30. August
Ein Aurora-Video, aufgenommen von einer Drohne über Island: Es gibt doch noch neue ‚Perspektiven‘, wie sie moderne empfindliche Kameras möglich machen. Auch die abnehmende Mondsichel heute hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, zwei Tage vor einer ringförmigen SoFi, die Sonne heute und gestern, ein toller Amateur-Zeitraffer von Hubbles Variablem Nebel über 24 Wochen – und schreckliche Aussichten für Düsseldorf und auch seine weitere Umgebung, wenn der hier, hier und hier nahezu unkritisch gefeierte Licht-Wahnsinn zu einer permanenten Installation würde (in dem Kommentaren hier gibt’s immerhin auch etwas Contra). [22:45 MESZ – Ende]
Nerviger Rummel um einen unbedeutenden SETI-Kandidaten
Das sagen die Betreiber des Radioteleskops RATAN-600 in Russland, das 2015 einmalig ein kurioses Signal empfing: „Die Verarbeitung und Signalanalyse ergab, dass es am wahrscheinlichsten ein Signal irdischen Ursprungs ist“ (nach Google Translate). US-Astronomen der Breakthrough Initiative, die dank gekaufter Messzeit mit dem Green Bank Telescope hinschauten und nichts fanden, erklären in diesem Mini-Paper: „[T]he RATAN transient is likely due to instrumental interference or to some other artifact of human technology“. Und ein anderer SETI-Experte hatte schon vorher festgestellt: „Because the receivers used were making broad band measurements, there’s really nothing about this ’signal‘ that would distinguish it from a natural radio transient (stellar flare, active galactic nucleus, microlensing of a background source, etc.) There’s also nothing that could distinguish it from a satellite passing through the telescope field of view. All in all, it’s relatively uninteresting from a SETI standpoint.“ Ende der Geschichte – aber wer unbedingt noch mehr will: ein früheres Statement des SETI Institute und mehr oder weniger brauchbare Artikel z.B. hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier oder hier. [22:40 MESZ. NACHTRÄGE: das russische Dementi in Englisch und weitere Artikel hier (man beachte den Nachsatz), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]
Eine Hubble-Aufnahme der irregulären Galaxie NGC 5264: Blaue Knoten markieren Sternentstehungsgebiete, angeregt wohl durch gravitative Wechselwirkung mit einer anderen Galaxie. Derweil wurde bekannt, dass die erste Version des Gaia-Katalogs die Örter und (G-)Helligkeiten von genau 1’142’679’769 Sternen und die Entfernungen von Eigenbewegungen von 2’057’050 Sternen (die auch HIPPARCOS beobachtete) enthalten wird: All das steht allen ab dem 14. September zur Verfügung. Auch ein Paper über das einzige Ergebnis von Hitomi vor dessen Selbstzerstörung, erste Experimente mit Chinas Quanten-Satellit, ein schon für 2018 geplanter koreanischer Mondorbiter, die Asteroiden-Sonde OSIRIS-REx jetzt auf ihrer Rakete, ein aktuelles Curiosity-Mosaik, was der MRO in 10 Jahren sah, ein Paper über die Suche nach Charos Atmosphäre, die nur Limits fand – und der erste Kunde für eine „gebrauchte“ Falcon-Unterstufe. [22:20 MESZ]
28. August
Die größte Annäherung von Jupiter & Venus ist Geschichte
seit 0:40 MESZ: hier das Paar von der Sternwarte Max Valier in Südtirol aus gesehen. Auch Bilder am Taghimmel aus Neuseeland (ganz aktuell, mit den Planeten ganz nahe zusammen), Brasilien, den USA, Frankreich und dem UK (früher). Und Bilder in der Abenddämmerung aus Portugal, Spanien, Deutschland (mehr, mehr und mehr), Österreich, Italien, Rumänien, Russland, den Iran, Südafrika, La Reunion, Borneo. Australien und Neuseeland (auch mit Beschriftung und weiterem und viel weiterem Feld) sowie noch mehr Bilder und die die Venus groß – und die Sonne gestern hier, hier und hier. [1:05 MESZ] Dämmerungs-Bilder aus den USA (mehr, mehr und mehr und zuvor hier, hier und hier am Tage), Puerto Rico, Brasilien (mehr), Kolumbien, Zimbabwe, Schweden (erstaunlich) und Italien. [3:45 MESZ] Das beste hochaufgelöste Bild bisher (Australien am Tage) und ein besonders enges, weitere US-Abend-Szenen hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und eine aus Mexiko. [11:20 MESZ] Weitere Bilder von heute aus Australien (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und Malaysia und gestern aus Argentinien, Mexiko, den USA, Deutschland, Kroatien und Namibia (mehr und alt.). [19:30 MESZ] Eine Zusammenfassung und weitere Bilder von heute aus der Antarktis, Brasilien, dem Iran, Myanmar und Australien und gestern aus den USA (mehr), Deutschland (mehr und Berichte) und La Réunion sowie ein erstaunliches Bild durch einen Feldstecher mit Smartphone aus Spanien. Dito vom Sonnenuntergang mit Fleck – und ein kleiner Asteroid kam der Erde nahe und wurde dabei gefilmt. [23:55 MESZ. NACHTRÄGE: das Paar heute über dem Ruhrgebiet auf Bildern dieses Bloggers (unten) überraschend entdeckt; weitere heutige Bilder aus der Atacama, Venezuela, Namibia und Australien und gestrige aus Italien]
27. August
Die erste Nahaufnahme Jupiters von Juno entstand in der Nähe des heutigen Apojoviums aus 703’000 km Abstand – auch ein Feature zu den Missionszielen, ein Artikel, die jüngsten Rosetta-Bilder (es sollen Aufnahmen bis zum Schluss entstehen), die überraschende Trockenheit der RSL und ein Mechanismus für die Gullies auf dem Mars – und Indien will morgen einen Scramjet testen. [23:55 MESZ. NACHTRÄGE: Der Test hat stattgefunden – Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Und eine bearbeitete Version vom und mehr Hintergrund zum JunoCam-Bild und weitere Artikel hier, hier, hier, hier und hier]
26. August
Trotz flacher Ekliptik: Vier Abend-Planeten sind machbar
Diese Bilder aus Sankt Augustin (50.7° Nord) bei Bonn von gestern Abend 1/2 bis 1 Stunde nach Sonnenuntergang – mehr hier und hier (unten) – beweisen es: Trotz der spätsommerlich flach über dem Horizont liegenden Ekliptik waren das Paar Jupiter / Venus zwei Tage vor ihrer sehr engen Konjunktion mit dem Fernglas und bald darauf auch Saturn und Mars nebst Antares auffällig mit dem bloßen Auge zu sehen. Weitere Bilder hier bzw. hier, hier und hier und frühere hier. [3:25 MESZ] Noch ein Jupiter-Venus-Paar aus Europa sowie Aktivität des Hauptgürtel-Asteroiden 238P/Read und ein neuer Kracht-Gruppen-Komet in SOHO-Daten – und eine falsche Polarlicht-Warnung: Ein Rasenmäher störte ein Magnetometer … [17:00 MESZ. NACHTRÄGE: das schwierigere Paar heute aus Brasilien, aus den USA hier, hier und hier und aus Deutschland hier und hier sowie eine detaillierte Anleitung für den Großen Tag daselbst – und das einfachere heute aus Deutschland animiert (am Anfang ganz rechts), gestern aus Italien und vorgestern aus Kanada animiert und aus Deutschland]
Der Jupiter aus der Sicht von Juno am 23. August aus 4.4 Mio. km Abstand, links in Echtfarben, rechts im Infraroten, wo der Große Rote Fleck hell erscheint – am 27. August Mittags MESZ ist die erste Jupiter-Nähe seit dem Einfang Anfang Juli, 4200 km über den Wolken des Gasriesen. mit allen wissenschaftlichen Instrumenten an und auch der JunoCam. Auch ein Wet Dress Rehearsal der Atlas V von OSIRIS-REx, ein Startvertrag für den NASA-Marsrover 2020 – und der Weltraumbahnhof Kodiak öffnet wieder nach einem Fehlstart 2014. [1:35 MESZ]
25. August
Da standen Saturn, Mars & Antares exakt in einer Reihe
Ein Bild von Delfin Alagao, das gestern auf den Philippinen entstand – als dieses einfachere der beiden Planeten-Paare derzeit (mehr und Mars-Saturn-Konjunktionen generell) in Europa sichtbar wurde, war der Mars schon wieder etwas nach Osten ausgebrochen: Bilder von gestern und früher hier (unten), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und von der anderen Annäherung von Jupiter und Venus hier und hier. Plus Impressionen einer Sternbedecker-Tagung im UK. [1:15 MESZ] Ein Zeitraffer aus der Eifel und Bilder aus Österreich, den USA und Chile von Saturn/Mars/Antares, ein Bild aus Australien von Jupiter/Venus/Merkur, erneute Aktivität von Asteroid/Komet 288P – und das Ostberliner Planetarium ist wieder offen, nach großem Umbau. [16:45 MESZ]
Eine Rekord-Gesamt-Nutzlast von 10’735 kg saß auf dieser Ariane 5, die gerade – offenbar wegen eines Schiffs am falschen Ort – verspätet gestartet ist und vor wenigen Minuten (auch das neu) zwei dicke Satelliten desselben Unternehmens Intelsat im GTO abgesetzt hat: weitere Screenshots hier und hier. Im Webcast wurde (zum ersten Mal?) auch erwähnt, dass eine Ariane 5 in zwei Jahren das JWST starten soll! Auch eine Entdeckung in MESSENGER-Daten von Merkur, wie groß die Strukturen auf dem Mars sind, die Curiosity letztens sah – und schon wieder ein US-Astronaut mit einem neuen Langzeitrekord im Orbit integriert. [1:00 MESZ. NACHTRÄGE: kleines Video vom Start, Press Releases von Arianespace und ESA und Artikel hier, hier und hier]
24. August
Der Planet von Proxima Centauri: jede Menge Links
Was wir über den vom Pale-Red-Dot-Projekt entdeckten Planeten von Proxima Cen wissen, hat dieser Blogger bereits hier ausführlich diskutiert: hier noch eine Video-Zusammenfassung, alle Daten der Radialgeschwindigkeit (auch frühere) nach Phase geplottet, ein Interview mit dem PI, parallele Messungen, die eine Proxima-interne Quelle des RV-Signals ausschließen, und Highlights der zunächst vertraulichen Pressekonferenz der ESO, aus der diese Grafik stammt. Sowie Press Releases von ESO, Queen Mary, U. Texas, MPG, Carnegie, MPIA, McDonald Obs., PHL und NASA, Interviews mit dem PI und anderen Exoplanetologen hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Plus ein AMA in Kürze, die Frage ob Proxima an Alpha Cen gebunden ist, eine Analyse aufgrund dieses Papers und frühere Überlegungen zur Beziehung Masse/Durchmesser bei (Super-)Erden – und die Gefahren der interplanetaren Reise von Starshot-Satellitchen. [21:05 MESZ. NACHTRÄGE: zahlreiche weitere Papers sind nun da, zur Entstehung des Planeten, hier, hier und hier zu seiner Habitabilität, zum Flare-Verhalten Proximas (mehr) und zu möglicher Biofluoreszenz der Proximaner (alt. und mehr), auch weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]
Heute vor 10 Jahren wurde der Begriff „Planet“ definiert und die Kategorie „Zwergplanet“ geschaffen, in die dann sowohl der Pluto als auch Ceres umzogen: Links dazu hat’s hier, namentlich zu Artikeln dieses Bloggers von damals in Deutsch und Englisch quasi in Echtzeit und ausführlich danach. Dass die Definition eine gute war, steht längst außer Frage und inzwischen kann sie auch mathematisch klar gefasst werden: Eine angeblich andauernde Kontroverse ist unter Astronomen praktisch nicht vorhanden, und auch Planetenforscher können zufrieden sein, denn Zwergplaneten sind eine besonders interessante Klasse von Objekten im Sonnensystem. Wie aktuelle Beispiele hier und hier zeigen, muss ihr amtlicher Katalog aber dringend ergänzt werden. [15:50 MESZ]
Saturn, Mars und Antares stehen nun fast auf einer Linie
so wie auf diesem Bild von gestern Abend aus Königswinter (unten); auch der Anblick früher am Tag aus Australien, vorgestern (mehr) und Grafiken dazu hier, hier und hier sowie zur Annäherung von Venus und Jupiter – die im Gegensatz zu diesem Jubelvideo der NASA zumindest in Deutschland nicht nur nicht auffällig sondern für’s bloße Auge praktisch unsichtbar ist.
Ein Video-Rückblick auf estnische NLCs der Saison – derweil hat es diese Nacht Polarlicht über den Niederlanden (alt., mehr und mehr), Norddeutschland und Schweden gegeben, auf der Sonne ist eine neue Gruppe erschienen, und es gibt ein STEREO-Video des Kometen-Sturzes vom Anfang des Monats. [1:00 MESZ. NACHTRAG: mehr Bilder der Aurora hier, hier, hier, hier und hier sowie ein Video in Echtzeit]