28. Januar
Komet ZTF hat nun ~5.1 mag. … und trotzt sogar dem Mond
Die jüngsten Schätzungen der Helligkeit von C/2022 E3 streuen um 5.1±0.3 mag., und heute Abend war der Komet trotz Mond im ersten Viertel und Stadtlicht einfach in 49° Höhe in einem 11×70-Fernglas zu sehen, wenn auch nur als trübes aber großes Scheibchen. Hier Fotos von Gerald Rhemann (33 Minuten mit 8″) und Michael Jäger (220 Sek. s/w mit 11″ + 240 Sek. Farbe mit Teleobjektiv) aus der Nacht 24./25.1., dazwischen ein Zeitraffer aus Kanada: auch weitere Fotos und Clips von heute (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), dem 25.1. (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 24.1. (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 23.1. (mehr, mehr und mehr), 22.1. (mehr und mehr) und 21.1. (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr). Ferner ein Spektrum von heute, ein laaanger Schweif vom 18.1., eine perfekte Simulation des Staubschweifs, diverse Zeitraffer, eine russische Mini-Doku, die Position heute Nacht (mehr) und bis zum 4.2., eine PM der Uni Stuttgart, Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier, Komet 29P gestern, der neue P/2023 B1 (PANSTARRS), wie ab morgen Machholz durch LASCO C3 auf SOHO zieht – und das Paper „Activity and composition of the hyperactive comet 46P/Wirtanen during its close approach in 2018“. [23:45 MEZ – Ende]
Ausgeprägte Helligkeitsschwankungen des Asteroidchens 2023 BU im Anflug auf die Erde („Ein Mini-Asteroid kommt bis auf 3600 km an die Erde heran“) mit einer Peak-to-Valley-Amplitude von 0.9 mag. und einer Periode von 1.3 Minuten: auch ein zugehöriger Zeitraffer, die Aufzeichung eines Webcasts kurz vor der Erdnähe, ein Bericht darüber inklusive eines Zeitraffers, gleich noch einer, Strichspuren hier, hier und hier (auch animiert), ein JPL Release, der Ground Track, Animationen von der Seite und aus Asteroiden-Sicht, die Bahn aus der Ferne und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Ferner das Asteroiden-Teleskop China Compound Eye bald bereit (früher und noch früher), die Papers „Mini-moons from horseshoes: A physical characterization of 2022 NX1 with OSIRIS at the 10.4 m Gran Telescopio Canarias“ und „Multidecadal variation of the Earth’s inner-core rotation“ nebst Artikel-Links, heute Nacht X und V auf dem Mond, selbiger mit dem Planetenpaar am 23.1. aus Kanada (mehr), den USA (mehr, mehr und mehr), dem U.K. und Indien, der Mars am 25.1. und 20.1., der Jupiter 2022, die Sonne am 24.1. und zeitgerafft, eine Vergleich der Sonnenzyklen 23 & 25, ein aktueller Halo erklärt, die Papers „The First Circumbinary Planet Discovered with Radial Velocities“, „The optical light curve of GRB 221009A: the afterglow and detection of the emerging supernova SN 2022xiw“, „The Final Season Reimagined: 30 Tidal Disruption Events from the ZTF-I Survey“ mit Zusammenfassung, „A tale of a tail: a tidally disrupting ultra-diffuse galaxy in the M81 group“ mit Press Release, „Magnetic fields and relativistic electrons fill entire galaxy cluster“ mit Thread und „Maximizing Direct Detection with Highly Interactive Particle Relic Dark Matter“ mit Press Release, der nächste Run von LIGO et al. ab Mai, der Rückbau eines Radioteleskops auf dem Mauna Kea – und ein Nachruf auf Peter Gierasch, Planetologe, 1940-2023. [19:30 MEZ]
Zwei ausgediente Satelliten haben sich extrem nahe passiert
und hätten im Kollisionsfall gestern um 10:58 MEZ über Australien eine üble und in 980 km Höhe auch sehr langlebige Trümmerwolke produziert: Dies zeigt eine Analyse von LeoLabs, und die Grafik von Jonathan McDowell stellt den wahrscheinlichsten Minimalabstand von 6 Metern bei der unheimlichen Begegnung dar, kleiner als einige Ausleger der Satelliten, während die maximal mögliche Mindestdistanz etwa 50 Meter betrug. [2:35 MEZ] Artikel dazu, zu Funding für ClearSpace und zur Zero Debris Policy der ESA. Auch 20 cm Präzision mit neuem Galileo-Servive, das Paper „PODIUM:A Pulsar Navigation Unit for Science Missions“ und der neue Ground Operation System Common Core der ESA.
Der junge Veränderliche V 372 Orionis in einem kombinierten Bild der Hubble-Kameras ACS und WFC3 durch Filter von 435 nm bis 1.4 µm – auch HST- und JWST-Forschung zu wandernden Sternen in Galaxienhaufen, jede Menge neue Webb-Proposals vor der Deadline für den 2. Zyklus – und kürzlich waren rund Jahrestage der Starts zweier fast vergessener aber zu ihrer Zeit bahnbrechender Weltraum-Observatorien: Der UV-Satellit IUE ist 45 Jahre alt geworden und der Infrarot-Satellit IRAS 40 Jahre [NACHTRAG: eine Sonderseite dazu].
Die JunoCam hatte beim jüngsten Jupiter-Perijovium Junos am 22. Oktober – wie auch schon beim letzten, nun jetzt folgenreicher – einen Aussetzer wegen zu hoher Temperatur und setzte die ersten 214 Bilder in den Sand, aber dann gelangen doch noch 44, von denen hier eins erheblich kontrastverstärkt zu sehen ist. Auch eine Auswertung des 47. Perijoviums, allgemeine Zufriedenheit mit der Performance des kontroversen SLS bei Artemis I, womit Artemis II quasi grünes Licht hat, die Heimkehr der deutschen und amerikanischen ‚Passagiere‘ von Artemis I, welche Zeit eigentlich auf dem Mond herrscht, ein geplanter Test eines Nuklear-Antriebs für künftige Mars-Reisen (Artikel hier, hier, hier, hier und hier) und das Paper „Enabling Astronaut Self-Scheduling using a Robust Advanced Modelling and Scheduling system: an assessment during a Mars analogue mission“. Ferner die Crew 6 zur ISS mit einem aus den VAE (früher), vielleicht weitere Seat-Barters NASA/Roskosmos, Fortschritte beim Starliner und Risse in der ISS. Und die Jahres-Auftakts-PK des ESA DG, ihre Slides, Artikel hier und hier, eine weitere Ansprache des DG, ein Jahresvorschau-Video der ESA – und was die JAXA vorhat. [17:55 MEZ]
27. Januar
Drei Starts innerhalb von 34½ Stunden an drei Orten hat es seit vorgestern 0:00 MEZ gegeben, von der ersten Electron von Rocket Lab auf US-Boden, nämlich Wallops Island (Press Releases hier, hier und hier, der Webcast, daraus der Start, Videos hier, hier und hier, weitere Fotos – auch von Himmels-Effekten – hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Artikel hier [früher], hier, hier [früher], hier, hier und hier), einer H-2A in Japan (ein Webcast, weitere Fotos hier, hier und hier und Artikel hier und hier) und einer Falcon 9 mit 56 Starlink-Satelliten, mit zusammen 17.4 Tonnen die schwerste Falcon-Nutzlast bisher: der Webcast (daraus Start und Landung), weitere Fotos hier und hier und Artikel von gestern (mehr), vorgestern und dem 23.1. [2:15 MEZ]
Eine dreidimensionale Darstellung des Vulkans Villarrica in Chile (der mal wieder aktiv ist) am 14. Januar aus Radardaten von Sentinel 1 – auch Satelliten-Bilder der Vulkane Kaitoku und Nishinoshima, das Kalben eines Riesen-Eisbergs in der Antarktis (ein Video und weitere Visuals hier, hier, hier und hier), der Gletscher Perito Moreno in Argentinien, die Eichung von Satelliten-Eisdaten, wie Satelliten anhaltend schwere Dürre in Europa belegen, Sat-Blicke auf Lithium-Gewinnung, ein düsteres Himawari-Bild und US-Gedanken zu künftigen Erd-Beobachtern. Und auf dem Mond ein Update zu Yutu 2 (mehr, mehr, mehr und mehr), die Startvorbereitungen von Peregrine und die Ankunft seiner Vulcan am Cape (mehr und mehr), der nächste Relais-Orbiter Chinas (mehr) und die Mission Chang’e-7, die Bilder von Danuri, das Paper „The Distribution and Accessibility of Geologic Targets near the Lunar South Pole and Candidate Artemis Landing Sites“ nebst Press Release – und stetig wachsende Verkehrs-Dichte am Mond in den kommenden Jahren …
Ein interpoliertes Video des 40. Fluges von Ingenuity: auch eine rohere Version und mehr hier, hier und hier sowie der Plan für Flug 41. Ferner ein neues Selfie von Percy nach den 10 Sample Drops (mehr und mehr), die Drops Nr. 9 und Nr. 8 (mehr), ein europäischer Robotarm für den Abhol-Lander, die Papers „The diverse meteorology of Jezero crater over the first 250 sols of Perseverance on Mars“ nebst Press Release und „A Frontal Dust Storm in the Northern Hemisphere at Solar Longitude 97—An Unusual Observation by the Emirates Mars Mission“ nebst Video, das weiter unklare Schicksal Zhurongs und ein neues Mars-Sample-Büro der NASA. Und schließlich Press Releases hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier und hier zur baldigen Abreise des Jupiter-Orbiters JUICE nach Kourou – und das Paper „Pluto’s Surface Mapping using Unsupervised Learning from Near-Infrared Observations of LEISA/Ralph“. [20:10 MEZ]
26. Januar
Lucy guckt Asteroid: doch ein planetares Encounter 2023!
Bis auf ein paar geplante Mondlandungen (mit nur einer Mission überhaupt schon unterwegs) waren für dieses Jahr keine Begegnungen von Raumsonden mit anderen Himmelskörpern geplant – aber das hat sich vorgestern überraschend geändert: Die NASA hat der Trojaner-Asteroiden-Mission Lucy einen Asteroiden-Besuch im Hauptgürtel spendiert. Wie sich herausgestellt hatte, wäre die Sonde in 65’000 km Abstand am noch namenlosen (152830) 1999 VD57 vorbeigeflogen: Durch ein paar kleine Bahnkorrekturen ab Mai wird nun dafür gesorgt, dass es am 1. November zu einem Vorbeiflug in nur 450 km Abstand an dem 700-Meter-Brocken kommt, als Generalprobe für die innovative Tracking-Methode, die bei den Trojanern angewendet werden soll. Der nächste vorher geplante Vorbeiflug folgt 2025, ebenfalls im Hauptgürtel, an (52246) Donaldjohanson. Kurz vorher war bereits das Ende der Experimente mit Lucys Solarzellen beschlossen worden, die man für offen genug hält (auch Artikel hier, hier und hier) – und ein Kurzvideo über Hubble-Hilfe für Lucy. [0:25 MEZ] Ein weiterer Press Release und Artikel hier, hier, hier und hier zum Lucys Zusatz-Ziel – auch die laufenden Startvorbereitungen von Psyche (mehr), das unklare Schicksal ihrer ehem. Co-Passagiere Janus (ab zu Apophis?), Chinas Pläne mit Tianwen-2 (zu einem NEA und einem Kometen), Hayabusa-2-bzw.-1-Erkenntnisse zur Vergangenheit der Asteroiden Ryugu und Itokawa – und der Start des NEO Surveyor nicht vor 2027.
Eine schöne Lichtkurve von Webb von einer Sternbedeckung durch die vor zehn Jahren auf gleiche Weise entdeckten („Hinweise auf zwei Ringe …“) Ringe des Centauren Chariklo, auf dessen Oberfläche Webb kurz danach auch Wassereis nachweisen konnte. Auch die Papers „Deep ALMA redshift search of a z∼12 GLASS-JWST galaxy candidate“ (GHZ2/GLASS-z12 hat z=12.11; ein Press Release und ein Artikel), „Neutron star mass estimates from gamma-ray eclipses in spider millisecond pulsar binaries“ (fünf Neutronensterne gewogen; ein Press Release und eine Pressemitteilung), „BepiColombo mission confirms stagnation region of Venus and reveals its large extent“ (mit dem Solar Orbiter; ein Press Release), „Gigantic Vortices From Barotropic Instability Observed in the Atmosphere of Venus“ (mit Akatsuki) und „The Structure and Origin of Switchbacks: Parker Solar Probe Observations“, der WISPR-Zeitraffer vom 13. Perihel derselben Sonde, der Visible Line Emission Coronagraph (VLEC) für Indiens Aditya-1 – und das Ende der Mission von Geotail nach 30 Jahren.
Die Aufzeichnung der gestrigen Eröffnungs-Feier in Berlin für das Wissenschaftsjahr 2023 „Unser Universum“: dessen neuer Trailer, Pressemitteilungen hier, hier und hier, Threads hier bzw, hier, hier und hier, noch mehr Tweets hier, hier, hier, hier und hier, ein Artikel und ein Interview. Stunden vorher war eine Webseite zu den vielen Events in Bochum zum Wissenschaftsjahr online gegangen (auch ein Artikel, eine weitere PM und das Logo), und es wird auch für Citizen-Science-Projekte, das Konzert „Register des Universums“ (mehr) und Aktivitäten von Fraunhofer und Angebote von Bildungsserver und Begabungslotse geworben. [23:10 MEZ]
24. Januar
Komet C/2022 E3 (ZTF) heute Abend, weiter mit einem ausgeprägten Gegenschweif, aufgenommen von Michael Jäger 100 Sekunden mit 100sec 11″ RASA und QHY600 – weitere Bilder des Kometen von heute (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (ein Zeitraffer über 7 Stunden; mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und dem 21.1. (die Animation daraus; mehr, mehr, mehr [die Animation daraus hier oder hier], mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) sowie vom 19.1. die Animation eines DE, parallel die weitere Perspektive und nochmal der über 10° lange Schweif, die Lichtkurve, mögliche interplanetare Zusammenhänge, ein Univ. Calgary Release, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein Auftritt dieses Bloggers in diesem Insta-Highlight. Und die Kometen V2 vorgestern und A2 am 20.1., das Paper „Disintegration of Long-Period Comet C/2021 A1 (Leonard)“, der kommende Periheldurchgang von 96P/Machholz und ein Auftritt von David Levy und Heidi Hammel zum SL9-Crash. [23:55 MEZ]
Ein Mini-Asteroid kommt bis auf 3600 km an die Erde heran
In der Nacht vom 26. zum 27. Januar wird der 3 bis 8 Meter große Brocken 2023 BU bis auf 0.000067 a.u. ans Erdzentrum und damit bis auf 3600 km an die Erdoberfläche heran kommen, in der Nähe der Südspitze Südamerikas gegen 1:25 MEZ. Interessanterweise wird der Asteroid in den Stunden davor auch über den europäischen Himmel huschen, vom Krebs über die Zwillinge und den kleinen Hund ins Einhorn. Während die Helligkeit von 14. auf 11. Größe steigt, geht es den Abend hindurch von etwa 25° auf 55° Höhe, bevor 2023 BU gegen Mitternacht rasant Richtung Horizont verschwindet: Natürlich wird wieder einmal ein Live-Stream aus Italien versucht. Auch die erfolgreiche Beobachtung einer Sternbedeckung durch Didymos & Dimorphos – und es gibt auch Fortschritte bei der HERA-Sonde zum getroffenen Paar. [23:00 MEZ]
Die Entdeckung eines mit 7.6 Kilogramm ungewöhnlich dicken Meteoriten in der Antarktis im Bild festgehalten: Press Releases von Fields Museum [alt.] und VUB und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch ein Boliden-Nachweis mit einem Geostationary Lightning Mapper, eine Feuerkugel über Jodrell Bank heute, das Paper „A 2022 τ-Herculid meteor cluster from an airborne experiment: automated detection, characterization, and consequences for meteoroids“, ein ausnehmend krasses Sprite-Display, die Papers „Measuring the variability of directly imaged exoplanets using vector Apodizing Phase Plates combined with ground-based differential spectrophotometry“, „Detection of H I 21 cm emission from a strongly lensed galaxy at z ∼ 1.3“ nebst einem Artikel und „Improved Constraints on the 21 cm EoR Power Spectrum and the X-Ray Heating of the IGM with HERA Phase I Observations“ nebst einem Press Release, Artikel zur australischen SNR-Jagd hier und hier und der DES-Milchstraße hier und hier, die neueste Ausgabe (52 Seiten) einer argentinischen Astro-Zeitschrift, und zum letztens auf 3Sat vorgestellten Projekt „Sternenhimmel der Menschheit“ mehr hier, hier und hier – laut dem Paper „The Simulated Sky: Stellarium for Cultural Astronomy Research (PDF-Seite 25) enthält dieses Online-Planetarium übrigens über 40 alternative Sternbild-Systeme. [22:35 MEZ]
„Ice Age“: mit Webb Eis in dichten Molekülwolken suchen
Ein Ausschnitt aus einem NIRSpec-Absorptionsspektrum des Sterns NIR38, der die dichte und kalte Molekülwolke Chamäleon I durchstrahlt: Dadurch werden, wie das Paper „An Ice Age JWST inventory of dense molecular cloud ices“, Press Releases hier, hier, hier, hier, hier und hier, Pressemitteilungen hier und hier, ein Thread und Artikel hier, hier und hier beschreiben, diverse Eis-Spuren auf Staubteilchen nachweisbar – ja, auch die markierten kleinen Zacken gelten als real. Weitere JWST-Papers wären z.B. „Early Results from GLASS-JWST. V: The First Rest-frame Optical Size–Luminosity Relation of Galaxies at z > 7“ nebst einem Press Release und „Water and an Escaping Helium Tail Detected in the Hazy and Methane-depleted Atmosphere of HAT-P-18b from JWST NIRISS/SOSS“ mit einer Zusammenfassung – auch eine Störung von NIRISS und ein allgemeiner Artikel.
Von anderen Weltraum-Teleskopen das Paper „UV and Hα HST observations of 6 GASP jellyfish galaxies“, der Artikel „Why the Hubble telescope is still in the game“, das Paper „The Optical Two- and Three-dimensional Fundamental Plane Correlations for Nearly 180 Gamma-Ray Burst Afterglows with Swift/UVOT, RATIR, and the Subaru Telescope“ nebst dem Video „GRBs: New Standard Candles for Cosmology“ und einer Zusammenfassung, die Inbetriebnahme von Chinas Gamma Ray Integrated Detectors, der japanische Röntgensatellit XRISM im Test und die Papers „Hint of an exocomet transit in the CHEOPS lightcurve of HD 172555“ und „Properties of Flare-imminent versus Flare-quiet Active Regions from the Chromosphere through the Corona. II. Nonparametric Discriminant Analysis Results from the NWRA Classification Infrastructure (NCI) SDO-AIA“ nebst Press Release. [17:15 MEZ]
Abschied vom dicken Sonnenfleck Nr. (1)3190 und seinen Nachbarn 3194: ein SDO-HMI-Bild von heute 0:05 MEZ in voller Auflösung – auch die Sonne gestern (mehr), vorgestern (mehr und mehr), am 21.1. (Sonnenaufgang; mehr, mehr und mehr), 20.1. (Untergang; mehr, mehr, mehr und mehr), 19.1. (Untergang; mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und 18.1. (Aufgang mit Rakete; mehr), die Papers „No evidence for synchronization of the solar cycle by a ‚clock'“ und „Asymmetry in the number of L4 and L5 Jupiter Trojans driven by jumping Jupiter“ nebst Press Release, der Mars am 21.1. und 20.1. und die Temperatur-Entwicklung der Erde (mehr und mehr) und das Klima in Deutschland im Jahr 2022. Sowie das Trio Mond / Venus / Saturn gestern aus Puerto Rico, dem U.K. (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), Frankreich, Deutschland (mehr und mehr), der Slowakei, der Türkei, Russland (mehr), Japan und Neuseeland und vorgestern aus Kanada, den USA, Mexiko und Argentinien. Und nur die Planeten vorgestern vergrößert sowie hier, hier, hier, hier und hier und am 21.1. hier, hier und hier. [1:10 MEZ]
22. Januar
Globe@Night-Schocker: Wird Himmel jedes Jahr 10% heller?
Für einiges Aufsehen sorgt gerade das Paper „Citizen scientists report global rapid reductions in the visibility of stars from 2011 to 2022“, gut erklärt in langen Threads des ersten Autors hier bzw. hier sowie in Press Releases hier und hier (mit einem Video von 8 Minuten) und Pressemitteilungen hier und hier (eine Kurzfassung). Oben eine von zwei Schlüsselgrafiken: Aufgetragen ist monatlich gemittelt die Differenz der geschätzten Sternen-Grenzgrößen für das bloße Auge gegen die Erwartungen für die entsprechenden Beobachtungsorte irgendwo auf der Erde, wenn die 2014 bestimmte Himmelshelligkeit dort aus dem Paper „The new world atlas of artificial night sky brightness“ (ein Artikel und allerlei Überlegungen dazu) konstant wäre – die Grenzgröße wird aber kontinuierlich schlechter.
Die hier ausschließlich verwendeten Bestimmungen der Grenzgröße stammen aus dem langjährigen Citzen-Science-Projekt „Globe at Night“, bei dem der Anblick ausgewählter Sternbilder mit einer Handvoll Karten verglichen wird. Das Ergebnis ist nur auf eine Größenklasse genau, also einen Faktor 2.5 in der Sternhelligkeit, aber die Masse macht’s: 51’351 solche Grenzgrößen-Meldungen sind nach dem Aussieben eindeutig durch Dämmerung, Mond oder Wolken verfälschter in die statistische Analyse eingegangen. Problematisch ist die räumliche Verteilung der Melder mit starker Konzentration auf Nordamerika und Europa, während Afrika und weite Teile Asiens (außer Japan) und Südamerikas schlecht abgedeckt sind. Da gerade dort oft starkes Wachstum stattfindet, das i.d.R. mit mehr Lichtemission einhergeht, könnte die globale Steigerung der Himmelshelligkeit sogar noch größer als hier berechnet sein.
Dies jedenfalls ist das Ergebnis des Papers, in einer anderen Darstellung: für zwei Jahre die Grenzgröße gegen die aus dem World Atlas berechnete Himmelshelligkeit, angegeben als Logarithmus eines Sky Brightness Factors (1 bedeutet, dass der Himmel 10-mal so hell wie allein durch das Sternenlicht ist, 2 einen Faktor 100). Der Anstieg der Himmelshelligkeit für das menschliche Auge liegt demnach bei 9.6% im Jahr (was einer Verdopplung alle acht Jahre entspricht): Wie passt das mit dem wiederum aus Satelliten-Daten bestimmten Anstieg der leuchtenden Fläche auf der Erde um 2.2% pro Jahr aus dem Paper „Artificially lit surface of Earth at night increasing in radiance and extent“ (ein Artikel dazu) zusammen? Die Autoren vermuten als Grund zum einen die rasante Umstellung von Stadtbeleuchtung auf LEDs, die für die Weltraumsensoren zu blau sind – und den rein senkrechten Blick der letzteren: Zur Seite abgestrahltes Nachtlicht etwa von Werbetafeln, beleuchteten Fassaden oder Fenstern, das signifikant zur Lichtverschmutzung beiträgt, entgeht ihnen ebenfalls. In der Perspective „Light pollution is skyrocketing“ zum Paper wird daher ein spezieller Satellit gefordert, der ein realistischeres Bild der weltweiten Lage liefern würde, um das Problem gezielter angehen zu können: auch TV-Newsclips hier, hier, hier, hier und hier, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und es gibt ein neues Dark Sky Reserve in Neuseeland. [16:05 MEZ]
21. Januar
Komet C/2022 E3 (ZTF) gestern früh von Michael Jäger, um 2:40 MEZ 600 Sek. 11″ s/w + 630 Sek. Teleobjektiv Farbe und 5:30 MEZ 200 Sek. 11″ (kontrastverstärkt) – heute Nacht ist der Plasmaschweif wesentlich unauffälliger, vielleicht eine heftige Reaktion auf Vorgänge im Sonnenwind: von gestern ein Zeitraffer von 8:30-12:00 MEZ, an dessen Ende etwas passiert, und Aufnahmen von 20:00 und 21:28 MEZ. Auch ein ausführlicher Artikel über ZTF-Fotografie mit unterschiedlicher Optik – und die Helligkeit hat wohl in der Nacht 18./19.1. die Hürde 6.0 mag. genommen, so dass der Komet jetzt eine 5 vor dem Komma hat. [3:55 MEZ] Yay, erste Sichtung des Kometen durch diesen Blogger – im etwas nebligen (!) Bochum gegen 5:10 MEZ in 63° Höhe bei NELM um 3.3 mag.: Da war er in einem 11×70-Fernglas ein durchaus auffälliges recht großes Nebelfleckchen ohne weitere Details. [5:50 MEZ]
ZTF heute früh, aufgenommen von Christoph Gerhard in der Klostersternwarte Münsterschwarzach, 20 Minuten belichtet am 30-cm-Newton-Teleskop – und wie ein Zeitraffer hier oder hier und später u.a. eine Impression aus Arizona zeigen, entsteht der Plasmaschweif wohl wieder neu: weitere Bilder von heute (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mit über 10° Schweif; mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), dem 18.1. (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und 17.1. (mehr, mehr und mehr). [19:00 MEZ] Weitere Bilder von heute hier, hier, hier, hier und hier, eine Schweif-Animation von gestern, wie man den Kometen die nächsten Tage leicht finden kann, detaillierte Karten über diese Seite, die Lichtkurve, Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier – und die Kometen K2 (mehr) und L3 vorgestern. [23:55 MEZ]
20. Januar
Ein Falcon-Start im Schnitt alle 3.8 Tage seit Jahresbeginn
erinnert Weltraum-Experten an die „ludicrous speed“ aus Space Balls (in der deutschen Fassung „wahnsinnige Geschwindigkeit“) – und wenn es so weiter geht, werden es knapp 100 dieses Jahr … wie auch angekündigt. Beim letzten Start einer Falcon 9 gestern in Vandenberg (der Start und die Landung) waren 51 weitere Starlinks an Bord: mehr Bilder, ein Abkommen zwischen NSF und SpaceX zur Minimierung astronomischer Folgen der Satelliten, ein neues Space Bureau & Office of International Affairs der FCC, um sie besser regulieren zu können, die Statistik naher Begegnungen und Artikel von gestern (mehr und mehr), dem 17.1., 14.1., 13.1., 12.1. und 10.1.
Tags zuvor hatte der Falcon-9-Start eines GPS-Satelliten am Cape für spektakuläre Bilder Minuten nach Sonnenaufgang gesorgt – und die zweite Stufe nach getaner Arbeit eine lustige Spirale über dem Mauna Kea erzeugt: Webcasts hier (daraus Start, Landung und Aussetzen), hier (daraus der Start) und hier, Videoclips mit der Rakete vor der Sonne samt Flecken hier und hier, weitere Videos hier, hier, hier und hier und Fotos hier (auch mit Flecken), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.
Vom mindestens so spektakulären Abendstart einer Falcon Heavy mit geheimer Fracht vor fünf Tagen ist ebenfalls noch einiges spektakuläres Bildmaterial verfügbar geworden, hochauflösende Videos ebenso wie das obige und ein weiteres Foto aus der ISS: auch Videos aus Flugzeugen hier und hier, von einem Schiff und vom Erdboden hier, hier und hier sowie weitere Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch was beim 1. Startversuch einer RS1 schief ging (nebst einem Artikel), über 70 Starts dieses Jahr in China geplant – und die Suche nach Kunden für den Weltraum-Bahnhof in Schweden. [16:55 MEZ] Gerade läuft eine EVA auf der ISS – und Rubio (der ansonsten ein volles Jahr im Orbit bleiben dürfte) würde im Notfall mit dem Dragon zurückkehren und nur zwei in der beschädigten Soyuz: NASA-Updates von heute, gestern und vorgestern – und die ISS super-scharf mit einem 16-Zöller. [18:55 MEZ] Die EVA endete nach 7:21, der erste Flug mit dem Starliner rückt näher – und es nahen die bekannten Gedenktage, darunter 20 Jahre Columbia. [21:55 MEZ. NACHTRAG: Artikel zur EVA hier, hier und hier]
18. Januar
Ein Supernova-Überrest mit völlig unerwarteter Gestalt blieb von einer Sternexplosion im Jahr 1181: Das hat eine Aufnahme des Objekts Pa 30 im roten Licht von [S II] mit einem 2.4-m-Teleskop auf dem Kitt Peak enthüllt, die in dem Paper „Discovery of an Exceptional Optical Nebulosity in the Suspected Galactic SN Iax Remnant Pa 30 Linked to the Historical Guest Star of 1181 CE“ und kurz zuvor auf einer AAS-Pressekonferenz und in einem Press Release vorgestellt worden ist. Der Nebel war von den Deep Sky Hunters entdeckt und als Kandidat für einen Planetarischen Nebel verbucht worden, aber wie das Paper „A massive white-dwarf merger product before final collapse“ 2019 beschrieb, war der Zentralstern außergewöhnlich und vermutlich das Produkt einer Verschmelzung zweier Weißer Zwerge – und die Papers „The Remnant and Origin of the Historical Supernova 1181 AD“ 2021 und „The Path from the Chinese and Japanese Observations of Supernova 1181 AD, to a Type Iax Supernova, to the Merger of CO and ONe White Dwarfs“ stellten einen klaren Zusammenhang mit der Supernova von 1181 her, die offenbar vom exotischen unterhellen Typ Iax war. Damit sind nun 5 Supernova-Überreste bekannt, bei denen wir auch Zeitpunkt und Typ der Explosion wissen, doch wie dieser zu seiner kuriosen Gestalt mit im Wesentlichen radialen Filamenten gekommen ist, bleibt zu klären.
Zahlreiche bisher übersehene Supernova-Überreste können durch die Kombination von Daten von Durchmusterungen zweier australischer Radioteleskope aufgespürt werden, des Interferometers ASKAP für hohe Winkelauflösung und der großen Schüssel von Parkes für ausgedehnte diffuse Strukturen. Für obiges Bild wurden beider Beiträge kombiniert: In diesem etwa einen Prozent der Milchstraße, wo bisher nur sieben SNR bekannt waren, förderte die Methode gleich 20 weitere zutage – und rund 1500 in der gesamten Milchstraße dürften noch auf ihre Entdeckung warten. Auch das Paper „High-efficiency, 80-mm aperture metalens telescope“ nebst einem Artikel und das Video „Entdeckungen durch Amateurastronomen – Drei Astrofotografen stellen nach ihnen benannte Nebel vor“, in dem das Mysterium bei der Andromeda-Galaxie ab Minute 23 diskutiert wird.
Heute vor 20 Jahren wurde die australische Sternwarte auf dem Mount Stromlo durch einen Waldbrand zerstört – aber dieses aktuelle Video und ein Artikel von 2020 zeigen, wie das Leben dorz zurückgekehrt ist. Auch der aufkeimende Astro-Tourismus in Chiles Region Coquimbo, wie intelligente Straßenlampen in Dortmund funktionieren – und ein umfangreiche Vorschau auf 2023, gerechnet für Luzern. [21:25 MEZ] 3.32 Milliarden Himmelsobjekte hat eine neue Himmelsdurchmusterung auf 6.5% des Himmels gefunden, die mit dem 4-m-Blanco-Teleskop auf dem Cerro Tololo in Chile durchgeführt und soeben im Paper „The Dark Energy Camera Plane Survey 2 (DECaPS2): More Sky, Less Bias, and Better Uncertainties“ und Press Releases hier und hier beschrieben wurde. [22:15 MEZ]
Komet ZTF mit tollen Schweifstrukturen gestern früh – für die Michael Jäger 800 km weit fahren musste: 300 Sekunden schwarzweiß mit 11″ und 500 Sek. s/w plus 750 Sek. Farbe – und Animationen des Plasmaschweifs im Sonnenwind gibt es hier, hier, hier und hier. Auch ZTF heute (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr und mehr), am 15.1., 14.1. (mehr) und 13.1, ein visueller Bericht von vorgestern, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein Info-Video. Ferner das Video „Comets in the News, January 2023: C/2022 E3 (ZTF) and other comets“, die Kometen K2 gestern, V2 am 11.1. und 29P am 13.1., letztes Bemühen um Kohoutek auf Skylab vor 49 Jahren, das Paper „A Survey of CO, CO2, and H2O in Comets and Centaurs“ nebst Press Release – und die Bedeckung eines hellen Sterns durch einen Asteroiden hat offenbar niemand gesehen: das Wetter …
Der ausnehmend fette Sonnenfleck (1)3190 gestern um 1:41 (etwas perspektisch gestaucht) und 16:59 MEZ (mit zahlreichen anderen zusammen) und heute 23:11 MEZ (praktisch unverzerrt) – auch die Sonne heute (mehr), gestern (mehr, mehr und mehr) und vorgestern (mehr und mehr), wobei eine Gruppe falsch gepolt ist. Auch die Papers „Rapid Decay of a Penumbral Sector Associated with a Strong Light Bridge in Active Region NOAA 12680“ nebst Press Release und „Exploring the Temporal Variation of the Solar Quadrupole Moment J2“ nebst Press Release, eine Ausstellung zu Sonnenuntergängen in Bremen, ein Mysterium bei Alpha Persei – und der Mars heute, gestern und vorgestern hier, hier, hier und hier sowie mit dem 15.1. zusammen. [23:55 MEZ. NACHTRÄGE: ein Artikel zum dicken Fleck und ein kurzes Video über die falsch gepolte Gruppe … etwa dem 26. Zyklus entlaufen?]
16. Januar
Sagenhafte Show am Himmel beim Start einer Falcon Heavy
Viel interessanter als die Nutzlast – eh geheim – war vergangene Nacht, was eine Falcon Heavy an den Himmel über dem Cape malte: Kurz nach Sonnenuntergang waren die Licht-Bedingungen ideal, und klares Wetter erlaubte ungetrübte Sicht auf was viele Augenzeugen zum besten Start aller Zeiten erklärten. Auf diesem Bild ist alles drauf: die wolkige Hinterlassenschaft der ersten Stufe, von der Sonne erreicht und einen Schattenkegel in den Raum werfend, die beiden seitlichen Raketen, die gerade abgetrennt wurden (rechts in der Mitte nach oben) und die Hauptstufe im Begriff, eine sogenannte Qualle zu bilden (rechts unten). Wie sich das entwickelte, zeigen Webcasts hier (von SpaceX, mit Fokus-Problemen, daraus der Start, der Abwurf der Booster, deren Landung und Standbilder hier bzw. hier), hier (daraus Start, Trennung und Landung), hier (daraus Start, Trennung und Landung) und hier, weitere Videos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und weitere Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier; auch ein Ticker und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.
Der Vulkan Nishinoshima (Ogasawara) heute, aufgenommen von Sentinel 2 – auch der 39. Flug von Ingenuity, angeblich seltsames Verhalten von Chinas Mars-Orbiter Tianwen-1 (das andere Satelliten-Radioamateure aber stark anzweifeln, wie dieses Blog erfahren hat), die Düsen-Probleme des Lunar Flashlight, das Paper „First Perihelion of EUI on the Solar Orbiter mission“, ein Start in China mit 14 Satelliten (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), ein möglicher OneWeb/Soyuz-Deal – und das Essay „Can humanity’s new giant leap into space succeed?“
Die amorphe Galaxie LEDA 48062 auf einem Hubble-Bild mit der ACS bei 606 und 814 nm – auch die Hubble-Papers „Intracluster light is already abundant at redshift beyond unity“ nebst Press Releases hier und hier, „Proper Motion Measurements of Supernova Remnant N132D: Center of Expansion and Age“ und „Probing Ganymede’s atmosphere with HST Lyα images in transit of Jupiter“. Und von und zu anderen Weltraum-Teleskopen der GRB vom letzten Oktober aus IXPE-Sicht und die Papers „Identifying Exoplanets with Deep Learning. V. Improved Light Curve Classification for TESS Full Frame Image Observations“, „The Colorado Ultraviolet Transit Experiment (CUTE) Mission Overview“, „GlobULeS-IV. UVIT/AstroSat detection of extremely low mass white dwarf companions to blue straggler stars in NGC 362“, „The detection of an extraordinarily-luminous high-redshift optical/ultraviolet flare by Swift/UVOT“, „Recovering the very metal-poor stars in the Gaia DR3 GSP-Spec catalog“ nebst einem Thread, „The Tidal Disruption Event AT2021ehb: Evidence of Relativistic Disk Reflection, and Rapid Evolution of the Disk–Corona System“ von NICER + NUSTAR + Swift nebst Press Releases hier und hier und „The cosmic web of X-ray active galactic nuclei seen through the eROSITA Final Equatorial Depth Survey (eFEDS)“: auch aktuelle Ehtwicklungen zu diesem Röntgenteleskop, ein früherer Update vom MPE und noch frühere Artikel hier, hier und hier. [21:35 MEZ]
15. Januar
Die letzte Reise der ehemals fliegenden Sternwarte SOFIA – hier wird sie ins Museum in Arizona geschleppt: weitere aktuelle Bilder und Artikel hier und hier. Derweil sind unter zahlreichen Preisträgern der RAS etliche Radioastronomen, das MeerKAT-Team (auch Press Releases aus Manchester und vom MPIfR und die EHT-Astronomen M. Moscibrodzka und H. Falcke (auch ein Radboud Univ. Release), hat Subaru einen neuen Prime Focus Spectrograph und wird (65803) Didymos am 21.1. einen Stern bedecken: auch das Paper „Dynamical origin of Dimorphos from fast spinning Didymos“ und was bei DART heraus gekommen. [3:35 MEZ]
Reichlich was los auf der Sonne jetzt: Ein Ausschnitt aus dem SDO-HMI-Bild von 14:23 MEZ heute, mit 6 von 9 numerierten Gruppen derzeit auf der Scheibe, dahinter und hier auch der Anblick 24 und 12 Stunden früher. Auch die Sonne heute (mehr und mehr), gestern (mehr) und vorgestern (mehr), generell hohe Aktivität, eine Anzahl diverser Vorhersagen und das Paper „Deciphering Solar Magnetic Activity: The (Solar) Hale Cycle Terminator of 2021“, das für ein hohes Maximum argumentiert. Auch der erste Ausbruch von GK Per seit 2018, die Erd-Temperatur 2022, der Mars heute, gestern, am 12.1. animiert und 11.1. sowie eine krude Karte, das Paper „Complex carbonaceous matter in Tissint martian meteorites give insights into the diversity of organic geochemistry on Mars“ nebst Press Release, ein ausnehmend verzerrter Sonnenuntergang (mehr), die Problematik von LED-Beleuchtung – und die Eröffnung des Planetariums Halle am 30. März und ein Brandschaden an einem US-Planetarium. [15:20 MEZ]
Die Helligkeit von Komet C/2022 E3 (ZTF) – hier gestern von Michael Jäger mit der üblichen Kombination 11″/Tele aufgenommen – hat planmäßig 6.5 mag. erreicht und zielt weiter auf ~5.0 mag. Maximum: Bilder von heute (mehr), gestern (Schweif-Animation; mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr, aus der Live-Übertragung aus Italien), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), dem 12.1. (Schweif-Ani; mehr [roh], mehr, mehr, mehr, mehr, mehr [alt.] und mehr) und 11.1. (Plasmaschweif-Serie; mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) sowie ein ordentliches Spektrum, eine Karte für nächste Woche und Artikel hier, hier, hier und hier. Auch die Kometen V2 vorgestern und am 11.1. und K2 vorgestern und am 12.1. – und ungewöhnliche Aktivität der Omega-Cariniden. [23:55 MEZ]
14. Januar
„Spaceport Esrange“ im Norden Schwedens eingeweiht
Rund 700 Höhenforschungsraketen sind dort schon gestartet – und bald soll es auch in den Orbit gehen: Der „erste Orbital-Startplatz der EU auf dem Festland“ wurde gestern von zahlreichen Honoratioren eröffnet, die „an independent European gateway to Space“ beschworen. In der Anlage (Luftbild vom letzten Jahr: SSC) wird für das Themis-Programm an einer wiederverwendbaren Rakete experimentiert, und es gibt „advanced discussions with several potential rocket partners for future orbital launches from Spaceport Esrange.“ Vor ein paar Wochen hatte es geheißen, „satellite owners and orbital rocket manufacturers are lining up as potential partners for future launches and reusability testing.“ Der erste Satelliten-Start könnte in etwa einem Jahr erfolgen: ein EU Release, der Festakt (kürzer hier und hier und Bilder hier und hier) und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Die Rocket Factory Augsburg will jedenfalls ihren ersten Start auf dem Saxavord Spaceport auf den Shetland-Inseln versuchen (auch Artikel hier und hier) – und der Virgin-Orbit-Fehlstart wird groß untersucht (die zweite Stufe war in 180 km Höhe ausgegangen): auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [16:55 MEZ]
Ein Einzelbild aus einem Zeitraffer des WISPR-Instruments der Parker Solar Probe vom 12. Encounter mit der Sonne letztes Jahr mit Korona / verwickeltem Sonnenwind – auch das Paper „Parker Solar Probe: Four Years of Discoveries at Solar Cycle Minimum“, der 39. Flug von Ingenuity auf dem Mars, inzwischen 70% der Perseversance-Proben fallen gelassen, die letzten Tage von InSight, ein Triebwerks-Problem bei Lunar Flashlight, die Rolle der ESA bei Rashid auf HAKUTO-R, die Bilder von Danuri, die erste Vulcan-Rakete auf dem Weg zum Cape (wo sie beim Start „Cert-1“ u.a. den kommerziellen Mondlander Peregrine mitnehmen wird) – und das Paper „Saturn’s Magnetic Field at Unprecedented Detail Achieved by Cassini’s Close Encounters“, die Schneedecke von Enceladus und Fortschritte bei Dragonfly für den Titan. Ferner die nächsten zwei Starts in China (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), alle fünf Skykraft-Satelliten von ‚Transporter 6‘ operationell – und morgen um 23:56 MEZ soll die nächste Falcon Heavy starten sowie die erste Electron in Wallops am 24. Januar um 0:00 MEZ. Und noch ISS-Updates u.a. zur Soyuz-Krise von gestern, vorgestern und dem 11.1. und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [20:10 MEZ]