Archive for Januar 2023

Allgemeines Live-Blog vom 30. 1. bis 11. 2. 2023

30. Januar 2023

11. Februar

Komet ZTF in erlesener Umgebung gestern in der Nähe des Mars, vorgestern vor dem Reflexionsnebel vdB 31 und den Dunkelwolken B 26-28 und am 8. Februar beim Flammensternnebel IC 405: Bilder von Michael Jäger (oben und unten, Leica-Apo-Telyt f-280/4.0 an Nikon Z6 mod, 3 x 4 Minuten bzw. 12 x 210 Sekunden) und Gerald Rhemann (ASA Astrograph 12″ f 3.6 mit Moravian C3 61000, LRGB 14/6/6/6 Min.). Die Gesamthelligkeit ist in dem Zeitraum von etwa 6.0 auf 6.7 mag. gefallen: Den Kometen jetzt noch zu einem lohnenden Fernglas-Objekt zu erklären wie hier oder hier, ist – außer vielleicht noch auf dem Land – nicht korrekt. Ja, damals im Januar … [0:45 MEZ]

Hier nochmal der Plasmaschweif von vorgestern Abend, in einer kontrastverstärkten Aufnahme von Michael Jäger, 12 Minuten durch einen Blaufilter mit 11-Zoll-RASA: weitere Bilder von heute (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), dem 8.2. (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und 7.2. (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) – auch eine geplante Live-Übertragung heute ab 22:00 MEZ und die Kometen 96P gestern und C/2017 K2 vorgestern.

Mehrere Nachweise eines Rings um den Transneptun (50000) Quaoar durch Sternbedeckungen (die 2020-er auch durch CHEOPS, den Satelliten) – der sich im Gegensatz zu den Ringen anderer Körper im Sonnensystem deutlich außerhalb der Roche-Grenze befindet und wohl durch elatische Kollisionen erhalten wird: mehr im Paper „A dense ring of the trans-Neptunian object Quaoar outside its Roche limit“ [alt.], Press Releases hier, hier, hier und hier, ein Thread und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.

Nach einem Durchhänger ist in den letzten Tagen wieder einiges los auf der Sonne, hier der SDO-HMI-Anblick von heute 14:53 MEZ: auch die Sonne heute, gestern und vorgestern (mehr), weitere Überlegungen zum Verlauf des Zyklus und was noch kommen mag. Auch die Papers „Comet 108P/Ciffreo: The Blob“, „Keck, Gemini, and Palomar 200-inch visible photometry of red and very-red Neptunian Trojans“, „The Venus‘ Cloud Discontinuity in 2022“ und „Ecological successions throughout the desiccation of Tirez lagoon (Spain) as an astrobiological time-analog for wet-to-dry transitions on Mars“ nebst Press Release – und die Supernova 2023bee in NGC 2708 am 8.2.

Zwei von fünf Bild-Rekonstruktionen aus dem Paper „The Event Horizon Telescope Image of the Quasar NRAO 530“ mit 20 µas Auflösung: Mit z=0.9 ist dies die fernste Quelle, die bisher mit dem weltweiten Teleskop-Verbund beobachtet wurde; sie hatte zur Kalibration der Messungen an Sgr A* gedient. Auch das EHT-Blog dazu sowie die Papers „HETDEX Public Source Catalog 1: 220 K Sources Including Over 50 K Lyα Emitters from an Untargeted Wide-area Spectroscopic Survey“ nebst einem Press Release, „The Unistellar Exoplanet Campaign: Citizen Science Results and Inherent Education Opportunities“ – und „On Cosmological Low Entropy After the Big Bang: Universal Expansion and Nucleosynthesis“, das durch eine Danksagung mit wilder Kriminalgeschichte auf Seite 11 bekannt wurde. [15:45 MEZ] In Bochum läuft bereits eine regionale Auftaktveranstaltung zum Wissenschaftsjahr 2023: erste Impressionen einer Ausstellung dazu hier bzw. in diesem Thread – und der Stargast, der Astronaut der deutsche ESA-Astronaut Gerhard Thiele, ist soeben eingetroffen. [18:10 MEZ. NACHTRÄGE: Bilder vom Abend mit ihm und 40 Stück vom ganzen Tag sowie ein Videoclip] Ein X1.1-Flare auf der Sonne hat sich um 16:48 MEZ in der AR 3217 ereignet. [23:25 MEZ – Ende]


9. Februar

Hubble sieht Beginn der neuen Ringspeichen-Saison Saturns

Die dunklen Flecken auf den Saturnringen – Staub, der mit dem Magnetfeld des Planeten interagiert – treten periodisch auf, jeweils etwa 8 Jahre lang rund um die Nacht- und Nachtgleichen: 2021 (unten) und insbesondere am 22. September 2022 (Farbe) hat das Hubble Space Telescope dieses kuriose Phänomen wieder angetroffen, wie heute in dem Paper „Hubble Detects the Start of a New Saturn Ring Spoke Season“, Press Releases hier und hier und einem Video mitgeteilt wird (und siehe auch einen Amateur-Videoclip von 2022, das Abstract „First ground observations of Saturn’s spokes around 2009 equinox“ und die Slides des Vortrags mit Animationen sowie Diskussionen hier und hier zu Nachweisen von der Erde aus). Anderswo im Sonnensystem die Abreise von JUICE zum Startplatz (kurz vorher sowie Videos hier, hier und hier und ein Podcast), mal wieder eine wässrige Entdeckung Curiositys, das Schicksal des ExoMars-Rovers, das Paper „Rubble pile asteroids are forever“ auf Basis der Itokawa-Proben von Hayabusa (auch ein Artikel), die Folgen der Triebwerks-Probleme von Lunar Flashlight (auch ein Artikel), ein gelöstes neues Problem beim Mond-Orbiter CAPSTONE (auch Artikel hier und hier), ein neuer Landeplatz für IM-1 und Erkenntnisse von Chang’e-5. Und in Sachen Weltraumteleskope noch Tests mit der HGA von Roman, die Entschlüsselung des Albireo-Systems u.a. mit Gaia und die Papers „Dusty Starbursts Masquerading as Ultra-high Redshift Galaxies in JWST CEERS Observations“ nebst Zusammenfassung, „First insights from NGDEEP: A large population of faint 8<z<16 Galaxies in the deepest public NIRCam imaging", „JWST NIRSpec observations of Supernova 1987A – from the inner ejecta to the reverse shock“ und „The multi-wavelength view of shocks in the fastest nova V1674 Her“ mit einem Thread. [19:05 MEZ]

Ein Klick aus einem Fenster der ISS, und schon war vorgestern weitgehend wolkenfrei der Großteil Deutschlands im (hier kontrastgesteigerten) Bild – auch das ISS-Instrument AWE, der Start eines Progress zur ISS (Live-Übertragungen hier bzw. hier, mehr Visuals hier, hier und hier, Artikel hier, hier und hier und zuvor die Abreise eines anderen Progress), ein feuriger Reentry über Japan, der wohl mit Shenzhou 12 zu tun hatte, weitere Verfeinerungen der Artemis-Architektur (auch das geplante Mond/Mars-Amt der NASA und hier, hier und hier Updates der ESA), die neue Zukunftsstrategie des BMBF, die auch Forschung zu Dunkler Materie und Energie und mehr Planeten-Teilnahme verspricht, mysterilse Zerfälle russischer Satelliten (mehr) – und der Fehlstart von Virgin Orbit scheint aufgeklärt zu sein, während von dem der Vega C weiter nichts zu hören ist.

Start einer Falcon 9 mit einem Nachrichtensatelliten: die Live-Übertragung, daraus Start, Landung und Aussetzen, der Start in Zeitlupe, weitere Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier und hier. Auch ein russischer Electro-Start (mehr und mehr), ein NASA-Erd-Instrument für einen ISRO-Satelliten (Artikel hier, hier und hier), der nächste europäische Radar-Satellit startklar – und ein Bild des neuen Eisbergs A61 von Sentinel 2. [22:35 MEZ]


8. Februar

Begegnung zweier Kometen im Fuhrmann mit um einen Faktor ~250 unterschiedlicher Helligkeit – C/2022 E3 (ZTF) und C/2022 U2 (ATLAS): Aufnahmen von Gerald Rhemann (ASA Astrograph 12″ f 3.6, Moravian C3 61000, LRGB 8/4/4/4 Min.) und Michael Jäger (RGB 150/150/150 Sek. 12″/4 QHY600) von vorgestern Abend, weitere Bilder hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier [alt. und alt.] sowie Zeitraffer hier, hier, hier und hier.

Komet 96P/Machholz gestern morgen von Michael Jäger (5×10 Sek. 11″ RASA QHY600) – auch weitere Bilder von gestern und vorgestern, was SOHO diesmal alles beobachtet hat, das Paper „Modelling the 2022 τ-Herculid outburst“ [NACHTRAG: ein Thread dazu], eine All-Sky-Animation von Meteor-Radianten aus Kamera-Daten des GMN, der Mars vorgestern, der Zeitraffer der Entstehung einer Fleckengruppe, die Sonne gestern (mehr) und das Paper „Sympathetic Partial Filament Eruptions Caused by the Interaction between Two Nearby Filaments“ aus Daten des New Vacuum Solar Telescope in China und vom SDO: auch ein Press Release.

Komet ZTF gestern Abend von Michael Jäger (LRGB 10/3/3/3 Min. 11″ RASA QHY600) und Gerald Rhemann (ASA Astrograph 12″ f/3.6, Moravian C3 61000, LRGB 10/4/4/4 Min.) – und Aufnahmen dieses Bloggers von gestern Abend und vorgestern Abend und Morgen mit Minimal-Gerät: Während der Komet weiter leicht zu fotografieren ist, erscheint er im Fernglas bereits deutlich schwächer und unscheinbarer als Ende Januar. [4:30 MEZ] Und ein Bericht von heute Abend mit einem Fazit der ZTF-Show und die Bilder auch hier und hier: weitere Aufnahmen von heute hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, gestern hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier (sowie Animationen hier und hier), vorgestern hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier (und eine Animation), dem 5.2. hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und 4.2. hier, hier, hier und hier.

Ein Video mit ausgiebigen Zeitraffern des Plasmaschweifs von ZTF, dazu auch eine Galerie und ein Artikel, weitere hier, hier und hier, eine Mini-Doku, ein CBET mit etwas Science, Bilder aus besseren Tagen des Kometen vom 29.1. (aus irgendeinem Grund besonders populär: mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 25.1. und 21./22.1. (mehr und mehr) und Zeichnungen vom 5.2. Sowie die Ergebnisse einer Fotometrie-Kampagne von Didymos / Dimorphos, mit auch Amateuren, nach dem DART-Impakt, wie Webb die Ejektawolke danach beobachten konnte – und die Sonne heute (mehr).

Individuelle Sterngeschwindigkeiten in der Andromeda-Galaxie, aus dem Paper „DESI Observations of the Andromeda Galaxy: Revealing the Immigration History of our Nearest Neighbor“ – dazu auch ein Press Release und ein Artikel. Auch der wirtschaftliche Impakt der Astronomie für die Univ. of AZ im Vergleich mit dem Superbowl, ein Korrelator-Upgrade für ALMA, ein gemeinsames Galaxien-Bild von ALMA und MUSE am VLT und die Papers „ALMA Resolves the First Strongly Lensed Optical/Near-IR-dark Galaxy“ nebst Press Release, „The ALMOND Survey: Molecular cloud properties and gas density tracers across 25 nearby spiral galaxies with ALMA“, „Discovery of an isolated dark dwarf galaxy in the nearby universe“ (mit dem chinesischen Riesenteleskop FAST [NACHTRAG: ein Artikel dazu]), „Influence of a mass transfer stability criterion on double white dwarf populations“ nebst Press Release – und „Astronomical tent observatories, relics of a bygone era“. [23:05 MEZ]


7. Februar

Lichtechos eines GRB scannen die Wolken der Milchstraße

Die zahlreichen Lichtechos des GRB 221009A an interstellarem Staub („Erstaunliche Lichtechos eines außergewöhnlichen Gamma Ray Bursts …“) – von denen mindestens 15 gezählt werden, hier Swifts Photonen von 0.5 bis 10 keV – werden in dem Paper „Dust-scattering rings of GRB 221009A as seen by the Neil Gehrels Swift satellite: can we count them all? dazu verwendet, um interstellare Wolken in der Sichtlinie zu kartieren [NACHTRÄGE: die Papers „GRB 221009A: Discovery of an Exceptionally Rare Nearby and Energetic Gamma-Ray Burst“, Pro-Am „GRANDMA and HXMT Observations of GRB 221009A – the Standard-Luminosity Afterglow of a Hyper-Luminous Gamma-Ray Burst“ und „Lack of Bright Supernova Emission in the Brightest Gamma-ray Burst, GRB 221009A“ und ein Artikel zu mehreren – und Swift sieht immer noch Röntgenstrahlung der Quelle]. Weitere aktuelle Papers von Weltraum-Teleskopen: „The 10 parsec sample in the Gaia era: first update“ mit einem Thread, „Robust Data-driven Metallicities for 120 Million Stars from Gaia XP Spectra“ mit einem Tweet, „Reconstructing the genesis of a globular cluster system at a look-back time of 9.1 Gyr with the JWST“ (zum 2022-er Paper „The Sparkler: Evolved High-redshift Globular Cluster Candidates Captured by JWST“) mit einem Press Release, „Star formation at the smallest scales; A JWST study of the clump populations in SMACS0723“ mit einem Press Release, „GOALS-JWST: Unveiling Dusty Compact Sources in the Merging Galaxy IIZw096“ mit einem Press Release und „Asteroids seen by JWST-MIRI: Radiometric size, distance, and orbit constraints“ (inklusive Zufallsentdeckung eines kleinen Asteroiden im Hauptgürtel) mit Press Releases hier, hier und hier, einem Thread und Artikeln hier, hier und hier. [23:45 MEZ]


5. Februar

Ein Dust Trail in der Bahn des Kometen 96P/Machholz aus Staub- und Trümmerteilen, die sich bei früheren Perihelia von ihm lösten, ist auf den SOHO-LASCO-C3-Aufnahmen seiner jüngsten Sonnenpassage zu sehen, aus dem sich mehr über seine Entwicklung lernen lassen sollte. Auch ein speziell verarbeiteter LASCO-Zeitraffer, ein RGB-Machholz aus gefilterten LASCO-Bildern, ein Zeitraffer des Perihels von STEREO und Nachweise des Kometen heute von der Erde aus hier und hier sowie die Entdeckung schon wieder einer neuen Sorte von Wassereis, die für’s Sonnensystem relevant sein könnte – und die Papers „NEOROCKS project: surface properties of small near-Earth asteroids“ (42 Stück), „The CARMENES search for exoplanets around M dwarfs, Wolf 1069 b: Earth-mass planet in the habitable zone of a nearby, very low-mass star“ nebst Pressemitteilungen hier und hier und einem Artikel und „First detection of the atomic 18O isotope in the mesosphere and lower thermosphere of Earth“ (mit SOFIA) nebst einer Zusammenfassung und einer PM [NACHTRAG: und einer späten Blog-Story der NASA].

Ein kurzer aber detailreicher Zeitraffer des Plasmaschweifs von Komet C/2022 E3 (ZTF) vom 1. Februar: auch ein weiterer Schweif-Raffer vom 21.1., eine chinesische Galerie, Zeichnungen hier und hier, Karten für die ersten zwei Dekaden hier und hier (gerade stört der Vollmond extrem, aber ab dem ca. 7.2. wird’s wieder dunkel), Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier, eine Art „News“-Ticker, längere Chats auf Englisch und Spanisch und TV-Clips hier und hier. [0:15 MEZ]

Komet 96P/Machholz heute früh von Michael Jäger in 14.6° Elongation mit mehr als einem Grad Schweiflänge – auch eine Aufnahme mit Tele-Objektiv und ein weiterer Machholz aus Japan sowie einer bereits am 31. Januar in nur 4° Elongation. Ferner C/2020 V2 (ZTF) gestern – und C/2022 U2 (ATLAS) gestern, der morgen in Konjunktion mit dem ‚richtigen‘ ZTF stehen wird: Minimalabstand keine 19 Bogenminuten.

C/2022 E3 (ZTF) heute am frühen Abend aufgenommen von Gerald Rhemann: LRGB 5/3/3/3 Minuten mit einem 12-Zöller in Niederösterreich – weitere Bilder von heute (mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr und mehr), dem 2.2. (mehr, mehr, mehr und mehr), 1.2. (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 31.1. (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 30.1. (mehr, mehr und mehr), 29.1. (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 28.1. (mehr, mehr und mehr) und 27.1. – und mehrere Spektren von gestern. Sowie noch ein Artikel in einer Online-Boulevard-Zeitung zur Wolke neben M 31, eine „inquiry into the effects of artificial light and noise on human health“ des House of Lords Science and Technology Committee des U.K., die Papers „Modelling the artificial night sky brightness at short distances from streetlights“ und „Artificial lighting affects the landscape of fear in a widely distributed shorebird“, schon wieder ein neuer Dark-Sky-Park – und Volkes Stimme zur Faszination des Himmels in einer Call-In-Sendung. [23:55 MEZ]


3. Februar

Die ‚Forward Optical Assembly‘ des Roman Space Telescope

ist hier soeben entstanden, indem der Primär- und Sekundärspiegel – die Primary Mirror Assembly und die Forward Structure Assembly – dieses Weitwinkel-Weltraumteleskops der NASA (vollständiger Name The Nancy Grace Roman Space Telescope) zusammen montiert wurden: Es „launches in the mid-2020s“. Und sein europäisches Gegenstück Euclid hat nun eine Webseite für die Öffentlichkeit – auch das Paper „Euclid preparation. XXX. Evaluating the weak lensing cluster mass biases using the Three Hundred Project hydrodynamical simulations“, ein Webb-Bild von Messier 61, die Papers „Identifying the SN 2022acko progenitor with JWST“ („the first time JWST has been used to localize a progenitor system in pre-explosion archival Hubble Space Telescope (HST) images“), „Hidden Little Monsters: Spectroscopic Identification of Low-Mass, Broad-Line AGN at z>5 with CEERS“ (JWST), „First semi-empirical test of the white dwarf mass-radius relationship using a single white dwarf via astrometric microlensing“ (HST; Press Releases hier, hier und hier und ein Thread), „Nova explosions – The fascinating gamma-ray emitting recurrent nova RS Ophiuchi“ (Fermi), „TESS Asteroseismic Analysis of HD 76920: The Giant Star Hosting An Extremely Eccentric Exoplanet“, „An Earth-sized Planet around an M5 Dwarf Star at 22 pc“ (Kepler K2 & TESS), „Kepler K2 Campaign 9: II. First space-based discovery of an exoplanet using microlensing“ und „Evidence that Core-Powered Mass-Loss Dominates Over Photoevaporation in Shaping the Kepler Radius Valley“ (ein Thread) und die CDR von IMAP. [3:45 MEZ]

Curiositys neuester Meteoriten-Fund, der nun Cacao getauft wurde, im Detail – auch die Papers „Alternate oscillations of Martian hydrogen and oxygen upper atmospheres during a major dust storm“ nebst einem Press Release, „An Extremely Elongated Cloud Over Arsia Mons Volcano on Mars: Life Cycle & Mesoscale Modeling“ nebst einem Artikel und einem Videoclip und „Lifting and Transport of Martian Dust by the Ingenuity Helicopter Rotor Downwash as Observed by High-Speed Imaging From the Perseverance Rover“ nebst einem Press Release, Radar-Bilder von Sentinel 2 vom Vulkan Tyatya und dem neuen Eisberg A81, das 3. Manöver von Hakuto-R auf dem Weg zum Mond, eine neue Landestelle dort für Astrobotics‘ Peregrine, aber der Starttermin seiner (ersten!) Vulcan bleibt unklar, allerlei Rechts-Fragen zu Mond-Bergbau, die private Asteroiden-Mission Brokkr-2 des Asteroiden-Bergbau-Startups AstroForge als Co-Passagier von Intuitive Machines‘ zweitem Mondlander (schon vorher soll ein CubeSat im LEO ein Extraktions-Verfahren erproben; Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier, frühere hier, hier und hier, ein Podcast-Interview und ein langer Thread) – und der Göttinger Teilchendetektor RUBIK kommt auf den Satelliiten ROMEO, Start ca. 2025.

Sieht wenigstens nett aus … hier starten gestern früh die nächsten 53 Starlink-Satelliten, womit gemäß der Statistik nun 3875 gestartet wurden und 3582 noch im Orbit sind, von denen 3538 funktionieren und 3154 operationell sind: der Webcast, daraus Start und Landung, ein anderer, weitere Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, die jüngste Statistik naher Begegnungen, der Vortrag „A Sky Full of Satellites“ über Mega-Konstellationen und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. Ferner die Aufklärung des jüngsten indischen Fehlstarts eines SSLV (mehr und mehr), ein Orbit-Test des Braking Sail ADEO (auch ein Video-Clip), eine ISS-EVA (Artikel hier und hier), offenbar russische Beratungen zum End-Datum für die ISS – und Fernglas-Zeichnungen des beginnenden Zerbrechens der Columbia vor 20 Jahren: auch Artikel anlässlich des Jahrestags des Disasters hier, hier, hier, hier und hier. [22:25 MEZ]


1. Februar

Mächtig krümmt sich der Staubschweif von Komet Machholz auf dem LASCO-C3-Bild von 2:54 MEZ heute, nachdem er die scharfe Kurve des Perihels genommen hat – auch ein neuer Zeitraffer. [5:55 MEZ] Ein Zeitraffer mit einer CME, Machholz heute Nachmittag mit Orange-Filter, um 11:54 und 9:54 MEZ, ein längerer Zeitraffer und ein STEREO-Zeitraffer aus Beacon-Bildern.

ZTF gestern früh von Michael Jäger mit 11 Zoll und 6 1/2 Minuten Integration – und eine weitere Beobachtung von diesem Blogger gestern Abend. [18:45 MEZ] Weitere Bilder von heute (mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), dem 29.1. (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und 28.1. (mehr und mehr), die Lichtkurve, ein ESA Release nebst Thread, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, mexikanischer Unmut über eine Info-Grafik und TV-Clips hier und hier. Auch die Kometen A2, V2 und K2, eine Feuerkugel über Krasnoyarsk – und der Tsunami nach dem Chicxulub-Impakt simuliert.

Es naht der Abschied von Komet 96P/Machholz aus dem Gesichtsfeld des SOHO-Koronographen LASCO-C3: hier das aktuellste Bild von 16:54 MEZ, auch ein weiterer Zeitraffer [NACHTRAG: ein kompletter Durchgang durch C3] und ein Artikel. Von der Mars-Bedeckung durch den Mond Live-Übertragungen aus Los Angeles (Eintritt bei 0:36, Austritt bei 1:29; das Making-of) und Nicaragua (Eintritt bei 0:22, Austritt bei 1:38; die Highlights in 2 Minuten), zuvor der Mond nah am Mars, der Eintritt (mehr und mehr), der Austritt (mehr), eine Montage sowie die beiden in größerem Abstand und der Mars am 22.1. Ferner jetzt mindestens 92 Jupiter-Monde, der Anstieg des Sonnenzyklus Nr. 25 dem der Nr. 24 ähnlich – und die Papers „High Resolution Study of Planetesimal Formation by Gravitational Collapse of Pebble Clouds“ nebst Pressemitteilung und „A high-mass X-ray binary descended from an ultra-stripped supernova“ nebst dem Press Release „First Kilonova Progenitor System Identified“ und einem Thread.

Die komplizierte Kollision dreier Galaxienhaufen – Abell 2256 – in einem maximalen Komposit aus Daten dreier Radioteleskope (rot), IR- und optischen Bildern und Daten zweier Röntgensatelliten, aus den Papers „Deep Low-frequency Radio Observations of A2256:The Filamentary Radio Relic & The ultra-steep spectrum radio halo“ (dazu Press Releases hier und hier). Auch die Papers „Joint analysis of DES Year 3 data and CMB lensing from SPT and Planck: Construction of CMB Lensing Maps and Modeling Choices & Cross-correlation measurements and cosmological constraints & Combined cosmological constraints“ nebst Press Releases hier und hier und Artikeln hier und hier, „A deep-learning search for technosignatures of 820 nearby stars“ nebst Press Releases hier, hier und hier und Artikeln hier und hier und „Design and Sensitivity of the Radio Neutrino Observatory in Greenland (RNO-G)“, der Beitritt Kanadas zum SKA, die baldige Fertigstellung des Fred Young Submillimeter Telescope, Stuttgarts Abschied von SOFIA – und der kanadische Astro-Popularisierer Terence Dickinson starb heute mit 79. [22:40 MEZ. NACHTRÄGE: weitere Nachrufe hier, hier, hier und hier]


31. Januar

Mindestens 4 Fragmente begleiten den Kometen Machholz

auf den LASCO-C3-Aufnahmen (hier die jüngste von 1:54 MEZ heute): Auch früher wurde dergleichen schon beobachtet, aber diese sind alle neu, entweder frisch vom Kern abgebrochen oder durch weitere Fragmentation der älteren entstanden. Von anderen Weltraum-Teleskopen die Papers „Magnetar spin-down glitch clearing the way for FRB-like bursts and a pulsed radio episode“ (von Röntgen-Satelliten plus FAST) nebst Press Release, „A massive quiescent galaxy at redshift 4.658“ nebst Thread und „A strong He II λ1640 emitter with extremely blue UV spectral slope at z=8.16: presence of Pop III stars?“ nebst einem Artikel [NACHTRAG: gefolgt von harrscher Kritik an Paper wie Artikel]: beide von Webb, dazu auch eine Bildgeschichte – und eine etwa siebenfache Überbuchung bei den Anträgen für den Beobachtungs-Zyklus 2. [3:25 MEZ] Machholz ist durch’s Perihel gegangen: eine andere Darstellung der LASCO-3-Bilder. [5:30 MEZ]

Ungewöhnlich klare Blicke auf einen Falcon-9-Start in Vandenberg gerade, ganz ohne Nebel, und das Live-Bild vom Drohnenboot war auch störungsfrei: an Bord 49 Starlink-Satelliten und eine Rideshare-Nutzlast. Es war übrigens der 200. Start einer Falcon 9. [17:35 MEZ] Alle Satelliten sind ausgesetzt – Clips von Start und Landung [NACHTRAG: und Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier] und Artikel von heute (mehr und mehr), vorgestern und dem 27.1.

Das LASCO-C3-Bild mit Komet Machholz um 18:54 MEZ: auch der Anblick um 10:54 und 7:54 MEZ, eine Montage aus zahlreichen Bildern, ein Zeitraffer aus den wissenschaftlichen Aufnahmen, die z.Z. Machholz-halber gemacht werden, einer aus Differenz-Bildern und ’normale‘ hier und hier, ein Artikel – und vage Hoffnungen auf eine Sichtung am Morgenhimmel Anfang Februar. [21:50 MEZ]

Ein bemerkenswertes Sentinel-2-Bild von Madagaskar am 28. Januar nach starkem Regen [NACHTRAG: mehr Bilder], der aktive chilenische Vulkan Villarrica am 17. Januar aus der ISS, mutmaßlicher Eisen-Nickel-Meteorit, den der Marsrover Curiosity an Sol 3725 entdeckt hat, ein Stückchen Tarantelnebel von Hubble (WFC3 von 336-814 nm + ACS-N-II-Emission) und ein galaxienreiches Bild von Webb (NIRCAM von 1.5-3.6 µm) – auch die die Forschung auf der ISS am Limit der Manpower, Nectaris Vossae & Protva Vallis vom Mars Express (mehr und mehr), nun alle 10 Perseverance-Probenröhrchen am Boden (ein Artikel, der 41. Flug von Ingenuity (mehr und mehr), die Papers „Unearthing InSights into Mars: unsupervised source separation with limited data“, „Nucleation experiments on a titanium-carbon system imply nonclassical formation of presolar grains“ (ein Experiment auf einer Rakete; Releases hier und hier), „The Gaia-Kepler-TESS-Host Stellar Properties Catalog: Uniform Physical Parameters for 7993 Host Stars and 9324 Planets“, „Kinematic analysis of the Large Magellanic Cloud using Gaia DR3“ (und eine Zusammenfassung) und „X-ray emission from a rapidly accreting narrow-line Seyfert 1 galaxy at z = 6.56“ (von eROSITA; eine PM), die Wiederinbetriebnahme von NIRISS nach dem Aussetzer auf Webb, eine weitere Radar-Anlage von LeoLabs (auch ein Artikel) – und der unklare Status des New Shepard nach dem Unfall. [23:55 MEZ]


30. Januar

Komet 96P/Machholz ist nun im Gesichtsfeld von LASCO C3 auf dem Satelliten SOHO angekommen: das bisher aktuellste verfügbare Bild von 18:54 MEZ gestern, auch der Anblick sieben und elf Stunden früher. [0:30 MEZ] Ein Bild von 0:54 MEZ heute. [3:10 MEZ] Das Bild um um 5:54, 10:54 und 15:54 MEZ, eine Animation anders verarbeiteter C3-Bilder, ein Beacon-Bild von STEREO – und ein Online-Vortrag von Don Machholz von 2018, jetzt hochgeladen.

Da ist er immer noch, der Schweif von Didymos/Dimorphos, fast vier Monate nach dem DART-Impakt! Auf dieser Aufnahme vom 22. Januar mit dem 88-Zöller auf dem Mauna Kea ist er allerdings schwächer als noch am 28. Dezember: Für dieses Bild wurden 5 Belichtungen à 30 Sekunden gestackt, auf den Einzelaufnahmen war der Schweif nicht zu erkennen. Auch die Bau-Fortschritte bei HERA, die sich das näher ansehen soll – und ein Feature über fünf spektakuläre Einschlagskrater auf der Erde.

Das ließ sich gestern früh bei einer visuellen Grenzgröße von nur 3.2 mag. – viele Grüße vom Bochumer Stadtlicht und dem Mond im ersten Viertel – mit einfachster Technik aus Komet ZTF herausholen: Bridgekamera auf Stativ, maximales Zoom, 10 Sekunden bei Blende 2.8 und ISO 1600 – die Polnähe macht’s möglich, Nachführen überflüssig. Und hier steht er heute Abend. [17:45 MEZ] Und auch heute Abend gelang wieder die Beobachtung in Bochum, trotz Mondscheins und in Wolken-Lücken (mehr und mehr) – weitere Bilder und Animationen von heute (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und dem 27.1. (mehr, mehr, mehr und mehr), visuelle Berichte von gestern hier und hier, Zeichnungen hier und hier, ein Spektrum analysiert, der Orbit in 3D, was demnächst in Australien zu sehen ist (eine Karte) und ein Artikel aus Indien. [21:15 MEZ]

Eine umfassende Analyse der Wetterstatistik für die nächste totale Sonnenfinsternis in Europa am 12. August 2026 – ja, nur noch 3½ Jahre! – ist nun bei Jay Anderson online gegangen: In der Karte bedeutet je blauer desto weniger Wolken. Derweil soll auf diesem Kanal ab 5:00 MEZ aus Kalifornien eine Mars-Bedeckung durch den Mond streamen: mehr zu dieser hier und hier sowie, der Mars gestern und vorgestern, wie man die Venus durch spezielle Filter beobachten sollte, der Vortrag „An Introduction to Radio Astronomy“ (konkret Radioamateurastronomie, wo heutzutage erstaunlich viel möglich ist) von einem Vertreter des Astropeilers auf dem Stockert, wie südafrikanische Radioastronomen Flugzeuge ‚abwehren‘, die Papers „The TRAPUM L-band survey for pulsars in Fermi-LAT gamma-ray sources“ vom südafrikanischen Radiointerferometer MeerKAT nebst PM aus Bonn und „Expanding Sgr A* dynamical imaging capabilities with an African extension to the Event Horizon Telescope“ nebst einer Animation – und die Wilhelm-Foerster-Sternwarte öffnete heute vor 60 Jahren in Berlin: ein TV-Bericht von damals. [22:45 MEZ]

17 Pressekonferenzen von Astronomie-Tagungen

29. Januar 2023

Von der 241. Tagung der American Astronomical Society die erste PK am 9. Januar 2023: Besprochen wurden die Papers „The Diversity of Galaxy Structure and Morphology at z=3-9 with JWST“ (ein Press Release), „Finding Peas in the Early Universe with JWST“ (ein Press Release, ein Thread und Artikel hier, hier, hier und hier), „Multi-phase gas interactions on subarcsec scales in the shocked IGM of Stephan’s Quintet with JWST and ALMA“ (Press Releases hier und hier, ein Thread und Artikel hier und hier), „First Batch of z ≈ 11–20 Candidate Objects Revealed by the James Webb Space Telescope Early Release Observations on SMACS 0723-73“ (ein Press Relese) und „GOALS-JWST: Resolving the Circumnuclear Gas Dynamics in NGC 7469 in the Mid-infrared“ (ein Press Release – zur PK insgesamt auch Artikel hier, hier und hier.

Die zweite PK des Tage behandelte die Papers „UGC 4211: A Confirmed Dual Active Galactic Nucleus in the Local Universe at 230 pc Nuclear Separation“ (Press Releases hier und hier, mehr Material und ein Thread sowie das verwandte Paper „First direct dynamical detection of a dual supermassive black hole system at sub-kiloparsec separation“ und Anmerkungen von dessen erster Autorin hier und hier), „Deep Synoptic Array science: a 50 Mpc fast radio burst constrains the mass of the Milky Way circumgalactic medium“ (ein Press Release und die Projektseite) und „Kilohertz quasiperiodic oscillations in short gamma-ray bursts“ (ein Press Release) sowie „Using ALMA to Observe a Rare Hydrogen Recombination Line Maser–Emitting Star“: Press Releases hier, hier und hier und ein Thread.


Die erste PK am 10. Januar behandelte „The Next Generation Planetary Radar System on the Green Bank Telescope“ (ein Press Release, das schärfste Radar-Bild des Mondes aus der PK hier oder hier und ein Press Release vor zwei Jahren), das Paper „A Second Earth-Sized Planet in the Habitable Zone of the M Dwarf, TOI-700“ (Press Releases hier und hier und Artikel hier, hier, hier und hier), die Exoplanet Watch (die wichtigsten Punkte und Press Releases hier und hier) und das Paper „Direct Discovery of the Inner Exoplanet in the HD206893 System“: ein Press Release und ein Artikel.

Die zweite PK des Tages handelte von der „Discovery of the Shortest-Period Ultracool Dwarf Binary“ (ein Press Release und ein Artikel), den Papers „To Rain or Not to Rain: Correlating GOES Flare Class and Coronal Rain Statistics“ (ein Press Release) und „Untangling the Galaxy. IV. Empirical Constraints on Angular Momentum Evolution and Gyrochronology for Young Stars in the Field“ (ein Press Release), der „Discovery of the Deepest and Longest Known Blinking Giant Star Gaia17bpp“ (Press Releases hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier) und dem Paper „Starspots and Magnetism: Testing the Activity Paradigm in the Pleiades and M67“: ein Press Release.

Die erste PK am 11. Januar handelte von „JWST Images of a Young Planet-Hosting Debris Disk System“ (ein Press Release und ein Artikel), dem Paper „A JWST transmission spectrum of a nearby Earth-sized exoplanet“ (Press Releases hier, hier, hier, hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier), „Early Imaging Results with JWST: Young Star Formation in NGC 346“ (bereits hier ganz oben diskutiert), „Protostellar Feedback in Massive Star-Forming Regions“ (ein Press Release) und „A 3D Map of the Local Bubble’s Magnetic Field“: ein Press Release, Webseiten hier und hier und Artikel hier, hier und hier.

In der zweiten PK des Tages ging es um das Paper „Hubble Space Telescope Observations of NGC 253 Dwarf Satellites: Three Ultra-faint Dwarf Galaxies“ (ein Press Release), „Astronomers Dig Out Buried Black Holes with NASA’s Chandra“ (Press Releases hier und hier), „Revealing the Origins of Ultra-Compact Dwarf Galaxies with Panoramic Deep Imaging“, „The Supernova-Driven Winds of the Large Magellanic Cloud Galaxy“ und „The Structure of the Triangulum Galaxy in Stellar Populations Surveyed by the Hubble Space Telescope“ (ein Press Release und ein Artikel).

Die erste PK am 12. Januar behandelte die Papers „The Distance to High-Velocity Cloud Complex M“ (unter Bezug auf das Paper „The Origin and Distance of the High-velocity Cloud MI“; ein Press Release) und „Radio and Gamma-ray Evidence for the Supernova Origin of High Velocity Cloud Complex M“ (ein Press Release), „An Exceptional Remnant Nebulosity of a Late 12th Century Galactic Supernova“ (bereits hier diskutuiert, spätere Artikel hier, hier und hier), „The Tempestuous Life of the Butterfly Nebula, NGC 6302“ (ein Press Release) und das Paper „SOFIA and ALMA Investigate Magnetic Fields and Gas Structures in Massive Star Formation: The Case of the Masquerading Monster in BYF 73“: Press Releases hier und hier,

Die zweite PK des Tages schließlich befasste sich mit den Papers „Live to Die Another Day: The Rebrightening of AT 2018fyk as a Repeating Partial Tidal Disruption Event“ und „Deciphering the extreme X-ray variability of the nuclear transient eRASSt J045650.3−203750“ (ein Press Release und Pressemitteilungen hier und hier), der „Ultraviolet Spectroscopic Analysis of Tidal Disruption Event AT 2022dsb“ (Press Releases hier, hier und hier), der „Detection of Seven High-Energy X-ray Flares from the Milky Way’s Supermassive Black Hole“ (ein Press Release) und dem Paper „Discovery of UV millisecond pulsations and moding in the low mass X-ray binary state of transitional millisecond pulsar J1023+0038“.

Von der Tagung gibt es auch noch den Vortrag „Searching the SETI Ellipsoid with Gaia“, einen NASA Release zu weiteren Webb-Ergebnissen, den Press Release „Astronomers find the most distant stars in our galaxy halfway to Andromeda“ (und Artikel hier und hier), Artikel zum geplanten Habitable Worlds Observatory hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Berichte zu den Tagen eins, zwei, drei und vier und ein Vlog der Tage eins, zwei, drei und vier

Von der 54. Tagung der Division for Planetary Sciences der AAS die PK vom 4. Oktober 2022 zum Paper „A Survey of CO, CO2, and H2O in Comets and Centaurs“, der „Shape and Duplicity of Lucy Mission Target Polymele from Occultation Observations“ (Artikel hier, hier und hier und zum Paper „Physical Characterization of Near-Earth Asteroid (52768) 1998 OR2: Evidence of Shock Darkening/Impact Melt“: ein Press Release.

Und die PK vom 6. Oktover zu „Diversity, Equity, Inclusion, and Accessibility in Planetary Spacecraft Mission Science Teams“ (ein Press Release) und „The Changing Rotation Period of Asteroid 3200 Phaethon“: bereits hier besprochen („Die Rotation des Asteroiden …“), auch ein Press Release und Artikel hier, hier und hier. Von der Tagung auch noch Berichte zu den Tagen 1 und 2 und den Tagen 3, 4 und 5.

Von der 240. Tagung der American Astronomical Society die erste PK vom 13. Juni 2022 (ein Thread): es ging um „Spontaneous Reheating during Crystallization of Stardust: Resolution of an Interstellar Medium Paradox“ (ein Press Release), „Polarization and Dust Properties of the Supernova Remnant Cassiopeia A“ (Press Releases hier und hier) und die Papers „Kinematics and Metallicity of Red Giant Branch Stars in the Northeast Shelf of M31“ (ein Press Release, ein Thread, das Projekt SPLASH und Artikel hier und hier), „Evidence for the Late Arrival of Hot Jupiters in Systems with High Host-star Obliquities“ (ein Press Release) und „Hydrodynamics and survivability during post-main-sequence planetary engulfment“ (ein Press Release).

Die zweite PK des Tages befasste sich mit „Large- and Small-Scale Magnetic Fields in the Cygnus-X Star-Forming Region“ (Press Releases hier, hier und hier) und den Papers „The Twisted Magnetic Field of the Protobinary L483“ (ein Press Release) und „How Does Environment Affect the Morphology of Radio AGN?“ Dazu ein Press Release.

Die erste PK am 14. Juni behandelte die Papers „Disks in Nearby Young Stellar Associations Found Via Virtual Reality“ (ein Press Release), „ALMA Images the Eccentric HD 53143 Debris Disk“ (Press Releases hier und hier) und „A Simulation-driven Deep Learning Approach for Separating Mergers and Star-forming Galaxies: The Formation Histories of Clumpy Galaxies in All of the CANDELS Fields“ (ein Press Release, „The Largest Ultraviolet Survey of Distant Galaxies by the Hubble Space Telescope“ (ein Press Release) und das Paper „V1674 Hercules: It is Blowing out a Wind“: ein Press Release.

Bei der zweiten PK des Tages ging es um „An Extragalactic Fossil Record: M94’s Merger History through Its Stellar Halo“ (ein Press Release und ein Artikel), „Building Out the Census of Faint and Ultra-Faint Satellites of Milky Way-Mass Galaxies: New Satellites-of-Satellites in the M81 Group“ (ein Press Release), „Are Planes of Satellite Galaxies as Elusive in Simulations as Previously Thought?“ (ein Press Release), das Paper „ALMA Reveals Extended Cool Gas and Hot Ionized Outflows in a Typical Star-forming Galaxy at Z = 7.13“ (ein Press Release und ein Thread) und „ALMA Reveals the Molecular Outflows in the Ejecta of VY Canis Majoris“: ein Press Release und ein Artikel.

Die erste PK am 15. Juni behandelte die Papers „Young, blue, and isolated stellar systems in the Virgo Cluster. II. A new class of stellar system“ (ein Press Release), „Gemini-LIGHTS: Herbig Ae/Be and massive T-Tauri protoplanetary disks imaged with Gemini Planet Imager“ (Press Releases hier und hier), „The 30 Doradus Molecular Cloud at 0.4 Parsec Resolution with ALMA“ (Press Releases hier und hier), „AU Microscopii in the FUV: Observations in Quiescence, During Flares, and Implications for AU Mic b and c“ und „The HD 260655 system: Two rocky worlds transiting a bright M dwarf at 10 pc“: Press Releases hier, hier, hier, hier und hier.

Bei der zweiten PK des Tages hieß es „Black Hole Activity Is Not Evolving in Central Cluster Galaxies“ (ein Press Release)und ging es um die „Discovery of an Extremely Luminous, Decades-Old Pulsar Wind Nebula in the Very Large Array Sky Survey“ (ein Press Release)n die Papers „Still Brighter than Pre-explosion, SN 2012Z Did Not Disappear: Comparing Hubble Space Telescope Observations a Decade Apart“ (ein Press Release) und „The Proper Motion of the Pulsar J1124–5916 in the Galactic Supernova Remnant G292.0+1.8“ (ein Press Release) und „Strange Abundances in a White Dwarf: Evidence for Simultaneous Accretion of Rocky and Icy Bodies“: Press Releases hier, hier und hier.

Die einzige PK am 16. Juni schließlich hatte die Themen „New Images Combine Telescopes to Reveal the Growth and Destruction of Interstellar Dust in Nearby Galaxies“ (ein Press Release und ein Thread), „Discovery of a Pre-merger Shock Wave in Abell 98: A Missing Piece in Building the Most Massive Structures in Our Universe“ (ein Press Release), das Paper „A 3D View of Orion: I. Barnard’s Loop“ (ein Press Release), „Insights into the Formation of Interstellar Fullerenes and Carbon Nanotubes“ (ein Press Release) und „Dust Devils and Convective Vortices Observed by Mars 2020 Perseverance Rover“: eine Seite mit Videos.

Von der Tagung auch die Präsentation „Plato’s Planetary Power Proportions Led to Kepler’s Third Law“, ein Thread zum Arecibo-Observatorium, Videos hier und hier, Berichte von den Tagen eins, zwei, drei und vier und …

Zugabe 1: der Status der Monophosphan-Suche auf der Venus

Das war das Thema des ersten Plenarvortrags auf auf der 240. AAS-Tagung gewesen, gehalten von der ersten Autorin des Papers vom September 2020, über das seither energisch diskutiert wird: ein Live-Thread vom Vortrag mit vielen der Slides sowie die (z.T. aktuelleren) Papers „Recovery of Phosphine in Venus‘ Atmosphere from SOFIA Observations“ (mit kurzer Diskussion), „Phosphine in the Venusian Atmosphere: A Strict Upper Limit from SOFIA GREAT Observations“, „Production of ammonia makes Venusian clouds habitable and explains observed cloud-level chemical anomalies“, „Venusian phosphine: a ‚Wow!‘ signal in chemistry?“, „Volcanically extruded phosphides as an abiotic source of Venusian phosphine“, „Recovery of Spectra of Phosphine in Venus‘ Clouds“, The Phosphene Controversy: Is it Phosphene? Is there life on Venus?, „Venus‘ Mass Spectra Show Signs of Disequilibria in the Middle Clouds“ (nebst Unterschieden zum Preprint) und „No evidence of phosphine in the atmosphere of Venus by independent analyses“ (nebst Reply der Autoren), eine NASA-Blog-Story vom 29. November 2022, ein MIT Release vom 20. Dezember, eine PM der MPG vom 16. Juli, ein Cornell Release vom 12. Juli und ein CalPoly Release vom 23. März 2021, der Vortrag „Would We Know Life if We Saw it?“ vom April 2021 und Artikel vom 5. Dezember, 1. Dezember, 2. November, 26. Juli,5. Juli und 3. Juni 2022 und 22. Dezember, 29. Juni (mehr), 28. Juni (mehr und mehr), 14. April, 13. April, 25. März und 24. März 2021.

Zugabe 2: Vor 25 Jahren wurde die Dunkle Energie publik

Auch wenn sie damals noch nicht so hieß: Es war auf dem 191. Meeting der AAS in Washington, DC, als auf einer Pressekonferenz, in Vorträgen und auf Postern plötzlich sehr viel klarer wurde, dass die Masse des Universums allein bei weitem nicht die kritische ist sondern Omega_M nur etwa 1/5 beträgt – und dass die Geometrie des Kosmos gleichwohl eine flache ist, weil zugleich Omega_Lambda bzw. die Kosmologische Konstante nicht Null sondern erheblich positiv ist. Dieser Blogger war damals dabei und ahnte, dass da etwas Großes passiert war:

Den gesamten langen Artikel kann man hier oder hier lesen (und hier erste Notizen dazu): Dass das große Lambda nicht nur ewige sondern sogar eine beschleunigte Expansion des Alls bedeutete, war damals noch nicht die zentrale Message, und der Begriff „Dunkle Energie“ tauchte auch erst später auf. Von damals kann man moch Press Releases hier und hier finden – und 2011 gab es bekanntlich den Physik-Nobelpreis für beide Teams, die damals in Konkurrenz fernste Typ-Ia-Supernovä (ja, das ist laut Duden der bevorzugte Plural) gejagt hatten und zu demselben Ergebnis gekommen waren. Das in größeren Papers erstmals um den Jahreswechsel 1998/99 publiziert wurde, in „Measurements of Ω and Λ from 42 High-Redshift Supernovae“ bzw. „Observational Evidence from Supernovae for an Accelerating Universe and a Cosmological Constant“ und „The High-Z Supernova Search: Measuring Cosmic Deceleration and Global Curvature of the Universe Using Type Ia Supernovae“ – und über die Natur der Dunklen Energie wird auch heute noch diskutiert, so wie gerade in dem Paper „Casimir Self-Interaction Energy Density of Quantum Electrodynamic Fields“ aus Luxemburg, das „einen eleganten und unkonventionellen Lösungsansatz für das Rätsel der kosmologischen Konstante“ verspricht.

Allgemeines Live-Blog vom 14.-28. Januar 2023

14. Januar 2023

28. Januar

Komet ZTF hat nun ~5.1 mag. … und trotzt sogar dem Mond

Die jüngsten Schätzungen der Helligkeit von C/2022 E3 streuen um 5.1±0.3 mag., und heute Abend war der Komet trotz Mond im ersten Viertel und Stadtlicht einfach in 49° Höhe in einem 11×70-Fernglas zu sehen, wenn auch nur als trübes aber großes Scheibchen. Hier Fotos von Gerald Rhemann (33 Minuten mit 8″) und Michael Jäger (220 Sek. s/w mit 11″ + 240 Sek. Farbe mit Teleobjektiv) aus der Nacht 24./25.1., dazwischen ein Zeitraffer aus Kanada: auch weitere Fotos und Clips von heute (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), dem 25.1. (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 24.1. (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 23.1. (mehr, mehr und mehr), 22.1. (mehr und mehr) und 21.1. (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr). Ferner ein Spektrum von heute, ein laaanger Schweif vom 18.1., eine perfekte Simulation des Staubschweifs, diverse Zeitraffer, eine russische Mini-Doku, die Position heute Nacht (mehr) und bis zum 4.2., eine PM der Uni Stuttgart, Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier, Komet 29P gestern, der neue P/2023 B1 (PANSTARRS), wie ab morgen Machholz durch LASCO C3 auf SOHO zieht – und das Paper „Activity and composition of the hyperactive comet 46P/Wirtanen during its close approach in 2018“. [23:45 MEZ – Ende]

Ausgeprägte Helligkeitsschwankungen des Asteroidchens 2023 BU im Anflug auf die Erde („Ein Mini-Asteroid kommt bis auf 3600 km an die Erde heran“) mit einer Peak-to-Valley-Amplitude von 0.9 mag. und einer Periode von 1.3 Minuten: auch ein zugehöriger Zeitraffer, die Aufzeichung eines Webcasts kurz vor der Erdnähe, ein Bericht darüber inklusive eines Zeitraffers, gleich noch einer, Strichspuren hier, hier und hier (auch animiert), ein JPL Release, der Ground Track, Animationen von der Seite und aus Asteroiden-Sicht, die Bahn aus der Ferne und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Ferner das Asteroiden-Teleskop China Compound Eye bald bereit (früher und noch früher), die Papers „Mini-moons from horseshoes: A physical characterization of 2022 NX1 with OSIRIS at the 10.4 m Gran Telescopio Canarias“ und „Multidecadal variation of the Earth’s inner-core rotation“ nebst Artikel-Links, heute Nacht X und V auf dem Mond, selbiger mit dem Planetenpaar am 23.1. aus Kanada (mehr), den USA (mehr, mehr und mehr), dem U.K. und Indien, der Mars am 25.1. und 20.1., der Jupiter 2022, die Sonne am 24.1. und zeitgerafft, eine Vergleich der Sonnenzyklen 23 & 25, ein aktueller Halo erklärt, die Papers „The First Circumbinary Planet Discovered with Radial Velocities“, „The optical light curve of GRB 221009A: the afterglow and detection of the emerging supernova SN 2022xiw“, „The Final Season Reimagined: 30 Tidal Disruption Events from the ZTF-I Survey“ mit Zusammenfassung, „A tale of a tail: a tidally disrupting ultra-diffuse galaxy in the M81 group“ mit Press Release, „Magnetic fields and relativistic electrons fill entire galaxy cluster“ mit Thread und „Maximizing Direct Detection with Highly Interactive Particle Relic Dark Matter“ mit Press Release, der nächste Run von LIGO et al. ab Mai, der Rückbau eines Radioteleskops auf dem Mauna Kea – und ein Nachruf auf Peter Gierasch, Planetologe, 1940-2023. [19:30 MEZ]

Zwei ausgediente Satelliten haben sich extrem nahe passiert

und hätten im Kollisionsfall gestern um 10:58 MEZ über Australien eine üble und in 980 km Höhe auch sehr langlebige Trümmerwolke produziert: Dies zeigt eine Analyse von LeoLabs, und die Grafik von Jonathan McDowell stellt den wahrscheinlichsten Minimalabstand von 6 Metern bei der unheimlichen Begegnung dar, kleiner als einige Ausleger der Satelliten, während die maximal mögliche Mindestdistanz etwa 50 Meter betrug. [2:35 MEZ] Artikel dazu, zu Funding für ClearSpace und zur Zero Debris Policy der ESA. Auch 20 cm Präzision mit neuem Galileo-Servive, das Paper „PODIUM:A Pulsar Navigation Unit for Science Missions“ und der neue Ground Operation System Common Core der ESA.

Der junge Veränderliche V 372 Orionis in einem kombinierten Bild der Hubble-Kameras ACS und WFC3 durch Filter von 435 nm bis 1.4 µm – auch HST- und JWST-Forschung zu wandernden Sternen in Galaxienhaufen, jede Menge neue Webb-Proposals vor der Deadline für den 2. Zyklus – und kürzlich waren rund Jahrestage der Starts zweier fast vergessener aber zu ihrer Zeit bahnbrechender Weltraum-Observatorien: Der UV-Satellit IUE ist 45 Jahre alt geworden und der Infrarot-Satellit IRAS 40 Jahre [NACHTRAG: eine Sonderseite dazu].

Die JunoCam hatte beim jüngsten Jupiter-Perijovium Junos am 22. Oktober – wie auch schon beim letzten, nun jetzt folgenreicher – einen Aussetzer wegen zu hoher Temperatur und setzte die ersten 214 Bilder in den Sand, aber dann gelangen doch noch 44, von denen hier eins erheblich kontrastverstärkt zu sehen ist. Auch eine Auswertung des 47. Perijoviums, allgemeine Zufriedenheit mit der Performance des kontroversen SLS bei Artemis I, womit Artemis II quasi grünes Licht hat, die Heimkehr der deutschen und amerikanischen ‚Passagiere‘ von Artemis I, welche Zeit eigentlich auf dem Mond herrscht, ein geplanter Test eines Nuklear-Antriebs für künftige Mars-Reisen (Artikel hier, hier, hier, hier und hier) und das Paper „Enabling Astronaut Self-Scheduling using a Robust Advanced Modelling and Scheduling system: an assessment during a Mars analogue mission“. Ferner die Crew 6 zur ISS mit einem aus den VAE (früher), vielleicht weitere Seat-Barters NASA/Roskosmos, Fortschritte beim Starliner und Risse in der ISS. Und die Jahres-Auftakts-PK des ESA DG, ihre Slides, Artikel hier und hier, eine weitere Ansprache des DG, ein Jahresvorschau-Video der ESA – und was die JAXA vorhat. [17:55 MEZ]


27. Januar

Drei Starts innerhalb von 34½ Stunden an drei Orten hat es seit vorgestern 0:00 MEZ gegeben, von der ersten Electron von Rocket Lab auf US-Boden, nämlich Wallops Island (Press Releases hier, hier und hier, der Webcast, daraus der Start, Videos hier, hier und hier, weitere Fotos – auch von Himmels-Effekten – hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Artikel hier [früher], hier, hier [früher], hier, hier und hier), einer H-2A in Japan (ein Webcast, weitere Fotos hier, hier und hier und Artikel hier und hier) und einer Falcon 9 mit 56 Starlink-Satelliten, mit zusammen 17.4 Tonnen die schwerste Falcon-Nutzlast bisher: der Webcast (daraus Start und Landung), weitere Fotos hier und hier und Artikel von gestern (mehr), vorgestern und dem 23.1. [2:15 MEZ]

Eine dreidimensionale Darstellung des Vulkans Villarrica in Chile (der mal wieder aktiv ist) am 14. Januar aus Radardaten von Sentinel 1 – auch Satelliten-Bilder der Vulkane Kaitoku und Nishinoshima, das Kalben eines Riesen-Eisbergs in der Antarktis (ein Video und weitere Visuals hier, hier, hier und hier), der Gletscher Perito Moreno in Argentinien, die Eichung von Satelliten-Eisdaten, wie Satelliten anhaltend schwere Dürre in Europa belegen, Sat-Blicke auf Lithium-Gewinnung, ein düsteres Himawari-Bild und US-Gedanken zu künftigen Erd-Beobachtern. Und auf dem Mond ein Update zu Yutu 2 (mehr, mehr, mehr und mehr), die Startvorbereitungen von Peregrine und die Ankunft seiner Vulcan am Cape (mehr und mehr), der nächste Relais-Orbiter Chinas (mehr) und die Mission Chang’e-7, die Bilder von Danuri, das Paper „The Distribution and Accessibility of Geologic Targets near the Lunar South Pole and Candidate Artemis Landing Sites“ nebst Press Release – und stetig wachsende Verkehrs-Dichte am Mond in den kommenden Jahren …

Ein interpoliertes Video des 40. Fluges von Ingenuity: auch eine rohere Version und mehr hier, hier und hier sowie der Plan für Flug 41. Ferner ein neues Selfie von Percy nach den 10 Sample Drops (mehr und mehr), die Drops Nr. 9 und Nr. 8 (mehr), ein europäischer Robotarm für den Abhol-Lander, die Papers „The diverse meteorology of Jezero crater over the first 250 sols of Perseverance on Mars“ nebst Press Release und „A Frontal Dust Storm in the Northern Hemisphere at Solar Longitude 97—An Unusual Observation by the Emirates Mars Mission“ nebst Video, das weiter unklare Schicksal Zhurongs und ein neues Mars-Sample-Büro der NASA. Und schließlich Press Releases hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier und hier zur baldigen Abreise des Jupiter-Orbiters JUICE nach Kourou – und das Paper „Pluto’s Surface Mapping using Unsupervised Learning from Near-Infrared Observations of LEISA/Ralph“. [20:10 MEZ]


26. Januar

Lucy guckt Asteroid: doch ein planetares Encounter 2023!

Bis auf ein paar geplante Mondlandungen (mit nur einer Mission überhaupt schon unterwegs) waren für dieses Jahr keine Begegnungen von Raumsonden mit anderen Himmelskörpern geplant – aber das hat sich vorgestern überraschend geändert: Die NASA hat der Trojaner-Asteroiden-Mission Lucy einen Asteroiden-Besuch im Hauptgürtel spendiert. Wie sich herausgestellt hatte, wäre die Sonde in 65’000 km Abstand am noch namenlosen (152830) 1999 VD57 vorbeigeflogen: Durch ein paar kleine Bahnkorrekturen ab Mai wird nun dafür gesorgt, dass es am 1. November zu einem Vorbeiflug in nur 450 km Abstand an dem 700-Meter-Brocken kommt, als Generalprobe für die innovative Tracking-Methode, die bei den Trojanern angewendet werden soll. Der nächste vorher geplante Vorbeiflug folgt 2025, ebenfalls im Hauptgürtel, an (52246) Donaldjohanson. Kurz vorher war bereits das Ende der Experimente mit Lucys Solarzellen beschlossen worden, die man für offen genug hält (auch Artikel hier, hier und hier) – und ein Kurzvideo über Hubble-Hilfe für Lucy. [0:25 MEZ] Ein weiterer Press Release und Artikel hier, hier, hier und hier zum Lucys Zusatz-Ziel – auch die laufenden Startvorbereitungen von Psyche (mehr), das unklare Schicksal ihrer ehem. Co-Passagiere Janus (ab zu Apophis?), Chinas Pläne mit Tianwen-2 (zu einem NEA und einem Kometen), Hayabusa-2-bzw.-1-Erkenntnisse zur Vergangenheit der Asteroiden Ryugu und Itokawa – und der Start des NEO Surveyor nicht vor 2027.

Eine schöne Lichtkurve von Webb von einer Sternbedeckung durch die vor zehn Jahren auf gleiche Weise entdeckten („Hinweise auf zwei Ringe …“) Ringe des Centauren Chariklo, auf dessen Oberfläche Webb kurz danach auch Wassereis nachweisen konnte. Auch die Papers „Deep ALMA redshift search of a z∼12 GLASS-JWST galaxy candidate“ (GHZ2/GLASS-z12 hat z=12.11; ein Press Release und ein Artikel), „Neutron star mass estimates from gamma-ray eclipses in spider millisecond pulsar binaries“ (fünf Neutronensterne gewogen; ein Press Release und eine Pressemitteilung), „BepiColombo mission confirms stagnation region of Venus and reveals its large extent“ (mit dem Solar Orbiter; ein Press Release), „Gigantic Vortices From Barotropic Instability Observed in the Atmosphere of Venus“ (mit Akatsuki) und „The Structure and Origin of Switchbacks: Parker Solar Probe Observations“, der WISPR-Zeitraffer vom 13. Perihel derselben Sonde, der Visible Line Emission Coronagraph (VLEC) für Indiens Aditya-1 – und das Ende der Mission von Geotail nach 30 Jahren.

Die Aufzeichnung der gestrigen Eröffnungs-Feier in Berlin für das Wissenschaftsjahr 2023 „Unser Universum“: dessen neuer Trailer, Pressemitteilungen hier, hier und hier, Threads hier bzw, hier, hier und hier, noch mehr Tweets hier, hier, hier, hier und hier, ein Artikel und ein Interview. Stunden vorher war eine Webseite zu den vielen Events in Bochum zum Wissenschaftsjahr online gegangen (auch ein Artikel, eine weitere PM und das Logo), und es wird auch für Citizen-Science-Projekte, das Konzert „Register des Universums“ (mehr) und Aktivitäten von Fraunhofer und Angebote von Bildungsserver und Begabungslotse geworben. [23:10 MEZ]


24. Januar

Komet C/2022 E3 (ZTF) heute Abend, weiter mit einem ausgeprägten Gegenschweif, aufgenommen von Michael Jäger 100 Sekunden mit 100sec 11″ RASA und QHY600 – weitere Bilder des Kometen von heute (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (ein Zeitraffer über 7 Stunden; mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und dem 21.1. (die Animation daraus; mehr, mehr, mehr [die Animation daraus hier oder hier], mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) sowie vom 19.1. die Animation eines DE, parallel die weitere Perspektive und nochmal der über 10° lange Schweif, die Lichtkurve, mögliche interplanetare Zusammenhänge, ein Univ. Calgary Release, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein Auftritt dieses Bloggers in diesem Insta-Highlight. Und die Kometen V2 vorgestern und A2 am 20.1., das Paper „Disintegration of Long-Period Comet C/2021 A1 (Leonard)“, der kommende Periheldurchgang von 96P/Machholz und ein Auftritt von David Levy und Heidi Hammel zum SL9-Crash. [23:55 MEZ]

Ein Mini-Asteroid kommt bis auf 3600 km an die Erde heran

In der Nacht vom 26. zum 27. Januar wird der 3 bis 8 Meter große Brocken 2023 BU bis auf 0.000067 a.u. ans Erdzentrum und damit bis auf 3600 km an die Erdoberfläche heran kommen, in der Nähe der Südspitze Südamerikas gegen 1:25 MEZ. Interessanterweise wird der Asteroid in den Stunden davor auch über den europäischen Himmel huschen, vom Krebs über die Zwillinge und den kleinen Hund ins Einhorn. Während die Helligkeit von 14. auf 11. Größe steigt, geht es den Abend hindurch von etwa 25° auf 55° Höhe, bevor 2023 BU gegen Mitternacht rasant Richtung Horizont verschwindet: Natürlich wird wieder einmal ein Live-Stream aus Italien versucht. Auch die erfolgreiche Beobachtung einer Sternbedeckung durch Didymos & Dimorphos – und es gibt auch Fortschritte bei der HERA-Sonde zum getroffenen Paar. [23:00 MEZ]

Die Entdeckung eines mit 7.6 Kilogramm ungewöhnlich dicken Meteoriten in der Antarktis im Bild festgehalten: Press Releases von Fields Museum [alt.] und VUB und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch ein Boliden-Nachweis mit einem Geostationary Lightning Mapper, eine Feuerkugel über Jodrell Bank heute, das Paper „A 2022 τ-Herculid meteor cluster from an airborne experiment: automated detection, characterization, and consequences for meteoroids“, ein ausnehmend krasses Sprite-Display, die Papers „Measuring the variability of directly imaged exoplanets using vector Apodizing Phase Plates combined with ground-based differential spectrophotometry“, „Detection of H I 21 cm emission from a strongly lensed galaxy at z ∼ 1.3“ nebst einem Artikel und „Improved Constraints on the 21 cm EoR Power Spectrum and the X-Ray Heating of the IGM with HERA Phase I Observations“ nebst einem Press Release, Artikel zur australischen SNR-Jagd hier und hier und der DES-Milchstraße hier und hier, die neueste Ausgabe (52 Seiten) einer argentinischen Astro-Zeitschrift, und zum letztens auf 3Sat vorgestellten Projekt „Sternenhimmel der Menschheit“ mehr hier, hier und hier – laut dem Paper „The Simulated Sky: Stellarium for Cultural Astronomy Research (PDF-Seite 25) enthält dieses Online-Planetarium übrigens über 40 alternative Sternbild-Systeme. [22:35 MEZ]

„Ice Age“: mit Webb Eis in dichten Molekülwolken suchen

Ein Ausschnitt aus einem NIRSpec-Absorptionsspektrum des Sterns NIR38, der die dichte und kalte Molekülwolke Chamäleon I durchstrahlt: Dadurch werden, wie das Paper „An Ice Age JWST inventory of dense molecular cloud ices“, Press Releases hier, hier, hier, hier, hier und hier, Pressemitteilungen hier und hier, ein Thread und Artikel hier, hier und hier beschreiben, diverse Eis-Spuren auf Staubteilchen nachweisbar – ja, auch die markierten kleinen Zacken gelten als real. Weitere JWST-Papers wären z.B. „Early Results from GLASS-JWST. V: The First Rest-frame Optical Size–Luminosity Relation of Galaxies at z > 7“ nebst einem Press Release und „Water and an Escaping Helium Tail Detected in the Hazy and Methane-depleted Atmosphere of HAT-P-18b from JWST NIRISS/SOSS“ mit einer Zusammenfassung – auch eine Störung von NIRISS und ein allgemeiner Artikel.

Von anderen Weltraum-Teleskopen das Paper „UV and Hα HST observations of 6 GASP jellyfish galaxies“, der Artikel „Why the Hubble telescope is still in the game“, das Paper „The Optical Two- and Three-dimensional Fundamental Plane Correlations for Nearly 180 Gamma-Ray Burst Afterglows with Swift/UVOT, RATIR, and the Subaru Telescope“ nebst dem Video „GRBs: New Standard Candles for Cosmology“ und einer Zusammenfassung, die Inbetriebnahme von Chinas Gamma Ray Integrated Detectors, der japanische Röntgensatellit XRISM im Test und die Papers „Hint of an exocomet transit in the CHEOPS lightcurve of HD 172555“ und „Properties of Flare-imminent versus Flare-quiet Active Regions from the Chromosphere through the Corona. II. Nonparametric Discriminant Analysis Results from the NWRA Classification Infrastructure (NCI) SDO-AIA“ nebst Press Release. [17:15 MEZ]

Abschied vom dicken Sonnenfleck Nr. (1)3190 und seinen Nachbarn 3194: ein SDO-HMI-Bild von heute 0:05 MEZ in voller Auflösung – auch die Sonne gestern (mehr), vorgestern (mehr und mehr), am 21.1. (Sonnenaufgang; mehr, mehr und mehr), 20.1. (Untergang; mehr, mehr, mehr und mehr), 19.1. (Untergang; mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und 18.1. (Aufgang mit Rakete; mehr), die Papers „No evidence for synchronization of the solar cycle by a ‚clock'“ und „Asymmetry in the number of L4 and L5 Jupiter Trojans driven by jumping Jupiter“ nebst Press Release, der Mars am 21.1. und 20.1. und die Temperatur-Entwicklung der Erde (mehr und mehr) und das Klima in Deutschland im Jahr 2022. Sowie das Trio Mond / Venus / Saturn gestern aus Puerto Rico, dem U.K. (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), Frankreich, Deutschland (mehr und mehr), der Slowakei, der Türkei, Russland (mehr), Japan und Neuseeland und vorgestern aus Kanada, den USA, Mexiko und Argentinien. Und nur die Planeten vorgestern vergrößert sowie hier, hier, hier, hier und hier und am 21.1. hier, hier und hier. [1:10 MEZ]


22. Januar

Globe@Night-Schocker: Wird Himmel jedes Jahr 10% heller?

Für einiges Aufsehen sorgt gerade das Paper „Citizen scientists report global rapid reductions in the visibility of stars from 2011 to 2022“, gut erklärt in langen Threads des ersten Autors hier bzw. hier sowie in Press Releases hier und hier (mit einem Video von 8 Minuten) und Pressemitteilungen hier und hier (eine Kurzfassung). Oben eine von zwei Schlüsselgrafiken: Aufgetragen ist monatlich gemittelt die Differenz der geschätzten Sternen-Grenzgrößen für das bloße Auge gegen die Erwartungen für die entsprechenden Beobachtungsorte irgendwo auf der Erde, wenn die 2014 bestimmte Himmelshelligkeit dort aus dem Paper „The new world atlas of artificial night sky brightness“ (ein Artikel und allerlei Überlegungen dazu) konstant wäre – die Grenzgröße wird aber kontinuierlich schlechter.

Die hier ausschließlich verwendeten Bestimmungen der Grenzgröße stammen aus dem langjährigen Citzen-Science-Projekt „Globe at Night“, bei dem der Anblick ausgewählter Sternbilder mit einer Handvoll Karten verglichen wird. Das Ergebnis ist nur auf eine Größenklasse genau, also einen Faktor 2.5 in der Sternhelligkeit, aber die Masse macht’s: 51’351 solche Grenzgrößen-Meldungen sind nach dem Aussieben eindeutig durch Dämmerung, Mond oder Wolken verfälschter in die statistische Analyse eingegangen. Problematisch ist die räumliche Verteilung der Melder mit starker Konzentration auf Nordamerika und Europa, während Afrika und weite Teile Asiens (außer Japan) und Südamerikas schlecht abgedeckt sind. Da gerade dort oft starkes Wachstum stattfindet, das i.d.R. mit mehr Lichtemission einhergeht, könnte die globale Steigerung der Himmelshelligkeit sogar noch größer als hier berechnet sein.

Dies jedenfalls ist das Ergebnis des Papers, in einer anderen Darstellung: für zwei Jahre die Grenzgröße gegen die aus dem World Atlas berechnete Himmelshelligkeit, angegeben als Logarithmus eines Sky Brightness Factors (1 bedeutet, dass der Himmel 10-mal so hell wie allein durch das Sternenlicht ist, 2 einen Faktor 100). Der Anstieg der Himmelshelligkeit für das menschliche Auge liegt demnach bei 9.6% im Jahr (was einer Verdopplung alle acht Jahre entspricht): Wie passt das mit dem wiederum aus Satelliten-Daten bestimmten Anstieg der leuchtenden Fläche auf der Erde um 2.2% pro Jahr aus dem Paper „Artificially lit surface of Earth at night increasing in radiance and extent“ (ein Artikel dazu) zusammen? Die Autoren vermuten als Grund zum einen die rasante Umstellung von Stadtbeleuchtung auf LEDs, die für die Weltraumsensoren zu blau sind – und den rein senkrechten Blick der letzteren: Zur Seite abgestrahltes Nachtlicht etwa von Werbetafeln, beleuchteten Fassaden oder Fenstern, das signifikant zur Lichtverschmutzung beiträgt, entgeht ihnen ebenfalls. In der Perspective „Light pollution is skyrocketing“ zum Paper wird daher ein spezieller Satellit gefordert, der ein realistischeres Bild der weltweiten Lage liefern würde, um das Problem gezielter angehen zu können: auch TV-Newsclips hier, hier, hier, hier und hier, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und es gibt ein neues Dark Sky Reserve in Neuseeland. [16:05 MEZ]


21. Januar

Komet C/2022 E3 (ZTF) gestern früh von Michael Jäger, um 2:40 MEZ 600 Sek. 11″ s/w + 630 Sek. Teleobjektiv Farbe und 5:30 MEZ 200 Sek. 11″ (kontrastverstärkt) – heute Nacht ist der Plasmaschweif wesentlich unauffälliger, vielleicht eine heftige Reaktion auf Vorgänge im Sonnenwind: von gestern ein Zeitraffer von 8:30-12:00 MEZ, an dessen Ende etwas passiert, und Aufnahmen von 20:00 und 21:28 MEZ. Auch ein ausführlicher Artikel über ZTF-Fotografie mit unterschiedlicher Optik – und die Helligkeit hat wohl in der Nacht 18./19.1. die Hürde 6.0 mag. genommen, so dass der Komet jetzt eine 5 vor dem Komma hat. [3:55 MEZ] Yay, erste Sichtung des Kometen durch diesen Blogger – im etwas nebligen (!) Bochum gegen 5:10 MEZ in 63° Höhe bei NELM um 3.3 mag.: Da war er in einem 11×70-Fernglas ein durchaus auffälliges recht großes Nebelfleckchen ohne weitere Details. [5:50 MEZ]

ZTF heute früh, aufgenommen von Christoph Gerhard in der Klostersternwarte Münsterschwarzach, 20 Minuten belichtet am 30-cm-Newton-Teleskop – und wie ein Zeitraffer hier oder hier und später u.a. eine Impression aus Arizona zeigen, entsteht der Plasmaschweif wohl wieder neu: weitere Bilder von heute (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mit über 10° Schweif; mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), dem 18.1. (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und 17.1. (mehr, mehr und mehr). [19:00 MEZ] Weitere Bilder von heute hier, hier, hier, hier und hier, eine Schweif-Animation von gestern, wie man den Kometen die nächsten Tage leicht finden kann, detaillierte Karten über diese Seite, die Lichtkurve, Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier – und die Kometen K2 (mehr) und L3 vorgestern. [23:55 MEZ]


20. Januar

Ein Falcon-Start im Schnitt alle 3.8 Tage seit Jahresbeginn

erinnert Weltraum-Experten an die „ludicrous speed“ aus Space Balls (in der deutschen Fassung „wahnsinnige Geschwindigkeit“) – und wenn es so weiter geht, werden es knapp 100 dieses Jahr … wie auch angekündigt. Beim letzten Start einer Falcon 9 gestern in Vandenberg (der Start und die Landung) waren 51 weitere Starlinks an Bord: mehr Bilder, ein Abkommen zwischen NSF und SpaceX zur Minimierung astronomischer Folgen der Satelliten, ein neues Space Bureau & Office of International Affairs der FCC, um sie besser regulieren zu können, die Statistik naher Begegnungen und Artikel von gestern (mehr und mehr), dem 17.1., 14.1., 13.1., 12.1. und 10.1.

Tags zuvor hatte der Falcon-9-Start eines GPS-Satelliten am Cape für spektakuläre Bilder Minuten nach Sonnenaufgang gesorgt – und die zweite Stufe nach getaner Arbeit eine lustige Spirale über dem Mauna Kea erzeugt: Webcasts hier (daraus Start, Landung und Aussetzen), hier (daraus der Start) und hier, Videoclips mit der Rakete vor der Sonne samt Flecken hier und hier, weitere Videos hier, hier, hier und hier und Fotos hier (auch mit Flecken), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.

Vom mindestens so spektakulären Abendstart einer Falcon Heavy mit geheimer Fracht vor fünf Tagen ist ebenfalls noch einiges spektakuläres Bildmaterial verfügbar geworden, hochauflösende Videos ebenso wie das obige und ein weiteres Foto aus der ISS: auch Videos aus Flugzeugen hier und hier, von einem Schiff und vom Erdboden hier, hier und hier sowie weitere Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch was beim 1. Startversuch einer RS1 schief ging (nebst einem Artikel), über 70 Starts dieses Jahr in China geplant – und die Suche nach Kunden für den Weltraum-Bahnhof in Schweden. [16:55 MEZ] Gerade läuft eine EVA auf der ISS – und Rubio (der ansonsten ein volles Jahr im Orbit bleiben dürfte) würde im Notfall mit dem Dragon zurückkehren und nur zwei in der beschädigten Soyuz: NASA-Updates von heute, gestern und vorgestern – und die ISS super-scharf mit einem 16-Zöller. [18:55 MEZ] Die EVA endete nach 7:21, der erste Flug mit dem Starliner rückt näher – und es nahen die bekannten Gedenktage, darunter 20 Jahre Columbia. [21:55 MEZ. NACHTRAG: Artikel zur EVA hier, hier und hier]


18. Januar

Ein Supernova-Überrest mit völlig unerwarteter Gestalt blieb von einer Sternexplosion im Jahr 1181: Das hat eine Aufnahme des Objekts Pa 30 im roten Licht von [S II] mit einem 2.4-m-Teleskop auf dem Kitt Peak enthüllt, die in dem Paper „Discovery of an Exceptional Optical Nebulosity in the Suspected Galactic SN Iax Remnant Pa 30 Linked to the Historical Guest Star of 1181 CE“ und kurz zuvor auf einer AAS-Pressekonferenz und in einem Press Release vorgestellt worden ist. Der Nebel war von den Deep Sky Hunters entdeckt und als Kandidat für einen Planetarischen Nebel verbucht worden, aber wie das Paper „A massive white-dwarf merger product before final collapse“ 2019 beschrieb, war der Zentralstern außergewöhnlich und vermutlich das Produkt einer Verschmelzung zweier Weißer Zwerge – und die Papers „The Remnant and Origin of the Historical Supernova 1181 AD“ 2021 und „The Path from the Chinese and Japanese Observations of Supernova 1181 AD, to a Type Iax Supernova, to the Merger of CO and ONe White Dwarfs“ stellten einen klaren Zusammenhang mit der Supernova von 1181 her, die offenbar vom exotischen unterhellen Typ Iax war. Damit sind nun 5 Supernova-Überreste bekannt, bei denen wir auch Zeitpunkt und Typ der Explosion wissen, doch wie dieser zu seiner kuriosen Gestalt mit im Wesentlichen radialen Filamenten gekommen ist, bleibt zu klären.

Zahlreiche bisher übersehene Supernova-Überreste können durch die Kombination von Daten von Durchmusterungen zweier australischer Radioteleskope aufgespürt werden, des Interferometers ASKAP für hohe Winkelauflösung und der großen Schüssel von Parkes für ausgedehnte diffuse Strukturen. Für obiges Bild wurden beider Beiträge kombiniert: In diesem etwa einen Prozent der Milchstraße, wo bisher nur sieben SNR bekannt waren, förderte die Methode gleich 20 weitere zutage – und rund 1500 in der gesamten Milchstraße dürften noch auf ihre Entdeckung warten. Auch das Paper „High-efficiency, 80-mm aperture metalens telescope“ nebst einem Artikel und das Video „Entdeckungen durch Amateurastronomen – Drei Astrofotografen stellen nach ihnen benannte Nebel vor“, in dem das Mysterium bei der Andromeda-Galaxie ab Minute 23 diskutiert wird.

Heute vor 20 Jahren wurde die australische Sternwarte auf dem Mount Stromlo durch einen Waldbrand zerstört – aber dieses aktuelle Video und ein Artikel von 2020 zeigen, wie das Leben dorz zurückgekehrt ist. Auch der aufkeimende Astro-Tourismus in Chiles Region Coquimbo, wie intelligente Straßenlampen in Dortmund funktionieren – und ein umfangreiche Vorschau auf 2023, gerechnet für Luzern. [21:25 MEZ] 3.32 Milliarden Himmelsobjekte hat eine neue Himmelsdurchmusterung auf 6.5% des Himmels gefunden, die mit dem 4-m-Blanco-Teleskop auf dem Cerro Tololo in Chile durchgeführt und soeben im Paper „The Dark Energy Camera Plane Survey 2 (DECaPS2): More Sky, Less Bias, and Better Uncertainties“ und Press Releases hier und hier beschrieben wurde. [22:15 MEZ]

Komet ZTF mit tollen Schweifstrukturen gestern früh – für die Michael Jäger 800 km weit fahren musste: 300 Sekunden schwarzweiß mit 11″ und 500 Sek. s/w plus 750 Sek. Farbe – und Animationen des Plasmaschweifs im Sonnenwind gibt es hier, hier, hier und hier. Auch ZTF heute (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr und mehr), am 15.1., 14.1. (mehr) und 13.1, ein visueller Bericht von vorgestern, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein Info-Video. Ferner das Video „Comets in the News, January 2023: C/2022 E3 (ZTF) and other comets“, die Kometen K2 gestern, V2 am 11.1. und 29P am 13.1., letztes Bemühen um Kohoutek auf Skylab vor 49 Jahren, das Paper „A Survey of CO, CO2, and H2O in Comets and Centaurs“ nebst Press Release – und die Bedeckung eines hellen Sterns durch einen Asteroiden hat offenbar niemand gesehen: das Wetter …

Der ausnehmend fette Sonnenfleck (1)3190 gestern um 1:41 (etwas perspektisch gestaucht) und 16:59 MEZ (mit zahlreichen anderen zusammen) und heute 23:11 MEZ (praktisch unverzerrt) – auch die Sonne heute (mehr), gestern (mehr, mehr und mehr) und vorgestern (mehr und mehr), wobei eine Gruppe falsch gepolt ist. Auch die Papers „Rapid Decay of a Penumbral Sector Associated with a Strong Light Bridge in Active Region NOAA 12680“ nebst Press Release und „Exploring the Temporal Variation of the Solar Quadrupole Moment J2“ nebst Press Release, eine Ausstellung zu Sonnenuntergängen in Bremen, ein Mysterium bei Alpha Persei – und der Mars heute, gestern und vorgestern hier, hier, hier und hier sowie mit dem 15.1. zusammen. [23:55 MEZ. NACHTRÄGE: ein Artikel zum dicken Fleck und ein kurzes Video über die falsch gepolte Gruppe … etwa dem 26. Zyklus entlaufen?]


16. Januar

Sagenhafte Show am Himmel beim Start einer Falcon Heavy

Viel interessanter als die Nutzlast – eh geheim – war vergangene Nacht, was eine Falcon Heavy an den Himmel über dem Cape malte: Kurz nach Sonnenuntergang waren die Licht-Bedingungen ideal, und klares Wetter erlaubte ungetrübte Sicht auf was viele Augenzeugen zum besten Start aller Zeiten erklärten. Auf diesem Bild ist alles drauf: die wolkige Hinterlassenschaft der ersten Stufe, von der Sonne erreicht und einen Schattenkegel in den Raum werfend, die beiden seitlichen Raketen, die gerade abgetrennt wurden (rechts in der Mitte nach oben) und die Hauptstufe im Begriff, eine sogenannte Qualle zu bilden (rechts unten). Wie sich das entwickelte, zeigen Webcasts hier (von SpaceX, mit Fokus-Problemen, daraus der Start, der Abwurf der Booster, deren Landung und Standbilder hier bzw. hier), hier (daraus Start, Trennung und Landung), hier (daraus Start, Trennung und Landung) und hier, weitere Videos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und weitere Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier; auch ein Ticker und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.

Der Vulkan Nishinoshima (Ogasawara) heute, aufgenommen von Sentinel 2 – auch der 39. Flug von Ingenuity, angeblich seltsames Verhalten von Chinas Mars-Orbiter Tianwen-1 (das andere Satelliten-Radioamateure aber stark anzweifeln, wie dieses Blog erfahren hat), die Düsen-Probleme des Lunar Flashlight, das Paper „First Perihelion of EUI on the Solar Orbiter mission“, ein Start in China mit 14 Satelliten (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), ein möglicher OneWeb/Soyuz-Deal – und das Essay „Can humanity’s new giant leap into space succeed?“

Die amorphe Galaxie LEDA 48062 auf einem Hubble-Bild mit der ACS bei 606 und 814 nm – auch die Hubble-Papers „Intracluster light is already abundant at redshift beyond unity“ nebst Press Releases hier und hier, „Proper Motion Measurements of Supernova Remnant N132D: Center of Expansion and Age“ und „Probing Ganymede’s atmosphere with HST Lyα images in transit of Jupiter“. Und von und zu anderen Weltraum-Teleskopen der GRB vom letzten Oktober aus IXPE-Sicht und die Papers „Identifying Exoplanets with Deep Learning. V. Improved Light Curve Classification for TESS Full Frame Image Observations“, „The Colorado Ultraviolet Transit Experiment (CUTE) Mission Overview“, „GlobULeS-IV. UVIT/AstroSat detection of extremely low mass white dwarf companions to blue straggler stars in NGC 362“, „The detection of an extraordinarily-luminous high-redshift optical/ultraviolet flare by Swift/UVOT“, „Recovering the very metal-poor stars in the Gaia DR3 GSP-Spec catalog“ nebst einem Thread, „The Tidal Disruption Event AT2021ehb: Evidence of Relativistic Disk Reflection, and Rapid Evolution of the Disk–Corona System“ von NICER + NUSTAR + Swift nebst Press Releases hier und hier und „The cosmic web of X-ray active galactic nuclei seen through the eROSITA Final Equatorial Depth Survey (eFEDS)“: auch aktuelle Ehtwicklungen zu diesem Röntgenteleskop, ein früherer Update vom MPE und noch frühere Artikel hier, hier und hier. [21:35 MEZ]


15. Januar

Die letzte Reise der ehemals fliegenden Sternwarte SOFIA – hier wird sie ins Museum in Arizona geschleppt: weitere aktuelle Bilder und Artikel hier und hier. Derweil sind unter zahlreichen Preisträgern der RAS etliche Radioastronomen, das MeerKAT-Team (auch Press Releases aus Manchester und vom MPIfR und die EHT-Astronomen M. Moscibrodzka und H. Falcke (auch ein Radboud Univ. Release), hat Subaru einen neuen Prime Focus Spectrograph und wird (65803) Didymos am 21.1. einen Stern bedecken: auch das Paper „Dynamical origin of Dimorphos from fast spinning Didymos“ und was bei DART heraus gekommen. [3:35 MEZ]

Reichlich was los auf der Sonne jetzt: Ein Ausschnitt aus dem SDO-HMI-Bild von 14:23 MEZ heute, mit 6 von 9 numerierten Gruppen derzeit auf der Scheibe, dahinter und hier auch der Anblick 24 und 12 Stunden früher. Auch die Sonne heute (mehr und mehr), gestern (mehr) und vorgestern (mehr), generell hohe Aktivität, eine Anzahl diverser Vorhersagen und das Paper „Deciphering Solar Magnetic Activity: The (Solar) Hale Cycle Terminator of 2021“, das für ein hohes Maximum argumentiert. Auch der erste Ausbruch von GK Per seit 2018, die Erd-Temperatur 2022, der Mars heute, gestern, am 12.1. animiert und 11.1. sowie eine krude Karte, das Paper „Complex carbonaceous matter in Tissint martian meteorites give insights into the diversity of organic geochemistry on Mars“ nebst Press Release, ein ausnehmend verzerrter Sonnenuntergang (mehr), die Problematik von LED-Beleuchtung – und die Eröffnung des Planetariums Halle am 30. März und ein Brandschaden an einem US-Planetarium. [15:20 MEZ]

Die Helligkeit von Komet C/2022 E3 (ZTF) – hier gestern von Michael Jäger mit der üblichen Kombination 11″/Tele aufgenommen – hat planmäßig 6.5 mag. erreicht und zielt weiter auf ~5.0 mag. Maximum: Bilder von heute (mehr), gestern (Schweif-Animation; mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr, aus der Live-Übertragung aus Italien), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), dem 12.1. (Schweif-Ani; mehr [roh], mehr, mehr, mehr, mehr, mehr [alt.] und mehr) und 11.1. (Plasmaschweif-Serie; mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) sowie ein ordentliches Spektrum, eine Karte für nächste Woche und Artikel hier, hier, hier und hier. Auch die Kometen V2 vorgestern und am 11.1. und K2 vorgestern und am 12.1. – und ungewöhnliche Aktivität der Omega-Cariniden. [23:55 MEZ]


14. Januar

„Spaceport Esrange“ im Norden Schwedens eingeweiht

Rund 700 Höhenforschungsraketen sind dort schon gestartet – und bald soll es auch in den Orbit gehen: Der „erste Orbital-Startplatz der EU auf dem Festland“ wurde gestern von zahlreichen Honoratioren eröffnet, die „an independent European gateway to Space“ beschworen. In der Anlage (Luftbild vom letzten Jahr: SSC) wird für das Themis-Programm an einer wiederverwendbaren Rakete experimentiert, und es gibt „advanced discussions with several potential rocket partners for future orbital launches from Spaceport Esrange.“ Vor ein paar Wochen hatte es geheißen, „satellite owners and orbital rocket manufacturers are lining up as potential partners for future launches and reusability testing.“ Der erste Satelliten-Start könnte in etwa einem Jahr erfolgen: ein EU Release, der Festakt (kürzer hier und hier und Bilder hier und hier) und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Die Rocket Factory Augsburg will jedenfalls ihren ersten Start auf dem Saxavord Spaceport auf den Shetland-Inseln versuchen (auch Artikel hier und hier) – und der Virgin-Orbit-Fehlstart wird groß untersucht (die zweite Stufe war in 180 km Höhe ausgegangen): auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [16:55 MEZ]

Ein Einzelbild aus einem Zeitraffer des WISPR-Instruments der Parker Solar Probe vom 12. Encounter mit der Sonne letztes Jahr mit Korona / verwickeltem Sonnenwind – auch das Paper „Parker Solar Probe: Four Years of Discoveries at Solar Cycle Minimum“, der 39. Flug von Ingenuity auf dem Mars, inzwischen 70% der Perseversance-Proben fallen gelassen, die letzten Tage von InSight, ein Triebwerks-Problem bei Lunar Flashlight, die Rolle der ESA bei Rashid auf HAKUTO-R, die Bilder von Danuri, die erste Vulcan-Rakete auf dem Weg zum Cape (wo sie beim Start „Cert-1“ u.a. den kommerziellen Mondlander Peregrine mitnehmen wird) – und das Paper „Saturn’s Magnetic Field at Unprecedented Detail Achieved by Cassini’s Close Encounters“, die Schneedecke von Enceladus und Fortschritte bei Dragonfly für den Titan. Ferner die nächsten zwei Starts in China (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), alle fünf Skykraft-Satelliten von ‚Transporter 6‘ operationell – und morgen um 23:56 MEZ soll die nächste Falcon Heavy starten sowie die erste Electron in Wallops am 24. Januar um 0:00 MEZ. Und noch ISS-Updates u.a. zur Soyuz-Krise von gestern, vorgestern und dem 11.1. und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [20:10 MEZ]

Ein Fahrplan für den Kometen C/2022 E3 (ZTF)

13. Januar 2023

Jetzt beginnen die „heißen“ Wochen für den Kometen C/2022 E3 (ZTF) – der sich doch tatsächlich exakt so entwickelt hat, wie sofort nach seiner Entdeckung vor 10 Monaten erhofft worden war („Große Erwartungen an C/2022 E3 …“) und weiter einer Maximal-Helligkeit um 5 mag. zustrebt, und das auch noch bei 70 bis 80 Grad nördlicher Deklination und damit hoch am Himmel Mitteleuropas. Zu beachten ist lediglich der Mondlauf, denn fotografisch ist ZTF schon jetzt eine Pracht (hier Bilder von gestern und vorgestern von Michael Jäger, jeweils mit einem 11″-RASA plus Farbe von einem Teleobjektiv, und eine Isophoten-Darstellung von Alessandro Marchini vom 10. Januar), aber das Auge verlangt dunklen Himmel.

Hier die Bahn am Himmel vom 15. Januar bis 15. Februar aus einer Pressemitteilung der Vereinigung der Sternfreunde, die die zweite Januar-Hälfte und zweite Februar-Woche überdeckt: jene beiden ‚Fenster‘ rund um die erwartete größte Helligkeit Anfang Februar, in denen es kurze oder lange komplett dunkle Intervalle in der Nacht gibt, ohne Mond und Dämmerung. In Deutschland wird ZTF gerade zirkumpolar und bleibt es noch bis zum etwa 7. Februar, Ende Januar steht der Komet die ganze Nacht nie weniger als 30° über dem Horizont: Andere Karten gibt es z.B. hier, hier, hier, hier [alt.] und hier.

Die besten Wochen ZTFs in einer Tabelle, die mit dem Ephemeriden-Rechner des Minor Planet Center erzeugt wurde: Datum (die Angaben gelten jeweils für 0:00 UTC = 1:00 MEZ), Rektaszension und Deklination, Abstand von Sonne (Perihel war gerade) und Erde (minimal am 1.2.) in a.u., Elongation (Winkelabstand von der Sonne am Himmel), Phasenwinkel (der Winkel Sonne – Komet – Erde) und die Helligkeit (konservativ gerechnet, ZTF mag auch eine halbe bis eine Größenklasse heller werden). Die Kometenerscheinung am deutschen Himmel stellt sich – nunmehr mit JPL Horizons berechnet – für die kommenden Nächte und 50° nördliche Breite wie folgt dar.

13./14. Januar: ZTF vor Mondaufgang gegen Mitternacht tief im Norden.
14./15. Januar: ZTF bis Mondaufgang etwas nach Mitternacht schon gut 15° hoch.
15./16. Januar: ZTF nach Abenddämerung tief im Norden, bis Mondaufgang schon 30° hoch.
16./17. Januar: ZTF nach Abenddämmerung 7° hoch, untere Kulmination in 5°, bei Mondaufgang am Morgen schon 40° hoch.
17./18. Januar: ZTF am Abend 8° hoch, untere Kulmination 6°, nach Mitternacht schon 30°, bei Mondaufgang kurz vor Morgendämmerung 55° hoch.
18./19. Januar: Die erste komplett mondlose Nacht! Komet sinkt von 10° auf 8° und steigt dann auf 71°.
19./20. Januar: Von 12° auf 10° auf 74°.
20./21. Januar: Von 13° auf 12° auf 76°.
21./22. Januar: von 15° auf 14° auf 77°.
22./23. Januar: Die ganze dunkle Nacht stetig von 17° auf 77° steigend.
23./24. Januar: Die ganze dunkle Nacht stetig von 20° auf 78° steigend.
24./25. Januar: Die ganze dunkle Nacht stetig von 23° auf 77° steigend.
25./26. Januar: Nach Monduntergang noch vor Mitternacht von 30° auf 74° steigend.
26./27. Januar: Nach Monduntergang gegen Mitternacht von 40° auf 70° steigend.
27./28. Januar: Nach Monduntergang nach Mitternacht von 50° auf 66° steigend.
28./29. Januar: Am Morgen nach Monduntergang nahezu konstant 61° hoch.
29./30. Januar: Am Morgen nach Monduntergang von 60° auf 55° sinkend.
30./31. Januar: Am Morgen nach Monduntergang (eine Stunde vor Dämmerung) von 55° auf 50° sinkend.
31. Januar / 1. Februar: Wenige Minuten vor Morgendämmerung ein paar mondfreie Minuten in 45° Höhe.

2. Februar bis 7. Februar: keinerlei mondfreier dunkler Himmel (ZTF dabei in der ersten Nachthälfte 70° bis 80° hoch).

8./9. Februar: Nach Abenddämmerung eine dunkle Stunde mit ZTF 70° hoch, bis der Mond aufgeht.
9./10. Februar: Nach Abenddämmerung 2½ dunkle Stunden mit ZTF von 68° auf 63° sinkend.
10./11. Februar: Nach Abenddämmerung 4 dunkle Stunden mit ZTF von 65° auf 50° sinkend.
11./12. Februar: Am Abend 5 dunkle Stunden mit ZTF von 62° auf 35° sinkend.
12./13. Februar: Am Abend 6 dunkle Stunden mit ZTF von 60° auf 20″ sinkend.
13./14. Februar: Am Abend 7 dunkle Stunden mit ZTF von 57° auf 5° sinkend.
14./15. Februar: 7 dunkle Stunden mit ZTF von 55° bis Untergang.

Und so weiter, wobei die Anfangshöhe langsam auf 45° abnimmt, bevor eine Woche später der Mond zurückkehrt und sich das abendliche Sichtfenster rasch schließt (die Höhenangaben können je nach Breite in Deutschland um wenige Grad abweichen). Zu erwähnen sind noch eine Begegnung mit einer Galaxie in der Nacht 22./23. Januar und das Passieren der Bahnebene am 23. Januar, wodurch der Staubschweif schmal aber heller werden sollte. Mehr oder weniger erhellende Artikel über ZTF gibt es inzwischen zuhauf, z.B. hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – auch ein kurzer Vortrag … und eine italienische Live-Beobachtung ab 5:00 MEZ geplant.

Allgemeines Live-Blog vom 2. bis 12. Januar 2023

2. Januar 2023

12. Januar

Ein halbes Jahr öffentliche Ergebnisse vom Webb-Teleskop

gibt es heute – und die letzte Link-Sammlung zu Papers aus dem Projekt, die halbwegs einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt: Künftig werden nur noch einzelne Papers herausgepickt. Aber nun noch einmal in die Tiefen des ArXiv getaucht: hier das Sternentstehungsgebiet NGC 346 in der Kleinen Magellanschen Wolke, aus dem Paper „Discovery of dusty sub-solar mass young stellar objects in NGC 346 with JWST/NIRCam“ (dazu eine Präsentation auf einer PK während des 241. AAS-Meetings, wo noch jede Menge mehr JWST-Ergebnisse diskutiert wurden und über die später berichtet werden wird, Press Releases hier, hier und hier, ein Thread und Artikel hier und hier). Ferner die Papers „First Look at z > 1 Bars in the Rest-Frame Near-Infrared with JWST Early CEERS Imaging“ (mit einem Press Release und einem Artikel), „Galaxies at 4<z<9 are Bluer than They Appear — Characterizing Galaxy Stellar Populations from Rest-Frame ∼1 micron Imaging", „MIRI/JWST observations reveal an extremely obscured starburst in the z=6.9 system SPT0311-58“, „JWST/NIRSpec Balmer-line Measurements of Star Formation and Dust Attenuation at z~3-6“, „Broad emission lines in optical spectra of hot dust-obscured galaxies can contribute significantly to JWST/NIRCam photometry“, „Insight Into a Lensed HST-dark Galaxy and its Quiescent Companion at z=2.58“, „Closing in on the sources of cosmic reionization: first results from the GLASS-JWST program“, „The GLASS-JWST Early Release Science Program. II. Stage I release of NIRCam imaging and catalogs in the Abell 2744 region“, „The UNCOVER Survey: A first-look HST+JWST catalog of 50,000 galaxies near Abell 2744 and beyond“, „Massive Young Star Clusters and New Insights from JWST Observations of NGC 1365“, „Variations in PAH Fraction as a Function of ISM Phase and Metallicity“, „The Dust Filament Network of NGC 628 and its Relation to Star Formation Activity“, „Pulling Back the Curtain on the AGN and Star Formation in VV 114“, „JWST Low-Resolution MIRI Spectral Observations of SN~2021aefx: High-density Burning in a Type Ia Supernova“, „The messy death of a multiple star system and the resulting planetary nebula as observed by JWST“, „NIRCam Performance on JWST In Flight“ und „The James Webb Space Telescope Mission: Optical Telescope Element Design, Development, and Performance“ – das Opus Magnum des Projekts – sowie der heutige Vortrag „Ein Blick in die Kindheit unseres Universums“ und weitere Webb-Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [21:45 MEZ – Ende]

Die Sonnenscheibe heute um 2:53 MEZ voller Flecken, mit einer Zahl nahe 200 seit ein paar Tagen – ein lokales Maximum des Zyklus bisher, das für Aufsehen sorgt … und da nähern sich noch mehr große Flecken von der Rückseite dem Scheibenrand. Auch die Papers „Re-calibration of the Sunspot Number: Status Report“ und „Focused Space Weather Strategy for Securing Earth, and Human Exploration of the Moon and Mars“ und ein Konferenz-Poster über X-Flares in geraden und ungeraden Zyklen. [3:45 MEZ] Aktivitäts-Updates (wegen einer großen Zahl M-Flares in nächster Zeit nur noch zu Flares der Stärke X) von 22:27, 20:08, 15:05, 5:13, 4:36, 1:09, 1:02, 0:56, 0:52, 0:47, 0:24 und 0:06 MEZ gestern und 23:18, 21:07, 21:06, 21:04, 20:48, 20:44, 20:33, 20:28, 20:27, 20:25, 20:13, 20:09, 20:06, 20:05, 20:04 und 19:27 MEZ am 9.1. und die Sonne heute, gestern (mehr), vorgestern, am 9.1. (mehr, mehr und mehr), 8.1. (mehr, mehr und mehr) und 7.1. (mehr und mehr).

Der Radio-Himmel bei 11 GHz von den QUIJOTE-Teleskopen auf Teneriffa: ein Press Release und die Daten. Auch Satelliten-Bilder der ELT-Baustelle, 100 Jahre Baubeginn der Bosscha-Sternwarte auf Java (ein Besuch 2016), die Papers „Hot white dwarfs and pre-white dwarfs discovered with SALT“ (Press Releases hier und hier, eine PM aus Tübingen und Artikel hier und hier), „Late-time H/He-poor Circumstellar Interaction in the Type Ic Supernova SN 2021ocs: An Exposed Oxygen–Magnesium Layer and Extreme Stripping of the Progenitor“ (auch ein Press Release) und „Discovery of Line Pressure Broadening and Direct Constraint on Gas Surface Density in a Protoplanetary Disk“ (auch ein Press Release), Projekte mit ASKAP, die Landung von SPIDER, das Paper „The effects of light pollution on migratory animal behavior“, das eBook „Außenbeleuchtung und Umweltaspekte“ (43 Seiten), ein Podcast über Licht und Wildlife, Radio-Clips hier und hier zum Wissenschaftsjahr 2023 (für das eine bundesweite und eine Bochumer Auftakt-Veranstaltung angekündigt sind) – und eine Erinnerung an die Bedeckung von 38 Lyn durch einen Asteroiden heute Abend! [18:55 MEZ]


11. Januar

Nur in [O III]: Amateure finden Mysterium neben Messier 31

Die Andromeda-Galaxie ist seit nunmehr 134 Jahren unzählige Male fotografiert worden – aber ein kurioser ausgedehnter und extrem lichtschwacher Nachbar wurde offenbar konsequent übersehen: Im kurzen Paper „Discovery of Extensive [O III] Emission Near M31“, einer ausgedehnten Bildunterschrift, Videos hier und hier und FB-Postings hier, hier und hier beschreiben Marcel Drechsler und weitere Amateur- und Profiastronomen die Entdeckung mit einem 10-cm-Refraktor, engbandigem Filter und vielen Stunden Belichtungszeit und ihre Bestätigung mit zwei weiteren Amateurteleskopen, die wegen ihres großen Bildfelds prädestiniert für den Nachweis waren. Die Entfernung und Natur des Objekts südöstlich von M 31 und ohne Gegenstück in irgendeinem anderen Spektralbereich sind derzeit noch völlig unklar, wobei eine PM der Uni Innsbruck gleich mehrere frühe Spekulationen nennt; Diskussionen gibt es auch in Threads hier, hier, hier, hier und hier. Oben wurde das [O III]-Bild bei 501 nm in türkis über ein RGB-Bild gelegt; auch in M 31 selbst sind interessante Strukturen in dieser Emissionslinie zu entdecken. [18:45 MEZ]

Der Plasmaschweif von Komet ZTF trotzt dem Mondschein, jedenfalls auf dieser Aufnahme von Michael Jäger „vor meinem Wohnzimmer in der Wachau“ heute früh (also praktisch im Perihel), 24 Minuten mit 11″-RASA: weitere Bilder von heute hier, hier, hier, hier und hier, gestern hier, hier, hier und hier, vorgestern hier, hier, hier und hier, dem 8.1. hier, hier, hier, hier und hier und 6.1. hier und hier, die Lichtkurve bis Anfang Januar und Komet A2 am 8.1. Ferner im Detail die Geschichte des Erd-Impaktors 2022 WJ1 nebst Diskussion, das Paper „Identifying meteorite droppers among the population of bright ’sporadic‘ bolides imaged by the Spanish Meteor Network during the spring of 2022“ nebst Thread, eine große Feuerkugel über dem U.K. vorgestern (mehr, mehr, mehr und mehr) – und der Mars am 8.1. und die ganze Opposition montiert. [17:30 MEZ]

Soyuz MS-22 wird entsorgt, MS-23 kommt crewlos als Ersatz

Nach etliche Wochen währendem Grübeln ist die Entscheidung gefallen: Das beschädigte Raumschiff Soyuz MS-22 wird ohne Crew zurück geschickt, stattdessen startet am 20. Februar Soyuz MS-23 ebenfalls ohne Besatzung als Ersatz. Die drei von MS-22 bleiben länger als geplant an Bord, die weiteren Konsequenzen der Entwicklung für den ISS-Betrieb werden um 15:00 MEZ auf einer Telecon erläutert, die hier gestreamt wird. [14:30 MEZ] Es wird „a couple more months“ dauern, bis es neue Termine für weitere Crew-Starts gibt, so Montalbano. [15:05 MEZ] Die drei von MS-22 werden jedenfalls „mehrere Monate länger“ auf der ISS bleiben müssen, bis die nächste Soyuz für die Ablösung startklar ist, so Krikalev. [15:10 MEZ] MS-22 soll eine weiche Landung versuchen, mit etwas Nutzlast an Bord; während des Reentry werden Temperaturmessungen gemacht, um die Folgen des Schadens mit Modellen zu vergleichen. [15:20 MEZ] Es dürfte heiß und feucht in der Kapsel werden, so Krikalev: für eine Crew ungesund, aber bei einem schweren Notfall auf der ISS ginge das wohl. Die Bordtechnik sollte das aber abkönnnen, wegen guter Redundanz. Das Abdocken von MS-22 ist 1 bis 2 Wochen nach der Ankunft von MS-23 geplant. [15:25 MEZ] Es sei einfach extremes Pech gewesen, dass ein Mikrometeoroid nicht nur den Radiator sondern auch noch ein kritisches Rohr getroffen habe – im Orbit reparieren könne man das nicht. [15:40 MEZ]

Ein erstes Bild der amerikanischen ShadowCam auf Koreas Mondorbiter Danuri, das den im Schatten liegenden Boden des Kraters Shackleton außergewöhnlich klar zeigt. Das Bildfeld ist 2 km groß: auch Artikel hier und hier, weitere Erkenntnisse aus Chang’e-5-Proben, der Status der CLPS-Missionen und der Artemis-CubeSats und ein halbstündiger Roundtable zur Mondforschung um 1960. Percy hat 6 Proberöhrchen deponiert (mehr plus Erläuterungen), auch der Vortrag „Das Innere des Mars: InSights Vermächtnis“, eine detaillerte Karte einer Region auf dem Mars, und Spekulationen über Zhurong & Tianwen-1 (mehr, mehr und mehr – zumindest letzterer funkt munter weiter (mehr), wenn auch manchmal merkwürdig) und ist offenbar intakt. Ansonsten noch die Papers „Evidence for Magnetic Reconnection at Ganymede’s Upstream Magnetopause During the PJ34 Juno Flyby“ nebst Press Release und „Magnetic Reconnection as the Driver of the Solar Wind“ nebst Press Release, die Rückkehr des Cargo Dragon (ein mutmaßliches Video und eine Strichspur-Aufnahme davon) – und der gestrige Fehlstart einer RS1-Rakete in Alaska: Artikel hier, hier, hier und hier. [16:55 MEZ. NACHTRAG: und hier]


10. Januar

2. Stufe versagte: Virgin-Orbit-Start ab Cornwall gescheitert

Man konnte füglich darüber streiten, ob es der erste Orbitalstart „von europäischen Boden aus“ werden sollte – und dann hat bei der vom Trägerflugzeug „Cosmic Girl“ abgeworfenen Rakete LauncherOne zwar die erste Stufe funktioniert, die zweite aber nicht, und die neun kleinen Satelliten an Bord kamen nie im Orbit an: Im eher experimentell geratenen Webcast erfuhr man dies erst sehr spät, nachdem zuvor dort wie auch in mehreren Tweets von Virgin Orbit das vermeintliche Erreichen des Orbits gefeiert worden war (das wurde später gelöscht). In dem pannenreichen Webcast war zwar länger ein Panel mit Live-Telemetrie zu sehen gewesen, aber als die Anzeigen zunehmend konfuser wurden, erklärte man das mit schlechter Funkstrecke, der Rakete ginge es gut. Im Nachhinein könnte das angezeigte Abflachen der Bahnhöhe (oben ein Ausschnitt aus dem Panel um 0:15 MEZ) aber doch der Realität nahe gekommen sein, die man bei Virgin Orbit schlicht nicht wahrhaben wollte: das geplante Flugprofil [alt.], der Groundtrack nebst Überlegungen dazu, Videoclips vom Abflug des Cosmic Girl hier und hier, ein angebliches Bild der brennenden Rakete, ein Ticker, erste Artikel zum Disaster hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein TV-Clip. Und von vor dem Start Press Releases hier, hier und hier, eine PK vorgestern, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein Vortrag über Raumfahrthäfen, Cornwall inklusive. [3:25 MEZ]

Hier verglüht gerade die zweite Stufe des LauncherOne nebst Nutzlast in der Nähe der Kanaren: ein Ausschnitt eines Einzelbilds aus diesem Video einer All-Sky-Kamera auf Lanzarote (Zeitmarke in UTC). Auch eine Analyse des Videos, frühere Erklärungen von Virgin Orbit und UKSA, ein weiterer Ticker, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und ein Skandälchen im Vorfeld und ein Scherzchen danach … Gut weggekommen sind indes ein paar Stunden später 40 weitere OneWeb-Satelliten auf einer Falcon 9: Webcasts hier (der Start hier und hier, die Landung hier und hier und das Aussetzen), hier (Start, Staging und Landung) und hier (Staging), hochauflösende Fotos & Videoclips hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Strichspuren hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Press Releases der Int’l Dark Sky Association und von OneWeb (früher) und Artikel von heute (mehr), gestern (mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr), dem 5.1. und 4.1. Zuvor hatte es auch zwei Starts in China gegeben, einer Langer Marsch und einer Ceres: vom ersten Visuals hier, hier, hier und hier und von einem himmlischen Nachspiel über der Karibik hier, hier (Erläuterungen hier und hier), hier, hier und hier und ein Ceres-Clip – und der Cargo Dragon ist abgereist: der Webcast davon. [18:40 MEZ]


8. Januar

Lage verkippt: BlueWalker-3-Helligkeit ging durch Minimum

Bei der intensiven Photometrie des gefürchteten Satelliten-Prototyps hat es den Dezember hindurch ein markantes Mininum gegeben: Seine Helligkeit (weiße Punkte, Skala rechts, gegen die Tage seit dem Start) fiel vom bisherigen Niveau mit einem auf 1000 km Entfernung normierten Mittelwert von 3.1 mag. auf ein neues Mittel von 5.7 mag. Da das Helligkeitsverhalten des Satelliten zuvor sehr gut durch ein simples Modell – diffuse Reflexion auftreffenden Sonnenlichts durch die erdzugewandten 64 m² Antennenfläche – modelliert werden konnte, heißt das zwingend, dass in diesem Zeitraum weniger Sonne auf die Fläche fiel: statt genau parallel zur Erdoberfläche wie bisher muss sie um bis zu 13 bis 16 Grad verkippt worden sein. Und zwar, damit die Solarzellen auf der anderen Seite weiter genug Strom lieferten, denn der Einfallswinkel des Sonnenlichts (Beta Angle; blaue Kurve = dessen Cosinus, Skala links) wäre sonst zu flach geworden. Inzwischen ist der alte Zustand wieder hergestellt worden, aber die Beobachtungen zeigen: Eine nur relativ kleine Kippung kann einen Satelliten dieser Bauweise drastisch dunkler machen – Hersteller, Betreiber und Astronomen sollten an einem Strang ziehen, um das systematisch zu erreichen. Auch ein animiertes Gabbard-Diagramm der Trümmerwolke der chinesischen Raketen-Stufe, die letzten November überraschend zerfiel – und in den kommenden 24 Stunden (die Prognose ist derzeit 4:50 MEZ am 9. Januar ±13 Stunden) wird der 2.5-tönnige Earth Radiation Budget Satellite (ERBS) in die Atmosphäre eintreten: auch Artikel hier, hier und hier. [15:30 MEZ]

Die Orion-Kapsel von Artemis I am Kennedy Space Center, wo insbesondere der Zustand des Hitzeschilds inspiziert wird – und später werden Teile für Artemis II ausgebaut, deren Crew dieses Jahr benannt werden soll. Auch das Ringen um LunaH-Map, relative Mond-Aufhellungen von Danuri-Bildern aus der Nähe von diesem und diesem und aus der Ferne [alt.] von diesem, der Start von Chandrayaan-3 für Juni geplant, das Paper „Solar Sail Propulsion by 2050: An Enabling Capability for Heliophysics Missions“, der 38. Flug von Ingenuity, auch in Bewegung, weitere fallen gelassene Percy-Proben, wie man einst Mars-Daten visualisierte, ein Instrument für den Europa Clipper, GOES-18 jetzt GOES-West, der Erd- und Himmels-Beobachter StarSphere, den jeder steuern können wird – und ein Trailer für den Spielfilm Вызов, für den auf der ISS gedreht worden war. [16:25 MEZ] Die Zukunft von Soyuz MS-22 wird wohl am 11.1. entschieden (wobei es Gerüchte über ihre Aufgabe gibt) – und der ERBS-Reentry jetzt gegen 5:00 MEZ ±2 Stunden erwartet. [21:15 MEZ. NACHTRAG: Und hat um 5:04 MEZ stattgefunden, über der Beringsee]


6. Januar

Komet ZTF vorgestern mit fast 3° Plasmaschweif, aufgenommen von Michael Jäger mit 11″ und 40 Minuten Integration – weitere Bilder von gestern (mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), dem 3.1. (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und 2.1. (mehr, mehr und eine Animation des Plasmaschweifs) sowie eine Zeitreihe, ein Vergleich mit NEOWISE und was diesen Monat zu erwarten ist. [1:35 MEZ] ZTF heute (mehr), eine Schätzung von 6.9 mag. vorgestern und die Kometen A2 am 2.1., V2 am 3.1. (mehr) und 28.12. und 81P am 31.12..

Am 12. Januar abends findet die hellste Sternbedeckung durch einen Asteroiden über Deutschland 2023 statt, wenn (994) Otthild über den 3.9 mag hellen 38 Lyncis zieht – auch der Jupiter heute, gestern und vorgestern, weitere Karten, das Paper „A retrospective analysis of mid-infrared observations of the Comet D/Shoemaker-Levy 9 and Wesley impacts on Jupiter“, die Überwachung von Io-Vulkanen von der Erde aus, der Mars gestern und am 2.1. (mehr und mehr) – und das Paper „Simple physics and integrators accurately reproduce Mercury instability statistics“.

133 Tage SDO-Bilder bei 17 nm Wellenlänge aus der zweiten Hälfte 2022 – auch wie der aktuelle Zyklus dem letzten folgt, die Sonne heute und vorgestern und Updates, v.a. vom ersten X-Flare seit Monaten heute um 1:58 MEZ, von 20:16, 15:25, 15:13, 6:18, 5:57, 5:53, 3:56, 3:17, 3:10, 2:37, 2:29, 2:27, 2:15 und, 2:09 MEZ heute, 11:51 MEZ vorgestern und 23:57 und 12:44 MEZ am 3.1.

Der Nebel Sh2-54 von 1.3 bis 2.2 µm Wellenlänge mit dem VISTA-Teleskop der ESO aufgeommen – auch der Milky Way Explorer des NRAO mit ausgewählten Objekten näher vorgestellt und ein Citizen-Science-Projekt mit dem HET zur Dunklen Energie.

Eine Vorschau auf 2023 von diesem Blogger – auch was durch LASCOs Gesichtfelder ziehen wird, ein grafischer Mond-Kalender aus Malaysia und Begegnungen von Mond und Planeten, die Sonne im Erd-Perihel vorgestern neben demm Aphel-Anblick, ein Keogramm aus den Niederlanden, ein Nachruf auf den Astrofotografen Akira Fujii und allerlei himmlische Zeitraffer zusammengeschnitten. [23:55 MEZ]


4. Januar

Die Erde über dem Mondrand aus Sicht von Koreas Danuri

am 24., 28. und 31. Dezember: die Bilder hier und hier bzw. hier sowie in einem Video-Clip, die Bahnverfolgung durch Amateurfunker und Artikel hier, hier, hier und hier. Auch ein zweites Bahnmanöver von HAKUTO-R, ein langer Artikel nach Apollo 8 – und der Astronaut Walt Cunnigham ist tot, dessen Mission Apollo 7 alle folgenden Flüge erst möglich gemacht hatte: Nachrufe hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [4:30 MEZ] Und hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie ein paar Bilder und die Bedeutung von Apollo 7. Auch das Paper „The Mars Orbiter Magnetometer of Tianwen-1: In-flight Performance and First Science Results“, eine Analyse von Ingys Flug 37, Percy hat mehr fallen gelassen (noch mehr), der nach dem PI der MER benannte Asteroid (10044) Squyres ist doppelt, eine Neu-Bearbeitung von Enceladus-Plumes – und die Finanzlage der US-Planetenforschung.

Ein 10-Sekunden-Selfie des Mikrosatelliten MP42 im LEO – auch ein Sonnenaufgang dort von Chinas Raumstation aus und zu dieser Artikel hier und hier und Lob von der UN. Zur ISS die Open-Access-Version von dem Paper „A method for space archaeology research: the International Space Station Archaeological Project“, wie es dem Experiment „Artery in Microgravity“ (AIM) erging und Artikel zum Jahr 2022, dem Soyuz-Leck (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und zu der letzten EVA (mehr). Und 2022 war mit 186 das Jahr mit den meisten Orbit-Starts bisher (davon 180 erfolgreich): die große Übersicht „Space Activities in 2022“, weitere Artikel hier und hier, die 64 Starts Chinas (das den Wenchang Spaceport ausbaut) – und was 2023 so alles starten könnte: weitere Artikel hier und hier [NACHTRAG: und hier und hier sowie was am KSC geplant ist].

Der letzte Start 2022 und der erste 2023 war jeweils eine Falcon 9 – am 30.12. mit einem israelischen Kunden (Bild; der Webcast, daraus der Start, die Landung und das Aussetzen [alt.], Fotos hier und hier, das Ergebnis und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier) und gestern mit 114 Satelliten („Transporter 6“): der Webcast, daraus Start, Landung und Aussetzungen, ein anderer Webcast, Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Videos vom ganzen Flug und kurz vor der Landung, Releases von Caltech und Planet (früher) und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [21:15 MEZ. NACHTRAG: und hier sowie ein weiterer Press Release und ein Zeitraffer aus Sicht der 1. Stufe von Start bis Landung]


2. Januar

Heute ist der Plasmaschweif von Komet C/2022 E3 (ZTF) besonders hell und aktiv geworden, wie diese Aufnahmen von Michael Jäger (13 Minuten s/w bzw. 45 Minuten LRGB mit 11″) und Gerald Rhemann (18 Minuten mit 12″) zeigen: auch weitere Bilder von heute (mehr und mehr nebst Erläuterungen), gestern (mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), dem 30.12. (mehr, mehr, mehr und mehr), 29.12., 25.12. (mit einem Disconnection Event) und 24.12. [16:15 MEZ] Weitere ZTFs von heute hier, hier, hier, hier, hier und hier und Artikel hier, hier und hier sowie die Kometen V2 (mehr), A2, K2 und 81P (früher), eine Sternbedeckung durch (624) Hektor, das HAARP-Experiment mit einem Asteroiden, der Jupiter am 31.12., 30.12. und 29.12., der Mars heute, vorgestern (mehr) und am 30.12. sowie ein Video der Mars-Bedeckung, der Uranus vorgestern und ein Video der Uranus-Bedeckung, die Sonne heute (mehr und mehr), Updates von vorgestern und dem 22:14, 21:47, 21:11 und 0:43 MEZ am 30.12., Jahres-Rückblicke deutscher Amateurastronomen in Videos hier und hier und einem eBook, ein Artikel über den SKA – und neue sensorgestützte Wegebeleuchtung in Gelsenkirchen und Erfassung der Straßenbeleuchtung vor der Umrüstung in Ibbenbüren. [23:55 MEZ]