Archive for April 2020

Allgemeines Live-Blog vom 23. 4. bis 1. 5. 2020

23. April 2020

1. Mai

300’000 Quellen in der ‚deutschen‘ Hälfte des Himmels

für die sieben eRosita-Teleskope (unten vier im Vergleich) auf dem russischen Röntgen.Satelliten SpektrRG sind bei der zu gut zwei Dritteln vollendeten ersten Durchmusterung (Himmelskarte oben) schon entdeckt worden. Ganz oben ein spezielles Feld, das 10-mal tiefer belichtet wurde als der Rest: Bis 2023 wird der gesamte Himmel so tief gescannt sein. Auch dwe unverwüstliche Röntgensatellit XMM-Newton, schon 15 Jahre Betrieb des Satelliten Swift in vielen Wellenlängen, ein HST-Bild der Spiralgalaxie NGC 4100, was auf Hubble alles einschlägt, das Projekt Gaiaverse zur Himmelsabdeckung des Satelliten (auch ein Paper und ein THread dazu), erfolgreiche Tests mit dem Instrument PHI auf dem Solar Orbiter (auch späte Berichte von dessen Start hier und hier) – und die Parker Solar Probe hat eine alte Theorie bestätigt.

Die Sanddünen von Sossusvlei in Namibia, aufgenommen vom Satelliten Sentinel 2 – auch Eis-Lawinen auf dem Mars, Gewitter auf verschiedenen Planeten, ein Vortrag über Hayabusa 2 mit diesen Erkenntnissen über Ryugu bisher, was Junos JIRAM auf Io sieht, neu verarbeitete Galileo-Bilder von Europa, eine wahrscheinliche Verspätung des Europa Clipper, ein langes Paper über Pluto-Beobachtungen mit Alice auf New Horizons – und Fotos von BepiColombo beim Vorbeiflug an der Erde vor drei Wochen.

Ein (falsch betitelter) Zusammenschnitt diverser Videos – etwa dieses und dieses – vom Reentry einer Soyuz-Oberstufe über Galicien: auch Artikel hier und hier. Ferner der Cygnus vor der Abreise von der ISS, das Aussetzen von Guatemalas 1. Satelliten Quetzal aus der ISS (Standbilder hier und hier, wie Jessica Meir die Rückkehr erlebte (und hier, hier, hier und hier ESA-Astronauten unter sich) und der 27. und letzte Fallschirm-Test für den Crew Dragon vor dem ersten Flug mit Crew, der für den 27. Mai geplant bleibt (mehr und mehr). Schließlich ein Nachruf auf den NASA-Chef James Beggs, die Wiederaufnahme der Starts in Französisch-Guyana am 11. Mai (Artikel hier und hier), vermutlich keine Verschiebungen interplanetarer Starts, die Umpositionierung von Galileo-Satelliten und NASA-Umwelt-Forschung wegen COVID-19 – und wie die ESA reagiert, z.B. mit einer Live-Diskussion am 4. Mai um 17:00 MESZ im Rahmen einer ganzen Serie von Webinaren. [23:45 MESZ – Ende]


30. April

SWANs Plasmaschweif: ca. 12 Grad lang und voller Details!

Diese Bilder von Komet C/2020 F8 (SWAN) machte John Drummond in Neuseeland – wo bereits der 1. Mai ist – vor wenigen Stunden: oben mit einem 35cm f/10 Meade ACF SCT plus STL11000M CCD, darunter mit einem 85-cm-Tele und einer Canon 550D DSLR (5 x 5 Minute, ISO 800) mit einem 12° langen Plasmaschweif. Für das bloße Auge war der Komet leicht zu sehen, mit grob 5.0 mag.: So sehen es auch andere, wie die Lichtkurve zeigt. Auch weitere z.T. spektakuläre Bilder von heute (mehr), gestern (mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr und mehr) und dem 27. April (mehr und mehr), SWAN als fetter Blob auf SWAN und Spekulationen über die nächsten Wochen hier, hier und hier. Die unten bereits gezeigten Hubble-Bilder von ATLAS vom 20. und 23. April gibt’s nun auch in Press Releases hier, hier und hier, dazu eine mühsame Interpretation und Artikel hier, hier und hier, plus irdische AUfnahmen von vorgestern und dem 26. April, ein Bericht über Beobachtungen, der Kernzerfall gemalt und Messungen mit Chandra. Ferner der andere ATLAS vorgestern und Meldungen zu P/2020 G1 (Pimentel), C/2020 H3 (Wierzchos) (mehr), C/2020 H2 (Pruyne) (mehr und mehr) und P/2005 JD108 = 2020 H1 (Catalina-NEAT) (mehr) sowie Infos zur Kometenfotometrie mit AIRTOOLS.

Auch das 2012-er Planetariums-Programm „Ferne Welten – Fremdes Leben?“ gibt es nun in Virtual Reality in voller Länge; es ist auch in Fulldome Creative Commons. Ferner die Teile eins, zwei und drei einer großen Online-Feier zum 90. Geburtstag des Planetariums Hamburg heute und die Bochumer Streifzüge Nr. 11 diesmal zu Astronomie vom Balkon – auch der Jupiter gestern, vorgestern und am 27., 26., der 24. April und der Saturn vorgestern und der Mars am 7. April.

Auf der Sonne waren letztens zwei Fleckengrüppchen von zwei Zyklen zu sehen, viel besser im Magetogramm zu erkennen, die verschieden gepolt sind. Auch die Wiederaufnahme der Himmelsüberwachung auf Teneriffa in Sachen NEOs wie Raumschrott durch die ESA, die weitere Analyse des ungewöhnlichen Meteoriten von Flensburg vom letzten September – und Erdbesuche durch die NEOs 2020 HS7 (klein aber nah) und 1998 OR2 (groß aber fern): Aufnahmen z.B. hier und hier. [22:55 MESZ]


29. April

Die nächste Planetariums-Show ist online in VR: über SOFIA

Eine Produktion des Planetariums Laupheim mit dem Deutschen SOFIA-Institut. Und die astronomischen Video-Serien gehen weiter: die Nummer 13 bereits vom Haus der Astronomie, die Nummer 10 der University of Cambridge und die Nummer 2 des virtuellen Astronomy on Tap Bonn – zum Beitrag über VLBI-Sonfikation auch ein früherer TEDx-Vortrag, mehr Informationen, ein Artikel und ein Live-Stream. Ferner heute gestreamt ein Vortrag aus dem Deutschen Museum über den Urknall, Sternenstaub und die Frage nach der Entstehung des Lebens (auch eine frühere Show zum Mond und ein Rundgang durch die Kosmologie-Ausstellung, den es auch in VR gibt), ein Interview mit dem SoFi-Guru Jay Pasachoff und ein Vortrag über das HST aus einer Reihe des AIP und zuvor eine 3-Stunden-Show aus Radebeul, etliche irische Videos zur virtuellen Dark Sky Week und ein Konzert zum Global Astronomy Month. Geplant sind ferner morgen um 12:30 MESZ ein Vortrag über Hayabusa 2 und ab 14:00 eine lange Show aus Hamburg zum 90-Jährigen des Planetariums und übermorgen um 2:00 MESZ ein Weltraum-Konzert im NASM mit Sting, um 14:00 MESZ Mit Raketen zu Planeten aus Berlin und um 22:00 MESZ ein Vortrag zum Hubble-Geburtstagsbild. Und schließlich noch ein Plan zur Wiederaufnahme der Amateurastronomie zu mehreren in Österreich – und von der IAU organisiert eine bereits große Link-Sammlung zu astronomischem Lehrmaterial für jedes Alter. [23:15 MESZ]


27. April

Der Mond besuchte gestern die Venus, was fein anzuschauen war: 62 Bilder dieses Bloggers vom ganzen Abend bis zum Monduntergang vorwärts und für alle ungefähr rückwärts, mit Auszügen hier, hier, hier und hier [NACHTRAG: und ausgewählte Bilder vom 26. bis 28. April mit technischen Daten], Bilder anderer hier, hier und hier, eine globale Aktion dazu und Vorschauen hier, hier, hier, hier und hier. Auch die Jagd nach der ersten Mondsichel, eine Serie aktueller Venüsse, der Mars gestern, der Jupiter gestern (mehr), vorgestern und am 23. April, der Saturn gestern, vorgestern und am 21. April. Ferner die Kometen SWAN heute (mehr), gestern (mit tollem Plasmaschweif; mehr, mehr und mehr und vorgestern (mehr, mehr und mehr, ATLAS Y1 gestern (mehr, mehr und mehr), vorgestern und am 24. April (mehr und mehr) und 23. April und der zerbrochene ATLAS Y4 heute, gestern, vorgestern (mehr) und dem 24. und 23. April sowie tolle Halos in Dänemark und neue Receiver für ALMA.

Die Bochumer „Streifzüge“ Nr. 10 (die Reihe begann vor genau einem Monat), die die Hubble-Trilogie abschließen, auch die Sauerland-Show Nr. 8, die Berliner Show Nr. 4 und das Online-Meeting der Warren Astron. Soc. Nr. 3 und Live-Events der IDA mit B. Tafreshi und K. Beatty. Und jetzt gibt’s Ask an Astronomer aus Cambridge (wie jede Woche um 19:00 MESZ), dann um 21:00 MESZ NASA Science Live: Asteroid Close Approach zum nicht so nahen Erdbesuch von 1998 OR2 und morgen um 19:00 MESZ Astronomy on Tap (ohne Tap leider) aus Bonn. Oh, und vor 100 Jahren und einem Tag fand The Great Debate über die Struktur des Kosmos statt. [19:05 MESZ]


25. April

Abschied – für’s erste – von der ganz neuen Starlink-Kette

Während heute kaum mehr was ging, war der gestrige Europa-Überflug des 7. Starlink-Pakets nochmal gut zu beobachten (auch von diesem Blogger übrigens): weitere Videos des inzwischen in zwei Teile gespaltenen ‚Trains‘ hier, hier, hier, hier und hier, klare Fotos hier und hier und Strichspuren hier und hier – derzeit sind übrigens ca. 396 Satelliten noch brauchbar, der Rest kaputt oder zum Absturz gebracht.

Der Start von Progress MS-14 heute früh, das nur 3 1/2 Stunden später andockte: diverse Live-Übetragungen und Screemnshots daraus sowie Artikel hier und hier. Auch ein static fire test für den ersten Crew Dragon mit Crew vielleicht noch im Mai, die sinkende Luftverschmutzung über Indien, ein mysteriöser Deal zu einem Weltraim-Teleskop, ein Teleskop zur Weltraum-Überwachung in Australien – und Funkamateure, die einen lange verlorenen amerikanischen und den neuen iranischen Militärsatelliten empfangen. [23:25 MESZ]

Der Mond ist wieder da, hier einen Tag und 17 Stunden alt gestern beim Untergang über Bochum von Witten-Herbede aus gesehen [NACHTRAG: und der Mond heute, inklusive auch wieder dem Untergang]. Auch die Venus am 20. April, der Mars gestern und der Jupiter am 23., 22. und 21. April.

Komet ATLAS auf einem Hubble-Bild von vorgestern, das den weiteren Zerfall dokumentiert: Alle Original-Bilder gibt es hier und das ursprüngliche Proposal hier. Auch Amateur-Bilder von ATLAS (Y4) vom 24. April und 23. April hier, hier und hier und von ATLAS (Y1) vom 24., 22. und 20. April und von SWAN gestern schwarzweiß und in Farbe hier, hier und hier und vom 21. April hier und hier plus NEO 1998 OR2 gestern in Bewegung und vorgestern.

Ein Vortrag über den neuen Dark-Sky-Atlas im Rahmen der International Dark Sky Week, die bereits jede Menge mehr Online-Videos gezeugt hat – auch ein typischer Tag im Leben eines Profi-Astronomen, stark gestiegenes Interesse an astronomischen Themen bei Google-Suchen, aus Video-Reihen die Nummern eins aus Aachen, zwei von Büker und drei von Kamenew sowie Konzerte in den Planetarien von Berlin (Oliver Koletzki) und Bochum (ATB). [21:00 MESZ]


24. April

Heute vor 30 Jahren startete das Hubble Space Telescope

(unten am KSC Ende 1989) mit dem Space Shuttle Discovery (ein anderes Bild) und wurde am nächsten Tag mit dem Robotarm ausgesetzt (ein anderes Bild; von der Mission STS-31 ist übrigens bedauerlich wenig online): Das wird zunächst von der ESA und Partnern groß gefeiert. Und zwar mit jeder Menge (online gewordenen) Events in Europa rund um die Präsentation eines noch geheimen ‚Geburtstags-Bilds‘ um 13:00 MESZ (mehr; in Bochum wurde die ‚Enthüllung schon heimlich gedreht, und das Video wird dann frei geschaltet; oben eine Vorab-Show natürlich noch ohne), gefolgt von einer Facebook-Party um 15:00 MESZ (ebenfalls mit Bochumer Content; mehr) und schließlich einer Fernseh-Show in vielen Sprachen ab 16:30 MESZ, mit dem deutschen Teil ab 18:00 MESZ. Und um 19:00 MESZ feiert die NASA hier, ein zeitversetztes Event, weil Europa so früh dran ist. Schon jetzt gibt es eine NASA-Sonderseite, eine 50-Minuten-Doku der NASA, eine 7-Minuten-Folge von EZ Science, ein Geburtstags-Video der ESA, aufgezeichnete Vorträge in Deutsch und Englisch, einen NASA Release zur Reparaturen im Orbit (Hubble und danach), einen AIP Release, Artikel hier, hier, hier, hier und hier – und Erinnerungen an eine physische Party in Bochum zum 25. Geburtstag. [1:20 MESZ]

Und da ist es, das Bild zum 30. Geburtstag (komplett und zwei Ausschnitte): Zu sehen sind die Sternentstehungsregion NGC 2014 rechts und der Nebel NGC 2020 um einen Wolf-Rayet-Stern unten links; NGC 2014 wird v.a. in diesem Paper von 1996 beschrieben und der für NGC 2020 verantwortliche WR-Stern Br 48 in diesem Paper von 1998; das Paar in der Großen Magellanschen Wolke war auch Gegenstand eines ESO Press Releases von 2013 anlässlich eines VLT-Bildes. Auch weitere Artikel hier, hier und hier – und ein Webcast aus der Schweiz läuft bereits. [13:00 MESZ]

So hatten wir im Planetarium Bochum eine besonders große Version des Geburtstags-Bildes – ein Press Release und ein Thread – vor ein paar Tagen in einer internen Geheimveranstaltung kurz enthüllt, die uns die ESA geschenkt hat: Wo und wie sie unter den besonderen Umständen derzeit öffentlich präsentiert werden kann, müssen wir noch heraus finden. [13:15 MESZ] Ein – sicher etwas fantasievoller – 3D-Flug durch das Bild, auch weitere neue Videos von ESA und NASA, die ESA-PM auch in Deutsch und die NASA– und STScI-Versionen. [14:10 MESZ. NACHTRAG: wie das Bild entstanden ist]

Nun läuft die ESA Facebook Watch Party zu Hubbles Geburtstag, in der auch dieser Videobeitrag aus Bochum (mit auch diesem Blogger mal im Bild) gezeigt wird – es gibt auch Aufzeichnungen von heutigen Live-Events hier, hier und hier, während hier und hier welche laufen. So wurde das Bild in Luxemburg enthüllt. Eine PM der Uni Bochum, die eine Version des obigen Enthüllungs-Videos mit Untertiteln enthält. Und Artikel hier und hier. [15:05 MESZ] Unser Video gibt’s nun auch bei Facebook. Und weiter geht’s die nächste ESA-Show streamt hier und hier, ab 18:00 Uhr dann deutsch – in Konkurrenz mit einem Stream aus Hamburg übrigens. [16:35 MESZ] Stream bzw. Aufzeichnung hier. Und es gibt ein NASA-Feature, Artikel hier, hier und hier und einen Thread. [18:30 MESZ] Und der amerikanische Webcast läuft … [19:00 MESZ] … mit vielen – auch quantitativen – Fakten zum Geburtstagsbild und Erläuterung der 3D-Visualisierung. [19:25 MESZ] Ein Beitrag in den Tagesthemen und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:45 MESZ. NACHTRAG: und hier und hier]

So sah das Hubble Space Telescope die Überreste des Kometen ATLAS am 20. April: weitere Verarbeitungen dieser sofort freien Daten hier und hier, während diese Hubble-Bilder etwa drei Stunden früher für ein anderes Programm entstanden und hier diskutiert werden. [NACHTRAG: Auf HST-Bildern drei Tage später ist der Zerfall erheblich weiter fortgeschritten.] Auch Amateuraufnahmen von gestern, vorgestern (mehr und mehr) und dem 21., 20., 19. und 18. April. Ferner SWAN am 22. April (mit langem Schweif; mehr), 21. April (mehr) und 20. April, der andere ATLAS am 20. April, PANSTARRS am 21. April, 20. April und 19. April und die geschätzten Helligkeiten der aktuellen Kometen im Norden und Süden (SWAN).

Ein Radarbild des erdnahen Asteroiden 1998 OR2 aus Arecibo vom 18. April (hinter dem Bild mehrere Aufnahmen animiert!) – auch der Ursprung der LL-Chondriten, die Venus am 22. April, 21. April (mehr), 20. April und 6. bis 19. April, der Mars am 19. April, der Jupiter am 22. April, 21. April (mehr) und 20. April, der Saturn am 22. und 21. April und der superjunge (Ramadan-)Mond gestern aus den VAE und Saudiarabien nebst Infos zu Sichtungen hier, hier, hier und hier. Schließlich ein Schweizer Beitritt zum Square Kilometer Array und die unvermeidliche Verschiebung einer großen Ausstellung zur Himmelsscheibe. Und schließlich die 8. Streifzüge, die 7. Sauerland-Show, die 6. Sendung der Urania, eine 360°-Tour durch das ZGP Berlin, das Planetarium Stuttgart beantwortet Fragen – und die VSW München hielt gestern eine Sternstunde online ab. [0:35 MESZ]


23. April

Heller Starlink-Klumpen sauste direkt nach Start über Europa

Für das Auge sah es aus wie eine ISS auf Speed: ein Lichtpunkt so hell wie die Raumstation, aber erheblich schneller am Himmel unterwegs. Erst mit erheblicher Vergrößerung wie oben aus dem U.K. war zu erkennen, dass da 22 Minuten nach dem Start (unten) und 7 Minuten nach dem Aussetzen (Mitte) zwei ganz frische Ketten von Starlink-Satelliten samt der Oberstufe in Europa angekommen waren, auch hier, hier, hier (Standbilder hier und hier) und schemenhaft hier eingefangen. Mit größerem Gesichtsfeld verschmolzen Satelliten und Stufe zu einem Lichtklecks, aber umgeben von abgesprengten Halterungen der Satelliten (auch in diesem Video und auf diesen Strichspuren sowie im Fernglas zu sehen), während weitwinklige Videos wie hier und hier oder Strichspur-Aufnahmen nur die ‚Pseudo-ISS‘ zeigen. Einen Orbit später war die bereits viel längere Satelliten-Kette erneut und sehr tief über Europa zu sehen: auch der offizielle Webcast, zwei weitere hier und hier, ein Film aus der Ferne und Start-Fotos hier, hier und hier. Plus Ankündigungen zum baldigen Beta-Test des Systems, das derzeit aus 412 funktionierenden Satelliten bestehen dürfte, und hier und hier zu angeblich geplanten Verdunklungs-Maßnahmen, ein Thread vom Abend und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.

Eine neue geologische Karte des Mondes (natürlich auch von der Rückseite) hat die USGS herausgegeben – auch Geldnot im Mars-Programm der USA, die beginnende Integration von JUICE, eine irdische Aufnahme von Wolf 359 für das geplante Parallaxen-Stereobild, wo die Details zum Einsenden noch nicht fest stehen, die erfolgreiche Robot-Reparatur des Intelsat, ein erfolgreicher iranischer Start eines Militär-Satelliten (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr und weitere Überlegungen hier und hier) – und ein COVID-19-Fall beim ISS-Start (aber kein Kontakt mit der Crew … heißt es), der Test von CIMON-2 und ein Chat über ISS-ABOVE.

Ein ESA-Clip zum Earth Day, auch einer von der NASA sowie ein ESA Release und eine PM des DLR. Ferner neue Aufgaben für Proba V, der Auftrag für den Sonnen-Strahlungs-Messer TSIS-2, das Magnetometer für Space Weather Follow-On Lagrange 1, die Rolle von Aeolus für Wettervorhersagen, die Luft-Verbesserung über Indien und wohl auch Deutschland, eine Weltraum-App zur COVID-Vorsorge, wie simulierte Mars-Reisen helfen könnten – und eine Video-Produktion des DLR School Labs, die in dieser PM und diesem Interview vorgestellt wird. [16:55 MESZ]

Ein bemerkenswert geschnittenes iranisches Video über den og. gelungenen Satellitenstart (mit Raketen-Kamera-Bildern; der Satellit selbst ist aber nicht so zusehen) – auch hochauflösende Bilder der gestrigen 5-Minuten-Starlink-Kette animiert und ein anderes Video nur mit den Stangen neben der Oberstufe. Und die hohe Eigenbewegung von Wolf 359 demonstriert: Durch die praktisch gleichzeitige Aufnahme der Bilder von New Horizons und von der Erde aus spielt dieser sehr störende Effekt bei der Parallaxen-Demonstration keine Rolle. [21:15 MESZ]

Die nunmehr genau einen Tag alte Starlink-Kette heute Abend über dem Niederrhein; die Sichtbarkeit hing stark vor Ort der Beobachtung ab, mit in der Regel viel helleren Satelliten über Süddeutschland, Österreich und der Schweiz als im Norden Deutschlands, erhebliche Variationen der Helligkeit während des Zuges über den Himmel und gelegentlich auch hellen Flares: weitere Videos in Echtzeit hier, hier, hier, hier und hier, Zeitraffer hier und hier, deutliche Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und jede Menge hier und Kollektiv-Strichspuren hier, hier und hier. Und die Federal Communications Commission der USA hat die Regeln zur Vermeidung von Weltraumschrott aktualisiert, das erste Mal seit 15 Jahren, aber es gibt Diskussionen dazu. [23:55 MESZ. NACHTRÄGE: noch mehr Komplikationen sowie die heutige Kette über Paris gefilmt, ein gestriges Bild analysiert und Artikel hier, hier und hier]

Mitmachen bei einem Stereo-Bild des Himmels!

19. April 2020

Für die kommenden Tage gibt es vom New-Horizons-Projekt einen noch nie da gewesenen Aufruf an Amateurastronomen mit etwas größerem Gerät und/oder einiger Erfahrung in Sternfeld-Fotografie mit einiger Vergrößerung. Denn am 22. und 23. April wird die bekannte Raumsonde, die mit Pluto und Arrokoth bereits zwei Körper des Kuipergürtels besucht hat und sich immer weiter von der Sonne entfernt, die nahen Sterne Proxima Centauri (4,2 Lichtjahre Entfernung) und Wolf 359 (im Süden des Sternbilds Löwe; 7,8 Lichtjahre) vor dem Hintergrund vieler weiter entfernter Sterne der Milchstraße aufnehmen. Und es wird eingeladen, zeitgleich ± eine halbe Woche dieselben Sternfelder von der Erde aus zu fotografieren: Kombiniert mit den Bildern von New Horizons mit der schwarzweißen Telekamera LORRI lassen sich dann Stereo-Paare herstellen, auf denen die nahen Sterne auf den ersten Blick sichtbar vor den ferneren schweben. New Horizons wird im April nämlich mehr als 46-mal weiter von der Sonne entfernt sein als die Erde, rund 8 Milliarden Kilometer – die Parallaxe zwischen der Sondenkamera und irdischen Amateurteleskopen ist mithin 23-mal größer als was bei Aufnahmen von der Erde auf ihrem Orbit in einem halben Jahr Abstand erreicht werden kann. Selbst bei den nächstgelegenen Sternen ist die Verschiebung gegenüber dem Hintergrund subtil, und just auf der letztjährigen Bochumer Herbsttagung wurde darüber berichtet, wie sich mehrere große Remote-Teleskope trotz jahrelanger Messungen an Barnards Pfeilstern (6,0 Lichtjahre) die Zähne ausbissen.

Bei dem New-Horizons-Projekt wird dagegen die Parallaxe buchstäblich ins Auge springen, und da die Aufnahmen zeitgleich entstehen, spielt auch die Eigenbewegung der Sterne keine Rolle, die sonst dem winzigen Parallaxeneffekt oft unglücklich überlagert ist. Wolf 359 zum Beispiel wandert mit 4,7 Bogensekunden pro Jahr über den Himmel /während die seine Position durch die Erdbahn um die Sonne nur um 0,8 Bogensekunden schwankt): Das wird in dem Bild hier anhand einer irdischen Aufnahme von Ende 2019 demomnstriert. Bis jetzt wird sich Wolf 359 ein wenig weiter nach rechts bewegt haben, aber weniger als einen Scheibchendurchmesser hier, der grüne Kreis zeigt dagegen, wo ihn New Horizons relativ zu den anderen Sternen – das markante senkrechte Paar hat 22 Bogensekunden Abstand – sehen wird: Die Parallaxe zwischen New Horizons und der Erde wird ihn um sagenhafte 15 Bogensekunden gegen den Sternhintergrund verschieben! Das einzige Ärgernis: Der Zwergstern des Spektraltyps M6.5 hat trotz seiner Nähe nur 13,5 mag. Helligkeit, weil er nur ein Tausendstel der Leuchtkraft der Sonne hat; das New-Horizons-Projekt empfiehlt daher Teleskope von mindestens 6“ Öffnung für ein klares Bild. Und warum wurde aus dem Katalog der sonnennächsten Sterne nicht ein hellerer für Beobachter auf der Nordhalbkugel ausgesucht?

Das hat Michael Buckley vom Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory diesem Blog Ende Februar erklärt: Es liegt an der Flugrichtung von New Horizons aus dem Planetensystem hinaus, die nur für einige der Sterne eine große Parallaxe produziert, die größte für Proxima und die drittgrößte für Wolf. Ferner stehen die beiden ausgewählten Sterne am Himmel günstig zueinander: je einer für Norden und Süden, und zugleich erlauben sie auch noch – was ein weiteres Teilprojekt ist – zusammen eine Navigationslösung für die Raumsonde erlauben (mit UV Ceti, eh nur unwesentlich heller als Wolf, wäre das schlechter gegangen). Der naheliegende Kandidat Barnards Stern schließlich wäre durchaus für den Norden geeignet gewesen, hätte das Projekt ein paar Monate früher stattgefunden. Und so schlecht, sagt Buckley, seit Wolf 359 trotz seiner geringen Helligkeit ja nicht, angesichts seiner beachtlichen Rolle in … der Science Fiction. Einen wissenschaftlichen Wert hat das Projekt natürlich nicht, aber es wird eine fundamentale Methode der Astronomie plakativ demonstriert – und auch, wie weit New Horizons schon gekommen ist.

Separate Bahnen für vier Fragmente von Komet ATLAS (oben ein Bild der Gesamterscheinung vorgestern von Michael Jäger) hat das Minor Planet Center berechnet, wobei aber andere Auswerter die Zuordnungen unten nicht mögen – jedenfalls lässt sich nun plotten, wie sich drei gegenüber dem nun „a“ genannten Hauptfragment (gelb) in den letzten Tagen bewegten. Auch Bilder von gestern (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr und 17. vs. 14.4.), dem 16. April (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 15. April (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und 14. April, Press Releases von SETI und Unistellar und Artikel hier, hier und hier.

Der Himmelsanblick am Abend des 24. Mai – aber wie hell dann wohl SWAN sein wird? Wenn der neue Komet sich ordentlich entwickelt, dann ginge da was: viele simulierte Himmelsansichten für 54°N von Stu Atkinson, die Frage der hyperbolischen Bahn und Bilder von heute, gestern (mehr), vorgestern (mehr und dem 16. April (mehr und mehr). Sowie eine Art Ausbruch des anderen ATLAS, die Kometen PANSTARRS, NEOWISE und Pimentel (mehr) und ein Radarbild des Asteroiden 1998 OR2, der zur Zeit der Erde nahe kommt und ein visuelles Maximum um 12.0 mag. am 22. April erreichen sollte.

Ein kurioser Sonnenuntergang gestern über Bochum vom Balkon dieses Bloggers … wo inzwischen die fünfte weitgehend wolkenlose Woche in Folge begonnen hat, wovon hier schon schon früher Gebrauch gemacht wurde: zahlreiche Bilder allein seit dem 9. April in diesem noch wachsenden Album ungefähr von unten nach oben. Auch das Visible Spectro-Polarimeter (ViSP) für das DKIST, das große Sonnenteleskop, Durchblick zum Himalaya ohne Beispiel, die Venus heute (mehr), vorgestern und am 15. April (mehr), 9. April und 7. April, der Jupiter gestern (mehr) und am 16. April, der Mars vorgestern (mehr), der Saturn gestern und vorgestern, die neue Dark-Sky-Insel Niue – und es gibt nun jeden Tag mehrere neue Videos und Live-Events als Online-Version der International Dark Sky Week vom 19. bis 26. April, zwei sind schon da.

Das erste Video der neuen Reihe KulturKuppel @ home im Rahmen der immer weiter wachsenden Online-Aktivitäten des Planetariums Bochum mit dem Pianisten Matthias Dymke, und von den „Streifzügen“ gibt’s die Nummer sieben über das Frühjahrs-Dreieck – während die VR-Version der Planeten-Show (auch hier und hier und sogar in diesem COVID-Ticker am 12.4. um 13:00 erwähnt) heute 5000 Views erreicht hat und überraschend auch die ursprüngliche 50-min-Version online aufgetaucht ist. Auch Aufzeichnungen der Himmels-Live-Shows aus den Planetarien Luzern, Berlin und Hamburg sowie der Webcast STARGAZE in April von Central Coast Astronomy, die Sauerland-Folge 6 und die Mauna-Kea-Folge 13 über Color Perception.

Allgemeines Live-Blog vom 11. bis 17. April 2020

11. April 2020

17. April

Bis auf 65 Meter an den Asteroiden Bennu heran ist OSIRIS-REx bei einem Probelauf für die Proben-Entnahme (eine Vorschau) gekommen: eine Animation, Artikel hier, hier, hier und hier – und ein Bild der Milchstraße (!) von Hayabusa 2, der anderen Asteroiden-Sample-Return-Mission bereits auf der Rückreise. Sowie der Start des Mars-Rovers Perseverance weiter im Zeitplan für Juli, wie der Rover Curiosity aus dem Home Office gesteuert wird uns weitere Fortschritte mit der Schaufel bei der Versenkung des Mars-Maulwurfs.

Alle Animationen von den MCAMs auf BepiColombo vom Erd-Besuch vor einer Woche. Auch der Status der Mars Sample Return, der Beginn des 17. Mond-Tages für Chang’e-4, die Bestimmung der Dichte der Mond-Kruste, frühe Daten der Parker Solar Probe publik und Fortschritte bei der Sonnenwind-Mission PUNCH, einem NASA-SMEX. Vor 25 Jahren wurde GFZ-1 aus der Mir geworfen, ein Laser-Geodäsie-Satellit, Satelliten messen Treibhausgas-Emissionen und sehen weiter geringere Luftverschmutzung in ganz Europa – und die ESA hat jede Menge Fun & Education für Kinder & Familien.

Eine Karte bereits des halben Röntgenhimmels hat SpektrRG im Kasten, der gerade den Lagrange-Punkt L2 einmal umrundet hat (ein erstmals von Russland durchgeführtes Manöver, das 177 Tage gedauert hatte) – auch der Abschluss der Testphase von CHEOPS, der auch schon seine ersten Exoplaneten beobachtet hat (ein Video) – und das letzte Bild des Satelliten Spitzer, vom California-Nebel.

Heute vor 50 Jahren (um 20:07 MESZ) landete die Besatzung von Apollo 13 wohlbehalten auf der Erde: hier eine Rekonstruktion ihrer unfreiwilligen Quasi-Umkreisung des Mondes, auch Anaglyphenbilder des beschädigten Service-Moduls hier, hier und hier, ein gerade laufendes Event des San Diego Air & Space Museum [NACHTRAG: so sah das aus – alle lebenden Stars in einer Videocon], ein früherer Vortrag über Astrogeologie-Training in Arizona für die Crew, ein ESA Release über Mission Control und Lektionen von Apollo 13, Artikel hier, hier, hier, hier und hier – und Mondgestein für die ESA heute.

Die Rückkehr von der ISS heute früh: Galerien hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier – und Meir hatte kurz vorher noch einen TV-Auftritt bei Stephen Colbert. Auch der 27. Mai als Zieldatum für den ersten Crew Dragon mit Crew zur ISS (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, hier, mehr, mehr und früher), der Einstand von CIMON-2 mit Luca Parmitano auf der ISS (ein Videoclip, noch ein Release und ein Artikel) und die Wirkung des Raumflugs auf’s Gehirn. Sowie die erfolgreiche Rettung eines alten Intelsat durch MEV-1 (Artikel hier, hier, hier und hier), ein Nachruf auf den ESA-Chef J.-M. Luton (mehr und mehr), bekloppte Börsianer, die falsche Virgin-Aktien kaufen, und ein angeblicher russischer ASAT-Test: weitere Artikel hier, hier und hier. [23:25 MESZ – Ende]


15. April

Die vielen Gesichter des zerfallenden Kometen ATLAS …

Oben ein Farbbild von Michael Jäger mit einem 11-Zöller von gestern, auf dem ATLAS gar nicht so kaputt aussieht (und heute visuell immer noch ~8.7 mag. hat), darunter die OH-Emission, wie sie der Satellit SWIFT sieht und aus der die Wasserproduktionsrate am 12. April ermittelt werden konnte, und unten Nahaufnahmen der Fragmente vom 11., 12. und 14. April von Thomas Winterer mit einem 20-Zöller – auch weitere Bilder von gestern hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und vorgestern hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie Artikel hier und hier. Ferner der neue SWAN gestern (mehr), vorgestern (mehr) und am 12. April und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier, der fast vergessene PANSTARRS heute, ein überraschend heller NEOWISE, C/2020 F3, und noch ein neuer Komet, der schwache S512025. Sowie die Venus heute, der Saturn gestern, der Jupiter gestern (mehr), vorgestern (mehr) und am 4. April, der Mars gestern, der 100. Mond-Impakt eines ESA-Programms, eine Feuerkugel über der Brunei, auch die bayerische Presse über die Tages-Feuerkugel und die möglichen Meteoriten, wie man Meteore per Radio beobachtet, Astronomie im Bregenzer Wald und Wunderliches über Witten … [NACHTRAG: … was zu diesem Artikel – hinter einer Paywall aber mit einem Foto und Soundbite dieses Bloggers – geführt hat].

Wie man die Farbe der Sonne bestimmt – schon die 11. Episode einer Reihe von Videos von Mauna-Kea-Astronomen, wie sie inzwischen auch viele andere produzieren oder live senden: die Episoden neun aus Heidelberg (Klimakrise aus astronomischer Sicht), sieben aus Madrid (Suche nach anderen Welten), sechs aus Bochum (ATLAS und Sternbilder), zwei von Eugen Kamenew (Höhenmessung am Himmel) und eins aus Münster (Schwarze Löcher). Und in Kürze gibt es was vom Lowell Observatory (morgen 18:00 MESZ; diese Tabelle listet ähnliche Angebote) und in Deutsch von Planetarien in Hamburg (morgen 18:00 MESZ), Berlin (morgen 19:30 MESZ) und Luzern (übermorgen 17:00 MESZ). Und dann war da noch das spanische Citizen-Science-Projekt AZOTEA = Zenithal astronomy during & after the lockdown: „This project proposes a study over time of the brightness and color of the night sky through measurements obtained at home with the help of DSLR cameras.“ [23:45 MESZ]


14. April

Vor exakt 50 Jahren explodierte ein Sauerstoff-Tank von Apollo 13 (55 Stunden und 55 Minuten nach dem Start, also um 5:08 MESZ), und das bekannte Drama nahm seinen Lauf: Während der erfolgreichen Rückkehr konnte das stark beschädigte Service-Modul schließlich fotografiert werden, und ein 16-mm-Film und ein Foto wurden jetzt aufwändig neu verarbeitet – auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie jener Zweijährige, der Mattinglys Mitflug verhindert hatte, wegen einer möglichen Infektion mit Röteln, ein langer Artikel von 1972 und eine neue Doku. Plus das Transcript der Mission … dem man bei 055:52:58 entnehmen kann, dass der letzte Satz des CapCom nach oben vor dem Unfall vom Kometen Bennett gehandelt hatte: „I have shaft and trunnion for looking at the Comet Bennett, if you need it.“ Zurück kam nach Minuten das berühmte „Okay, Houston – I believe we’ve had a problem here.“ Das war’s dann mit der geplanten Kometen-Fotografie unterwegs … [5:05 MESZ]


13. April

Wird Komet SWAN ein Trostpreis für den zerfallenden ATLAS?

Letzte Nacht hat der von einem Amateurastronomen in UV-Karten des SWAN-Instruments auf dem Satelliten SOHO die amtliche Bezeichnung C/2020 F8 (SWAN) erhalten, und es gibt eine verhalten optimistische Prognose für seine weitere Entwicklung bis zum Perihel am 27. Mai (eine andere Ephemeride, die hier erläutert wird): Danach könnte die Helligkeit Mitte Mai um die 3.5 mag. erreichen, wenn auch nur in der Dämmerung in etwas über 20° Sonnenelongation … wobei sich SWAN – aktuelle Bilder hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und was von ATLAS dann noch übrig ist, am Himmel beinahe begegnen, wie die Grafik nach einer Vorlage von Jan Hattenbach zeigt.

Und so ist der Zerfall von C/2019 Y4 (ATLAS) weiter gegangen: Bilder von der Graubündener Sternwarte in Falera von vorgestern, von Thomas Winterer bei Augsburg (mit einem 20-Zöller) in der vorletzten Nacht und mit einem 1-m-Teleskop in Taiwan gestern, wo man 1600 km projizierten Abstand zwischen dem isolierten Fragment 2 und der Hauptgruppe maß. Nach einer Blitz-Analyse durch Kometenveteran Zdenek Sekanina, Spezialist für zerbröselnde Kerne, steckt in nämlichem Fragment (das er C1 nennt) die Hauptmasse, und es könnte u.U. bis zum Perihel durchhalten, auch scheint ATLAS‘ Helligkeits-Sturz nicht so dramatisch wie anfangs befürchtet: viele Bilder von gestern hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, vorgestern hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und dem 10. April hier und hier, von mehreren Tagen hier und hier und ein Artikel. Ferner die Venus gestern, der Jupiter gestern und vorgestern, der Saturn gestern und vorgestern und der Mars im März – plus Aufzeichnungen von Live-Sendungen aus Sternwarten (privat oder Volks-) in Südafrika (der Mond riesengroß) und Radebeul (lang) sowie der Status der professionellen Teleskope rund um den Globus. [16:15 MESZ]

Und nochmal Komet SWAN: Dieses Diagramm verdeutlicht den betrüblichen Sachverhalt, dass der Komet rund um die – nur vage abzuschätzende – maximale Helligkeit nur eine eher geringe Elongation von der Sonne hat, wenn auch deutlich mehr als ATLAS (von dessen Trümmerwolke es ein stark prozessiertes Bild gibt): Nach den Erfahrungen mit dem Dämmerungs-Kometen PANSTARRS vor sieben Jahren sollten die Sonne mindestens 10° unter und der Komet 10° über dem Horizont stehen, so dass der Himmel hinreichend dunkel ist und der Komet nicht durch zuviel Extinktion getrübt wird, jeweils noch 50% mehr sorgen erst für gute Sicht. Selbst wenn die geografische Breite also dafür sorgt, dass der Komet senkrecht über der Sonne steht, sind also Elongationen von mindestens 20° und besser 30° erforderlich – das wird knapp … [19:00 MESZ] … aber auf diesem Farbbild von heute sieht er schon gut aus. Und bei einem wenige Stunden alten ATLAS wird deutlich, dass „C1“ das wichtigste Fragment (geworden) ist. [23:05 MESZ]


11. April

Ein Abschiedsbild von Erde und Mond durch BepiColombo, das heute um 16:24 MESZ aus 540’400 km Entfernung entstand: Zu sehen sind rechts die Solarzellen des Mercury Transfer Module, auf dem diese Monitoring Camera sitzt, und dicht daneben der winzige Mond. Im Ausschnitt ist er zusammen mit der viel auffälligeren Erde zu sehen, die nicht nur viel größer ist sondern auch eine dreimal größere Albedo hat. Unten links einer der – gut verpackten – Sonnensensoren des MTM … und das Ganze animiert ab 19:13 MESZ gestern; der Mond erscheint erst spät von rechts. [22:55 MESZ]

Der fortschreitende Zerfalls des Kometen ATLAS: Am 9. April

hatte sich ein kurioses Fragment vor der Koma manifestiert, das hier mit einem 80-cm-Teleskop aufgenommen wurde aber auch mit kleinerem Gerät schon zu erahnen ist. Mehr Bilder von heute hier und hier, gestern hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier (ein Webcast) und vorgestern hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und von mehreren Tagen im Vergleich hier, hier, hier, hier und hier, die betrübliche Lichtkurve hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier und hier. Derweil ist ein letztens in SWAN-Bildern entdeckter und immer noch nummern- wie namemloser neuer Komet schon reichlich auffällig geworden, es gibt seismische Registrierungen und neue Streufeld-Berechnungen hier und viel vager hier für die Feuerkugel am Tage, und der temporäre Minimond der Erde ist noch da. Die Venus am 10. vs. 4., 9. (mehr und mehr) und 8. März, der Jupiter gestern und vorgester – und die Super-Granulation der Sonne sowie das Webinar zum DKIST als Popcorn-Maschine.

Jetzt gibt es im Rahmen der Online-Aktivitäten des Bochumer Planetariums (die auch hier gewürdigt werden), eine VR/360°-Kurzversion der 2017-er Planeten-Gemeinschafts-Show. Das Planetarium Köln war wieder live, es gibt (nun mit Mikrofon!) die 5. Episode aus dem Sauerland (Meteoriten unter dem MIkroskop), die Teile eins und zwei von „Der Große Bär im Sternenmeer“, die Mauna Kea @ home Episode 9 (Black Hole in the Galactic Center) – und in 1/4 Stunde gibt es Astronomie an Ostern aus dem StayAtHome-Projekt der Sternwarte Peterberg im Saarland. Der Lockdown in vielen Ländern hat für klarere Luft in vielen Städten gesorgt, aber ganz so einfach ist es nicht – und die IDA ruft zur Himmelsbeobachtung auf, in der Woche 19. bis 26. April. [20:45 MESZ]

Der Mond über der Erde … zu sehen in einem echten Bild eines Wettersatelliten, des japanischen Himawari 8 vom 6. April um 3:10 MESZ [NACHTRAG: ein anderes besonders kurioses Bild]. Heute vor 50 Jahren (um 21:13 MESZ) startete die Mond-Mission Apollo 13 mit bekanntem Ausgang: die Mission in Echtzeit, Threads zur ersten Anomalie schon kurz danach und hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. In Sachen COVID-19 das Schicksal indischer Forschungs-Missionsn und der russischen Soyuz-Produktion, die Befindlichkeit der halben ISS-Crew vor ihrer baldigen Rückkehr in eine veränderte Welt und ab heute Nacht 1:00 MESZ ein Yuri’s Night 2020 Global Webcast. Und zur Zukunft der fliegenden Sternwarte SOFIA gibt es reichlich Fragen, auch vom Astrophysics Advisory Committee der NASA auf den Seiten 9-10. [19:10 MESZ. NACHTRAG: Jedenfalls hat SOFIA gerade eine neue Direktorin der Science Mission Operations bekommen]

BepiColombo @ Erde: Jede Menge Instant Science

10. April 2020

nur einen halben Tag nach dem Vorbeiflug der ESA/JAXA-Mission an der Erde, um Bahndrehimpuls auf dem Weg zum Merkur abzugeben ist auf einer anderhalbstündigen Online-Pressekomferenz von mehreren beteiligten Wissenschaftlern [NACHTRAG: alt.] rund 220 zugeschalteten Merkurfans präsentiert worden: Soviel Wissenschaft so live und so schnell von einer ESA-Mission hatte es seit der Huygens-Landung auf dem Titan nicht mehr gegeben, und es kam – bei diesem Blogger – ein Feeling wie bei den legendären JPL-PKs während der Planeten-Encounter der Voyagers oder kurz nach Marslandungen auf. Dafür herzlichen Dank, v.a. auch wegen der widrigen Umstände, denn alle Teilnehmer wurde aus diversen Home Offices zusammen geschaltet, von denen aus sie auch heute früh ihre Instrumente überwacht hatten. Die zum Beispiel dies gesehen haben:

Mit dem IR-Instrument MERTIS (ab 7 µm) wurde der Mond – hier ein LRO-Bild mit Clementine-Falschfarben – abgescannt, und das Signal von der rund 100°C kalten Oberfläche war sehr stark. Mit dem etwa 400°C heißen Merkur wird es keine Probleme geben.

Was das Magnetometer MAG sah, unter anderem von Bugschock und Magnetopause …

… und entsprechende Messungen an der Teilchenpopulation durch PICAM auf dem ESA-Orbiter und dem Mercury Electron Analyzer 2 auf dem japanischen Mitreisenden, der allerdings noch „eingepackt“ ist und nur ein paar Instrumente benutzen konnte.

Eine kuriose Messung schließlich noch vom Italian Spring Accelerometer, während BepiColombo 34 Minuten lang durch den Erdschatten flog: Da war dann plötzlich der Strahlungsdruck auf die Sonnenpanele weg – und die Lageregelung des Orbiters versuchte das – die großen Ausschläge – heftig auszugleichen. Der italienische ISA-Wissenschaftler konnte seinen Enthusiasmus über diesen Plot kaum zurückhalten: „Go, Baby!“

Keine wissenschaftlichen Instrumente sind die beiden Überwachungskameras MCAM an Bord, deren Bilder auch nicht weiter ausgewertet werden sollen – aber nett anzuschauen sind sie: hier die Erde um 5:35 bzw. 5:33 MESZ kurz vor der größten Annäherung aus 18’600 bzw. 19’999 km Abstand sowie gestern um 23:04 MESZ aus 128’000 km Distanz, auch alle Bilder und Animationen der erdnahen und der erdfernen, letztere auch interpoliert [NACHTRAG: und erstere ohne das Geflacker]. Ein bisschen MCAM-Science war bzw. ist übrigens doch noch geplant: tiefe Aufnahmen des geostationären Orbits und des Erde-Mond-Systems aus größerem Abstand zwecks Suche nach möglichem Kleinkram – und alle Rohbilder (nach Validierung) dieser ESA-eigenen Kameras kommen sogleich in öffentliche ESA-Archiv, wo sie ab kommendem Dienstag verfügbar sein sollen.

Umgekehrt wurde aber auch BepiColombo rund um die größte Annäherung von der Erde aus beobachtet: Dieses Bild bei den Antennen-Galaxien NGC 4038 und 4039 (mit einem Remote-Teleskop in New Mexico von einem Japaner aufgenommen) wurde während der PK gezeigt, und andere sind z.B. hier (Animation mit Eintritt in den Erdschatten), hier und hier sowie hier und hier zu finden. [NACHTRAG: Und BepiColombo wurde als vermeintlicher Asteroid entdeckt, was aber schnell geklärt wurde …] Der nächste Planeten-Vorbeiflug steht BepiColombo bereits im Oktober bevor: Dann guckt keiner, denn besucht wird die Venus.

Allgemeines Live-Blog vom 1. bis 9. April 2020

1. April 2020

9. April

Da flogen doch tatsächlich drei zur ISS heute, zwei Russen und ein Amerikaner – die allerdings COVID-halber besonders lange vorher schon in Quarantäne geschickt worden waren: ein Roskosmos Release mit zahllosen Fotos, die Live-Übertragung des Starts, Clips wichtiger Flugphasen hier, hier, hier, hier und hier, zwei Screenshots und Artikel hier, hier, hier, hier und hier sowie zu einem Ritual vor dem Start. Sowie doch kein Verbrechen auf der ISS, ein erneuter chinesischer Fehlstart, nach dem ein Reentry über Guam gesehen wurde (weitere Artikel hier, hier, hier, hier und hier und Visuals vom Start hier und hier und vom Reentry hier, hier, hier und hier), der nächste Starlink-Start nächste Woche geplant – und weniger Luftverschmutzung über den NO-USA wegen COVID. [23:45 MESZ – Ende]

Hier zerfällt der Kern von Komet ATLAS vor unseren Augen

auf Aufnahmen mit einem 80-cm-Newton vom (von oben) 5., 7. und 8. April, während zugleich die zentrale Kondensation der Koma verschwindet: weitere Bilder von heute (mehr), gestern (mehr, mehr und mehr) und vorgestern (mehr, mehr und mehr) und Artikel hier, hier und hier (in Spanisch, mit fiesen Grafiken). Der vielleicht ein bisschen hyperbolische Komet heißt jetzt MASTER, ferner der Jupiter gestern (mehr) und vorgestern, der Saturn gestern, was die Sonne vor hat, die Ausgabe 2/2020 des Journal for Occultation Astronomy (JOA) mit einem langen Artikel über „Baily’s Beads Observations during the Total Solar Eclipse 2019 July 2“ – und von den vielen neuen YouTube-Reihen zur Astronomie zuhause gibt es die Episoden fünf der Streifzüge durch’s Universum (zum Mond), vier der Sternführungen im Sauerland (zu Meteoriten), zwei der Sternstunden aus Berlin (zu Ostern), ebenfalls zwei des BAA Weekly Webinar (zur Venus) und eins des Kamenew Photography Video Vlog (zur Venus in den Plejaden). Während heute um 21 Uhr MESZ ein siebenstündiges Astronomy on Tap on the Couch beginnt und um 22 Uhr ein Webinar für Kinder über das DKIST vom National Solar Observatory. [19:05 MESZ]

BepiColombo im Anflug auf die Erde auf dem Weg zum Merkur: Die Bahn in geozentrischen Solar-Ekliptik-Koordinaten in der X/Y-Ebene, die am 10. April um 6.25 Uhr MESZ in 12’677 Kilometer Höhe über dem Südatlantik vorbei führt – auch Mitteilungen der ESA (mehr, mehr und mehr), von EuroPlanet und vom DLR [NACHTRAG: und noch mehr ESA-Mitteilungen hier, hier (eine Live-Sendung morgen um 17:00 MESZ) und hier, ein Thread und ein Artikel]. Sowie grünes Licht für das LargE Area burst Polarimeter (LEAP) auf der ISS, 10 Jahre CryoSat – und schon wieder wurde ein Starship-Prototyp zerstört.

Die Plattform Bartolomeo ist auf Columbus montiert worden – auch die Rückkehr zur Erde des letzten Dragon der ersten Generation, heute um 10:05 MESZ der Start der nächsten ISS-Crew (Bilder von Roll-Out u.a. und dem Betanken der Soyuz), Mitteilungen von Boeing und NASA und Artikel hier, hier und hier zu nun doch einem zweiten Crew-losen Starliner-Testflug – und im COVID-19-Kontext die Wiederaufnahme von ESA-Weltraumforschung, weiter Planungen für einen Start des Crew Dragon mit Crew noch im Mai, die Verschiebung eines GPS-Starts, eine lange Schließung des MSFC und ein deutsches Statement zum Wert der Raumfahrt. [1:15 MESZ]


7. April

Am Ende? Der Kern von Komet ATLAS hat sich gespalten!

Aktuelle Beobachtungen in China (oben: Bildpaar eines 60-cm-Teleskops) und auf La Palma (2-m-Teleskop) zeigen übereinstimmend eine stark verlängerte bzw. in zwei Teile gespaltene zentrale Kondensation von C/2019 Y4, und auch Amateur-Aufnahmen von gestern hier und hier bestätigen verdächtige Veränderungen in der Koma des mit Spannung erwarteten Kometen. Auch Bilder von vorgestern (noch eins und Vergleiche mit dem 3. und 1. bis 4. April) und vom 1. April, der Komet PANSTARRS am 1.4. und 28.3., ein Online-Chat über dieses Paper zu ʻOumuamua, vom zerbrochenen interstellaren Borisov ist eins der Fragmente verschwunden (neue Bilder) – und es gibt einen möglichen neuen Interstellar-Besucher, der mit 15 mag. sehr weit südlich steht.

Eine Feuerkugel am hellichten Tag wurde gestern über den Alpen gesehen: eine Karte aus den ersten 213 Meldungen an die IMO, Zufalls-Videos aus der Ferne hier und hier, die Aufnahme einer Allsky-Kamera in Bayern und Artikel hier und hier. Es war übrigens exakt der 18. Jahrestag des Falls der Neuschwanstein-Meteoriten – und die gestrige Feuerkugel müsste „nach erster Einschätzung [eines] namentlich nicht weiter genannten Experten aus Ondrejov auch zu einem Meteoritenfall geführt haben“, wie soeben aus dem Arbeitskreis Meteore verlautet.

Von der Feuerkugel von Samstagnacht (s.u.) ist diese Aufnahme aufgetaucht, und sie erscheint auch in diesem Zeitraffer neben der Venus: dieselbe im Detail gestern hier und hier und vorgestern, der Saturn vorgestern und am 1. April und der Jupiter vorgestern. Morgen um 4:35 MESZ ist extra-großer Vollmond mit Ostern in der Folge, was Gegenstand der „Streifzüge“ Nr. 4 im Rahmen der COVID-bedingten Online-Aktivitäten des Bochumer Planetariums ist, es gibt auch von anderen Häusern Angebote und allerlei Live-Streams, während die nordirische Luftverschmutzung abgenommen hat – und Margaret Burbidge mit 100 Jahren gestorben ist. [1:15 MESZ]

Das Streufeld möglicher Meteoriten von der o.g. Tageslicht-Feuerkugel, berechnet aus den ersten beiden Video-Clips: weitere Dashcam-Visuals hier und hier. Und mehr bedenkliche Daten zum zerfallenden Kometen ATLAS (Artikel hier, hier, hier und hier ganz unten), aktuelle Bilder hier, hier und hier und Vergleiche hier, hier, hier, hier und hier sowie der Orbit von M60B7LC, dessen interstellare Natur keineswegs klar ist, der Jupiter gestern hier und hier – und ein Nachruf auf Margaret Burbidge. [18:55 MESZ] Der Supermond heute (was das wirklich bedeutet, wie dieser Blogger 2011 die Wahrheit entdeckte und Artikel jetzt hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier), mehr düstere Prognosen für den zerbröselnden ATLAS, die Venus gestern hier und hier – und online ein Vortrag zu Mondmythen, eine Schulstunde zum schrägen Wurf aus dieser Reihe, ein Vlog von Eugen Kamenew und morgen das nächste BAA-Webinar. [23:55 MESZ. NACHTRÄGE: der Supermond hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und das Ende der Show im Morgengrauen sowie Bildersammlungen hier, hier und hier und in den Kommentaren unter diesem und diesem Posting]


5. April

Eine viel beachtete Feuerkugel gestern Abend gegen 23:45 MEZ, von der es bereits über 300 visuelle Berichte sowie Fotos und Videos gibt: hier eine Abschätzung der Flugbahn aus ersteren, auch weitere Berichte hier, hier und hier und eins der Videos. Sowie Komet ATLAS gestern hier und hier und am 2. April, dessen Helligkeits-Entwicklung und andere Parameter sicher keinen Anlass für große Vorschuss-Lorbeeren mehr geben, und was bei Borisov kaputt gegangen ist.

Die Venus jenseits der Plejaden gestern Abend, in der Nacht (nach Mitternacht Sommerzeit) und heute Abend: mehr Bilder in diesem Album sowie der heutige Anblick ganz weit und im Detail, der gestrige aus Werder und aus dem U.K., den Niederlanden, Österreich, Russland, Singapur und den Philippinen, Dreier-Montagen hier und hier, eine Vierer-Montage, nebeneinander vier und drei Nächte, ein Artikel und im Detail die Venus gestern hier (Infos), hier und hier und der Jupiter gestern hier und hier und vorgestern.

Ein ESO-Video-Clip zur Lage der Astronomie in schwerer Zeit, während die Amateur- und Populärastronomie online weiter aufdreht: z.B. eine unterhaltsame Live-Beobachtung des Mondes, eine Führung durch die Ausstellung des Planetariums Köln und sechs Stunden virtuelle Astronomie-Messe NEAF (Shopping-Kanal meets Astro-Vorträge) aus den USA, alles allein von gestern, Una curiosa historia del Universo aus der Reihe „Planetario en casa“ aus Madrid und die Planetariums-Show „Planeten – Expedition ins Sonnensystem“ von zahlreichen deutschsprachigen Planetarien als gekürztes 360°-Video für zuhause. Die IAU hat für solcherlei Aktivitäten gerade Online Astronomy@Home Awards ausgeschrieben. Und – wahrlich keine Überraschung – es gibt keinen ATT 2020. [23:25 MESZ]


3. April

Ein Anblick, den es nur einmal alle acht Jahre gibt …

Die Venus in den Plejaden heute Abend: aufgenommen mit einer Panasonic Lumix DMC-FZ300, die auf einer Balkon-Mauer und einer TV-Fernbedienung – unter dem Zoom-Objektiv, für den Blick im richtigen Winkel nach oben – ruhte, mit maximalem Zoom, 2,5 Sekunden Belichtung, Blende 2,8 und ISO 1600. Auch frühere Aufnahmen von heute aus Stuttgart, Südafrika, Frankreich, Schweden, der Schweiz und Italien (ein Screenshot aus diesem Webcast), von Rhodos, aus Indien und von der Insel Borneo sowie von gestern und gestern vs. vorgestern – und hier und hier der Anblick vor 8 Jahren. Plus die Venus im Detail vorgestern, der Mars am 9. März, die neuen Kometen C/2020 F2 (ATLAS) und C/2020 F3 (NEOWISE), der bekannte ATLAS vorgestern – und ein ein Cryostat für GUSTO, ein Terahertz-Ballon-Spektroskop.

In der dritten Sendung der „Streifzüge durch das Universum“ des Bochumer Planetariums – Teil einer Online-Offensive in schwerer Zeit – kam die Konstellation ebenso vor wie im Himmel über Hamburg der dortigen Kollegen. Ebenfalls rein online gibt es das Northeast Astronomy Forum (NEAF) morgen ab 16:00 MEZ, und am 7. und 9. April gibt es Physik-Stunden live jeweils ab 11:00 MESZ. Und so ergeht es IceCube am Südpol und anderen großen Physik-Experimenten während der COVID-Krise … [23:35 MEZ. NACHTRAG: mehr Bilder der Venus in den Plejaden – auch im Untergang nach Mitternacht MESZ – in dieser Serie und in diesem Album seit dem 1. April ungefähr von unten nach oben]


2. April

Reimar Lüst, „Steuermann der Wissenschaft“, 1923-2020

Man kennt ihn aus ARD-Studio für die Apollo-11-Sondersendung, die jeden Juli wiederholt wird, aber das war nur eine von unzähligen Rollen des deutschen Astrophysikers und Wissenschaftsmanagers Reimar Lüst, der am 31. März mit 97 Jahren verstorben ist: 1962 bis 1964 Technischer Direktor bei der ESA-Vorgänger-Organisation ESRO, 1968 bis 1970 deren Vizepräsident, 1963 bis 1972 Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik, 1972 bis 1984 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, 1984 bis 1990 Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA, 1985 bis 1986 Präsident der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte, 1989 bis 1999 Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung und noch mehr – Nachrufe und Erinnerungen hier, hier, hier, hier, hier und hier [NACHTRAG: und hier].

Das Hubble Space Telescope hat ein Zerbrechen des interstellaren Kometen 2I/Borisov beobachtet – auch ein neues Paper zu seinen physischen Eigenschaften und ein älterer Artikel. Ferner die erfolgreiche Inbetriebnahme von CHEOPS, die Auswahl der Sonnen-Mission SunRISE aus einem Schwarm Nanosatelliten (mehr, mehr und mehr), der bevorstehende Vorbeiflug von BepiColombo an der Erde (mehr und mehr), noch mehr Bennu-Felsen, was das Seismometer auf dem Mars treibt, die wechselvolle Geschichte des Mars Express, der Rover für Phobos bei MMX, das Ende der Mission von Proba V und der Start des ersten Wettersatelliten Tiros-1 vor 60 Jahren. Sowie der Konkurs von OneWeb (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr sowie mehr Links), ein japanischer Crew-Dragon-Passagier aber erstmal keine Russen (mehr), der Space Fence einsatzbereit und was von Indiens ASAT-Test immer noch im Orbit ist. Und in Sachen COVID-19 jede Menge von der ESA hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier (mehrere Missionen werden wieder betrieben) und von der NASA hier, hier und hier, Artikel hier, hier, hier, hier und hier – und eine Live-Show aus dem Nixdorf-Museum zur Quarantäne im Weltraum als Beginn einer Serie in seinem FB-Kanal jeden Dienstag & Donnerstag um 14:00 Uhr. [21:05 MEZ]


1. April

Die Plejaden-Passage der Venus steht übermorgen bevor!

Der Schnappschuss hier ist von gestern, und diese Grafiken zeigen die Situation am europäischen Abend vom 2. bis 4. April. Auch ein Press Release und ein Artikel aus nordamerikanischer Sicht, die Venus im Detail vorgestern hier, hier, hier und hier und der Jupiter gestern (mehr und mehr) und vorgestern (mehr). Sowie Komet ATLAS gestern, vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr und vor drei Tagen, die Helligkeit der drei z.Z. einstelligen, viele Fotos von ATLAS und Spekulationen über seine weitere Entwicklung hier, hier und hier.

Der erste Online-Vortrag über Gravitationswellen aus einer Serie seit heute von LIGO India – auch eine Serie von Webinaren der British Astronomical Association (Premiere in einer halben Stunde) und die Aufzeichnungen der ersten rein online abgehaltenen „Astronomy on Tap“-Veranstaltungen aus Leiden, Austin und Bonn. Und der kühne Versuch der Live-Übertragung eines ISS-Transits vor dem Mond gestern, der tatsächlich funktioniert hat. [19:30 MESZ] Das BAA-Webinar – über den Kometen ATLAS – streamt auch parallel auf YouTube, wo es auch archiviert wird. [20:00 MESZ] Die Venus naher an den Plejaden heute (weit unten) – mehr Himmlisches heute auch hier (etwas früher) und hier (1. April). Plus ein Venus-Positions-Vergleich heute und vor genau 8 Jahren, der Jupiter heute – und Spekulation über das Sonnenminimum … diesen Monat. [23:50 MESZ]