Der gestrige 28. Juni 2013 (MESZ) hat gleich doppelte Bedeutung für die Astronomie mit NASA-Satelliten erlangt: Erst erreichte um 4:40 Uhr der Interface Region Imaging Spectrograph („Der nächste Astronomiesatellit …“) seine Umlaufbahn, nachdem die Pegasus mit IRIS um 4:27 MESZ abgeworfen worden war (oben drei Screenshots aus dem Replay einer Kamera, die hinter der Flügelrakete auf der L-1011-Trägerflugzeug „Stargazer“ saß, auch ein komplettes und ein langes Video, viele Schnipsel, mehr Screenshots, optische Effekte danach, NASA und Orbital Releases und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier), und arbeitet einwandfrei. Und am Abend gaben die NASA und das zuletzt für ihn sorgende („Ein Kepler-Resultat …“) Caltech bekannt, dass der Galaxy Evolution Explorer („Der UV-Satellit GALEX …“) um 21:09 MESZ abgeschaltet worden ist – er war vor 10 Jahren ebenfalls auf einer Pegasus gestartet worden, hatte die Primärmission absolviert und noch drei Verlängerungen. In ca. 65 Jahren wird er verglühen. [NACHTRAG: ein Nachruf]
Wie sich Amateurastronomen bei LADEE einbringen können
Auf einer neuen Webseite sowie im Rahmen eines Webinars gestern (Aufzeichnung, Screenshot) hat die NASA näher erläuert, wie sich Amateurastronomen für LADEE nützlich machen können („Amateurastronomen zur Mithilfe …“), den Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer, der im September starten soll: zum einen mittels genau koordinierter Video-Überwachung des Mondes auf Impaktblitze, zum anderen mit Meteor-Beobachtung in der Erdatmosphäre. Eine spezielle Kampagne zur Überwachung des Mondes auf mutmaßliche aus dem Inneren stammende Transient Lunar Events gibt es zwar nicht, aber die NASA – so die Antwort auf eine Frage dieses Blogs – möchte natürlich hören, wenn was passieren sollte: Dann könnte man nach Korrelationen mit Messungen des Orbiters suchen.
Voyager 1 ist wieder ein Stückchen weiter Richtung Rand des Sonnensystem vorgedrungen, wie JHU, JPL und NASA verkünden: 18 Mrd. km von der Sonne entfernt macht sich zunehmend Galaktische Kosmische Strahlung bemerkbar, während diejenige der Sonne verdrängt word – aber ihr Magnetfeld ist noch da. Das eigentliche Verlassen des Sonnensystems kann nun nur noch Monate oder aber noch Jahre in der Zukunft liegen; auch Science@NASA und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch Amateur-Erfolge bei der Bestimmung des heliozentrischen Orbits von Herschel nach dem Missionsende: 2027 kommt Herschel wieder und auch im Jahr 2042. [NACHTRAG: Details zur Herschel-Astrometrie]
Der Arkyd könnte das erste „Stretch Goal“ noch schaffen
Das erste Ziel von einer Million US-Dollar wurde schon vor einer guten Woche erreicht, aber das Crowdfunding für das erste Volks-Weltraumteleskop läuft immer noch gut 50 Stunden – und die automatische Trendanalyse deutet auf 1.33 Mio.$ als wahrscheinlichstes Endergebnis in der Nacht zum 1. Juli hin, mit allerdings einer Projektionsbreite von 1.28 bis 1.36 Mio.$. Mit 1.3 Mio.$ wäre das erste sog. Stretch Goal erreicht, bei dem eine zweite Bodenstation für die doppelte Datenrate für den – übrigens teilweise per 3D-Printing entstehenden – Minisatelliten gebaut werden könnte. In gewisser Weise sind solcherlei Details Peanuts, da Planetary Resources bereits ein Mehrfaches der Million an Eigenmitteln in das Arkyd-Projekt gesteckt hat. Aber wer weiß: In der letzten Nacht wird es von 0:00 bis 4:00 MESZ noch mal eine große Final-Show zum Eintreiben weiterer Beiträge geben, bei der sich die Arkyd-Manager regelrecht zum Affen machen wollen, wie es gestern in schon wieder einem Hangout hieß …
Ist „Europa Report“ der erste Science-Fiction-Film speziell für Astronomie-Nerds seit langer Zeit? Erste Kritiken des Low-Budget-Films („Drei Trailer …“) wie insbesondere diese hier deuten auf einen fast schon dokumentarisch angelegten Expeditionsbericht zum Jupitermond hin – der aber nach wie vor keinen bekannten deutschen Kinostart hat.