8. Juni
Das war der Venus-Transit am 3. Juni 2020 – allerdings vor der Korona der Sonne, wie sie der K-Koronograph auf dem Mauna Loa sieht [NACHTRAG: ein später Artikel dazu]! Auch Beobachtungen der Venus durch Amateure an diesem Konjunktionstag (die Story dazu, mehr hier, hier und hier und eine Serie bis zum 3.6.) sowie am 5. Juni, vorgestern (frühere Verarbeitung) und heute.
Interessante Effekte am Venusring wie am 3. gab es auch schon am 2. Juni, hier von Sharin Ahmad in Malaysia aufgenommen aber auch – z.B. hier, hier, hier und hier – übereinstimmend von anderen: Für den Ring sorgen Aerosole in der Hochatmosphäre der Sonne, die das Sonnenlicht vorwärts streuen und offenbar ungleichmäßig verteilt sind, wie sich im Gegenlicht zeigt. Auch weitere Bilder vom 2. Juni hier, hier und hier, Sichel-Serien bis zum 2.6. hier, hier, hier und hier, vom 1. Juni, eine Serie bis zum 1.6., noch mehr Bilder nahe der Konjunktion hier und hier und die Nachtseite im IR im Mai. Ferner der Jupiter gestern und am 5. Juni (mehr und mehr), 4. Juni, 3. Juni und 2. Juni, der Saturn am 3. Juni, der neue Doppelasteroid (2500) Alascattalo, die Kometen NEOWISE heute und gestern, Lemmon heute, gestern (mehr, mehr und mehr) und vorgestern und PANSTARRS gestern und seine Bahn im UMa-Kasten. Und schließlich wurde die Identität der Kometen 2013 J4 und 2019 Y2 festgestellt, war die Fleckengruppe gestern weiter auf der Sonne, werden Himmelsaufnahmen im ‚Lockdown‘ gesammelt, hat das Instrument METIS des ELT seine PDR absolviert, geht SOFIA in die Luft – und gab es mal eine Fake-Drake-Gleichung bei Star Trek. [22:55 MESZ – Ende]
7. Juni
Ein frisches Stück Jupiter, Wärmebilder von Phobos – und der Marsmaulwurf in den Boden gerammt: oben eine Amateur-Verarbeitung eines JunoCam-Bildes vom 27. Perijovium Junos, darunter Temperatur-Bilder des Marsmonds vom THEMIS-Instrument auf dem Orbiter 2001 Mars Odyssey (blau = -123°C, rot = +27°C) [NACHTRAG: ein NASA Release dazu] – und unten der aktuelle Blick an Sol 543 auf Arm und Schaufel von InSight auf dem Mars. Dort ist es, wie dem Eintrag vom 3. Juni im Missions-Tagebuch und Animationen hier und hier zu entnehmen, gelungen das HP3-Experiment mit gezielten Schlägen ordentlich in den Boden zu drücken: Nun muss sich zeigen, ob es jetzt von allein weiter geht. Auch Artikel zum Status hier, hier und hier, frühere hier, hier und hier sowie eine Karte aller Lande- und Crash-Stellen auf dem Mars. Auch eine Doku über Hayabusa 2, inzwischen auf dem Weg nach Australien, der jüngste Abstieg von OSIRIS-REx zur Inspektion der Sekundär-Landestelle auf Bennu, ein Animations-Film über Chinas Mondorbiter Longjiang-2 – und 3 Seiten über eROSITA auf SpektrRG.
Die frische Satelliten-Kette des Starlink-Starts am 4. Juni am Abend drauf über den Niederlanden gefilmt: Bald zeigten Beobachtungen, so hier, hier, hier und hier, dass die meisten Satelliten deutlich dunkler als nach dem letzten Start im April waren – schlagen hier die angekündigten Maßnahmen zur Reduzierung der Helligkeit, namentlich der Knife-Edge-Flug der Solarzellen, schon in der Aufstiegsphase an? Auch weitere Videos der neuen Kette hier, hier, hier, hier und hier, Artikel hier (letzter Absatz), hier (mit Fragen dazu), hier und hier und die nächsten Starts am 12./13. und 24. Juni. Und ein Micro-Launcher-Wettbewerb, der letzte US-Soyuz-Passagier, angebliche ISS-Touristen von SpaceX – und was ein Kosmonaut zur Lage sagt. [22:15 MESZ]
6. Juni
Die Halbschatten-Mondfinsternis gestern war mit einfachen Mitteln nachzuweisen, trotz nur mäßigen Eindringens des Mondes in die Penumbra und Maximum schon bei Mondaufgang: oben ein Bild aus Bochum mit dem Vollmond in 5° Höhe gegen 22:20 MESZ (eine Dreiviertelstunde nach dem Maximum), darunter eine Version mit mehr Kontrast und ganz unten eim ebenfalls verstärktes Bild gegen 23:00 MESZ kurt vor Ende der Finsternis – der kleine Schatten „auf vier Uhr“ war nun verschwunden. Mehr Bilder dieses Bloggers in diesem Album von unten und hier und hier, noch deutlichere Bildpaare anderer hier (auch animiert), hier, hier, hier und hier, weitere schöne Fotos in der Penumbra hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und die Aufzeichnung einer Live-Übertragung.
Da ist doch tatsächlich eine substanzielle Sonnenfleckengruppe auf die Scheibe rotiert (hier das HMI-Bild plus Ausschnitt in voller Auflösung vom SDO um 22:23 MESZ heute), auch wenn die Magnetfeld-Struktur langweilig ist: weitere Bilder der letzten Tage hier, hier und hier und von der ganzen Scheibe hier, hier, hier, hier und hier. Auch Komet NEOWISE am 3. Juni, Komet Lemmon für Australier, drei Kometen im SWAN-Instrument, der neue C/2020 K7 (PANSTARRS) – und die Reste des Kometen ATLAS aus der Sicht des Satelliten STEREO-A animiert.
Nette Leuchtende Nachtwolken heute Abend gegen 23:15 MESZ über Bochum: weitere Bilder dieses Bloggers in diesem Album sowie Aufnahmen eines anderen ganz in der Nähe. NLCs über Europa gab es auch in den Nächten 5./6. Juni (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und 4./5. Juni und aus Kanada aus der Nacht 1./2. Juni. Auch ein Rückgang von Lichtverschmutzung vg. COVID-19, eine kuriose Warnung vor einer Anomalie des Erd-Magnetfelds für Seeleute – und ein kleiner ‚Lehrfilm‘ zur Wieder-Öffnung des Planetariums Bochum gestern, das übrigen in diesem hektischen Drohnen-Video von 2:01 bis 2:05 zu sehen ist … [23:55 MESZ. NACHTRÄGE: weitere NLCs aus der Nacht 6./7. Juni hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]
4. Juni
Ist Starlink nicht mehr die größte Bedrohung des Himmels?
Heute früh um 3:25 MESZ sollen die nächsten 60 Starlink-Satelliten gestartet werden, wenn es das Wetter zulässt (die Chancen liegen bei 60%) – darunter auch einer mit dem letztens im Detail beschriebenen Visor zur Verdunklung. Inzwischen ist bekannt geworden, dass insgesamt noch etwa 80 Satelliten ohne Visor gestartet werden sollen, dann nur noch welche mit – und auch, dass SpaceX nicht garantieren will, dass damit die Helligkeit im operationellen Orbit auf 7 mag. gedrückt werden wird. Selbst wenn das klappen sollte, würde übrigens das besonders von Starlink bedrohte Vera Rubin Observatory immer noch deutliche Effizienz-Einbußen erleiden, wie eine aktualisierte Analyse im Mai aufgezeigt hat – während zuvor ein Umfrage unter zahlreichen Sternwarten auf der ganzen Welt ein ziemlich gemischtes Bild ergeben hat, mit befürchteten Schäden zwischen 0 und 100 Prozent. Und zwar keineswegs nur durch Starlink: Auf einer virtuellen Pressekonferenz von der AAS-‚Tagung‘ 236 vor ein paar Stunden (einige Slides hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier) wurde der Fokus bereits auf die anderen geplanten Megakonstellationen gelenkt, auch wenn deren Realisierung im Gegensatz zum all zu realen Starlink-Projekt (oben eine aktuelle Simulation des z.Z. geplanten Endausbaus mit 41’943 Satelliten) buchstäblich in den Sternen steht.
Aufgeschreckt wurde die Community durch die Anmeldung zehntausender weiterer Satelliten Ende Mai bei der FCC, wo sich jeder melden muss, der über den USA senden will – insbesondere 48’000 allein von OneWeb: Die bankrotte Firma hofft wohl, damit für einen potenziellen Käufer attraktiver zu werden. Die Satelliten sollen alle in einer 1200 km hohen Schale stationiert werden – die im Sommer die ganze Nacht in der Sonne liegt: Die Grafik oben aus der PK zeigt die berechnete Zahl von Satelliten einer kompletten Konstellation, die höher als 30° über dem Horizont stehen – auch um Mitternacht wären es noch rund 500. Und wenn sie mit ~8 mag. so hell wie die wenigen bisher gestarteten OneWeb-Satelliten sind, wären sie eine viel größere Bedrohung für etwa das VRO als die Starlinks, die maximal 614 km hoch fliegen sollen: Artikel zu den FCC-Entwicklungen hier, hier, hier und hier, zu Starlink an sich hier, hier und hier, zur Gefährdung des Himmels hier und hier und zu noch einer Konstellation im LEO. Aber erstmal VisorSat und die 59 fiesen Starlinks: Hier gibt’s live den Startversuch. [0:45 MESZ] Der Webcast läuft, das Wetter ist go – und es gibt neue Astronomie-Berechnungen für den geplanten Starlink-Ausbau, während die Versenkung der Satelliten vom 1. Start begonnen zu haben scheint. [3:15 MESZ]
Pünktlicher Start der Falcon 9, saubere Landung der ersten Stufe auf einem Boot (erstmals dieselbe zum 5. Mal), und das Starlink-Paket ist im Orbit; bis zum Aussetzen dauert’s nun ein paar Minuten, aber unten schon mal die Flugbahn gleich über Europa – wo Heavens Above den Überflug ab etwa 3:45 MEZ voraussagt. [3:35 MESZ] Die Rods und dann die Satelliten sind ausgesetzt: Video-Highlights und schon Fotos vom Start hier, hier, hier und hier. [3:55 MESZ] Und hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [14:45 MESZ] Beim Aussetzen des Stacks hat man wohl die Visoren des einen Satelliten gesehen, der sie erproben soll! Noch ist die Kette dicht. Und mehr Start-Fotos hier und hier – und ein Artikel über die PK zu Megakonstellationen. [23:55 MESZ]
2. Juni
Die Venussichel als fast geschlossener Ring heute und gestern am Tage: oben ein stark prozessiertes Bild von Shahrin Ahmad aus Malaysia und ein pollenreiches Roh-Video von Klaus Veit aus Fürth von heute, unten ein Bild von Christoph Gerhard von der Klostersternwarte Münsterschwarzach von gestern – weitere Aufnahmen von heute hier, hier, hier, hier, hier und hier, gestern hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier (und eine Serie bis gestern), vorgestern hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, dem 30. Mai hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier (plus eine Serie bis zum 30. Mai) und 29. Mai hier, hier und hier (plus im Untergang) sowie ein Artikel, wie es vor 8 Jahren aussah und diverse Venus-Untergänge vom 26.-30. Mai. Und noch der Jupiter heute, gestern (mehr), vorgestern und am 30. und 29. Mai (mehr), der Saturn am 31., 30., 29. und 27. Mai und der Mars gestern.
Der ‚Geist‘ von Komet SWAN gestern bei Capella von Michael Jäger aufgenommen: weitere Bilder von gestern hier und hier, vorgestern, dem 30. Mai und dem 29. Mai hier und hier, sowie der erst recht geisterhafte ATLAS aus Sicht von STEREO A (auch animiert und diskutiert) und eine Zerfalls-Sequenz, Lemmon vorgestern, am 30. Mai hier und hier, 29. Mai (mit NEOWISE), 28. Mai und 26- Mai, NEOWISE am 29. Mai, PANSTARRS vorgestern, am 29. Mai und 28. Mai, C/2017 K2 (PANSTARRS), der erst Ende 2022 in Sonnennähe ist, derzeit, eine Feuerkugel über Armenien und der Türkei, die Frage des Sonnen-Minimums – und die Region, die den M-Flare machte, hatte nach dem Erscheinen auf der Scheibe keine Flecken.
Eine doppelte Erscheinung leuchtender Nachtwolken konnte dieser Blogger am Morgen des 31. Mai von Witten aus über Bochum beobachten: ein fernes Feld tief im Norden, durch Extinktion gedämpft, und ein paar Fasern hoch im Osten: weitere Bilder hier, hier und hier und noch viel mehr oben in diesem Album sowie von anderswo aus der Nacht hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und zum weiter schalten hier und hier. Auch in den folgenden drei Nächten gab es NLC, vom 31. Mai zum 1. Juni (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), letzte Nacht in Kanada und auch heute Nacht wieder. [23:35 MESZ]
So detailreich ist die neue geologische Karte des Mondes, die die USGS kürzlich fertig- und zur Verfügung gestellt hat: Die Unified Geologic Map ist erstaunlicherweise die erste standardisierte Mondkarte überhaupt. Auch ein weiterer Tiefflug von OSIRIS-REx, die Slides und der Ton eines virtuellen Town Hall Meetings der NASA-Wissenschafts-Abteilung, die russischen Pläne für den Astro-Satelliten Spektr-M und wie CHEOPS die Exoplanetologie befruchten soll. Sowie Satelliten-Messungen der Wasserklarheit in Venedig und der Emission von Methan in COVID-19-Zeiten, Citizen Science vs. KI bei der Durchforstung des GEO, 50 Jahre ESA-Konvention, ein Grund zum Feiern, die Rückkehr des Guyana Space Center und der Vega-Raketen – und zwei chinesische Starts: Berichte und Bilder hier, hier, hier, hier und hier bzw. hier und hier. [21:45 MESZ]
Das war’s erstmal mit zwei „Streifzügen die Woche im Rahmen des Bochumer Projekts „Planetarium @ home“, da das Haus diese Woche wieder öffnet (in der 20. Ausgabe geht es um den Himmel im Juni, v.a. die Halbschatten-MoFi am 5. und die Ring-SoFi, und Highlights Ende Mai) – aber mit geringerer Kadenz geht es weiter und auch wieder häufiger während einer Umbaupause ab Ende Juli. Andere aktuelle Videos: die VSW Hagen über NLCs, die Stargazing Highlights für Anfang Juni, eine virtuelle Starparty, ein Vortrag über Sonnenfinsternisse in der (indischen) Geschichte, der Jupiter live am 30. Mai und Our planet from Space mit Tim Peake.
Die dritte Pressekonferenz „Galactic Center To & Fro“ heute (beginnend mit der wüsten Demo einer Virtual-Reality-Darstellung des Galaktischen Zentrums aus Sicht des Röntgen-Satelliten Chandra) von der 236. AAS-„Tagung“, die diesmal komplett online stattfindet, was gar nicht schlecht zu sein braucht: auch die PKs Nr. 2 und Nr. 1, der Kanal für alle, erste „Konferenz“-Berichte hier und hier – und ein Online-‚Poster‘, das sogar spricht, über Sonnenfinsternis-Verarbeitung.
Ein nächtlicher Zeitraffer, bei dem der Himmel steht und die Erde sich dreht – sowas gab’s aber auch früher schon. Ferner das Europlanet 2024 RI Telescope Network aus kleinen Teleskopen für Planeten-Beobachtung, die südafrikanische Ratifikation der SKA-Konvention, das Projekt AtLAST einen großen Radioteleskops für Sub-mm-Astronomie, ein Press Release und ein Artikel zur Messung von Lichtverschmutzung aus dem Orbit, Lampen-Spektroskopie in Chile – und wie die ISS gründlich missverstanden wurde. [19:30 MESZ]
5. Juni 2020 um 23:38 |
[…] 23:16 MESZ dann noch in einem Wolkenloch im Südosten nach den vor knapp zwei Tagen gestarteten Starlinks Ausschau gehalten: Zu sehen war nur ein heller und schneller Satellit auf der korrekten […]
29. Juni 2020 um 01:16 |
[…] dritte PK wurde hier schon gezeigt („Die dritte Pressekonferenz …“) und diskutiert – stattdessen hier eine […]
3. Juli 2020 um 21:12 |
[…] ersteigert – und zumindest dessen ursprünglicher Plan mit 48’000 Satelliten würde die Astronomie weit stärker bedrohen als Starlink, wo man energisch an Gegenmaßnahmen arbeitet (wofür auf der Tagung große Anerkennung gezollt […]
9. August 2020 um 00:01 |
[…] hier, hier, hier, hier und hier. Zum Komplex Mega-Konstellationen – bereits ausgiebig im Mai, Juni und Juli gibt es allgemein und speziell in Sachen Starlink das schnelle Ende von Satellit 1440, […]
28. August 2020 um 02:30 |
[…] (Früh-)Jahr wird die Problematik allmählich systematisch verstanden, wie in Artikeln vom Mai, Juni, Juli und August anhand von Dokumenten und zwei großen Tagungen bereits ausführlich dargestellt […]
4. Mai 2023 um 22:57 |
[…] Mondaufgang zusammengefallen und danach für’s bloße Auge nichts zu erkennen gewesen, ein fotografischer Nachweis dagegen möglich. Auch Artikel hier, hier, hier, hier und hier. [23:45 […]