Archive for August 2018

Allgemeines Live-Blog vom 30. 8. bis 7. 9. 2018

30. August 2018

7. September

Chinesischer Erdbeobachtungssatellit filmte Raketen-Start

Solch ein Video aus dem Erdorbit gab es wohl noch nie: Der chinesische Erdbeobachtungssatellit Jilin-1 filmte den Suborbital-Start einer Rakete in der Wüste, wie sie in China derzeit populär werden. Auch der Langer-Marsch-2C-Start eines Satelliten zur Ozean-Beobachtung, was der Marsrover Curiosity trotz staubiger Atmosphäre gerade so treibt, ein JPL-Event zum baldigen Missionende von Dawn, das gerade hier und hier streamt, New Horizons vor MU69, die laufende Analyse der ersten TESS-Daten, schon wieder ein Live-Chat mit Gerst auf der ISS – und weiter Unklarheit über den Sinn des Gateways am Mond. [20:05 MESZ] Ein Press Release zum Dawn-Event. [23:10 MESZ – Ende. NACHTRAG: eine PM des DLR und Artikel hier und hier zum Missionsende]

Wärmekarten des Jupitermonds Europa – von der Erde aus erstellt mit dem Radiointerferometer ALMA! Auch der Mars gestern (mehr), vorgestern (mehr) und am 4. September, 3. September (mehr, mehr, mehr und mehr), 2. September und 27. August sowie ein Rotations-Clip, eine Rückschau auf mehrere Perihel-Oppositionen, Untersuchungen am einzigen Mars-Trojaner im L4 und der Status von Opportunity. Plus eine DWD-Analyse des Sommers 2018 und der Einfluss der Sonne auf’s Erdklima.

Komet 21P/Giacobini-Zinner vorgestern von Michael Jäger aufgenommen: weitere Bilder von heute, gestern (mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr und mehr) und dem 4. September, 3. September, 2. September und 20. August sowie eine Zeichnung. Auch das komplette Kreuz des Südens von Teneriffa aus (Refraktion + Kimmung heben Acrux genug an), ein NOSS-Duo beim Flaren, ein Breakthrough-Preis für die Pulsar-Entdeckerin (Reaktionen hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier) – und eine heftige Initiative für Open Access: auch Artikel hier und hier. [14:15 MESZ]


5. September

Der Zwergplanet Ceres aus geringer Höhe von Dawn im Juli

aufgenommen, aus 43, 76 und 116 km Höhe: Ausschnitte aus drei der letztens in der Bildersammlung aufgetauchten Aufnahmen. Auch hier und hier ausführliche Worte zum baldigen Missionsende und ein Live-Chat zur Mission am 7. September um 20:00 MESZ, wie Funkamateure mit Chinas Mini-Mondorbiter Bilder machen, die Inbetriebnahme der Parker Solar Probe, eine große Exoplaneten-Strategie für die USA (im Weltraum & am Boden) der National Academies, immer noch Messungen mit dem Kepler-Satelliten (Update von heute), dessen Treibstoffreste unklar sind, Kommunikationstests für das JWST – und Aeolus leuchtet in den Wind mit seinem Laser. [22:25 MESZ]


4. September

Loch in Soyuz eindeutig von Bohrer – aber wer war’s?

Gestern bestätigte auch der Chef von Roskosmos, dass das kleine Leck in der Soyuz, durch das letzte Woche etwas Luft entwichen war („ISS verliert etwas Luft“), von Menschenhand entstand: „Es ist eine Art technologischer Fehler eines Spezialisten“, sagte er (in Google-Übersetzung), ein „Bohrer rutscht[e] über die Oberfläche“. Doch: „Wo haben diese Aktionen stattgefunden – auf der Erde oder schon im Orbit?“ Es sei eine Frage der Ehre, „den Schuldigen für die Luftleckage zu finden“ und ob es ein Unfall oder Vorsatz gewesen sei: „Die Kommission wird die für den Vorfall verantwortliche Person bestimmen.“ Einige Stunden vorher war unter Bezug auf eine „Quelle in der Raumfahrt-Industrie“ berichtet worden, die Panne sei bei der Montage der Soyuz am Boden passiert: Der namentlich bekannte Verantwortliche habe das Loch dann mit einer Art Klebstoff gefüllt, was zunächst hielt, aber als dieser im Orbit aushärtete, sei das Leck entstanden. Auch Artikel in Englisch (mehr und mehr) und Deutsch (mehr und mehr) – und ein Videokanal für eine Gerst-Show für Schulen heute von 13:40 bis 15:40 MESZ: mehr dazu hier und hier; gegen 15:10 MESZ ist darin auch ein Live-Call geplant. [0:00 MESZ]

Und die Show läuft jetzt hier – während in Russland alle Soyuzze und Progresse fertig oder im Bau überprüft werden, dass da keiner rumgebohrt hat … [13:40 MESZ] Ein Bilder von der Show hier, hier und hier – die erste Stunde war eine typische Physik-Show. [14:50 MESZ] Während des Live-Calls mit Gerst wird die Zeitkapsel versiegelt. Auf Wiedersehen 2068. [15:20 MESZ] LOL, bei einer Frage zu Raumschrott erwähnt Gerst das ‚ähnliche‘ Soyuz-Loch – wie es wirklich entstand, sagt er nicht … [15:25 MESZ] … während die Saga um das Loch in Russland immer bizarrere Züge annimmt: „A Russian MP who is a former cosmonaut suggested that a psychologically disturbed astronaut could have done it to force an early return home“ – mehr von Максим Сураев im O-Ton. [16:15 MESZ] Ein PM des Veranstalters und ein Artikel zur Show, während die Spekulation von Surayev – ein Gerst-Kollege 2014 – zum Soyuz-Loch die Runde macht. [21:10 MESZ] In einem russischen Artikel von gestern – eine manuelle Übersetzung – erzählt einer, dass ungebetene Löcher in Soyuzzen schon öfters vorkamen. [22:25 MESZ] Noch mehr Artikel zur Show und zum Loch hier, hier, hier und hier. [23:50 MESZ. NACHTRAG: und hier, hier, hier, hier und hier – während die ESA nichts Sachdienliches dazu mitzuteilen hat und Roskosmos flehentlich bittet, die Presse möge nicht weiter bohren …]


3. September

Bestes Fenster für Komet GZ – aber kaum mehr als 7½ mag.

Der Mond zieht sich vom Nachthimmel zurück, und der Komet 21P/Giacobini-Zinner – gerade bei Capella unterwegs und damit leicht zu finden – erreicht seine größte Helligkeit um den 10. September: Die Hoffnung auf ein auffälliges Himmelsobjekt ist offensichtlich dahin, denn die Helligkeits-Schätzungen liegen seit Mitte August um 7.5 (Lichtkurve), auf Bildern mit kleinem Gerät macht er weiter wenig her, und da ist allenfalls noch 1/10 mag. mehr drin. Wenigstens passt die Bahngeometrie: Bei Dämmerungsende heute steht GZ 10°, bei Mondaufgang (nach Mitternacht) 20° hoch, und die mondlose Morgenhöhe verbessert sich jede Nacht stark. Am 8. September ist der Mond dann weg, und der Komet steht zwei volle Wochen lang vor Beginn der Morgendämmerung ungestört rund 50° (am Intervallende noch 40°) hoch, während 25° gegen 2-3 Uhr morgens erreicht werden. Erst am 23. September beendet der schon wieder fast volle Mond abrupt das Sichtfenster, und GZ sollte dann auch wieder ein paar Zehntel mag. gefallen sein.

So gut konnte man den Mars in Erdnähe in Namibia aufnehmen: animierte – und zugegebnermaßen recht heftig prozessierte – Amateurdaten, denen auch der damals noch tobende Staubsturm wenig anhaben konnte! Auch der Planet gestern (mehr) und vorgestern, eine Versicherung der NASA, Oppy retten zu wollen, warum die Konzentration auf 45 Tage aktive Suche Sinn macht, automatische Perseiden-Beobachtung mit einem Raspberr – und Chinas Rolle beim SKA und Datenaustausch zwischen FAST und MeerKAT. [0:20 MESZ] Mehr aktuelle Bilder von Komet GZ gibt es hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch Bilder aus dem großen Museum in Rio, das letzte Nacht niederbrannte, wobei zumindest der berühmteste Meteorit unbeschädigt blieb – und ein Feature über deutsche NLC-Forscher an der Ostsee. [13:35 MESZ] Der große Meteorit nach dem Brand (sonst haben wohl nur etwa 10% der Sammlung überlebt) – und wie klein Komet GZ wirklich ist, im Vergleich mit M 31: weitere Bilder hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:30 MESZ. NACHTRÄGE: ein kurzes Video aus der Museums-Ruine – mit zwei großen Meteoriten in gutem Zustand, auch eine Infotafel steht noch und weitere wurden geborgen. Und weitere Fotos und mehr zur Bedeutung …]


2. September

Der Nebel IRAS 05437+2502 auf einer Hubble-Aufnahme mit der ACS: von der IR-Satelliten entdeckt und seither kaum erforscht. Auch das Portrait eines Hubble-PR-Manns, eine Studie über Robot-Servicing des JWST, Tests mit CHEOPS und das Stacking von BepiColombo. Und weiter nur Spekulationen über das Loch in der Soyuz – und angeblich 7 Monate bis zum 1. Crew Dragon mit Crew und 6 Jahre bis zur Mond-Raumstation am Platz. [23:25 MESZ]


1. September

Der 2 Mrd. Jahre alte Vredefort-Impaktkrater in Südafrika ist natürlich stark erodiert, aber auf diesem Landsat-Bild fällt die Ringstruktur doch auf (dieser Blogger war 2004 dort und fand dank geologischer Fachliteratur spektakuläre Shattercones im Gelände). Auch die Amateur-Entdeckung des Asteroiden mit dem drittstärksten Yarkovsky-Effekt (mehr, mehr und mehr), Komet Giacobini-Zinner (eine Aufsuchhilfe, eine Übersichtskarte und Artikel hier, hier, hier und hier) heute, gestern (mehr), vorgestern und am 27. August, 22./23. August in Bewegung, 17. August und 12. August, wie lange die Entstehung des Lebens auf der Erde dauerte (200 bis 800 Mio. Jahre), der Mars heute (mehr), gestern, vorgestern und am 29. August, die NASA-Strategie für die Kontaktaufnahme mit Oppy (und Artikel hier, hier und hier über eine Verschwörungstheorie dazu), der Saturn am 27. August und eine Vorschau auf den September. [23:45 MESZ]


30. August

Das Hubble-Gesetz möge fürderhin Hubble-Lemaître-Gesetz heißen, hat die General Assembly der International Astronomical Union heute Nachmittag mit deutlicher Mehrheit beschlossen, aber die Rechtmäßigkeit der folgenden elektronischen Abstimmung ist herzlich unklar. Wie auch immer: Das ist das Paper, mit dem die Resolution begründet („Generalsekretär …“) wurde, und zum Beispiel so war darüber diskutiert worden. Ein weiterer Beschluss (der IAU-Exekutive): Die GA 2024 geht nach Kapstadt und damit erstmals nach Afrika. [19:45 MESZ. NACHTRÄGE: Press Releases von der IAU selbst, UNAWE und der TU Wien, Grußworte hier und hier, ein Gruppenbild mit einem Teil der 3000 Teilnehmer, eine Galerie und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier]

ISS verliert etwas Luft – mysteriöses Loch in einer Soyuz

Gefahr besteht erst einmal nicht, aber ein geringer Druckverlust in der ISS, der letzte Nacht auffiel, geht offenbar auf ein kleines Loch in der Soyuz MS-09 zurück, die derzeit angedockt ist. Die Ursache scheint unklar zu sein, war es ein MMOD-Einschlag (Micrometeoroid / orbital debris) oder hat eine alte Bohrung etwas damit zu tun? Jedenfalls ist das Leck bereits behelfsmäßig abgedichtet worden, über weitere Schritte wird beraten. Auch Spekulationen über Anti-Sterne wegen AMS-02-Daten von der ISS, auch mal kritische Stimmen zur Katastrophen-Vorhersage mit ICARUS und eine Vorschau auf EVAs im September. Sowie die erste Sichtung von 2014 MU69 durch LORRI auf New Horizons (Artikel hier, hier, hier und hier), Nachrufe hier und hier auf den Mondforscher und -fan Paul Spudis, weiter keine Kontrolle über IMAGE (Update von vorgestern) – und von der IAU-Tagung die Vorzüge einer Verlängerung der Mission von Gaia. [13:20 MESZ] Der Druck in der ISS ist nun stabil, aber warum, weiß man nicht – vielleicht haben thermische Verformungen das Leck geschlossen. Jetzt wird die Lage erst einmal analysiert und dann ggf. mit einem speziellen Reparatur-Kit weiter geflickt. [13:55 MESZ] Der Druck hält, aber ein permanenter Fix muss her, offenbar wird bereits etwas in das Loch gespritzt – während Roskosmos schon mal das Problem für gelöst erklärt. [14:15 MESZ] Hmm, der Druck sinkt immer noch ganz leicht … [15:45 MESZ. NACHTRAG: reichlich knappe Statements von Roskosmos, NASA und ESA sowie Updates und ein Artikel über die heutigen Reparaturen. NACHTRAG 2: ein weiterer NASA-Update (genau dieses Inhalts). NACHTRAG 3: ein Kurz-Statement von Gerst, Updates von Roskosmos und später ESA und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. NACHTRAG 4: offenbar Bilder des Lochs und der Reparatur gestern (das Video wurde nach wenigen Minuten wieder gelöscht) – die Arbeiten, übrigens in der Soyuz-Toilette, müssen aber heute fortgesetzt werden … NACHTRAG 5: wovon aber in diesem NASA-Update keine Rede ist. Und eine Kopie der ursprünglichen Version des später zensiert erneut veröffentlichten Videos]

Der Carina-Nebel in nahinfraroten Falschfarben mit dem VISTA-Teleskop der ESO aufgenommen: rot = 2.2 µm, grün = 1.3 µm, blau = 880 nm. Auch Fortschritte beim FlyEye-Teleskop der ESA, eine weitere Fotometrie der letzten MoFi, Radio-Amateur-Beobachtungen von Pulsaren, ALMA mit höchsten Frequenzen, ein Upgrade von Arecibo für 6 Millionen Dollar, Chinas FAST als Touristen-Ziel, die Zukunft der Radioastronomie, ein chinesischer 4-Meter-Spiegel, ein Update zum TMT von der IAU-Tagung (First Light 2028, egal wo; mehr und mehr), was nach GMT, ELT und TMT kommen kann, eine neue Liste bedeutender historischer Sternwarten (inkl. der Alten Bonner, Hinterlassenschaften von Warren de la Rue demnächst in einer Ausstellung in London, eine Aurora-Spezialistin porträtiert, ungewöhnliche NLC noch Ende August, die Bedeutung von Lichtverschmutzung für Fledermäuse (eine PM und eine Diskussion – und die Bedeutung von Unpaywall für die Befreiung wissenschaftlicher Papers von Paywalls. [2:05 MESZ]

Eine Sternbedeckung durch Pluto – mit dem EVT gemessen!

Ein Prototyp des nur vierzölligen Enhanced Vision Telescope hat bei einer Sternbedeckung durch Pluto am 15. August tatsächlich wissenschaftliche Daten liefern können, die ein Screenshot während eines Vortrags von Frank Marchis auf der IAU-Tagung in Wien vor einer Woche genauer zeigt (Signal/Rausch vs. Zeit): Das graduelle Verschwinden und Wiedererscheinen des Sterns durch die immer noch vorhandene Atmosphäre des Zwergplaneten ist deutlich zu sehen! Derweil wurde dieser 2006-er Artikel dieses Bloggers zur Planeten-Definition in Prag auf diesem Slide eines Vortrags des damaligen IAU-Präsidenten auf der laufenden Tagung explizit hervor gehoben. Das waren die damals diskutierten Ideen gewesen – und nun wird offenbar über eine erweiterte Definition nachgedacht, die auch auf Exoplaneten passt. Auch der Mars gestern (mehr und mehr), vorgestern, am 27. August (mehr und mehr), 26. August (mehr, mehr, mehr und mehr), 25. August (mehr, mehr, mehr und mehr), 24. August (mehr, mehr und mehr), 23. August (mehr), 22. August, 21. August, 20. August (mehr, mehr, mehr und mehr), 19. August, 18. August (mehr und mehr), 17. August (mehr), 16. August, 15. August (mehr), 9. August, 6. August, 24. Juli und 19. Juli sowie eine Serie (er schrumpft wieder), eine Zeichnung und der Status von Opportunity, der weiter schweigt: technische Details und Artikel hier, hier, hier und hier. [1:45 MESZ]

Eine beachtliche Feuerkugel über West-Australien, von vielen Videokameras erfasst und z.B. auch hier (früher), hier, hier und hier erwähnt sowie eine frühere über Alabama. Auch wie Gaia-Lichtkurven Formen von Hauptgürtel-Asteroiden enthüllen, Komet Giacobini-Zinner vorgestern und am 26. August (mehr), 25. August (mehr), 24. August (mehr und mehr), 23. August (mehr), 22. August (mehr, mehr und mehr), 21. August (mehr), 20. August, 19. August (mehr), 18. August (mehr), 17. August (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 16. August (mehr, mehr und mehr) und 12. August sowie Sammlungen hier und hier und Artikel hier und hier, plus Komet 64P/Swift-Gehrels am 17. August und 16. August und Wirtanen am 14. August sowie eine Vorschau. [1:00 MESZ]

Dreimal Astronomie im Natur-Museum von Wien

29. August 2018

Das Naturhistorische Museum Wien bietet derzeit mehr Astronomie als üblich. Noch bis zum 12. September wird die Wanderausstellung zu Rosetta des DLR und der MPG gezeigt (mehr, mehr und mehr), die im Wesentlichen …

… aus riesigen selbstleuchtenden Bild- und Schrifttafeln besteht, die eine Menge zu erzählen haben und insbesondere einige OSIRIS-Bilder quadratmetergroß zur Geltung bringen: allesamt schwarzweiß, auf künstliches Herausarbeiten der subtilen Farbinformationen wurde – wohl auch um der Ästhetik willen – verzichtet.

Ein wenig Original-Hardware gibt es auch zu sehen, etwa das Rasterkraftmikroskop MIDAS vom Orbiter und das Boden-Referenzmodell der Abstiegskamera ROLIS und ein Strukturqualifikations-Modell der Kamera CIVA auf dem Lander Philae.

Das Schicksal des letzteren ist im Logbuch des Operations-Direktors im ESOC festgehalten: erst Landung, dann „frequent link breaks“, schließlich „no evidence of contact with surface“ …

Auch Komet Borrelly kommt zu Ehren, immerhin der zweite überhaupt, dessen Kern eine Raumsonde aus der Nähe sah, …

… und der Abschied von der Kometen-brachten-das-Wasser-auf-die-Erde-Hypothese, den Rosettas Messungen beschleunigt haben.

Inmitten der Ausstellung mit geboten geringer Albedo ein Modell des Kerns von Churyumov-Gerasimenko im Maßstab 1:1000, in Vergleich gesetzt auch mit dem Zentrum Wiens – insgesamt ein würdiges Tribut an eine kühne interplanetare Mission, die in dieser Form so schnell nicht wieder kommen wird. Die Ausstellug kann hier virtuell „besucht“ werden, erstaunlich realistisch!

Astronomischer Kern des NHM ist die Meteoriten-Dauerausstellung, in der seit 2012 „nur“ noch 1100 der über 7000 Inventar-Stücke ausgestellt werden – darunter einige enorm große Exemplare …

… wie hier Eisen- …

… und Steinmeteoriten.

Auch Impakte werden ausgiebig thematisiert, etwa mit Shattercones aus dem Steinheimer Becken bzw. der kanadischen Presqu’île-Krater – oder dem nachgebildeten Streufeld des Meteoritenschauers von Mocs in Rumänien von 1882 mit Stücken von 1.6 bis 3.4 kg: Damals fielen rund 300 kg in eine 15 x 3 km große Ellipse, und von den ~3000 Fundstücken landeten 1600 in der Wiener Sammlung.

Radioechos von Meteoren können hier live betrachtet werden (wobei das Wasserfall-Diagramm auch live gestreamt wird) …

… und natürlich gibt es auch ein paar ordentliche Brocken von Chelyabinsk-Fall …

… und ein gewichtiges Stück Mondgestein: Das Fragment #15555,1052 lunaren Basalts von Apollo 15, 83,7 Gramm (ein anderes Stück desselben Steins war 2010 in Oberhausen zu sehen).

Noch bemerkenswerter dürfte aber dieser enorme Marsmeteorit vom marokkanischen Fall von Tissint 2011 sein: Insgesamt wurden etwa 15 kg eingesammelt – und dieses Stück hat 950 Gramm Masse. Angesichts von Marktpreisen von gut 1000$/Gramm kann man sich den Wert ausrechnen [NACHTRAG: der Kaufpreis betrug EUR 400’000, quasi ein Schnäppchen] …

… und natürlich hat gibt es noch ein paar dicke Marsianer mehr im NHM – wo überdies noch bis zum 4. November die Ausstellung „Our Place in Space. Astronomie und Kunst im Dialog“ der ESA (eine frühere Version) zu sehen ist (und bei der besonders die Videoinstallation „Welcome Home Hubble“ auffällt, die eine reale Studie zur HST-Entsorgung aufgreift):

Raumfahrt-Nachrichten (mit IAU-GA-Content)

28. August 2018

Die Lande- und Aufsetz-Stellen auf Ryugu sind ausgewählt

und die Termine der kommenden kritischen Manöver auch: In der Karte und auf den Ansichten des Asteroiden – der übrigens „Dschugu“ ausgesprochen wird, mit „sch“ wie in „journal“ und ohne Betonung einer der Silben: auf der IAU-Tagung in Wien gelernt von einem japanischen Weltraumforscher – markieren N6 und MA-9 die Landestellen des ersten MINERVA-Landers (am 21. September) und des deutsch-französischen MASCOT (am 3. Oktober), während die anderen drei die Aufsetzpunkte des Orbiters selbst, zwecks Probenentnahme, sind. Dem ersten Kontakt Ende Oktober gehen zwei Generalproben am 12. September und Mitte Oktober mit extremen Annäherungen voraus: Im September soll eine Minimalhöhe von 30 Metern erreicht werden, das kritischte Manöver bisher. Ab- und Wiederaufstieg in die Standard-Parkposition 20 km von Ryugu entfernt sollen dabei binnen 36 Stunden erfolgen, so o.g. Wissenschaftler: mehr in Slides einer Pressekonferenz (eine alternative Version), einer Pressemitteilung des DLR (weitere Infos früher und noch früher) und einem umfangreichen Missions-Factsheet, das zusammen mit anderen Dokumenten hier zu finden ist. Auch eine Animation der Landestellen-Kandidaten vor der Entscheidung, Artikel hier, hier (früher und noch früher), hier, hier (früher), hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und ein Paper zur ersten Hayabusa-Mission mit einer Altersbestimmung von Itokawa aus den paar zur Erde gebrachten Krümeln.

Topografische Karten von Bennu – und Staub-Trajektorien im schwachen Schwerefeld des Zielasteroiden der anderen Sample-Return-Mission OSIRIS-REx – sind bereits jetzt berechnet worden und wurden auf den Planets Days der Division C auf der IAU-Tagung am 24. August vorgestellt: Zwar stößt der Asteroid aktiv keinen Staub aus, aber von Impakten abgesplitterte Teilchen könnten sich in bestimmten Zonen bevorzugt aufhalten, was ein Sicherheitsproblem darstellen könnte; die Bahnen von 5000 hypothetischen Teilchen wurden daher ein Jahr lang integriert. Die optische Suche nach Staubwölkchen – und eventuellen Monden – ist daher auch Teil der nun laufenden Annäherungs-Phase von OSIRIS-Rex, der Bennu bereits als Lichtpunkt gesichtet hat. Am 3. Dezember wird der Asteroid erreicht und dann zunächst aus 7 bis 19 km Abstand eingehend untersucht: weitere Press Releases hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier und hier.

Die wichtigsten Erkenntnisse über Ceres durch den Orbiter Dawn wurden ebenfalls auf der IAU-Tagung zusammen gefasst: Der einzige Zwergplanet im inneren Sonnensystem hat sich als eine überraschend aktive Welt erwiesen, bei der organisches Material aus dem Inneren an die Oberfläche quillt, Cryovulkanismus stattzufinden scheint und die berühmten hellen Flecken – namentlich im Krater Occator – offensichtlich aus Natriumkarbonat bestehen, das nach dem Impakt im Krater ausblühte.

Eine frühe Lichtkurve des Exoplaneten-Jägers TESS (von einem bekannten Objekt), der eine perfekte Bahn und eine bessere Kamera als erwartet hat und von dem in Kürze die ersten „Alarmmeldungen“ nach Exoplaneten-Entdeckungen eintreffen dürften – während der Satellit auch selbst als ‚Himmelsobjekt‘ beobachtet wird. Derweil ist Kepler schon wieder im Safe-Mode fast ohne Treibstoff, feiert das Spitzer Space Telescope 15 Jahre im All mit seinen greatest hits und wird ein von Studenten gebautes Weltraumteleskop – AAReST – auf den Start vorbereitet. Und die Parker Solar Probe hat erste Meilensteine passiert auf ihrem Weg zur Sonne: ein Blick auf ein paar Bauteile.

Der ESA-Windforscher Aeolus ist auf einer Vega gestartet

und soll nun mit seinem Instrument Aladin per Laser das globale Windfeld mit neuer Technik und höherer Präzision vermessen: ein press Kit, weitere ESA Releases vom 24. August, 23. August, 9. August, 2. August und 24. Juli, Arianespace Releases von 22. August (mehr) und 20. August, DLR-Pressmitteilungen von 22. August und 21. August, Bilder vom Start hier (mehr), hier, hier, hier und hier, Videos hier, hier und hier, allerlei Updates und Artikel hier, hier, hier, hier und hier (früher).

Ebenfalls gestartet sind in China zwei weitere Beidou-Satelliten: einige Fotos. Derweil ist der Start von ICON nun im Oktober geplant – und ein Artikel über ESERO mit leicht missglückter Headline …

Viele Bilder der letzten ISS-EVA während der Installation der ICARUS-Antenne – während das deutsche Hyperspektralinstrument DESIS letzte Nacht per Robot-Arm installiert wurde. Auch ein Video der Telerobotik-Experimente mit Justin, wie es auf der ISS so zugeht, wie die Einsamkeit dort zu schaffen macht – und ein frisch ausgewählter NASA-Astronauten-Kandidat geht weg, zum ersten Mal seit 50 Jahren

Mehr Notizen von der 30. IAU-GA (mit Zugaben)

23. August 2018

Der gestrige Sonnenuntergang über Wien vom Donauturm ganz in der Nähe der IAU-Konferenz gesehen sowie der Mond über dem – allerdings vom dunklen Hochhaus weitgehend verdeckten – Tagungszentrum in der Donau City.

Aus einem gestrigen Vortrag von Heidi Hammel – mehr Slides im Album zur Tagung – über Beobachtungen im Sonnensystem mit dem James Webb Space Telescope: Praktisch alles wird sofort frei verfügbar sein! Und noch zwei Erkenntnisse aus dem Focus Meeting 5: Die Bahn des Halleyschen Kometen in Erdnähe 760 und v.a. 837 konnte anhand chinesischer und irakischer Chroniken besser bestimmt werden (aber neue Erkenntnisse über nicht-Keplersche Kräfte auf den Kern ergeben sich nicht, dazu sind die alten ‚Daten‘ viel zu ungenau). Und es gibt keinerlei eindeutige visuelle Beobachtungen von Plasmaschweifen von Kometen im Jahrhundert rund um’s Maunderminimum. [1:35 MESZ am 23. August]

Mond und Mars über dem Kunsthistorischen Museum und der Hofburg heute Nacht. Und von der Tagung aus dem Focus Meeting 14 zu Outreach-Fragen bemerkenswerte Zahlen zur Volksastronomie in Japan, ein kurioses Diskussions-Tool für Podiumsdiskussionen und Klick-optimierte Astro-„News“. Am Rand gab es auch die Schwarzschild-Medaille der AG während deren MV, und anderswo wurde der Landeplatz für MASCOT ausgewählt und startete der ESA-Satellit Aeolus zur Windmessung. [2:05 MESZ am 24. August]

„Under One Sky“ – eine Art zweites IYA nach 10 Jahren?

Im nächsten Jahr wird die Internationale Astronomische Union 100 Jahre alt, ebenfalls 100 Jahre werden seit jener Sonnenfinsternis vergangen sein, die der Allgemeinen Relativitätstheorie zum Durchbruch verhalf, und 50 Jahre seit der ersten Mondlandung: Anlass für die weltweite Dachorganisation der Astronomie, die letztere als solche, deren immens erfolgreiche letzte 100 Jahre aber auch sich selbst ordentlich zu feiern. Die „IAU100“-Festivitäten haben am Rande der laufenden General Assembly eine dezidierte Webseite bekommen und wurden gestern im Meeting der IAU-Divison C vorgestellt: Analog zum Internationalen Jahr der Astronomie 2009 wird es mehrere Projekte geben, die rund um den Globus von lokalen Aktivisten mit Leben zu füllen sein werden.

Das sind die Ausstellung „Above and Beyond“, deren Tafeln jeder selbst ausdrucken möge (in Wien ist eine Version zu sehen, die auf Wanderschaft gehen wird, allerdings ausgesprochen düster und kaum zu fotografieren), viele Starparties, namentlich eine Wiederholung der IYA-bewährten „100 Hours of Astronomy“ vom 18. bis 21. Januar, ein „Women & Girls in Astronomy“-Tag am 11. Februar, Events rund um das Apollo-11-Jubiläum am 20. Juli, „Dark Skies for all“, die bereits vorgestellte „Inspiring Stars“-Ausstellung (die dem Vernehmen nach demnächst in Chile, Belgien und Italien gastieren wird), die „Einstein Schools“, bei denen Sonnenfinsternisse für die Allgemeine Relativität und MINT allgemein werben sollen, die „Open Astronomy Schools“ zum Lehrer-Training und eine neuerliche Runde ExoWorld-Benennung.

Auch darüber hinaus gehende Initiativen rund um den Globus möge es geben, koordiniert von bereits über 90 IAU100-Nationalkomitees und/oder unabhängig bei der IAU eingereicht – und explizit sollen die rund um das IYA 2009 entstandenen Netzwerke reaktiviert werden. Fragt sich nur, ob sich die am Ende enorme Breitenwirkung des IYA auch nur annähernd wiederholen lässt – und wie sich (der Öffentlichkeit wie auch den Aktiven gegenüber) das Verhältnis von der Feier der Astronomie als solcher einerseits und Werbung für die IAU andererseits darstellt: Die astro-politische NGO tritt im Logo reichlich dominant auf, während das IYA-Logo gänzlich neutral war. Auch ist der Vorlauf diesmal auf wenige Monate beschränkt, während das IYA mehrere Jahre lang vorbereitet werden konnte: Mögen die National-Koordinatoren rasch in die Gänge kommen! [1:00 MESZ am 25. August. NACHTRAG: eine PM der Uni Wien und Artikel hier und hier zu „Above and Beyond“]

Zu Besuch im Globenmuseum in der Wiener Innenstadt: viele Bilder in diesem Posting, hier jeweils die ‚Konfrontation‘ von Krebs und Löwenkopf auf Globen von 1551 (Mercator) und 1621 und nach 1645 (zweimal Blaeu). Jede Menge mehr Wiener Museums-Astronomie folgt! [23:30 MESZ]

So sieht Japans Orbiter Akatsuki die Venus: Bilder der Kamera IR2 (oben bei 1.74 µm in Falschfarben), wie sie auf dem Planet Day der Tagung zu sehen waren – nebst zahlreichen weiteren, die eine Menge neue Einsichten über die Funktion der Venusatmosphäre geliefert haben, etwa zu stationären Wellen, eine Veränderung der Albedo bei 365 nm um einen Faktor 2 in nur 11 Jahren und bisher unbekannten Morphologien in den Wolken, die auf der Tagung noch vor der formellen Veröffentlichung gezeigt wurden. Mehr auf der Homepage der Mission, im Daten-Archiv und auch auf einer Seite für Parallel-Beobachtungen am Boden. [23:55 MESZ]

Heute vor 40 Jahren startete erstmals ein Deutscher ins All: eine Pressemitteilung der ESA und hier, hier, hier, hier und hier Artikel zum Flug des ‚Fliegerkosmonauten‘ Sigmund Jähn, der später auch viele seiner Nachfolger betreute. [0:25 MESZ am 26. August] Ein Grußwort der DLR-Chefin, ein Live-Event mit Gerst und weitere Artikel hier, hier und hier. [13:35 MESZ] Ein Posting von Roskosmos, eine Bilder-Serie, Tweets hier, hier und hier, Bilder vom Event und Artikel von einst und jetzt. [22:15 MESZ. NACHTRAG: noch ein Bericht vom Event]

Strategischer Plan der IAU nennt auch Amateurastronomen

Noch muss die laufende 30. Vollversammlung der Internationalen Astronomischen Union (am 30. August) über die entsprechende Resolution abstimmen, die den IAU Strategic Plan 2020-2030 implementieren soll, aber das gilt wohl als Formalie (wenn man die auf extra-schwerem Papier gedruckte Schrift in Zeiten ‚grüner‘ Papier-Einsparung betrachtet): So umfassend wie noch nie gibt sich die nächstes Jahr 100 werdende wichtigste internationale Vertretung der Fachastronomie mehr oder weniger konkrete Ziele für die kommende Dekade. Als da wären:

Während die Ziele 2 und 3 vornehmlich die freie Entfaltung der Astronomie in allen Ländern und sozialen Gruppen betreffen, wobei sie gleich noch zu den meisten der 17 Entwicklungs-Ziele der UNO für die Welt beitragen möge, haben die Ziele 1 und v.a. 4 und 5 elementar mit Kommunikation zu tun: der (Berufs-)Astronomen untereinander und zwischen Astronomie und Öffentlichkeit, speziell der Jugend aber auch jedem Bewohner des Planeten. Ziel Nr. 4 liegt dabei vornehmlich den Händen des in Japan angesiedelten IAU Office for Astronomy Outreach (OAO) und ihres Netzwerks von National Outreach Coordinators (NOCs), dessen wichtigste Aufgaben nun so ausgedrückt werden:

Hier tauchen im vierten Punkt doch tatsächlich Amateurastronomen auf, die in der IAU eigentlich nichts zu suchen haben (nur Doktores der Astronomie können Mitglieder, lediglich verdiente Mitarbeiter können neuerdings als „Assoziierte“ vorgeschlagen werden): Als Multiplikatoren sind sie freilich gern gesehen. Und im Text heißt es sogar: „Activities to connect professional and amateur astronomers will be strengthened in the coming decade.“ Das klingt nach gezielter Förderung von ‚Pro-Am‘-Projekten, bei denen Profis und Amateure zusammen arbeiten: Erfolge dabei – oft nur durch Zufall zustande gekommen – gibt es genug, aber keine der zahlreichen existierenden Divisions der IAU und ihrer Commissions und Working Groups bietet sich als offensichtliche ‚Heimat‘ für diese neuartige Koordinierungs-Aufgabe an. Anfragen an die Handvoll noch am ehesten passender Suborganisationen laufen … [23:05 MESZ]

Gesichter auf der IAU-Tagung (v.a. beim Focus Meeting 14 „IAU’s role on global astronomy outreach“ sowie beim Meeting der Division C „Education, Outreach and Heritage“) – Vielfalt wie selten in der Astronomie: Padma A. Yanamandra-Fisher, Oana Sandu (Barbulete), Franck Marchis, Richard Tresch Fienberg, Mike Simmons, Zhu Jin, Zara Randriamanakoto, ein Vertreter Ugandas und Jay M. Pasachoff. [22:25 MESZ am 27. August]

Jede Menge Facetten zu Astronomie und Öffentlichkeit

über Kommunikation und Citizen Science bis hin zu Pro-Am-Projekten (oben ein Poster in Sachen SoFi-Kollaboration; an- und mit „>“ weiterklicken) wurden am 23. und 24. August auf den vorgenannten Meetings sowie zahlreichen Postern zum FM 14 präsentiert und diskutiert: Zahlreiche Impressionen von dort und anderen Meetings der zweiten Wochenhälfte gibt es in einem zweiten Bilder-Album von der IAU-Tagung. Eine kleine Auswahl: ‚EuroVO for education‘ aus Italien bringt die Datenfluten des Virtual Observatory in die Öffentlichkeit und speziell an Schulen – die wiederum mit eigenen Remote-Teleskopen dazu beitragen; Esploracosmo bringt die Welten zusammen. Der Citizen-Science-Pionier Zooniverse bietet mit dem Tool ‚Project Builder‘ einen einfachen Weg für Wissenschaftler, sich der Massen zu bemächtigen: Derzeit laufen ~80 Projekte, insgesamt waren es schon 120+, momentan kommt etwa ein neues pro Woche dazu, und 1.7 Mio. Freiwillige machten schon mit. Man ist aber nicht Citizen-Fanatiker: Manchmal läuft maschinelles Lernen parallel, und dann ist der Roboter besser …

Das französische Dark Sky Lab verteilt Ninox-Himmelsmesser für präzise Lichtverschmutzungs-Messung, das CLIMSO-Projekt überwacht die Sonne und das Telescope Bernard Lyot stellare Magnetfelder – alles Pro-Am-Beispiele allein aus Okzitanien. Die Webseiten AAS Nova und Astrobites bereiten aktuelle Forschung auf. DAEPO ist Data-driven Astronomy Education & Public Outreach. Das Planetarium in Kapstadt visualisiert auch Daten für die Forschung. Die Museum Alliance bringt die NASA und (amerikanische) Museen etc. zusammen. Die portugiesischen Dark Skies Rangers klären über Lichtverschmutzung auf. Das Projekt AstroPix akkretiert Astro-Bilder für alle. Die Nr. 25 des CAP Journal wird eine Sonderausgabe zur SoFi 2017. Und die IAU-Kommission C2 „Communicating Astronomy with the Public“ will eine Arbeitsgruppe zu Volkssternwarten und Astrotourismus bilden und ein MOU mit der International Planetarium Society abschließen.

Am 24. August sprang dieser Blogger mehrfach zwischen dem o.g. Meeting der Divison C und dem ersten der „Planets Days“ der Division F hin- und her, wo reichlich Science in Sachen Planeten des Sonnensystems und außerhalb geboten wurde: Erkenntnisse von Raumsonden folgen in einem Extra-Artikel, und es gab reichlich bunte Bilder, aber hier seien zwei Beiträge zu Meteoren und Meteoriten hervorgehoben. Jiri Borovicka fand in den Lichtkurven gut beobachteter Feuerkugeln immer wieder harte Sprünge, die mit Fragmentationen einher gehen: Die Splitter haben dann jeweils eine stabilere Konsistenz als der Gesamtkörper zuvor und können tiefer in die Atmosphäre eindringen. Typischerweise erfolgt die Fragmentation in zwei Stufen.

Gonzalo Tancredi listete 76 Meteoritenfälle vom 18. Jh. bis jetzt auf, die Schäden irgendwelcher Art angerichtet hatten – während es hochgerechnet zu 1700 Fällen pro Jahr auf festem Land kommt. Damit kann man eine Menge Statistik versuchen, aber jährlich wiederkehrende „Meteoriten-Ströme“ gibt es offenbar nicht – und damit auch keine hervorgehobenen ‚gefährlichen Tage‘ (Slide oben). Da kann man ja zu sanften Klängen (vor dem käuflichen Radioteleskop) in die Kaffeepause gehen und zum Strudel greifen (auch aus der Division C; es geht um Neurale Netzwerke, die Exoplaneten in Lichtkurven suchen) … und die zweite Tagungswoche läuft seit heute, über die man per Twitter und Tagungs-Blog auf dem Laufenden bleiben kann. [23:35 MESZ – Ende. NACHTRAG: auch im neuesten IAU Astronomy Outreach Newsletter viele Links]

Auf der IAU GA XXX: Bilder zweier Ausstellungen

22. August 2018

IAU General Assemblies bieten auch immer reichlich Platz für Ausstellungen – und heute waren es sogar mal zwei (mehr andere und größere Bilder wieder im wachsenden Album zur Tagung). Die ganzen zwei Wochen präsentieren sich die IAU selbst (oben) und viele andere Organisationen und Teleskope wie hier die Radioteleskope MeerKAT und FAST …

… aber auch Hersteller moderat großer Teleskope (ja, auch das Radiotelesköpchen kann man kaufen) – oder auch Die Keplarium-Confiserie mit essbaren Sonnensystemen.

Dieser Tagungsteilnehmer geht auch als Exoponat durch … Die Vorderseite seines (gekauften) T-Shirts erinnert an vergangene Zeiten, als Pluto noch irrtümlich als Planet betrachtet wurde, die Rückseite hat er selber gestaltet. 😉

Nur heute auf der Tagung zu sehen gewesen: die Ausstellung „Inspiring Stars“ zur Inklusion (mehr, mehr und mehr). Bemerkenswert z.B. die App von EclipseSoundscapes, bei der Druckmüller-isierte SoFi-Bilder bei Berührung sonifiziert werden: Die Helligkeit unter dem Finger wird gleichzeitig – weil die Geschmäcker verschieden sind – in Lautstärke und Tonhöhe umgewandelt. Und das ganze Tablett vibriert auch noch entsprechend heftig: Man hatte durch viele Versuche – Apple hatte die Zusammenarbeit verweigert – herausgefunden, welche Frequenzen ein iPad in Resonanz versetzen.

Besonders beeindruckend erweist sich der Effekt beim Betasten des Diamantrings – da scheppert die „Rumble Map“, wie man die Technik getauft hat, schon gewaltig. Über 50’000-mal wurde die App anlässlich der SoFi vor einem Jahr herunter geladen.

Zum Anfassen dagegen zahlreiche Modelle kosmischer Objekte, von Galaxien bis zum Verlauf der Totalitätszone von 2017. Inzwischen gibt es auch eine ganze Reihe kommerzieller Hersteller solcher taktilen Produkte.

Wieder was zu hören gibt es hier: Ein Arduino-System wandelt Farben in Tonhöhen an, bisher allerdings ohne Ortsauflösung – bis zu einer sinnvollen astronomischen Anwendung (Sternfarben?) wird’s noch was dauern.

Viel weiter ist da schon das StarSound-Projekt des blinden (!) Astronomen Garry Foran aus Australien: Die Software verwandelt Lichtkurven und Spektren in einen Ton wechselnder Höhe – was mit einiger Erfahrung für bestimmte Anwendungen auf verrauschte Daten sogar besser als Anschauen entsprechender Grafiken sein soll (später sollen komplexe Informationen auch in mehreren Obertönen codiert werden, so dass die „Klangfarbe“ etwa einer Galaxie das Ohr beim Klassifizieren leitet). Foran Kollege Jeff Cooke demonstrierte das in der Ausstellung schon mal mit einem Quiz – für Anfänger in Astro-Akustik allerdings nicht leicht:

Notizen von der IAU General Assembly (+ mehr)

21. August 2018

Eröffnungs-Pressekonferenz gestern der 30. IAU-Tagung in Wien mit President Elect Ewine F. van Dishoeck, …

… die den Strategic Plan 2020 – 2030 und andere Aktionen anlässlich des 100. Geburtstags nächstes Jahr bewarb (etwa eine Webseite, die gerade online ging, oder eine Ausstellung), …

… Generalsekretär Piero Benvenuti, auf dessen Initiative die Resolution zur Umbenennung des Hubble-Gesetzes zurück geht (über das zwar heute beraten und am 30.8. abgestimmt wird, aber gefolgt von einem elektronischen Votum aller Mitglieder, und es soll auch nur eine Empfehlung sein), …

… und Präsidentin Silvia Torres-Peimbert, die etwas über 3000 Teilnehmer erwartet.

Im Focus Meeting 13 u.a. Thomas Zurbuchen von der NASA (später noch exklusiv interviewt), Günther Hasinger von der ESA und Hu Zhan – und auch dieser heutige Gastartikel spielte eine Rolle. Aber besonders intensiv wurde über die Datenfrage gestritten: Fast alle waren der Meinung, gar keine Frist für die Freigabe sei besser, und bei Hubble ist sie tatsächlich praktisch abgeschafft. Dass es Doktoranden demotiviere, wenn sich sogleich andere auf „ihre“ Daten stürzen würden, wurde bestritten.

Im Focus Meeting 5 „Understanding historical observations to study transient phenomena“ schlossen mehrere Referenten wie hier Rainer Arlt, dass das Maunder-Minimum war nicht ganz so schlapp WAR; wie viele meinen: Der Zyklus lief auf Sparflamme weiter, und die – wenigen – Sonnenflecken sahen auch nicht anders aus als zu anderen Zeiten. Aber harte Zahlen gibt’s nicht: Die historischen Quellen sind trotz aller Bemühungen einfach zu unscharf.

In einem Plenar-Vortrag zum kürzlichen Peribothron von S2 wird seitens der GRAVITY-Gruppe (die Amerikaner hatten die Einladung ausgeschlagen) nach weiteren Messungen konstatiert, dass Einstein inzwischen mit 14 statt im Paper 10 Sigma gegenüber Newton gewinnt. Und noch Ende 2019 erwartet man, die Periheldrehung der Bahn zu sehen.

Bei der feierlichen Eröffnung Grußworte vom österreichischen Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (der sogar auf S2 direkt Bezug nimmt) und dem Präsidenten der österr. Gesellschaft für Astronomie und Astrophysik Manuel Gündel, die Verleihung des Gruber-Kosmologie-Preises an zwei Planck-Forscher durch Frau Gruber und Statements zum Int’l Council of Science und vom LOC-Chef Gerhard Henseler – viel mehr Bilder hat’s in diesem Album und mehr Tagungs-Facetten in einer Online-Zeitung. [1:10 MESZ am 21. August]

Genau ein Jahr ist seit der SoFi in den USA vergangen, die laut der finalen Version der Soziologie-Studie die Amerikaner für Wissenschaft interessiert hat (Artikel hier und hier). Auch Radio– und Wetter-Effekte, ein kurioses Video, ein NASA-Event heute um 16:30 MESZ, mehr Fundstücke hier, hier, hier, hier, hier und hier – und letztens wurde von der ISS aus der entlegene australische Schauplatz der SoFi 2023 aufgenommen … [1:55 MESZ. NACHTRÄGE: das NASA-Event, allerlei Moments und noch ein Artikel]

Noch mehr Gravitationswellen als bisher bekannt gegeben

haben die LIGO-Gravitationswellen-Detektoren während ihrer ersten beiden Beobachtungsläufe gesehen, allesamt von verschmelzenden Schwarzen Löchern: Das hat dieses Blog auf der IAU-Tagung von einem Projektsprecher erfahren. Im November wird demnach ein Gesamtkatalog aller als bestätigt angesehenen Gravitationswellen-Ereignisse erscheinen, mit neuen Einträgen (über die bisher allenfalls gerüchteweise gesprochen wurde) und neuen Berechnungen zu den bekannten Fällen. Bevor im Februar 2019 der dritte Run beginnt, wollte man die alten Daten fertig publizieren – denn nun geht es vermutlich so richtig los! Mit gesteigerter Empfindlichkeit dürfte es alle paar Wochen eine neue Schwarzloch-Fusion geben – und ein paar Neutronenstern-Fusionen pro Jahr. Nur eine solche wurde bisher gesehen, vor genau einem Jahr – aber ab Run 3 wird nichts mehr geheimgehalten: An der besten Kommunikationsstruktur für Events wird noch getüftelt. An der Positionsgenauigkeit am Himmel könnte es zumindest anfangs aber hapern: Es ist nicht sicher, dass der dritte Detektor VIRGO in Italien ebenfalls ab Februar 2019 bereit ist – und Japans KAGRA läuft erst Ende 2019 oder 2020 an und dann mit noch ziemlich geringer Empfindlichkeit. [20:20 MESZ]

Bei den heutigen Gruber-Vorträgen der Preis-Träger vom Planck-Projekt (s.o.) hat die High-End-Projektionsanlage andere Vorstellungen von Lambda-CDM – und die Forscher erkennen zwar die 3.8-Sigma-‚Tension‘ zwischen ihrer Mini-Hubblekonstanten und den Bestimmungen mit der Distanzleiter an, sehen aber keine Chance, bei sich was zu drehen (wieder mehr Bilder & Screenshots). Mit Planck habe sich die beobachtende Kosmologie insgesamt auf ein derart hohes Niveau geschwungen, dass der nächste Schritt noch viel schwieriger würde. [21:55 MESZ]

Große Geo-Stürme vergangener Jahrhunderte rekonstruiert

anhand von Polarlicht-Meldungen aber auch Strukturen der verantwortlichen Sonnenflecken: Beim Focus Meetig 5 „Understanding Historical Observations to Study Transient Phenomena“ wurden heute interessante Wege aufgezeigt. So wurde in Korea künstliche Intelligenz mit SDO-Magnetogrammen trainiert, die Feldstruktur visuell aufgezeichneter großer Fleckengruppen zu erraten: Das entsprechende Bild für den Monster-Fleck, der mit dem Carrington-Ereignis 1859 einen der großem geomagnetischen Stürme der Geschichte auslöste, wurde dann für die Vorhersage von dessen Stärke verwendet – und ein heftiger gemessener Magnetometer-Ausschlag in Bombay passt perfekt. Japanische Aurora-Berichte von damals zeigen, dass das Oval bis auf 23° magnetische Nordbreite herunter kam (passend zu Meldungen aus der westlichen Hemiphäre; eine komplexe Rekonstruktion aus vielen Dutzend Berichten weltweit liefert übrigens 21.4°). Bei einem enormen Magnetsturm 1770 waren es jedoch 19°, und er dauerte wohl auch länger und war mindestens so stark wie Carrington. Dazu passend zeigen iberische Chroniken eine starke Häufung von Polarlichtern kurz vor dem Jahr 1800, wobei auch die damals förderlichere Lage des Magnetpols half. Andere Beiträge des Meetings behandelten mögliche Beobachtungen veränderlicher Sterne durch Australien Ureinwohner (keine eindeutigen Supernova-Überlieferungen aber wohl Schwankungen von Eta Carinae, Betelgeuze und Antares) und die Rekonstruktion der Verlangsamung der Erdrotation durch den Mond mit Hilfe von Sonnenfinsternis-Berichten seit der Antike: Der Effekt ist deutlich geringer als durch die Gezeitenwirkung zu erwarten wäre. Langsame Verformungen des Erdkörpers – vermutlich Nachwirkungen des Endes der letzten Eiszeit – halten kräftig dagegen und sorgen für ein kleineres „Delta-T“. [22:25 MESZ – Ende]

Das ist Chinas Version von „Hubble“ – Start: 2024

20. August 2018

Bisher waren kaum Details über ein großes optisches Weltraumteleskop Chinas bekannt („China plant optisches 2-Meter-Großfeld-Weltraumteleskop“) – aber heute hat …

… der chinesische Astronom Hu Zhan auf dem Focus Meeting „Global Coordination of International Astrophysics and Heliophysics Activities from Space and Ground“ auf der 30. General Assembly der International Astronomical Union in Wien jede Menge Details vorgestellt (die Bilder in größer).

Der für 2024 geplante Satellit „CSS-OS“ (China Space Station – Optical Survey) – eigentlich ein Modul der ersten großen chinesischen Raumstation, die 2022 fertig sein soll, das meist unabhängig neben ihr fliegen soll – wird mit seinem 2-Meter-Spiegel (dessen Träger bereits fertig ist!) große Himmelsdurchmusterungen durchführen …

… wobei die Großfeld-Kamera dafür auch schon im Bau ist. Es werden aber auch schon weitere Instrumente geplant – und später vielleicht auch welche aus dem Ausland (da China wenig Erfahrungen mit großen Teleskopen, selbst am Boden hat, sei man durchaus an internationaler Kooperation interessert):

Ein Tag auf der Kuffner-Sternwarte in Wien

18. August 2018

Im Rahmen der Tagung des AK Geschichte in der AG daselbst konnte heute die Kuffner-Sternwarte in Wien-Ottakring – gewissermaßen ein Nebenprodukt der dortigen Brauerei (1882) – eingehend inspiziert und am Abend auch genutzt werden [NACHTRAG: mehr und größere Bilder, auch von der Tagung und vom nächsten Tag].

Einführung durch Günther Wuchterl vom Sternwarten-Verein, ein Luftbild der Gesamtanlage und das Hauptgebäude …

… mit dem größten Meridiankreis Österreichs von 1884 mit zahlreichen Zusatzinstrumenten und -anlagen für extrapräzise Messsungen, …

… einem seltenen Vertikalkreis von 1893 für Messungen von Schwankungen der Polhöhe nebst cleveren Liegen, die der Beobachter alleine fahren und einstellen konnte, …

… und dem drittgrößten Refraktor Österreichs (27 cm Durchmesser, 3.5 m Brennweite) von 1886, plus der Mechanik der großen Kuppel (an der sich der Blogger später noch zu schaffen machen sollte).

Im Nebengebäude eine originell beschriftete „Mist“-Tonne …

… und das größte Heliometer der Welt (21.7 cm Durchmesser) von 1893, noch nicht wieder ganz restauriert.

Es wird Nacht über Ottakring …

… und mit dem Refraktor können vier Planeten plus der Mond und (unter Mühen) mit dem Heliometer ein paar Sterne angepeilt werden, die dann alle doppelt erscheinen:

Allgemeines Live-Blog vom 8. – 16. August 2018

8. August 2018

16. August

Das war der grobe Verlauf der Neumond-Perseiden 2018

Ein IMO-Diagramm, für das Beobachtungen von 12574 Perseiden durch 113 Beobachter in 28 Bins gepackt wurden, deren letzte hier zu sehen sind (ZHR-Achse in 25-er Schritten): Danach wurde am 13. August gegen 7:00 UTC eine maximale ZHR von 108±11 erreicht (also letztlich doch wie erwartet; diese Zahl wird aber nur durch 100 Meteore in 13 Beobachtungsintervallen gestützt), während sie noch um 23:00 UTC am 12. August bei nur 82±1 lag (basierend auf über 5000 Meteoren) – das könnte die Enttäuschung manch europäischen Beobachters erklären. In den Nächten davor und danach lag die ZHR bei etwa 45 bzw. 75 und zwei Nächte davor und danach bei rund 30 bzw. 45. Oben noch ein Video mit einem schönen persistent train (ein weiteres desselben Beobachters), unten ein Zeitraffer, der bei jedem Meteorkurz stoppt. Auch ein Komposit mal andersrum, weg vom Radianten, andere hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und Perseiden mit Sprites, der startenden Parker Solar Probe und hier, hier und hier mit Komet GZ … Ferner nämlicher Komet 21P gestern (mehr, mehr und mehr), vorgestern und am 13. August, Komet 64P/Swift-Gehrels im Ausbruch heute, der von der Erde aus nicht mehr beobachtbare S/2014 S3 (PANSTARRS) im Gesichtsfeld von STEREO A, wo er mit rund 9. Größe zwar weit unter der Prognose liegt aber immerhin durchhält. Sowie der Mars gestern (mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr und mehr) und am 13. August (mehr und mehr), die Gaia-Bestätigung, dass Albireo kein physischer Doppelstern ist (was schon länger vermutet wurde aber nicht so eindeutig war), ein Upgrade für Arecibo, der Beginn der Ausschachtungen für das 25-Meter-GMT in Chile, ein südlicher Bruder für ATLAS, das Asteroiden-Teleskop, eine mögliche Erklärung für die besonders lange NLC-Saison 2018 – und die globalen Juli-Temperaturen im Vergleich. [21:40 MESZ – Ende]

Eine fast achtstündige russische ISS-EVA vergangene Nacht wurde insbesondere zur Installation der Antenne für das ICARUS-Projekt zum Tier-Tracking (auch hier und hier Videos dazu) genutzt: eine NASA-Notiz und Pressemitteilungen von ESA, DLR und MPG, Bilder hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier [NACHTRAG: und hier].

So tanzt das Röntgenteleskop NICER auf der ISS von Quelle zu Quelle, während die Station um die Erde rast. Auch ein weiterer ARISS Call heute [NACHTRAG: in Italien mitgehört], die nächsten russischen Kosmonauten, das Innenleben des Crew Dragon und ein verkürzter Triebwerkstest für das SLS.

Es gibt Details zu Chinas nächstem Mondlander Chang’e-4 und seinem Rover (Bild; mehr, mehr und mehr [NACHTRAG: und mehr]), ein neues Paper über Daten von Pioneer 10 (!) in Sachen Zodiakalstaub, den Status der US-Planetenforschung, einen Suborbitalflug mit Studenten-Experimenten, den japanischen MOMO-2-Fehlstart in Zeitlupe, amerikanisches Geraune über einen angeblich bedrohlichen russischen Satelliten, das, wie Threads hier und hier zeigen, ungerechtfertigt ist – und einen kuriosen chinesischen Satelliten-Vorschlag für L2, der aber schwerlich realisierbar ist. [15:55 MESZ]


14. August

Blieben die Perseiden leicht hinter der Erwartung zurück?

Eine maximale Zenitstundenrate von 110 war erwartet worden, aber die Gesamtauswertung der bis eben eingelaufenen visuellen Berichte durch die International Meteor Organization zeigt in großen Bins (oben, ZHR-Skala in 20-er Schritten) nur einen Peak von 82±2 am 12. August um 23:31 UTC – in feinerer Auflösung (12. August 0:00 UTC bis 13. August 16:00 UTC, ZHR in 10-er Schritten) sind immerhin Intervalle bis knapp über 100 zu sehen. Das Echo auf die Perseiden 2018 war entsprechend gemischt: Hier und da Begeisterung (Berichte aus Deutschland hier, hier und hier, Österreich, Italien, den USA und hier, hier und hier Malaysia sowie Artikel aus Israel und Bosnien), aber aber harsche Kritik eines Beobachter-Veteranen (dem auch das Maximum missfiel) – und die Ausbeute eines Einzelbeobachters in Deutschland in der Maximumsnacht und der Nacht davor.

Ein seltenes Einzel-Foto mit mehreren Perseiden drauf von Samuli Ikäheimo in Finnland (drei Perseiden im UMa in 10 Sekunden) – auch ein japanisches Bild mit zwei Perseiden, seltene persistent trains hier und hier, ein paar Einzelschnuppen hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Kompositbilder hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, die natürlich in keiner Weise den visuellen Eindruck selbst an einem optimalen Standort widerspiegeln.

Automatisch mit dem Programm CheckLog registrierte Perseiden der Weitwinkel-Videokamera KLEMOI von Bernd Klemt in Overath in jeweils den ganzen Nächten 11./12. und 12./13. (jeweils ca. 20:00 bis 3:00 UTC): Jeder gelbe Strich ist ein Meteor dieses Stroms (die anderen gehören zu anderen Schauern oder sind sporadische) – die zeitlich zufällige Verteilung ist gut zu erkennen, mit Clustern ebenso wie langen Intervallen ohne Perseid. Auch Echtzeit-Videos von Einzel-Perseiden hier und hier und Video-Summenbilder hier, hier, hier, hier und hier sowie ein Diagramm mit Radioechos, das einen deutlichen Peak in den Morgenstunden des 13. August zeigt. [14:30 MESZ] Deren weitere Entwicklung, ein paar schöne Meteor-Video-Clips, ein Echtzeit-Video mit 12 PER in 2 Min., mehr Foto-Komposite hier, hier, hier und hier, ein weiterer unzufriedener Beobachter – und die weiter laufende visuelle Auswertung mit starker Mittelung sieht jetzt ZHRs von 40 bis 60 im Lauf der Nacht 11./12., miserable 77±2 in der Nacht 12./13. und überraschend gleich hohe 78±4 in der Nacht 13./14. [23:55 MESZ]

Ein superplatter Sonnenuntergang aus der ISS, wie man ihn nur aus dem LEO sehen kann – auch ein Vortrag von G. Thiele vor dem nächsten ISS-ARISS-Call um 14:50 MESZ, was auf der ISS so los ist und mal wieder Zweifel am AMS-02 daselbst. Sowie Details des Orion-EM-1-Flugs, was bei ASTERIA heraus kam, dem Photometrie-Minisatelliten, die beginnende Auswertung der ersten TESS-Daten, ein neuer Name und Starttermin für Chandrayaan 2, eine Studie für eine ESA-Asteroiden-Mission, warum eine Rückkehr zur Venus sinnvoll wäre, ein Starttermin für’s LightSail 2 – und ein deutsches Weltraumgesetz im Kommen. [13:55 MESZ. NACHTRAG: 3. Livestream, jetzt mit dem ARISS-Call selbst, ein sauberer Amateur-Mitschnitt der Antworten – und ein Orden für ASTERIAs Fotometrie-Erfolge]

Komet 21P/Giacobini-Zinner hat sich prächtig entwickelt

Die Helligkeitsschätzungen nähern sich inzwischen 7.5 mag., im Feldstecher ist GZ ein kleiner, kompakter Lichtfleck, im Fernrohr ist bereits ein Schweifchen zu sehen und natürlich erst recht auf Fotos wie hier gestern von Michael Jäger (auch Animationen hier und hier). Weitere Bilder von heute, gestern (mehr, mehr und mehr und von diesem Blogger hier, hier und hier mit Minimaltechnik), vorgestern (mehr, mehr und mehr) und vom 11. August (mehr und mehr), 9. August und 6. August sowie der Trend und ein Artikel plus Komet Wirtanen.

Sehr späte NLCs in Nordeuropa, auch hier und hier, eine Nova im Ophiuchis mit inzwischen 9. Größe (Bild), die SoFi vom 11. August aus dem Weltraum von Proba 2 und von der Erde hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, die MoFi vom 27.7. hier, hier, hier und hier und die streifende Sternbedeckung dabei, der Mars am 14.8., 13.8 (mehr und mehr), 12.8. (mehr), 11.8. und 10.8. und besonders scharf vom 29.7., 24.7. und 23.7. – und der Mond zieht an vier Planeten vorbei, beginnend mit der Venus heute, was in Japan schon zu sehen ist. [13:20 MESZ. NACHTRÄGE: Der deutsche Anblick, die Venus in Dichotomie heute, die SoFi in Kiruna – und mehr MoFi hier und hier]


12. August

Wird die Delta IV Heavy mit der Parker Solar Probe heute früh abheben? Auf diesen Fotos des Delta-Betreibers ULA oben und in der Mitte ist sie nach dem Rollback des Service-Towers zu sehen, der gerade ein zweites Mal stattfand, unten davor mit – links, mit dem ULA-Chef – Eugene Parker selbst: Es ist die erste Raumsonde, die nach einer lebenden Person benannt ist („Sonde heißt nach lebendem Forscher“). [3:10 MESZ]

Und der Start hat pünktlich stattgefunden: ein NASA Release, mehr Bilder hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und Parker beim Start von Parker sowie ein Lichteffekt über Australien. [14:25 MESZ] Videos vom Start aus der Nähe (!) und aus der Live-Übertragung, mehr Fotos hier, hier, hier, hier und hier, ein Northrop Release, mehr Visuals, ein NASA-Blog-Eintrag und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, von diesem Blogger hier, hier, hier und hier. [17:55 MESZ] Ein JHU Release (mit alt. Homepage), mehr NASA-Jubel, eine weitere Bildergalerie und Artikel hier, hier, hier, hier und hier. [23:45 MESZ. NACHTRÄGE: und hier, hier, hier, hier und hier, mehr Strichspuren hier, hier und hier, ein bizarrer Zeitraffer und ein Amateurfilm]

Der Zustand der Perseiden mit drei Methoden ermittelt

Oben aktuelle Radianten-Positionen tausender Meteore, die ein kanadisches Radarsystem täglich erfasst, darunter ein entsprechendes Diagramm aus Video-Daten aus Arizona berechnet: Die Perseiden machen sich jeweils als starker Cluster mit identischer Geschwindigkeit bemerkbar. Unten das automatische Diagramm aus visuellen Berichten, bei dem die ZHR (y-Achse in 2-er Schritten, x-Achse 3.-11. August UTC) am Abend des 10. August etwa 30 erreicht hatte. Was natürlich nur unter Best-Bedingungen auch zu sehen ist: Dieser Blogger sichtete heute früh bei Grenzgröße 5.1 mag. in 1/2 Stunde gerade mal zwei Perseiden, dafür aber schöne Exemplare mit dem typischen Nachleuchten der Spur, wie sie perfekt dieses Video einer Einzelschnuppe über Finnland zeigt (während diese wüste Montage aus Kanada mit der visuellen Realität nichts zu tun hat). Auch ein Longread über den ewigen Streit über die Ursache des K/PB-Artensterbens (Impakt vs. Vulkane), Komet 21P/GZ am 9. August mit Jets in der Koma und am 5. August, Wirtanen in der Nacht 10./11. August und der Mars am 11. August (mehr), 10. August (mehr und mehr), 9. August und besonders scharf am 27. Juli, 24. Juli und 20. Juli.

Eine Liveübertragung der partiellen Sonnenfinsternis gestern im chinesischen Fernsehen – auch diese SoFi mit maximaler Phase aufgenommen in Yakutsk und mehr Bilder u.a. auch aus Nordeuropa mit Mini-Phase hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier [alt.], hier, hier [alt.], hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie der Einsatz ‚empfohlener‘ Filter und mehr Links. Und eine neue Volkssternwarte in Salzburg eröffnet, eine kuriose Satelliten-Beobachtung dieses Bloggers mit großem Flare eines geheimnisvollen Satelliten – und grandiose ISS-Aufnahmen eines Amateurs. [2:45 MESZ. NACHTRAG: ein Artikel zur SoFi und hier und hier mehr Bilder aus Salzburg]


11. August

Da sitzt die Parker Solar Probe auf ihrer Delta IV Heavy

am Cape: oben nach dem Einsetzen in die Nutzlastverkleidung im Juli, unten die komplette Rakete vor wenigen Minuten (aus NASA TV gegrabbt), deren Mobile Service Tower in Kürze zurück gerollt werden soll, bevor sich das Startfenster um 3:33 EDT = 9:33 MESZ öffnet. Auch Bilder von vor wenigen Stunden, früher im August und vom März, Briefings von heute (beginnt in 1/4 Stunde) und vom 9.8. und 20.7., die Homepage der Sonde, die sich der Sonne bis auf 6 Mio. km nähern soll, ein Missions-Blog, NASA Features vom 9. August, 8. August, 30. Juli, 27. Juli, 20. Juli, 19. Juli und 16. Mai, Press Releases von ULA, JHU, UA, UCLA, U. Mich., Berkeley, Caltech und CNRS und Artikel vom 10. August (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 9. August (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 8. August (mehr und mehr), 7. August, 6. August, 2. August, 1. August, 31. Juli (mehr), 23. Juli, 20. Juli, 18. Juli, Juni, 29. März (mehr), 28. März, 10. März und 11. Februar. [1:15 MESZ]

Und der Mobile Service Tower der Delta IV Heavy zieht sich zurück – mehr Bilder dieser Operation hier, hier, hier, hier und hier. [1:45 MESZ] Ein letzter Blick auf die frei stehende Delta IV Heavy, bevor sich NASA TV verabschiedete – die Live-Übertragung des Starts beginnt um 9:00 MESZ. Auch ein Video zu dessen Ablauf: Vom Start bis zum Aussetzen der Parker Solar Probe sollen 43 Minuten vergehen. Und ein wachsendes Foto-Album zur Start-Kampagne. [2:10 MESZ] Und es ist Nacht geworden am Cape … [4:15 MESZ] … aber gestartet wurde nicht „due to a violation of a launch limit, resulting in a hold. There was not enough time remaining in the window to recycle.“ Nächster Versuch voraussichtlich am 12. August um 9:31 MESZ – aber da liegen die Chancen für geeignetes Wetter derzeit nur bei 60%. [13:15 MESZ] Artikel zur Startverschiebung hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, ein weiterer Press Release zu einem Instrument, wie groß die Sonne von der Sonde aus aussehen wird, Bilder der frei stehenden Delta IV Heavy hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und die Timeline des Starts als Tabelle. [22:40 MESZ]


10. August

Neumond-Perseiden 2018 nehmen Fahrt auf: Was kommt

Die mittlere Grafik von der z.Z. extrem langsamen IMO-‚Live‘-Anzeige der ZHR-Werte der Perseiden – Zeit vom 14. Juli bis 9. August – zeigt, dass dieser Wert (y-Achse von 0 bis 28) inzwischen etwa 22 erreicht hat: 1/5 des erwarteten Maximalswerts von 110 in der europäischen Nacht 12./13. August (Seite 11). Wie heute bereits in Artikeln hier („Ein Regen aus Sternschnuppen? Nicht ganz …“) und hier ausführlich erläutert, ist die real am Himmel gesehene Meteorrate selbst unter guten Bedingungen jeweils nur ein Drittel bis halb so hoch, weil die Grenzgröße auch ohne Mond diesmal selten den Referenzwert 6.5 mag. erreicht und der Radiant außer am Morgen noch nicht besonders hoch steht. Und die Grafiken oben und unten eines Online-Rechners (x-Marken = 1° Sonnenlänge, entspricht fast exakt 1 Tag) geben Hinweise, wie groß dazu noch der Verlust in anderen Nächten ist (oben der ZHR-Verlauf 2011 bis 2013 und 2017, als es keine krassen Ausbrecher gab, unten das Mittel der Jahre 2011-2015 und 2017): Eine davor und danach liegt die ZHR bei grob der Hälfte des Wertes der besten Nacht, zwei und ggf. auch drei davor und danach bei rund einem Fünftel. Insofern sind die Perseiden 2018 – ein paar Einzelschnuppen der letzten Tage – auf dem richtigen Weg: Pressemitteilungen u.ä. hier [alt.], hier, hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch nett im Kontext: eine interaktive Animation des Kometenstaubs und ein Online-Rechner für die Poisson-Verteilung, der die zufällige zeitliche Abfolge der Schnuppen folgt – das wird leider nur selten thematisiert, bestimmt aber das visuelle Erlebnis entscheidend! Auch der Komet 21P/Giacobini-Zinner, der den vergangenen PANSTARRS abgelöst hat, heute früh, der Mars gestern, vorgestern (mehr), am 7. August (mehr und mehr), 6. August und 31. Juli, Zeichnungen (!) von Mars und Saturn, erst mal kein weiterer Aurora-Flug aus NZ – und, schon wieder, NLC über Estland, irgendwie die gefühlte europäische NLC-Hauptstadt dieses Jahr … [13:15 MESZ]


8. August

Der erste Wiederflug eines Block 5 einer Falcon 9 ist letzte Nacht geglückt: Fotos vom Start (mehr, mehr, mehr, mehr), ein Video von einer Drohne weit weg, Strichspur-Aufnahmen hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, die Landung der 1. Stufe und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch die Landung des letzten Dragon (mehr und mehr), der jüngste Plan für Commercial Crew mit allen Testflügen erst 2019 (Artikel hier, früher, hier, früher, hier und hier), die Vorstellung der ersten Astronauten dafür (NASA-Blog, Fotos und Artikel hier, hier, hier, hier und hier) – und Technologien für die Orion jenseits vom LEO. [1:00 MESZ]

Exoplaneten-Jäger TESS kam Komet NEOWISE ins Bildfeld

Bevor er seine systematische Exoplaneten-Suche aufnahm, hat der NASA-Satellit C/2018 N1 (NEOWISE) beobachtet, als der gerade erst entdeckte Komet durch sein Gesichtsfeld wanderte – übrigens zusammen mit zahlreichen Asteroiden. Derselbe Komet wurde auch vom Boden neben einem Nebel abgelichtet – auch der gut entwickelte 21P/Giacobini-Zinner am 6. August (mehr und animiert), 5. August (mehr), 4. August (mehr), 3. August und 2. August (mehr) sowie der Abschied von PANSTARRS am 3. August und die August-Kometen. Ferner Threads Nr. eins, zwei und drei zur immer noch absurden Dryas-Impakt-Spekulation, eine große Feuerkugel über Grönland (mehr, mehr, mehr und mehr) und eine über Sydney. Plus der Mars am 7. August, 6. August (mehr, mehr, mehr und mehr), 5. August (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr plus ein Vergleich mit dem Sturm), 4. August (mehr, mehr und mehr), 3. August (mehr), 2. August (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 1. August (mehr, mehr und mehr) und 31. Juli (mehr und mehr) sowie Aufnahmeserien hier und hier und Planeten quer über den Himmel und Analysen zur Hitze auf diesem Planeten hier (mehr) und hier. Schließlich die erste Detektion eines FRB mit CHIME (mehr, mehr und mehr), die Reparatur eines VLBA-Teleskops, Fortschritte beim Design des SKA, ein Artikel über Aurora-Flüge in NZ, späte deutsche NLCs, eine Iridium-Seite zum Ende der Flares und die Wirkung von Wolken auf die Himmelshelligkeit. [1:00 MESZ]

Die Oberfläche des Asteroiden Ryugu aus 1250 Metern Abstand aufgenommen während der bisher größten Annäherung vergangene Nacht, die auch live getwittert wurde: auch Bilder der Weitwinkel-Kamera, die von Fans prompt animiert und prozessiert wurden. Auch ein früherer Abstieg wurde live getwittert, es gibt neue 3D-Bilder Ryugus (mehr, mehr und mehr), eine Fan-Karte und eine Höhen-Karte.

Eine seltene Veranstaltung zur Mission Hayabusas in Englisch (allerdings schon von Mitte Juli) – auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier, von diesem Blogger hier und hier. Sowie eine erfolgreiche Sternbedeckung durch 2014 MU69 (Artikel hier, hier und hier), Bilder von einer Studenten-Kamera auf Longjiang-2/DSLWP-B im Mondorbit, eine Startverschiebung von Chandrayaan 2 auf 2019 und Pläne für einen Smart Lander for Investigating Moon (SLIM) in Japan.

Mal wieder eine pittoreske Gravitationslinse von Hubble. Und die Kosten des JWST, was der Exoplaneten-Satellit Kepler alles geleistet hat, der nochmal aufgewacht ist – und eine Halbzeit-Bewertung der Planetary Decadal Survey zum Planeten-Programm der USA plus was der Senat für vorrangig hält bei der NASA-Forschung. [1:00 MESZ. NACHTRAG: nochmal zur Planeten-Halbzeit]

Mehr von diesem Blogger / 2. MoFi-Rückschau

6. August 2018

Luna Festival: Mondfinsternis in Massen / Licht und Schatten bei der gefeierten Mondfinsternis – auch präzise Messungen der Helligkeit (nebst Diskussion und Bildvergleich 2018 vs. 2015), mehr Videos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Erlebnis- und Veranstaltungs-Berichte und -Impressionen hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.

Das wohl seltenste Video dieser MoFi mit einer streifenden Bedeckung eines ziemlich hellen Sterns während der Totalität, ferner Serien-Montagen hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Strichspur-Montagen hier, hier und hier, eine Spiral-Montage, die MoFi mit Milchstraße hier, hier, hier und hier, mehrere Bilder hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, eine Zeichnung, Einzelbilder hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und erstaunlich viele Bilder von Webcams im Alpenraum.

Ein Live-Bericht von der MoFi in den Tagesthemen, der sogar das zentrale Problem mit der Dämmerung thematisiert, die den Mond in der Umbra erst lange nach Sonnenuntergang erscheinen lässt – in der Tagesschau am Folgetag wird die Dämmerung dagegen kurzerhand für „Dunst“ erklärt (und „vergleichbar“, da nur Prozente kürzer, sind mehrere weitere MoFis im 21. Jh.). Ansonsten noch Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, eine norwegische Vorschau und noch mehr Links. (28.7. / 3.8.)

Leben auf dem Mond, Seen auf dem Mars? Das erste Paper, ein Press Release und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier, das zweite Paper, weitere Erläuterungen, Press Releases hier, hier und hier, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Diskussionen hier, hier, hier, hier und hier, das verwendete Radar und ein Scherzchen. (27.7.)

Einstein gewinnt erneut: Schwarzes Loch, Pulsar bestätigen Relativitätstheorien: zu Sgr A* das Paper, auch als Preprint, Press Releases hier, hier, hier, hier und hier, ein ESO-Interview, ein Thread von der PK, noch mehr Tweets und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und zum Pulsar-System das Paper und Press Releases hier, hier, hier und hier. (26.7.)

Da waren es 185: schon wieder zehn Monde mehr mit einem Dutzend neuer beim Jupiter: Orbit-Simulationen hier, hier und hier und Artikel hier, hier und hier. (23.7.)

Weitere Verschärfung des Very Large Telescope mit Lasertomografie – Artikel hier und hier und mehr Gedanken. (18.7.)

Ein Komet im Ausbruch: Schafft PANSTARRS 5. Größe Anfang August? Hat er übrigens nicht … (16.7.)

Venus, Mond und Regulus am Abend des 15. Juli. (16.7.)

MeerKAT: neues Riesen-Radioteleskop in Südafrika mit 64 Schüsseln überzeugt – auch die Drohnen-Perspektive des Interferometers und ein später Artikel. (14.7.)

Zweimal ein Hauch von NLC – und eine schwere Konjunktion von Mond und Schwach-Merkur am 14. Juli.(14.7.)

»Warum wird es am Abend dunkel?« – »Ääh…« Bilder vom Ort des Geschehens und weitere Gedanken hier, hier und hier. (13.7.)

Eine Galaxie schießt mit Neutrinos (und noch viel mehr): die ganze Geschichte – noch ein ganz später Artikel. (12.7.)

Wie Gaia die Arme der Milchstraße erahnt: das Paper. (11.7.)

Leuchtende Nachtwolken – durch menschlichen Einfluss immer heller? Der Press Release, Artikel hier, hier, hier und hier und Grundlegendes zu NLC hier und hier. (8.7.)

Bonus: endlich ein O-Ton von der letzten ToSoFi in Westdeutschland im Jahr 1433 – eine Erkenntnis von der Solar Eclipse Conference 2018 im belgischen Genk, wo dieser Blogger übrigens diesen Vortrag hielt. Slides aller Vorträge sind über diese Seite zu finden (hinter den individuellen „+“en), während es hier (vom Veranstalter), hier (von diesem Blogger), hier (mehr) und hier (mehr) weitere Fotos von Konferenzgeschehen und den Schauplätzen gibt.