Nach dem „Eingemachten“ zur Mission selbst nun ein Blick auf 10 Jahre Forschung mit dem Mars Express: ein Werbefilm zum Jubiläum, ein Screenshot – buchstäblich – aus einer brandneuen Phobos-Animation des DLR mit dem bisher besten 3D-Modell des Marsmonds, die während der gestrigen ESOC-Feier aufgeführt wurde, und ein dort ebenfalls gezeigtes Full-Orbit-Video der Minikamera VMC. Bereits gestern Vormittag wurden auf einer PK – vollständige Aufzeichnung – ein Überblick über die Mars-Express-Forschung gegeben und ein neuer Mineralien-Atlas vorgestellt, der sich hier dreht. Ferner neu im Web:
Ein Mosaik der Nordpolkappe des Mars aus 57 Aufnahmen der HRSC, die im Lauf der Mission entstanden sind.
Ein Kurzfilm über die Geologie des Mars, seinen langlebigen Vulkanismus, seine Tektonik und die Entwicklung der Kruste des Planeten, wie sie sich aus den 3D-Karten der HRSC erschließt.
Ein ganz neuer Phobos, der erst am 14. Mai dieses Jahres – nach gut überstandener Sonnenkonjunktion – von der HRSC aufgenommen wurde, beim 11’911. Orbit aus 3517 km Abstand: Dieses und alle folgenden Bilder waren auf dem gestrigen ESOC-Event zu sehen.
Ein digitales Geländemodell eines Teils der Valles Marineris, basierend auf photogrammetrisch ausgewerteten Bildern der HRSC: Zwar ist die vertikale Auflösung nicht so hoch wie beim Laseraltimeter MOLA des Mars Global Surveyor, aber die Punkte sitzen viel dichter, so dass das Bild insgesamt deutlich ‚knackiger‘ erscheint.
Eine – im Entstehen begriffene – globale Höhenkarte des Mars: Hier sind erst 6000 der bisher schon 12000 Orbits in digitale Geländemodelle verwandelt worden; die enorme Datenmenge führt zu einigem Rückstau bei der Auswertung.
Die Abdeckung des Planeten durch die HRSC: oben bedeutet grau schon mal da gewesen, in der Grafik der Anstieg der Abdeckung in unterschiedlicher Auflösung mit der Zeit, und unten die erwartete Vervollständigung in den kommenden Jahren.
HRSC-Daten, verschnitten mit Messungen anderer Instrumente auf dem Orbiter: Hier wurden IR-Daten hinzu genommen, um die Mineralogie der Oberfläche darzustellen.
Scans des MARSIS-Radars durch die Layered Deposits am Nordpol (oben) und Südpol (Mitte) und die Dicke der südlichen LDs, ermittelt aus den Radardaten in Verbindung mit Höhenmessungen des MOLA-Instruments des MGS.
Ein MARSiS-Scan durch die Medusae-Fossae-Formation (wobei die Radar-‚Dicke‘ von 3.4 km einer tatsächlichen von 1.9 km entspricht), ein ganz neuer Nordpol-Scan von diesem Frühjahr (Orbit 11’875) und der MARSIS-Co-PI Jeffrey Plaut vom JPL, der die globale Komponente der Mission repräsentierte.
Wenn nichts Dramatisches passiert, liegen noch etliche weitere Jahre vor dem Mars Express, in denen es im Oktober 2014 zur Begegnung mit dem Kometen Siding Spring kommt, die Lichtverhältnisse für die HRSC auf der Oberfläche wieder besser werden (was die Vervollständigung der Abdeckung bis 2016 beschleunugt) – und es auch zwei außerordentliche nahe Phobos-Vorbeiflüge geben wird, deren Geometrie hier simuliert wurde. Zu den ersten zehn Jahren mehr Press Releases und Artikel hier, hier, hier, hier und hier. NACHTRAG: noch einer.
Schlagwörter: Mars, Mars Express, Phobos
5. Juni 2013 um 19:07 |
[…] Alles über's All … von Daniel Fischer … seit 1985 – und jetzt online im klassischen Blog-Format « Zehn Jahre Mars Express: Das kam dabei heraus […]