Würzburger Frühjahrstagung verkündet: Auch wenn es für konkrete Prognosen wegen der aktuell großen Sonnendistanz noch viel zu früh sei, verbreitete der Chef der VdS-Fachgruppe Kometen einigen Optimismus. Und aktuell die Schweife von Komet Lemmon im Detail und in Farbe am 23. und 24. April! [23:55 MESZ]
Ein neues aufwändiges Polarlicht-Video aus Norwegen mit überwiegend Bildern Ole Salomonsens des vergangenen Winters – und der Macher erzählt in einem Video-Interview (mit deutschem Overdub), wie er’s gemacht hat! Während es ein neues amtliches Papier zum Weltraum-Wetter aus dem Weißen Haus gibt: Die USA seien da gut aufgestellt. [1:00 MESZ]
Aus der Welt der kleinen KörperKernnahes von PANSTARRS, öffentliche Radiobeobachtungen (mit einem Fern-Steuerpult in einer Mall in Schweden) von Lemmon und der Ballon für ISON, ein wirrer Artikel über eine Kometen-Entdeckung, an der die genannten Schüler nur sehr indirekt beteiligt waren [NACHTRAG: die ganze Geschichte …], elektrophoner Schall vom Chelyabinsker Meteor – und der „Fall“ 2013 GM3 (später, noch später), der bereits einige Schlagzeilen macht: Dieser 20-m-Asteroid kommt der Erde im April 2026 wohl ziemlich nahe und hat ab 2028 auch viele Möglichkeiten, die Erde zu treffen – aber seine Bahn ist noch reichlich unbestimmt und chaotisch. [1:00 MESZ]
Der erste Satellit ‚hecho en Ecuador‘ ist in der Umlaufbahn
nach dem erfolgreichen Start gestern in China des Nanosatelliten NEE-01 Pegaso (ein Pappmodell zum Nachbauen) und dreier anderer Satelliten. Pegaso soll Videobilder der Erde senden, die frei verfügbar sein werden, und angeblich hat ein deutscher Amateurfunker als erster Signale empfangen. Die Hauptnutzlast der Langer Marsch 2D war allerdings der chinesische hochauflösende Erdbeobachter Gaofen 1 (der erste von 6 für ein High-Definition Earth Observation System oder HDEOS bis 2016), den drei CubeSats begleiteten: neben Pegaso noch Turksat-3USAT aus der Türkei und CubeBug 1 aus Argentinien. Und eine sehr spezielle niederländische „Nutz“-Last … [1:00 MESZ. NACHTRÄGE: Details zu CubeBug und Turksat, noch ein Artikel und mehr Links]
und bemüht sich aktiv, die Menschheit und die Fachastronomie zusammen zu bringen: Ohne nennenswerte Ankündigung ist kürzlich die Webseite „Bringing the Universe Down to Earth“ online gegangen, die noch nicht viel Information enthält aber Potenzial zu haben scheint – während das vier Jahre alte Portal to the Universe aus dem IYA 2009, das auch einmal die ultimative Astro-Webseite werden sollte, über einen reinen automatischen (aber fleißigen) News-Content-Aggregator nie hinaus gekommen ist.
Wohin genau das – 1/2 Jahr alte und in Japan angesiedelte – IAU Office for Astronomy Outreach mit „Bringing Down“ einmal hin möchte und wieviel (wo)manpower überhaupt dahinter steckt (die Karte mit den National Outreach Contacts ist z.B. noch kaum bewohnt), war über diese Präsentation hinaus noch nicht in Erfahrung zu bringen. Aber eine zentrale Aufgabe soll zumindest am Anfang die systematische Erfassung der amateurastronomischen Vereinigungen des Planeten sein – auf dass sie als Multiplikatoren wirken mögen. Das Eintragen in die Portal-Maske ist unkompliziert: Möge die noch dürre Tabelle rasch wachsen. Auch jetzt schon interessant: Links zu einigen Pro-Am– und Citizen-Science-Projekten.
Der Geist des International Year of Astronomy weht immer noch durch die weltweite Outreach-Szene, betont dieser aktuelle Artikel von Astronomers w/o Borders (der dabei just o.g. Webseite übersehen hat, aber immerhin das Office kennt, das sich selbst in direkte Nachfolge des IYA stellt): Dem portugiesischen Autor fallen v.a. Initiativen zur Lichtverschmutzung, das Portal to the Universe, Universe Awareness und The World at Night ein.
Ein neues Citizen-Science-Portal speziell für Deutschland
ist kürzlich ebenfalls aufgetaucht, offenbar noch unfertig und mit nicht klar erkennbarer Zielsetzung: Dahinter stehen die Leibniz- und die Helmholtz Gesellschaften, und es wird wohl darum gehen, einen „Dialog“ zwischen der – deutschen – Wissenschaft und Bürgern zu fördern, die in Citizen-Science-Projekte eingebunden werden möchten. Ein 18-seitiges Online-Dossier listet – jeweils sehr knapp – solche Projekte aus zahlreichen Wissenschaftsbereichen auf, wobei zumindest im astronomischen Kapitel Distributed Computing (SETI@Home), Crowdsourcing (Galaxy Zoo) und eher Bewusstseinförderndes denn Forschendes (GLOBE at Night) munter durcheinander geworfen werden. Konkrete Möglichkeiten für Forscher oder Volk, sich über diese Webseite zu artikulieren, gibt es bisher nicht: Noch führt der Pionier der Online-Citizen Science Zooniverse schneller ans Ziel.
Wie sich die NASA den Asteroiden-Fang & -Besuch vorstellt
Allmählich werden mehr Details zu den überraschend adoptierten NASA-Plänen bekannt, insbesondere in einer Präsentation des Associate Administrator for Human Exploration and Operations Mission Directorate. Demnach kann von einem „Einfang“ keine Rede sein: Der angepeilte Ionenantrieb werde gerade einmal stark genug sein, einen winzigen Asteroiden, der ohnehin schon auf dem Weg ins Erde-Mond-System ist, in einen retrograden Orbit um den Mond umzuleiten – in so großem Abstand, dass er bis zu 100 Jahre stabil bleibt (was bei mondnäheren Bahnen wegen der ungleichmäßigen Massenverteilung im Mondinneren nicht der Fall ist). Das schränkt die Asteroiden-Auswahl sehr ein, und womöglich wird das Ziel – schließlich geht es nicht um Wissenschaft sondern die Erprobung von Techniken der bemannten Raumfahrt – eine alte Apollo-Oberstufe sein. In das Ding dann im Mondorbit, wird es im Rahmen einer 20-Tages-Reise besucht, die zwei EVAs von jeweils 3-4 Stunden beinhaltet, um ein paar Proben zu entnehmen. Und hinter der Orion soll, wie schon beim unbemannten Testflug 2017 („ESA jetzt im “critical path” …), ein umgebautes ATV der ESA sitzen. [21:10 MESZ. NACHTRAG: noch ein Artikel dazu]
So sieht’s aus, wenn ein Meteoroid in die Saturnringe geknallt ist: Dieser kurzlebige gegen die sonstige Ringstruktur verkantete Strich besteht aus den Ejekta, die durch die differenzielle Rotation der Ringe in die Länge gezogen wurden – und so auffällig leuchten, weil sie etwas über den Ringen schweben und gut beleuchtet sind, während die Ringe selbst rund ums Äquinoktium schwächer angestrahlt werden. Neun solche Fälle sind auf Cassini-Bildern zu erkennen. [20:50 MESZ]
Der Pulsar PSR J0348+0432 in einem Doppelsystem mit einem Weißen Zwerg wiegt doppelt so viel wie die Sonne und ist damit der massereichste bislang bestätigte Neutronenstern, zeigen Beobachtungen mit mehreren Radio- und optischen Teleskopen: In Verbindung mit der sehr kurzen Umlaufperiode von nur 2.5 Stunden ergeben sich neue Erkenntnisse über die Entwicklung von Doppelsternen und die Aussendung von Gravitationswellen. Das System bildet einen Modellfall für die Untersuchung der Allgemeinen Relativitätstheorie unter extremen Bedingungen, die so bisher nicht zugänglich waren. Der Energieverlust durch die Gravitations-Strahlung konnte bereits in den Radiobeobachtungen des Pulsars nachgewiesen werden: Die Resultate stehen in ausgezeichneter Übereinstimmung mit der Allgemeinen Relativität. [20:00 MESZ. NACHTRÄGE: NRAO und ASTRON Releases und Artikel hier, hier, hier und hier]
Zwei koronale Massenauswürfe sind auf dem Weg zum Merkur, nachdem sie die Sonne heute Vormittag MESZ – hier ein SOHO-Bild von 12:00 MESZ – auf die Reise geschickt hat. Und a propos Reise: Das Schicksal des Progress mit klemmender Antenne ist weiter unklar – möglicherweise wird erstmal nur weich angedockt und dann per EVA nachgeholfen. [19:45 MESZ]
Die Hearings im US-Kongress zum NASA-Haushalt laufen inzwischen, und heute z.B. trat der NASA-Chef vor einem Subcommittee des Senats auf: hier die Aufzeichnung der 45 Minuten. Gewisse Termin-Probleme mit dem JWST könne man abfedern. Aber wenn der Sequester auch nach dem 1.10. bleiben sollte, so Bolden, werde es gewaltige Probleme quer durch die NASA geben. In anderen Raumfahrt-News eine Verschiebung des nächsten Vega-Starts mit u.a. Proba V um eine Nacht und eine wild gemischte Bilder-Galerie „around the solar system“. [17:55 MESZ. NACHTRAG: mehr zur Vega] Langer Bericht über das kurze Bolden-Hearing. [18:30 MESZ]
Heute steht der Vollmond neben dem Saturn, drei Tage vor dessen Opposition, die hier die NASA feiert, nach dem Motto: Wir haben Euch schon zu viele tolle Planetenbilder gezeigt, aber das müsst Ihr sehen … Was fehlt (da in den USA unsichtbar), ist die minimale partielle MoFi, die in 5 Stunden beginnt und z.B. hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier beschrieben wird: Die 27 partiellen Minuten, wärend derer z.B. in Bonn der Mond von 9 auf 12 Grad steigt, 40° rechts vom Ostpunkt, dauern von 21:54 bis 22:21 MESZ, mit dem „Maximum“ um 22:07:30 MESZ. [16:45 MESZ] Wie heute üblich, werden natürlich MoFi wie Saturn im Web live übertragen, sogar mehrfach. [17:10 MESZ] Und trotz Vollmond noch ein PANSTARRS aus der Stadt vom 24. April, plus die Geometrie des Kometenbesuchs beim Mars 2014. [17:30 MESZ]
Aktive Entfernung von Weltraummüll für geboten erklärt
Dies hier sind die Schlussfolgerungen der europäischen Tagung zum Weltraummüll in Darmstadt, die auf der gerade laufenden Abschluss-PK [NACHTRAG: Aufzeichnung] vorgestellt wurden: Das Kessler-Syndrom sei real und werde „in ein paar Jahrzehnten“ zu einer Kettenreaktion im Orbit führen, die Raumschrott-Menge steige – dann wird nun auch ganz direkt gemessen – auch jetzt schon ständig weiter, selbst wenn alle Absprachen zur Vermeidung eingehalten werden, und deswegen sei „active debris removal“ das Gebot der Stunde. Über zahlreiche z.T. exotische Konzepte dafür wurde auf der Konferenz angeregt diskutiert. [13:10 MESZ] Ein Vertreter der italienischen Weltraumbehörde fordert eine UN-Behörde von der Bedeutung der ITU, um das Aufräumen im LEO zu koordinieren. [13:20 MESZ. NACHTRAG: Das war aber nur seine private Meinung] Wichtigster erster Schritt wäre das Entfernen von 5-10 großen toten Satelliten pro Jahr – und zwar (v.a. aus legalen Gründen) durch denjenigen, der sie gestartet hat. [13:25 MESZ] Die ESA-PM zu den Tagungsergebnissen auf Deutsch. [13:30 MESZ. NACHTRAG: Das eingebettete 16-Minuten-Video ist sehr sehenswert!] Envisat und ERS-1 wären die Hauptkandidaten der ESA für eine Entsorgungs-Mission – und da beider Bahnen ähnlich sind, womöglich gar mit demselben Roboter. [13:35 MESZ. NACHTRAG: Artikel zur PK hier, hier und hier – und zum Kontext auch ein Vortragsbericht von vor einem Jahr]
Satelliten helfen bei der Aufklärung des Blitz-Phänomens in Gewitterwolken, bei dem immer neue Aspekte entdeckt werden, namentlich die Terrestrial Gamma-ray Flashes („Terrestrial Gamma-ray Flashes als … Gesundheitsrisiko?“) alias Dark Lightning – außer dass diese TGFs und die sichtbaren Blitze in einem sehr direkten Zusammenhang stehen, ist aber noch nicht viel heraus gefunden worden. Der Atmosphere Space Interaction Monitor, den die ESA bald auf der ISS installieren wird, bringt vielleicht weitere Erkenntnisse. [1:30 MESZ]
Die neueste Inkarnation des kommerziellen Asteroiden-Such-Satelliten Arkyd 100 von Planetary Resources wurde gerade in einem ‚Hangout‘ zum 1. Jahrestag ihres Auftauchens präsentiert: 15 kg, Grenzgröße 19 mag., Start in der 1. Hälfte 2015, wobei relevante Avionik zuvor bereits 2014 auf einem CubeSat getestet werden soll. Derweil läuft gerade im House Space Subcommitee ein Hearing zum NASA Budget Request, wo es kritische Fragen zur Asteroid Retrieval Mission zu hageln scheint … [20:50 MESZ] Ein Artikel über den Hangout. [22:35 MESZ. NACHTRÄGE: noch einer und noch einer]
Kommt ein (Beinahe-)Cygnus geflogen: Nachdem die erste Antares-Rakete den Orbit erreichte, fotografierte eine Kamera an Bord den ausgesetzten Masse-Dummy des künftigen neuen Lastentransporters der Orbital Sciences Corp. für die ISS. Der bleibt, samt Oberstufe, noch „mehrere Monate“ in einer Umlaufbahn. Dieselbe Firma hat jetzt auch den Auftrag für den Bau des Astro-Satelliten TESS erhalten (mehr und mehr und Details zum Bus hier, hier und hier), dessen Realisierung die NASA kürzlich beschlossen (5. April) hatte. [18:55 MESZ] Der erste echte Cygnus soll nun im Juni oder Juli fliegen. [19:40 MESZ]
PANSTARRS über Schweden in tollen Zeitraffer-Sequenzen, wobei sich zuweilen auch noch Aurora ins Bild schleicht – kein „großer Komet“, aber ein großartiges Video. Und vom Kometen nach dem Perihel eine Auswertung digitaler Fotometrie – nach der die Helligkeit extrem gleichmäßig abgenommen hat, allerdings schneller (mit höherem „n“) als in Auswertungen visueller Schätzungen. Hmm … Und auch in den letzten Stunden im Web aufgetaucht: eine lange öffentliche Abendveranstaltung während der Planetary Defence Conference in Arizona am 17. April, Teile eins, zwei, drei, vier und fünf. [4:55 MESZ] Noch ein paar PANSTARRS-Bilder. [17:45 MESZ] Und zum Bookmarken: die hellen Kometen von G. Rhemann – mit aktuellen Lemmons am Anfang. [18:25 MESZ]
Mein Opa von Alpha Centauri … geht’s noch abstruser?
Der wunderliche Versuch einer – gelinde gesagt umstrittenen – US-Firma, per gebührenpflichtiger Internet-Abstimmung einen „populären“ Namen für den ebenfalls umstrittenen (siehe ISAN 174-4) Exoplaneten Alpha Cen Bb zu generieren, ist vergangene Nacht kläglich gescheitert: Da eine Manipulation der Abstimmung nicht nur möglich sondern auf der Webseite sogar dazu ermuntert worden war, gelang es jemand, in den letzten Stunden seinen verstorbenen Großvater auf Platz eins zu schieben. Das ganze System, das zuvor schon die IAU im Allgemeinen kritisiert (12. April) hatte, führte sich damit gleich im ersten Anlauf überzeugend selbst ad absurdum: Populäre Namen kann man eben nicht künstlich generieren, die entstehen auf völig anderen Wegen. Genau so wenig trägt die Firma zur öffentlichen Beschäftigung mit Astronomie (Kommentar) bei, schließlich haben die – noch teureren – Namensvorschläge weder Bezug zu konkreten Exoplaneten noch wird der Vorschlagende zum Nachdenken über die Sensibilität der Namens-Problematik angeregt. Die sich leider auch weiterhin dem Gros der US-Astroblogger in keiner Weise erschließt, wie betrübliche Beispiele z.B. hier, hier, hier und v.a. hier und hier zeigen (ein UK-Blogger ist dagegen zu eigenen Gedanken fähig). Nun fördert besagte Firma mit einem Anteil – von bis zu 50%, wie sie behauptet; überprüfen kann das niemand – ihrer Einnahmen echte astronomische Projekte: Ob dies ein verfolgenswerter Ansatz ist, wird sich vielleicht bei ihrer nächsten kostenpflichtigen Internet-Spiel-Idee erweisen. Zu ihren Beratern gehören eigentlich genug prominente Astronomen … [21:05 MESZ. NACHTRÄGE: Den Spaß hat sich der Enkel $742.50 kosten lassen – aber das verrät die Firma nicht, schon gar nicht in einer dürren PM zu der Blamage. Und manche kapieren’s nie – unfassbar …]
Der schwindende PANSTARRS verblasst gegen die Pracht der Deep-Sky-Objekte in der Cassiopeia auf diesem Ausschnitt eines Weitwinkelbildes von Michael Jäger von gestern – als auch diese und diese Aufnahme entstanden, letztere mit der Galaxie IC10 ganz in der Nähe. Und es gibt neue Modellrechnungen zum Plasmaschweif. Sowie erste Impressionen von den Lyriden 2013 – und noch was völlig anderes: die möglicherweise ersten zwei kosmischen Neutrinos im IceCube-Detektor. [3:50 MESZ]
Das hätte sich die argentinische Folk-Band Los Tekis auch nicht träumen lassen, als sie weit nach Mitternacht – gestern morgen – ihr Konzert in Santiago del Estero im Norden des Landes gerade beenden wollte. Just als das Publikum nach einer Zugabe rief, es war gegen 3:20 Uhr früh, flammte hinter der Bühne eine beeindruckende Feuerkugel auf, die dem Zuschauer Matías Díaz mit auf sein Video (oben) geriet: eine der besten Aufzeichnungen des kosmischen Besuchers, der in weiten Teilen Nordargentiniens gesehen wurde; hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier weitere Clips und Zusammen-Schnitte. Die Band beschreibt hier selbst, wie das so war, auch eine Quellen-Sammlung und Artikel auf Spanisch hier, hier und hier und auf Englisch hier, hier und hier: Der in die Atmosphäre eingetretene Körper dürfte nur ein paar Dezimeter groß gewesen sein, es hing noch in der Morgendämmerung ein verwirbelter Contrail am Himmel, und Meteoritenfälle scheinen denkbar. [NACHTRÄGE: Warum da mitten in der Nacht ein Konzert war, der Bolide als animated GIF (aus diesem Artikel) und weitere Erkenntnisse & Spekulationen]
Das vergangene Jahr innere Sonnenkorona aufaddiert aus 25 Aufnahmen des Solar Dynamics Observatory bei 17 nm Wellenlänge (die einer Plasma-Temperatur von 600’000 K entsprechen) zwischen dem 16.4.2012 und 15.4.2013: Die Konzentration der Sonnenaktivität auf zwei Breitenbereiche beiderseits des Äquators tritt so viel klarer hervor als in einem Zeitraffervideo – Bild anklicken – aus viel mehr dieser Aufnahmen, das die inzwischen verstrichenen drei Jahre seit dem First Light im Frühjahr 2010 abdeckt.
Wie aus Hubble-Rohbildern eine große Visualisierung wird
In der vergangenen Stunde hat dies das Space Telescope Science Institute vorbildlich anhand des neuen Pferdekopf-Nebels von der WFC3 erklärt: Erstaunlicherweise zeigen die einzelnen 18 Rohbilder … nichts! Erst nach Abzug von Artefakten, Kontrasterhöhung, Entzerrung, Mosaik-Bildung und noch einigen Arbeitsgängen mehr kommt schließlich das spektakuläre (Falsch-)Farbenbild heraus, mit dem der 23. Jahrestag des HST-Starts gefeiert wird. [NACHTRAG: Ein weiteres Produkt war dann diese Quasi-3D-Animation des WFC3-Bildes.]
Das war der erste Start der Antares, die vor 25 Minuten pünktlich los gekommen ist: von Kameras an Bord das Brennen der 1. Stufe, ihre Abtrennung, der Abwurf der Interstage und das Brennen der 2. Stufe – mehr Screenshots auch hier und auf vielen folgenden Seiten. [23:25 MESZ]
Das erste richtige (NASA-)Foto vom Start, ein Statement aus dem Weißen Haus, ein Blog-Eintrag der NASA-Vize und ein erster Artikel. [23:40 MESZ]
Eine Aufzeichnung der Live-Übertragung des Starts (samt seltsamer Bildregie am Anfang), ein NASA Release und ein weiterer Artikel. [23:55 MESZ – Ende. NACHTRÄGE: Press Releases von NASA Wallops und Orbital, das DLR-Blog, ein Feuer nach dem Start, mehr Fotos von NASA und Orbital (noch eins), ein Startvideo aus anderer Perspektive, Replays von diversen Kameras, eine Aufzeichnung der NASA-Übertragung mit deutschem Voice-Over und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]
PANSTARRS, Lemmon, ISON: was war & noch sein könnte
1. PANSTARRS – eine detaillierte neue Auswertung der VdS-FG Kometen mokiert sich v.a. über seinen Schweif: „Zwar zeigte er sich breit aufgefächert, blieb jedoch längenmäßig mit visuell 2.0° weit hinter den Schweifen vergleichbar heller Kometen zurück.“ Und die Helligkeit der Koma ist – ungewöhnlich! – nach dem Perihel schneller gefallen als vorher gestiegen. Auch etwas zur Wasser-Produktion (aus der Helligkeit geschätzt) und was die vergangene Woche passierte. 2. Lemmon sieht immer noch gut aus wie auf diesem Bild von heute (mehr) oder diesem von vorgestern (mehr) aus Namibia und kämpft sich langsam an den Nordhimmel vor: für Deutschland leider zu spät, denn ab Anfang Mai, wenn er über den Morgenhorizont gekrochen ist, wird er immer in der (mindestens astronomischen) Dämmerung stehen, wenn auch im Juni schließlich 30-40 Grad hoch aber schon arg verblasst. 3. ISON: Hier gibt’s VdS-FG-seitig noch einigen Optimismus und nützliche Grafiken. Außerdem noch eine zwei CMEs auf Merkur-Kurs und die bevorstehende Saturn-Opposition in der Waage. [21:05 MESZ. NACHTRAG: Lemmon von STEREO gesehen, auch hier präsentiert]
Die Live-Sendung vom Mauna Kea mit Saturn hat begonnen
wobei der Feed vom Fuß des Mauna Kea aus einem Remote-Controlroom kommt. Astronomische Beobachtung sei ja „boring until we spice it up a little bit“, hat der Moderator noch gesagt – man darf gespannt sein.
Es ist die 3. von vier Beobachtungsnächten Kecks für das koordinierte Programm (siehe unten „Sonntag gibt’s …“ und „Was bei der Saturn-Keck-Beobachtung …“); hier erklärt der unten zitierte Tom Stallard gerade, um was es geht. Leider bricht der anfangs perfekte Webcast nach keinen 10 Minuten zusammen … [15:10 MESZ] … wobei das örtliche WLAN Schuld sein soll, hört man. Ja, da nehmt halt ein Kabel! Viewers not happy – Spott aus Deutschland: „Amateur Astronomers or High Tech Astronomers?“ [15:20 MESZ]
Der Webcast geht wieder – und hier sieht man, wie der Spalt des NIRSPEC-Spektrographen senkrecht über dem Saturn liegt. [15:25 MESZ] Während der Webcast kommt und (meistens) geht – und ansonsten auch keine weitere Live-Daten zu sehen waren – seufzt ein Verantwortlicher im Chat: „thank goodness the telescope is still sending its signal really well“ … [16:10 MESZ]
… nur dass Saturn inzwischen für das Teleskop zu tief steht und bloss noch Kalibrationsdaten aufgenommen werden. Immerhin gibt’s dieses infrarote Intensitätsprofil der Saturnatmosphäre, aufaddiert aus Messungen der vergangenen Nächte, das die Story mit dem „Saturn-Regen“ („Von den Saturnringen “regnet” es …“) bestätigen soll. [16:25 MESZ]
Endlich mal ein bisschen Astro-‚Action‘ gerade: Man konnte – leider nur in künstlich verschlechterter Auflösung, aus Angst, dass der Webcast wieder crasht – den Bemühungen der Beobachter beiwohnen, den Neptun für o.g. Kalibrationsmessungen in den NIRSPEC-Spalt zu bekommen. Erforderte ein regelrechtes „Starhopping“ von seinem Mond Triton aus – Amateurastronomie mit einem 10-m-Spiegel. [16:35 MESZ] Nach 2:39 ist der Webcast vorbei, übrigens nicht der erste in einer „Live from the Observatory“-Serie: Am Ende amüsierten sich die 350 verbliebenen Astro-Nerds ganz gut über den Smalltalk der Astronomen kurz vor’m Schichtende. [17:50 MESZ. NACHTRAG: eine ausführliche „Besprechung“ des Events – während hier die Probleme verschwiegen werden]
Der große Manicouagan-Impaktkrater in seinem kanadischen Kontext kürzlich von der ISS aus aufgenommen – der dank eines Stausees darin außergewöhnlich auffällige 100-km-Krater (nahe dem rechten Bildrand) wird andauernd aus dem Orbit aufgenommen; die Anreise auf dem Landweg ist dagegen mit endloser Fahrerei in einsamen Wäldern verbunden, und viel zu sehen gibt es am Ziel auch nicht, wie letztens auf dem AKM-Seminar in Hannover zu erfahren. [2:20 MESZ]
20. April
Was bei der Saturn-Keck-Beobachtung zu sehen sein wird
(s.u.), hat soeben einer der Beobachter – Tom Stallard aus Leicester – gegenüber diesem Blog beschrieben: „We are observing using the NIRSPEC spectrometer on Keck 2. Our data is spectra of Saturn with the slit aligned north-south on the planet, specifically looking at narrow emission lines of H3+ created by aurora at the poles, and solar ionisation on the body, in amongst reflected sunlight on the disk of the planet. We’ll also have images of the slit on Saturn, which is more visually obvious. We’ll certainly be showing data in both its raw form and in a reduced state, including at least partially reduced data from the past (what will be) two nights. One of the things we will talk about in the ’show‘ will be how we go from raw data to reduced data to results.“ Also: morgen ab 15:00 MESZ! [3:40 MESZ] Die Kunde vom Webcast verbreitet sich. [13:50 MESZ]
19. April
Wird feinster ISON-Staub durch die Erdatmosphäre rieseln, im Januar 2014, und dann zwar keine Meteore aber dafür später verstärkt Leuchtende Nachtwolken auslösen? Das behauptet ein Modell, nachdem es zu ungewöhnlichen Wechselwirkungen kommen könnte. [22:35 MESZ. NACHTRAG: Ein normaler Meteorschauer ist jedenfalls nicht möglich] Mittlerweise scheint jedenfalls die Saturnringe ein deutlicher Oppositions-Effekt zu ereilen. [22:45 MESZ]
Sonntag gibt’s ’nen Webcast aus dem Keck-Kontrollraum
aufgenommen von Hubbles WFC3 (oben) im J- und H-Band (1.1 bzw. 1.6 µm), denen blau und rot zugeordnet wurden, und von Herschel mit PACS und SPIRE (Mitte) bei 70 und 160 bzw. 250 µm (B,G,R): Im fernen IR ist von der charakteristischen Form nichts mehr zu sehen. Wie das alles zusammenhängt in den großen Gaswolken des Orion, ist in einem 3-Minuten-Video zu sehen, in dem zusätzlich zwei erdgebundene Teleskope mitspielen.
Von den beiden Planeten Kepler-62e und f sind bislang nur die Durchmesser – 60 und 40% größer als die Erde – und ihre Umlaufszeiten bekannt, die sie in der Habitablen Zone ihres Sterns platzieren: Dass mindestens einer und vielleicht beide von Ozeanen bedeckt sind („Two Water Worlds for the Price of One“, tönt eine PM dazu), ergibt sich allein aus Modellrechnungen über die Beschaffenheit solcher im Sonnensystem nicht vorkommenden Supererden. Gleichwohl feiert eine andere Pressestelle Kepler-62f als „the most Earth-like planet yet found outside the solar system“, da es sich um den kleinsten bisher in einer HZ gefundenen Exoplaneten handele, und für die MPG sind es gar gleich „zwei neue Erden“. Insgesamt sind bei Kepler 62 bereits 5 Planeten bekannt: Auf einer NASA-PK wird das System in diesen Minuten diskutiert. Das bis eben streng gehütete Geheimnis war übrigens gar keins: In dieser Publikations-Liste steht bereits seit einiger Zeit das Paper 276, dessen Titel eigentlich alles verrät …
Gerieten die sowjetischen Venus-Ballons in … Regen? Eine neue Auswertung der Fahrtprofile der Vega-Ballons, die 1985 in der Atmosphäre ausgesetzt worden waren, postuliert einen regelrechten Nieselregen von Schwefelsäure-Tröpfchen auf deren Hüllen, kann es aber nicht beweisen. Weiterhin hat die ISRO keine Angst vor dem Kometen, der dem Mars 2014 nahe kommen wird, und will ihren Orbiter pünktlich starten [NACHTTRAG: noch’n Artikel]. Und es gibt einen kühnen Vorschlag, mit CubeSats zum Phobos zu fliegen – und Bodenproben zur Erde zu holen.
Der Satellit Interface Region Imaging Spectrograph ist in Vandenberg angekommen, wo der Sonnenbeobachter frühestens am 28. Mai mit einer Pegasus starten soll. Erwartet werden von dem einen Instrument an Bord räumlich und spektral hoch aufgelöste UV-Bilder, die Aufschluss über bestimmte Schichten der Sonnenatmosphäre geben sollen. Auch ein ESA-Video über den Proba-Satelliten-Bus und Pressemitteilungen zu den Missionen Nr. 5 (in ein paar Wochen) und Nr. 3 (2017) damit.
Sieben Satelliten starten morgen auf einer Soyuz-Rakete
Morgen Abend könnte die Antares das nächste Mal zum Jungfernflug antreten, nachdem der gestrige Versuch auf der Insel Wallops an einem vorzeitig abgefallenen Verbindung („umbilical“) der zweiten Stufe zum Boden gescheitert war, die Ursache der Panne aber gefunden ist. Doch weil die Wetteraussichten nicht gut sind, wird erst nach 22:00 MESZ heute über einen neuen Starttermin entschieden. Mehr zum Zwischenfall und dem Testflug, der dem Cygnus den Weg zur ISS ebnen soll, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – der nächste Versuch soll vielleicht schon morgen erfolgen. [NACHTRAG: Nein, es soll Samstag 23:00 MESZ werden.]
Aktuelle Erkenntnisse über das Wesen der Asteroiden
Auf der Tagung geht es inzwischen um das Abfangen oder Zerstören „böser“ Asteroiden, was sich etwa in diesem JPL-Release von gerade [NACHTRAG: oder dieser Podiumsdiskussion später, die wenig brachte] wiederspiegelt – aber vorher war die große Bestandsaufnahme weiter gegangen.
Die Lichtkurve von 2012 DA14 bei seinem nahen Erdbesuch am 15. Februar, zusammengesetzt aus mehreren Photometrie-Reihen: Darin lässt sich kein wiederkehrendes Muster finden, was für eine Veränderung des Rotations-Zustands durch die Schwerkraft der Erde spricht.
Ausgewählte aktuelle Ergebnisse von Radarbeobachtungen erdnaher Asteroiden mit den Goldstone- und Arecibo-Antennen – und die Grafik unten zeigt, wie gut der Durchmesser/Sonnenabstands-Raum der NEAs inzwischen abgedeckt ist. Mit neuen Upgrades sollten die Bilder bald noch detailreicher werden und sich die Auflösung der Meter-Grenze nähern.
Und noch etwas NEA-Statistik, basierend auf der Messung der thermischen Emission von ~600 Exemplaren bei 3.6 und 4.5 µm mit dem „warmen“ Spitzer-Satelliten im ExploreNEOs-Programm: Zusammen mit der Helligkeit im Visuellen (für die reflektiertes Sonnenlicht sorgt) lassen sich Durchmesser und Albedos eindeutig ableiten. Ein Ergebnis war ein großer Bereich vorkommender Albedos, eine Hochrechnung, dass es 20’000 NEOs > 100 Meter gibt – und gerade hat ein neues Spitzer-Programm begonnen, bei dem noch kleinere NEOs entdeckt werden sollen.