Farbenfrohe Ionosphärenforschung mit dem Equatorial Vortex Experiment (EVEX) heute Morgen auf den den Marshall-Inseln im Pazifik: In 90 Sekunden Abstand setzten zwei Raketen bunte Wolken frei, deren Ausbreitung dann vom Boden aus beobachtet wurde, um die neutralen Winde in der oberen Atmosphäre zu vermessen; Fernziel ist bessere Weltraum-Wetter-Vorhersage. [19:40 MESZ] Noch ein Press Release dazu. [21:50 MESZ] Und noch ein Start schon am 1. Mai im Rahmen der Kampagne. [23:55 MESZ – Ende]
Alle 16 Antennen stehen: Japans Teil von ALMA ist fertig
Ein weiterer Meilenstein beim Bau des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) in Chile ist zu vermelden: Die 16 Antennen des dazu gehörigen Atacama Compact Array (ACA) Japans – 4 x 12 m und 12 x 7 m Durchmesser – stehen alle auf dem Hochplateau, und die Sub-Anlage heißt nun „Morita Array“ nach einem verstorbenen Planer. [18:45 MESZ. NACHTRAG: Auch die Eröffnung des SKA-HQ (mehr) – und auch Portugal ist beim E-ELT and Bord]
Das soll sich demnächst über unseren Köpfen abspielen, denn nach Proba-V hat die 2. Vega bei ihrem perfekten Start – Arianespace und ESA Releases, der DLR Blog, ein Video und Bilder vom Regen-Start und Artikel hier, hier, hier, hier und hier – auch die beiden anderen Satelliten ausgesetzt: darunter auch den ESTCube-1, der sich bereits gemeldet hat und bald Sonnenwindsegeln mit elektrisch geladenen Seilen demonstrieren soll. Dazu ein fetziges Werbevideo – und 2 1/2 Stunden Launch Party an der Sternwarte Tartu. [17:45 MESZ. NACHTRÄGE: Bilder von dieser, Artikel zum ESTCube (mehr, plus ein Cartoon und seine Übersetzung) und zum Start (mehr und mehr) – und bemerkenswerte Fotos davon]
Frisch aus Indien: eine Feuerkugel über einer Sternwarte
heute Nacht, aufgenommen von einer All-Sky-Kamera über dem Mount Abu Observatory in Rajasthan, das in seinem Glanz aufleuchtete – könnte ein Eta-Aquariid gewesen sein. [5:25 MESZ] Das Aquariiden-ZHR-Profil sieht im Moment so aus, dass es den 6. Mai hindurch viele Stunden lang um 130 lag – und heute Morgen (Berichte aus Frankreich und Florida) immer noch um 80. Plus ein genialer PANSTARRS von heute und noch einer – und ein „prima, brutta immagine“ von Lemmon aus New Mexico. [15:30 MESZ] Und noch mehr PANSTARRSe vom 6. und 5. Mai. [17:10 MESZ. NACHTRÄGE: noch PANSTARRSe vom 6. und vom 1.-4. Mai sowie ein Aquariiden-Komposit aus Neuseeland]
Alles im grünen Bereich für die zweite Vega-Rakete, die mit ihren drei Satelliten („Der zweite Start einer Vega-Rakete …“) nach mehrtägiger Verschiebung wieder bereit ist: Start in 1/4 Stunde! Zum Webcast Bild anklicken; Mitlesen kann man hier. [3:50 MESZ] Die Vega ist gut weg gekommen – und in Sekunden im Regen und Wolken verschwunden: Ob es auch nur eine brauchbare Aufnahme vom Start geben wird? [4:07 MESZ] Ein noch vergleichsweise gelungener Screenshot. [4:10 MESZ] Die ESA konnte es auch nicht besser grabben. [4:17 MESZ] Etwas besser: aus einem Replay gerade – und bei t-0:00. [4:20 MESZ] Proba-V ist frei – und da haben sie in Kourou doch glatt etwas applaudiert. Was man eigentlich erst tut, wenn auch die letzten Passagiere, etwa ESTCube-1, ausgesetzt sind, aber das dauert noch eine weitere Stunde. [5:03 MESZ]
Das „Astrophysical Multimessenger Observatory Network“
alias AMOS ist ein weltweites Netzwerk von Detektoren für Kosmisches aller Art im Hochenergie-Bereich, das „normale“ Teleskope alarmiert, wenn von irgendwo am Himmel ein Neutrino-Schwall, harte Gammastrahlung oder eine klare Gravitationswelle eintreffen sollte: „Data collected from all the ’subtle messengers‘ combined will greatly increase the probability of observing phenomena that have never been observed before.“ [3:30 MESZ]
Die diffuse Gammastrahlung aus dem Galaktischen Zentrum stammt nicht von Pulsaren, findet dieses Paper – im Umkehrschluss könnte das die Interpretation als zerstrahlende Dunkle Materie wahrscheinlicher machen. Außer es fällt jemand wieder eine andere Erklärung ein. [3:25 MESZ]
Das schärfste Bild vom Merkur, mit 7 Metern Auflösung, hat kürzlich der Orbiter MESSENGER geliefert: Nur fünf Aufnahmen mit besser als 10 m/Pixel entstanden während der ersten zwei Jahre im Orbit, aber wenn die zweite Missionsverlängerung genehmigt wird, sollten es viel mehr werden. Auch ein Bericht von einer Mensch-zum-Mars-Tagung (es wird nicht leicht …) und eine Verschiebung des ersten Cygnus-Flugs zur ISS auf September. [3:15 MESZ]
Wie Wind – und nicht Wasser – den Aeolis Mons schuf
Es wurde schon hier (“Curiositys erster nächtlicher Einsatz …”) und hier („Die Kommunikation mit dem Mars …“) berichtet, und nun liefert ein langer Press Release aus Princeton viele weitere Details: Der 5 km hohe Berg Aeolis Mons inmitten des Marskraters Gale – den manche mit dem inoffiziellen Spitznamen „Mount Sharp“ ansprechen – wurde offensichtlich nicht aus flüssigem Wasser abgelagert sondern durch spezielle Windströmungen aufgetürmt. Die Schichtungseigenschaften der Sedimente schließen demnach eine „evaporitische, lacustrine und fluviodeltaische“ Entstehung aus, womit nurmehr die Alternative aeolisch bleibt – zufälligerweise auch zum richtigen Namen des Berges passend. Die neue Hypothese hat mit „slope wind enhanced erosion and transport (SWEET)“ zwar einen netten Namen, macht es aber weniger wahrscheinlich, dass Curiosity am Aeolis Mons gut aufbereitete Hinterlassenschaften aus der feuchten Vergangenheit des Mars vorfinden wird. Aber detaillierte Rückschlüsse auf seine Klimageschichte könnte der Berg immer noch erlauben. [3:00 MESZ]
Die NASA will ihre Astrophysik gleich für 30 Jahre planen und lässt bis bis Dezember eine Art Wunschzettel ausarbeiten – als Ergänzung zu den Decadal Studies, die jeweils für 10 Jahre konkrete Prioritäten setzen, das lezte Mal 2010. Bis Mai sollen die dominanten Themen ermittelt sein, im August ein Zwischen- und im Dezember der Abschlussbericht erscheinen. [2:55 MESZ]
22. Mai 2013 um 22:55 |
[…] das am 15. Mai über dem Mittelmeer entstand und auch hier und hier gefeiert wird – wann wohl sein elektrisches Seil (“Das soll sich demnächst …”) ausgerollt wird? [23:55 […]
17. September 2014 um 13:55 |
[…] über ein Jahr im Orbit und liefert weiter Bilder der Erde, aber sein Hauptexperiment – das Seil soll elektromagnetische Effekte demonstrieren (“Das soll sich demnächst über unseren Köpfen abspielen”) – war durch […]