Archive for Februar 2020

Allgemeines Live-Blog vom 15.-27. Februar 2020

15. Februar 2020

27. Februar

Zum ersten Mal wurde ein geostationärer Satellit im Orbit vor der Erde fotografiert: vom ersten Mission Extension Vehicle, kurz bevor es an Intelsat 901 andockte: die realen finalen Momente, eine Animation des Manövers und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Derweil gibt es eine erste Beobachtung des ‚DarkSat‘ der Starlinks in finaler Orientierung mit Hinweis auf etwas Verdunklung: Die vielen Beobachtungen hier waren leider zu früh. Auch eine Statistik für die volle Konstellation, ein weiteres Video einer Kette und Artikel hier, hier und hier.

Ein kurioser Felsbrocken auf Bennu bei der OSIRIS-REx-Ausweich-Landestelle Osprey: weitere Bilder der Gegen hier und hier nebst Kontext, eine Mini-Doku über die Auswahl von Nightingale als Primär-Landestelle und eine sehr lange Animation von SDO-Bildern – und mal wieder eine Verspätung der ersten Touristen-Suborbital-Flüge von Virgin Galactic, die auch Finanzzahlen vorlegten und weitere Kunden suchen: mehr Artikel hier, hier, hier, hier und hier. [22:45 MEZ – Ende]


26. Februar

Der Planetarische Nebel CVMP 1 vom Teleskop Gemini Süd – auch ein neues Citizen-Science-Projekt mit LOFAR-Bildern, das hier und hier beworben wird, neue Gravitationswellen-Kandidaten gestern und vorgestern (mehr, mehr und mehr), der merkwürdige Mini-Asteroid 2020 CD3, der nach ersten Erkenntnissen als temporärer Zweitmond der Erde galt, nun aber doch eher von Menschenhand zu sein scheint, und die wetterseitig missglückte Sternbedeckung durch Vesta über Europa. Sowie der hier zu optimistisch dargestellte Komet ATLAS gestern (mehr), vorgestern (mehr) und am 23.2., PANSTARRS gestern, eine helle Feuerkugel und noch mehr, die Venus und der Uranus gestern, der Mars am 1.2., die Planeten-Kette am Morgen gestern – und auf Netflix Nightscape quasi andersrum, mit wilden Tieren bei Nacht und öfters mal Sternen im Hintergrund. [23:20 MEZ. NACHTRAG: Nach neuer JPL-Rechnung scheint 2020 CD3 wieder ein Asteroid zu sein – auf einer wilden Bahn „um“ die Erde … NACHTRAG 2: NSF und CSS Releases dazu (die mit einem Bild von Gemini illustriert sind und ein irdisches Objekt wiederum für möglich halten, auch wenn die hohe Dichte dagegen spricht), die Bahn in 3D und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]


25. Februar

Ein auffälliger Dunststreifen über Jupiters Polregion vom 25. Perijovium von Juno: Das von Kevin Gill verarbeitete Bild sorgte erst für Aufsehen, erwies sich aber bald als bekanntes Phänomen auf Juno-Bildern, wenn auch nicht so lang. Auch ein Instrument aus den USA abgeliefert für JUICE der ESA, eine PK zum ExoMars-Rover am 12.3., die schlechte Kunde bringen könnte, mehr OSIRIS-REx-Bilder von Osprey mit der Ausweich-Landestelle und von einem Sondenteil, wie es in den dunkelsten Zonen des Mondes zugeht, 10 Mio. € für Europas Planeten-Daten und die Enthüllung eines Hubble-Bildes Ende April zum 30. Geburtstag, in Deutschland in Bochum und Zeulenroda – und hier und hier eine Schweizer Doku (beiden Playern bieten hochdeutsche Untertitel an) über den NASA-Wissenschafts-Chef aus dem Berner Oberland: Ausschnitte und Artikel hier und hier.

Vom japanischen Kibo-Modul der ISS ist am 21.1. ICS-EF abgeworfen worden (rechtes Bild), wie im Tagesbericht verlautete (ob dieses Video damit zu tun hat, ist nicht klar) – derweil ist der Start des nächsten Dragon für den 6. März geplant, der erste mit Crew könnte länger bleiben, und die Finanzierung kommerzieller Raumstationen bleibt schwierig. Auch der für den 5.2. geplante Start von Indiens GISAT-1 auf dem GSLV-F10, die Vorbereitung der CO2M-Satelliten (Starts ab 2025), die vorsichtige Annäherung an den Zielsatelliten durch das erste Mission Extension Vehicle, wie man Raumschrott mit Dragsails entsorgt und wie die USA die Führungsrolle verlieren bei der wachsenden Problematik. [23:45 MEZ]


23. Februar

Plus 1/10 mag.? Mit Beteigeuze geht’s wohl wieder aufwärts

Ob man es aus der Gesamtheit der Schätzungen – hier mal über 4 Tage gemittelt; letzte 3 Wochen, Skala von 2.2 bis 1.0 mag. – eindeutig schließen kann (weitere Analysen von heute, gestern und vorgestern), ist schwer zu sagen, aber fotometrische Reihen von Einzelbeobachtern sprechen dafür, dass Beteigeuze sein Helligkeits-Plateau bei 1.6 mag. verlassen hat und inzwischen wieder 1.5 mag. hell ist. So berichten Astronomen aus Pennsylvania – die einzigen Profis, die sich regelmäßig zu Wort melden und schon seit über 20 Jahren Beteigeuze fotometrieren – von 1.61 mag. vom 7.-13. aber 1.59, 1.57-1.56 und 1.52 mag. am 17.+18., 19.+20. und 22. Februar, und auch bei diesem Beobachter geht es aufwärts. Natürlich (erstmal) nicht zu einer Supernova, aber wenn die eines Tages Alpha Orionis ereilt, dann könnte sich dessen Ende bereits rund 10 Stunden vorher durch Prä-Supernova-Neutrinos (von der allerletzten Kernfusions-Phase) bemerkbar machen, worauf letztes Jahr gleich dieses, dieses und dieses Paper hinwiesen: Aktuelle oder kommende Detektoren für Neutrinos aber auch Dunkle Materie würden das sehen. Auch die Kometen C/2017 T2 (PANSTARRS) gestern und vorgestern, C/2020 A2 (Iwamoto) gestern und C/2019 Y4 (ATLAS) vorgestern (mehr und mehr), die Mond-Planeten-Morgenkette gestern über New York City, vorgestern über Borneo und noch einen Tag früher über Radebeul (nur Mond und Jupiter, dafür mit dessen Monden), eine Animation der Venus vom 16.-20. Februar – und eine Live-Show vom DKIST, dem 4-m-Sonnenteleskop. [18:15 MEZ. NACHTRAG: IR-Messungen von 1 bis 9 µm zeigen, dass die Leuchtkraft von Beteigeuze unverändert geblieben ist (im Widerspruch zu einer angeblichen Abnahme um 23%, indirekt ermittelt): ein Indiz, dass der visuelle Einbruch nur ein für den Stern insgesamt irrelevanter Effekt in seiner Hülle ist]


22. Februar

Die 4. Starlink-Kette im Sommerdreieick heute früh über dem Kloster Münsterschwarzach, mal eben freihändig mit einem Handy von Christoph Gerhard aufgenommen, wobei die Satelliten mindestens so hell wie Albireo waren, darunter ein Video der frischen 5. Kette („… 5. Starlink-Paket vor Start“) noch am Abend des Starttags über Puerto Rico – und die gezielte Versenkung eines der Satelliten vom ersten Start; man munkelt, dass alle bald versenkt werden sollen (weil es nur Prototypen waren; hinter der Grafik Höhen-Diagramme auch der Starts 2 bis 4). Auch eine kühne Behauptung von Musk, mit fast jedem weiteren Start werde die Albedo der Satelliten weiter abnehmen, und Artikel in drei Sprachen zu weiteren Sichtungen und diversen Hintergründen hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [22:35 MEZ. NACHTRÄGE: ein besonders beeindruckendes Video der 5. Kette über Neuseeland am 23.2. – und der „DarkSat“ bleibt bislang hell, nach Erreichen der operationellen Bahn, wobei vielleicht die Orientierung noch nicht der endgültigen entspricht …]


21. Februar

Japan macht Ernst: Probe vom Marsmond Phobos zur Erde

Die JAXA hat vorgestern grünes Licht für die Raumsonde MMX (Martian Moon eXploration) bekommen, die nun nicht mehr ein Pre-Project sondern ein echtes Projekt geworden ist – mit einem Start 2024, den Proben auf der Erde 2029 und einem Rover des DLR auf der Oberfläche: eine 50-seitige Präsentation auf Japanisch, eine Kurzfassung ein einem Press Release auf Englisch und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch OSIRIS-REx-Nahaufnahmen der Ausweich-Landestelle Osprey hier (mehr) und hier bzw. hier (mehr), das Vorankommen von Hayabusa 2 auf dem Weg heim und MIT-Überlegungen zur Ablenkung von Asteroiden. Sowie im DLR-Blog und einem NASA Release Details zum Maulwurfs-Rettungsplan mit der InSight-Schaufel, mehr Vorbereitungen für eine Mars Sample Return beim NASA-Rover 2020, wie Jupiter-Fans Juno helfen (so geht’s), das bedenkliche Altern der Sonnen-Überwachungs-Satelliten und Chandra- und VLT-Überwachung des Doppelsterns Terzan 5 CX1, der seine Natur verändert. Plus Starts in China (4 Tech-Tester; mehr, mehr, mehr und mehr) und Russland (der 9. Meridian; mehr und mehr), ein Austausch einer Soyuz-Crew (mehr und mehr), harmlose Bakterien auf der ISS, das Ende eines alten DMSP-Satelliten – und die große Rolle Colorados bei der Weltraum-Überwachung. [17:05 MEZ]


20. Februar

Was wollen uns diese beiden Kurven über den Kometen C/2019 Y4 (ATLAS) sagen? Die Striche sind vom 15.2. bis 15.6. jeweils Monatsmitte und -wechsel, die grüne ist die Elongation (der Winkelabstand von der Sonne am Himmel, Skala in Grad rechts) – und die rote ein mögliches Modell der Helligkeitsentwicklung (Skala links). Derzeit hat der Komet (mehr und mehr) fotografisch ca. 16.1. mag im innersten Bereich und 12.5 mag. in der ganzen Koma, während ihm die letzten Messungen & Schätzungen hier zwischen 15.0 und 13.5 mag. gaben. Wie hell er im sonnennahen Perihel Ende Mai wird, ist schwer zu sagen, und dann ist er in 12° Elongation auch unsichtbar und nur Sonnensatelliten zugänglich – aber Mitte Mai könnte er sehr tief im Norden mit vielleicht 5 mag. zu sehen sein. Auch weitere Bilder von gestern und vorgestern und dem 15.2., die Mars-Bedeckung durch den Mond vorgestern (mehr, mehr und mehr) sowie ein Zitter-Video und der Jupiter am 17.2. und die Venus am 18.2. und 16.2.

Der eklatante Nicht-Zusammenhang zwischen der Stärke der mit der Sonnenaktivität um etwa ein Promille schwankenden Total Solar Irradiance (gelb, Skala in W/m^2 links) und der gemittelten Oberflächentemperatur der Erde: Wie es mit ersterer in den nächsten Jahrzehnten weiter geht, ist nicht zuverlässig zu prognostizieren, aber selbst eine Folge kleiner Maxima wie des vergangenen wäre offenkundig nicht in der Lage, die Erderwärmung nennenswert zu verlangsamen, denn das ‚Forcing‘ durch die Treibhausgase ist sechsmal stärker. Auch die verstärkte SETI mit optischen Teleskopen, das erste Paper über SETI mit FAST, dem chinesischen Riesen-Radioteleskop, ein GW-Kandidat gestern, ein neues japanisches Citizen Science-Projekt mit Subaru-Galxien, ein 8-Minuten-Video über die Geschichte der Planetarien – und Nachrufe hier, hier und hier auf und Erinnerungen an die britische Astronomie-Popularisiererin Heather Couper, die gestern mit nur 70 Jahren verstorben ist. [19:10 MEZ. NACHTRAG: ebenfalls der Pionier der Astronomie im Oman mit 75. Ferner heißt der große Transneptun 2007 OR10 jetzt (225088) Gonggong (vorletzte Seite). Und die Erde aus Sicht von C/2019 Y4 animiert sowie ein Orbit-Simulator, der im Browser läuft]


19. Februar

LightSail, NASA-Rover, HST-Lichtecho, ISS-Transit, Ariane 5

Oben ein Selfie des LightSail 2 vor Australien, auch mehr Bilder und Artikel zum Problem des immer volleren Orbits hier und hier. Darunter das Auspacken des NASA-Mars-Rovers, der in einem Jahr schon gelandet sein soll: auch ein Thread zu Tests und seine astrobiologische Mission. Sowie Verzögerungen bei den Fallschirm-Tests für den ExoMars-Rover, neue Bemühungen mit dem Mars-Mauswurf von Insight, ein Speicher-Update für den MRO, der 15. Mond-Tag auf der Rückseite für Chang’e-4 und Juno-Messungen von Wasser in Jupiters Wolken. Das Video zeigt animierte HST-Bilder des Lichtechos der SN 2016adj in Centaurus A. Darunter ein ISS-Transit vor dem Mond: Von der Station wurde heute im Rahmen einer CubeSat-Kampagne u.a. der ESA-Satellit QARMAN ausgesetzt (ein Screenshot aus einem Webcast), der in einem halben Jahr in die Atmosphäre eintreten und darüber berichten soll, und Tags zuvor war der Cygnus angekommen (Artikel hier, hier und hier). Und ganz unten der Start einer Ariane 5 vergangene Nacht: Press Releases hier und hier, der Webcast (ein Ausschnitt und ein Screenshot) und Artikel hier, hier und hier. Zum Schluss noch ein kurioses Angebot von SpaceX für Touristen-Orbital-Flüge höher als die ISS: weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein Thread auf Französisch. [15:05 MEZ]


17. Februar

Der Meteorit von Flensburg, der am 12. September 2019 fiel, heißt nun auch offiziell so, wie dem amtlichen Eintrag im Meteoritical Bulletin zu entnehmen ist – und der einen Tag nach einer spektakulären Feuerkugel gefundene Meteorit mit 24.5 g Masse ist ein sehr seltener kohliger Chondrit des Typs ‚C1 ungrouped‘, der in den Worten eines Münsteraner Meteoritologen „der bisher einzige Meteoritenfall in Deutschland [war], der beweist, dass es vor 4,56 Milliarden Jahren im frühen Sonnensystem kleine Körper gegeben haben muss, auf denen es flüssiges Wasser gab.“

Jede Menge Action an der Baustelle des Very Rubin Observatory (in Chile – das mitunter starken Airglow erleben muss – für die Himmelsüberwachung LSST), die Supernova 2020ue in NGC 4636 am 8. Februar mit 12.6 mag. von Pater Cristoph an der Klostersternwarte Münsterschwarzach aufgenommen und ein aktueller Vortrag über die „Sonne in neuem Licht“ und den Stand der Sonnenforschung. Auch die Planeten-Kette Saturn – Jupiter – Mars plus Mond heute früh, wie es die nächsten Tage weiter geht (mit spanischer Ekliptik-Neigung, in Deutschland liegt sie am Morgen flacher), der Jupiter gestern, wie die Sichtbarkeit bisher verlaufen ist – und die Venus heute, gestern und vorgestern. [23:05 MEZ. NACHTRÄGE: mehr Details hier und hier und weitere Artikel hier und hier zum ‚Flensburg‘]

13. Cygnus zur ISS unterwegs, 5. Starlink-Paket vor Start

Zwei am Wochenende geplante Starts sind jeweils verschoben worden, aber die Antares mit dem Cygnus zur ISS ist dann am Samstag weggekommen (mehr Fotos, ein Videoclip, ein kurioses Tonproblem davor, ein NASA-Blog-Eintrag und Artikel hier, hier, hier, hier und hier), während die Falcon mit den nächsten 60 Starlinks auf heute 16:05 MEZ gerutscht ist: der Webcast, die Timeline hier oder hier und Artikel hier, hier, hier, hier und hier. Auch die Launch Readiness Review und Payload Integration der nächsten Ariane, der Roll-Out einer neuen chinesischen Rakete, die erfolgreiche Entsorgung eines defekten GEO-Satelliten in einem Stück – und die Verlagerung des SpaceShipTwo nach New Mexico: die Landung mit dem Träger-Flugzeug, Artikel hier, hier und hier und mehr Links. [15:40 MEZ]

Und auch die Falcon ist weggekommen – diesmal werden die Satelliten nur 15 Minuten nach dem Start auf einer elliptischen Bahn entlassen, von der aus sie dann auf die üblichen 550-km-Kreisbahnen steigen sollen. Und abermals soll versucht werden, nicht nur die (jetzt zum 4. Mal verwendete) erste Stufe der Falcon sondern auch beide Hälften der Nutzlast-Verkleidung einzufangen. [16:10 MEZ] Oops, der Booster hat das Drohenboot verfehlt … [16:20 MEZ] … ist aber laut Webcast-Kommentar so sanft ins Meer gefallen, dass er noch in einem Stück sein könnte – während die Satelliten bereits ausgesetzt sind. [16:25 MEZ] Deren astronomische Wirkung mal wieder dokumentiert wurde … auch ein flink geschnittenes Video von heute, der Start aus der Distanz und Fotos hier, hier und hier. [16:35 MEZ] Noch mehr Bilder vom Start hier und hier, ein SpaceX Release, Artikel hier, hier, hier, hier und hier – und die Fairing-Häften wurden auch nicht geschnappt: 0 von 3 heute … [22:35 MEZ. NACHTRAG: mehr Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und der Transfer des SS2]

Zweimal Venus, 1 x Io, 1 x Triton(!) – vier tolle Kandidaten

für die nächste planetaren NASA-Mission der Discovery-Klasse sind die Finalisten geworden, von denen einer oder zwei tatsächlich fliegen dürfen und die in diesem Thread und einigen Artikeln auf Spanisch näher beschrieben werden: auch neue Artikel auf Englisch hier, hier, hier, hier und hier und mehr Links. Ferner eine Laser-Störung bei einem OSIRIS-REx-Überflug der Ausweich-Landestelle auf Bennu, die nach Tweets des Missions-PI hier, hier und hier aber kaum Konsequenzen hat, die ersten arbeitsreichen Tage des Solar Orbiter und die ersten Messdaten eines seiner Instrumente, nämlich des Magnetometers – und ein schönes Hertzsprung-Russell-Diagramm von Gaia. [15:15 MEZ. NACHTRAG: Der Solar Orbiter ist immer noch eine sehr starke ‚Radioquelle‘ für Amateurfunker – und USRA, NASA, UA und IRF Releases und noch ein Artikel zu Discovery-Finalisten]


15. Februar

Beteigeuze ganz scharf: Grund der Verdunklung bleibt unklar

Die ersten Bilder des Sterns Beteigeute seit Beginn seiner bemerkenswerten Verdunklung (unten die visuelle Lichtkurve der letzten drei Wochen von 2.2 bis 1.1 mag., weiter flach bei ~1.6 mag.) sind gestern von der ESO veröffentlicht worden: oben das aufgelöste Scheibchen mit SPHERE, unten Staub um den koronografisch abgedeckten Stern – in der Mitte eingefügt das SPHERE-Bild – mit VISIR, ebenfalls am Very Large Telescope. Die Interpretation bleibt offen: Besonders kräftige Konvektion und/oder Pulsation (das neue SPHERE-Bild könnte sogar eine Gestaltveränderung des gesamten Überriesen andeuten) und/oder besonders viel Staubentstehung in seinem starken Wind sind diskutierte Hypothesen. Auch ein langer Thread und ein neues Posting zu Veränderungen des Spektrums und Artikel hier, hier, hier, hier und hier. Auch die Supernova 2020ue weiter bei ~12 mag. und ein weiterer Gravitationswellen-Kandidat vorgestern, bereits der 50. des Runs O3 von LIGO & VIRGO.

Eine hübsche Feuerkugel über Malaysia, ferner eine Asteroiden-Mond-Entdeckung mit dem Arecibo-Radar (auch Artikel hier und hier), der Merkur am 8.2., der Mars am 12.2. und 31.1. und die Venus vorgestern – und noch mehr Planeten-Beobachtungen seit Dezember.

Polarlicht-Zeitraffer vom Südpol (und wie sich das Überwintern dort anfühlt), auch aktuelle leuchtende Nachtwolken über der Südhalbkugel von der ISS aus, ein Paper über Lichtverschmutzung und Krebs, das Fragen aufwirft – und neue Anstrengungen in Sachen SETI u.a. beim VLA, die mehr (dito) oder weniger seriös berichtet werden – wobei letzterer Artikel selbst weniger bekloppt als der Aufmacher ist … [9:15 MEZ. NACHTRÄGE: weitere Artikel dazu hier (nebst Kommentar) und hier, weitere ISS-NLCs hier und hier – und zu Beteigeuze noch ein Thread zur Funktionsweise von SPHERE, die Konstanz der Helligkeit bei ~1.6 mag. seit Monatsbeginn anders geplottet und auch hier konstatiert, das Fehlen von Röntgenstrahlung weiterhin (und warum überhaupt mal mit Chandra nachgeschaut worden war: wegen des um 10% geschrumpften Durchmessers), schräger US-Betelgeuse-Humor und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und (besonders detailliert) hier]

Der nächste NASA-Marsrover hat das KSC erreicht

13. Februar 2020

Hier wird der – noch, aber nicht mehr lange – namenlose NASA-Marsrover 2020 im kalifornischen Riverside in eine C-17 Globemaster der USAF verladen, deren gestrige Ankunft am Kennedy Space Center in Florida das Fan-Video zeigt; eine zweite brachte weitere Komponenten aus dem JPL, darunter den Helikopter: NASA Releases vom 12.2., 7.2. und 9.1. 2020 und 20.11., 12.11., 24.10., 18.10., 4.10., 23.9., 12.9., 28.8., 23.8. und 15.8. 2019, LockMart und Brown Releases, Artikel von heute, gestern, vorgestern (mehr und mehr) und dem 2.1.2020 und 7.10. und 22.8. 2019 – und zum Schluss noch das aktuelle Paper „The origin of life as a planetary phenomenon“, das (auch) mit dieser Mission zu tun hat.

Ein schräger Blick auf die Nilosyrtis Mensae aus Bilddaten des Mars Express: Hier stoßen die ganz unterschiedlichen Nord- und Südhemisphären des Planeten zusammen. Auch der Transport von interplanetarem Staub durch Magnetfelder, das Ende der Mission von Eu:CROPIS (deren namensgebendes Experiment nicht funktionierte) – und schon einiger Fortschritt von SpektrRG bei der Durchmusterung des Röntgenhimmels.

Morgen vor 30 Jahren nahm Voyager als letzte Amtshandlung seiner Kamera das berühmte Portrait des Sonnensystems auf, in dem die Erde als ‚pale blue dot‘ in einem Lichtreflex erscheint: Dieses von Carl Sagan popularisierte Detail aus dem Bild-Mosaik wurde jetzt nochmal neu bearbeitet, freilich immer noch in Falschfarben, da damals nicht in RGB aufgenommen wurde [NACHTRÄGE: Aussagen des Bild-Verarbeiters, ein Cornell Release und weitere Artikel hier, hier, hier und hier].

Der erste Spatenstich für eine neue 34-Meter-Antenne des Deep Space Network der NASA im kalifornischen Goldstone, die erste neue dort seit 2003: DSS-23 soll in 2½ Jahren fertig sein und wird nicht nur per Radio sondern mit speziellem Equipment auch über Laser kommunizieren können – was zum ersten Mal bei der Asteroidenmission Psyche ausprobiert werden soll. Auch das erfolgreiche Entfalten der Ausleger des Solar Orbiter sowie seiner HGA, wodurch er nun für Amateurfunker stärker zu hören ist, und wie er und die Centaur am Himmel aussehen.

Wie sich der nächste deutsche Astronaut die Zukunft der Raumfahrt Europas vorstellt, hat Matthias Maurer gestern Abend in Köln bei einem seiner vielleicht letzten öffentlichen Auftritte in lockerer Atmosphäre erläutert, bevor sein konzentriertes Training für seinen ISS-Flug Ende 2021 oder 2022 beginnt (mit einem Commercial-Crew-Vehikel; die Soyuz wäre ihm übrigens lieber gewesen, aber alle künftigen ESA-Astronauten fliegen in US-Kapseln): Er votiert für intensive Operationen am und auf dem Mond und lehnt sowohl das Artemis-Crash-Programm wie die Authorization Bill des US-Kongresses mit schnellem Aufbruch zum Mars ab. Und würde sich vom nächsten ESA-Chef eine Initiative für eine LEO-fähige ESA-Kapsel erhoffen: weitere Tweets hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Mehr Maurer: Podcast vom Januar + Vortrag Ende 2018.

Die erste PK von Christina Koch (Artikel hier, hier, hier, hier und hier und ein Thread), Interviews mit Cristoforetti und (Nicht-ganz-Astronautin, da unter 100 km geblieben) Moses, der Start des Cygnus nunmehr morgen um 21:43 MEZ mit u.a. der Columbus Ka-band antenna, Schwingungs-Versuche mit der ISS-Plattform Bartolomeo und die CubeSats Qarman und Phoenix vor dem Aussetzen. Derweil gilt der 7. Mai als möglicher Starttermin des ersten Dragon mit Crew, der Ex-NASA-Mann William Gerstenmaier ist bei SpaceX als Berater engagiert worden (mehr, mehr, mehr und mehr) – und die diversen Programmierfehler bei Boeing machen reichlich Sorgen.

Eine Anhörung vor dem US-Kongress zu Mängeln in der aktuellen Space Situational Awareness der USA: auch ein ausführliches Statement eines Zeugen und ein Artikel, während der erste japanische Demonstrator für die aktive Entfernung von Raumschrott voran kommt und eine Serving-Demo im Orbit beobachtet wurde. Ferner ein Satz Folien und ein neues IAU-Statement zum Starlink-Problem (auch Artikel hier, hier und hier), die aber gegenüber der Diskussion auf der AAS-Tagung im Januar („Bedrohung der Astronomie durch Starlink & Co.“) kaum Neues bringen, während übermorgen der nächste Start ansteht – und die anhaltende Präsenz russischer Satelliten bei einem geheimen amerikanischen inzwischen offen diskutiert wird: Artikel hier, hier, hier und hier.

Allgemeines Live-Blog vom 9.-11. Februar 2020

9. Februar 2020

11. Februar

NASA Budget Request: Mondlandung 2024 für 35 Mrd. Dollar?

Der gestern vorgestellte NASA Fiscal Year 2021 Budget Request des Weißen Hauses – seine 817 Seiten herunter gebrochen in 36 Folien (oben ein Ausschnitt aus Nr. 9), 13 Seiten und eine Seite sowie Kommentare von Weißem Haus und NASA-Chef sowie noch mehr Dokumente – beharrt darauf, dass das Artemis-Programm mit Orion und SLS zu einer bemannt-befrauten Mondlandung bis Ende 2024 führen soll, und ist mit 25.25 Mrd.$ um satte 12% höher als die ca. 22.6 Mrd.$, die die NASA im laufenden Finanzjahr zur Verfügung hat. Aber es ist eben ein Budget Request, an dem beide Häuser des Kongresses noch jede Menge verändern werden – und das Abgeordnetenhaus hat erst kürzlich in einer neuen Authorization Bill für die NASA – die generelle Richtungen vor- aber kein konkretes Geld ausgibt – dem Crash-Programm 2024 eine klare Absage erteilt und wieder 2028 als Ziel für eine Mondlandung ausgegeben, der bald ein Aufbruch zum Mars folgen möge.

Das wird vom Weißen Haus einfach ignoriert, das wie in der Grafik oben voranpreschen will: Dem crewlosen Testflug Artemis I nächstes Jahr soll 2022 eine Reise mit Besatzung in Mondnähe folgen und mit Artemis III dann die Landung. Wie die zweite Grafik (aus Folie Nr. 8) zeigt, wird in der Kürze der Zeit nur ein rudimentäres ‚Gateway‘ im Mondorbit eingerichtet, das mit der einmal geplanten internationalen Mini-Raumstation im Mondorbit nur noch wenig gemein hat und eher eine Art Mutterschiff für den Lander darstellt. Dessen Bau steht im NASA-Request nun tatsächlich drin, zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert. Und erstmals tauchen in den Budget-Dokumenten konkrete Kosten auf, wobei das etwas nebulös als „Moon-to-Mars“ subsummierte Programm jenseits der ISS-Operation im LEO – die teuer genug ist – über allerlei Programmsegmente (inklusive einigem bei der ‚Wissenschaft‘) verteilt ist.

Bereits im laufenden Haushalt sind es demnach 8.8 Mrd.$, was im 2021-er Request auf 12.4 Mrd.$ steigt und in den Folgejahren zwischen 13.5 und 15.9 Mrd.$ liegen soll, bei Gesamtzahlen des Etats von 26 bis 28 Mrd.$. Man kann so rechnen, dass es bis zu einer Landung 2024 rund 35 Mrd.$ wären, anders addiert sind es bis Mitte der 2020-er Jahre über 70 Mrd.$. In der Tabelle hier vom Anfang des 13-Seiten-Papiers sind nur die Kosten für die Deep Space Exploration Systems in Mega-$$ aufgelistet (für FY22 bis FY25 sind es 10.3, 11.6, 11.9 und 9.0 Mrd.$) und für das FY21 auch aufgeschlüsselt: Es dominieren der Lander mit 3.4 und die Schwerlastrakete SLS mit 2.3 Mrd.$. Überhaupt soll das SLS-Programm jährlich rund 2 Mrd.$ kosten, mit im Schnitt nur einem Start pro Jahr (weshalb es glatt 1.5 Mrd.$ sparen würde, den Europa Clipper im FY24 statt mit einem SLS mit einer kommerziellen Großrakete zum Jupitermond zu schicken, wie die Budget-Dokumente explizit zu bedenken geben). Positiv in Sachen Weltraumforschung fällt die Unterstützung für die Mars Sample Return Mission zusammen mit der ESA auf, die zu Proben auf de Erde 2031 führen könnte, wie es aus dem JPL während der Vorstellung des Requests hieß – negativ ist, dass zum wiederholten Mal u.a. das Weltraumteleskop WFIRST gestrichen und die fliegende Sternwarte SOFIA eingemottet werden sollen, was der Kongress bisher jedes Mal rückgängig machte: auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [1:15 MEZ] Und hier, hier, hier und hier sowie der Video-Einspieler zur MSRM nebst Transkript und die Bedeutung der ’35 Mrd.$‘, doch die erhoffte Steigerung des NASA-Etats insgesamt verfehlt frühere Ziele für Artemis. [17:45 MEZ – Ende. NACHTRÄGE: spätere Artikel hier, hier, hier, hier und hier]


10. Februar

Solar Orbiter gesund & unterwegs: „We have a mission!“

Das darf man nun sagen, da die Solarzellen Strom liefern – das nächste erwartete Ereignis ist das Ausklappen der langen Ausleger für die In-Situ-Instrumemte. Hier ein weiteres ULA-Foto – und nochmal die ersten 2 1/2 Minuten des Starts. [6:30 MEZ] Ein Schnappschuss aus dem ESOC mit weiter einem starken Signal. [6:45 MEZ]

Eine Strichspur-Aufnahme von NASA und ULA, dazwischen ein Start-Foto der ESA – auch ein weiteres ESA-Bild, ESA, NASA und ULA Releases und eine ESA-PM. Sowie Amateurfilme mit Tele und Weitwinkel – und der Solar Orbiter hört auf Kommandos und hat sich korrekt zur Sonne ausgerichtet. [7:05 MEZ] Ein UCL Release, eine PM des DLR, ein Soundbite von Ferri, Start-Alben von ESA und ULA, noch mehr Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie aus dem ESOC und vom Cape, Aufzeichnungen der Webcasts von NASA und ESA, weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und die ESA-Koronografen-Mission Proba 3 ist nunmehr für 2022 geplant. [16:35 MEZ] Die Präzision des Starts, eine PM des BMWi, ein Mini-Interview, Videos aus der Nähe hier und hier, Galerien hier und hier, weitere Artikel hier, hier, hier und hier, ein TV-Clip – und ein (eher lahmer) Scherz … [23:45 MEZ.

NACHTRÄGE: ein besonders gelungenes Start-Foto einer Remote-Kamera, das nach knapp 24 Stunden ins Album von ULA kam, ein Album des KSC, der Start aus einem Flugzeug erwischt, nach der Aquisition of Signal des Solar Orbiter hoch die Tassen am Cape, der Solar-Orbiter am Himmel 20 Stunden später mit 21 mag. gesichtet und auch die Centaur hier und hier, die Bahn von der Erde weg, SolO und Centaur im Orbit-Simulator, ein 17-Minuten-Interview mit Paolo Ferri und das Magnetometer schon in Betrieb sowie auch andere frühe Fortschritte mit dem Spacecraft.

Das übliche Musik-Video von ULA, diesmal mit besonders erlesenen Videoschnipseln, die es nicht im Webcast gab, vor allem vom Aussetzen des Solar Orbiter von der Centaur. Auch gleich 8 Minuten Rocketcam-Material, eine Kompilation anderer Start-Videos, ein weiteres sehr nah dran, ein Teleskop-Video, weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, ein Podcast – und Highlights aus 10 Jahren SDO und kuriose Artefakte durch Kleinkram für die LASCOs von SOHO]

Der Solar Orbiter ist von der Centaur-Oberstufe ausgesetzt worden! Was bei ULA kräftig gefeiert wurde, von der auch dieses Startfoto aus der Nähe stammt – auch ein ferneres Foto vom Start, weitere Weitwinkel-Bilder hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Strichspuren hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, ein Amateur-Film und Artikel hier, hier und hier. [6:00 MEZ]

Und der nächste Meilenstein: Der Solar Orbiter hat sich gemeldet! [6:05 MEZ] Und die Solarzellen haben sich entfaltet und sind power-positive – der nächste sehr wichtige Schritt. Jetzt wird auch am ESOC in der Missionskontrolle gefeiert. [6:25 MEZ. NACHTRÄGE: zur Cygnus-Verschiebung eine NASA-Blog-Story (Start jetzt am 14.2. um 21:43 MEZ) und Artikel hier und hier, zum Iran-Fehlstart Fotos vom Start, ein Video von Bord-Kameras und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und zum Japan-Start Artikel hier und hier]

Start, Fehlstart, Start-Abort – und ein Start in 5 Stunden?

Gestern waren gleich drei Starts in den Orbit angesetzt, in Japan, dem Iran und den USA … aber die Ergebnisse hätten unterschiedlicher nicht sein können: ein voller Erfolg, ein suborbitaler Fehlstart und ein Startabbruch weniger als 3 Minuten vor dem Abheben:

  • Die japanische H2A No. F41 (oben) brachte um 2:34 MEZ 情報収集衛星光学7号機 (Joho shushu eisei kogaku 7 goki alias Intelligence Gathering Satellite Optical -7 für CSICE, das Japanese Cabinet Satellite Intelligence Centre, in den Orbit – weitere Fotos hier, hier und hier, ein Webcast, mehr Visuals und Artikel hier, hier und hier.

  • Eine iranische Simorgh-Rakete startete um 16:45 MEZ (Video-Clip hinter dem zweiten Bild, aus einer TV-Sendung) und erreichte auch 540 km Höhe, doch die für einen Orbit notwendige Geschwindigkeit wurde nicht erreicht, und sie stürzte in den Indischen Ozean: Artikel hier (in Farsi), hier, hier, hier und hier. Und schon eine weitere iranische Ankündigung eines Satellitenstarts.

  • Wegen „off-nominal data“ von Boden-Equipment wurde der Start einer Antares mit dem 13. Cygnus zur ISS – zur Nutzlast Listen hier und hier und ein 1-1/2-Stunden-Briefing vorgestern, im 3. Bild die Rakete samt ‚Supermond‘ – keine drei Minuten vor Ende des Startfensters um 23:44 MEZ angebrochen, einen neuen Startermin gibt es noch nicht: ein Webcast, Updates und Vorschau-Artikel hier, hier, hier, hier und hier.

Ansonsten noch ein Video – und noch eins – zu v.a. ISS-Action vergangene Woche, ESA-Fotos von der Rückkehr der Soyuz-Crew und die Aufzeichung einer PK von Parmitano im Kölner EAC vorgestern. Und unten drei Bilder der Atlas V mit dem Solar Orbiter auf der Rampe am Cape (noch mehr hier und hier), die weiterhin um 5:03 MEZ starten soll: Updates hier und hier, Threads hier, hier und hier und weitere Artikel hier, hier, hier und hier. [0:00 MEZ]

Eigentlich könnte es die Antares nach 24 Stunden wieder versuchen, doch die Wetteraussichten auf Wallops die kommenden Tage sind extrem schlecht – man wird sehen … [0:15 MEZ] … mehr wissen auch dieses Posting und dieser Tweet der NASA nicht – und ein weiterer Artikel zu Irans Fehlstart, während der japanische Satellit im Orbit aufgespürt ist. Und die Wetter-Chance für den Solar Orbiter ist auf 90% gestiegen. [0:30 MEZ]

„We are working no issues in the countdown here in the Atlas Spaceflight Operations Center (ASOC) or at the Space Launch Complex-41 pad“, heißt es in den ULA-Updates – das hört man gern! Am Cape ist die Sonne bereits untergegangen. [1:25 MEZ] Während die Wetterprognose bestens bleibt. [2:30 MEZ] Nach dem Abbruch – Artikel hier und hier – ist der Cygnus-Start jetzt für frühestens den 13. Februar 22:06 MEZ geplant. [3:10 MEZ] Ein Amateur-Webcast vom Cape hat bereits begonnen. [4:00 MEZ] Und die offiziellen sind live, von der NASA hier bzw. hier und von der ESA. [4:30 MEZ]

Die grell beleuchtete Atlas auf der Rampe – und das Wetter ist einwandfrei für einen Start, lediglich Bodenwind könnte Ärger machen. Auch die Launch Party in ESOC in Darmstadt. [4:40 MEZ] Der Start ist „Go!“ Nach der Final Poll laufen die letzten 4 Minuten des Countdowns, der zuvor in einem geplanten 15-Minuten-Hold gewesen war. [5:00 MEZ] Und die Atlas ist gestartet! So grell, dass keine vernünftigen Screenshots aus dem Webcast möglich waren … [5:05 MEZ] Video-Clips von Start und Abwurf des einen Boosters – und schon die erste Strichspur am Nachthimmel und ein Weitwinkel-Bild des Starts im Mondschein. [5:10 MEZ] Der Start durch ein Teleskop gefilmt. Und der Stack ist im Orbit, nach dem ersten Cut-Off der Centaur-Oberstufe – es folgt 1/2 Stunde Coasting, und um 5:55 MEZ wird der Solar Orbiter frei gelassen. [5:25 MEZ]


9. Februar

Ein Stern rast alle 9.9 Jahre ums Zentrum der Milchstraße

Er wurde bereits 2009 von der Garchinger Arbeitsgruppe entdeckt, die mit Adaptiver Optik seit einem Vierteljahrhundert massereichen Sternen bei ihren Ellipsenbahnen um Sgr A*, das mutmaßliche Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße, zuschaut – aber erst jetzt ist die Bahn von ‚S62‘ genauer bestimmt worden (Grafik oben, Breite ca. 0.35 Bogensekunden): Mit 9.9 Jahren ist es der Stern mit der kürzesten Umlaufszeit, und in der Nähe von Sgr A* erreicht er 10% der Lichtgeschwindigkeit, was ihn für den Nachweis relativistischer Effekte prädestiniert. Seine Bahnellipse müsste sich jedes Mal um 9.9° verdrehen: Das geben die bisherigen Messungen (mit 3 Kameras an 2 Teleskopen) nicht her, aber das VLTI-Instrument GRAVITY sollte das packen. Das Video stammt von der konkurrierenden amerikanischen Arbeitsgruppe, die dieselben Sterne seit Jahren mit Keck beobachtet und hier mal die Origialdaten bis 2018 zeigt. Und darunter das Schlussbild einer Animation bearbeiteter Keck-Daten bis Ende 2019, wo S62 allerdings fehlt, dafür wird der hier Stern verfolgt, den die Garchinger S2 nennen.

Beteigeuze hat sich offenbar bei 1.6 mag. häuslich eingerichtet, wo er Ende Januar angekommen war (ganz unten), wie hier der Plot aller AAVSO-Daten der vergangenen drei Wochen (schwarz visuell, rot 3-Tages-Mittel daraus, grün chaotisch geeichte V-Messungen; y-Achse 2.0 bis 1.1 mag.) zeigt – eine Suche nach Trends bringt kein klares Ergebnis; nach der Hypothese sich überlagernder Zyklen wäre am 21. Februar ± eine Woche mit dem Minimum zu rechnen. Derweil bemühen sich Profi-Astronomen um räumlich aufgelöste Daten und Bilder des faszinierenden Überriesen, der vielen aber schlicht zu hell ist. Einen Datenpunkt des damals noch ’normal‘ hellen Beteigeuze vom Juli 2019 aus Sonnennähe könnten übrigens Weitwinkel-Bilder der totalen SoFi beisteuern, die freilich sorgfältig analysiert werden müssten – und es gibt Überlegungen, wie hell eine Supernova am Himmel strahlen würde, wenn’s ihn denn erwischte. Auch ein neuer Gravitationswellen-Kandidat von zwei Schwarzen Löchern, eine schwache Nova im Schützen, ein koronales Loch, der Mars am 6. und die Venus am 5. Februar, der erste von 3 ‚Supermonden‘ 2020, der neue Komet C/2020 B3 (Rankin) – und was die Dark Energy Survey gefunden hat. [15:00 MEZ] Ein neuer Kreutz-Komet in LASCO C3 könnte kurz hell werden. [21:15 MEZ] Und eine erstaunliche Amateur-UV/IR-Falschfarben-Venus von vorgestern, auch animierte ultraviolette Wolken von gestern. [23:05 MEZ]

Der Solar Orbiter von ESA & NASA vor dem Start

8. Februar 2020

Der Sonnen-Satellit von ESA und NASA auf seiner Atlas V auf der Startrampe am Kennedy Space Center am Ende des Roll-Out heute: mehr Bilder vom ‚Cape‘ in diesem und diesem Album und Einträge im KSC-Blog von heute und gestern.

Die Aufzeichnung einer Roll-Out-Show, gleich noch eine Live-Übertragung, drei Zeitraffer-Videoclips hier, hier und hier und ein Video-Clip. Plus eine ULA-Broschüre zum Start, der nach geringfügiger Verschiebung für den 10. Februar um 5:03 MEZ geplant ist, wobei das Startfenster zwei Stunden dauert.

Die letzten Blicke auf den Solar Orbiter beim Einkapseln im Payload-Fairing am 21. Januar: auch seine Innen-Perspektive und alle ESA-Bilder rund um die Mission.

Die wissenschaftliche Nutzlast des Solar Orbiter, die in der umfangreichen BU des Bildes (anklicken!) aufgeschlüsselt wird, auch das interaktive Presskit der ESA und Missions-Seiten bei der ESA hier, hier und hier (für Kinder!), beim MPS, DLR, KIS, Imperial College und der NASA.

Eine NASA-Pressekonferenz zur Wissenschaft am Cape von gestern (ihre Visuals separat plus drei ESA-Briefings im ESOC früher am Tag hier, hier und hier), ein Vortrag von Sami Solanki vom letzten Jahr in Göttingen und die Session „Preparing for Parker Solar Probe and Solar Orbiter“ vom AGU Fall Meeting in San Francisco 2017.

Kurze Videos rund um die Mission, auch eine lange Playlist mit ESA-Clips, ein weiterer Kurzfilm und Mini-Interviews hier, hier, hier und hier. Eine Live-Übertragung des Starts soll es z.B. hier geben und Updates hier, hier und hier. Ferner ESA Releases von gestern, vorgestern, dem 4.2., 30.1. und 28.1., NASA Releases von gestern, dem 4.2., 3.2., 31.1. und 27.1., Press Releases von der ULA und der U. Mich., Pressemitteilungen vom MPS (mehr), der Uni Kiel und dem AIP, Artikel von heute (mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 6.2. (mehr), 1.2. (mehr), 30.1., 28.1. (mehr), 26.1., 22.1. und 17.1., ein Video-Clip und Audio-Interviews hier und hier (Minuten 14 bis 29). Und zu ersten Ergebnissen der Parker Solar Probe Open-Access-Papers hier, hier, hier, hier und hier, hier, viele weitere Papers (einige auch OA), hier zusammen gefasst und mit einem Press Release und einem Artikel – und eine PM zu Parallel-Beobachtungen mit LOFAR.

Allgemeines Live-Blog vom 1. bis 7. Februar 2020

1. Februar 2020

7. Februar

Die Rückkehr von Soyuz MS-13 und L. Parmitano & C. Koch auch in Köln gestern, wobei letztere mit dem Jet des JSC gleich noch weiter nach Houston flog, während er im EnviHab bleibt: Press Releases von ESA und NASA, noch mehr Reiter in der Landezone, weitere Fotos aus der Steppe und Köln (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr sowie Koch in Houston), Videoclips von der Landung hier, hier, hier, hier, hier und hier, Standbilder aus der Übertragung hier, hier und hier, Webcasts aus Köln hier und hier und weitere Clips von dort hier, hier und hier, das erste Interview mit Parmitano noch in der Nacht und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Sowie tatsächlich aus einer Garage stammend ein Elektronenmikroskop für die ISS – und ein weiteres gravierendes Problem während des Orbital-Testflugs des Starliners, dem heute um 21:30 MEZ eine Telecon gewidmet wird: auch Artikel hier, hier, hier, hier und hier und eine berechtigte Frage … [20:45 MEZ]

Der Testflug hatte „a lot of anomalies“, sagt der NASA-Chef in der Telecon – und die Untersuchung läuft noch bis Monatsende, wenn es weitere Erkenntnisse geben soll. [21:40 MEZ] Die beiden Software-Probleme waren ziemlich simple Programmier-Fehler, die aber gar nicht (der 11-Stunden-Fehler des Timers) oder erst, als man wegen des ersten Fehlers schärfer hinsah, während des Fluges (im Zusammenhang mit dem Abkoppeln des Service-Moduls) entdeckt wurden. Und es gab auch noch ein mysteröses Antennen-Problem, das noch untersucht wird. [21:55 MEZ] Wobei offenbar Signale vom Erdboden – die zu Mobilfunk-Türmen passen würden – mehrfach die Verbindung zu den TDRSS-Satelliten störten; die Starliner-Antenne war wohl nicht defekt. [22:10 MEZ] „The process broke down in many areas“ während des Software-Testens, jeder der Fehler hätte zu etlichen Zeitpunkten entdeckt werden müssen … [22:25 MEZ – Ende. NACHTRÄGE: eine Aufzeichnung der Telecon und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und eine ungewöhnliche Perspektive auf den Start]

34 OneWeb-Satelliten gestartet für die 2. Mega-Konstellation

Mit dem von Arianespace & Starsem durchgeführten Start einer Soyuz-Rakete in Baikonur letzte Nacht hat der Aufbau der zweiten Mega-Konstellation von Internet-Satelliten neben Starlink begonnen: mehr Roskosmos-Bilder hier bzw. hier, Webcasts in Russisch und Englisch [alt], Auszüge hier und hier, Stills hier, hier, hier und hier, der Start aus der Ferne hier und hier und Artikel hier (mehr und mehr), hier, hier, hier, hier und hier.

Die Satelliten-Kette vom letzten Starlink-Start, auch hier und hier, eine aktuelle Tabelle aller Satelliten, wie sie bereits die Statistik im LEO verändern, Artikel zu neuen Entwicklungen (wie einem angedachten Börsengang) hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, eine ggf. größere Rolle der UNO und ein Cartoon.

So sieht der Satellit Cheops die Sterne, gezielt unscharf für beste Fotometrie, da sich das Licht über viele Pixel verteilt: auch der PI mit dem Bild und Artikel hier und hier.

Eine Veranstaltung zum kommenden 30. Jahrestag des berühmten „Fotos vom Sonnensystem“ von Voyager 1, das am 14.2.1990 entstand und die Erde als ‚pale blue dot‘ zeigt, von letzter Nacht – auch eine Auswertung von JunoCam-Aufnahmen des Jupiter vom Perijovium 24.

Ein Mars-Krater vom MRO „auf Bestellung“, denn das HiWish-Programm, bei dem jeder (!) Bilder der Kamera HiRISE anfordern kann, läuft weiterhin. Auch besonders kuriose Formationen, auf die letztens der Marsrover Curiosity gestoßen ist, der Beginn der Definitionsphase des Comet Interceptors der ESA, zu dem dieses Paper Ersatz-Kometen diskutiert, sollte kein frischer vorbei kommen – und die extreme Ausbreitung des australischen Qualms von den Buschbränden. [20:05 MEZ]


6. Februar

Eine Radio-Geschwindigkeits-Falschfarbenkarte von Gas um den Doppelstern HD101584 vom ALMA-Interferometer bei 1.3 mm Wellenlänge: Die Farben zeigen Gas, das sich auf uns zu (blau) oder von uns weg bewegt, während es der eine Stern vom anderen absaugt. Auch geplante Citizen Science mit der Legacy Survey of Space and Time (LSST) des Vera Rubin Observatory, die Prime Focus Assembly WEAVE des William Herschel Telescope, das Heute Journal über das ELT aus Anlass der Auslieferung des M3 in Mainz, die H.E.S.S. Galactic Plane Survey neu gesehen – und der Mars am 2.2. und die Supernova in NGC 4635 am 1.2. mit dem eVs. [18:05 MEZ]


5. Februar

Noch mehr Felsbrocken rund um die Landezone von OSIRIS-REx (siehe auch hier und hier, „Ein schräger Blick …“): Kontext-Bilder hier, hier und hier. Auch die Fahrleistung von Yutu 2 auf der Rückseite des Mondes, Messungen der Mars-Ionosphäre durch MAVEN, schwindende Reserven beim Europa Clipper, die vielfältigen Wirkungen von Plutos Stickstoff-‚Herz‘ [NACHTRAG: mehr dazu], der Status der Heliophysik (mit Erwähnung von STEVE als Pro-Am-Vorbild) – und der Start-Auftrag für den Satelliten PACE (was für „Plankton, Aerosol, Cloud and ocean Ecosystem“ steht) an SpaceX.

In dieser Soyuz-Rakete in Baikonur stecken 34 Satelliten für Mega-Konstellation OneWeb, die morgen um 22:42 MEZ starten und Starlink Konkurrenz machen sollen. Auch eine enge Begegnung eines Starlink mit der ISS, der die Sicherheitsbox um die Raumstation wohl nur knapp verfehlte, die jüngste GAO-Einschätzung des Status von Commercial Crew, dás 250. Aussetzen eines Minisatelliten durch Nanoracks durch den abreisenden Cygnus, der Antares-Rollout für den nächsten Start eines Cygnus, weiter Rätselraten über das Soyuz-Loch von 2018 – und nach seiner Mission und dem Wachwechsel auf der ISS kehren Parmitano und Co. zur Erde zurück, mit der Landung heute früh gegen 10:12 MEZ. [23:00 MEZ]


1. Februar

Ein neues 4-Meter-Sonnenteleskop schafft 30 km Auflösung

auf der Oberfläche – oder sind es eher 36 km, was den oben im Vergleich mit der Kamera des Solar Orbiter genannten 330 American-Football-Feldern à 120 Yards entspräche? Wie die NSF auf Nachfrage soeben mitteilte, sind die 30 km korrekt: „30km is precisely correct. We used the football field analogy to help folks picture it more easily.“ Wie auch immer: Das Daniel K. Inouye Solar Telescope der National Science Foundation auf dem Hawaii-Berg Haleakala sieht die Granulation schärfer denn je (mehr Press Releases hier, hier und hier), was es sogar groß auf eine bedeutende Titelseite brachte – auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein Video-Clip. [21:05 MEZ. NACHTRAG: Wie sich herausstellte, hatte die NSF die Länge eines Football-Felds mit 100′ angesetzt, mit den Endzonen, die dazu gehören, sind es aber 120′ – daher hätte es in der Grafik 270 fields heißen müssen bzw. 1800 für den Solar Orbiter, denn der hat (wie es 7.2. auf einer NASA-PK hieß) 200 km Auflösung]

Das ist das Flugmodell des ersten Hubschraubers für den Mars, der im Sommer zusammen mit dem nächsten NASA-Rover auf die Reise gehen soll – klingt komisch, ist aber so! Auch das Ende des 14. Mond-Tags von Chang’e-4, dessen tausende Bilder bisher jetzt einfacher zugänglich gemacht wurden und dessen Experiment LND hier im Detail beschrieben wird, eine Kollaboration der ESA mit Russland bei Luna 27 (ohne Nennung eines Start-Jahres), die Rückmeldung der Parker Solar Probe nach dem jüngsten Doppel-Rekord-Perihel (bis 109 km/s in 18.9 Mio. km Abstand) – und der Solar Orbiter sitzt auf seiner Atlas V, die nun am Morgen des 10. Februar MEZ starten soll … und in einem britischen Papier als gut für die Wirtschaft dargestellt wird.

Da fliegt die vierte Starlink-Kette über Neuseeland (auch ein Clip daraus und ein anderes Video sowie eins aus Australien) kurz nach dem Start: V.a. in Neuseeland sorgt das für Aufsehen und Verwirrung – während in London Starlink- und OneWeb-Vertreter mit Astronomen sprachen. Und wiederum in Neuseeland startete eine Electron einen Satelliten des NRO der USA: der Webcast, ein paar Screenshots daraus und Artikel hier, hier und hier.

Der Cygnus unmittelbar vor dem Verlassen der ISS gestern: auch Videoclips hier und hier und eine Liste diverser Mini-Satelliten wie CIRIS, die danach vom Transporter freigesetzt wurden (mehr und mehr). Sowie die üblichen Sorgen in Sachen Commercial Crew-Termine, ein mysteriöser russischer Satelliten-Besuch bei einem KH-11-Satelliten der USA (mit keiner ‚Synchronisation‘ der Orbits; auch Artikel hier und hier) – und Experimente mit einem Laser-System, das einmal u.a. bei einer Mondlandung helfen könnte. [19:25 MEZ]

Die (ersten) 3 BlackGEM-Teleskope auf La Silla sind fertig

und werden nun mindestens zwei Monate lang in Betrieb genommen, bevor sie – Projekt-Homepages in den Niederlanden und bei der ESO – mit ihren Himmelsdurchmusterungen und insbesondere schneller Reaktion auf Gravitationswellen-Ereignisse beginnen können. Auch der erste Spektrograf des Vera Rubin Observatory, der Tertiärspiegel für das ELT, ein Abkommen zwischen dem Square Kilometer Array und dem Cherenkov Telescope Array, GW-Kandidafen vom 29.1. (Threads hier und hier) und 28.1., der Nutzen von VR für astronomisches Daten-Verständnis, die SN 2020ue in NGC 4636 mit 12 mag. (allerlei Beobachtungen), Komet PANSTARRS am 31., 29. und 23. Januar, der NEO 2020 BU13 auf exotischer Bahn, die Venus heute, die Temperatur in Deutschland im globalen Vergleich – und schon recht detailreiche Bilder vom Mars von gestern (mehr), vorgestern und vorvorgestern.

Die Helligkeit von Beteigeuze aus den leider erheblich streuenden V-Helligkeiten aus der AAVSO-Datenbank für die letzten 150 Tage (1.8 bis 0.6 mag.) bzw. (1.65 bis 1.25 mag.) 50 Tage mit dem alten bzw. neuen Lichtkurven-Generator erzeugt, mit 12-Tages-Mittelung bzw. geglätteter 5-Tages-Mittelung: Es geht weiter – wenn auch verlangsamt – abwärts …

… wie hier für die vergangenen drei Wochen genauer zu sehen, jeweils mit 3-Tages-Mittelung. Oben (1.9 bis 1.0 mag.) die visuellen Helligkeits-Schätzungen, darunter (2.0 bis 1.0 mag.) vis (rote Kurve) und V übereinander, unten (1.65 bis 1.45 mag.) nur V: Nach dem Quasi-Plateau in der Nähe von 1.5 mag. Mitte Januar sinkt der Mittelwert offenbar nun wieder leicht [NACHTRAG: wie auch dieser Update feststellt]. Wie Experimente mit den Lightkurven-Generatoren in der Zwischenzeit z.B. hier, hier und hier gezeigt hatten, ist es sehr schwer, aus den Datenwolken glaubwürdige Kurzzeit-Trends abzulesen: auch allerlei Kurven-Produkte des „BetelBots“ hier, hier, hier, hier und hier und Experimente anderer hier und hier. Besonders wichtig für die Interpretation ist die Erkenntnis, dass Betelgeuze im Infraroten hell geblieben ist: Der deutliche Helligkeitsabfall im Visuellen geht offenbar auf Staubbildung zurück. Auch bunte Spektren, Artikel hier, hier und hier sowie eine Astro-Vorschau für den Februar – und der DLF gedenkt der Quasi-Geburtsstunde dieses Blogs vor 35(!) Jahren, auf Papier natürlich. [17:45 MEZ]