12. Februar
Etwas vom Katzenpfotennebel mit der OmegaCAM des VST
aufgenommen (nur eine der „Pfoten“, die NGC 6334 & 6357 ausmachen): Das komplette Bild des VLT Survey Telescope hat 49511 x 39136 Pixel, in die man hier hinein zoomen kann! Auch wie moderne optische Teleskope Exoplaneten direkt sehen, freudige Erwartung auf das 25-Meter-GMT, dem freilich noch 1/2 Mrd.$ fehlt, ein Vortex-Koronograph am Keck und seine ersten Bilder, die SCExAO an Subaru, das Heute Journal über PanSTARRS, wie es auf dem Mt. Wilson bei LA zugeht, diverse Teleskope in Namibia, der Detektor APERTIF „verjüngt“ Westerbork und macht das betagte niederländische Radio-Interferometer zu einem Pathfinder für den SKA, schon wieder Sorgen um Arecibo, ein cooles Bild von ALMA – und Bilder von Sternwarten aus dem Orbit. [23:35 MEZ – Ende]
Europa vorgestern Vormittag von einem russischen Wettersatelliten der Meteor-Reihe aufgenommen und von italienischen Funkamateuren abgefangen. Auch die weitere Inbetriebnahme von GOES-16, der Erdbeobachter WorldView-4 bei der Arbeit, wie es den Galileo-Uhren geht, der Start des ersten SmallGEO-Satelliten (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), was die beiden Marsrover gerade so treiben – und Indiens Venus- und Mars-Pläne werden klarer. [22:55 MEZ]
So sieht der Asteroid 2017 BQ6 für’s Goldstone-Radar aus
Delay-Doppler-„Bilder“ des 200 Meter großen Brockens vom 7. bzw. 5. Februar mit 3.8 Metern Auflösung, der erst am 26. Januar entdeckt worden war: Solch glatte Flächen sieht Asteroiden-Radar sonst nicht, es deuten sich aber auf hier und da darauf liegende Felsbrocken an. Derweil ist ein Stück des Kerns von Komet 73P/Schwassmann-Wachmann abgebrochen (nicht zum ersten Mal) und aktiv geworden: Gestern leuchtete es mit 11 mag. glatt 2 mag. heller als der „eigentliche“ Komet; auch ein MPEC und weitere Bilder hier und hier mit Erläuterungen. Derweil bleibt Komet 45P/HMP arg Mond-geschädigt, kann aber – dann wohl schnell verblassend – ab dem 15.2. wieder an dunklem Himmel gesehen werden, dann bereits am Abend. Und seltene Freude über gut abgeschirmte Straßenlampen in Kanada bei einem Lichtverschmutzungs-Spezialisten – während die IAU, zahlreiche deutsche Forschungs-Organisationen [engl.] und die IPS gegen die US-Einreisepolitik protestieren und es bereits Boykott-Aufrufe für Tagungen gibt … [2:15 MEZ] Schwassmann-Wachmann heute hier und hier – und eine Regulus-Bedeckung durch den Mond. [15:55 MEZ]
Nur noch drei Landestellen für den NASA-Marsrover 2020
sind nach eingehenden Beratungen übrig geblieben, die nordöstliche Syrthe (sehr alt), der Krater jezero (wo es einst einen See gab) und die Columbia Hills (mit vielleicht einst einer heißen Quelle), wo schon der Rover Spirit unterwegs war: Artikel zum Prozess hier, hier und hier – auch ein kurzer Safe Mode von New Horizons und ein detailliertes Paper zur Mechanik der Landung von Huygens auf dem Saturnmond Titan. Plus die Details eines (Nicht-)Zwischenfalls mit Raumschrott bei einem ESA-Satelliten, wie die Agentur aktiv gegen Schrott vorgehen möchte, ein gescheitertes japanisches Experiment genau dazu mit einem Seil (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und der Wiedereintritt des letzten HTV nach seinem ISS-Besuch. Sowie der Start einer H-II mit einem militärischen ComSat, der nächste Start einer Falcon 9 nun am 18.2. geplant, von einer alten Apollo-Rampe, während neue Probleme drohen (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr). Und der 80. Geburtstag von Sigmund Jähn morgen, dem der MDR heute einen 225-minütigen Themenabend widmet, wohl keine kommerziellen ISS-Crew-Flüge vor 2019, was der Ein-Jahres-Flug von Kelly zur ISS gebracht hat, ein neues privates Airlock der ISS, der Vertrag über das Euro-Servicemodul für den 1. Orion-Flug mit Crew, ein weiteres Teil des SLS – und der 2017-er NASA Day of Remembrance u.a. für den 50. Jahrestag des Apollo-1-Feuers am 27. Januar 1967. [1:45 MEZ. NACHTRÄGE: Der Static Fire-Test der Falcon hat stattgefunden für einen Dragon-Start am 18.2.]
11. Februar
Die Halbschatten-MoFi als eine virtuelle Angelegenheit
Drei Webcasts in unterschiedlicher Qualität aus dem UK (oben), von den Kanaren (unten) und aus Florida (im unteren Komposit rechts) und ein stetiger Strom guter Aufnahmen aus Deutschland, Frankreich und den USA auf Twitter z.B. hier (früher, noch früher und noch früher), hier, hier, hier, hier, hier, und hier: So ließ sich die HaSchaMoFi 2017 auch ganz gut verfolgen, wenn man selbst keine klare Sicht hatte.
Wie bei dem tiefen Eindringen in den Halbschatten bis fast zum Rand des Kernschattens zu erwarten, war der Effekt sehr deutlich – und für diesen Blogger sogar durch dichte Wolken zu erahnen: Es war immer dieselbe Ecke des schmemenhaft erkennbaren Mondes deutlich dunkler … [2:15 MEZ] Besonders scharfe Bilder, die MoFi im Aufgang und richtig fett. [2:30 MEZ] Und ein grausliches Bild dieses Bloggers – aber der Schatten ist am rechten Platz, kurz vor dem Maximum … [2:45 MEZ] Wieder besser hier, hier und hier. [3:15 MEZ] Die MoFi tief hier und hier und eine Bilder-Galerie. [3:35 MEZ] Die MoFi mit Gänsen, einem Flugzeug und nur so hier, hier und hier. [4:30 MEZ] Ein Differenz-Bild, die MoFi bei Mondaufgang in den USA, zwei Berichte hier und hier, Sammlungen von Bildern hier, hier und hier und von Links und eine Medienschelte dieses Bloggers. [19:10 MEZ]
10. Februar
Was historisch korrekt ist und was nicht an dem mitreißenden Film „Hidden Figures“ über afroamerikanische Mathematikerinnen bei der NASA zur Zeit der ersten Raumflüge ‚based on the untold true story‘ untersuchen u.a. dieser, dieser, dieser, dieser und dieser Artikel („the crux of the story is true“, und es wurde z.B. das Mission Control Center akribisch nachgebaut – aber das war damals am Cape in Florida und nicht in Virginia, wo die ganze Handlung spielt). Auch relevant im Kontext die Frauen von Langley, die drei Protagonistinnen, die Vorgeschichte und eine Besprechung der Buchvorlage und die Klarstellung, dass immer nur 3 Orbits geplant waren, sowie mehr zu Buch, Film und Kontext hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:55 MEZ]
Jupiter-Animationen aus Bildern von 91 Amateuren
rund um den Globus von Dezember 2014 bis März 2015 – auch die Venus gestern besonders scharf, der ein Grad große aber auch sehr diffuse und nur 7 mag. helle Komet 45P/HMP in Erdnähe auf Bildern von gestern (auch stark verarbeitet mit etwas Schweif), vorgestern (mehr plus die Entwicklung über drei Tage) und vom SWAN-Instrument gesehen. Plus eine Aurora live letztes Jahr und Highlights der letzten Nord-Saison 2015/16, kommende NASA-Raketen-Experimente mit künstlichen „Aurorae“, eine Reihe Forschungsarbeiten zur Lichtverschmutzung open access, die dunkelste Stadt Amerikas, Billboard-Licht-Entscheidungen in Arizona, allgemeine Lektionen zur Beleuchtung, der Diebstahl eines Planetariums (der aufblasbaren Sorte), eine Astro-Vorschauen für das erste Quartal – und allerlei zur Halbschatten-MoFi heute Nacht hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, die im Maximum gegen 1:44 MEZ wie diese MoFi 2013 kurz vor Beginn der Partialität und damit durchaus auffällig aussehen dürfte aber natürlich keinen Vergleich zur letzten totalen MoFi vom September 2015 aushält. [13:35 MEZ] 45P heute aus Brasilien. [15:10 MEZ] Ein Vergleich gestern/vorgestern – und was sonst noch an Kometen angekündigt ist. [23:45 MEZ]
9. Februar
Saturns Mond Daphnis in der Keeler-Lücke der Ringe vor drei Tagen: ein Fan-Farbkomposit aus Rohbildern wie diesem – auch ein weiteres, eine Animation und ein Artikel über Cassinis neue Sicht des Saturnsystems. Plus eine Studie über einen möglichen Europa-Lander der NASA [alt.] – und ein fetter Grant für einen deutschen Forscher in Sachen Enceladus- und Europa-Ozeane, der hier schon vor 7 Jahren auffiel, als (namentlich ungenannter) Redner im 2. Artikel, der aber in der BU hier benannt wurde. Und zwei Jahre später trat er auf der Planetentagung auf („Der Fachvortrag …“).
So ziemlich alles, was man über das Phänomen der „lunar swirls“ weiß, wird in diesem aktuellen faktenreichen Vortrag präsentiert: Die Hypothese von magnetischer Abwehr des Sonnenwinds und daher weniger space weathering scheint erwiesen. Auch eine Orbit-Anpassung des ExoMars TGO für’s Aerobraking, eine weitere Lebensverlängerung des indischen Orbiters, Opportunity nun schon 13 Jahre unterwegs, was Curiosity über den jungen Mars heraus fand, der MRO auf der Suche nach Landestellen für den Rover 2020 und neue frische Krater auf seinen Bildern. Plus die heute beginnende Suche nach Trojanern der Erde als Zusatzaufgabe für OSIRIS-REx (mehr, mehr und mehr [NACHTRAG: und ein neuer NASA Release] und weitere Press Releases hier und hier), die Eisvulkane auf Ceres, die erste Flug-Hardware für Euclid, gute Aussichten für LISA – und der PI von Swift ist gestorben, Neil Gehrels. [0:25 MEZ. NACHTRAG: ein Nachruf von Caltech]
8. Februar
Heute vor 100 Jahren: „Geburt“ der modernen Kosmologie
Knapp 15 Monate nach dem endlich gelungenen Abschluss der Allgemeinen Relativitätstheorie wurde Albert Einstein am 8.2.1917 abermals bei der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin vorstellig und reichte das obige weiter gedachte Paper ein, das gemäß dieser extrem detaillierten Analyse und Artikeln hier und hier die Geburt der modernen Kosmologie markiert, wenn auch mit einem per Kosmologischer Konstante erzwungen statischen Universum – von der kosmischen Expansion wusste damals noch niemand. Und hatte nun – im Gegensatz zur praktisch nur schriftlichen Einreichung der ART 1915 – auch jemand etwas zu hören bekommen? „[A]us dem Protokoll der physikalisch-mathematischen Klasse der Akademie geht hervor, dass Albert Einstein am 8. Februar 1917 auf dieser Sitzung den Vortrag ‚Über kosmologische Betrachtungen zur allgemeinen Relativitätstheorie‘ hielt“, teilt die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften als maßgeblicher Nachfolger der damaligen Akademie diesem Blog mit, aber „aus dem Protokoll geht nicht hervor, inwieweit über die Abhandlung von Einstein diskutiert wurde. Die Sitzung der physikalisch-mathematischen Klasse war nicht öffentlich. Von insgesamt 29 ordentlichen Akademiemitgliedern der Klasse waren in dieser Sitzung folgende Personen anwesend: Wilhelm von Waldeyer-Hartz, Adolf Engler, Amandus Schwarz, Max Planck, Otto Warburg, Hermann Zimmermann, Walther Nernst, Heinrich Rubens, Gottlieb Haberlandt, August Brauer, Carl Erich Correns und Albert Einstein.“ Wieviele der Herren – von Biologen über Physiker bis zu einem Bauingenieur – wohl ahnten, wessen sie da Zeuge geworden waren …? [3:30 MEZ] Ein weiterer Artikel zum Jahrestag. [16:55 MEZ] Da feiert noch wer. [19:30 MEZ. NACHTRAG: und hier eine Woche später – am 15.2. waren die Sitzungsberichte gedruckt worden]
Eine Feuerkugel über Wisconsin mit möglichem Meteoritenfall in den Lake Michigan ist vorgestern früh vielfach beobachtet und gefilmt worden: noch ein weiterer solcher Clip und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch der wieder hinter der Sonne aufgetauchte Komet H-M-P am 7.2. (auch in Bewegung), 6.2., 5.2., 4.2. (mehr und mehr), 3.2. (mehr) und 2.2. sowie visuelle Beobachtungen vom 4.2. und 3.2. und (wohl zu) kühne Versprechungen [NACHTRAG: der hier trifft das schwache Bild besser] und Komet Johnson am 7.2., 4.2. (mehr und mehr), 3.2., 1.2., 30.1., 28.1. und 23.1. (mehr) sowie ein 262-seitiges Kometen-„Handbuch“ für 2017. Plus ein schöner Meteor quasi im Schlaf, der Stand der Forschung zum Dino-Tod – und die Venus in hoher Auflösung am 4.2. und 28.1. [1:40 MEZ]
Tornado beschädigt Michoud Assembly Facility der NASA
Ein erstes Bild nach dem Wirbelsturm um 18:25 MEZ gestern in New Orleans im Bundesstaat Louisiana – es hat offenbar nur Leichtverletzte und größere äußere Schäden an Gebäuden gegeben, aber weder Bauteile der SLS-Rakete oder der Orion-Kapsel noch zugehörige Maschinen scheinen betroffen: Artikel hier, hier, hier und hier und Updates zur Lage. [1:15 MEZ. NACHTRÄGE: ein detaillierterer NASA Release und weitere Artikel hier, hier, hier, hier und hier]
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