Archive for März 2019

Allgemeines Live-Blog vom 26. 3. bis 3. 4. 2019

26. März 2019

3. April

Ein Beitrag zur Versachlichung der Diskussion über MEZ vs. MESZ nach der Abschaffung der halbjährlichen Zeitumstellung, die die EU für 2021 vorbereitet, wobei die Entscheidung bei den einzelnen Ländern bleiben soll, ob dort dann permanent UTC + 1 Stunde (also MEZ) oder UTC + 2 Stunden gelten soll, möge die obige Grafik sein. Nachdem sich 2018 bei einer nicht-representativen Public Consultation on EU Summertime Arrangements in Deutschland wie EU-weit eine deutliche Mehrheit für permanent UTC + 2 Stunden aussprach (Fig. 6), ist in den letzten Monaten eine regelrechte Hysterie in den deutschen Medien zu verzeichen, die die angebliche „Normalzeit“ UTC+1 beschwört, im Falle „ewiger Sommerzeit“ geradezu apokalyptische Zustände kommen sieht und die Freunde der letzteren beleidigt. Hier ist die tatsächliche Situation im Lande so neutral wie möglich wiedergegeben: Für Aachen, Hamburg, Freiburg im Breisgau und Bautzen sind jeweils für die Daten 16. Juni, 1. September und 25. Dezember – wenn die Zeitgleichung Null ist und die Sonne genau um 12 Uhr mittlerer Sonnenzeit kulminiert – die Uhrzeitenpaare angegeben, wenn die Sonne noch oder wieder 5° unter dem Horizont steht. Dann ist tiefe bürgerliche Dämmerung aber der Himmel noch hell genug für Outdoor-Aktivität ohne Kunstlicht: Das Intervall schließt somit einen Art ‚praktischen Tag‘ ein. Und die Zeitangaben sind quasi neutral in … UTC + 1½ Stunden! Entscheidet man sich für die permanente MEZ, muss 1/2 Stunde abgezogen, bei permanenter MESZ 1/2 Stunde addiert werden.

Zu sehen ist an den etwas gerundeten Zahlen (u.a.) Dreierlei: 1. ist Deutschland etwas zu späteren Tagesanfängen und -enden hin verschoben, was einfach daher kommt, dass die MEZ für die Grenzen Ende des 19. Jh. optimiert ist (die von Deutschland und Österreich-Ungarn) – der damals zentrale 15. Längengrad ist heute praktisch der Ostrand. Damit findet 2. „im Osten“ alles bis zu 1/2 Stunde früher als „im Westen“ statt, weil Deutschland nunmal in Länge ~1/2 Zeitzone ausgedehnt ist – und der Nord-/Süd-Unterschied kann auch bis 1/2 Stunde betragen, weil der Tagbogen der Sonne im Süden eine etwas andere Länge hat. 3. aber wird klar: Wer morgens um 8 Uhr am Arbeitsplatz oder in der Schule sein muss, ist im tiefen Winter immer im Dunkeln unterwegs (außer u.U. weit im Osten bei MEZ), während die Winternachmittage und Sommerabende für alle bei MESZ länger hell blieben. Dieser kleine Gewinn wird – zu Recht – als angenehm empfunden, während dramatische Veränderungen nirgends in Sicht sind. Und da insbesondere das vielen verhasste halbjährliche Uhren-Umstellen entfällt, ist mit schneller Gewöhnung die dann stabilen ’neuen Verhältnisse‘ zu rechnen. Weiter weg vom 15. Längengrad in der ausgedehnten MEZ-Zone mögen energische Diskussionen hingegen tatsächlich gerechtfertigt sein: So beginnt im Osten Polens der wie oben definierte Tag (in UTC + 1½) im Sommer schon um 2:50 Uhr und endet im Winter um 16:20 Uhr … [13:45 MESZ – Ende]

Nächste Phase: Diese Woche wird Asteroid Ryugu beschossen

Nach der allem Anschein nach erfolgreichen Kurz-Landung mit Probenentnahme am 22.2. (hier eine neue künstlerische Darstellung mit realistischerer Oberfläche) steht Hayabusa 2 in zwei Tagen das nächste Abenteuer bevor: das Abfeuern eines Projektils, um einen künstlichen Krater zu schlagen. Am 4. April gegen 6:00 MESZ beginnt der nächste Abstieg von der Parkposition, am 5. April um 4:00 MESZ wird in 500 m Höhe der Small Carry-on Impactor (SCI) ausgeklinkt, der 40 Minuten später explodiert und das Metallgeschoss in den Asteroiden abfeuert – die Sonde hat sich da schon auf der anderen Seite Ryugus in Sicherheit gebracht, und nur die zuvor ebenfalls abgeworfene Minikamera DCAM3 guckt zu: weitere Artikel zur Mission und Ergebnissen hier, hier, hier und hier. Sowie der morgige Eintritt von Beresheet in den Mondorbit, jetzt bereits für etwa 16:18 MEZ geplant, Methan-Beobachtungen vom Mars Express (Artikel hier, hier und hier), das Schicksal eines Instruments auf dem NASA-Rover 2020, die Antenne für den Europa Clipper im Test, der Solar Orbiter im Thermal-Vakuum-Test, das erklärte Missionsende von Spektr-R und damit der Mission Radioastron – und weiter wenig Klarheit in Sachen Mond-Visionen bei der NASA (mehr, mehr und mehr).

Allerlei ungewöhnliche Perspektiven beim Testflug des Crew Dragon, auch ein PSLV-Start in Indien mit 29 Satelliten und voraussichtlich im Mai Chandrayaan 2 auf dem übernächsten PSLV, ein Start auch in China – und der indische ASAT-Test hat wohl eine Menge Müll auch auf hohen Orbits hinterlassen: ein angeblicher missglückter Test bereits im Februar und harsche Kritik von NASA-Chef, weil sogar die ISS gefährdet wird (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr). [0:15 MESZ. NACHTRÄGE: jede Menge Details zu Hayabusas aktuellem Manöver (wie üblich „Live“-Bilder“ vom Abstieg, ab 3:00 MEZ dann hier eine Live-Sendung in Englisch) in den Slides einer PK gestern (ebenfalls übersetzt), die morgige Orbit Insertion von Beresheet am Mond, auch animiert, ein Schaden an Chandrayaan 2 bei Tests, der mühsame Kampf um den Mars-Maulwurf (während InSight einstaubt), nun grünes Licht für JUICE, ein russisches Video zum ExoMars-Rover, die hohe Geschwindigkeit der Parker Solar Probe im 2. Perihel (93 km/s oder 1/3220 c), ein neuer Starttermin für Spektr RG (21. Juni), die chaotische Arbeit an der Mond-Vision, die über die NASA kam und kosten würde, bei Commercial Crew eine Verspätung bei Boeing bis mindestens August, der Roll-Out einer Союз-2.1а mit ПрогрессМС11 für die ISS morgen, die letzte EVA, ein weiterer Soyuz-Start morgen, zivile Radar-Beobachtungen der Trümmer vom ASAT-Test Indiens, einige Probleme beim CubeSat-Tracking nach einem Massen-Start – und ESA und DLR bündeln ihre Kompetenzen zur Unterstützung von Missionen]


30. März

Die Entwicklung der Erdtemperatur ungewöhnlich animiert

mit der Verteilung der jährlichen Abweichungen vom Mittel auf dem Globus als Histogramm, das allmählich nach rechts wandert. Auch der Astronomietag heute in Deutschland & der Schweiz, die erste Globe@Night-Messung dieses Bloggers im Rahmen der aktuellen Kampagne (für Bürgerforschung gibt’s sogar Geld), die ESO zur Lichtverschmutzung, die Lage in Luzern sogar auf Seite 1 und der Geld-Wert des Astro-Tourismus auf La Palma. Ferner der aktuelle Anblick von Gault gestern (mehr und mehr) und vorgestern (mehr), zahlreiche Meteoriten vom kubanischen Boliden am 1. Februar und Ankündigungen hier und hier und unkritisches Vorab-Feiern hier und hier eines Papers zum Impakt vor 66 Ma, das offenbar überaus kontrovers ist, wie auch hier erwähnt. Schließlich das Journal for Occultation Astronomy jetzt Open Access (siehe das Editorial in Ausgabe 2/2019 S. 2) mit allen Back Issues bis 2011, 25 Jahre Expansion eines Herbig-Haro-Objekts im Zeitraffer, 50 Jahre ESO und 70 Jahre „Big Bang“: auch die Häufigkeit von ‚Big Bang‘ und ‚Urknall‘ in der Literatur und drei ganz alte Artikel drüber. [14:50 MEZ] Ein 1-Meter-Gault vom 27. März. [20:45 MEZ]. Wie der Astronomie-Tag in Bochum gelaufen ist. [23:30 MEZ]

So etwa könnte der indische Satelliten-Angriff ausgesehen haben: zwar nur eine Simulation des ASAT-Tests, aber mit typischem Verlauf – und etwa 250 größere Trümmer werden auch konkret getrackt (wie lange es dauert, bis sie alle verglüht sind, wird noch debattiert). Auch Summary-Slides eines „Gaia-Sprints“ (die Forschung sprudelt), der startbereite CHEOPS, die Vision für TESS, die andauernde Planeten-Jagd in Kepler-Daten, Korona-Prognose für die Parker Solar Probe, das erneute Erwachen von Yutu II, irdische Tests mit dem Mars-Helikopter, die Bedeutung eines Sample Returns – und Bürokraten-Zoff um ICARUS auf der ISS. [13:45 MEZ. NACHTRÄGE: Der amerikanische ASAT-Einsatz 2008 dürfte vergleichbar sein, was Prognosen zum Verbleib der Trümmer im Orbit erlauben mag. Und Chang’e-4 ist auch wach: Der 4. Mond-Tag für die rückseitige Mission]


29. März

Der Start einer Electron in Neuseeland mit R3D2 der DARPA

vor wenigen Minuten: Bei der Nutzlast der Rakete handelt es sich um den Satelliten „Radio Frequency Risk Reduction Deployment Demonstration“, der eine neuartige Antenne erproben soll. Der Webcast vom Start – daraus auch Clips vom Start, dem Staging, dem Abwurf der Nutzlast-Verkleidung, einem Batterien-Hot-Swap und dem Erreichen des Orbits und viele Screenshots – ist bereits beendet: Vom Aussetzen des Satelliten, nach Zirkularisierung der Bahn um 1:16 MEZ mit der Kickstage, wird’s keine Bilder geben. [0:50 MEZ] Eine reichlich späte Bestätigung vom Aussetzen des DARPA-Satelliten – und die nächste Attraktion ist eine weitere ISS-EVA: live ab 11:30, Ausstieg gegen 13:20 MEZ. [1:45 MEZ] Eine Nahaufnahme vom und Artikel hier, hier, hier und hier zum Elektron-Start – und die EVA nähert sich dem Ende: Wie schon vor einer Woche wurden alle Aufgaben erfüllt. [18:50 MEZ] Und die EVA ist vorbei: Das wurde erreicht. Die nächste ist schon am 8. April. [19:45 MEZ] Artikel zur EVA hier, hier und hier und weitere zum Elektron-Start hier und hier. [23:55 MEZ. NACHTRAG: noch mehr zur EVA hier, hier und hier]


28. März

Ein Highlights-Video von SpaceX über die Falcon 9 ist kürzlich aufgetaucht – auch der unübersehbare da frühe Fehlschlag des 1. privaten Orbitalstarts in China, teleskopisch entdeckte Fragmente im GEO, ein indischer ASAT-Test (ein dürrer Press Release, die Identifikation des Opfers, ein Thread zur Technik, Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier plus Reaktionen der Welt) und die erste Anhörung gestern zu den Mond-Visonen. Und der Kosmonaut Valery Bykovsky ist gestorben; er flog 1-mal Vostok und 2-mal Soyuz, zuletzt mit Sigmund Jähn: Artikel hier, hier und hier. [1:45 MEZ. NACHTRAG: und hier, hier, hier und hier sowie zur indischen ASAT-Kontroverse hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]

Ein Bild des Spitzer Space Telescope von Westerhout 40 (W40) bei 3.6 bis 8.0 µm – auch ein neues Gutachten zum JWST mit mal wieder Zweifeln am Zeitplan, ein Felsen auf Bennu in 3D und animiert, ein Mini-Paper mit der Vorhersage von Meteoren von Bennu, animierter Mars-Staub von Curiosity, eine 3D-Mars-Landschaft vom MRO – und was die Voyagers im interstellaren Raum treiben. [3:40 MEZ]

Zahlreiche Spuren von Dust Devils auf dem Mars in einer gerechneten Mars-Express-Schrägsicht von Chalcoporus Rupes – auch ein Nachruf auf die Marsrover von 2004, neues Instrument für den Europa Clipper, der Aufbau kleiner Saturn-Monde durch Material aus den Ringen, das zweite Sonnen-Encounter der Parker Solar Probe ab dem 30. März, zu wenig Geld für WFIRST, Zustand und Pläne mit der Satelliten-Navigation, der viel beschworene ‚Overview-Effekt‘ – und nur einen Tag nach der Mond-Verkündigung in den USA ein Abkommen zwischen ESA und NASA zur Koordination der Forschung. [21:15 MEZ]


27. März

Der Asteroid Komet Gault sieht immer interessanter aus

Der jüngere, kürzere Staubschweif des Asteroiden, der zum Kometen wurde, erscheint auf dieser rohen Hubble-Aufnahme vom 22. März als breiter Fächer, der auf der linken Seite zu einem Gegenschweif wird – den auch eine Amateur-Aufnahme drei Tage später zeigt. Und ein Paper untersucht die Eigenschaften des Staubs, der in zwei Impulsen frei gesetzt wurde, deren Ursache aber im Dunkeln bleibt – ferner Komet Iwamoto am 26. und 24. März und Erinnerungen an die SoFi vor 4 Jahren. Sowie ein Umwelt-Go für den SKA in Südafrika, immer noch Personalmangel bei FAST in China und was britische Astronomen wollen. Und ein mobiles Planetarium in Namibia, ein Citizen-Science-Projekt zu Sternhaufen in den Magellanschen Wolken, der Beginn heute Nacht der Globe@Night-Leo-Kampagne v.a. rund um Bonn, komplexe Wechselwirkungen von Lichtverschmutzung und Vegetation bei der Wirkung ersterer auf Fledermäuse, Kampf um die richtige LED-Farbe von Straßenlampen in Neuseeland, die Lage von Sky & Telescope und eine Rezension von astronomie, der neuen Zeitschrift. [22:50 MEZ. NACHTRÄGE: ein weiteres Paper (nebst NASA, ESA, IfA und Hubble Releases) zu Gaults Schweifen, das die beiden Outbursts auf den YORP-Effekt zurück führt, da der Asteroid schnell rotiert, während dieses Paper auf einen fusionierenden Contact Binary tippt, sein Gegenschweif am 24.3. – und noch mehr Citizen Science, mit AstroQuest zur Wide Area Vista ExtraGalactic Survey, die große Ziele verfolgte]


26. März

Animierte UV-Bilder der Venus vom japanischen Orbiter Akatsuki – auch der Mars in 3D (ein HiRISE-Detail), auf Curiosity-Daten basierende Erkenntnisse zur frühen Mars-Atmosphäre und die zweite Annäherung an die Sonne der Parker Solar Probe.

Drei Fotos – hier mehr – von der ISS-EVA am 22. März („Die ISS-EVA …“): Die nächste eine Woche später wird überraschend doch nicht die erste mit nur Frauen, weil sich erwies, dass es mit den Anzügen nicht gut passt: Artikel hier, hier, hier, hier und hier. Und das umstrittene Weltraum-Kunstwerk ist immer noch nicht entfaltet: eine kuriose Konsequenz des US-Shutdowns. [2:55 MEZ] Warum der EVA-Austausch sinnvoll und keine große Sache ist – und Ergebnisse des BIOMEX-Experiments auf der ISS: Einige Organismen, die auf der Erde existieren, könnten auch unter Marsbedingungen überleben. [13:45 MEZ] Nachdem sie blöd angegangen wurde, hat die NASA noch mal die Gründe für die EVA-Entscheidung klar gemacht. Und ein Abkommen zwischen China und Frankreich sieht französische Hardware auf Chang’e-6 vor, einer Lunar Sample Return 2023/24 sowie ein Porträt einer JPL-Mitarbeiterin an InSight. [17:25 MEZ] Und nochmal die EVA-Sache, plus große Mond-Versprechungen ohne erkennbare Substanz: Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:55 MEZ. NACHTRÄGE: McClain meldet sich selbst zu Wort und auch die NASA im Detail; ferner ein NASA-Statement und eine offensichtliche Forderung zum Mond-„Plan“ und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]

Mehr von diesem Blogger seit November 2018

24. März 2019

Bürgerforscher vs. Bonner Nacht – ungewöhnliches ‚Vorprogramm‘ für die nächsten Highlights der Physik: Die Messungen mit der Loss-App sollen heute, die für Globe at Night am 27. März beginnen. (20.3.)

Rosetta im Planetarium: eine neue Show (nicht nur) für Kinder in Bochum. (12.3.)

Mammatus! Erstaunliche Wolken über dem Ruhrgebiet – nach tollem Regenbogen. (7.3.)

Merkur über Bochum / Merkur über Witten – auch reichlich Bilder vom folgenden Tag (mit ‚Live‘-Berichterstattung hier, hier und hier. (25./26.2.)

Siegburger Ansichten (mit Pollenkorona) – letztere überraschend hinter einer Kirchturmspitze. (24.2.)

Iwamoto über Königswinter (24.2.)

Supermond und so – auch eine Galerie und eine NASA-Notiz. (19.2.)

Iwamoto über Witten (16.2.)

Der Himmel über Rothenfels (10.2.)

Zwei-Tages-Mond über Witten (7.2.)

Simply stunning … war die Morgen-MoFi in Bochum. (21.1.)

Wirtanen & wilde Tiere (26.12.)

Kalender in Dortmund – Vortrags-Notizen. (8.12.)

RadioAstron im Deutschen Museum – Vortrags-Notizen. (5.12.)

Lichtjahre voraus 2018 – auch der umfangreiche Bericht des Veranstalters. (3.12.)

Silent Harmonies im Planetarium – auch eine Galerie. (1.12.)

Es komponierte für Sie: RV Tauri – stellare Sonifikation. (30.11.)

Astronomy on Tap Bonn #3 – mit Anaxagoras-Geometrie. (27.11.)

Catwalk – Bilder einer Ausstellung, u.a. mit einem „echten“ Yutu. (25.11.)

Bonus: kurze Bemerkungen zu „Iron Sky: The Coming Race 2 (auch eine tiefschürfende Analyse), wie es zum Oster-Paradox 2019 kam (auch ein Vortrags-Slide, Artikel hier und hier – und ein alternativer Vorschlag zum Kalender von … Newton), Bemerkungen zur Doku ‚Behind the Curve‘ (auch hier, der IMDB-Eintrag und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier), neue Crow Instabilities, SoFi-Effekte im Kurzfilm Umbra (mehr), ein Nachruf auf den Oberhausen-Kurator Peter Pachnicke, ein Gig von Tangerine Dream in Bochum im Planetarium (auch ein aktuelles Interview), ein Ortstermin beim kommenden Campus-Observatorium Bochum und ein wenig Astronomy on Tap Bonn #4.

Allgemeines Live-Blog vom 22. März 2019

22. März 2019

Noch mehr Visuals von den Folgen des Beringsee-Boliden

vom 18. Dezember 2018 (ganz unten, „Ein Airburst mit 40% Chelyabinsk-Energie …“) vom US-Umwelt-Satelliten Terra sind jetzt bekannt geworden: Außer MODIS hat auch MISR die in der Luft hängende Rauchwolke und ihren Schatten mehrfach aufgenommen. Von unten nach oben hier das 1., 3. und 5. Einzelbild, hinter letzterem eine Animation aller 5 Bilder: In der Sequenz fällt der Blick zunehmend seitlicher auf die Rauchsäule [NACHTRAG: weshalb man auch Stereo-Paare draus machen kann], deren lange steile Gestalt so klarer wird. Plus ein Halb-Stunden-Event heute Abend zu Erkenntnissen der van Allen Probes.

Da fährt der chinesische Rover Yutu II von Chang’e-4 weg, auf der Rückseite des Mondes: Bilder vom Lunar Reconnaissance Orbiter vom 1. Februar vor und nach dem Losrollen und 28. Februar – auch in Einträgen von gestern und heute im HP3-Blog ein Plan zur Befreiung des InSight-Maulwurfs, neue Motivation für Missionen zur Venus. Und offenbar Signale von einigen der Sprites, die der KickSat2 ausgestoßen hat, was aus dem Testflug des Crew Dragon gelernt wurde, der Ärger mit dem SLS, die beginnenden SpaceX-Experimente in Texas – und eine deutsche Studie zur Wiederverwendung von Raketen per Einfang in der Luft. [22:50 MEZ – Ende. NACHTRAG: die genaue Route von Yutu II]

Die ISS-EVA von Anne McClain and Nick Hague läuft: laufende Screenshots hier – es geht v.a. um Upgrades an Batterien auf dem Truss. [13:55 MEZ] Der kosmische Seiltanz bei der EVA in Bewegung. [14:25 MEZ] Die laufende EVA kann man auch zur Erdbeobachtung benutzen: Da zieht sie hin … [15:00 MEZ] Zwei Batterien sind installiert … [16:10 MEZ] … und man ist dem Zeitplan voraus. [16:30 MEZ] Am Ende hat die EVA 6:39 gedauert und alle Ziele und mehr erreicht – damit wurden bisher insgesamt fast 56 Tage EVA-Zeit für die ISS aufgewandt. [19:55 MEZ. NACHTRAG: Artikel hier, hier, hier und hier]

Der Start der Vega VV14 mit dem Erdbeobachter PRISMA

heute Nacht – durch Rückspulen des (laufenden) Webcasts und Wiedergabe mit 1/4 Geschwindigkeit (dieser extrem verlangsamte Countdown-Sound … wie das DMV-Faultier in ‚Zootopia‘) konnte bei x Versuchen jener Frame zwischen Zündung und Überbelichtung des TV-Bildes eingefangen werden. Um 3:41 soll die AVUM zum 2. Mal zünden und dann der Satellit ausgesetzt werden. [3:30 MEZ] Der 2. Burn der AVUM hat stattgefunden – und PRISMA ist ausgesetzt! [3:45 MEZ] Damit sind alle 14 Starts der Vega volle Erfolge geworden, die – wie die Liste der Starts zeigt – überwiegend Satelliten zur Erdbeobachtung trugen. [3:50 MEZ] Und dies war der 600. Satelliten-Start von Arianespace (auch ein Artikel) – die nächste Attraktion ist eine ISS-EVA heute Mittag, die NASA-TV-Übertragung beginnt um 11:30 MEZ und der Ausstieg gegen 13:05 MEZ. [4:20 MEZ] Ein Foto vom Start der Vega, ein Mission Update und ein weiterer Artikel. [5:10 MEZ. NACHTRAG: eine Nahaufnahme des Starts und weitere Artikel hier und hier]

Ein JunoCam-Jupiter vom 12. Februar, natürlich in Fan-Verarbeitung – auch der Magnetoneter-Boom von JUICE und die Krise des Europa Clipper. Sowie erste Signale vom Seismometer InSights, die ExoMars-Lande-Plattform in Europa (und „Kazachok“ getauft), auch USA Optimismus bzgl. der UAE-Mars-Mission, ein erneuter Abstieg von Hayabusa 2 bis auf (vor ein paar Stunden erreichte) 1.7 km Abstand von Ryugu, wann Yutu II & Chang’e-4 wieder erwachen dürften und das Late Heavy Bombardement vielleicht nur vorgetäuscht durch die Auswahl der Apollo-Proben. Plus eine Himmelskamera in Australien vs. Weltraummüll, mehrere Monate Verschiebung des Erstflugs des Starliner von Boeing zur ISS, was die Crew dort treibt, mal wieder ein SLS-Meilenstein, die SpaceX-Experimente in Texas und eine neuartige Bedrest-Studie. Schließlich 10 Jahre GOCE – und um 2:50 MEZ gleich der Vega-Start des Erdbeobachters PRISMA aus Italien: Updates und bald hier ein Webcast von Arianespace. [0:20 MEZ] Der beginnt jetzt – Screenshots hier! [2:35 MEZ] Was unter der Haube sitzt. [2:50 MEZ] Und los geht’s – ziemlich schwer einzufangen … [2:55 MEZ] Alles bestens im Orbit, Aussetzen in 45 Minuten nach der 2. AVUM-Zündung. [3:05 MEZ]

Eine erstaunlich große Gruppe ist auf der Sonne entstanden

in den letzten 24 Stunden, rotiert aber leider bald von der Scheibe: hier Aufnahmen der AR (1)2736 von gestern 21:23 MEZ (Detail & Totale) und 23:23 MEZ vom MDI-Instrument auf dem SDO; die da gerade erst entstehende Gruppe hatte sich vorgestern bereits mit einem C-Flare gemeldet und insgesamt schon derer sieben abgesondert. Auch der kuriose Komet C/2019 E3 (ATLAS), der bereits aktiv in 13 au Sonnen- und Erdabstand entdeckt wurde und 2023 sein Perihel in 10 (!) au Abstand erreicht, ein später Zeitungsartikel über den Boliden vom 14. Februar über Ostdeutschland – und Millionen $$ für SETI an der Penn State. [0:00 MEZ. NACHTRAG: Live-Video der Fleckengruppe aus Malaysia. NACHTRAG 2: heute am Tage schon deutlich näher am Rand. NACHTRAG 3: der SDO-Anblick und wieder Malaysia in der Nacht. NACHTRAG 4: der Folgetag und die Folgen – oder auch nicht. NACHTRAG 5: weitere 24 Stunden später ganz am Rand angekommen – und ein Polarlicht gibt’s nicht]

Die erste tiefere Wissenschaft zu 2014 MU69

20. März 2019

war am 18. März Gegenstand einer Pressekonferenz in Texas, von der es hier alle Slides und hier die einzelnen Visuals gibt (aus denen alle folgenden Bilder stammen), dazu Press Releases hier und hier, Tweets hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und ein großes Event des SETI Institute zum Stand der Forschung mit einigen anderen Visuals als in der PK.

Zumindest das New-Horizons-Team hat keine Zweifel, dass der 35 km lange 2014 MU69 ein Contact Binary aus der Urzeit des Sonnensystems ist, dessen beide Hälften auf einer Spiralbahn sanft zueinander gefunden haben und dann verschmolzen sind. Dass keine heftige Kollision stattgefunden habe, erkenne man am Fehlen von Stress-Brüchen und ähnlichen Zeugnissen – und unter allen ähnlich aussehenden Doppelkörpern im Sonnensystem gäbe es keinen anderen , bei dem man sicher sei, dass die Form nicht erst später entstanden ist. Die mittlere Albedo ist 7%, aber es gibt (bis zu doppelt so) helle Gebiete: kompakte, vielleicht Impaktkrater, lange krumme – namentlich den besonders hellen „Hals“ – und größere Flecken.

Das schärfste echte Farbbild, das überhaupt aufgenommen wurde, ist inzwischen auf der Erde: entstanden aus 17’300 km Abstand, 15 Minuten vor der größen Annäherung mit 300 Metern pro Pixel Auflösung (links) und hier mit dem besten LORRI-s/w-Bild zum Komposit rechts verschmolzen. Allerdings sind die Farben auch in der Originalversion bereits verstärkt, sonst würde man wenig sehen.

Der Vergleich von Farbe und Geologie zeigt, dass der Hals am wenigsten rot ist und ebenso die hellen Flecken, während das Zentrum des Kopfes am rotesten ist.

Verglichen mit anderen Körper im Sonnensystem ist die spektrale Steilheit – ein Maß für den Anstieg des Spektrums zum Roten hin – am ehesten mit der ‚kalter klassischer‘ Kuiper-Gürtel-Objekte zu vergleichen: Damit dürfte 2014 MU69 ein recht typischer Vertreter dieser besonders ursprünglichen Objekte im äußeren Sonnensystem mit wenig geneigten und kaum veränderten Kreisbahnen sein, von denen noch nie eins räumlich aufgelöst wurde.

Ihre starke Rotfärbung kommt dadurch zustande, dass organisches Material Jahrmilliarden lang der harten Sonnenstrahlung ausgesetzt und nicht weiter modifiziert wurde: 2014 MU69 dürfte damit der „primitivste“ besuchte Körper des Sonnensystems sein. Hier ein kombiniertes Spektrum mit 4 Datenpunkten von MVIC links und dem LEISA-Instrument, dazu ein Spektrum des Centauren (5145) Pholus, das perfekt passt und bei der Interpretation hilft. Die steile rote Steigung links können am besten Tholine erklären, und auch das Methanol-Signal im IR passt zu primitiver Chemie.

Für 2014 MU69 gibt es bereits eine ‚geo-morphologische‘ Karte, für die Gebiete mit ähnlichen Mustern und Geländeformen als Einheiten definiert werden. Die „m“-Einheiten könnten dabei kleineren Bausteinen des Körpers entsprechen. Der Krater „Maryland“ erinnert an den großen Impaktkrater Stickney auf dem Marsmond Phobos, gewisse Mulden könnten tektonischen Ursprungs sein, Grubenkrater wiederum könnten durch unterirdische Einbrüche entstanden sein – und andere Senken durch Sublimation. Und trotz der geringen Schwerkraft kann Material von Hügeln in Senken rutschen (‚Streaks‘) und sich dort ansammeln.

Wie erst später erkannt wurde („2014 MU69 im Gegenlicht …“), sind beide Hälften stark abgeflacht, wobei ihre genauen Formen immer noch nicht klar sind: Es kommen weiter Daten herunter, die eingearbeitet werden. Auf jeden Fall sind sie unterschiedlich flach – und nicht verkantet zu einander: Die Hauptachsen liegen fast exakt parallel, wofür gegenseitige Gezeiten-Effekte gesorgt haben dürften. Was wiederum ein Modell der Entstehung des Doppelkörpers motiviert, mit einer Fusion mit vielleicht 2 m/s:

Allgemeines Live-Blog vom 19. März 2019

19. März 2019

Da fliegen die Felsbrocken los, die Bennu ausgespuckt hat

bei einer seiner mindestens 11 Eruptionen (siehe unten „Asteroid Bennu ist aktiv …“), die OSIRIS-REx bei intensiven Beobachtungen zwischen dem 19. Januar und 18. Februar beobachtet hat und von denen drei Dutzende bis über 100 Steine von Zentimeter- bis mehreren Dezimeter-Größe ausgeworfen wurden. Hier wurden eine 1.4-ms-Aufnahme des Asteroiden und die Partikelwolke vom 19. Januar 5 Sekunden lang belichtet zusammen montiert. Die Steine wurden bei jeder Eruption gleichzeitig und von derselben Stelle aus „abgeschossen“, wobei die Orte auf der Oberfläche noch bestimmt werden müssen. Sie flogen mit Zentimetern bis mehreren Metern pro Sekunde ab, wobei die langsameren mitunter Wochen lang verfolgt werden konnten: als natürliche Satelliten oder am Ende auf die Oberfläche zurück regnend. Der Mechanismus dieser Stein-‚Geysire‘ ist noch völlig unklar: Das Perihel Bennus auf seiner elliptischen Bahn (0.89 bis 1.35 au Sonnenabstand) am 10. Januar mag eine Rolle gespielt haben, aber niemand weiß, wie lange das schon so geht – denn das gänzlich unerwartete Phänomen wurde nur zufällig bei lang belichteten Navigationsaufnahmen entdeckt! Nach Einschätzung dreier unabhängiger Analyse-Gruppen gefährdet es die Sicherheit von OSIRIS-REx aber nicht – aber bei anhaltender Aktivität des Asteroiden könnte es immer Ende September einen kleinen Meteorschauer (für die Südhemisphäre der Erde) geben.

Problematisch ist dagegen – für das Proben-Einsammeln – die extreme Felsendichte auf der Oberfläche: oben ein Schrägblick auf den Bennu-Rand vom 7. März aus 5 km Abstand; der helle große Brocken misst 7.4 Meter. Eigentlich sollte OSIRIS-REx eine Zielgenauigkeit von einem Kreis von 25 Metern Radius erreichen, aber wie das Beispiel unten zeigt, ist in jeder sol großen Zone nur ein kleiner Teilbereich geeignet. Deswegen soll nun für das entscheidende Manöver im Sommer 2020 ein viel genauerer Anflug namens Bullseye TAG benutzt werden: Dazu sollte die Raumsonde nach den bisher exzellenten Erfahrungen mit ihrer Navigation in der Lage sein.

Zu weiteren frühen Erkenntnissen der Mission, die gerade auf einer Telecon mit diesen Visuals und Press Releases hier, hier, hier, hier und hier präsentiert wurden, gehört die chemische Zusammensetzung der Oberfläche, die Spektren zufolge Magnetit enthält – und die Zunahme der Rotationsgeschwindigkeit: aufgetragen ist die relative Helligkeit in 0.02-er Schritten gegen die Zeit in 0.02 Tagen. Nur der schwarze Fit mit einer YORP-Beschleunigung passt, eine früheres Modell der Beschleunigung (orange) oder eine konstante Rate seit 2009 (grün) nicht. Leider ist das wissenschaftliche Paper zur Rotation das einzige von insgesamt sechs heute, das Open Access ist: aus anderen wenigstens ein Aufmacher, eine Gesamtkarte, etliche Neigungs-Karten und diverse Spektren sowie Artikel hier, hier, hier, hier und hier.

Unmittelbar vor der Telecon hatte es eine Pressekonferenz zu Hayabusa 2 bei Ryugu gegeben, auf der zum einen neue Animationen von der Landung in Februar gezeigt wurden (die auf einen Meter genau gelang!) und die drei – diesmal alle Open Access – Papers hier, hier und hier zu ersten Erkenntnissen über den Asteroiden diskutiert wurden. Z.B. mit diesem Gestaltmodell aus 314 Aufnahmen, aus unterschiedlichen Richtungen gesehen: Die Kreisel-Form lässt sich am besten durch schnellere Rotation in der Vergangenheit verstehen.

Die Albedo Ryugus ist noch geringer als bei einem Modell, das bei der PK gezeigt wurde, und beträgt nur etwa 1.7%! Und Spektraluntersuchungen mit Hayabusas NIRS3-Instrument – hier auf das Gestaltmodell projziert – sprechen für einen in der Zusammensetzung homogenen Trümmerhaufen (mit über 50% Porösität übrigens). Er bildete sich aus den von einem Impakt erzeugten fragmenten eines undifferenzierten Usprungskörpers (mutmaßlich Asteroid Polana oder Eulalia), dessen Gestein aber durch Wasserkontakt verändert worden war – und dann durch radiogene Wärme wieder eines Großteils der hydrierten Minerale verlor.

Und hier etwa soll am 5. April der künstliche Krater geschlagen werden, den sich Hayabusa 2 dann bei einem weiteren Abstieg zwei Wochen später aus der Nähe anschauen soll. Eine zweite Probenentnahme ist Monate später geplant, die dritte aber fällt vermutlich aus, weil letztes Jahr zu viel Zeit für die Suche nach sicheren Stellen auf dem ebenfalls extrem felsenreichen Körper gesucht werden musste. Die schon abgesetzten MINERVA-Lander liefern zwar längst keine Daten mehr – aber ganz ausgefallen sind sie offenbar noch nicht: Man wird versuchen, sie noch einmal zu aktivieren. Auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie ein weiteres erfolgreiches Bahnmanöver von Beresheet, mal wieder Venera D angedacht, die Suche nach Lösungen für InSights Maulwurfs-Problem, der Systems Test 1 am NASA-Mars-Rover 2020 – und mal wieder Planänderungen für Orion und Co. in Arbeit. [21:25 MEZ – Ende. NACHTRÄGE: die Bennu-Gesamtkarte, ein rotierendes 3D-Modell und weitere Artikel zu Bennu hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, zu Ryugu hier, hier, hier und hier und zu Beresheet hier, hier, hier und hier]

Der Reflektionsnebel NGC 1788 auf einem VLT-Bild mit IR-Anteil, nur ein tief im Staub steckender Sternhaufen lässt ihn sichtbar werden. Auch die Restaurierung des Perth-Astrografen, 15 Jahre Highlights des Faulkes Telescope, ein scharfer Jupiter von vorgestern aus Australien, der dritte Supermond 2019 vor der Tür (nebst dem ersten Oster-Paradoxon des 21. Jahrhunderts; mehr und mehr), in Deutschland und Spanien Artikel über SoFi-Fans – und weitere Schritte zum Verständnis des merkwürdigen STEVE. [15:55 MEZ]

Asteroid Bennu ist aktiv und „startet“ eigene Mini-Monde!

Die größte Überraschung der Mission von OSIRIS-REx zu Bennu wurde gerade auf einer Tagung verkündet: 11-mal hat der Asteroid seit der Ankunft des Orbiters Felsen-Material ausgestoßen, von dem manches auf hyperbolischen Bahnen, anderes aber auf Orbits um den Mini-Körper – oben Nahaufnahmen von Ende Februar – gelandet ist. Der Mechanismus dieser Aktivität ist unklar. Außerdem rotiert Bennu immer schneller, was aber durch den YORP-Effekt gut verstanden ist. Die meisten Impaktkrater liegen auf dem erhöhten ‚Rand‘, der also älter ist als der Rest des Körpers, der die Form eines 505.6±0.1 x 492.4±0.2 x 457.4±0.3 Meter großen Ellipsoids hat. Um 18:30 MEZ gibt’s auch eine Pressekonferenz zu OSIRIS-REx – und zuvor um 17:45 MEZ eine zu Hayabusa 2. Diese komplementäre Mission zu Ryugu (der übrigens exakt die Dichte Bennus hat, 1.19 g/cm³) war bereits gestern Gegenstand einer Pressekonferenz in Japan zum aktiven Krater-Machen am 5. April: die japanischen Slides und eine englische Zusammenfassung. Außerdem die Dawn-Kameras für Hera (wenn diese ESA-Asteroiden-Mission denn kommen sollte), über 500 neue Krater auf dem Mond seit Ankunft des LRO, ein Kostenproblem beim NASA-Marsrover 2020 – und ein Interview mit dem ESA-Wissenschafts-Chef in Korea. [15:40 MEZ]

Start einer Delta IV mit dem 10. Wideband Global SATCOM (WGS-10) für die U.S. Air Force in der Nacht 15./16. März auf der Cape Canaveral Air Force Station: Press Releases hier und hier, Artikel hier und hier, mehr Links und mehr Fotos in diesem Album [NACHTRAG: und diesem] und hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – auch der Start von REXUS 26, der kommende CubeSat CatSat, die bevorstehenden EVAs auf der ISS und der Beginn einer simulierten Mondreise in Moskau. [15:15 MEZ]

Ein Airburst mit 40% Chelyabinsk-Energie letzten Dezember

ist erst vor zehn Tagen bekannt (gegeben) worden: Eine kosmische Explosion über der Bering-See – schon wieder Russland – wurde per Infraschall nachgewiesen [NACHTRAG: ein weiterer Nachweis], und ihre Infrarot-Beobachtung durch US-Frühwarn-Satelliten erscheint inzwischen in deren öffentlicher Tabelle auf dem zweiten Platz, wenn man die letzte Spalte durch zweimaliges Anklicken ihrer Überschrift absteigend nach der berechneten gesamten Explosions-Energie sortiert. Diese entsprach demnach bei dem Airburst am 18. Dezember 2018 um 23:48 UTC etwa 173 Kilotonnen TNT, gegenüber den 440 kt von Chelyabinsk auf Platz 1. Der Impaktor hatte eine Masse von ~1400 Tonnen und ~ 10 m Durchmesser, trat sehr steil mit 32 km/s in die Atmosphäre ein – und die dort noch hängende Rauchwolke seines Airbursts nebst ihrem Schatten wurde vom japanischen Wettersatelliten Himawari 8 erfasst: oben ein Ausschnitt aus einem Bild von 23:50 UTC, dahinter sowie hier und hier andere Zoom-Stufen plus das Erscheinen der Wolke in Schwarz-Weiß (Bildpaar in 10 Minuten Abstand) und weitere Darstellungen der Bilder [NACHTRÄGE: plus eine bemerkenswerte Animation, und noch eine, der verwehenden Wolke sowie ein noch schärferes aber senkrechtes Bild von Terra mit MODIS aufgenommen und der Ort des Airbursts]. Auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier [NACHTRAG: und hier, hier, hier, hier und hier] sowie ein Video einer Feuerkugel über Russland vor ein paar Tagen, ein alter schottischer ‚Impakt‘, der sicher keiner war, eine ausgiebige Analyse der Leoniden 2018 und der Komet gewordene Asteroid Gault am 9. und 8. März. [2:05 MEZ]

Himmelsglühen bis Leuchtpilz: AKM-Treffen 2019

18. März 2019

Von Innovationen bei elektronischen Feuerkugel-Kameras über Halos, die wiederum Halos erzeugen, bis zu leuchtenden Pilzen reichte das wieder einmal besonders breite Spektrum der Vorträge beim 39. Treffen des Arbeitskreises Meteore vom 15. bis 17. März im Urwald-Life-Camp Lauterbach im Nationalpark Hainich bei Eisenach in Thüringen, der selbst wiederum zum europaweiten UNESCO-Weltnaturerbe Buchenwälder gehört. Es war der erste Tagungsort in der Geschichte des AKM, der ein zweites Mal aufgesucht wurde: Seine zentrale Lage in Deutschland, die angenehmen Bedingungen und ein perfektes Preis-Leistungs-Verhältnis haben gar schon zu Überlegungen geführt, Lauterbach zum Stammplatz der Jahrestreffen – siehe Berichte von 2018 und 2017 – zu machen, die zu in etwa gleichen Teilen die ’normale‘ Meteor- und Halo-Beobachtung und mitunter höchst kuriose Randgebiete der Astronomie und Naturbeobachtung abdecken [NACHTRAG: mehr Bilder].

Gleich vier All-Sky-Systeme zur Aufzeichnung von Feuerkugeln waren das Thema von drei Referaten zu Beginn und Ende der Tagung (ein Referent hatte die falsche Präsentation mitgenommen und musste erst ins nächste Dorf fahren, um per Internet die richtige zu beschaffen :-). Jörg Strunk experimentiert mit der ASI 178 MM, die 6 Megapixel große Bilder liefert und automatisch die Helligkeit regelt, so dass auch der Mond am Himmel nicht stört (oben eine geshutterte Feuerkugel). Sirko Molau verglich die beiden fertig gelieferten Systeme FRIPON und AllSky6, die speziell für die Feuerkugel-Detektion entwickelt wurden, Interessenten für rund 2000 bzw. 800-1100 Euro zur Verfügung gestellt werden und sehr verschiedene Ansätze verfolgen. Das französische FRIPON mit einer einzelnen Kamera ist einfach und robust und ziemlich ausgereift, aber ein kommerzielles und weitgehend geschlossenes System. Über 150 dieser Kameras sind bereits in Europa im Einsatz, sie decken den ganzen Himmel ab, mit allerdings nur 5 Pixeln pro Grad und einer Grenzgröße von -4 mag.

Ein AllSky6-System (oben) besteht aus 6 Kameras, die in der ersten Version des Himmel nur lückenhaft abdeckten (das ändert sich gerade), dafür aber mit 25 Pixeln pro Grad und Grenzgröße +2 mag. Die hohe Auflösung bei geringerem Preis ist der Vorteil, dafür ist AllSky6 noch in einer „Reifephase“ und mehr für experimentierfreudige Nutzer – deren Feedback fließt aber erkennbar schnell in die Entwicklung ein, während sich FRIPON eher wie eine Blackbox verhält. Was übrigens auch für die Daten der eigenen Kamera gilt, die bei AllSky6 lokal zur Verfügung stehen und bei FRIPON nur mit Mühe zu erhalten sind. Die MOBOTIX-Q25-Kameras schließlich, die André Knöfel vorstellte, sind eigentlich Überwachungskameras, die an Decke montiert nach unten schauen. Ihre Fischaugen-Optik aber erweist sich als Feuerkugel-tauglich (in der Mitte zwei im Test am Meteorologischen Observatorium Lindenberg), und die Empfindlichkeit steigt mit jedem neuen Modell (richtig fette Boliden wie am 14. Februar sind schon zuviel des Guten; unten ein harmloser Fall). Hier kostet ein Gesamtsystem etwa 1500 Euro – und ist dem normalen harten Einsatz in der Sicherheits-Branche entsprechend außerordentlich robust.

Eine ganz spezielle Feuerkugel während der Perseiden 2018 diskutierte ausführlich Bernd Gährken, die Peter Slansky und ihm u.a. vor eine Sony Alpha7s geraten war. Nicht nur konnte der folgende Persistent Train in hoher Auflösung dokumentiert werden, es gab auch eine Parallelbeobachtung in Tschechien, mit der zusammen die dreidimensionale Flugbahn berechnet werden konnte. Und die Farbkamera registrierte ein mysteriöses blaues Glühen in der Nähe der Meteorbahn, das sich trotz aller Bemühungen nicht als Kamera-Artefakt wegdiskutieren ließ und daher für ein reales geophysikalisches Phänomen gehalten wird. Was allerdings hinter diesem ‚Gährken Glow‘ oder ‚Slanskyschein‘ physikalisch steckt, ist noch völlig rätselhaft. Die betreffende Feuerkugel zumindest ist ideal dokumentiert: Es wurde auch ein Radioecho von ihrer Ionisationsspur empfangen.

Mit bistatischer Radiobeobachtung von Meteoren beschäftigte sich auch Georg Dittié, der in Königswinter ein vollautomatisches System mit dem belgischen Beacon in Dourbes als besonders stabilem Sender betreibt: In über 800 Tagen sind 500 Gigabyte Daten (in Gestalt archivierter Wasserfall-Diagramme) zusammen gekommen, die nun einer systematischen Auswertung harren. Dopplereffekte an den Echos sind oft deutlich erkennbar, womit sich die Raumgeschwindigkeit der Meteore ableiten lässt. Auch die klassisch-visuellen Meteorbeobachter im AKM sind erfolgreich, wie Jürgen Rendtel (im Rahmen der Mitgliederversammlung) berichten konnte: 2018 haben 21 Beobachter zusammen genau 725 Stunden lang an den Himmel geschaut und dabei 16’396 Meteore gesichtet – allein im August so viele wie im ganzen Jahr 2017. Neben den mondfreien Perseiden waren 2018 besonders die Draconiden interessant, die – nach zuletzt 2011 und 2012 – einen schönen (und vorausgesagten) Ausbruch lieferten (ganz unten): Die visuelle ZHR erreichte 120 bis 160 (Grafik). Diesen Oktober ist leider keine Wiederholung in Aussicht, und der nächste ordentliche Schauer mit auch guter Mond-Lage sind sogar erst wieder die Quadrantiden 2020 (Tabelle).

Das zweite große Thema des AKM, Halos und andere Erscheinungen der atmosphärischen Optik, wurde in Lauterbach von drei Seiten beleuchtet. Zum einen natürlich in traditionellen Jahresrückblicken der Highlights 2018 von Claudia Hinz in Musikvideo- und Vortragsform und einem weiteren Referat zu Refraktionseffekten an Wolken. Besonderes Aufsehen erregten dabei zwei Extra-Videos: einmal Gerd Franzes Wolkenspiegelung (oben) – und ein urkomischer Dashcam-Zeitraffer eines Beobachters, der kreuz und quer über Dorfstraßen und Feldwege einem besonders ausgeprägten Halophänomen hinterher jagte. Zu feiern gibt es heuer 40 Jahre Halo-Beobachtung im AKM, denn seit dem 1.1.1979 wird systematisch beobachtet: Es ist die längste durchgehend aktive Halo-Gruppe weltweit. Wobei freilich die längsten Beobachtungsreihen im Mitgliederkreis 60, 55 und 54 Jahre währten, da manche schon lange vorher begonnen hatten. Vom Beginn der elektronischen Erfassung 1986 bis 2018 wurden 170’371 Haloerscheinungen registriert, die meisten an der Sonne und fast alle von Cirren verursacht.

Ein besonders exotisches Thema behandelte Alexander Haußmann: Können Halos selbst wieder Haloerscheinungen hervorrufen? Mitunter sind Halos ja relativ kompakt und hell, und ihr Licht könnte weitere Reflexion, Brechung und Beugung erfahren. Haußmann wusste von immerhin neun derartigen Mehrfachstreuungshalos zu berichten, die tatsächlich nachgewiesen wurden, etwa Nebensonnen von Nebensonnen, 22°-Ringen an Untersonnen oder Nebensonnen des oberen Berühungsbogens (hier ein besonders beachtliches schwedisches Display vom letzten Dezember). Ein regelmäßiges AKM-Thema, leuchtende Nachtwolken, wurde diesmal hintangestellt: Die quantitative Auswertung wird durch ständige unkontrollierte Fortschritte der Fototechnik – die inzwischen praktisch jedes Jahr zu nächsten „Rekordjahr“ machen – immer schwieriger. Dasselbe gilt für die wenigen Polarlichter in Deutschland 2018, die durch energische Bildverarbeitung beeindruckender wirken als sie waren. Im Gegensatz dazu natürlich die tatsächlich hellen skandinavischen, die in einem isländischen Silvester-Zeitraffer von Ina Rendtel zur Vorführung kamen – und in einem Vortrag über einen Beobachtungsflug von Clara Dittié, mit 11 Jahren der mit Abstand jüngsten Referentin der AKM-Geschichte.

Unter den weiteren Themen des 39. Seminars bildete die Mondfinsternis von diesem Jahr gleich zu Beginn einen kleinen Schwerpunkt: Andreas Möller und Elmar Schmidt hatten sie am nordmexikanischen Observatorio de San Pedro Mártir unter erschwerten Bedingungen beobachtet, denn insbesondere die partiellen Phasen waren stark von durchziehenden Wolken beeinträchtigt. Trotzdem gelang Schmidt die Messung der Gesamthelligkeit des total verfinsterten Mondes zu -2.0 mag. mit nur einem Fehler von ±1/4 Größenklasse, dank des zuvor unter besten Bedingungen photometrierten Sirius als Vergleichsstern. Damit war die Finsternis exakt so dunkel wie die vom Juli 2018, als der Mond mitten durch den Kernschatten gelaufen war, und mithin „zu dunkel“ für eine mit nur ‚flachem‘ Eindringen in die Umbra. Zwar gibt es generelle Korrelation von Eindringtiefe und Dunkelheit aber mit gewaltigen Residuen – und keiner überzeugenden Theorie für den Mechansimus hinter der Variationsbreite.

Da Mondfinsternisse leider ziemlich selten sind und außer von Schmidt von kaum jemand mit hoher Genauigkeit fotometriert werden und v.a. wurden, ist die Datenbasis für etwaige Hypothesen leider ziemlich begrenzt – und die Umbrahelligkeit als Sensor für bestimmte Zustandsgrößen der Erdatmosphäre leider kaum zu gebrauchen. Das Wolkenproblem von Mexiko hat immerhin einen ungeplanten Bogen zum Hauptthema Halos geschlagen: Visuell war nämlich noch bis 9 Minuten vor der Totalität ein 22°-Ring zu erkennen und 8 Minuten nach ihrem Ende erneut einer. Fotografisch ließ sich der Ring jeweils noch einige Minuten näher an die Totalität heran nachweisen, während dieser jedoch selbst durch das Stacken Dutzender Einzelbilder nicht. Derselbe Effekt also, der Beobachter 2017 bei der letzten totalen Sonnenfinsternis verblüfft hatte: Der Helligkeitsunterschied zwischen Halo und Lichtquelle muss schlicht so groß sein, dass ersterer einfach unter jedwede Nachweisgrenze fällt, wenn die Sonnen- bzw. Mondhelligkeit in der Totalität um viele Größenordnungen abgestürzt ist.

Bleiben noch fünf Vorträge, um den Reigen abzuschließen: Jürgen Rendtel fragte sich, warum man vom Observatorio del Teide auf Teneriffa das Kreuz des Südens komplett sehen kann, obwohl dessen südlichster Stern Acrux eigentlich 1.4° unter dem Horizont stehen müsste. Die Refraktion schafft das nicht, da sie ein Objekt am Horizont bestenfalls um etwa 1/2° anheben kann – aber der Kimmtiefe durch die 2.4 km Höhe des Beobachtungsortes über NN gelingt dies ohne Weiteres, denn der Horizont wird dadurch auf erstaunliche 91.6° vom Zenit entfernt. Frank Wächter demonstrierte, dass man im Bayerischen Wald – namentlich an einem entlegenen Grenzübergang nach Tschechien bei Waldhäuser – nicht nur den Gegenschein fotografieren (und auch sehen) kann, sondern sogar die noch lichtschwächere Lichtbrücke, die ihn mit den Zodiakallicht-Pyramiden zum Zodiakalband verbindet.

Christian Fenn erläuterte in großem Detail den Bau einer Gartensternwarte (unter den eher exotischen Rahmenbedingungen eines Süd-Steilhangs und unter kreativer Interpretation des Baurechts – eine Schiebedachhütte ist eigentlich ein Zaun …), Ulrich Sperberg faszinierte mit Astronomie und vor allem atmosphärischer Optik auf alten Sammelbildern namentlich eines Herstellers von Fleischextrakt (bei Darstellungen von Meteorschauern fliegen grundsätzlich immer welche quer) – und Bernd Gährken schilderte seine Abenteuer mit dem Leuchtpilz Panellus stipticus, dem einzigen Pilz, bei dem auch das Mycel leuchtet. Ein Spektrum dieses schwachen „Foxfire“ – dem Vernehmen nach Linien-Emission – aufzunehmen gelang zwar noch nicht, wohl aber die Fotometrie der Reaktion des Pilzes auf allerlei äußere Einflüsse. Da muss noch mehr geforscht werden – und egal was Pilze, Halos oder Feuerkugeln in den kommenden 12 Monaten vor haben: Auf dem nächsten AKM-Seminar (über dessen Ort noch kein Beschluss gefasst wurde) wird man davon hören.

Allgemeines Live-Blog vom 10. – 14. März 2019

10. März 2019

14. März

Zuversicht vor dem zweiten Versuch für zwei der drei

Passagiere (Mitte und rechts auf dem Bild von der Abreise zur Startrampe; inzwischen sind sie ordnungsgemäß eingekleidet) von Soyuz MS-12 (oben im Morgengrauen aus diesem Album der NASA), die gemäß der Roskosmos-Grafik unten um 20:14 MEZ starten, knapp sechs Stunden später an die ISS andocken und nach 204 Tagen zurückkehren soll. Es sind TV-Übertragungen ab 18:45 MEZ in Russisch und ab 19:00 MEZ in Englisch geplant, auch Updates hier, hier und hier, die Backup-Perspektive und Artikel hier, hier, hier und hier. [18:15 MEZ] Ein ganz präziser Zeitplan für heute – und sie klettern zur Soyuz hoch. [18:30 MEZ] Ein Blick auf die Rampe gerade. [18:50 MEZ] Der NASA-Webcast läuft nun auch, übrigens auch hier (wo er automatisch archiviert wird). [19:00 MEZ]

Ein Bild von Aufstieg in die Soyuz wurde gerade verfügbar. [19:20 MEZ] Und der Start hat pünktlich stattgefunden, auch die ersten Minuten des Fluges. [20:20 MEZ] Und der Orbit ist erreicht: Angedockt werden soll um 2:07 MEZ heute Nacht. [20:30 MEZ] Das erste Foto des Starts – eine finstere Angelegenheit. [20:35 MEZ] Eine NASA-Notiz und Artikel hier und hier. [20:45 MEZ] Und hier und hier sowie ein originelles Foto, eine PM von Roskosmos und große Worte des NASA-Chefs. [22:55 MEZ]

Das NASA-Album zur Expedition 59 füllt sich nun mit besseren Start-Fotos – auch ein weiteres gutes Foto … und ein Amateur-Film aus der Ferne. [23:30 MEZ – Ende. NACHTRAG: ein umfangreiches russisches Bilder-Album vom Tage bis zum Start, das wohl beste Bild bisher, weitere Artikel hier und hier und der Orbit – und der Anflug naht. NACHTRAG 2: Die Soyuz sieht die ISS aus 8 km Abstand. NACHTRAG 3: ein schöner Blick auf die Soyuz im Anflug, während umgekehrt die ISS immer größer erscheint. NACHTRAG 4: exzellente Video-Livebilder hier, hier und hier – man liegt etwas vor dem Zeitplan … NACHTRAG 5: … und hat bereits um 2:01 MEZ angedockt! NACHTRAG 6: die Annäherung hier und hier und das Andocken in Bewegung, zahlreiche Screenshots, ein Foto der Soyuz, eine NASA-Notiz und ein Artikel. Weiter geht’s um 3:30 MEZ vor dem Hatch Opening. NACHTRAG 7: ein NASA Release. NACHTRAG 8: Da kommen sie! Und die ganze Szene. NACHTRAG 9: Nun sind also wieder sechs an Bord – ein Video des Events. NACHTRAG 10: mehr russische Bilder hier und hier, Videos von Ankunft und Umstieg und Artikel hier, hier, hier, hier und hier]

Das letzte Panorama des Marsrovers Opportunity – hier ein Ausschnitt mit Rover-Spuren vor einem Hügel am Rand des Kraters Endeavour – entstand vergangenen Mai und Juni an den Sols 5084 bis 5111 der unvergessenen Expedition: Hinter dem Bild kann es 23’123 x 5163 Pixel groß erkundet werden. Auch ein Interview zur InSight-HP3-Krise, ein Aussetzer von Curiosity, Überlegungen zu Methan-Effekten der Mars-Oberfläche, ein weiteres Schläfchen von Yutu II, eine Modellierung des Überlebens von Mikroben auf dem Mond, besseres Eisstraßen-Management mit dem Radar-Satelliten TanDEM-X und Startvorbereitungen bei Arianespace für Vega und Soyuz.

Das Ausladen des geflogenen Crew Dragon (aus dem Foto-Album des KSC), plötzlich eine NASA-Option für Orions EM-1 ohne das SLS (mehr Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Threads hier, hier und hier) – und der Zeitplan für den Start Soyuz MS-12 heute mit u.a. jenen beiden, die es 2018 mit MS-10 nicht in den Orbit und nach klarer Mehrheits-Meinung unter Weltraum-Fans nicht mal bis ins Weltall schafften. [0:10 MEZ]

Die Landestelle von InSight von CASSIS auf dem ExoMars TGO gesehen – auch viele weitere Bilder der Kamera, die erfreuliche Lebensdauer von Yutu II auf dem Mond (mehr und mehr) und Satelliten-Beobachtungen von Spalten im Eis, der Ausbreitung von Rauch und Eis-Schwund in der Beringstraße. Sowie mehr zur SLS-Krise hier, hier, hier, hier (früher), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Forschung an einer luftatmenden Rakete – und eine Rückkehr ohne Fallschirm vom Weltraum zur Erde nach REXUS 23. [16:45 MEZ] Der NASA-Chef rudert (etwas) zurück: Das SLS bleibe wichtig, es ginge nur um den Termin 2020 für EM-1 … [17:35 MEZ. NACHTRAG: ein Rundschreiben von ihm dazu und mehr hier und (im Nachtrag unten) hier]


13. März

Der Square Kilometer Array hat jetzt eine Organisation

Und zwar eine Intergovernmental Organization (IGO) von zunächst sieben Staaten, die das auf das südliche Afrika und westliche Australien verteilte Riesen-Radiointerferometer SKA bauen wollen: hier die Unterzeichnung des Vertrages gestern in Rom – Australien, China, Italien, die Niederlande, Portugal, Südafrika und das U.K. sind dabei, Indien und Schweden kommen später dazu, Deutschland fehlt weiterhin. Nach der ESO ist es die zweite Astro-IGO überhaupt – die ab Ende 2020 Aufträge über rund 700 Mio. Euro in die Mitgliedsländer vergeben wird, ein beträchtlicher ‚return of investment‘ also: Press Releases von SKA, STFC, U.K., Südafrika, Australien und MPIfR, eine Seite aus dem Gästebuch und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch GTC-Livecams, ein LSST-Detail und die ESO beim CTA. Sodann Gault gestern, am 8. März (mehr) und 5. März sowie eine Animation, Iwamoto am 9. März, ein mutmaßlich gaaanz fernes Objekt, Jupiter am 8. März, Untersuchungen an einem Mars-Meteoriten, der innere Kern der Erde und die niedrige Sonnen-Aktivität. Ferner sehr weitwinklige H-Alpha-Bilder des Himmels hier und hier, ein Rentier vor Aurora mit zugehörigem Zeitraffer, ein Citizen Science Network für eVscopes und Citizen Science zur Lichtverschmutzung. Und der Bankrott des Verlages, dem u.a. Sky & Telescope gehört (weitere Artikel hier, hier und hier), ein ‚gespaltener‘ Vorschlag zur Sommerzeit in der EU (auch das Beispiel Chile und Artikel pro und contra in den USA), eine britische Münze mit Schwarzem Loch – und Hermann Mucke ist mit 84 gestorben. [23:35 MEZ. NACHTRAG: ein weiterer Nachruf]


12. März

Der Roll-Out von Soyuz MS-12 heute früh: große Galerien von Roskosmos und NASA, Videos hier und hier und eine NASA-Notiz zur aktuellen Crew vor der Ankunft der Verstärkung. Ferner die Ästhetik der neuen Raumvehikel der USA, die globalen Mond-Pläne aus ESA-Sicht, ein japanischer Vorschlag dazu, diverse technische Vorarbeiten bei der NASA – und Fortschritte bei der Ariane 6 und Chinas OneSpace vor dem ersten Start in den Orbit.

Die Aurora heute früh über Nordamerika vom Satelliten NPP-Suomi gesehen – auch Sentinel-Messungen von Stickstoff-Dioxid, Satelliten-Messungen von Staubringen bei Merkur und Venus, der erste Thrust Arc von BepiColombo absolviert, im InSight-Blog von HP3 heute ein längerer Update u.a. zum Phobos-Schatten über dem Lander, der Helikopter von Mars 2020, ähnliche Wirbel auf Jupiter und Erde, eine neue Planetariums-Show über Rosetta und merkwürdiger Schmutz auf einem Chip von Kepler. [22:15 MEZ]


11. März

Der ESA-Exoplaneten-Erforscher CHEOPS ist startbereit

Der CHaracterising ExOPlanets Satellite – hier bei Tests Ende 2018 – hat im Februar seine Satellite Qualification and Acceptance Review absolviert und kann damit im Zeitraum 15. Oktober bis 14. November von einer Soyuz gestartet werden. Auch das Erwachen von Yutu II vom Mittagsschlaf, eine gescheiterte Kollaboration mit Indien bei Chang’e-4, die Probleme von InSights HP3-‚Maulwurf‘ (auch auf Französisch nicht besser), die Lage der Wetter-Satelliten in den USA, die russische Seite des ISS-Betriebs (sowie die Backup-Crew der nächsten Soyuz und Spaß mit der Plüscherde [alt.]), der Status von SLS und Orion aus NASA-Sicht – und der erfolgreiche Flug der Rakete REXUS 25 mit der Payload for Radiation-measurement and Radio-interferometry in Rockets, die nach dem Flug unbeschädigt geborgen wurde. Heute gibt’s übrigens noch den NASA Budget Request für das FY2020, mit Briefings um 18:00 und 22:00 MEZ. [15:15 MEZ]

Zum NASA Budget Request (S. 101-103) Fact Sheets mit einer und 14 Seiten und 32 Seiten Slides: Gefordert werden 21.0 Mrd.$, darunter 6.3 Mrd.$ für Wissenschaft (das JWST überlebt, WFIRST wird eingestellt, und es geht 2023 zu Europa, aber nicht per SLS) – und rund 11 Mrd.$ für Astronautik jenseits des LEO Richtung Mond, wobei die Quasi-Raumstation in dessen Orbit nur noch „Gateway“ heißt und 2024 erstmals besucht werden soll, mit dem ersten Ausflug zur Oberfläche 2028 … [17:50 MEZ] Ein Zwischen-Entwurf für das Gateway mit vielen internationalen Partnern – auch erste Artikel hier und hier. [18:35 MEZ] Ein ESA Release zum Gateway, den irgendwie alle wollen, NASA und PSI Releases [NACHTRAG: und ein Artikel] zu neuem Zugang zu Apollo-Proben – und Interesse an feuchten Asteroiden als Zielen sowie mehr REXUS-Experimente. [19:50 MEZ] Ein internationales Statement zum Gateway, eine Rede des NASA-Chefs, ein Statement der Planetary Society und weitere Artikel zum Budget Request hier, hier, hier, hier, hier und hier und speziell zur Mars Sample Return (auch Gegenstand einer Studie, hier zusammen gefasst) – und der Status des Boeing Starliner und der Mission EM-2 von Orion. [22:45 MEZ. NACHTRÄGE: Bilder von der NASA-Show, ein Statement der AGU und weitere Budget-Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]


10. März

Die ersten echten Fotos von der Rückkehr des Crew Dragon sind gestern Abend im Flickr-Stream des Kennedy Space Center aufgetaucht: Das obere ist ein Ausschnitt aus dem mittleren (eine Tele-Aufnahme war zu kontrastreich). Auch ein chinesischer Raketenstart nach einer Pause (Bilder), Erkenntnisse von LAMP auf dem LRO zu Wasser auf dem Mond, neue Aufnahmen von Yutu II vom Steine-Forschen, der Status der untergehenden Iridium-Satelliten der 1. Generation (einer nach dem anderen wird versenkt, und die neuen machen keine Flares mehr), Vorbereitungen für den nächsten Satelliten-Start Nordkoreas – und der komplizierte Fall von Kosmos-482, eines sowjetischen Venus-Landers von 1972, der nicht weit kam, von dem aber etwas in den 2020-er Jahren auf die Erde fallen wird. [0:00 MEZ] Die GO Searcher mit dem Crew Dragon an Bord hat soeben Port Canaveral erreicht. Und der chinesische Start war der 300. einer Langer Marsch, die über 500 Satelliten in den Orbit brachten. [3:35 MEZ] Ein besseres Bild der Ankunft des Crew Dragon, der außer Sicht abgeladen werden wird, was sein Flug bedeutet und ein längerer Artikel und ein Videoclip zum Meilenstein der Langer Marsch. [3:45 MEZ] Weitere Fotos der Kapsel im Hafen – aber wg. Dunkelheit kein Vergleich zum Bild oben. [3:50 MEZ] Ein Video des China-Starts und noch mehr Bilder hier, hier, hier und hier von der Dragon-Rückkehr. [14:55 MEZ]

„Radiance Light Trends“ im Test: drei Beispiele

9. März 2019

Das brandneue Online-Tool zur Lichtverschmutzung auf dem Planeten und ihrer zeitlichen Entwicklung von 1992 bis heute läd zum Experimentieren ein – und produziert manch krasse Trend-Grafik: z.B. zum Kommen und Gehen von Ölfeldern, zu Kriegsfolgen im Nahen Osten oder zu … mutmaßlichen Lichteffekten von Weihnachts-Beleuchtung. Auf die Problematik der Datenbasis von diversen Satelliten wird unter „About“ deutlich hingewiesen, und der Initiator verweist v.a. auf die Kalibrations-Probleme der Daten der alten DMSP-Satelliten.

Die Nachtbilder dieser inzwischen ausgemusterten militärischen US-Wettersatelliten stammen vom Operational Linescan System, das ausdrücklich nicht für Fotometrie bestimmt war, sondern unabhängig vom Licht scharfe Bilder liefern sollte – da wurde gerne mal undokumentiert am Verstärker gedreht. Da man sich, Meteorologen halt, vornehmlich für nächtliche (vom Mond beschienene) Wolken interessierte, sind Stadtlichter oft gesättigt und gar nicht auswertbar (weshalb im Folgenden auch nur dörfliche bzw. ländliche Beispiele betrachtet werden), und auch sonst sind die Zahlwerte zwischen 0 und 63 zumindest absolut gesehen mit erheblicher Vorsicht zu genießen.

Drastisch besser wurde die Situation erst Ende 2011 mit dem Start des Satelliten NPP Suomi, der sogleich die Nacht-Bilder der Erde revolutioniert hat und auch deutlich schärfer sieht. Leider aber immer noch monochromatisch: Veränderungen in der Farbe des künstlichen Lichts durch den derzeit vielerorts laufenden Übergang zu LED-Leuchtmitteln werden nicht erfasst. Und zu beachten ist auch, dass die Umsetzung des Lichts nach oben in die Himmelshelligkeit für einen Beobachter auf der Erde alles andere als trivial ist. Die folgenden drei Experimente geben also allenfalls Ideen, was da am Boden wie am Himmel passiert ist, auf jedwede Interpretation wird verzichtet …

Königswinter-Heisterbacherrott, die Diagonale links zeichnet – auf einem NPP-Bild von 2016 in Grau-Skala – den Rhein nach, mit Bonn (oben) bis Bad Honnef. Gelb das dem Wohnort dieses Bloggers – seit 50 Jahren – nächstgelegene DMSP-Pixel, rot dasjenige von NPP (das in etwa mit dem Ortskern zusammen fällt).

Die – jährliche – Strahldichte (spezifische Intensität, radiance) des DMSP-Pixels von sechs verschiedenen Satelliten von 1992 bis 2014, Werte von 15 bis 50, exponentieller Trend eingezeichnet.

Die DMSP-Daten mit – versuchter – Strahldichte-Kalibration, 1996 bis 2011, Werte von 24 bis 42.

Die NPP-Strahldichte mit monatlicher Auflösung, 2012 bis 2019, Werte von 3.0 bis 7.5 nW/cm²/sr.

Jetzt wurde ein kleines Polygon um Heisterbacherrott gezogen (dicke Linie): Die entsprechend gewählten DMSP-Pixel erscheinen in dünnen Linien und decken mit 3.8 km² Fläche ab.

Die DMSP-Rohdaten der Strahldichte von 1992 bis 2014, (Mittel-)Werte von 15 bis 50.

Und die dem Polygon entsprechenden NPP-Pixel, die 4.0 km² abdecken …

… sowie der entsprechende NPP-Plot 2012 bis 2019, (Mittel-)Werte von 2.5 bis 5.5 nW/cm²/sr.

Jetzt mal ein 38 km² großes Gebiet mit Heisterbacherrott, Oberpleis und Ittenbach.

DMSP roh 1992 bis 2014, Mittelwerte 15 bis 45.

DMSP kalibriert 1996 bis 2011, Mittelwerte 20 bis 36.

Und hier noch ein 568 km² großes Gebiet rechts des Rheins und zwischen Bonn-Beuel, Windeck, Rossbach und Bad Breisig.

DMSP roh, 1992 bis 2014, Mittelwerte 5 bis 30.

DMSP kalibriert, 1996 bis 2011, Mittelwerte 13 bis 22.

NPP 2012 bis 2019, Mittelwerte 0.8 bis 2.2 nW/cm²/sr.

Die Umgebung von Gülpe (Marker) im Westhavelland, Teil des ersten deutschen Dark-Sky-Reservats: Das 626-km²-Polygon liegt zwischen Havelberg, Neustadt, Friesack und Rathenow; die größte Aufhellung darin ist mittig Rhinow mit seinen ~1600 Einwohnern.

DMSP roh, 1992 bis 2014, Mittelwerte 0 bis 3½.

NPP 2012 bis 2019, Mittelwerte 0.0 bis 0.7 nW/cm²/sr.

Schließlich Puntagorda auf La Palma, 11 km² inklusive Las Tricias (oben rechts, der Schauplatz dieser Foto-Experimente 2017) und El Roque.

DMSP roh, 1992 bis 2014, Mittelwerte 4 bis 8.

NPP 2012 bis 2019, Mittelwerte 0.3 bis 1.1 nW/cm²/sr.

Zum Vergleich die gesamte Nordhälfte La Palmas, nördlich von und exklusive Los Llanos de Aridane bzw. Santa Cruz de La Palma, NPP 2012 bis 2019, Mittelwerte 0.1 bis 0.55 nW/cm²/sr.

Hier die 33 km² um das Bevölkerungszentrum Tazacorte, Los Llanos de Aridane und El Paso im Westen La Palmas, NPP 2012 bis 2019, Mittelwerte 2.0 bis 4.0 nW/cm²/sr.

Zum Vergleich die 78 km² rund um das Bevölkerungszentrum Santa Cruz de La Palma (von La Nieves is El Pueblo) an der Ostküste La Palmas, NPP 2012 bis 2019, Mittelwerte 1.8 bis 2.8 nW/cm²/sr.

Und noch die gesamte Insel La Palma (860 km² betrachtet, mit sehr viel Nichts zwischen den Orten) NPP 2012 bis 2019, Mittelwerte 0.2 bis 1.8 nW/cm²/sr. NACHTRÄGE: die formelle Homepage des Tools und spätere Artikel hier und hier.

Allgemeines Live-Blog vom 6. bis 8. März 2019

6. März 2019

8. März

Hier kommt der Drachen zurück mit einer feurigen Spur

gesehen vor wenigen Minuten von einem NASA-Flugzeug aus. Die Ionisations-Spur ist inzwischen wieder verschwunden. [14:40 MEZ]

Und sanft gewassert! Perfekte Live-Video-Bilder von den Hilfs– und Haupt-Fallschirmen und dem Aufsetzen von einem Schiff aus. [14:50 MEZ]

Ein Schnellboot hat die Kapsel – die zunächst in einen der Fallschirme gewickelt war – schon „am Haken“ und schleppt sie nun zum Bergungsschiff; sie wird später für einen Abort-Test benutzt werden. [15:05 MEZ] NASA-Notizen hier und hier, laufende Updates und erste Artikel zur Rückkehr hier, hier, hier, hier, hier und hier. [15:15 MEZ]

Die Bergung rückt näher – auch wenn sie wohl bedächtiger als vorgesehen abläuft. [15:45 MEZ]

Und der Crew Dragon ist an Bord des Bergungsschiffs (mehr Zeitschritte hinter dem Bild)! Die Prozeduren heuten entsprachen denen einer Mission mit Crew, bei der die Forderung ist, die Operation in maximal einer Stunde zu schaffen. jetzt hat’s ein paar Minuten länger gedauert, aber bis zur Demo-2 kann das noch optimiert werden. [15:55 MEZ] Die Minute der Bergung und was man sieht. Und der wahre Held hinter dem Crew-Dragon-Erfolg ist … er hier! Während der Roskosmos-Chef gratuliert – geht doch. [17:30 MEZ] Und ein Press Release und ein Update der NASA, Space to Ground, Bemerkungen von Managern hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:05 MEZ – Ende. NACHTRÄGE: und hier, hier, hier, hier, hier und hier]

Die Abreise des Crew Dragon vor drei Stunden, auch in Bewegung hier, hier und hier und als Galerie – die Live-Sendung zu Deorbit-Burn und Wasserung beginnt um 13:30 MEZ. Auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. [11:55 MEZ] Der Dragon hat sich von seinem Hinterteil getrennt … [13:50 MEZ] … und der 15½ m lange Deorbit-Burn hat begonnen: Im Zielgebiet vor Florida wird es die erste Atlantik-Landung einer Crew-tauglichen Kapsel in 50 Jahren seit Apollo 9. [13:55 MEZ] Der Burn ist zuende – und es gab mehrfach Live-Bilder davon von Bord. Der Nasen-Konus schließt sich nun. [14:10 MEZ] Auch davon gab’s Live-Video. „Heiß“ wird’s gegen 14:33 MEZ – und die Kapsel vom Fallschirm sollte man anschließend ggf. von einem Flugzeug und später von einem Schiff aus sehen können. [14:15 MEZ]

Viel Detail in Hayabusas Schatten auf dem 4:36-MEZ-Bild

Das hier leicht kontrastgesteigert und geschärft ist; das komplette Bild liegt dahinter. Derweil gibt eine neue Bahn für Beresheet: 470 x 271500 km. [4:50 MEZ] Die größte Annäherung war 22 Meter gewesen, um 4:24 MEZ Sonden- bzw. 4:42 MEZ Bodenzeit – und der Aufstieg läuft bereits wieder. [5:05 MEZ] Und sollte morgen um 3:00 MEZ beendet sein. [11:35 MEZ. NACHTRAG: ein Zeitraffer des Abstiegs]

Ein Ausschnitt in Originalauflösung (und mit dunklem Optik-Fleck), empfangen um 4:05 MEZ – laut dem Zeitplan soll die größte Annäherung in Sonden-Zeit in 2 Minuten erfolgen. [4:20 MEZ] Um 4:31 MEZ wurde eine Höhen-Angabe von 90 Metern empfangen. [4:35 MEZ] Und um 4:38 MEZ waren es 50 m. [4:40 MEZ] Und 30 Meter um 4:41 MEZ. [4:45 MEZ]

Und abermals fällt der Schatten von Hayabusa 2 auf Ryugu

auf einem um 3:35 MEZ empfangenen Bild: Wie gewohnt sitzt er inmitten einer Zone, wo Steine ihre eigenen Schatten verbergen und der Boden heller erscheint („Oppositionseffekt“) – dessen Sättigung in den ‚Live‘-Bildern nun korrigiert ist. Und die vermeintlichen Albedo-Strukturen entpuppen sich mit der Annäherung – 500 m sind unterschritten – als Dreck auf der Optik der Navigationskamera (von der schmutzigen Landung zur Probenentnahme), denn die dunklen Flecken werden relativ zu Asteroiden immer kleiner … [4:00 MEZ]

Interessante Albedo-Strukturen auf Ryugu? An der Beleuchtung kann’s eigentlich nicht liegen, dass der Asteroiden beim heutigen Anflug von Hayabusa 2 – hier ein um 1:13 MEZ empfangenes Bild – so fleckig aussieht. [1:35 MEZ] Nach zwei löchrigen Bildern das nächste komplette von 2:39 MEZ: mit einer völlig ausgebrannten Zone – so was gab’s bei früheren Anflugs-‚Live‘-Bildern nicht. [2:55 MEZ]

Für den SDO war mal wieder – doppelte – „Sonnenfinsternis“

in der Nacht 6./7. März, als der Mond aus Sicht des Sonnen-Satelliten zweimal vor der Sonne herzog, ein Effekt seiner Bahn. Auch ein interessanter Planeten-Kandidat von TESS, der dann doch keiner war – und jede Menge Press Releases hier, hier, hier und hier und Artikel hier und hier zu einem Paper, das aus Gaia- und HST-Daten die Masse der Milchstraße zu ~1.5 Billionen Sonnen bestimmt. Und bereits hier letzten Mai (als 1. Paper im 3. Item) erwähnt wurde, als eins von fünf mit ähnlichem Ergebnis.

Während die erste Landung noch von manchen – z.B. hier, hier oder hier – verdaut wird, steuert Hayabusa 2 schon wieder auf Ryugu zu, um sich in den nächsten Stunden bis auf 23 m zunähern und die potenzielle nächste Landestelle zu inspizieren: Hier gibt es ‚Live‘-Bilder einer Navigations-Kamera, oben das neueste von 23:46 MEZ. Auch Labor-Experimente zu Ceres und seiner Chemie & Physik.

Ein Stereo-Paar vom Kuiper-Gürtel-Objekt 2014 MU69 für Stereopsie mit parallen Augenachsen – es gibt auch zwei andere Darstellungen, während die 3D-Rosetta-Bilder von Komet 67P hier nur in Anaglyphen-Version erscheinen. Auch ein weiteres Bahnmanöver von Beresheet, der sich weiter Richtung Mondabstand schraubt – und Zusammenarbeit mit der NASA bei der Mission. Plus Bonus-Wissenschaft mit der MMS-Mission.

Ein paar weitere Fotos des anfliegenden Crew Dragon sind jetzt in diesem NASA-Album erschienen – auch eine Amateur-Aufnahme mit klar erkennbarem Dragon, das Verschließen der Luke gestern, ein entgegen früherer Pläne in der ISS zurück gebliebener Passagier und Artikel zur spannenden Rückkehr des Dragon heute (Abkoppeln 8:31, Wasserung 14:45 MEZ) hier, hier, hier, hier und hier.

Die nächste Besatzung für die ISS hat derweil die vorgeschriebenen Bäumchen in Baikonur gepflanzt: ihr Zeitplan sowie Gezänk zwischen Roskosmos und SpaceX, wer besser Raumfahrt kann – und demnächst Überwachungs-Kameras in der ISS als Konsequenz aus der Loch-Affäre vom letzten Jahr. [0:15 MEZ]


7. März

Ein neues Online-Tool für Trends der Lichtverschmutzung

überall auf dem Planeten und mit frei wählbarer Ortsauflösung, „Radiance Light Trends“, ist jetzt hier online gegangen: Für ein selbst gezogenes Polygon (hier: 3277 km² Berlin um 13.4°O 52.5°N) oder ein einzelnes Pixel lassen sich die Hellikeitsentwicklung aus Messungen einer ganzen Serie von DMSP-Satelliten (Mitte, von 1992 bis 2014, DN-Summe 140’000 bis 300’000; höhere Auflösung dahinter) bzw. von NPP-Suomi (unten, von 2012 bis 2019, addierte Strahldichte 0 bis 250’000 nW/cm²sr) plotten. Der interaktive Zugriff auf die gesammelte Datenfülle mehrerer Satelliten ist genial, die Interpretation der Kurven allerdings ziemlich trickreich: Bei den DMSP-Satelliten waren die Beobachtungen der nächtlichen Erde nur ein Nebenprodukt, und die Eichung der Messungen ist schwierig bis unmöglich, während die NPP-Serie bisher nur wenige Jahre umfasst und, da monochromatisch, durch den rasanten Übergang zu den andersfarbigen LED-Leuchtmitteln verbogen wird. Aber mit den Daten experimentieren kann und soll nun jeder: Tweets hier, hier, hier, hier und hier, eine PM des GFZ Potsdam (eine englische Version) und Interviews hier und hier. Auch Komet Iwamoto am 3. März (mehr), 2. März (mehr und mehr), 1. März (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 28. Februar und früher animiert, Asteroiden-Komet Gault auf einem Hubble-Bild und am 2. März, 1. März und 28. Februar, 18 Tage Merkur auf einem Bild, die letzte Mondfinsternis auf dem Brocken beobachtet, was man bisher über das Aurora-Phänomen STEVE gelernt hat, Aurora-Rummel in Schweden, die Polwanderung früher und heute, optische Experimente zur Atomzeit TAI und damit der UTC – und was deutsche Lehrer an Bord von SOFIA erlebten. [0:25 MEZ]


6. März

Vier Minuten um die Landung von Hayabusa 2 auf Ryugu

zum ersten Sammeln einer Bodenprobe am 21. Februar in 6 Standbildern aus diesen Slides einer Pressekonferenz gestern (kleiner roter Pfeil unten im 1. Bild = der Target Marker, 3. Bild = der Moment des Bodenkontakts um 23:29 MEZ Sondenzeit) sowie animiert und rezentriert: Die Aufnahmen einer Kamera, die am Sampler-Horn vorbei schaute, deuten auf eine erfolgreiche Aufnahme von Bodenproben hin. Denn das Horn hat offenbar guten Bodenkontakt gehabt, es waren keine größeren Steine im Weg, und nach dem Kontakt flog eine Menge Dreck herum, der auch auf der Linse landete – die „Kanone“ im Rohr hat offenbar ganze Arbeit geleistet. Im März sind noch zwei weitere Abstiege Richtung Asteroid geplant, gefolgt vom Krater-Machen mit der großen Kanone Anfang April: eine Aufzeichnung der Pressekonferenz und Artikel hier, hier und hier sowie ein früherer. Auch Teleskop-Beobachtungen für die Hera-Mission (so sie denn genehmigt wird), eine Instrumenten-Änderung beim Europa Clipper, die Bahnsenkung des Mars-Orbiters MAVEN – und der Mars-Maulwurf legt eine Pause ein, nachdem er auf ein Hindernis stieß: auch ein NASA Release [alt], weitere Updates im HP3-Blog und Artikel hier und zuvor hier und hier.

Ein „Selfie“ von Beresheet vom 3. März mit der Erde 36’700 km dahinter: Artikel hier, hier und hier (mehr) – und weitere Verfolgung durch Amateurfunker. Auch grünes Licht für die ESA/China-Mission Smile zur Magnetosphärenforschung, der ESA-Missions-Vorschlag Lagrange zur Weltraumwetter-Warnung [NACHTRAG: mehr Details], die Folien eines Vortrags zum Kepler-Satelliten und wie in seinen Daten immer noch Neues entdeckt wird, die Bestätigung seiner ersten eigenen Exoplaneten-Entdeckung, eine kuriose Sonifikation eines Hubble-Bildes eines Galaxienhaufens, was auf der ISS letztens erforscht und an Scherzen getrieben wurde (mehr und ein Artikel), die Rückkehr der Unterstufe der Falcon, die den Crew Dragon zur ISS startete, Beratungen über das Startdatum der ersten SLS mit Orion EM-1, amerikanische Ansichten in Sachen Space Situational Awareness, eine offizielle ESA-Umfrage zur Zukunft der Weltraumforschung (mit aber eher allgemein gehaltenen Fragen), der Start der Rakete REXUS 23 – und die Frage, ob und wann zahlende Suborbital-Passagiere „Astronauten“ sind. [0:15 MEZ] Beschleunigte Animationen der Hayabusa-2-Aufnahmen hier und hier und noch ein Artikel. [4:35 MEZ] Dito hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie zur HP3-Krise hier und hier, zum Beresheet-Selfie hier, hier, hier, hier, hier und hier, zur Falcon-Rückkehr zum SLS-Datum. Und eine neue Missions-Phase von OSIRIS-REx sowie Fortschritts-Berichte hier und hier von Yutu II auf dem Mond. [12:55 MEZ] Ein detailliertes NASA-Statement zur Magnetometer-Krise des Europa Clipper, der Hyperspektral-Satellit PRISM vor dem Start am 14. März – und Gerst schickt schon wieder Erdbilder von der ISS. [15:35 MEZ] Die Maulwurfs-Krise, die ISS vor Dragons Abreise und Yutus 3. Mond-Tag (mehr und mehr). [19:55 MEZ. NACHTRAG: noch mehr Spaß mit der Plüsch-Erde auf der ISS hier, hier und hier – und Hubbles ACS tut’s wieder]

Live-Blog zur Crew Dragon Demo-1 (und mehr)

2. März 2019

4. März

Echte Fotos des ersten Crew Dragon im Orbit im Anflug

auf die ISS haben die Erde neben dem Weitwinkel-Bild von David Saint-Jacques unten offenbar nur sehr wenige erreicht: ein anderer Fernschuss von Anne McClain gegen den Sonnenaugang – und zwei Treffer kurz vor dem Andocken von Oleg Kononenko aus einer Galerie von Roskosmos. Auch eine NASA-Notiz zum Hatch-Öffnen, die Plüsch-Erde aus dem Dragon in der Cupola der ISS, Artikel hier, hier, hier und hier sowie zum nächsten Soyuz-Start mit Crew zur ISS in 10 Tagen und ein Live-Event mit Saint-Jacques heute. In anderen Weltraum-Meldungen bald freier Zugang zu Daten von Chang’e-4 und weitere Pläne Chinas, Erkenntnisse von Cluster zu geomagnetischen Stürmen, immer noch kein Start des Satelliten ICON in Sicht, über 1000 Papers über Gaia nach dem Data Release 2 vor nicht mal einem Jahr – und Sorgen bei der ESA über schlechten Schutz vor Raumschrott. [18:55 MEZ – Ende]


3. März

Ein Foto von der Ankunft des Crew Dragon, noch in der Ferne. [15:45 MEZ] Gerade gab es eine kleine „Willkommens-Zeremonie“ für den Dragon, die mit Hineinschweben und einem Statement mit Ripley und Plüscherde endete. Weitere Artikel hier und hier. Und so geht es weiter in vier Tagen. [16:45 MEZ]

Die Plüsch-Erde des Dragon ist übrigens schon ausverkauft … auch das Schweben samt Statement im Dragon, zahlreiche Screenshots vom Tage und weitere Artikel hier, hier und hier. [17:25 MEZ] Und hier, hier und hier. [18:35 MEZ] Und hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:45 MEZ]

Der Crew Dragon ist nun sozusagen nicht mehr ohne Crew

Um 14:07 MEZ sind zwei Astronauten – noch mit Gasmasken – hinein geschwebt, um Messungen der Luftqualität vorzunehmen und auch die erste Ladung zu bergen. Und die 0g-Plüscherde hat einen Schubs bekommen … [14:15 MEZ] … und da fliegt sie! [14:20 MEZ] Eine NASA-Mitteilung (früher), das ISS-MCC während der Ankunft und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [15:10 MEZ] Man ist wieder im Dragon, jetzt ohne Gasmasken nach ausgiebigem Luftaustausch mit der ISS. [15:25 MEZ] Und die Plüscherde freut sich … [15:40 MEZ]

Der angedockte Dragon in der Sonne von der ISS aus gesehen, werden das Öffnen der Luke – in ca. 2 Stunden – vorbereitet wird. [12:40 MEZ] Das Bild früher und später. [12:45 MEZ]

Und hier noch später (die Solarzellen der ISS kamen ins Bild rotiert und wieder heraus) – das Hatch Opening wird jetzt für etwa 14:30 MEZ angekündigt. Auch ein Artikelchen. [13:05 MEZ] Sie können’s nicht erwarten: Das Hatch Opening wird wohl auf etwa 13:50 MEZ vorgezogen. [13:35 MEZ]

Die ISS-seitige Luke des Docking-Adapters ist um 13:38 MEZ geöffnet worden. [13:40 MEZ] Durch ein Fenster haben sie schon geguckt: alles bestens im Dragon. [13:50 MEZ] Das Hatch aus ISS-Sicht … [13:55 MEZ] … und aus dem Dragon gesehen. [14:05 MEZ]

Der Crew Dragon hat automatisch an die ISS angedockt!

Und zwar mit Soft Capture um 11:51 MEZ: oben der Blick der Zielkamera unmittelbar danach, unten ein paar Minuten vor, nebst im Dunkeln anfliegendem Dragon aus ISS-Sicht. [11:55 MEZ] Die letzten Sekunden … und Hard Capture ist auch bestätigt – der Dragon hängt fest an der ISS. In etwa zwei Stunden kann die Luke geöffnet werden. [12:05 MEZ] Auf Seiten der ISS ist’s schon passiert. [12:15 MEZ] Die Sonne ist wieder da: der angedockte Dragon aus der ISS gesehen. [12:30 MEZ]

Die ISS aus Sicht des Crew Dragon Head Up Display, wie sie Astronauten sehen würden: Gerade ist sie wieder in die Sonne gekommen. Das Andocken könnte 1/4 Stunde früher als geplant kommen. [10:55 MEZ] Die ISS aus Dragon-Sicht, während eines Test-Manövers zu einem möglichen Anflugs-Abbruch – bald geht’s zum Waypoint 2 in 20 m Abstand von der ISS (deren Kameras z.Z. keine Sicht auf den Dragon haben). [11:05 MEZ]

Jetzt mal ohne das HUD-Overlay: Die ISS aus Dragon-Sicht – mit dem Schatten desselben auf ihren Solarzellen. Sie ist noch bis 11:45 in der Sonne, so dass es beleuchtete Bilder vom Dragon aus der Nähe geben sollte. [11:15 MEZ] Die Annäherung an den Waypoint 2 hat begonnen. [11:20 MEZ]

Da kommt der Dragon angeflogen – jetzt ein gutes Bild der Kapsel von der ISS. Und hat den Waypoint 2 in 20 Metern Abstand erreicht! [11:30 MEZ]

Die Entscheidung zum Andocken steht bevor – in ein paar Minuten wird es allerdings dunkel. [11:35 MEZ] Man wird den Sonnenuntergang um 11:45 MEZ abwarten, um bei gleichmäßigem Licht anzudocken – dem Dragon ist’s egal ob’s hell oder dunkel ist. [11:40 MEZ]

Und es geht los: Das Ziel ist der International Docking Adapter. Der Dragon fliegt die letzten Meter völlig autonom – ein großer Unterschied zu den Cargo Dragons, die einfach stehen bleiben und mit dem Robotarm eingefangen werden müssen. [11:50 MEZ]

Der Start von Demo-1 auf Bildern von Space X; weitere Bilder hier, hier, hier, hier und hier, die Post-Launch-PK in kurz und späte Artikel hier und hier – und heute Vormittag MEZ folgen die Annäherung an die ISS und um ca. 12:00 MEZ das Andocken. [0:05 MEZ. NACHTRAG: eine kommentierte Strichspur] Der Dragon hat bis auf 1 km an die ISS genähert: eine ungewohnte HUD-Ansicht. Im Gegensatz zu den Cargo-Dragons soll der Crew Dragon selbst anlegen. [10:25 MEZ] Soeben wurde ihm gestattet, in die Keep Out Sphere (KOS) einzudringen. [10:40 MEZ] Die Sicht vom Dragon aus, der sich dem Waypoint 1 in 150 m Abstand nähert. [10:50 MEZ]


2. März

Der Start aus der Sicht von Fotografen des Kennedy Space Center (von SpaceX und NASA HQ liegt noch nichts vor): weitere Fotos auch hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, die Highlights aus dem Webcast, ein fernes Video, der Beginn von 0g erkennbar an einem Low-Tech-Indikator (nämlich diesem hier), ein Gewitter vor dem Start hier und hier und das MCC der ISS während des Starts, ein NASA Release, NASA-Statements auch hier, hier und hier, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und die Tagesschau rang nach Worten (das „bemannbar“ war bald verschwunden und die Überschrift zu einem „Testflug mit Puppe“ geworden) … [16:15 MEZ]

Der Testflug des Crew Dragon hat im 1. Versuch begonnen

mit ungewohnter Grafik im Webcast – und dieser originellen Perspektive der aufsteigenden Rakete. [8:50 MEZ] Ein Start-Video aus der Ferne, schöne Plumes – und MECO & 1st Stage Sep sind o.k. [8:55 MEZ] Eine Langzeit-Belichtung, der Entry Burn der 1. Stufe – und sie ist sauber auf dem Boot gelandet. Während der Crew Dragon ausgesetzt wurde: Davon gibt’s aber wegen schlechten Lichts nur undeutliche Bilder. [9:00 MEZ] So sah das aus – auch ein weiteres Start-Video, weitere Fotos vom Start hier, hier, hier und hier und ein Artikel. [9:05 MEZ] Dito hier und hier – wobei die größten Herausforderungen von Demo-1 aber das Andocken und die Landung sind. [9:10 MEZ] Ein schönes Start-Foto, weitere Strichspuren hier, hier und hier, ein fernes Video und Artikel hier und hier. [9:25 MEZ] Und hier und hier sowie in Europa empfangene Signale des Dragon, weitere Start-Fotos von nah und fern – und hier und hier mehr Screenshots aus dem Webcast. [9:40 MEZ] Ferne Videos vom Start hier, hier und hier, ein Video-Still, Strichspuren hier, hier und hier, das finstere Video vom Deployment, ein NASA-Blog-Eintrag und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. [9:55 MEZ]

Da kann ja nichts mehr schiefgehen, bei derart schicken Hard Hats, wie sie hier der SpaceX- und der NASA-Chef stolz vor der startbereiten Falcon 9 mit dem Crew Dragon vorführen … Die Wetter-Chance ist weiter 80% – und die künftigen Passagiere gucken zu am Cape Canaveral. Derweil ist wieder eine Kamera auf Hubble ausgefallen, die 17 Jahre alte ACS – die anderen Instrumente tun aber weiter ihren Dienst. [2:15 MEZ] Der Countdown hat t-20 m passiert. Und Frau Ripley in der Kapsel freut sich … [8:30 MEZ] Weder Technik- noch Wetter-Sorgen bei t-5 Minuten – der Webcast ist übrigens erstmals ein gemeinsamer von SpaceX und NASA. [8:45 MEZ]

Um 8:49 MEZ soll der 1. Commercial Crew-Test beginnen

mit einer Falcon 9, die von Cape Canaveral aus einen crewlosen – aber vom Dummy „Ripley“ bewohnten – Crew Dragon ebenfalls von SpaceX auf den Weg zur ISS bringen soll, und die Wetteraussichten sind gut. Angedockt werden soll morgen gegen 12:00 MEZ (und abgedockt und gewassert am 8. März gegen 8:30 bzw. 14:45 MEZ) – sollte das heutige instantane Startfenster verpasst werden, wäre die nächste Gelegenheit 72 Stunden später am 5. März um 8:38 MEZ, mit etwas schlechterem Wetter: Press Kits von SpaceX und NASA, der Webcast des Starts, was an Übertragungen sonst noch geplant ist, Updates & Diskussion hier, hier und hier, weitere Bilder von der Rampe hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, die Rakete jetzt am Abend hier und hier, NASA-Blog-Notizen von gestern, vorgestern und dem 26. Februar, Videoclips zum Crew Dragon, dem Rollout und der Mission, Aufzeichnungen hier und hier der letzten PK vorgestern (mit diesem Slide zu den Aufgaben), Zweifel am 1. Start mit Crew Demo-2 noch 2019 (wobei die NASA-Führung aber weiter von einem Crew-Start dieses Jahr mit SpaceX oder Boeing ausgeht) und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.

Der deutsche „Maulwurf“ auf dem Mars HP3 hat mit dem Hämmern begonnen, wovon auf der deutlich erkennbaren Hüpfer seiner Plattform zeugt! Auch die Frauen in Kontrolle bei der Landung, Evidenz vom Mars Express für planetenweites Grundwasser einst auf dem Mars, die Wiederaufnahme der Wissenschaft durch Curiosity nach der Störung, ferngesteuerte Fahrübungen mit dem ExoMars-Rover über mehr als 10’000 km Distanz, Bildverarbeitung von alten OSIRIS-REx-Bilder vom Erd-Flyby, das erneute Erwachen von Yutu II und dann Chang’e-4 auf dem Mond, das nun doch geglückte zweite Bahnmanöver von Beresheet auf dem Weg dorthin (das jüngste Apogäum und Artikel hier, hier, hier, hier und hier sowie hier und hier früher), etwas Fortschritte bei Orions EM-1, ein kanadischer Einstieg beim Lunar Gateway (auch eine NASA-Reaktion, ein Industrie-PR und Artikel hier, hier, hier und hier) – und wo China in der Raumfahrt hin will. [0:00 MEZ]