Archive for Dezember 2016

Allgemeines Live-Blog vom 29. bis 31. 12. 2016

29. Dezember 2016

31. Dezember

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Heute begegnet die Mondsichel dem Kometen 45P/H-M-P

Von Deutschland aus gesehen, steht der Mond – hier eine Aufnahme dieses Bloggers von gestern (mehr und mehr und Bilder anderer hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier) – heute Abend zu 5.7% beleuchtet 5.5° vom Kometen H-M-P entfernt: eine grobe Grafik, ein Artikel und der Komet mit kleinem Gerät gestern und mit größerem am 28.12. Die letzten Helligkeitsschätzungen liegen um 7.3 mag.: Das wird schwierig mit dem Mond im selben Bildfeld – und am 1.1. (dann lauten die Zahlen 11% und 8°) erst recht. Auch der Komet NEOWISE gestern mit Schweif aber nur 8.5 mag., eine enge Mars-Neptun-Konjunktion (richtig eng nur in Amerika, speziell Hawaii) und Bilder des Paares vom 29.12. und 28.12., neue Aktivität auf dem Jupiter, die weiter laufende Suche nach „Planet 9“ (mehr und mehr), eine Feuerkugel in der Zeitung, der Blazar CTA-102 mit nun 11.2 mag. extrem hell, Forschungen zum Aurora-Schall-Mysterium – und heute gibt’s mal wieder eine Schaltsekunde um Mitternacht UTC. [2:35 MEZ] Venus, Mond & Komet heute in einem Video aus Japan und gestern auf einem Bild (wobei H-M-P nur in einer Ausschnittvergrößerung erkennbar ist) – derweil hat der chinesische Präsident Xi in seiner Neujahrs-Ansprache ab 2:30 das Riesen-Radioteleskop FAST & mehrere Raumfahrtprojekte erwähnt. [15:45 MEZ] Die Mondsichel und ihre Konstellation mit der Venus heute aus Europa – leider ohne den Kometen, der auf diesem gestrigen Bild sehr schwach neben einer Wolke sitzt. [18:30 MEZ] Treffer! Der Komet heute neben dem Mond – dessen Erdschein fast weiß erscheint. [22:55 MEZ] Noch ein Erfolg mit kürzerer Belichtung sowie HMP tief belichtet und Venus & Mond. [23:10 MEZ – Ende. NACHTRÄGE: weitere gelungene Paare hier, hier und hier sowie Mars bei Neptun und Triton – und ein toller HMP-Schweif vom 28.12.]


29. Dezember

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Vera Rubin, Stimme flacher Galaxien-Rotation, 1928-2016

Die am 25. Dezember mit 88 Jahren verstorbene US-Astronomin Vera Cooper Rubin wird in der astronomischen Öffentlichkeit weithin als die Entdeckerin der flachen Rotationskurven der Spiralgalaxien und damit deren Halos aus Dunkler Materie gesehen, die dafür sorgen, dass auch die Sterne weit draußen noch so rasant um das Galaxienzentrum sausen wie weiter innen. Aber wie so oft ist die Astronomiegeschichte mal wieder (wesentlich) komplizierter: In großen Review-Papers von 1979 und 1987 (ab Seite 432) ist sie keineswegs eine dominante Figur, und aktuelle Einschätzungen heute hier (mit Auszügen aus diesem Buch von 2014), hier und hier zeichnen ein äußerst differenziertes Bild der Beiträge vieler Personen zu einer der fundamentalen Entdeckungen der Astronomie des 20. Jahrhunderts. Rubins Verdienst scheint demnach in ihrer Hartnäckigkeit gelegen zu haben, die Rotationskurve erst der Andromeda-Galaxie dank dieses Spektrografen mit neuer Qualität gemessen und ihre Flachheit bestätigt zu haben (die sich zuerst 1939 angedeutet hatte) und dann die 1970-er Jahre hindurch entsprechende Kurven von immer mehr Galaxien zu bestimmen, bis deren kuriose Eigenschaften nicht mehr zu leugnen waren.

Das taten allerdings auch andere, wie eine kleine Auswahl von Originalarbeiten zeigt, von 1970 (Freeman ‚verlangt‘ Dunkle Materie), 1972 (Rogstad & Shostak sehen „sehr flache“ Kurven), 1974 (Ostriker et al. sehen überall massive Halos), 1976 (Roberts zum selben Problem) und 1978 (Rubin et al., die auf der letzten Seite Roberts als den Entdecker der flachen Kurven bezeichnen): Die relativen Beiträge einzelner Akteure heraus zu arbeiten, wäre eine Mammutaufgabe – der nicht einmal das Nobelpreis-Komitee gewachsen war. Nach der 2011-er Bekanntgabe des Preises für die Dunkle Energie wurde in der anschließenden Pressekonferenz als erstes gefragt, wo denn der Nobelpreis für die viel früher entdeckte Dunkle Materie und speziell Vera Rubin bliebe: Die Geschichte sei halt ziemlich kompliziert und müsse „noch ermittelt“ werden, war die – siehe oben: offensichtlich korrekte – Antwort. Zu den vielen Ehrungen, die Rubin erhalten hat, zählt aber z.B. der 2002 Gruber Cosmology Prize, dessen Citation auch ihre Wirkung über die reine Forschung hinaus betonte: „By example and gentle voice she has championed equal rights and revealed the incredible beauty of the universe.“ Eine Art Memoiren, ein langes historisches Interview und Auszüge daraus sowie zahlreiche Nachrufe hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [0:00 MEZ] Endlich ein historisch recherchierter Nachruf! [21:25 MEZ] Und noch mehr historische Links. [23:45 MEZ. NACHTRAG: Erinnerungen und weitere Artikel hier und hier]

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Alle Flüge der fliegenden Sternwarte SOFIA in diesem Jahr. Auch die Bestätgung von Chinas Landung auf der Mondrückseite 2018 und was China dieses Jahr im Weltraum erreicht hat – der jüngste Start war allerdings nur ein 75%iger Erfolg, da der Orbit der zwei Erdbeobachtungs-Satelliten zu niedrig geriet: Artikel hier, hier und hier. Und es könnte sein, dass eine langsame mutmaßliche Feuerkugel über Mittelamerika damit zusammen hängt. [0:00 MEZ]

Ausgeprägtes Polarlicht über Kanada aus dem Weltraum

gesehen vom Visible Infrared Imaging Radiometer Suite (VIIRS) auf dem Satelliten Suomi NPP am 22. Dezember. Auch Komet 45P, der inzwischen etwa 7.0 mag. erreicht hat, am 28.12., 27.12. (mehr, mehr und mehr) und 26.12. (mehr und mehr), wo C/2016 U1 steckt, eine Amateur-Remote-Beobachtung (einer Supernova) als Medien-Thema – und zu den öffentlich meist-diskutierten Papers des Jahres gehören der Nachweis von Gravitationswellen (Platz 3), das Postulat eines Neunten Planeten (Rang 4) und der neue Atlas der Lichtverschmutzung (Platz 10). [0:00 MEZ. NACHTRÄGE: HMP heute mit Disconnection Event (mehr, mehr, mehr und mehr Fotos und eine Zeichnung) und gestern mit viel Schweif-Detail (auch relativ zur Venus sowie Artikel hier, hier und hier) und NEOWISE heute (alt. und mehr) sowie dessen Sichtbedingungen und eine Erwähnung in einem JPL Release über NEOWISEs Entdeckungen]

Ein Monument für den „fränkischen Galilei“

27. Dezember 2016

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Von solch einer publizistischen Unterstützung kann ein historischer Astronom – ein Jahrhunderte lang verkannter zumal – nur träumen: Leben und Werk des Simon Marius (1573-1624) sind in einem viel-sprachigen Web-Portal und nun auch einem 481-seitigen Buch erschlossen, Simon Marius und seine Forschung. Die 16 Beiträge ebenso vieler Autoren unterscheiden sich in Länge und Stil gewaltig, was das monumentale Werk für Nicht-Historiker unter den Astronomie-Interessierten nicht eben leicht verdaulich macht. Aber es hat Lektüre und Verbreitung verdient, befasst es sich doch mit einer der dramatischsten Epochen der Astronomiegeschichte Ende des 16./Anfang des 17. Jh., als die Diskussion um das rechte Weltmodell – geozentrisch, heliozentrisch oder etwas dazwischen – in vollem Gange war, die moderne Physik schemenhaft in Erscheinung trat und das Fernrohr plötzlich auf der Bühne erschien.

Diese Epoche des Umbruchs wird in der populären Darstellung meist auf Brahe, Galilei und Kepler reduziert, die scheinbar geradlinig die moderne Astronomie begründeten und Antike wie Mittelalter endgültig begruben – aber so einfach war es keineswegs (und ist es fast nie in der Geschichte): Auch manch anderer Akteur verdient Beachtung. Darunter eben auch jener Simon Marius aus Gunzenhausen, Hofastronom des Ansbacher Markgrafen: Lange wurde er als Plagiator Galileis verdächtigt, erst vor einem Jahrhundert als gleichwertiger unabhängiger Entdecker der Jupitermonde und anderer Phänomene rehabilitiert und danach gleichwohl eher als ein fränkischer Lokalheld gehandelt, ohne Platz unter den Größen seiner Zeit. (Oben eine Zeichnung von Maria Dementeva auf der Basis des einzigen bekannten Portraits; s.a. ganz unten.)

Die Beiträge in dem gewichtigen Band zeigen überzeugend auf, dass Marius an wesentlichen Entdeckungen in der chaotischen Umbruchphase Anteil hatte, seine Leistungen aber weit weniger gut als insbesondere Galilei zu ‚verkaufen‘ verstand – und die geistige Landschaft vor 400 Jahren wird durch zahlreiche Facetten lebendig. Viel zu viele freilich für den eher allgemein interessierten Leser, der auf den Punkt kommen möchte. Die meisten Leser dürften deshalb gut daran tun, die Lektüre zunächst mit den Seiten 407-439 (!) zu beginnen, denn die „Priorität, Rezeption und Rehabilitation des Simon Marius“ von Pierre Leich – der treibenden Kraft hinter dem Portal, der aktuellen Marius-Renaissance und dem Buch, das aus einer Fachtagung hervor ging – bilden die ideale Einführung in Leben, Leistung und bewegte Wahrnehmung des Astronomen.

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Schon 1596 hatte sich Marius gegen das ptolemäische (und für das tychonische) Weltsystem entschieden, er war wahrscheinlich erste „Profi“-Astronomen außerhalb der Niederlande, der von der Erfindung des Fernrohrs Kenntnis erhielt, und er machte unabhängig – wie allerdings Historiker erst um 1903 endgültig klären konnten – etliche fundamentale Entdeckungen damit, namentlich der Jupitermonde, die er leider erst 1614 in seinem Hauptwerk Mundus Iovialis (drei Seiten in der Mitte und unten) im Detail publizierte. Seine Beobachtungen der Jupitermonde, von Sonnenflecken und Kometen beschreiben mehrere Artikel auf den Seiten 163-216 genauer – und die zwei im großen Kontext wichtigsten Beiträge des Buches untersuchen auf den Seiten 217-255, warum sich Marius klar für das nur scheinbar so absurde tychonische Weltbild (alle Planeten des Himmels kreisen um die Sonne, die wie der Mond aber die Erde umkreist) aussprach, das ja die Bahnschleifen und Venusphasen genau so gut wie das kopernikanische erklärt.

Die tychonische Interpretation passte nämlich zugleich deutlich besser zur Gesamtlage der Beobachtungen Anfang des 17. Jh., mit keinen messbaren Sternparallaxen und gleichzeitig vermeintlich als Scheibchen aufgelösten Sternen – die im kopernikanischen Weltbild sehr weit weg und unfassbar groß hätten sein müssen. (Was sie aber nicht waren, weil die „Durchmesser“ im Teleskop nur durch damals unverstandene Beugungseffekte vorgetäuscht wurden.) In diesem erstaunlichen Irrweg der Astronomiegeschichte, der noch bis in die zweite Hälfte des 17. Jh. mit Verve vertreten wurde, liegt auch eine Botschaft für die Gegenwart: Gelegentlich sollte man sich schon fragen, ob das aktuelle Standardbild der Kosmologie, wo alles so schön zusammen passt (auch wenn Dunkle Materie und Energie noch der physikalischen Erklärung harren), nicht auch grob falsch sein kann. (Spoiler: Der Autor dieser Zeilen glaubt dieses nicht.)

Nach so viel Tiefsinn mag sich der Leser dann in die drei Biografien vertiefen, mit denen der Band beginnt (Seiten 13-161): Die bei weitem längste und vor Detailfülle aus allen Nähten platzende behandelt natürlich Marius‘ Leben selbst, belegt durch 478(!) Fußnoten und ich manchem Detail Neuland. Wiederum von allgemeinem Interesse ist die viel kürzere Biografie von Marius‘ Förderer – und Teleskop-Beschaffer – Fuchs von Bimbach, dessen sich der bekannte Astronomiehistoriker Wolfang Dick angenommen hat: Exemplarisch wird sichtbar, wie man mit Quellen kritisch umgehen muss und dass sich vermeintliche Wahrheiten in der Sekundärliteratur in Wohlgefallen auflösen, wenn man Informationen aus erster Hand zumindest näher kommt. (Diese Erfahrung machte auch der Rezensent immer wieder, z.B. hier und hier auf der Suche nach dem Entdecker der Venusatmosphäre oder im Zusammenhang mit dem Finsternis-Kometen von 1948.)

Die drei Aufsätze über Marius als Kalendermacher und Astrologe (Seiten 257-365) setzen einige Toleranz gegenüber esoterischem Aberwitz voraus, lassen den damaligen Zeitgeist aber auch besonders markant aufblitzen – und den feschen Stil Marius‘, der Kollegen in seinen Kalender-Texten schon mal als faul und Idioten bezeichnet, während er sich selbst im Besitz der besseren Ephemeriden-Mathematik wähnt. Altsprachler werden ihre Freude an den Seiten 367-405 haben, in denen Schlüsseltexte Marius‘ im lateinischen Original in Form gymnasialer Aufgaben erscheinen (mit Übersetzungen und Lösungen dankenswerterweise am Schluss!), und das Gesamtwerk wird auf den Seiten 441-481 abgerundet durch Details über den jüngst nach dem Astronomen getauften Asteroiden Nr. 7984 und Berichte über aktuelle Öffentlichkeitsarbeit zu Marius‘ Ehren. Die ist immer noch nicht zuende: Das Buch soll 2017 auch in Englisch erscheinen (drei seiner Kapitel sind ihrerseits Übersetzungen aus dem Amerikanischen) und sein Inhalt über das Marius-Portal verfügbar werden.

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Allgemeines Live-Blog vom 23. bis 25. 12. 2016

23. Dezember 2016

25. Dezember

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Dies sind Live-Bilder eines großen Polarlichts vor ein paar Minuten über Nordnorwegens Fylke Troms: Standbilder aus einer Übertragung in Echtzeit (eine frühere und eine noch frühere von heute sowie vor ein paar Tagen) – der Eindruck mit moderner High-End-Kameratechnik, nämlich dieser Kamera für ~22’000 Euro, ist tatsächlich realistisch, auch mit dem Kommen und Gehen der (heute Nacht ganz besonders dynamischen) aktiven Phasen. Ansonsten Komet 45P am 24.12. mit nur 4 Zoll, am 23.12. (auch die Schweif-Entwicklung 17.-23.12., dito im Negativ) und 22.12. (mehr und mehr) sowie Aufsuch-Karten, eine Vorschau und Überlegungen zur Konjunktion mit der Mondsichel zum Jahreswechsel, Komet C/2016 U1 (NEOWISE) gestern und mit schlechter Prognose, der Jupiter gestern von den Philippinen aus (trotz nahenden Super-Taifuns), ein PSF-Test mit einem CTA-Prototypen – und den SKA in Afrika zu bauen, ist nicht leicht. [21:15 MEZ – Ende. NACHTRAG: Die Polarlicht-Show ging in Kanada weiter – ein Schnappschuss und ein Mitschnitt (auch ein früherer) einer Echtzeit-Übertragung]

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Piers Sellers, Astronaut und Klimaforscher, 1955 – 2016

Vorgestern ist in Houston der Astronaut Piers Sellers gestorben, der 1991 zusätzlich zu seiner britischen auch die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, um – dreimal 2002-2010 mit dem Shuttle zur ISS – für die NASA in den Orbit fliegen zu dürfen. Zuvor hatte sich Sellers als Klimaforscher einen Namen gemacht, u.a. als Projektwissenschaftler für den Terra-Satelliten, und am Tag seines Todes wurde diese kurze Videomahnung von ihm verbreitet: auch Nachrufe vom NASA-Chef und vom GSFC und Artikel hier, hier und hier. Auch sämtliche Ausgaben der ISRO-Hauszeitschrift Space India von 1987 bis heute (also 30 Jahre indische Raumfahrt-Geschichte; auch noch frühere Facetten), die Kalibration von GOES-R, eine Fan-Verarbeitung eines Saturnbildes aus ungewohnter Perspektive, der Status von Curiosity mit dem streikenden Bohrer – und in diesen Stunden vor 13 Jahren trat der Mars Express in den Marsorbit ein, wo er immer noch arbeitet: Artikel dieses Bloggers von damals kurz in Deutsch und lang in Englisch. [2:05 MEZ] Weitere Sellers-Nachrufe hier, hier und hier. [20:25 MEZ]


24. Dezember

Und Tschüss, „Stern von Bethlehem“ … mehr und mehr setzt sich die Auffassung durch, dass es sich nicht um ein reales Himmelsphänomen gehandelt hat, wie in diesem Vortrag von 2014 und diesem Paper von 2012 gut erläutert wird. Auch die „moderne“ rein astrologische Molnar-Hypothese (von 1999) ist reichlich problematisch, von der Annahme astronomischer Erklärungen ganz zu schweigen: Was Wunder (no pun intended), dass in dieser Slooh-Show gerade alle „drei weisen (zugeschalteten) Männer“ dagegen argumentierten. [3:15 MEZ] Und gleich noch eine lange Diskussion, wieder mit Drei Weisen … [17:05 MEZ] … und Wortmeldungen auch noch hier, hier und hier. [23:50 MEZ. NACHTRAG: ein cleverer Nachschlag …]


23. Dezember

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Komet 45P/Honda–Mrkos–Pajdušákova knapp am Abend

Die letzten Helligkeits-Schätzungen liegen bei 7 bis 8 mag., tiefe Fotos – hier von Terry Lovejoy vom 21. Dezember mit einem C 14 – zeigen einen schlanken Schweif, und das Sichtfenster am frühen Abend ist nur kurz: Der Komet 45P sollte in den kommenden 2-3 Wochen noch etwa eine Größenklasse heller werden, Mitte Januar dann im Glanz der Sonne verschwinden und Anfang Februar am Morgenhimmel wieder auftauchen, dann aber schon wieder schwächer als jetzt. Bis Ende des Monats steht 45P (in Deutschland) beim Ende der nautischen Dämmerung noch rund 9° und beim Ende der astronomischen 5° hoch, in der ersten Januarwoche – wenn er vielleicht 1 mag. heller ist als jetzt – beginnt sich das aber zu verschlechtern, während sich zugleich die Mondsichel dazu gesellt: Am 31.12. und 1.1. mit 5.5% bzw. 11% Beleuchtung in nur 5.5° bzw. 8° Abstand! Am 7. Januar – inzwischen steht schon ein zu 70% beleuchteter Mond am Himmel – ist 45P beim Übergang nautische/astronomische Dämmerung noch 8°, am 12. Januar (Vollmond) 7° und am 15. Januar (der Mond ist wieder weg) 5° hoch, während gleichzeitig das Helligkeitsmaximum überschritten sein sollte. Nach zwei Wochen Pause geht es dann Anfang Februar am Morgenhimmel weiter, mit sich rasant verbessernder Sicht: Bereits am 4. steht 45P vor Beginn der Morgendämmerung 10° hoch, am 6. sind es 20° und am 8. über 30°, alles noch mondlos. Dann ist (Voll-)Mondpause bis Mitte Februar, wenn 45P – leider schon deutlich schwächer – abermals mondlos am Abendhimmel erscheint. Weitere Bilder des Kometen, der auch Gegenstand einer Pro-Am-Kampagne ist, vom 22. Dezember (mehr), 21. Dezember (mehr und mehr), 21. + 19. Dezember und 17. Dezember, eine Sichtvorschau für Australien, der andere potenziell hochinteressante (2. Item) Januar-Komet C/2016 U1 (NEOWISE) am 22. Dezember, 21. Dezember und 20. Dezember (mehr) und an diversen Tagen – und mal wieder klare Argumente gegen einen Impakt zu Beginn des Jüngeren Dryas, an den aber eh kaum jemand glaubt [NACHTRAG: und zwar deswegen].

Ein weiteres Aurora-Video in Echtzeit, aufgenommen in Finnland mit einer Sony Alpha7s und einem Sigma 20 mm f/1.4. Auch ein Paper über eine stabilisierte Plattform z.B. für Stratosphärenballons aus Indien, wo bereits fleißig experimentiert wird, LED-Zoff auch in Chicago, ein neuer Receiver für ALMA, die Ehrenmitgliedschaft in der AG für Rudolf Kippenhahn – und der Radioastronom Fred Lo ist gestorben, mit nur 69. [0:00 MEZ]

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Ein Dreieck aus Mond, Jupiter und Spica heute Morgen, das als das „schönste Himmelstreffen des Monats“ angepriesen worden war: weitere Bilder dieses Bloggers und von anderen hier und hier. Auch Komet 45P heute (aus Japan) und gestern hier in Farbe und hier – und vor 5 Jahren wurde Komet Lovejoy nach seiner überraschend überlebten Sonnen-Passage der letzte Große Komet: dramatische Erinnerungen aus Australien, erste Bilder und weitere mit Links hier und hier. [15:55 MEZ] Wie sein Schweif wuchs, vom 21. – 25. 12. 2011 – und 45P ebenfalls ausschweifend heute Abend aus Teneriffa trotz Wolken-Ärger. [23:50 MEZ. NACHTRÄGE: ein paar der Bilder gestackt, für schöneren Schweif – und der Schweif am 24. über Japan sowie NEOWISE am selben Tag]

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Eins der besten Bilder Pandoras, die komplette Bahn Rosettas und kuriose saisonale Effekte auf dem Mars: Den 84 km langen Saturnmond lichtete Cassini am 18. Dezember aus 40’500 km Abstand ab (auch eine Animation weiterer Bilder, eine Farbversion eines Fans und noch härtere Bildverarbeitung …), das Video zeigt alle Manöver Rosettas am Kometen, und das HiRISE-Bild ist eines von vielen, die dunkle Fächer auf dem Mars zeigen, die CO2-Jets verursachten. Auch ein Mosaik aus MSL-Bildern kuriosen Gesteins und eine Galerie irdischer Wolken aus dem Weltraum, was New Horizons in zwei Jahren erleben soll – und ein 12-Seiten-Bericht und Einzelanalysen hier, hier und hier der jüngsten Jupiter-Aufnahmen der JunoCam während der Perijovien.

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Der Nebel NGC 248 in der Kleinen Magellanschen Wolke, aufgenommen mit der ACS des Hubble Space Telescope – auch die Galaxie NGC 4707, die Vibrations-Anomalie des JWST (diskutiert hier, hier und hier [NACHTRAG: und hier nach dem heutigen Update] sowie andere Status-Updates hier und hier), der Röntgen-Spiegel für den Satelliten SVOM, warum BIROS mehr kann als TET-1, das Exo-Brake-Experiment für die ISS und Artikel hier, hier und hier zu exotischer Weltraumforschung in China. [0:00 MEZ]

Live-Blog zu drei weiteren Starts Ende Dezember

20. Dezember 2016

21. Dezember

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VA 234: Auch die siebte Ariane des Jahres ist unterwegs

Und nach zunächst vielen Wolken im Bild nach dem pünktlichen Abheben um 21:30 MEZ war der Abwurf der beiden Booster um so besser zu verfolgen – und „tous les parametres sont normaux“ so weit. [21:35 MEZ] Der erste der beiden Satelliten ist ausgesetzt während der komplexen ballistischen Flugphase. [22:00 MEZ] Und der zweite ist auch weg – das war’s! [22:15 MEZ]

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Da kommt Stimmung auf … viele Manager in der Mission Control haben festliche Mützchen – mit blinkenden LEDs – aufgesetzt, man wartet aber noch auf Funkkontakt mit den Satelliten, bevor die Dankesreden geschwungen werden. [22:25 MEZ]

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Das hätte dann auch geklappt: Der Arianespace-CEO spricht. [22:30 MEZ] Und wie hier, hier und hier zu sehen, wird die Kleiderordnung auch weiter konsequent eingehalten … auch Ariancespace und ESA Releases, ein weiterer Artikel – und die Jahresbilanz für den Weltraum-Bahnhof, mit 27 gestarteten Satelliten ein Rekord. [22:50 MEZ] Ein Video vom Start. [23:55 MEZ – Ende. NACHTRÄGE: ein Flug-Bericht und noch ein Artikel]

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Chinesischer Satellit zur CO2-Überwachung gestartet: Eine Live-Übertragung gab es nicht, aber Xinhua hat vor wenigen Minuten gemeldet, dass der TanSat den Orbit erreicht hat. Hingegen wird hier um 21:15 MEZ eine Sendung zum letzten Ariane-Start des Jahres – Details und Roll-Out-Bilder – beginnen. [21:00 MEZ] Ein weiterer Artikel zum TanSat. [21:15 MEZ] Der Start war um 20:22 MEZ – und den Webcast des Ariane-Starts gibt es auch hier und Updates hier und hier. [21:25 MEZ. NACHTRÄGE: ein Video und hier und hier Bilder vom Start des TanSat und weitere Artikel hier, hier, hier und hier]


20. Dezember

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Premierenflug der neuen Epsilon mit dem ERG-Satelliten

Die Serie von Weltraumstarts in rascher Folge („Immer noch sieben Raketenstarts bis Ende des Jahres“) geht weiter, mit einem heute und zwei morgen! Um 11:40 MEZ soll hier eine Live-Übertragung beginnen: Das erste Exemplar der überarbeiteten Epsilon-Rakete Japans (Bild, auch ein Video vom Roll-Out) trägt den Satelliten Exploration of energization and Radiation in Geospace (ERG), der hier in überbordender Detailfülle und hier und hier sparsamer beschrieben ist. Das Startfenster geht von 12:00 bis 13:00 MEZ: Hier gibt’s Updates. [10:20 MEZ] Und auch hier und hier. Der Webcast läuft – und hier die Timeline des Starts: Aussetzen 13 Minuten nach dem Abheben. [11:45 MEZ]

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Und die Epsilon-2 ist gut weg gekommen, der Flug verläuft ohne Probleme, die ersten beiden Stufen haben ihren Job getan. [12:05 MEZ] Ein Foto und ein Video vom Nachtstart – auch die 3. Stufe hat fertig. [12:10 MEZ] Und ERG ist ausgesetzt! [12:15 MEZ] Strichspur-Aufnahmen des Starts hier und hier und ein Artikel. [12:35 MEZ] Erfolgreich im Orbit wurde ERG nach einem Fluss „ARASE“ getauft – auch noch ein Start-Video, weitere Artikel hier und hier und die beiden Starts morgen. [17:55 MEZ] Der Ziel-Orbit wurde genau getroffen. [22:50 MEZ. NACHTRÄGE: eine weitere Strichspur-Aufnahme und weitere Artikel hier, hier und hier]

Allgemeines Live-Blog vom 14. bis 18. 12. 2016

14. Dezember 2016

18. Dezember

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Geniale Echtzeit-Polarlicht-Videos von der Insel Senja in Nordnorwegen (wo dieser Blogger vor 2 Jahren Aurora-Spaß hatte) und Umgebung von einer dortigen Marketing-Firma – mehr solches Material auch hier mit Reaktionen im Soundtrack (mehr davon und anderes Format) und noch viel mehr z.B. hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Plus schon wieder Amateur-Nachweise der Uranus-Ringe, diesmal mit 51 cm und 36 cm Öffnung – und die Pläne für Shanghais Planetarium mit vielen Hintergedanken. [23:55 MEZ – Ende]

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Immer noch sieben Raketenstarts bis Ende des Jahres

stehen laut den Listen hier, hier und hier auf den Kalendern, allein vier an den kommenden vier Tagen. Den Anfang soll heute um 19:27 MEZ (Fenster bis 21:27 MEZ) eine Atlas V – Bild vom gestrigen Roll-Out, auch ein kurioses Video über die Logo-Maler und Updates – mit dem Nachrichtensatelliten EchoStar 19 machen. Es folgen am 20.12. um 12:00 MEZ eine japanische Epsilon-2-Rakete mit Exploration of Energization and Radiation in Geospace (ERG) und am 21.12. zwischen 20:00 und 20:30 MEZ eine Langer Marsch CZ-2D mit dem CO2-Kartierer TanSat und um 21:30 (Fenster bis 22:45) MEZ eine Ariane 5 mit Star One D1 & JCSAT 15. Eine Proton (vermutlich am 28.12.) und zwei weitere chinesische Raketen sollen ebenfalls noch kurz vor Jahresende starten. [11:00 MEZ] Um was es beim Atlas-Start geht, der 70% Wetterchancen hat. [13:15 MEZ]

Drohnen-Aufnahmen der Atlas auf der Rampe – Wetterchance weiterhin 70%. [16:10 MEZ] Die Live-Übertragung von ULA hat begonnen: Immer noch 70% und keine besonderen Vorkommnisse. [19:10 MEZ] Alles GO, der Start kann kommen! Der Countdown, bisher im planmäßogen t-4m-Hold, läuft schon wieder. [19:25 MEZ] Und wurde bei t-1m gestoppt und auf t-4m zurück gesetzt. Aber erstmal 15 Minuten warten, worauf auch immer. [19:30 MEZ] Start frühestens um 19:47 MEZ – und weiter keine Erklärung, woran’s fehlt … [19:35 MEZ] Es war eine abweichende IMU-Ablesung; der Start ist frühestens 1:52 MEZ. [19:45 MEZ] Die Lösung soll nahe, 20:02 MEZ möglich sein. [19:55 MEZ] Neue Startzeit: 20:13 MEZ! [20:05 MEZ] Und wieder GO, der Countdown läuft abermals. [20:10 MEZ]

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Und die Atlas ist gut weg gekommen, auch die Booster sind schon abgeworfen. [20:15 MEZ] Bilder vom Start hier (mal was Anderes!), hier, hier und hier und vom Abwurf der Booster hier, hier und hier – und ein Video der Stufen-Trennung. [20:20 MEZ] Nach dem ersten Centaur-Burn wird erstmal gecoastet – und noch ein Weitwimkel-Bild. [20:30 MEZ] Und schon ein Press Release zum Start, während die Centaur noch zugange ist. [20:40 MEZ] Und Separation! [20:45 MEZ] Artikel hier, hier und hier, viele Screenshots und Bilder aus der Ferne. [20:55 MEZ] Weitere Press Releases hier und hier, Bilder hier und hier und Artikel hier und hier. [22:10 MEZ] Und hier und noch mehr Bilder hier, hier, hier und hier. [23:20 MEZ. NACHTRÄGE: und hier, hier, hier und hier, Videos aus Flugzeugen hier und hier – und das diesmal besonders gelungene ULA-Musik-Video zum Start]


17. Dezember

A closer look at IC 5201

Eine Hubble-Aufnahme der Balkenspirale IC 5201 mit der ACS, die trotz 40 Mio. Lichtjahren Distanz viele einzelne Sterne auflöst (jedenfalls in Originalgröße des Bildes). Auch ein erneuter Amateur-Erfolg mit den Uranus-Ringen, allerdings mit einem 1-m-Teleskop, das einst die NASA baute (der erste Erfolg ist unten auf dieser Seite beschrieben), der inzwischen auf tiefen Aufnahmen beschweifte Komet 45 P heute (mehr, mehr und mehr) und gestern sowie an mehreren Tagen, eine beachtliche Feuerkugel über Kolumbien noch unklarer Natur (mehr) – und neue bzw. eigentlich schon lange bekannte Empfehlungen für die Straßenbeleuchtung sowie zoombare Lichtverschmutzungskarten hier und hier. [23:15 MEZ]


16. Dezember

Vertrag zum Bau der 2. ExoMars-Hardware unterzeichnet

Während dem Trace Gas Orbiter die Einnahme der endgültigen Bahn um den Mars mittels Aerobraking 2017 hindurch noch bevorsteht (siehe auch das Video), bevor die Wissenschaft beginnen kann, wurde heute der Vertrag zwischen der ESA und Thales Alenia Space über die ESA-Beiträge für die 2020-er Mission unterzeichnet: den Rover und einen Teil der Hardware für die Ablieferung. Für den Start und die Landung sorgt hingegen Russland. Auch erneuter Kontakt mit Chang’e-3 auf dem Mond drei Jahre nach der Landung, ein Vortrag über NuSTAR und seine Entdeckungen am Röntgenhimmel, wie Cryosat und SMOS das Eis der Erde erkunden – und der Bau der ersten SLS-Rakete kommt voran. [23:55 MEZ]


15. Dezember

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Wo sich auf dem Zwergplaneten Ceres Wassereis befindet, im Regolith seiner Oberfläche, war heute u.a. Thema einer PK auf dem AGU Fall Meeting (ein paar Screenshots und Statistisches zu Dawn bei Ceres), eines Papers und der Press Releases hier, hier, hier und hier: oben die von Dawn-Instrument GRaND gemessene Wasserstoff-Konzentration (blauer = mehr, also an den Polen) und unten ein nordpolarer Krater mit permanent schattigem Boden, der als Kältefalle für Eisdepots wirken kann. In der Mitte dramatische Animationen vom Krater Occator und seinen hellen „Faculae“, deren genaue Entstehung immer noch unklar ist – weitere Animationen hier, hier und hier und Artikel hier, hier und hier [NACHTRÄGE: und hier, hier und hier und eine PM der MPG]. Auch was Rosetta kurz vorm Ende am Kometen C-G fand (Kurzfassung), was die Top-Erkenntnisse insgesamt waren, und eine Begegnung mit Churyumov.

Ebenfalls heute wurden die ‚Initial Services‘ der Galileo-Satelliten aktiviert, drei Dienste (u.a. Navigation in Verbindung mit GPS), die noch nicht immer und überall zur Verfügung stehen, weil es erst 14 operationelle Satelliten gibt, aber das wird sich bald ändern: weitere Press Releases hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier – und neue LED-Beleuchtung auf der ISS, die gleich zur Erforschung der Crew-Reaktion auf unterschiedliche Farben benutzt wird. [20:35 MEZ]

Abermals steht ein Startversuch mit den CYGNSSen bevor

Heute dauert das Startfenster für den Pegasus mit den acht Satelliten von 14:21 bis 15:21 MEZ, mit dem Abwurf um 14:26 MEZ angepeilt. Die Übertragung im NASA-Fernsehen beginnt um 12:00 MEZ, Updates gibt es hier und offizielle Worte hier. [2:30 MEZ]

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Alles Bestens so weit („nothing is unusual“): Die Wetter-Chance ist 90%, die L-1011 soll um 13:35 MEZ losfliegen, um 14:35 MEZ wird der Pegasus abgeworfen – und das passiert dann. [13:05 MEZ]

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Live-Bild: Die „Stargazer“ ist auf die Startbahn gerollt. [13:25 MEZ] Das Abheben ist jetzt für 13:38 MEZ geplant, aber der Abwurf bleibt bei 14:35 MEZ. Alles go for take-off! [13:35 MEZ]

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Und die L-1011 ist unterwegs! [13:40 MEZ] Das Bild in größer und weitere Screenshots hier und hier. [13:50 MEZ] Ein Video-Clip vom Abheben – die Abwurf-Flughöhe ist erreicht, 39kft; zuvor wurde der Pegasus inspiziert. [14:10 MEZ]

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Noch 10 Minuten – und der Abwurfmechanismus der Pegasus ist scharf! Das Wetter ist „grün“, und die CYGNSS-Satelliten sind auf interne Stromversorgung umgeschaltet worden. [14:25 MEZ] Und alles ist GO für den Abwurf in 5 Minuten. [14:30 MEZ] Der Abwurf soll nun 14:37 MEZ erfolgen – weiter alles GO. [14:35 MEZ]

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Und der Pegasus ist unterwegs, auch die ersten Flugphasen sind nach Plan verlaufen! Der Abwurf hatte sich um ein paar Sekunden verzögert, es sollte wohl spannend bleiben … [14:40 MEZ] Inzwischen brennt die dritte Stufe. [14:45 MEZ] Und der Orbit ist erreicht, genau wie geplant! Die 8 Satelliten sollen in den nächsten zwei Minuten ausgesetzt werden, in Paaren in jeweils 30 Sekunden Abstand. [14:50 MEZ] Applaus nachdem alle acht problemlos ausgesetzt wurden. [14:55 MEZ] Die entscheidenden Sekunden, weitere Screenshots und ein Artikel – und die L-1011 ist auch soeben wieder gelandet. Die Inbetriebnahme der Satelliten ist allerdings eine langwierige Prozedur. [15:15 MEZ] NASA und Orbital Releases, Videos vom Abheben, Abwurf und diversen Szenen, von Abwurf bis Ende und einem Interview am Schluss, Fotos vom Flieger in der Luft und der Crew und weitere Artikel hier, hier, hier und (von diesem Blogger) hier. [18:45 MEZ. NACHTRÄGE: Mit allen Satelliten wurde Kontakt hergestellt! Auch NASA und SNC Releases, Gedanken zum Start und weitere Artikel hier, hier und hier]


14. Dezember

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Das HTV-6 wird bereits entladen, nach seinem gestrigen Einfang (mehr Bilder sowie Videoclips und ein JAXA Release): NASA-Blog-Einträge von heute und gestern (früher), ein Artikel und ein Tweet. Auch eine Einladung für Studenten-Experimente auf der ISS, Verspätungen beim kommerziellen Crew-Transport zur Station (Artikel hier, hier, hier und hier), das Experiment DOSIS 3D auf der ISS, der Abschluss der Tests des SM für die Orion und die Rückkehr der Düse nach Europa, mehr Vages über eine ‚ISS‘ im Mond-Orbit, offenbar bizarre Experimente auf Tiangong-2 mit einem antiphysikalischen ‚Antrieb‘, eine AGU-FM-PK zur Ionosphären-Forschung mit NASA-Satelliten (ein ISS-Bild des Airglows und die Schlussfolgerungen) – und was bei der Bildschärfung geht mit Bildern aus dem Orbit und was nicht. [19:55 MEZ]

Alle terrestrischen Planeten erlebten True Polar Wander

wie auch unser Mond, wurde gestern auf einer PK auf dem AGU FM in San Francisco gezeigt: Die planetaren Körper verlagern sich um mitunter viele Grad relativ zu ihren Rotationsachsen, wenn Massenkonzentrationen oder Senken entstehen – auch dem Pluto ist das widerfahren. Ferner die Kometen 45P gestern mit dem Beginn eines Schweifs und C/2016 U! vorgestern sowie ein ALMA-Bild von Orcus im Kuiper-Gürtel samt Mond, der Mond gegen die Geminiden, drei solche von einem Stratosphären-Ballon aus gefilmt (Details in der Diskussion), ein Bolide in Spanien am 11.12. (mehr und mehr), weitere AGU-PKs zu der Bohrung im Chicxulub-Krater (ein Artikel dazu) und „Planetary Defense“-Fantasien (Artikel hier und hier; der erste Sprecher forderte doch glatt das Bereithalten und regelmäßige Testen [!] von Kernwaffen-bestückten Kampf-Satelliten, als Kontrastprogramm ein erfrischend nüchterner Artikel), eine Aldebaran-Bedeckung durch den Mond und indonesischer Sternhimmel. [16:05 MEZ]

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Jupiter vor drei Tagen aus 24’600 km Abstand von der JunoCam im letzten Apojovium Junos aufgenommen: auffällig einer der derzeit 8 White Oval Spots. Auch Rohbilder des Flybys, an denen sich schon Fans versuchen (mehr und mehr [NACHTRAG: und mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr]), sowie die Aufzeichnung einer Pressekonferenz zu aktuellen Erkenntnissen von Curiosity auf dem Mars wie dem Nachweis von Bor (ein Video dazu und Artikel hier, hier, hier, hier und hier), der NASA-Beitrag zum UAE-Marsorbiter, die Fortsetzung der NASA-Asteroidenmission auch ohne ESA-Beitrag, ARTEMIS-Beobachtungen am Mond mit „lunar sonic booms“ – und animierte CO2-Strömungen in der Erdatmosphäre aufgrund von Daten von OCO-2. [13:30 MEZ]

Die CYGNSS-Chroniken: 8 clevere Billigsatelliten

12. Dezember 2016

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https://www.nasa.gov/cygnss/images/cygnss-calibration-2

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sollen heute um 14:24 MEZ mit einer Pegasus-Flügelrakete starten, die vom Trägerflugzeug über dem Atlantik abgeworfen wurde – wenn es denn so weit kommt: Die Chancen auf akzeptables Wetter liegen mit 60% immerhin besser als die 40% vorher (am Folgetag sind’s 80%). Die acht kleinen Satelliten für das Cyclone Global Navigation Satellite System (CYGNSS abgekürzt und „Cygnus“ ausgesprochen) sind eine preiswerte und originelle Lösung für ein drängendes meteorologisches Problem voller interessanter Physik, die in einem NASA-Briefing vorgestern exzellent erläutert wurde: oben in der Mitte eine komplette Aufzeichnung, ganz oben und unten zwei Screenshots, dazwischen die künstlerische Darstellung eines der Satelliten im Orbit und einer bei der Kalibration vor zwei Jahren. Es geht um die Windgeschwindigkeit im Zentrum tropischer Wirbelstürme und Hurrikans, die bislang nur von Flugzeugen aus zuverlässig gemessen werden kann, für die Vorhersage insbesondere der Entwicklung der Intensität so eines Sturms besonders wichtig ist.

Die Satelliten messen den Wind über die rauhe See, den er verursacht – und der wiederum das Streuverhalten für Radiowellen verändert. Für diese sorgen praktischerweise die Navigationssatelliten des Global Positioning Systems (GPS), die sowohl permanent wie mit besonders langen Wellen senden, um auch starken Regen zu durchdringen – Navis müssen schließlich bei jedem Wetter funktionieren. Bei glatter Wasseroberfläche gäbe es nur einem scharfen („spekularen“) Reflex, Wellengang dagegen verursacht ein ausgedehntes Glitzern: Wann immer für einen der acht CYGNSSe die Geometrie zu einem der GPS-Satelliten passt, wird das reflektierte Signal mit seinem Delay Doppler Mapping Instrument (DDMI) beobachtet und mit dem direkten verglichen (Grafik ganz oben), woraus sich dann die Windstärke berechnen lässt. Im Schnitt sollte jeder Punkt zwischen 35° Nord und Süd, wo die Stürme überwiegend auftreten (Grafik ganz unten: die Tracks der letzten 10 Jahre), alle sieben Stunden erfasst werden.

Voraussetzung ist die gleichmäßige Verteilung der Satelliten über den Orbit, doch ausgesetzt werden sie von der Pegasus-Oberstufe kurz nacheinander am selben Ort, und eigene Triebwerke besitzen sie nicht. Um trotzdem Bahnmanöver bewerkstelligen zu können, drehen sie sich mit ihren großen Solarzellen zeitweise „in den Wind“ der Hochatmosphäre und können so nach Belieben etwas gebremst werden, bis am Ende rund 5000 Abstand zwischen je zwei der Satelliten erreicht sind. Bis zur nächsten Hurrikan-Saison soll die Konstellation fertig, getestet und einsatzbereit sein, die 157 Mio.$ gekostet hat: eine NASA-Broschüre, das Press Kit, ein NASA-Blog zur Mission, eine NASA-PK vor der obigen zum Ablauf des Starts, ein Live-Event vor & aus dem Trägerflugzeug wiederum davor, ein altes Video und ein alter Press Release, jede Menge Details zur Mission, viele Bilder der Start-Vorbereitungen und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. NASA-TV-Sendungen heute beginnen um 11:45 MEZ. [0:00 MEZ am 12. Dezember] Zwei weitere Videos zur Mission. [2:10 MEZ] Fotos vom Flieger, der 13:26 MEZ abheben soll, und weitere Artikel hier und hier; laut diesem Ticker ist das Start-Team bereits an den Konsolen. [9:35 MEZ]

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Ein Live-Bild des Trägerflugzeugs „Stargazer“ auf der Cape Canaveral Air Force Station – die Live-Sendung hat begonnen. Der Pegasus mit den CYGNSS-Satelliten ist allerdings weitgehend verdeckt. Eine relative Timeline zum Moment seines Abwurfs. [12:20 MEZ] Aus Wettergründen wurde die Abwurf/Start-Zeit inzwischen auf 14:30 MEZ verschoben. [12:35 MEZ]

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Eine nebulöse Angelegenheit … ob das Flugzeug um 13:33 MEZ losfliegen darf, ist noch nicht klar. [13:05 MEZ]

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Die Lage verbessert sich langsam: Kritisch ist der Nebel nicht für das Abheben sondern eine eventuelle Rückkehr des Flugzeugs mit der Rakete am Bauch, wofür mehr Visibility gefordert wird als es im Moment gibt. [13:15 MEZ] Neuer Plan: 13:40 MEZ Abflug, 14:40 MEZ Abwurf – also etwas mehr Wetter-Zeitreserve in der Luft. [13:20 MEZ]

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Anflug jetzt für 13:37 MEZ vorgesehen. [13:25 MEZ] Der Abwurf bleibt für 14:40 geplant – und die L-1011 ist auf die Startbahn gerollt! [13:30 MEZ] Bilder davon hier und hierready for take-off! [13:35 MEZ]

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Und da ist die „Stargazer“ unterwegs – pünktlicher Start gegen die aufgehende Sonne. Jetzt muss noch das Begleitflugzeug hinterher. [13:40 MEZ] Ist auch unterwegs – und hier der Start der L-1011 in Bewegung, bei dem es auch schöne Wirbel zu sehen gab. [13:50 MEZ] Dito (auch beim Chase Plane) und ein Video des Abhebens aus anderer Perspektive. [14:00 MEZ]

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Die L-1011 mit dem Pegasus aus dem Begleitflugzeug gesehen – zwar ist eine Gewitterwolke im Weg, aber die Vorhersage bleibt, dass um 14:40 abgeworfen werden kann. [14:10 MEZ] Die Ansage des No Go zu Bildern der L-1011. [14:15 MEZ]

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Das Wetter ist immer noch ein Problem, und mit dem Flieger gibt es ein Hydraulik-Problem … [14:30 MEZ] … weswegen es erstmal keinen Abwurf gibt, aber das Startfenster dauert noch ein bisschen, nämlich bis 15:19 MEZ. [14:35 MEZ] Neue Abwurfzeit 15:05 MEZwenn das Hydraulikproblem des Abwurfmechanismus des Flugzeugs es erlaubt. [14:40 MEZ]

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Es bleibt schwierig … [15:00 MEZ] … und Abbruch! [15:02 MEZ] Die Stargazer kehrt zurück zum Cape. [15:04 MEZ] Die L-1011 ist schon manches Mal unverrichteter Dinge zurück gekehrt – die Landung wird für 15:27 MEZ erwartet. [15:15 MEZ] Man hat bereits für morgen reserviert, in der Erwartung einer erfolgreichen Reparatur des Hydraulikproblems: selbe Zeit wie heute. Plus eine Tabelle aller Starts/Startversuche in der Luft. [15:25 MEZ]

Pegasus XL CYGNSS Launch Attempt; Scrubbed - Take Off

Der nächste Startversuch ist am Mittwoch, dem 14. Dezember, um 14:25 MEZ: Das wurde gerade bekannt gegeben, da zur Reparatur der kaputten Abwurf-Hydraulik erst ein Ersatzteil beschafft werden muss. Auch Artikel hier, hier, hier und hier und oben ein Foto vom gestrigen Abheben – ein Bild der Landung der L-1011 nach der abgebrochenen Mission war einfach nicht aufzutreiben. [1:05 MEZ am 13. Dezember] Die Wetterchancen sind auf 90% gestiegen. [19:30 MEZ] Und weiterhin alles Go für morgen: Gestartet werden soll um 14:25 MEZ. [23:45 MEZ] Und wieder kein Start: Diesmal ein Software-Problem – und einen neuen Termin gibt es noch nicht. [13:15 MEZ am 14. Dezember] Es soll am 15. Dezember um 14:26 MEZ das nächste Mal versucht werden. [21:10 MEZ] Es gibt ein „Go“, und die Wetter-Chance ist 80%; NASA-TV sendet ab 12:00 MEZ. [23:00 MEZ]

Allgemeines Live-Blog vom 9. bis 11. 12. 2016

9. Dezember 2016

11. Dezember

Ein bisschen finnisches Polarlicht. In Echtzeit. Mit Leuten

im Vordergrund herum laufend, vom Halbmond hinreichend beleuchtet: Moderne Kameras erlauben inzwischen Erstaunliches, bloss das Grün ist relativ zum Eindruck mit dem bloßen Auge zu intensiv. Auch ein Helligkeits-Anstieg von Komet 45P vom 3. zum 10. Dezember, Komet C/2016 U1 heute, gestern und vorgestern (mehr), eine Feuerkugel in Norwegen am 6. Dezember, ein endloser Schweizer Artikel zum problematischen Atlas der Lichtverschmutzung, ein Testbericht eines ALDI-Newtons mit Objektiv-Sonnenfilter (über den im UK heftig gestritten wird) – und ein Bildbericht über eine Astro-Nacht auf der Edelweißspitze. [17:10 MEZ] Gleich noch ein Feuerball, am 4.12. über Sibirien. [21:05 MEZ] Und Komet C/2016 U1 heute und Komet 45P heute und an vielen Tagen. [23:35 MEZ – Ende]

Die Welt-Premiere von „Rogue One: A Star Wars Story“ findet im Augenblick in Los Angeles statt – oben eine Aufzeichnung einer Liveübertragung vom Roten Teppich davor, hier Ausschnitte aus einem TV-Auftritt von Cast und Regisseur, beides inklusive bisher nicht gezeigter Ausschnitte. Dem Vernehmen nach dürfen die Premieren-Gäste hernach nur vage Statements abgeben – detaillierte Reviews der ‚Star Wars Episode 3.5‘ sind erst im Lauf der kommenden Woche gestattet. Weil Disney das so sagt … [4:00 MEZ] Die Reaktionen auf die Premiere, die durch kamen, sind positiv, sozusagen: „Star Wars fans will be very happy“, „pretty much everything I was hoping for & then some“, „So many crowd-pleasing moments! It’s emotional, exciting and incredibly satisfying“, „It’s intense, relentless. You can practically taste the grit“, „This is the movie you were looking for“, „The last time I loved a Star Wars movie as much as I loved Rogue One, it was 1977“ – oh, und vieles aus Trailern und Werbung kommt gar nicht vor. [11:35 MEZ] Weitere Impressionen von der Premiere sind hier, hier, hier, hier und hier versammelt. [16:15 MEZ]

Juno heute das nächste Mal im Jupiter-nächsten Bahnpunkt

Um 18:04 MEZ wird der Jupiter-Orbiter wieder durch’s Perijovium seiner 53-tägigen Ellipsen-Bahn gehen, die bis auf Weiteres beibehalten wird: eine Voraussage der Jupiter-Wolken aufgrund älterer Pic-du-Midi-Aufnahmen und bekannter Rotationsperioden in diversen jovigrafischen Breiten; 7 der 8 Instrumente an Bord werden im Einsatz sein. Auch das Bohrer-Problem von Curiosity, eine erneute Startverschiebung von BepiColombo zum Merkur auf jetzt Oktober 2018 mit der Ankunft erst Ende 2025 – und ein neues Announcement of Opportunity für New Frontiers-Missionen der NASA mit sechs möglichen Zielen zum Aussuchen. [1:25 MEZ. NACHTRÄGE: die Beobachtungen im Perijovium waren erfolgreich! Auch ein Jupiter von heute aus Spanien und von gestern von den Philippinen]


10. Dezember

Die „Schweine im Weltraum“ sind wieder da, mit einer „Alien“-Parodie, nach 20 Jahren! In der nächsten Folge geht es „Gravity“ an den Kragen. Auch der erfolgreiche Start des chinesischen Wettersatelliten Fengyun 4a, was China an innovativer Weltraumforschung plant – und was Shijian 17 gemacht hat, der mit der ersten Langer Marsch 5 gestartet war. [18:45 MEZ. NACHTRÄGE: vom Fengyun-Start ein Video, Bilder hier und hier und weitere Artikel hier, hier und hier – und die gelandete Nutzlast-Verkleidung plus ein Artikel dazu]


9. Dezember

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Das sechste HTV zur ISS wartet hier auf den H-II-Start

heute um 14:26:47 MEZ, um die Versorgung der Station zu gewährleisten – auch was der AMS-Detektor auf der ISS in 5 Jahren gefunden hat [NACHTRÄGE: U. HI und RWTH AC Releases und ein Artikel dazu], das Service-Modul der ESA für EM-2 der Orion, die mühsame Ergründung der Progress-Pleite [NACHTRÄGE: mehr und mehr dazu und was aus den Trümmern wird] und eine Verschiebung des nächsten Falcon-Starts auf 2017 (mehr und mehr [NACHTRÄGE: weiter Rätsel um den Unfall und Konsequenzen]). Sowie die autonomen Rendezvous-Experimente mit BIROS, merkwürdige Vibrationen bei Tests mit dem JWST, XMM-Newton nach 17 Jahren weiter fit, eine Animation von Mars-Express-Bildern des Mawrth Vallis – und angeblicher Ärger mit dem Methan-Instrument auf Indiens Mars Orbiter Mission. [5:25 MEZ] Und das HTV ist unterwegs: Screenshots hier und hier. [14:35 MEZ] Das HTV-6 ist im Orbit ausgesetzt und soll die ISS am 13.12. erreichen. [14:55 MEZ] Eine NASA-Blog-Story, ein Video-Bericht und weitere Artikel hier, hier und hier. [20:45 MEZ] Artikel zum Anti-Raummüll-Experiment KITE an Bord hier, hier, hier und hier, eine Strichspur des Aufstiegs – und wie das HTV im Anflug auf die ISS ggf. beobachten kann. [23:55 MEZ. NACHTRÄGE: mehr zur Sichtbarkeit und noch ein KITE-Artikel und ein allgemeiner]

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Der Quasar CTA 102 alias 4C 11.69 im Pegasus ist derzeit ungewöhnlich hell, wie die V- (grün/schwarz) und B-Lichtkurven der letzten 50 (oben) bzw. 500 Tage zeigen. Dazwischen eine Aufnahme von Klaus Wenzel vom 4. Dezember „bei leider nicht optimalen Bedingungen digital (6“ Newton) mit einer Helligkeit von 12m,5 […]. Der QSO befindet sich nur etwa 5’ nordöstlich der Galaxie NGC 7305. […] CTA 102 hat eine respektable Rotverschiebung von z =1,037 und ist normalerweise nur um die 17mag hell.“ Auch ein Artikel und laufende Diskussion sowie der Komet C/2016 U1 (NEOWISE) am 6.12. (die Galaxie ist NGC 5608 mit 13.4 mag.) und 4.12. (mehr) – plus ein TV-Bericht aus Arizona über die Verbesserung der LED-Beleuchtung unter öffentlichem Druck. [5:15 MEZ. NACHTRAG: CTA 102 bleibt hell]

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Gestern ist im Alter von 95 Jahren der letzte noch lebende Mercury-Astronaut (und spätere Senator und dann nochmal Astronaut) John Glenn gestorben, kurz nachdem er schwer erkrankt ins Hospital gekommen war: ein NASA-Profil, ein Nachruf des NASA-Chefs auf und eine NASA-Gedenkseite für den ersten Amerikaner, der in eine Erdumlaufbahn gelangte, weitere Statements vom US-Präsidenten, dem Direktor des KSC und einem Senator, Kondelenz-Tweets hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und noch mehr, weitere Bilder hier, hier, hier, hier und hier, eine TV-Unterbrechung und weitere Nachrufe hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [0:00 MEZ. NACHTRÄGE: Statements von Buzz Aldrin, der ISS-Crew, dem JSC-Direktor, einer Senatorin, dem SETI-Institut und der Nat’l Space Society, ein TV-Interview mit dem NASA-Chef, weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und ein neuer Blick auf Glenns 1962-er Reentry-Probleme]

Sechs Raketenstarts innerhalb nur einer Woche

7. Dezember 2016

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finden gemäß dem aktuellen Plan zwischen den 5. und 12. Dezember statt und insgesamt über ein Dutzend bis Monatsende. Bereits erfolgreich war vorgestern eine Vega-Rakete in Französisch-Guyana mit einem türkischen Erdbeobachter: ein weiteres Video, Screenshots der Start-Übertragung hier und hier, weitere Fotos hier und hier und Artikel hier, hier und hier. Es folgen heute Nacht ein indisches PSLV mit einem weiteren Erdbeobachter (Artikel hier, hier, hier und hier), kommende Nacht eine Delta 4 mit einem militärischen Comsat (die Timeline und eine PK zum Start), am 9. Dezember eine japanische H2-B mit einem HTV und am 10. Dezember eine Langer Marsch 3B mit einem Wettersatelliten.

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Am 12. Dezember schließlich ist nach längerer Zeit mal wieder eine Pegasus-Flügelrakete an der Reihe, die das Cyclone Global Navigation Satellite System (CYGNSS) starten soll: die Rolle von Wallops und ein Video zur Mission. Auch die Probleme der russischen Raketen – und eine NASA-Auftrag für einen Auftank-Satelliten [NACHTRAG: mehr dazu].

Der erste Gleitflug des zweien SpaceShipTwo „Unity“ hat nun stattgefunden, gut zwei Jahre nach dem tragischen Verlust des ersten Modells: Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch die Verlängerung des ISS-Betriebs bis 2024 durch NASA und ESA und die Teile eins und zwei eines langen Interviews mit Alexander Gerst – der bei seinem zweiten ISS-Besuch auch Experimente von Kindern durchführen will.

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Cassinis Passagen dicht an den Saturnringen vorbei laufen

Zum ersten Mal hat solch eine Annäherung am 4. Dezember stattgefunden (graue Orbits), der Beginn vom Ende 2017 (blaue Orbits): die ersten Bilder aus dem neuen Orbit, auch quasi animiert und in Amateur-Verarbeitung. Derweil haben Fans über die Motive der JunoCam auf dem Jupiter beim nächsten Vorbeiflug des angeschlagenen Orbiters Juno abgestimmt.

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Der Marsmond Phobos vom Trace Gas Orbiter aufgenommen am 26. November während der Tests der Kamera – auch Probleme mit dem Bohrer des Marsrovers Curiosity, der die Zeit des Troubleshootings für Aufnahmen nutzt. Und das umfangreiche White Paper „Answers to Questions from the Asteroid Miners“, was zum wachsenden Interese an Bodenschätzen auf Asteroiden und dem Mond und deren möglicher Ausbeutung passt.

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NACHTRAG: Der PSLV-Start hat pünktlich stattgefunden – ein ISRO Release, eine Blogstory des MIB, die Aufzeichnung der Live-Übertragung, Video von Kameras auf der Rakete hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Und eine Live-Übertragung des Delta-IV-Start wird es hier geben.

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NACHTRAG 2: Auch die Delta IV ist bei der ersten Gelegenheit weg gekommen; der Abwurf der vier Booster war dann gut zu sehen. Bis zum Aussetzen des Satelliten dauert es 42 Minuten. NACHTRAG 3: Der Satellit ist ausgesetzt, der Start ein Erfolg – auch eine Aufzeichnung desselben. NACHTRAG 4: ULA, Boeing und USAF Releases, eine längere Aufzeichnung, ein Drohnenvideo aus der Ferne, eine weitere Strichspur, noch mehr Fotos von nah & fern und Artikel hier, hier, hier, hier und hier. NACHTRAG 5: ein Orbital Release, ein Video von „unten“, noch mehr Strichspuren hier und hier, mehr Bilder hier und hier und ein deutscher Artikel.