die zwei Ringe ineinander bilden, nur an wenigen Stellen durch Lücken unterbrochen – und nur in ausgewiesenen Richtungen vom Zentrum aus gesehen in besonders hervorgehobener Weise.
Offensichtlich waren die Erbauer vor allem an der Wintersonnenwende interessiert, derem Sonnenauf- und Untergang die auffälligsten Tore markieren. Weitere gibt es grob nach Norden, wohl der Eingang, zu SA und SU bei der Sommersonnenwende und zum einem Termin, der zu Aussaat und Ernte passen würde.
Blicke aus dem Innenraum, vom südwestlichen Tor (mittleres Panorama) bzw. ungefähr der Mitte aus,
von Südosten, Süden und Südwesten aus,
und beim wieder Hineintreten durch das südwestliche Tor.
Dort gezeigt werden u.a. eine sehr genaue Karte des konkreten archäologischen Befundes, auf dem die Rekonstruktion basiert,
und echte Fundstücke aus Goseck wie diese Gefäßreste aus jener Stichbandkeramik-Kultur, während der
die Kreisgrabenanlage neben einer Siedlung errichtet worden war und dann rund 200 Jahre in Benutzung blieb: Gemälde wie dieses verdeutlichen die Siedlungsgeschichte des Ortes über die Jahrhunderte. Diese und viel mehr Bilder in groß gibt es in diesem Album zu sehen. NACHTRAG: noch mehr Fotos (scroll down).
Die SoFi 2022 aus dem Bochumer Wolkenmeer gefischt
Am Ende waren es Wolkenlöcher genug, um die wesentlichen Phasen der Sonnenfinsternis von Bochum aus zu dokumentieren: Aufnahmen von 11:29, 11:35, 12:11, 12:34, 12:55, 13:02 und 13:07 MESZ, letztere Sekunden vor dem Ende – jede Menge mehr gibt es in diesem Album und in einer kommentierten Bilder-Strecke. [19:00 MESZ. NACHTRÄGE: nochmal die Top-Links zusammen sowie Beobachtungs-Berichte von anderswo hier, hier, hier, hier und hier, interessante kurze Videos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier (mehr), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, mehr Radio-Bilder hier und hier, animierte Satelliten-Bilder der Penumbra hier und hier, Galerien und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier und unkommentierte TV-Szenen. Und das Paper „Ionospheric effects of the 5–6 January 2019 eclipse over the People’s Republic of China: results from oblique sounding“, eine neue SoFi-Seite der NASA – und die extrem dünne Mondsichel gestern früh beim Merkur aus Europa (mehr) und viel näher aus den USA (mehr)]
Anlässlich der Finsternis hat sich die in den letzten Tagen ziemlich öde Sonne doch noch mit ein paar Flecken geschmückt – hier das SDO-HMI-Bild vor einer Stunde: links Gruppe (1)3132, rechts 3126, klein in der Mitte 3130. [10:35 MESZ] Live-Bilder gibt es bereits aus Chelmsford (hohe Vergrößerung), Gera und Heilbronn und Tromso in H-Alpha – wobei die SoFi in Nordnorwegen bereits begonnen hat. [11:00 MESZ] Gute Phasen in Chelmsford und Tromso (auch Weißlicht) – und eine Live-Show aus Österreich. [11:10 MESZ] Ein paar Fotos hier, hier und hier. [11:20 MESZ]
So sah Hubble (!) die „Säulen der Schöpfung“ im Jahre 2014, visuell plus Infrarot überlagert, d.h. die beiden Bilder seiner Kamera WFC3 („Berühmt geworden waren …“) einfach mal addiert, mit unterschiedlichen Anteilen beider Bilder, und in Kontrast und Sättigung gesteigert. Das farbenfrohe wie sternreiche Ergebnis – erzeugt in IrfanView mit der Wasserzeichen-Funktion; das IR-Bild musste etwas verkleinert werden, anhand wiedererkennbarer Sterne kein Problem – überspannt nun den Wellenlängen-Bereich 500 nm bis 1.6 µm, mit eher chaotischer Farbzuweisung der eng- und breitbandigen Hubble-Filter allerdings. Mit den Rohdaten von damals könnte man das sicher noch viel eleganter lösen und der Anmutung des allseits gefeierten Webb-Bildes von 900 nm bis 4.7 µm noch näher kommen. [1:05 MESZ] Von letzterem weitere Amateur-Verarbeitungen hier und hier, auch ein Mini-Video, TW@N und ein Scherzchen.
Ein regnerischer Besuch beim Telescopium in Lilienthal in Niedersachsen direkt an der Grenze zu Bremen: ein möglichst akkurater moderner Nachbau des „27-füßigen“ – gemeint ist die Brennweite – Riesen-Newtons von Johann Hieronymus Schroeter aus dem Jahr 1793, der ein paar Jahrzehnte lang in der Sternwarte Lilienthal an etwas anderer Stelle im selben Dorf stand.
Das Teleskop ist – für Geräte dieser Größe völlig exotisch aber um so benutzerfreundlicher – so montiert, dass sich das Okular fast ortsfest auf einer Plattform in 7 Metern Höhe befindet: Die Elevation wird grob eingestellt, indem der Tubus durch einen Seilmechanismus am Spiegel-Ende angehoben wird, der Azimut durch Fahren der gesamten Konstruktion; der äußere Spurradius beträgt 10.50 Meter.
Das Teleskop hat einen Hauptspiegel von 50.8 cm Durchmesser, eine Brennweite von 7.75 m und eine Tubuslänge von 8.20 m; der Tubus hat eine Masse von rund 450 kg.
Auf der Plattform: Hier erfolgt die Feineinstellung der Objekte über zwei Triebe mit Kurbeln (die ständig bewegt werden müssen; es wird erwogen, diese etwas mühsame Handhabung durch Motoren zu erleichtern). Diese Technik ist klar an Teleskope von William Herschel angelehnt, mit dem Schroeter in regem Briefwechsel stand (Seite 28) – doch bei Herschels Teleskopen aller Größen (sein 20-Füßer interaktiv rekonstruiert) war der Hauptspiegel ortsfest, und das Okular veränderte seine Höhe gravierend. Warum Fixed-Eyepiece Telescopes immer Raritäten waren und fast nur Schroeter diese Lösung wählte, bleibt zu erforschen – immerhin war ein kleiner Kometensucher von Caroline Herschel laut diesem Bericht eines Besuchers so montiert.
Ein Blick zurück in Regen und Dämmerung: Sonnigere Bilder gibt es z.B. hier, hier, hier und hier sowie eine klare Dämmerung. Und in diesem Album bzw. hier – und auch hier, hier, hier und hier – mehr Fotos vom obigen Besuch wie auch von allen folgenden Attraktionen.
Drei Erinnerungs-Orte an große Wissenschaftler in Bremen früher am selben Tag, hier das Olbers-Denkmal von 1848, das den Arzt & Astronomen – ein Zeitgenosse Schroeters, der mit diesem zusammen 1800 in Lilienthal die erste Astronomische Gesellschaft gegründet hatte – mit einem Fernrohr in der Hand zeigt.
Reliefs auf dem Sockel zeigen u.a. einen Genius als Teleskop-Gehilfe und die antike Göttin Vesta, nach der einer der beiden von Heinrich Wilhelm Olbers entdeckten Asteroiden benannt wurde.
Das „Bessel-Ei“ ist dagegen von 1989 und erinnert insbesondere die Bestimmung der Erdgestalt durch Friedrich Wilhelm Bessel – der übrigens 1806-1810 auf Olbers‘ Empfehlung hin an Schroeters Lilienthaler Sternwarte war, bevor er nach Königsberg berufen wurde.
Auch Carl Friedrich Gauß hat in Bremen eine Spur hinterlassen, in Gestalt dieser Gedenkplatte nahe einer nicht mehr existenten Kirche, die bei einer großen Landesvermessung eine wichtige Rolle spielte.
Eine Sternwarte mitten in der Bremer Altstadt befindet sich auf dem 1875 gebauten Alten Gymnasium in der Dechanatstraße im Schnoorviertel – aber außer einem z.B. hier und hier gezeigten sonnigeren Foto erinnert praktisch nichts mehr an die ursprüngliche Nutzung des buchstäblich herausragenden Konstrukts, zumal das Gymnasium selbst aus dem Gebäude 1987 ausgezogen ist.
Die Astronomische Uhr in St. Nikolai (Stralsund) in Mecklenburg-Vorpommern aus dem Jahr 1394, mal wieder inspiziert am 17. August: Ihre Mechanik ist seit vermutlich schon einem halben Jahrtausend defekt („Dann öffnet Pfarrer Neumann die Tür zum Uhrwerkskasten …“) aber noch weitgehend im Originalzustand erhalten – und vor allem auch das Zifferblatt nebst Zeigern.
Ein paar der zahlreichen interessanten Details, oben Ptolemäus als einer der vier „Weltweisen“ am Rand. In den Hohlraum ganz unten sollte wohl ein Kalender kommen, der aber nie konstruiert wurde.
Und hier noch eine gewaltige Sonnenuhr in Schneverdingen in der Lüneburger Heide, wiederum in Niedersachsen, zufällig entdeckt am 26. August: Eine Tafel weist sie als „die derzeit größte Sonnenuhr Deutschlands“ aus, 16.5 m hoch, 30.5 m Durchmesser, die 2005 fertiggestellt wurde.
So sieht das JWST die „Säulen der Schöpfung“ in Messier 16
In der Mitte das gesamte NIRCam-Mosaik, bei dem Filtern von 900 nm bis 4.7 µm in chromatischer Folge die Farben blau bis rot zugewiesen wurden und das in Original-Auflösung – 8423 x 14589 Pixel – z.B. hier und hier zu finden ist, eingerahmt von diversen Ausschnitten: auch Press Releases hier, hier, hier und hier, das Bild zum Reinzoomen, andere kuriose Details hier und hier, eine Version ohne Sterne, eine, äh, Weiterverarbeitung und Threads hier, hier und hier.
Berühmt geworden waren die ‚Pillars of Creation‘ 1995 durch das Hubble-Bild oben: entstanden mit der WFPC2 durch Filter für O III, H-Alpha und S II, denen die Farben Blau, Grün und Rot zugeordnet wurden. Die beiden Hubble-Bilder darunter – auf deren Orientierung das alte hier um 7° gedreht wurde – waren Anfang 2015 vorgestellt worden („Nach 20 Jahren endlich neue Hubble-„Pillars of Creation““), nunmehr entstanden von der WFC3: einmal wurden die Farben wieder dieselben Emissionslinien zugewiesen, zum anderen IR-Filtern bei 1.1 und 1.6 µm. Das Video erzählt die Geschichte (auch ein Zoom-‚Anflug‘ und eine Video-Tour des JWST-Bildes), und darunter das 2015-er Hubble-Bild und Webbs nebeneinander, die hier auch in einem Slider-Tool stecken und hier und hier geblinkt werden, und ein Auflösungs-Vergleich. [0:30 MESZ] Rohbilder bei 1.9 µm und 4.4 µm, ein Amateur-Versuch einer Kombination, viel Aufhebens um die sternlose Version, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Video-Clips hier und hier.
Auch zu Webbs berühmten Staubschalen um den Doppelstern WR 140 gibt es jetzt ein Paper: „Nested dust shells around the Wolf–Rayet binary WR 140 observed with JWST“. Darin wird das MIRI-Bild in Falschfarben gezeigt (oben), so dass sich die berühmt-berüchtigten Beugungsstrahlen vom grellen Sternsystem – einem Wolf-Rayet- und einem O-Stern – farblich von den Staubstrukturen absetzen. Für eine PR-Version hat die NASA die irritierenden Strahlen jedoch entfernt, ein Novum und auf Initiative eines deutschen Co-Autors des Papes geschehen: Wie der ‚JWST News Chief‘ diesem Blog mitgeteilt hat, wurde das Bild „processed by Robert Hurt at IPAC/Caltech. According to him, the PSF removal was done ‚artistically‘ as it was an efficient way to get to the desired end product and make it clear which features were a real component of the system.“ Nämlich die 17 Staubschalen, die jedes Mal gebildet werden, wenn sich die beiden Sterne auf ihrem hoch-elliptischen Orbit (e=0.89) alle 7.9 Jahre besonders nahe kommen und ihre Sternwinde kollidieren: Die Physik dabei ist sehr gut verstanden, wie der Vergleich mit der Simulation unten und auch langjährigen Beobachtungen mit dem Keck-Teleskop von der Bildung frischer Schalen zeigt, die parallel im Paper „Radiation-driven acceleration in the expanding WR140 dust shell“ beschrieben werden. Staub-Produktion in solchen Systemen reichert das interstellare Medium mit Kohlenstoff-reichem Material an: Press Releases hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Threads hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch Experimente zur PSF-Entfernung via Physik, eine gescheiterte Target-of-Opportunity-Beobachtung Webbs, ein Interview zu dem Neptun-Bild und allgemeinere Artikel hier, hier und hier, [20:25 MESZ]
Frühestens in etwa einem Jahr wird die Ariane 6 – hier ein aktuelles Bild – zum ersten Mal starten, im 4. Quartal 2023, wurde gestern auf einer Pressekonferenz verkündet, also wieder mal eine Verschiebung: auch Tweets hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier und hier. Ferner eine Pressekonferenz der ESA heute [alt.] nach einer Sitzung des ESA Councils: Dort war u.a. beschlossen worden, dass Euclid und Hera auf der Falcon 9 starten, irgendwann 2023 bzw. 2024, und man hat sich überzeugt, dass der ExoMars-Rover mit seinem Bohrer auch bei einem Start 2028 mit Landung 2030 noch wissenschaftlich wertvoll sei. Über sein Schicksal und vieles mehr wird aber erst das Council Meeting auf Minister-Ebene am 22./23. November befinden. Zu den Vorschlägen dort gehört auch eine Mission namens GENESIS zwecks Update des International Terrestrial Reference Frame.
Das Ende von Allem in 45 Minuten – jetzt in den Planetarien
In diesem Wochen und Monaten hat – fünf Jahre nach der „Expedition ins Sonnensystem“ – die vierte Gemeinschafts-Produktion von über einem Dutzend deutschsprachiger Planetarien Premiere in den beteiligten Häusern, etwa in Bochum: die abermals in Münster koordinierte und von Bochum produzierte Show „Ziel: Zukunft – Vom Jetzt bis zur Ewigkeit“. Sie ist gewissermaßen das Sequel der Nr. 2 „Zeitreise – vom Urknall zum Menschen“, die 2014 die gesamte Geschichte des Universums bisher in 48 Minuten erzählte. Jetzt geht es mit dem Sonnensystem, der Milchstraße und schließlich selbst den letzten Schwarzen Löchern in 45 Minuten zuende: wieder mit zahlreichen originellen optischen Ideen (hier die alle Kontinente der Erde zu einem einzigen – Pangäa Ultima – vereinigt, ein „Möwal“ als Zeuge des Geschehens in Jahrhundertmillionen und der Rest eines Planeten, vielleicht des Mars, während sich in unvorstellbar ferner Zukunft sogar die Materie selbst auflöst) und einem hohen Erzähltempo. „Wenn sich der Zeitstrahl in immer irrwitzigere Höhen schraubt und derweil zu erklären versucht wird, was in 100 Trilliarden Jahren und noch viel weiter alles los sein wird“, fand ein Kritiker der WAZ, „hat der interessierte Laie im Saal etwas Mühe zu folgen.“ Doch von der näheren Zukunft war er begeistert: „Die Erde wird ihr Gesicht verändern. Wie immer finden die Macher dafür traumschöne Bilder: etwa von der sich gigantisch aufblähenden Sonne und von unserem kleinen Planeten, der von ihr heillos verschluckt wird.“
So beeinflusste der starke Gamma-ray Burst am 9. Oktober den Funkverkehr auf der Erde – aus 2.4 Milliarden Lichtjahren Entfernung: Seine harten Photonen attackierten die Ionosphäre, so dass sich deren Wirkung als Wellenleiter (zusammen mit der Erdoberfläche) für Längst- und Langwellen für kurze Zeit deutlich veränderte, hier die Signalstärke geplottet für einen Empfänger im U.K. für Sender in Niedersachsen bei 23 kHz und Italien bei 46 kHz und einen in Kiel für einen Sender in Japan bei 54 kHz. Auch Messungen indischer Blitz-Detektoren, ein NOIRLab Release zu optischen Daten, ein weiterer Thread, ein APOD und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [19:00 MESZ] Und hier, hier und hier.
Hier die aufgesuchten Plätze in der Reihenfolge ihrer Numerierung in einem äußerst hilfreichen Faltblatt des Fördervereins des Naturpark: Das ist die Nr. 1 „Dobbin“ am Ortausgang des nämlichen Dorfes. Jeder Platz besteht aus einer oder zwei Holzliegen, einer Infotafel zu einem konkreten oder auch wie hier ziemlich abstrakten Weltraum-Thema und zwei weiteren Tafeln zu Sternbildern und/oder Typen von Deep-Sky-Objekten. Hilfsmittel wie auf den „Himmelsschauplätzen“ im Sternenpark Rhön gibt es nicht, dafür auf der Liege einen QR-Code, der eine Audio-Sternführung von „Visit Dark Skies“ freischaltet.
Platz Nr. 5 „Krakower Obersee“, direkt unterhalb des Rastplatzes „Dr. Neubauer Blick“ mit dem „schönsten Ausblick in ganz Mecklenburg“.
Platz Nr. 6 „Bossow“ beim Wald- und Fledermaus-Lehrpfad gelegen.
Platz Nr. 9 „Klocksin“ am Friedhof: hart am Rand des Naturparks, dafür aber besonders leicht zu erreichen – allerdings geht der Blick hier z.T. durch Hochspannungsleitungen.
Und Platz Nr. 10 „Loppin“ – der fehlt als einziger im Faltblatt, und das aus gutem Grund: Er liegt auf dem (ebenso idyllischen wie Brennessel-reichen) Gelände eines Jugendwaldheims und kann nur mit dessen ausdrücklicher Genehmigung besucht werden.
Zum konkreten Testen der Himmelsbedingungen begab sich die Expedition stattdessen am Abend des 23. erneut zu Platz Nr. 9, der auch im Dunkeln gut zu finden war: hier der Mars-Aufgang unter den Pleijaden, das Sommerdreieick mit Milchstraße und Cas und M 31 (jeweils 60 Sekunden bei Blende 2.8 und ISO 1600) und zwei Blicke nach Norden von der einige Meter entfernten Parkgelegenheit aus. Der mittlere gemessene SQM-Wert lag bei 21.35, laut dem Faltblatt wurden dort auch schon 21.55 erreicht (während für einige der anderen Plätze, z.B. Nr. 6, Werte bis 21.9 genannt werden). Weitere Himmelsaufnahmen aus derselben Nacht von etwas weiter östlich waren hier schon zu sehen gewesen („Das aufgehende …“).
Die Rückkehr der Crew 4 ist erfolgreich abgeschlossen: zwei Fotos aus diesem NASA-Album von der Wasserung und aus der Live-Sendung die Ankunft der Helfer, die Bergung der Kapsel aus der Luft – und Samantha Cristoforetti, die als vierte und letzte soeben extrahiert wurde. Auch ein NASA-Update und Artikel hier, hier, hier, hier und hier sowie Kamera-Entwicklungen für Dragon-EVAs, ein ISS-Bild vom nächtlichen Rand der Erde – und viele Fragen zu kommerziellen Raumstationen nach der ISS. [23:55 MESZ – Ende. NACHTRÄGE: ein anderes Foto der Wasserung, das obligatorische Foto der Crew vor dem Ausstieg, Samantha danach, Press Releases von NASA und ESA {Deutsch} und eine Telecon (ein Live-Thread) und weitere Artikel hier (Beobachtungen in Georgia), hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]
Der Dragon „Freedom“ mit der Crew 4 hat die ISS verlassen
DARTs Impakt verkürzte Dimorphos‘ Bahnperiode um 4.5%!
Die Wirkung des gezielten Impakts von DART auf den Asteroiden-Mond liegt am oberen Ende des erwartbaren Bereichs, wurde gerade auf einer Pressekonferenz von NASA und ASI (alle Visuals und ein Live-Thread) bekannt gegeben: 11 Stunden und 55 Minuten betrug die Umlaufsperiode von Dimorphos um Didymos vorher, 73 Sekunden Verkürzung durch den Frontal-Crash galt als Minimalerfolg, um die 10 Minuten wurde von vielen erwartet – aber es sind 32±2 Minuten geworden, die neue Bahnperiode beträgt rund 11 Stunden und 23 Minuten! Das folgt zum einen aus der Lichtkurve des Doppel-Asteroiden (oben) und zum anderen aus direkten Radaraufnahmen (unten): Schon nach Tagen war Dimorphos auf seiner etwas Didymos-näheren und schnelleren Bahn ganz woanders als nach der alten Ephemeride. Grün markiert seine wahre Position, blau die ohne Effekt.
Was der große Effekt bedeutet, darüber gab es auf der PK nur vage Spekulationen: Zusätzlich zu der mechanischen Impuls-Übertragung beim Einschlag selbst könnte auch eine Art Raketeneffekt durch die erhebliche Ejekta-Wolke zu dem starken Ausmaß der Bahnänderung beigetragen haben. Die ist hier von LICIACubes Kamera LUKE Minuten nach dem Impakt aus 76 km Abstand 8 Sekunden vor und aus 71 km Abstand 7 Sekunden nach der größten Annäherung zu sehen, während im dritten Bild die komplexen Details in einem Bild durch unterschiedliche Helligkeits-Einstellung in den diversen Rechtecken betont werden. Und hier und hier gibt es Animationen.
Die beste späte Detailaufnahme der Ejekta ist dieses Hubble-Bild vom 8. Oktober, 285 Stunden nach dem Impakt: Die bekannten seitlichen Ejekta-Fächer fallen allmählich zurück, während sich der Schweif gespalten hat, eine weitere Überraschung. Auf der PK wurde dieser Schweif durch den Strahlungsdruck auf freigesetzten Staub erklärt, der ihn nach Teilchengröße sortiert; ob eine aktive Quelle benötigt wird, wurde nicht diskutiert. Jedenfalls sind die Modellierer nun erneut be der Arbeit, um aus den diversen Beobachtungen ein quantitatives Bild zu formen. [21:55 MESZ] Eine clevere Weiter-Verarbeitung des LUKE-Videos rund um LICIACubes größte Annäherung [NACHTRAG: und noch eine] – auch Press Releases von JHU und Green Bank, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, ein Video-Clip und eine frühere 12-Minuten-Doku auf Spanisch.
Dreimal die Erde aus dem Weltraum: von einer Kamera auf dem gefürchteten Satelliten BlueWalker-3, dessen Riesen-Antenne „in der zweiten Oktober-Hälfte“ entfaltet werden soll (und der schon jetzt ziemlich hell am Himmel ist), ein langes Mosaik des Rheins aus der ISS (hier Köln; anklicken und dann mit „+“ zoomen) und die Methan-Wolke nach dem Nordstream-Leck vom Satelliten GHGSat (auch eine PM des DLR und ein Artikel). Ferner Tests am Satelliten SWOT (Surface Water and Ocean Topography mission), wieder Kontrolle über CAPSTONE auf dem Weg zum Mond (mehr und mehr), der Mars-Lander InSight immer noch in Betrieb, nun sogar einem Staubsturm trotzend – und Starts einer Langer Marsch 11H von einer Barke vor der Küste (Visuals hier, hier, hier, hier und hier) und einer Electron in Neuseeland, die den Satelliten Argos-4 in den Orbit brachte: der Webcast, ein Ticker und ein Artikel. [23:55 MESZ – Ende. NACHTRÄGE: weitere hier und hier und Fotos hier, hier und hier sowie mehr zu CAPSTONEs Status hier, hier, hier und hier – der Falcon-9-Start mit den 2 Satelliten wurde derweil ein weiteres Mal verschoben]