Archive for Januar 2021

Allgemeines Live-Blog vom 26. 1. bis 7. 2. 2021

26. Januar 2021

7. Februar

Rund 20 Beobachtungsflüge von SOFIA mit Köln als Basis

sind vom 9./10. Februar bis 12./13. März geplant – die erste komplette Kampagne aus Europa (sonst ist die fliegende Sternwarte entweder in den USA oder Neuseeland stationiert): oben die Ankunft am Flughafen Köln-Bonn am 4. Februar, darunter die bereits im Detail geplanten nächtlichen Routen aus der PK unten kurz vor der Landung; auch eine Sonderseite des Flughafens, eine PM des DLR und ein Press Release von USRA und NASA. Am selben Tag wurden auch die SKA-Organisazion gegründet, der ESO oder CERN vergleichbar: Statements von der AG und anderen und Artikel zur Gründung und der Gefährdung des SKA durch Mega-Konstellationen. Ferner der 20. Jahrestag des Green Bank Telescope, was speziell gefeiert wird, das 96-seitige White Paper “The Future of the Arecibo Observatory: The Next Generation Arecibo Telescope”, ein neues Instrument für’s VLT, der Tertiär-Spiegel für das ELT, was das 5-m-Teleskop des Palor Obs. gebracht hat und Aufbruchsstimmung am Yerkes Observatory, quasi eine Volkssternwarte geworden. Sowie ein neues Werbe-Video für das hier selbst ausprobierte eVscope (weitere Erfahrungen und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier), das die Gewinnzone erreicht hat und für weitere Entwicklungen nach Investoren in den USA sucht.

Das Protokoll einer vergeblichen Suche nach Meteoriten nach der europäischen Feuerkugel vom 2./3. März 2020, aus einem Vortrag über Meteoriten des Altmeisters Addi Bischoff ab Minute 53 – auch eine Feuerkugel über Bayern vorgestern, eine Feuerkugel über Malaysia (ein Video und mehr), der neue Komet C/2021 B3 (NEOWISE), die Entdeckung Hyakutakes vor 25 Jahren und ein weiterer Erd-Trojaner. Sowie der Mars am 4.2., 3.2. und gezeichnet 1.2., weitere sehr kleine Sonnenflecken hier, hier und hier, Artikel über die SoFi 2020 und einen besonders energischen SoFi-Jäger, leider eine schlechte Bildmontage der SoFi 2015 als Aufmacher des Portfolios des Gewinners eines Foto-Wettbewerbs (Beweise für die Manipulation in der Diskussion unter dem Posting und in diesem Thread; kritiklos gefeiert wurde das „Foto“ z.B. hier, hier und hier), Vorträge zum Himmel im Februar und ein paar aktuellen Entdeckungen und der Hubble-Konstanten-‚Tension‘ (ab Minute 5), ein 21 Jahre alter Artikel über Planetarien in Deutschland – und die Astro-Messe AME gibt auf, endgültig. [0:15 MEZ] Eine ungewöhnliche Solargrafie mit einer Sternwarte im Vordergrund. [17:35 MEZ] Und der schlappe Beginn des 25. Zyklus der Sonnenaktivität. [20:55 MEZ – Ende]


3. Februar

Frühestens im September fliegen die ersten Astronauten mit einem Starliner, hier das Exemplar für den erzwungenen zweiten crewlosen Test frühestens am 25. März, sagt Boeing jetzt – bis dahin sollte der Crew Dragon schon dreimal mit Besatzung geflogen sein und der 4. Start bevorstehen. Auch ein neuer Klima-Posten bei der NASA (mit wenig überraschender Besetzung), ESA und NASA Releases zu Satelliten als Klima-Forscher, Planeten in LASCOs Gesichtsfeld, eine neuartige Antriebs-Idee („Alfvenic reconnecting plasmoid thruster“), ein Soyuz-Start im Schneetreiben mit geheimem Satellit (ein Video und Artikel hier und hier) – und entgegen zeitweiliger Planung starten morgen doch keine zwei Falcons mit Starlinks in nur 4 Stunden Abstand: Der zweite Start rutschte auf den 5.2., aber der andere bleibt für den 4.2. 7:19 MEZ geplant, der Webcast kommt hier. [23:55 MEZ. NACHTRAG: mehr zum NASA Climate Adviser. NACHTRAG 2:

Das erste Starlink-Paket diese Woche ist pünktlich gestartet und je nach Standpunkt vor dem Mond (wie das geplant wurde; mehr, mehr und mehr) oder knapp vorbei (mehr) geflogen, danach ist die Unterstufe zum 5. Mal gelandet. Auch die üblichen Strichspuren hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein Video aus der Ferne. NACHTRAG 3: Die Satelliten sind ausgesetzt … dazu ein paar Artikel der letzten Tage zu dieser und anderen realen oder geplanten Mega-Konstellationen – wobei auch der geheimnisvolle Satellit, den gerade OHB starten ließ, mitmischt – vom 2.2., 1.2. (mehr, mehr und mehr sowie OHB selbst dazu), 29.1., 27.1. und 26.1. (mehr). NACHTRAG 4:

Bilder vom Start hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch eine detaillierte Erklärung des Chefs, warum der InSight-Maulwurf nicht in den Mars-Boden wollte, Neujahr auf dem Mars am 7.2., der polare Vortex mit Aeolus untersucht und die 1. Ausgabe eines Newsletters zu China in der Raumfahrt. NACHTRAG 5: Der zuletzt auf Sonntag verschobene Starlink-Start ist erst einmal ganz abgesagt, da es Probleme mit der Rakete gibt und Ende kommender Woche schon wieder einer auf einer anderen Rampe angesetzt ist. Dafür hat SpaceX den Start-Auftrag für SPHEREx bekommen, den Spectro-Photometer for the History of the Universe, Epoch of Reionization, and Ices Explorer der NASA, der frühestens 2024 startet, und gab es einen Start in China – während die ESA und JAXA künftige Kooperation besprochen haben]


2. Februar

Ein guter Flug und wieder eine Bruchlandung am Schluss – weil ein Raptor-Triebwerk versagte – beim Starship-Test SN9 in Texas heute ab 21:25 MEZ, bei dem die Rakete planmäßig bis 10 km hoch gestiegen und dann wieder zurückgekehrt war; es gab aber Telemetrie satt bis zum bitteren Ende, so dass erneut einiges gelernt worden sein dürfte: oben Standbilder aus den drei Webcasts hier, hier, und hier, auch Videoclips hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, eine Zeitlupe, Standbilder hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Fotos hier, hier und hier, Artikel hier, hier, hier und hier und frühere hier, hier und hier. Ferner hat das deutsche Startup HyImpulse einen Raketenstart im Spätsommer angekündigt – und es werden drei weitere Service-Module für Orion in Europa gebaut: weitere Press Releases hier und hier, ein Event-Video und ein Artikel. [22:45 MEZ. NACHTRÄGE: ein SpaceX Press Release zu SN9, die wohl besten Video-Sequenzen und die Überreste vom Boden aus hier und hier und aus der Luft gesehen, rekonstruierte Flugprofile von SN9 und SN8, Foto-Alben von SN9 hier, hier und hier, weitere Video-Stills, Videos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und Scherzchen hier, hier und hier]


1. Februar

Vor 50 Jahren starteten zum sechsten Mal Menschen Richtung Mond mit Apollo 14 am Abend MEZ des 31.1.1971: trotz einer Katastrophe (Apollo 1) und einer Beinahe-Katastrophe vor nicht mal einem Jahr (Apollo 13) auf den Tag genau 10 Jahre nach dem ersten Raumflug eines Menschenaffen (noch suborbital), der Schimpansen-Legende Ham – der wiederum auf den Tag genau drei Jahre dem ersten erfolgreichen amerikanischen Orbitalstart überhaupt von Explorer 1 gefolgt war. So schnell ging das damals – während heute die USA den Fuß vom Artemis-Gas nehmen. Auch ein Stereo-Paar von Curiosity, bald Proben von Hayabusa 2 in der Schweiz und wie sie beim Schütteln klangen – und die Rakete Stardust 1.0 kam gut 1.2 km hoch bei einem Teststart: eine kuriose Live-Übertragung, mehr Bilder hier und hier und ein Video aus der Ferne. [0:55 MEZ]

Viel besseres Videomaterial des Tests und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch ein Fehlstart in China mit einer Hyperbola 1 (ein paar Bilder dazu), ein Raketen-Test im Iran (ein Video-Clip dazu), bald wieder ein Flug des SpaceShipTwo, ein Ausfall der Wetterberichte vom Mars von InSight, die Abreise der alten Raketen-Stufe, die die Erde zeitweise als Mini-Mond 2020 SO begleitete – und gerade läuft wieder eine EVA an der ISS, die 234. insgesamt. [17:20 MEZ] Die EVA ist zuende gegangen (mehr, mehr, mehr und mehr), auch mehr zum iranischen Start und chinesischen Fehlstart und die Woche ab dem 21.2. als Ziel für den zweiten SLS-Test. Sowie die JunoCam-Bilder vom 31. Perijovium analysiert (mehr), ein kurioses MRO-Bild und der Imaging X-ray Polarimetry Explorer vor Tests. Und beim kurzen privaten Crew-Dragon-Orbitalflug „Inspiration 4“ vielleicht schon Ende dieses Jahres darf auch ein Amerikaner kostenlos mit, der an einem Gewinnspiel teilgenommen haben wird: Press Releases hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier und hier. [23:45 MEZ. NACHTRÄGE: und hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier plus ein TV-Clip und der Superbowl-Spot sowie die NASA zur heutigen EVA, die ESA hier und hier zu der vorangegangenen am 27.1. und die NASA zu beiden EVAs]


30. Januar

Eine Feuerkugel über Sachsen gestern früh, hier eingefangen von André Knöfel: auch das Video, aus dem dieses Summenbild entstand, visuelle Beobachtungen und mehr Berichte hier, hier und hier in den Kommentaren. Ferner was der neue Komet Leonard noch schaffen könnte, ein paar kleine neue Sonnenflecken, was man beim Scannen alter Fotoplatten entdecken kann – und der Atmosphären-Chemiker und Nobelpreis-Träger Paul Crutzen ist gestorben, mit 87: ein Nachruf [NACHTRÄGE: weitere hier und hier].

Eine Live-Tour durch die fliegende Sternwarte SOFIA, die sich weiterhin zur Wartung in Hamburg befindet: auch das Paper „Direct measurements of atomic oxygen in the mesosphere and lower thermosphere“, quasi ein Abfall-Produkt der Astro-Flüge. Weitere neue Videos: Vorträge über Big Data in der Astronomie, diverse Planets missing from our Solar System, den Mythos von der Flachen Erde und Polarlichter und eine Mini-Doku über einen Fahrrad-Stunt während der totalen SoFi in Chile letzten Monat … leider im Regen, der just diese Gegend geplagt hatte. [23:55 MEZ]


28. Januar

Der Planetarische Nebel ESO 455-10 auf einer Hubble-Aufnahme mit der WFC3 – auch das Sonnensystem aus der Sicht von Parker Probe, Solar Orbiter und STEREO (mehr, mehr und mehr), ein Outreach-Plan für PUNCH, die Details der Abreise von OSIRIS-REx von Bennu, ein Vortrag über Hayabusa 2, das Scheitern des Mars-Maulwurfs, ein Nachruf auf Hans Balsinger, Sentinel 3 und globale Feuer-Trends, Satelliten mit 10 cm Boden-Auflösung, die Satelliten-Reibung in der Thermosphäre, von einer virtuellen Town Hall zur NASA-Weltraum-Forschung am 25.1. die Slides, eine Aufzeichnung und Highlights für 2021, plus das Raumfahrt-Jahr 2020 in epischer Breite. Und in Sachen ISS frühestens am 25. März der nächste Flug des Starliner, die Sache mit den Löchern, die erste private Mission 2022 (mehr, mehr, mehr und mehr), viele Bilder der Aurora von Bord (mehr) – und die erste EVA 2021 u.a. mit Arbeit an Columbus hat gestern stattgefunden: ein Artikel. [1:15 MEZ] Und noch einer.

Das 20’000. Bild der Kamera CASSIS auf dem Mars-Orbiter TGO – auch ein Paper über den Multi-Payload-CubeSat Aalto-1 mit u.a. einem NIR-Hyperspektral-Imager, wachsendes Interesse der ESA an KI – und einem Sirius-Satelliten geht es wohl schlecht. [16:20 MEZ. NACHTRÄGE: wie MAVEN und der MRO die Perseverance-Landung unterstützen, die Suche nach einem Träger für den Europa Clipper, eine enorme Zahl Papers auf Basis der Gaia Data Releases 2 und 3, wie man bei Hubble mit COVID-19 zurecht kam, das OIG zum Umgang der NASA mit Raummüll, frühestens der 20.4. als Starttermin für Crew 2 (mehr), vier neue Kosmonauten ausgewählt – und ein Start in China von 3 Satelliten zur Schiffs-Verfolgung, Yaogan-31.

Derweil kam es zu anhaltendem Zoff zwischen der FAA und SpaceX vor dem Starship-Test SN9, der vielleicht am Montag erlaubt wird (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr): Inzwischen ist auch SN10 schon neben SN9 aufgestellt worden, wie dem Bild oben – und vielen anderen wie hier, hier und hier bei Sonnenuntergang, hier und hier mit aufgehendem Mond an zwei Abenden, hier im Morgengrauen, hier und hier aus der Luft oder hier – oder diesem Video zu entnehmen ist. Und es wird doch ein zweites Hot Fire in ein paar Wochen (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) der Core Stage des umstrittenen SLS geben, ein Hot Fire eines einzelnen neuen RS-25 fand letztens statt – und auch die Oberstufe der Ariane 6 wird bald so einen Test erleben, während die Start-Plattform der Vulcan unterwegs war]


26. Januar

Da gehen sie hin, die Aktivitätsregionen Nr. 2798 und 2797, die vielversprechend angekommen waren: SDO-MHI-Bilder vom Abend oder Nachmittag des 20., 21., 22. und 23. Januar und von gestern – auch andere Sonnenbilder von gestern (die AR 2799; mehr), vorgestern (mehr) und dem 22. Januar (mehr und mehr) und 21. Januar (mehr). Ferner der Mars am 23. Januar (mehr) und 20. Januar, eine große Serie der Erscheinung und eine Auswertung nach dem Perigäum, eine belgische Feuerkugel am 22. Januar mit möglichem Meteoritenfall (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), eine Feuerkugel über Spanien am 21. Januar [NACHTRAG: mehr], ein überraschender Meteor-Ausbruch am 18. Januar, die Supernova 2021J in NGC 4414 mit z.Z. rund 12.5 mag. (mehr Links), eine Aurora über Norwegen gestern Abend, die Arbeiten an der Ruine von Arecibo und was ein Ersatz-Teleskop leisten könnte, viel Astronomie-Geschichte hinter einem Foto von 1933, die astro-reiche Videoserie „Objectivity“ der Royal Society – und der nächste ATT am 8. Mai wird digital: die erste Ankündigung. [1:15 MEZ]

Eine Rakete startet 143 (!) Satelliten: Rekord!

24. Januar 2021

Sagenhafte 143 Satelliten gleichzeitig – ein Rekord mit einigem Abstand – waren heute an Bord, als eine Falcon 9 am Cape zur Mission „Transporter-1“ abhob: 133 für zahlreiche Kunden und 10 firmeneigene Starlinks: hier abwechseln Bilder vom Start und vom Satelliten-Wust (weitere Bilder hier und hier, die Satelliten identifiziert hier und hier und ein Scherzchen), bei der Montage und während des Aufstiegs unmittelbar nach Abwurf der Nutzlastverkleidung; weitere Bilder vom Start auch hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und von späteren Flugphasen hier und hier (!).





Aufzeichnungen von drei Webcasts der Mission und dazwischen zwei weitere Videos vom Start: aus dem oberen von SpaceX selbst auch Clips vom Start, etwas später, der Landung der 1. Stufe nach ihrem nunmehr 5. Einsatz auf der OCISLY und dem Aussetzen des Starlink-Pakets ganz am Schluss, Screenshots vom Start, den Starlinks vorm und beim Aussetzen und von den eingesammelten Hälften der Nutzlast-Verkleidung sowie der Live-Stream eines Kunden, weitere Videos aus der Ferne hier, hier, hier und hier – und Live-Streams von gestern von SpaceX und einem deutschen Kunden, als der Start wegen zu hohen Boden-Elektrizität abgesagt wurde.

Das Aussetzen der Starlinks (auch eine britische Seite und Artikel hier, hier und hier: Die 133 anderen Deployments davor über 18 Minuten hinweg waren kaum zu sehen gewesen, dafür Press Releases (vor oder nach dem Start) zu SOMP2b (mehr), PIXL-1, V-R3X (mehr), NanoRacks, PTD-1, HawkEye 360, Kepler, Spaceflight, ExoLaunch und Planet, Artikel vor dem Start hier, hier, hier, hier, hier und hier, zahlreiche Updates und Diskussionen und Artikel nach dem Start hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. NACHTRÄGE: und hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie Press Releases von ICEYE, D-Orbit, GHGSat, ExoLaunch, SpaceFlight, Planet (und ein Interview mit deren CEO) und Phase Four, die Anwesenheit von Lasern auf den polaren Starlinks (Artikel hier und hier dazu), das Start-Bild mit dem besten Licht und die erreichte Bahn des Satellitenschwarms, vorerst alle beieinander.

Allgemeines Live-Blog vom 16. – 22. Januar 2021

16. Januar 2021

22. Januar

PHANGS-HST: 38 nahe Galaxien in hoher Winkelauflösung

Als der Beitrag aus dem Weltraum zum Beobachtungsprogramm „Physics at High Angular resolution in Nearby GalaxieS“ mit ALMA plus HST und VLT sind diesen Monat die Bilder von 38 der Galaxien mit dem HST veröffentlicht und in diesem Paper beschrieben worden: hier eine WFC3-Aufnahme von NGC 4535. Auch die Tage eins, zwei und drei (22 Stunden!) der indischen Tagung „International conference on Five years of AstroSat“, das Paar Jupiter & Saturn jetzt in LASCO 3 nahe der Sonne, Chinas Advanced Space-based Solar Observatory (ASO-S), das nächstes Jahr starten soll – und wie man Elefanten besser aus dem Orbit zählt: Artikel hier und hier. [23:05 MEZ]

Ein Hotspot auf dem Jupiter am 16. September 2020, parallel aufgenommen vom nördlichen Gemini-Teleskop und der Raumsonde Juno bei ihrem 29. Perijovium – einmal mehr hat das SwRI hier die Bildverarbeitung Amateuren überlassen. Auch die Messung der Tiefe des größten Sees auf Titan, der frühe Mars wie Island aus Curiosity-Sicht, die weitere Reise von Chang’e-5 zum Lagrange-Punkt 1 vor der Sonne, das Ende des 26. Mondtages für Chang’e-4, ein laaanger Mond-Film aus alten Kaguya-Bildern neu bearbeitet – und ein dicker Mond-Stein von Apollo 17 nun im Oval Office ausgestellt (3. Bild von unten): die genauen Fund-Umstände, der Moment des Einsammelns, was er eigentlich bedeutet und ein ausführlicher Artikel. [23:35 MEZ]

Das gigantische Feuerwerk zur Inauguration über DC aus dem Orbit gesehen von Maxar WorldView-3 – und jede Menge bibbernde Bernies mit Weltraum-Bezug verlinkt (Mi, 20. Januar; „Das Meme der kalten …“). Ferner eine neue 34-m-Schüssel des Deep Space Network in Spanien, der neueste Starlink-Train frisch über Neuseeland, Antriebs-Experimente mit Beihangkongshi-1 und der Green Propellant Infusion Mission (GPIM), Nutzlast-Buchungen der ESA auf der ISS-Plattform Bartolomeo, eine akustische Kamera zur Löcher-Suche auf der Station, eine Test-Zündung der Vulcan-Rakete, ein weiterer Update zum SLS Green Run (keine Entscheidung über einen zweiten Test) – und wie es unter Biden mit Artemis weiter gehen mag. [23:45 MEZ – Ende]


20. Januar

Drei Starts innerhalb von 21 Stunden sind gerade geplant, und den Anfang hat bereits gestern um 17:25 MEZ eine Langer Marsch-3B in China mit dem Mobilfunk-Satelliten Tiantong 1-03 gemacht: Es sollen heute um 7:58 MEZ eine Electron in Neuseeland mit einem geheimnisvollen deutschen Satelliten (siehe unten, „Der 14. Testflug …“) und um 14:02 MEZ eine Falcon 9 am Cape mit Starlink-Satelliten folgen – und am übernächsten Tag gleich noch eine Falcon 9 daselbst. [3:35 MEZ. NACHTRG: ein weiterer Artikel zum China-Start]

Und es hat geklappt mit dem Trio – hier ist schon mal der Start Nr. 2, mit dem endlich namentlich bekannten deutschen Geheim-Satelliten: der Webcast, die Highlights daraus und ein Standbild und Artikel hier, hier und hier. Zum abgebrochenen SLS-Test gibt es inzwischen mehr Erkenntnisse, wonach nichts Schlimmes passiert sei und nur ein Sensor zu empfindlich eingestellt war – aber ob der Test wiederholt wird (die Stufe kann nur insgesamt 9-mal betankt werden), ist weiter unklar, und auch in einer Telecon letzte Nacht gab es kaum weiteres zu hören: Artikel hier, hier, hier und hier. Auf der ISS ist derweil Gewitter-Forschung betrieben worden, bei einer Eva wird der Funk verbessert, es gibt jede Menge Bilder des letzten Moduls Nauka, wobei Russlands weitere ISS-Pläne diffus bleiben, die Software des unglücklichen Starliner ist erneut qualifiziert worden, und das Saffire-Experiment lief auf dem Cygnus. Schließlich ein Blick auf die wahrscheinliche Raumfahrt-Politik Präsident Bidens (auch Artikel hier und hier und ein Abschiedswort von Bridenstine als NASA-Chef) – und der Abriss einer historischen Start-Plattform am Cape, die Apollo wie der Shuttle nutzten. [19:30 MEZ] Eine Strichspur des Starts und was die Electron im Orbit hinterließ und Bidens größte Weltraum-Aufgaben sind, mal wieder Sonnensegel-Pläne bei der NASA, die Parker Solar Probe im Perihel [NACHTRAG: ein NASA-Blog-Eintrag dazu] – und 5000 Gaia-Papers in 1000 Tagen seit der Data Release 2 erschien.

Nach dem jüngsten Start sind nun 952 Starlink-Satelliten im Orbit (von 1015 gestarteten), davon ca. 934 brauchbar: der Webcast, daraus das Aussetzen und Standbilder hier, hier und hier (die Landung der 1. Stufe nach ihrem 8. Einsatz, ein Rekord), Start-Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, andere Videos hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier [NACHTRÄGE: und hier, hier, hier, hier und hier]. Und zu den diversen Mega-Konstellationen Papers zur Helligkeit von Starlinks der Typen mit VisorSat (6.0 mag., nicht genug Effekt) und Darksat (eh aufgegeben) und der OneWebs (7.6 mag., o.k. aber schädlich weil wegen hoher Orbits langsamer am Himmel), die Häufigkeit von Starlink-Annäherungen an Satelliten, eine Updates-Seite der AAS, ein neues deutsches Statement (mit Stand Ende 2019, dabei ist 2020 viel – meist Positives – passiert) und Artikel von heute, gestern (mehr), dem 15.1., 14.1., 12.1. (mehr und mehr), 10.1., 9.1. (mehr), 8.1. (mehr), 4.1., 1.1. 2021 und 29.12. und 28.12. 2020. [23:25 MEZ]


19. Januar

Die „aktive Länge“ der Sonne ist wieder auf der Scheibe

mit gleich zwei bipolaren Fleckengruppen nebeneinander: SDO-HMI-Bilder von heute 23:23 MEZ, 23:15 MEZ (Magnetogramm) und gestern 19:20 MEZ, auch weitere von heute und vorgestern sowie eine Rekonstruktion der Sonnenaktivität 1000 Jahre zurück über Messungen von radioaktivem Kohlenstoff in Baumringen und eine brandneue Sammlung von Satelliten-Fotos und -Videos des Mondschattens auf der Erde bei totalen und ringförmigen SoFis bis 1979 zurück (von der letzten gibt’s derweil noch eine weitere Verarbeitung von Korona + 2 Kometen, mehr zum koronalen Massenauswurf und ein Video über Flugzeug-Beobachter). Und noch der Komet C/2021 A2 (NEOWISE) gestern, Berichte über die Quadrantiden 2021 und Geminiden 2020 – und eine Online-Starparty vom Curiosity Peak Observatory in Kalifornien. [23:55 MEZ]


18. Januar

Virgin Orbit gelingt Start 10 kleiner Satelliten von Flugzeug

Nach dem Fehlstart beim ersten Versuch hat es dem Launcher One von Virgin Orbit gestern beim zweiten Start von Flugzeug „Cosmic Girl“ über dem Pazifik tatsächlich in den Orbit geschafft – auch wenn man danach noch Stunden bis zur Bestätigung warten musste, dass die zehn Mini-Satelliten, die die NASA quasi als Zugabe mitgegeben hatte, tatsächlich ausgesetzt worden waren: weitere Bilder vom Abheben des Fliegers hier, hier, hier, hier und hier und dem Abwurf des Launcher One aus der Ferne hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier und hier. [0:00 MEZ]

Ein Bild der Zündung der 1. Stufe der soeben abgeworfenen Rakete aus einem Begleitflugzeug: auch ein Video der Szene, eine Mini-Doku über die Mission, zwei Bilder von Bord der Rakete (Staging und Payload nach Abwurf des Fairings), die Ortung von 12 Objekten im Orbit (Oberstufe, 10 Satelliten, ein Mysterium), Statements von Richard Branson und der UKSA und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [22:35 MEZ. NACHTRAG: und hier] Zum SLS-Test-Debakel gibt es außer einem Tweet des NASA-Chefs, der sagt, zumindest sei alles heil geblieben und auf das Artemis-Blog verweist (wo sich bisher nichts tut), keine Neuigkeiten: Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und der Test-Stand damals & heute und von vorgestern Fotos aus der Luft und ein Video aus der Ferne.

Zwei Kometen gleichzeitig im Sturzflug auf die Sonne hat der Satellit SOHO heute früh beobachtet (der andere ist u.r.): ein LASCO-C2-Bild von 2:40 MEZ, auch eins davor, zwei danach hier und hier [NACHTRAG: eine Animation] und die Kometen gestern in LASCO 3 hier und hier und in einem Vorschau-Bild von STEREO. Auch die Regeln für die Verteilung der Chang’e-5-Proben vom Mond weltweit (mehr und mehr), ein MRO-Bild von Gullies auf dem Mars in 3D, ein „Perseverance“-ähnliches Wort derzeit auf Platz eins bei einem Namens-Wettbewerb für Chinas Mars-Rover – und heiße Überraschungen auf dem abgedockten Cygnus. [23:50 MEZ]


16. Januar

Finaler Test der ersten Stufe für das 1. SLS abgebrochen

Um 23:27 MEZ hatte der verspätete finale „Green Run“-Test der Core Stage des Space Launch Systems schließlich begonnen, und die erste Minute lief auch gut – aber dann war’s schon vorbei: eine Major Component Failure. Mindestens die ersten 4 – und am liebsten die vollen 8 – Minuten des SLS-Flugprofils wollte man durchspielen … jetzt (so behauptet jedenfalls der NASA-Kommentar) wird die Stufe zum Cape abtransportiert: Videoclips des Tests und Standbilder bzw. Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:35 MEZ] Trotz des Abbruchs behauptet ein Artemis-Tweet, dass genau diese Core Stage bei ihrer nächsten Zündung zum Mond fliegen soll [NACHTRAG: der Tweet wurde gelöscht] … was ein Ex-Shuttle-Manager aber nicht glaubt. [23:50 MEZ. NACHTRAG: eine NASA-Blog-Notiz zum kurzen aber wenigstens farbenfrohen Test weiß nichts Neues und verweist auf eine PK um 1:30 MEZ – auch vier relevante Aspekte der Pleite hier, hier, hier und hier. NACHTRAG 2: Die PK wurde verschoben, auf 2:00 MEZ – und eine komplette Aufzeichung des verpatzten Tages und ein Video aus der Ferne der entscheidenden Sekunden. NACHTRAG 3: Auf der PK heißt es, dass das den Abbruch auslösende MCF-Signal auftauchte, als alle 4 Triebwerke scheinbar gut liefen – es könnte was mit den geplanten Schwenkbewegungen der Düsen zu tun gehabt haben (da war an einem Triebwerk eine Art Blitz zu sehen), aber man weiß offenbar noch praktisch nichts über die Kausalkette. Die Triebwerke könnten es in 3 bis 4 Wochen erneut versuchen, sollte man den Test wiederholen wollen. NACHTRAG 4: ein NASA Release und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]

Der erste Crew Dragon der neuen Generation hat die ISS verlassen und ist mit reichlich Experimenten gefüllt in der Nacht zu vorgestern problemlos gewassert: Videoclips vom Ablegen und angeblich vom Atmosphären-Eintritt und Artikel hier und hier, auch neue Solarzellen für ISS, ab diesem Jahr generell alle Soyuz-Flüge nach dem superschnellen Schema und Missions-Vorbereitung im Pool. Ferner der Baubeginn von Chinas Raumstation noch dieses Jahr, über 50 Starts am Cape und 10-20 Starts von Arianespace dieses Jahr und eine ESA-PK zum Jahresbeginn mit dem scheidenden und dem – bereits im Märzkommenden General-Direktor. Und heute ab 22:00 MEZ (vorgezogen!) steht ein entscheidender Triebwerks-Test des SLS an, der entscheidet, ob noch dieses Jahr der erste Start möglich ist: Artikel hier, hier, hier und hier. [21:35 MEZ] Jetzt heisst es 22:55 MEZ für den Test. [22:25 MEZ] Oder auch nicht. [22:35 MEZ]

Der COVID-19-angepasste Zeitplan für das Vera Rubin Observatory, das die Time-Domain-Astronomie revolutionieren soll („Bereits vor drei Tagen gab es …“): ein Slide aus der NOIRLab Town Hall auf der 237. AAS-Tagung diese Woche: Die erwartete Flut von kosmischen Alarm-Meldungen dürfte um den Jahreswechsel 2023/24 einsetzen. Auch eine neue Homepage für das Extremely Large Telescope, der internationale Zugang zu Chinas FAST, der Untergang des Arecibo-Teleskops und was danach kommen könnte (mehr, mehr und mehr) – und der Beginn des Umbaus des Planetariums in Müster und ein Zeitraffer des gesamten Umbaus in Bochum. [20:45 MEZ]

Der 14. Testflug eines New Shepard vorgestern auf dem Weg zum ersten Start mit Crew vielleicht noch dieses Jahr: der Webcast und Artikel hier, hier, hier, hier und hier. Derweil wurde der nächste Electron-Start wegen eines Sensor-Problems abgesagt: An Bord ist ein „super-geheimer Satellit“ aus Deutschland, der aber vermutlich schon identifiziert wurde. [20:25 MEZ]

Eine Gesamtkarte des Mars 2020 aus Bildern mit einem 18-cm-Refraktor der Klostersternwarte Münsterschwarzach von Christoph Gerhard mit der Farbkamera ALccd-QHY 5III 178 – auch eine Gesamtkarte mit einem 14-Zöller (die Details) und der 9″-Planet gestern, das heiße Erdjahr 2020 (mehr, mehr, mehr und mehr), eine Feuerkugel mit möglichem Meteoriten-Fall in Norwegen (mehr, mehr, mehr und mehr) und ein kurioses Meteor-Foto. [20:15 MEZ]

Eine 3D-animierte „Reise“ durch das Hubble Ultra Deep Field – auch der Beginn der 3. Himmelsdurchmusterung durch Spektr-RG, der erste Mond-Transit 2021 für das SDO, eine Serie US-Briefmarken zu Ehren des Satelliten und die Parker Solar Probe vor dem 7. Perihel. Ferner die Verlängerung von Junos Mission bis 2025 (mehr), Jupiter-Visionen auch in China, das Ende der Versuche, den Maulwurf in den Marsboden treiben (auch ein Thread und Artikel hier, hier, hier, hier und hier – und was bei InSight sonst so rauskam), der 3000. Sol von Curiosity auf dem Mars, das Paper „Deriving iron contents from past and future Venus surface spectra with new high-temperature laboratory emissivity data“ und eine PM des DLR dazu, die weitere Reise von Hayabusa 2 – und die PI von GRAIL als Biden-Berater und wie das bei Zubers gefeiert wurde: mehr US-Weltraum-Politik hier, hier und hier. [19:45 MEZ]

Komet 156P/Russell-LINEAR bei Messier 33 am 10. Januar: ein Bild von Michael Jäger mit einem 12-Zöller bei -8°C. Auch weitere 156Ps mit und ohne Galaxie hier, hier, hier und hier, CBETs über die bereits erwähnten Entdeckungen C/2021 A1 (Leonard; mehr, mehr, mehr und mehr) und C/2021 A2 (NEOWISE) und die Zufalls-Wiederentdeckung P/2016 J3 (STEREO) (mehr). Von der Mondsichel-plus-3-Planeten-Kette vorgestern Abend sind nur Bilder mit drei der Beteiligten hier, hier, hier und hier zu finden gewesen (Saturn schaffte niemand) oder mit zweien hier, hier, hier und hier, oder nur einem, dafür mit exotischem Vordergrund. Auch die Mondsichel am 13.1. uns das Planeten-Dreieck noch mit Saturn am 11.1. in Europa (mehr und mehr) und am 10.1. in Amerika (mehr, mehr, mehr und mehr), in Europa (mehr) und in Japan und ein Vergleich 10. vs. 9.1., die Wiederentdeckung ‚verlorener‘ Jupitermonde durch einen Amateur, der Mars am 8.1. – und eine Gesamtkarte aus Bildern vom letzten Herbst. [3:45 MEZ]

Protokoll der 237. – virtuellen – Tagung der AAS

11. Januar 2021

Natürlich wieder nur online – wie schon der Vorgänger letzten Juni – findet diese Woche die große halbjährliche Tagung der American Astronomical Society statt, die hier bis zum 15. Januar protokolliert werden soll. (Zwischenzeitlich gab es ein Online-Meeting der Division for Planetary Sciences, von dem vier Pressekonferenzen zeugen.)

Bereits vor drei Tagen gab es einen vierstündigen Media Workshop on Multimessenger & Time Domain Astronomy, insbesondere zu LIGO, Rubin und AEON, von dem es hier jede Menge Screenshots und hier ein paar Slides gibt: Die Flut von 10 Millionen ‚Alerts‘ vom Rubin Obs, geb. LSST sollen ‚Broker‘ sichten und weiter leiten, wobei für Amateurastronomen das ANTARES-System interessant sein könnte, das bereits vor Jahren ein Paper vorstellte. [0:35 MEZ am 11. Januar]

Der allererste Vortrag der Tagung selbst war die Kavli Foundation Plenary Lecture „The North American Nanohertz Observatory for Gravitational Waves“ von Paul Demorest (NRAO) über das North American Nanohertz Observatory for Gravitational Waves (NANOGrav), das mittels Pulsar Timing nach Gravitationswellen sehr niedriger Frequenz sucht – und letztens einen mysteriösen Hintergrund gefunden hat, der sich aber noch nicht recht einordnen lässt: Screenshots des Talks gibt es in diesem Thread und mehr in einem großen FB-Album zur Tagung. Da die NANOGrav-Daten von Arecibo und dem Green Bank Telescope stammen, wurde des ersteren mehrfach gedacht. [18:10 MEZ]

12½ Jahre NANOGrav sind auch Thema der ersten von 10 (!) Pressekonferenzen der Tagung, die gerade – und im Gegensatz zu den Tagungsvorträgen öffentlich – streamt. [18:30 MEZ] Press Releases zu dem NANOGrav-Signal gibt’s hier, hier, hier, hier und hier sowie Threads hier und hier. [18:50 MEZ. NACHTRAG: und sehr lang hier sowie Artikel hier und hier] Andere Präsentationen besprachen die Papers „Globular clusters as tracers of the dark matter content of dwarfs in galaxy clusters“ und „A measurement of the Galactic plane mass density from binary pulsar accelerations“ (mit einem Press Release dazu). [21:20 MEZ. NACHTRAG: ein Artikel dazu] Zur Interpretation des Fermi-LAT Galactic Center Gamma-Ray Excess – eher keine Dunkle Materie – ist das Paper noch in Arbeit. [22:15 MEZ]

Die zweite PK der Tagung hat begonnen, zu Exoplaneten und Braunen Zwergen. [22:30 MEZ] Besprochen wurden die Papers „Confirmation of an Eccentric, Cool Jupiter With an Interior Earth-sized Planet Orbiting Kepler-1514“ (Giant Outer Transiting Exoplanet Mass {GOT ‚EM} Survey; ein Press Release), „An Ultra-Short Period Rocky Planet and its Siblings Transiting the Galactic Thick-Disk Star TOI-561“ (The TESS-Keck Survey; ein Press Release) und …

… The Gaia-Kepler Stellar Properties Catalog: „Homogeneous Fundamental Properties for 186,301 Kepler Stars“ plus „Planet Radius Demographics as a Function of Stellar Mass and Age“ (auch dazu Press Releases hier und hier) …

… aber als erstes der Fall KOI-5 – eine ganz frühe Entdeckung des Kepler-Satelliten, die wegen Komplexität erst einmal beiseite gelegt worden war, sich aber nun als Dreifach-System mit Exoplanet herausgestellt hat. Slides aller vier Präsentationen wieder im Konferenz-Album. [23:25 MEZ] Ein Bericht über den ersten Tag der Tagung. Der erste Plenarvortrag heute behandelte die Struktur und Dynamik der Milchstraße. [17:45 MEZ am 12. Januar]

Die dritte Pressekonferenz der Tagung hat begonnen: Es geht um Galaxien und Quasare. [18:15 MEZ] Die behandelten Papers / Themen waren ASASSN-14ko is a Periodic Nuclear Transient in ESO 253-G003 (auch Press Releases hier, hier, hier und hier [NACHTRAG: und ein Artikel]), An Extraordinarily Bright Lensed Galaxy at Redshift 5.04 (COOL-LAMPS I), A Heavily Obscured Quasar in the Early Universe und A Luminous Quasar at Redshift 7.642 (Screenshots und Press Releases hier, hier, hier und hier). Auch ein nettes Slide über SOFIAs Wasser-Nachweis auf dem Mond, ein NASA-Release zur Tagung und eine Einladung des NOIRLab ins Bild- und Video-Archiv. [21:05 MEZ. NACHTRÄGE: ein Feature zur hell-gelinsten Galaxie und Artikel hier und hier zum fernsten Quasar]

Und hier kommt Pressekonferenz Nr. 4, mal wieder über die Sloan Digital Sky Survey. [22:30 MEZ] Diskutiert wurden zunächst das Paper „Geometry of the Draco C1 Symbiotic Binary“ (auch ein Press Release), die Mitgliedschaft im Jhelum-Sternstrom und der Citizen-Science-Erfolg mit dem Galaxy Zoo 3D (auch ein Press Release) – ein Thread zu allen drei Präsentationen. Und es ging um den Übergang zur SDSS-V: weitere Screenshots hier und hier. [23:35 MEZ]

So könnte das Event Horizon Telescope in ein paar Jahren das Schwarze Loch in Messier 87 samt seiner Umgebung mit Gasströmen und Jet sehen – wenn es in den kommenden Jahren mit zusätzlichen kleineren Radioteleskopen erweitert wird, die an gut gewählten Orten auf dem Globus platziert werden: eine simulierte Bildrekonstruktion aus einem Vortrag von Sheperd S. Doeleman, von dem mehr Slides im Konferenz-Album zu finden sind. Dito von einem Vortrag von Marcelle Soares-Santos über Kosmologie mit Gravitationswellen und Multi-Messenger-Beobachtungen. [3:30 MEZ am 13. Januar] Ein Bericht über den 2. Tag der Tagung und alle PK-Videos zusammen. [16:35 MEZ] Ob es den vor 5 Jahren vorgeschlagenen „Planet Neun“ gibt oder nicht, ist weiter reichlich unklar: Slides von einem Vortrag hier, im Konferenz-Album und hier. [17:45 MEZ]

Die 5. Pressekonferenz hat begonnen, zum Thema Magnetar Giant Flares. [18:15 MEZ] Berkeley und NASA Releases zu dem Flare vom 15. April 2020 in der Galaxie NGC 253, um den sich die gesamte PK drehte, von der 19 Slides im Album sind. [18:55 MEZ. NACHTRAG: ein Artikel] Auf einem Webinar wurde das Sonifikations-Projekt Astronify vorgestellt, bei dem Daten-Zeitreihen wie Lichtkurven aus dem MAST in einfache Tonfolgen umgesetzt werden: mehr Slides im Album – und bei Astronomy on Tap Jena Online gab es just gestern von Minute 9 bis 33 einen Vortrag und eine Diskussion dazu. [20:35 MEZ]

Die sechste PK der Tagung läuft: „Dizzy with Data for DESI“. [22:30 MEZ] Es ging um den 9. Data Release der DESI Legacy Imaging Surveys: eine Himmelskarte mit 1.2 Milliarden Galaxien aus 1405 Nächten mit einem 4-m-Teleskop auf dem Cerro Tololo in Chile, auf deren Basis die größte 3D-Karte des Kosmos entstehen soll: Mit diesem Viewer geht es ins Bild hinein. Mit dem auch schon allerlei Wissenschaft betrieben wurde, etwa die Suche nach Gravitationslinsen (Papers eins und zwei) oder nach kühlen Braunen Zwergen in der Nähe mit Hilfe von Citizen Science. Auch einige Screenshots im Album. [1:35 MEZ am 14. Januar] Es gibt auch den 2. Data Release der Dark Energy Survey, einen Katalog mit fast 700 Mio. Objekten – und den Tages-Bericht Nr. 3. [17:30 MEZ. NACHTRAG: ein australischer Release zum DES DR2 und ein chinesischer Artikel zur DESI Legacy Imaging Survey]

Die Tagungs-PK #7 befasst sich erneut mit Galaxien und Quasaren. [18:30 MEZ] Bei der PK ging es um die „AGN Triality of Triple Mergers“-Papers „Detection of Faint X-ray Point Sources“ und „Multi-wavelength Classifications“ (Press Releases hier und hier, den Wert tiefer Amateur-Aufnahmen von Galaxien und schwacher Strukturen außerhalb und SOFIA-Daten zu Magnetfeldern von Messier 82 [alt.] …

… und Messier 51 [alt.; NACHTRAG: eine PM des DSI]. Und in einem USRA-Webinar wurde die Rolle der USA bei ART-XC erwähnt, dem russischen Röntgenteleskop, das neben eROSITA auf dem Satelliten Spektr-RG sitzt. [20:35 MEZ] In der Special Session (422) über „Astronomy and Satellite Constellations“ treten auch Vertreter von SpaceX, Amazon und OneWeb auf: In Sachen Starlink heißt es, seit August 2020 wären nur noch VisorSats gestartet worden, inzwischen über 400, und bei Kuiper habe man im vergangenen Jahr „eine Menge gelernt“ und „gegenseitiges Vertrauen“ mit den Astronomen aufgebaut und die Reduktion der Satelliten-Reflektivität als „key consideration“ beschlossen, dazu spezielle Orientierung der Satelliten und ein Warnsystem für betroffene Sternwarten. Und OneWeb – wo man gerade die geplante Satellitenzahl drastisch reduziert hat – verspricht allgemein „responsible space“. [23:05 MEZ] Nach eher allgemeiner Diskussion endete die Session – sämtliche Slides und nochmals eine Auswahl ab diesem Screenshot und in diesem Thread – mit einem Aufruf zum Mitmachen, der sich explizit auch an Citizen Scientists – sprich: Amateurastronomen – richtet, zur Überwachung der Satelliten-Helligkeiten. [23:55 MEZ. NACHTRAG: ein weiterer Thread, der die Stimmung der Session gut wiedergibt]

Die 8. Pressekonferenz der Tagung hatte sich zeitgleich mit Evolving Stars & Nebulae beschäftigt. [0:00 MEZ am 15. Januar]

Und gleich in der ersten Präsentation ein auffälliges Ergebnis zu HS Hydrae, der ein Bedeckungsveränderlicher wurde, es bald nicht mehr ist aber in ~200 Jahren wohl erneut, weil ein dritter Stern im System die Bahnebene dreht – die Daten überspannen die letzten hundert Jahre, von digitalisierten Fotoplatten des DASH-Projekts bis zu Messungen des Satelliten TESS. [0:10 MEZ]

Ungefähr 300’000 Bedeckungsveränderliche hat ein neuronales Netzwerk in 60 Millionen Lichtkurven des Kepler-Satelliten gefunden, gegenüber 3000, die in den Daten der Kepler-Mission steckten, die immer nur 1/400 des Himmels anstarrte: Dieses Histogramm (Zahl gegen Periode in Tagen) ist noch mit etwas Vorsicht zu genießen, da die echten Veränderlichen noch sauber aus den insgesamt 458’000 Treffern der KI gefischt werden müssen. [0:30 MEZ]

Die weiteren Präsentationen der PK handelten von Grazing Envelope Evolution eines engen Doppelsterns, der Supernova 1996cr (und folgende Folien), deren Umwandlung in einen Remnant verfolgt werden konnte – und dem Paper „The Center of Expansion and Age of the Oxygen-rich Supernova Remnant 1E 0102.2-7219“: hier ein HST-Bild aus einem Press Release dazu. [0:55 MEZ] Und noch einer von der ESA, während das Paper auch hier erschienen ist. [12:50 MEZ] Der Tages-Bericht 4. [16:15 MEZ]

Die vorletzte PK der Tagung befasst sich mit der Struktur der Milchstraße. [18:35 MEZ] Die erste Präsentation zeigte eine Demonstration von Charge-Injection Devices am Sirius und seinen schwachen Nachbarn: siehe Viewgraphs ab hier. [19:40 MEZ. NACHTRAG: ein Press Release dazu] Es folgten das Paper „Exploring the Galactic Warp Through Asymmetries in the Kinematics of the Galactic Disk“ (auch ein Press Release und ein Artikel dazu), der Sternstrom Theia 456 (mit Daten von Gaia, TESS, der ZTF und LAMOST kombiniert) und GBT-Beobachtungen einer High Velocity Cloud, die die Milchstraße nicht hinein lassen will. [20:05 MEZ. NACHTRAG: ein Artikel zu Theia 456]

Das sind alle Beobachtungsflüge, die SOFIA 2020 trotz der Pandemie durchführen konnte (seit August ist das unter Auflagen wieder möglich): Dieses Jahr sind auch mehr Flüge ab Neuseeland geplant als in früheren Jahren, um sich mehr dem Südhimmel zuzuwenden – und auch einige Beobachtungsflüge ab Deutschland, was eine Premiere wäre. So war es gerade auf der SOFI Town hall zu hören: Das Flugzeug ist immer noch in Hamburg zur großen Wartung, und den vielen Wissenschaftlern des GREAT-Instruments in Bonn und Köln käme das buchstäblich entgegen. Die Planung ist aber wegen der Pandemie-Situation ständig im Fluss. [20:15 MEZ]

Zu den wichtigsten Forschungsvorhaben dieses Jahr gehören neben der Kartierung des Wassers auf dem Mond auch Magnetfeld-Messungen rund ums Galaktische Zentrum, das ISM in verschiedenen Regionen der Milchstraße – und das Feedback von Sternentstehung auf Sternbildungsregionen wie hier dem Adlernebel (die Farben codieren Geschwindigkeiten; links unten die Pillars of Creation). Derweil sind neue Instrumente für die fliegende Sternwarte bis über 2034 hinaus geplant: bis in die Zeit nach (!) dem JWST. [20:30 MEZ]

Die berühmten Fermi Bubbles, 10 Jahre Messungen des Fermi-Satelliten integriert: eine von seinen Top-Entdeckungen aus dem Exhibitor Webinar „A Walk Through Fermi Science“. Verursacht hat das wohl ein singuläres Ereignis (erkennbar am scharfen Rand) vor mehreren Millionen Jahren und vermutlich bei Sgr A* (ob es einen Zusammenhang mit dem Radio-Feature North Polar Spur genau drüber gibt, ist umstritten). Erwähnt wurden u.a. auch Erkenntnisse über die Geschichte der Sternentstehung aus dem Extragalactic Background Light und die Emissions-Physik von Millisekunden-Pulsaren – und ein technisches Ende der Mission ist vorerst nicht in Sicht. [21:05 MEZ]

Die zehnte und letzte Pressekonferenz, nochmal zu entwickelten Sternen und Nebeln. [22:30 MEZ] Bei der ersten Präsentation ging es um das Paper „X-Ray Jet, Counter-jet, and Trail of the Fast-moving Pulsar PSR B2224+65“: Ein auffälliges Röntgen-Feature bewegt sich mit dem Pular – aber um 62° gegen dessen Vektor verdreht. da sind wohl mal wieder Magnetfelder im Spiel: 8 Slides ab diesem. [23:20 MEZ. NACHTRAG: und ein Press Release]

Die anderen Präsentationen – Slides ab diesem – beschäftigten sich mit zwei Planetarischen Nebeln: engbandig mit Hubble und mit dem NOEMA-Radiointerferometer in molekularer Emission. Auch ein paar Slides (mehr ab diesem) von einem Exhibitor Webinar gestern zu Citizen Science bei der NASA, wo man inzwischen auch zu eigenen Beobachtungen von Exoplaneten-Transits aufruft. [23:30 MEZ] Der letzte Vortrag der Tagung beginnt: zum Projekt H0LiCOW! zur Bestimmung der Hubble-Konstanten mit Gravitational Lens Time Delays. Slides aus dem Talk gibt’s später ganz unten im bereits auf über 320 Bilder angeschwollenen Screenshot-Album zur Tagung. [23:50 MEZ – Ende. NACHTRAG: und zwar ab hier – die Antwort ist übrigens 73±2 km/s/Mpc. NACHTRAG 2: der Bericht vom 5. Tag]

Allgemeines Live-Blog vom 2. bis 10. Januar 2021

2. Januar 2021

10. Januar

C/2021 A1 (Leonard): erdnaher 1-mag.-Komet im Dezember?

Er wurde soeben mit Nummer und Namen versehen: der erste Komet des Jahres, am 3. Januar entdeckt von der Mt. Lemmon Survey mit etwa 19. Größe. Bereits mit der vorläufigen Bezeichnung C4AGJ62 hatte er – z.B. hier, hier und hier – für Aufsehen gesorgt, weil er ein Jahr später erst der Erde und dann der Sonne recht nahe kommen sollte. Inzwischen wurden Bilder bis April 2020 zurück gefunden, womit die Bahn gut bestimmt ist: Erdnähe am 12. Dezember in 0.23 au Abstand (bei 0.77 au Sonnenabstand), Venusnähe am 18. Dezember (nur 0.028 au!), Perihel am 3. Januar 2020 in 0.615 au Sonnenabstand. Mit optimistischer Formel gerechnet könnte Leonard am 2. Dezember 3.0 mag. erreicht haben, in 66° Elongation in den Jagdhunden, am 6. Dezember 2.0 mag. in 57° im Bootes und um den 10. Dezember 1.0 mag. in 35° Elongation im Kopf der Schlange. Vielleicht werden es sogar 0 mag. um dem 13. Dezember im Schlangenträger, aber dann ist die Elongation auf 15° abgestürzt.

Noch bis zum 10. Dezember steht Leonard in Deutschland vor Beginn der Morgendämmerung ~20° hoch am Himmel, rund um die Erdnähe (wenn die Sonne fast hinter dem Kometen dessen Staub extra hell strahlen lassen könnte) dann tief in der Abenddämmerung, während der Komet im Schützen nach Süden verschwindet. Wenn man sich dann nach Namibia beginnt, gibt es ab dem etwa 20. Dezember eine gute Abendsichtbarkeit, mit Leonard ~20° hoch nach Ende der Dämmerung, während die fallende Sonnen- der steigenden Erddistanz entgegenwirkt: Auf 2.0 mag. sollte der Komet erst um dem Periheltag, auf 3.0 mag. um den 12. Januar gefallen sein. Alle Angaben zur Helligkeit natürlich ohne Gewähr: Bei ’neuen‘ Kometen, die auf einer Parabelbahn anreisen, weiß man bekanntlich nie … [3:45 MEZ] Zu Leonard eine neue Info-Seite und mehr zur Sichtbarkeit – und es gibt auch die neuen Kometen C/2021 A2 (NEOWISE) (vormals N00ht7m; eine Info-Seite und Bilder vom 8.1., 7.1. hier, hier und hier, 6.1. und 5.1.), C/2020 X4 (Leonard) (ein Bild vom 15.12.) und C/2020 Y2 (ATLAS) (plus 156P bei M33 gestern).

Derweil wird das Planetendreieck aus Jupiter, Merkur und Saturn – Vorschauen hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – heute für Europa praktisch gleichseitig: Bilder von heute (Asien), gestern (Amerikas; alt., mehr, mehr, mehr und mehr und früher) und vorgestern (mehr und früher). Auch die Planeten als Kette am 7.1. (in Brasilien) und eine Woche später mit der Mondsichel. [15:25 MEZ] Auch fotografisch nur mühsam nachweisbar war das Planeten-Dreieck heute Abend in Europa, wie Bilder aus Belgien und Deutschland (mehr, mehr und mehr) zeigen. Auch das Trio zuvor über Dubai, dem Iran und Russlands fernem Osten, Komet 156P/Russell-LINEAR bei Messier 33 heute und gestern, die Kometen C/2021 A2 (NEOWISE) heute und C/2021 A1 (Leonard) am 7.1. und 6.1., mehr Infos zu letzterem hier, hier und hier und viele Grafiken, die Papers „The internal structure and geodynamics of Mars inferred from a 4.2-Gyr zircon record“ und „Trajectory and orbit of the unique carbonaceous meteorite Flensburg„, eine 63 Stunden lang belichtete Aufnahme des Planetarischen Nebels Jacoby 1, ein Portrait eines UK-Amateurs, eine Show zum Abschied vom alten Planetarium in Münster, mehr Citizen Science in der Pandemie, Vorträge über den Hauptspiegel des GMT und Big Astronomy, vielleicht demnächst die erste negative Schaltsekunde, der Sonnenschein in Deutschland seit 1951 – und Wetterstatistiken für 2020 hier, hier und hier. [23:55 MEZ – Ende]


8. Januar

Der erste Start des Jahres vergangene Nacht von einer Falcon 9 am Cape mit Turksat 5a: der Webcast, daraus Standbilder hier, hier und hier, Clips hier, hier, hier, hier und hier, Start-Foto-Galerien hier, hier, hier, hier, hier und hier, weitere Strichspuren hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Videos aus der Ferne hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. [20:15 MEZ]

So kann man einen Magnetar ins Bild setzen, der Chandra nur als Punktquelle mit leichtem Halo durch Streuung an Staub (hier rosa eingefärbt) erscheint: den infraroten Hintergrund dazu mischen. Der erst kürzlich entdeckte Magnetar Swift J1818.0-1607 ist keine 500 Jahre alt, wie aus seiner Spin-Down-Helligkeit folgt. Auch 6 Galaxien-Fusionen vin Hubble, die NASA-Auswahl von Konzeptstudien für vier kleine Astro-Missionen [NACHTRAG: ein Artikel], die EUV-Sonne jeden Tag 2020, SoFis inklusive, Missions-Verlängerungen für Juno und Insight bis 2025 oder Ausfall bzw. Dezember 2022 und der 26. Mond-Tag für Chang’e-5. Sowie der Baubeginn der chinesischen Raumstation dieses Jahr, ein Auftrag der ESA für eine Komponente des Gateway – und der scheidende ESA-Chef geht noch früher als gedacht. [23:20 MEZ. NACHTRAG: Artikel hier und hier und ein Aschbacher-Portrait]


6. Januar

So zeichnet die Gaia-Mission die Spiralarme der Milchstraße nach: Aus Parallaxen-Daten des Early Data Release 3 wurden hier rund 1000 der besonders hellen O-Sterne mit ihren Entfernungen in der Scheibe verteilt (grüne Punkte mit Fehlerbalken) – und sie zeichnen drei etablierte Spiralarme streckenweise recht gut nach. Diese sind farblich unterschieden, und als Dreiecke sind auch ihnen zugeordnete Maser markiert. Gaias O-Sterne liefern ein insgesamt kompletteres Bild, fallen aber auch durch ihre Klumpung auf: Eine „schöne“ Spirale ist die Milchstraße wohl nicht. Auch Gaia-Erkenntnisse (noch aus dem Data Release 2) zu Veränderlichen in der Milchstraße und den Bahnen von Transneptunen (unter Ausnutzung von Sternbedeckungen), die Phase C für das NASA-Observatorium SPHEREx, was für Spectro-Photometer for the History of the Universe, Epoch of Reionization and Ices Explorer steht, und der Atmosphären-Eintritt des NASA-Mini-Observatoriums HaloSat.

Eine kleines Video über den Erfolg von Hayabusa 2, der inzwischen den Ionenantrieb wieder einschaltet, um zum nächsten Asteroiden zu kommen – aus das nächste Instrument in Lucy, ein dickes Paper zur „Rosetta Mission Amateur Observing Campaign and Lessons for the Future“, die jüngsten Bilder von Curiosity, die Messung des Chandler Wobble des Mars mit drei NASA-Orbitern, ein Sonder-Direktorat für Mondmissionen in Russland, eine 112-Seiten-Bilanz der Raumfahrt 2020 (auch Artikel hier und hier – und weitere Raumfahrt-Vorschauen auf 2021 hier, hier und bzgl. zahlreicher Starts eher pessimistisch hier sowie speziell zu China, der ESA und dem Mars. Die nächsten geplanten Attraktionen sind jedenfalls das Experiment Sharksat nach dem heutigen Ablegen des Cygnus von der ISS und der Mitflug zahlreicher Kleinsatelliten beim nächsten Startversuch von Virgin Orbit am 10. Januar – und nachdem der Schrott von SN8 weggeräumt ist, steht mit der SN9 der nächste Höhenflug eines ‚Starship‘-Prototypen bevor, vielleicht am 8., 9. oder 10. Januar. [0:00 MEZ]

Der Cygnus hat um 16:11 MEZ von der ISS abgedockt und entfernt sich nun – auch das Experiment GRASP auf derselben, die ersten SAR-Bilder von SpaceTy, ein Auftrag für drei Frühwarn-Satelliten für 5 Mrd.$, ein frostiger Bildstreifen vom ExoMars – und Yutu 2 ist zwei Jahre unterwegs auf der Rückseite des Mondes. [16:20 MEZ] Eine Grafik aller Planeten-Passagen durch das LASCO-Gesichtsfeld dieses Jahr – auch ein Teleskop auf GOES U als eine Art Nachfolger 2024, aber vielleicht wird’s ja endlich was mit Proba-3 schon vorher. Und zum Cygnus Artikel hier, hier und hier. [23:45 MEZ]


4. Januar

Die Sonnenkorona, die Coronal Mass Ejection und Komet C/2020 X3 (SOHO) in weiterer Verarbeitung der Aufnahmen von Andras Möller von der totalen Sonnenfinsternis am 14. Dezember durch Miloslav Druckmüller und nochmals bearbeitet durch diesen Blogger. Auch eine andere Verarbeitung der Korona, die Sonne heute fleckenlos und am 1. Januar (mehr), Jupiter und Saturn gestern, die Deutschland-Temperatur 2020 und das Jahrzehnt in Vergleichen (meist Nr. 2 oder Nr. 1 seit 1881), Komet 156P am 1. Januar, ein Paper über „Comet 12P/Pons-Brooks: Identification with Comets C/1385 U1 and C/1457“, der gestrige Peak der Quadrantiden per Radio-Echos verfolgt (mehr Daten und gestackte Videobilder aus New Mexico und Russland), Spektren eines Ursiden und einer Feuerkugel – und Chinas großes neues Radioteleskop FAST wird zugänglich für Ausländer, ab Mitte dieses Jahres. [18:55 MEZ]


2. Januar

Alle Raketen, denen 2020 mehr als ein Start gelang, zeigt dieses Histogramm – in Blau sind Fehlstarts markiert, dazu kamen noch 14 Raketen mit je einem Starterfolg (darunter 5 weitere Langer-Marsch-Modelle) und 5 im letzten Jahr erfolglose Raketen (darunter eine Langer Marsch). Auch eine Statistik, eine Tabelle aller Starts, große Raumschrott-Ereignisse 2020, Artikel hier, hier, hier, hier und hier, wie Amateure den Orbit überwachen und es jetzt im U.K. weiter geht. Ferner grünes Licht für zwei Heliophysik-Missionen der NASA, darunter den Electrojet Zeeman Imaging Explorer, was China mit den Mondproben von Chang’e-5 vorhat (auch Artikel hier, hier und hier [NACHTRAG: und hier] und des Mutterschiffs Kurs auf den Lagrange-Punkt 1 nun bestätigt), ein Gag über den Hayabusa-2-Lander MASCOT (und weitere Bilder der Asteroiden-Samples, ein Dankschreiben an Subaru und Glückwünsche aus aller Welt), eine Animation von VMC-Bildern vom Mars, die Planetary Protection-Strategie der USA, scheinbar geringes Interesse am JWST durch Astronomen (diskutiert hier, hier und hier), ein chinesischer Raketentest (mehr und ein Video) – und letztens hat ein französisches Paper den ersten Countdown in der SF-Literatur bestätigt: 1897 in der Kurzgeschichte „The Great Crellin Comet“ von George Griffith. [20:55 MEZ]

Bedeutendes am Himmel im Jahr 2021

1. Januar 2021

10. Januar: Der Merkur bildet ein Dreieck mit Jupiter und Saturn, tief in der Abenddämmerung.

12. Februar: Chinesisches Neujahr, das Metall-Rind 辛丑 löst die Metall-Ratte ab.

4. März: Der Mars zieht an den Plejaden vorbei – so wie die Venus ein Jahr zuvor.

5. März: Konjunktion von Merkur und Jupiter während einer ungewöhnlichen Morgensichtbarkeit des ersteren. Und Vesta in Opposition, mit 6.0 mag. viel heller als anderen Asteroiden.

23. März: obere Konjunktion der Venus, deren Morgensichtbarkeit endet und schlechte Abendsichtbarkeit beginnt.

4. April: Oster-Sonntag, unparadox.

Ende April und Anfang Mai: beste Abendsichtbarkeit des Merkur, fällt mit dem Beginn der schlechten Abendsichbarkeit der Venus zusammen, der am 25. April und nochmals am 28. Mai begegnet wird.

26. Mai: Totale Mondfinsternis zu Mittag MEZ, also in Europa komplett unsichtbar (beste Sicht in Australien).

10. Juni: Ringförmige Sonnenfinsternis in NO-Nordamerika, Grönland und NO-Russland, in Europa gegen Mittag mäßig partiell – immerhin das erste Mal seit gut 6 Jahren.

23. Juni: Der Mars steht am späteren Abend genau in der Präsepe.

13. Juli: Konjunktion von Venus und Mars tief am Abendhimmel.

2. August: Saturn in Opposition mit +0.2 mag.

12. August: Peak der (mondfreien!) Perseiden am Abend MESZ, maximale ZHR um 110?

20. August: Jupiter in Opposition mit -2.9 mag.

14. September: Neptun in Opposition.

8. Oktober: Sonnenkonjunktion des Mars, Ende der Sichtbarkeit 2019-2021 und Beginn der Sichtbarkeit 2021-2023 mit der Opposition am 8. Dezember 2022.

29. Oktober: Größte östliche Elongation der Venus, hilft im Nord-Herbst aber nix.

Anfang November: dritte und beste Morgensichtbarkeit des Merkur, dabei um den 10. November eine Begegnung mit dem Mars, der schwächer als Merkur ist.

5. November: Uranus in Opposition.

19. November: Partielle Mondfinsternis am Morgen MEZ – für Europa aber knapp zu spät.

4. Dezember: Totale Sonnenfinsternis in der Antarktis.

14. Dezember: Peak der (mondgestörten) Geminiden am Morgen MEZ, maximale ZHR um 150.

Ende Dezember: vierte (!) Abendsichtbarkeit des Merkur, wie bei der ersten zusammen mit Jupiter und Saturn aber ohne Annäherungen, dafür aber mit der Venus am 29. Dezember.

Weitere “kosmische” Ereignisse, 2021 erwartet

Drei Sonden erreichen den Mars, mit dem Orbiteintritt von Tianwen-1 am 11. Februar (für eine Landung am 23. April), dem Orbiteintritt von Hope am 15. Februar und der direkten Landung des NASA-Rovers Perseverance am 18. Februar.

OSIRIS-REx tritt die Rückreise an aus der Nähe des Asteroiden Bennu, vermutlich im März – und der Double Asteroid Redirection Test (DART) und die Asteroiden-Mission Lucy starten, voraussichtlich am 22. Juli und 16. Oktober.

Der Solar Orbiter und BepiColombo besuchen die Venus jeweils zum 2. Mal und in nur drei Tagen Abstand (8. und 11. August), BepiColombo passiert erstmals den Merkur (2. Oktober) – und die Mission von Juno endet, mit einem Sturz in den Jupiter am 30. Juni.

Das James Webb Space Telescope soll endlich starten, nach zahllosen Verspätungen nunmehr am 31. Oktober. Auch noch dieses Jahr (im November?) starten soll der Imaging X-ray Polarimetry Explorer (IXPE).

Der Crew Dragon soll zweimal zur ISS starten, mit jeweils auch einem ESA-Astronauten an Bord: Thomas Pesquet voraussichtlich am 30. März und Matthias Maurer im Herbst – und das letzte ISS-Modul Nauka soll im Mai oder Juli starten.

Die Aufholjagd des CST-100 Starliner geht weiter zum bereits erfolgreichen Crew Dragon: Der erzwungene Orbital Flight Test 2 ist für den 29. März geplant, der erste Start mit Crew frühestens für Juni. Während der Crew Dragon noch 2021 zu einem reinen Touristen-Flug zur ISS aufbrechen könnte.

Und das Space Launch System soll zum ersten Mal starten, frühestens im November, zu der Crew-losen Mission Artemis 1 Richtung Mond und mit zahlreichen Kleinsatelliten dazu – während 2021 auch mal wieder eine russische Mond-Mission (Luna 25 am 1. Oktober) und mehrere private Mondlandungen probiert werden könnten: u.a. mit der ersten Vulcan-Rakete der ULA, die ab etwa Juli bereit sein soll. Und auch die New Glenn von Blue Origin könnte 2021 erstmals starten – die Ariane 6 dagegen frühestens 2022 …

Runde Jahrestage im Jahr 2021

Vor 200 Jahren …

… entdeckt Alexis Bouvard, dass die Bahn des Uranus deutlich gestört wird – was zur Suche und 25 Jahre später dem Fund des Störers Neptun führen sollte (1821).

Vor 100 Jahren …

… publiziert der indische Astrophysiker Meghnad Saha seine physikalische Theorie der Sternspektren, ein Durchbruch beim Verständnis der Sternphysik (2.5.1921).

Vor 75 Jahren …

… entdeckt Martin Ryle mit Cygnus A die erste Radiogalaxie, werden erstmals Radar-Echos vom Mond empfangen (10.1.1946) und wird die größte Protuberanz aller Zeiten fotografiert (4.6.1946).

Vor 50 Jahren …

… bekommt der Mond 4-mal Besuch, von Apollo 14 und 15 (Landungen 5.2. bzw. 30.7.1971; erstes Mondauto) und Luna 18 und 19 (Absturz 11.9. bzw. Orbiteintritt 11.10.1971), und der Mars 3-mal, von Mariner 9 (Orbiteintritt 14.11.1971) und Mars 2 und 3 (Starts 19. und 28.5.1971; erste weiche Landung auf einem anderen Planeten 2.12.1971), startet erstmals ein Satellit auf einer britischen Rakete (Prospero; 28.10.1971), startet die Raumstation Salut 1 (19.4.1971) und stirbt die Crew der ersten Besatzung bei der Rückkehr von Soyuz 11 (30.6.1971).

Vor 40 Jahren …

… fliegt Voyager 2 am Saturn vorbei (26.8.1981) und biegt Richtung Uranus und Neptun ab, wird der Neptun-Mond Larissa bei einer Sternbedeckung entdeckt (24.5.1981), starten die Lander Venera 13 und 14 zur Venus (30.10. und 4.11.1981) und startet der Space Shuttle die ersten beiden Male (Columbia, STS-1 und STS-2 am 12.4. bzw. 12.11.1981).

Vor 30 Jahren …

… wird die Natrium-Atmosphäre des Mondes entdeckt, besucht zum ersten Mal eine Raumsonde eine Asteroiden (Galileo bei Gaspra; 29.10.1991), werden das Compton Gamma-ray Observatory (5.4.1991) und der Sonnen-Beobachter Yohkoh (30.8.1991) gestartet, fliegt mit Franz Viehböck der bisher einzige Österreicher ins All (AustroMir-Mission 2.-10.10.1991) und verglüht Salut 7 (6.2.1991).

Vor 25 Jahren …

… wird Hyakutake (entdeckt erst am 30.1.1996) dank Erdnähe mit extrem langem Plasmaschweif der bis heute letzte Große Komet am Nordhimmel (je nachdem wie man den viel größeren aber erdfernen Hale-Bopp einordnet), beginnt der Rummel um den Mars-Meteoriten ALH 84001 (‚Marsbakterien‘-Pressekonferenz am 7.8.1996) und startet der Mars Pathfinder (4.12.1996).

Vor 20 Jahren …

… landet mit NEAR erstmals eine Raumsonde auf einem Asteroiden (Eros; 12.2.2001), was ursprünglich gar nicht geplant war, fliegt Deep Space 1 am Kometen Borrelly vorbei (22.9.2001) und tritt Mars Odyssey in den Marsorbit ein (24.10.2001).

Quellen und noch viel mehr: WAA Das Jahr 2021, IMO Meteorstrom-Kalender, S&T Best Meteor Showers, weitere Himmels-Vorschauen hier, hier, hier (mit Video), hier, hier, hier (extrem detailliert), hier, hier, hier, hier, hier und als Videos hier und hier, ein Mondphasen-Kalender, JPL Space Calendar, ESA Highlights in 2021, Spaceflight Now Launch Schedule, weitere Raumfahrt-Ausblicke hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Paturi, Schlüsseldaten Astronomie 1996 – und diese Seite vor einem Jahr, mit weiteren unvollendeten Astro-Plänen …