… sowie ein Bild des anderen Marsrover mit Wolken über dem Gale-Krater, fortgesetztes Amateur-Radio-Tracking von Tianwen-1 im Orbit hier, hier und hier und ein Roskosmos-Release über die Staubteufel-Beobachtungen des ExoMars TGO.
Zum Schluss noch ein Radarbild des neues Eisbergs A74 im Brunt-Schelfeis gestern von Terra-SAR-X – und soeben endete eine weitere EVA an der ISS zur Vorbereitung von Upgrades an den Solarzellen, es war die bereits 235. in Diensten der Raumstation: ein Video-Clip und Artikel hier und hier. NACHTRÄGE: und hier und hier sowie zum Eisberg ESA und NASA Releases und Artikel hier und hier.
Auch der ExoMars TGO sieht Perservance auf dem Mars
sowie die anderen Komponenten, die die Oberfläche erreichten (inklusive des Hitzeschilds rechts außerhalb des Ausschnitts hier): ein Bild mit CaSSIS von vorgestern, 5 Tage nach der Landung.
Von Percy selbst gibt es derweil das erste Panorama von Mastcam-Z, das auch gerade im NASA-Fernsehen diskutiert wird. Der Ausschnitt zeigt einen vom Wind geformten Stein, ein anderer einen hellen Reflex, hier gibt’s einen kleinen Ausschnitt in 3D – und hier sind alle 36’952 x 11’570 Pixel zu haben, als 52-MB-JPG oder 610-MB-TIFF.
Drei Standbilder aus den Videoclips von Perserverances EDL, die gerade auf einer Pressekonferenz gezeigt wurden (ein Zusammenschnitt von 3 Minuten): der Fallschirm nach der Öffnung (Backshell-Kamera aufwärts), der abgeworfene Hitzeschild (Rover-Kamera abwärts) und der Sky Crane in Action (Rover-Kamera nach oben). Das Mikrofon funktionierte leider nicht. [20:30 MEZ]
Der Mars Reconnaissance Orbiter hat hingeschaut – und doch tatsächlich eine weitere Phase von EDL einfangen können. Und auf der Oberfläche hat er später alle Teile der Hardware gefunden: Rechts außerhalb des Ausschnitts hier liegt auch der Hitzeschild.
Und die ersten Aufnahmen von der Navcam in die Runde, ein komplettes Panorama gibt es bereits. Welcher Natur die diversen Steine sind, wird sich noch zeigen müssen – und ganz unten sieht man die Hardware für das Proben-Sammeln für eine spätere Abholung. [20:55 MEZ]
Das Mars-Abenteuer aller drei neuen Mars-Missionen beschreiben derweil die neuesten „Streifzüge durch das Universum“ (Skript: dieser Blogger). Ein anderes Mikrofon auf dem Rover hat schon zaghafte Geräusche auf der Oberfläche aufgenommen, eine Premiere; die Soundfiles werden hier gesammelt. [21:05 MEZ]
Inzwischen befinden sich 308 Rohbilder in der Datenbank (und da hatte es tatsächlich welche gegeben, die daran zweifelten, dass die echt sei …) – darunter diese dramatische Szene vom Absetzen des Rovers aus Sicht des Sky Crane. [21:25 MEZ]
Ein Cygnus ist zur ISS unterwegs nach dem gestrigen Antares-Start auf Wallops (mehr, früher und noch früher): ein Standbild aus dem Webcast, auch Fotos hier, hier, hier und hier und Artikel hier und hier. Angedockt werden soll morgen um 10:40 MEZ, aber dass solche Routine-Manöver immer noch für Aufregung sorgen können, …
Die Herbig-Haro-Objekte HH46 und HH47 mit Hubbles WFC3 aufgenommen, auch die bisherige Reise von Yutu 2 auf der Mondrückseite, 652.6 Meter – und eine Verschiebung des Starts von DART auf den 24. November bis 15. Februar 2022, dessen bisher für den 30. 9. 2022 geplante Ankunft / Einschlag auf Dimorphos (dem Mond von Didymos) sich aber nur um wenige Tage verschieben soll: auch Slides aus einem Webinar der DGLR Bremen vom 3. Februar zu DART und der später vorbei kommenden Hera der ESA und ein Paper „On the Delivery of DART-ejected Material from Asteroid (65803) Didymos to Earth. [1:15 MEZ]
Die ersten hochauflösenden Bilder von der Ankunft Percys
wurde gerade auf der laufenden Pressekonferenz präsentiert: oben im Ausschnitt und komplett eine Aufnahme vom Sky Crane mit Rover und Boden, vielleicht noch 2 Meter entfernt, dann eine HazCam-Aufnahme in besserer Qualität als gestern (noch nicht farbkorrigiert) und zwei Ausschnitte daraus, aus einer anderen HazCam-Aufnahme das rechte Vorderrad und Steine mit auffälligen Löchern (auch ein Ausschnitt; es ist noch unklar, ob sie vulkanisch oder Sedimente sind), der Lander am Fallschirm vom MRO erwischt – der Kreis markiert die spätere Landestelle, die die untere Grafik im geologischen Kontext zeigt. Perseverance hatte drei gute UHF-Kontakte zu je einem der Orbiter Odyssey, TGO und MGO (es ist auch eine große Zahl Thumbnails eingetroffen), er hat mehrere Pyros gezündet, um z.B. die HGA zu entsichern und die Deckel der Hazcams abzuwerfen und empfängt Kommandos über eine LGA. Am Samstag werden der Mast mit der Hauptkamera aufgerichtet und Panoramen vom Deck und der Landschaft gemacht, die am Sonntag übertragen werden und am Montag vorliegen könnten. Und die Software des Rovers bekommt einen Upgrade. Auch ein dickes Paper über all die Kameras, in diesem Thread zusammengefasst. [19:45 MEZ am 19. Februar] Ein Press Release zur PK und den Bildern. [20:05 MEZ] Und auch NASA Science Live, 1/2 Stunde. [22:25 MEZ] Eine mögliche Identifikation des Kraterrands auf dem Hazcam-Bild. [23:45 MEZ]
Landestelle zwischen lauter Parkverboten: Hier steht Percy
Nach einer halben Stunde Feierlichkeiten gab es auf der Pressekonferenz endlich neue Fakten: Hier ist der Rover gelandet, 2 km südöstlich des Deltas – und die aktive Hazard Avoidance hat perfekt funktioniert, denn all die roten Zonen mussten vermieden werden. Jetzt steht er schön flach, nur 1.2° geneigt, und „everything looks great“. Die Steine im Vordergrund der Hazcam-Bilder (die den roten Kanal zeigen) sind etwa 10 cm groß und dürften zu den ersten Zielen gehören – und im Hintergrund sieht das Geologen-Auge bereits Klippen am Rand des Deltas und Dünen. während vom Odyssey-Überflug von ~1:00 bis 1:30 MEZ wenig Daten erwartet werden, sollte der ExoMars TGO gegen 3:30 reichlich liefern: Hazcam-Bilder ohne Deckel, EDL-Thumbnail-Filmchen und vielleicht eine Aufnahme der Landezone aus ~10 m Höhe. [0:40 MEZ]
Die Landestelle mit diesem Zoom-Tool betrachtet – und es gibt auch schon hier und hier simulierte Schrägblicke auf Perseverance in der Landschaft. Ferner ein Video-Clip des DLR, Statements von Biden, Obama und Macron sowie von jeder Menge Wissenschaftlern aus Australien & Neuseeland und Artikel hier (früher), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [2:40 MEZ] Von 2:07 bis 2:24 MEZ hat der TGO mit Perserverance gesprochen und auch neue Bilder erhalten, vermutlich vom Sky Crane auf den Rover schauend! [3:10 MEZ]
Bevor die vom TGO übertragenen Bilder – es wurden etwa 30 MB Daten gesendet – verfügbar werden, hier eine dritte Ansicht vom Jezero-Krater, die allgemein übersehen wurde: Der MRO hatte noch versucht, ein weiteres Hazcam-Bild in höherer Auflösung zu übertragen (entstanden mit derselben Kamera, die das erste geliefert hatte, 9 Minuten später), von dem aber nur ein Fragment durchkam. Aber das lässt sich verarbeiten und die ferne Landschaft viel klarer sichtbar machen! Jetzt wird Percy mehrere Mal am Tag von diversen Orbiter abgefragt, in knapp 24 Stunden auch das nächste Mal vom TGO. Anderswo auf Mars hatte übrigens InSight versucht, was von EDL zu hören: Ergebnis noch unbekannt. Und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [4:55 MEZ] Die Aufnahmen während EDL scheinen ziemlich gut geworden zu sein – aber gezeigt werden sie vielleicht erst bei der nächsten Pressekonferenz heute 19:00 MEZ. [5:25 MEZ]
Die ersten beiden Hazcam-Bilder von der Raw Images-Webseitedes Projekts geholt (es sind winzig kleine Thumbnails) und stark verarbeitet (alternative Versionen hier und hier …) sowie drei Fotos aus Mission Control aus diesem NASA-Album – und wie EDL für das 100-m-Teleskop in Effelsberg aussah. [23:35 MEZ am 18. Februar] Weitere Verarbeitungen der Thumbnails hier, hier und hier, eine andere ‚Variation‘ – und eine halbe Stunde verspätet hat die erste PK nach der Landung begonnen. [0:00 am 19. Februar] Zuerst die üblichem Festreden – und Zurbuchen beim Zerreißen des Notfallplans, sein Lieblings-Ritual bei Planeten-Landungen. [0:15 MEZ]
Perseverance auf dem Mars – und gleich 2 Bilder
Um 21:56 MEZ war klar: Perseverance ist weich im Krater Jezero gelandet! Und nur Minuten später kamen über den Mars Reconnaissance Orbiter tatsächlich zwei Bilder der Hazcams, die von einem aufrecht stehenden Rover zeugen. [22:10 MEZ am 18. Februar] Man orientiert sich gerade in Mission Control über den Zustand des Rovers – viele Daten konnte der MRO nicht mehr übertragen, bevor er für ihn untergang, aber Perseverance scheint es gut zu gehen. [22:20 MEZ] Und auch EDL ist offenbar reibungslos verlaufen – ob Bilder davon im Kasten sind, muss man noch sehen. [22:25 MEZ] Eine inoffizielle Schätzung, wo in der Zielellipse gelandet ist, die Landung länger und ein Press Release. [22:35 MEZ] Derselbe anders bebildert, ein Statement und ein Artikel. [22:55 MEZ]
Wann es was zu sehen geben könnte – und jede Menge Links
Während Mars 2020 Perseverance, wie der NASA-Rover vollständig heißt, heute den Mars erreicht (gemäß der Timeline im Press Kit auf Seite 20 wird die Cruise Stage um 21:38 MEZ abgeworfen, und der Abstieg durch die Atmosphäre findet von 21:48 bis 21:55 MEZ statt, alles Erd-Empfangs-Zeit, auf der Mars passiert’s 11 Minuten und 22 Sekunden früher), kann er nur über den Orbiter MRO quasi live und bis zum Aufsetzen über seinen Zustand berichten, mit 8 kbit/Sekunde: Die direkte Funkstrecke zur Erde, wo Radioteleskope immerhin nach dem Funkträger lauschen werden, reißt noch vor der Landung ab, weil die Erde für den Krater Jezero dann unter dem Horizont steht. Deswegen haben Funkamateure, die Mars 2020 derzeit noch sehen (Daten von vier Orten hier, hier, hier und hier) auch keine Chance, zumal die Signalstärke nach dem Abwurf der Cruise Stage – um 21:38 MEZ Erdzeit – drastisch abfallen sollte. Wenn Perseverance den Boden erreicht hat, steht für ihn der MRO noch kurz am Himmel: Es könnte gelingen, sofort ein paar Bilder der Hazcams auf dem Rover (noch mit verstaubten Covern vor den Objektiven) zu senden. 3½ Stunden später kommt Mars Odyssey vorbei, kann aber kaum Daten übertragen. Doch gegen 3:30 MEZ am nächsten Morgen erscheint der ExoMars Trace Gas Orbiter der ESA über der Landestelle und kann Daten mit hoher Rate übertragen: Bilder der Hazcams jetzt ohne Deckel und ein paar Thumbnails von Aufnahmen, die während des Abstiegs entstanden.
Und da ist der Funkträger von Mars 2020, wie er gerade mit der 20-Meter-Schüssel in Bochum gesehen wird, die auch schon Hope im Anflug („Und so sieht das „Bochumer“ Hope-Signal aus …“) und die Orbit Insertion von Tianwen-1 verfolgt hatte – der Sender sitzt auf der Cruise Stage, so dass es nach deren Abwurf um 21:38 MEZ verstummen dürfte, denn der Sender auf der Backshell ist viel schwächer. Aber wer weiß … [19:55 MEZ] Die Frequenz wandert mit wachsender Geschwindigkeit, weil Mars 2020 immer schneller auf den Mars zu stürzt – derweil hat der Clean Feed aus Mission Control begonnen, nur Diskussionen unter den Ingenieuren, kein Kommentar (der dafür aus dem Adler-Planetarium um so üppiger kommt. [20:00 MEZ] Auch der zentrale NASA-Webcast und die VR-Version laufen sowie die Live-Sendung auf Alpha. [20:20 MEZ] Analyse aus Bochum: Um 20:12 MEZ betrug die Beschleunigung 9 cm/s/s. [20:25 MEZ] Und um 20:30 MEZ schon 12 cm/s/s – während der Stream der GdP begonnen hat, mit 13’800 Zuschauern. [20:35 MEZ] 19 cm/s/s um 20:40 MEZ. Und auch im U.K. lauschen sie. [20:55 MEZ] 24 cm/s/s um 21:00 MEZ und inzwischen 34 cm/s/s Beschleunigung – und die aktuelle ‚Verkehrslage‘ am Mars. [21:15 MEZ] Die Beschleunigung ist nach den Bochumer Messungen auf über 50 cm/s/s gestiegen. [21:30 MEZ] Cruise Stage Separation bestätigt! Und kurz zuvor war der Sender umgeschaltet worden – LOS in Bochum. [21:40 MEZ] Der MRO hört Mars 2020 – der nun die Atmosphäre berührt – mit 5.3 km/s ist die Kapsel eingetreten. [21:50 MEZ] Der Fallschirm ist draußen und der Hitzeschild abgeworfen! [21:53 MEZ] Das Radar sieht den Boden, und die Backshell ist abgeworfen. [21:54 MEZ]
Reichlich Polarlicht über Kanada und Alaska am 7. Februar – ausgelöst von einem koronalen Loch – auf einem Bild der Visible Infrared Imaging Radiometer Suite (VIIRS) auf dem Satelliten Suomi NPP. Auch ein Vortrag über das Röntgen-Teleskop eROSITA auf SpektrRG, die Oberstufe der Ariane 6 vor ersten Tests in Deutschland, absurdes Gerangel um Sigmund Jähn, der desolate Zustand der Klima-Forschung bei der NASA, ein offenbar schwerer Zwischenfall bei einem Flug des SpaceShipTwo, der Start des nächsten Cygnus zur ISS mit allerlei Wissenschaft am 20.2. – und heute früh sollen in nur ~25 Minuten Abstand voneinander um 5:21 MEZ die nächsten Starlinks und um 5:45 MEZ der nächste Progress zur ISS starten. [0:00 MEZ] Der Roll-Out und eine russische Live-Übertragung – und die von SpaceX. [2:35 MEZ] Dieser Start ist wegen schlechten Wetters nun um 4:59 MEZ am 16.2. – dafür jetzt Прогресс МС-16. [4:55 MEZ]
Drei von zahlreichen guten Fotos, die trotz des trüben Wetters in Baikonur gelungen sind. [16:15 MEZ] Artikel zum Start hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – auch ESA-Raketen-Entwicklung in Portugal im Rahmen von „Boost!“, Verbesserungen am Starship SN 10 vor’m nächsten Testflug vielleicht auch mal mit weicher Landung, ESA und UNOOSA zum Raumschrott und neue Erkenntnisse der Mission MMS zu magnetischer Rekonnektion bei der Erde. [23:45 MEZ]
Die Galaxie Messier 83 mit 4 Metern Öffnung un 11 Stunden Belichtung aufgenommen, durch 6 Filter mit der DECam am Blaco-Teleskop auf dem Cerro Tololo in Chile, die nach dem Abschluss der Dark Energy Survey auch für Einzelbeobachtungen zur Verfügung steht. Auch ein müder Sonnenfleck am 8.2., mal wieder ein Artikel über Komet Leonard – und immer neue Erkenntnisse über den Meteoriten Flensburg, einen ungewöhnlichen kohligen Chondriten.
Eine bemerkenswerte Radar-Aufnahme der Mondoberfläche: Gesendet hatte das Green Bank Telescope, empfangen wurden die Echos von den über die Erde verteilten Antennenschüsseln des Very Long Baseline Array – und heraus kam ein Apertur-Synthese-Bild insbesondere der Hadley-Rille mit 5 Metern Auflösung, das auch die Landestelle von Apollo 15 zeigt. Und die ganz junge Mondsichel gestern am Tage von energischen Amateurastronomen über den VAE eingefangen. [2:35 MEZ] Die Mondsichel gestern über Kalifornien und heute über Japan hier, hier, hier und hier. [15:15 MEZ] Und dann über Europa hier (von diesem Blogger), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und schließlich über Brasilien – und der Mars gestern. [23:45 MEZ]
Der fernste Transneptun unter Beobachtung aber kein Exot
ist gemäß der ersten vagen Bahnbestimmung 2018 AG37 (früher unter dem Spitznamen „Farfarout“ bekannt): Danach wurde er 2018 in etwa 132 au (19.7 Mrd. km) Sonnenabstand entdeckt und dürfte auch jetzt eine ähnliche Distanz haben (nur Voyager 1 ist mit 152 au gemäß dieser Tabelle z.Z. noch sonnenferner) – aber mit einer großen Halbachse von etwa 86 au ist er in dieser Tabelle der TNOs nur ein Objekt unter vielen. Zahlreiche Transneptune haben große Halbachsen von mehr als 100, einige um 1000 au. Und bei einer Exzentrizität von rund 0.7 liegt das Perihel wohl im Kuipergürtel, während das Aphel von vielleicht 144 au ist auch nichts Besonderes ist: Es ist allein die aktuelle Rekord-Distanz (es folgen drei ähnlich kleine TNOs und auf Platz fünf Zwergplanet Eris mit 96 au), die 2018 AG37 zahlreiche Press Releases wie hier, hier, hier, hier, hier oder hier oder Artikel hier und hier eingebracht hat. [1:45 MEZ. NACHTRAG: Gravierende Unsicherheiten bezüglich des Orbits bleiben aber bestehen]
Heute & morgen: Mars Orbit Insertion von Hope & Tianwen-1
Die Statistik ist nicht schlecht: 18-mal haben sich Raumsonden dem Mars genähert, um in eine Umlaufbahn einzutreten – und 14-mal (78% Erfolgsrate) gelang dies auch, bis auf eine Ausnahme auch jeweils gleich beim ersten Versuch eines Players: zuerst den USA mit Mariner 9 (danach 6 weitere Erfolge und 2 Fehlschläge), dann der Sowjetunion mit Mars 2 (3 weitere Erfolge und ein Fehlschlag), der ESA mit dem Mars Express (ein weiterer Erfolg mit dem ExoMars TGO) und Indien. Nur Japan scheiterte mit dem einzigen Versuch (und Verluste bereits beim Start oder weit vor dem Mars werden nicht berücksichtigt). Derzeit sind sechs Mars-Orbiter aktiv, 3 der NASA, beide der ESA und der indische – und diese Woche sollen nun ein arabischer und ein chinesischer, von dem das obige Bild stammt, dazu kommen. Sie sind die ersten zwei von drei Marsmissionen, die zwischen dem 9. und 18. Februar ihr Ziel erreichen (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr): Für Hope der VAE beginnen heute eine Live-Sendung um 16:00 MEZ und der 27-minütige Entry-Burn 16:41 MEZ, der Zeitpunkt der Ankunft von Tianwen-1 morgen wird von Amateurfunkern auf ~13:00 MEZ geschätzt. Zu Hope auch ein amerikanischer Press Release und Artikel von gestern (mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr), dem 5. Februar (mehr und mehr), 1. Februar, 30. Januar, 29. Januar 2021 und dem 23. 12. 2020 und zu Tianwen-1 die Namensvorschläge für seinen Rover (gelandet wird frühestens im Mai) und Artikel von gestern (mehr, mehr und mehr), dem 6. Februar (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 5. Februar, 4. Februar, 3. Februar, 1. Februar, 19. Januar und 5. Januar.
Die drei Marsmissionen im Anflug: die Situation heute um 7:40 MEZ, der Kreis ist die Hill-Sphäre des Mars, in die Misabar Al’Amal alias Hope und Tianwen-1 am 5. Februar eingedrungen sind; Perseverance folgt am 14.2. Die Orbit Insertion von Hope kann übrigens möglicherweise direkt über eine Antenne in Bochum verfolgt werden. [10:45 MEZ] Allerlei Berechnungen zum langen MOI-Burn, den Hopes schwache Triebwerke erfordern: Ein pünktliches Verschwinden hinter dem Mond würde ein erfolgreiches Manöver direkt bestätigen. [11:50 MEZ] Ein schmissiger Trailer zu Hopes Ankunft und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [12:45 MEZ] Und hier und hier – und der Livestream aus Bochum zur Orbit Insertion von Hope läuft, ein Spektrum-Analysator zeigt einen starken Träger. [14:30 MEZ]
Und so sieht das „Bochumer“ Hope-Signal aus: Die Frequenz driftet ständig leicht v.a. wegen der Erddrehung; wenn dann der Burn beginnt, soll das Wasserfall-Diagramm so eingestellt werden, dass man den Bremseffekt klar sieht. [15:10 MEZ] Das Signal war schlagartig weg – auch für andere Antennen, inklusive des DSN – und kehrte kurz darauf ~40 dB schwächer zurück: wahrscheinlich ein (geplantes) Umschalten von der HGA auf die LGA. [15:20 MEZ] Leider war das schächere Signal in Bochum trotz intensiver Bemühungen nicht aufzuspüren – dafür hat der englische Webcast begonnen:
Jubel im Stream: Hope hat den Orbit-Einschuss geschafft!
Noch gibt es keine Details, aber pünktlicher Jubel im Kontroll-Zentrum in den Live-Streams zeigt wohl an, dass der geplante Orbit gut getroffen wurde. [17:15 MEZ] Hope ist jetzt kurz hinter dem Mars verschwunden. [17:20 MEZ] Das Deep Space Network hört Hope jetzt wieder. [17:30 MEZ] Die Sekunden, als es klar wurde, dass die MOI geklappt hatte. [17:35 MEZ] Ein paar schnelle Artikel zum Einschuss hier, hier, hier, hier und hier. [18:45 MEZ] Und hier – derweil ist in Bochum das starke Signal wieder aufgetaucht, offenbar mit viel Telemetrie darin: Die HGA sendet wieder. [19:30 MEZ]
Abermals lauscht Bochum einer Sonde im Anflug auf den Mars, und das Signal vom Tianwen-1 ist stark: Mit dem Einschuss in den Orbit wird in etwa einer Stunde gerechnet. Nach unabhängigen Berechnungen beginnt der etwa 14-minütige Burn um etwa 13:03 MEZ Erd-Empfangs-Zeit, aber weil Tianwen-1 von 13:13 bis 13:48 MEZ hinter dem Mars verschwindet, wäre er nicht komplett zu sehen. [11:55 MEZ] Eine andere Timeline, diesmal in Mars-Zeit – und das komplette Bochumer Display: Die Linie wird ständig neu zentriert, weil sie sonst durch den Doppler-Effekt rasch aus dem Frequenzfenster verschwände. [12:20 MEZ] Die Doppler-Rate hat weiter zugenommen, wie durch die Bahnverhältnisse zu erwarten. [12:55 MEZ]
Der Einschuss hat begonnen – die Frequenz von Tianwen-1 verschiebt sich dramatisch nach rechts! [13:10 MEZ] Wie es aussieht, ist der Burn bis zum Loss of Signal – Tianwen-1 hinter dem Planeten – gut verlaufen. Und da sich das chinesische Fernsehen nicht getraut hat, live zu übertragen, waren (wie im Chat zu erkennen) am Ende unter den ~700 Zuschauern des Bochumer Webcasts auch zahlreiche Chinesen. [13:20 MEZ]
Ein Blick auf die Geometrie der MOI von Tianwen-1, mit dem unbeobachtbaren Ende des Burns. Und AMSAT-DL wird gefeiert, als offenbar einzige Live-Quelle für Informationen über das Manöver überhaupt! Und das, obwohl die Sonde nur mit einer Low-Gain-Antenne sendete – aber für die historische Bochumer Antenne gut genug. [13:25 MEZ] Das Signal ist wieder da, die AOS war offenbar pünktlich: Das dürfte für einen guten Orbit sprechen. [13:55 MEZ]
Jetzt ist es auch offiziell: Tianwen-1 befindet sich im Orbit!