Ungewöhnlich klare Blicke auf einen Falcon-9-Start in Vandenberg gerade, ganz ohne Nebel, und das Live-Bild vom Drohnenboot war auch störungsfrei: an Bord 49 Starlink-Satelliten und eine Rideshare-Nutzlast. Es war übrigens der 200. Start einer Falcon 9. [17:35 MEZ] Alle Satelliten sind ausgesetzt – Clips von Start und Landung [NACHTRAG: und Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier] und Artikel von heute (mehr und mehr), vorgestern und dem 27.1.
Da ist er immer noch, der Schweif von Didymos/Dimorphos, fast vier Monate nach dem DART-Impakt! Auf dieser Aufnahme vom 22. Januar mit dem 88-Zöller auf dem Mauna Kea ist er allerdings schwächer als noch am 28. Dezember: Für dieses Bild wurden 5 Belichtungen à 30 Sekunden gestackt, auf den Einzelaufnahmen war der Schweif nicht zu erkennen. Auch die Bau-Fortschritte bei HERA, die sich das näher ansehen soll – und ein Feature über fünf spektakuläre Einschlagskrater auf der Erde.
Und die PK vom 6. Oktover zu „Diversity, Equity, Inclusion, and Accessibility in Planetary Spacecraft Mission Science Teams“ (ein Press Release) und „The Changing Rotation Period of Asteroid 3200 Phaethon“: bereits hier besprochen („Die Rotation des Asteroiden …“), auch ein Press Release und Artikel hier, hier und hier. Von der Tagung auch noch Berichte zu den Tagen 1 und 2 und den Tagen 3, 4 und 5.
Bei der zweiten PK des Tages ging es um „An Extragalactic Fossil Record: M94’s Merger History through Its Stellar Halo“ (ein Press Release und ein Artikel), „Building Out the Census of Faint and Ultra-Faint Satellites of Milky Way-Mass Galaxies: New Satellites-of-Satellites in the M81 Group“ (ein Press Release), „Are Planes of Satellite Galaxies as Elusive in Simulations as Previously Thought?“ (ein Press Release), das Paper „ALMA Reveals Extended Cool Gas and Hot Ionized Outflows in a Typical Star-forming Galaxy at Z = 7.13“ (ein Press Release und ein Thread) und „ALMA Reveals the Molecular Outflows in the Ejecta of VY Canis Majoris“: ein Press Release und ein Artikel.
Die einzige PK am 16. Juni schließlich hatte die Themen „New Images Combine Telescopes to Reveal the Growth and Destruction of Interstellar Dust in Nearby Galaxies“ (ein Press Release und ein Thread), „Discovery of a Pre-merger Shock Wave in Abell 98: A Missing Piece in Building the Most Massive Structures in Our Universe“ (ein Press Release), das Paper „A 3D View of Orion: I. Barnard’s Loop“ (ein Press Release), „Insights into the Formation of Interstellar Fullerenes and Carbon Nanotubes“ (ein Press Release) und „Dust Devils and Convective Vortices Observed by Mars 2020 Perseverance Rover“: eine Seite mit Videos.
Zugabe 2: Vor 25 Jahren wurde die Dunkle Energie publik
Auch wenn sie damals noch nicht so hieß: Es war auf dem 191. Meeting der AAS in Washington, DC, als auf einer Pressekonferenz, in Vorträgen und auf Postern plötzlich sehr viel klarer wurde, dass die Masse des Universums allein bei weitem nicht die kritische ist sondern Omega_M nur etwa 1/5 beträgt – und dass die Geometrie des Kosmos gleichwohl eine flache ist, weil zugleich Omega_Lambda bzw. die Kosmologische Konstante nicht Null sondern erheblich positiv ist. Dieser Blogger war damals dabei und ahnte, dass da etwas Großes passiert war:
Der junge Veränderliche V 372 Orionis in einem kombinierten Bild der Hubble-Kameras ACS und WFC3 durch Filter von 435 nm bis 1.4 µm – auch HST- und JWST-Forschung zu wandernden Sternen in Galaxienhaufen, jede Menge neue Webb-Proposals vor der Deadline für den 2. Zyklus – und kürzlich waren rund Jahrestage der Starts zweier fast vergessener aber zu ihrer Zeit bahnbrechender Weltraum-Observatorien: Der UV-Satellit IUE ist 45 Jahre alt geworden und der Infrarot-Satellit IRAS 40 Jahre [NACHTRAG: eine Sonderseite dazu].
Drei Starts innerhalb von 34½ Stunden an drei Orten hat es seit vorgestern 0:00 MEZ gegeben, von der ersten Electron von Rocket Lab auf US-Boden, nämlich Wallops Island (Press Releases hier, hier und hier, der Webcast, daraus der Start, Videos hier, hier und hier, weitere Fotos – auch von Himmels-Effekten – hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Artikel hier [früher], hier, hier [früher], hier, hier und hier), einer H-2A in Japan (ein Webcast, weitere Fotos hier, hier und hier und Artikel hier und hier) und einer Falcon 9 mit 56 Starlink-Satelliten, mit zusammen 17.4 Tonnen die schwerste Falcon-Nutzlast bisher: der Webcast (daraus Start und Landung), weitere Fotos hier und hier und Artikel von gestern (mehr), vorgestern und dem 23.1. [2:15 MEZ]
Lucy guckt Asteroid: doch ein planetares Encounter 2023!
Bis auf ein paar geplante Mondlandungen (mit nur einer Mission überhaupt schon unterwegs) waren für dieses Jahr keine Begegnungen von Raumsonden mit anderen Himmelskörpern geplant – aber das hat sich vorgestern überraschend geändert: Die NASA hat der Trojaner-Asteroiden-Mission Lucy einen Asteroiden-Besuch im Hauptgürtel spendiert. Wie sich herausgestellt hatte, wäre die Sonde in 65’000 km Abstand am noch namenlosen (152830) 1999 VD57 vorbeigeflogen: Durch ein paar kleine Bahnkorrekturen ab Mai wird nun dafür gesorgt, dass es am 1. November zu einem Vorbeiflug in nur 450 km Abstand an dem 700-Meter-Brocken kommt, als Generalprobe für die innovative Tracking-Methode, die bei den Trojanern angewendet werden soll. Der nächste vorher geplante Vorbeiflug folgt 2025, ebenfalls im Hauptgürtel, an (52246) Donaldjohanson. Kurz vorher war bereits das Ende der Experimente mit Lucys Solarzellen beschlossen worden, die man für offen genug hält (auch Artikel hier, hier und hier) – und ein Kurzvideo über Hubble-Hilfe für Lucy. [0:25 MEZ] Ein weiterer Press Release und Artikel hier, hier, hier und hier zum Lucys Zusatz-Ziel – auch die laufenden Startvorbereitungen von Psyche (mehr), das unklare Schicksal ihrer ehem. Co-Passagiere Janus (ab zu Apophis?), Chinas Pläne mit Tianwen-2 (zu einem NEA und einem Kometen), Hayabusa-2-bzw.-1-Erkenntnisse zur Vergangenheit der Asteroiden Ryugu und Itokawa – und der Start des NEO Surveyor nicht vor 2027.
Ein Mini-Asteroid kommt bis auf 3600 km an die Erde heran
In der Nacht vom 26. zum 27. Januar wird der 3 bis 8 Meter große Brocken 2023 BU bis auf 0.000067 a.u. ans Erdzentrum und damit bis auf 3600 km an die Erdoberfläche heran kommen, in der Nähe der Südspitze Südamerikas gegen 1:25 MEZ. Interessanterweise wird der Asteroid in den Stunden davor auch über den europäischen Himmel huschen, vom Krebs über die Zwillinge und den kleinen Hund ins Einhorn. Während die Helligkeit von 14. auf 11. Größe steigt, geht es den Abend hindurch von etwa 25° auf 55° Höhe, bevor 2023 BU gegen Mitternacht rasant Richtung Horizont verschwindet: Natürlich wird wieder einmal ein Live-Stream aus Italien versucht. Auch die erfolgreiche Beobachtung einer Sternbedeckung durch Didymos & Dimorphos – und es gibt auch Fortschritte bei der HERA-Sonde zum getroffenen Paar. [23:00 MEZ]
Die hier ausschließlich verwendeten Bestimmungen der Grenzgröße stammen aus dem langjährigen Citzen-Science-Projekt „Globe at Night“, bei dem der Anblick ausgewählter Sternbilder mit einer Handvoll Karten verglichen wird. Das Ergebnis ist nur auf eine Größenklasse genau, also einen Faktor 2.5 in der Sternhelligkeit, aber die Masse macht’s: 51’351 solche Grenzgrößen-Meldungen sind nach dem Aussieben eindeutig durch Dämmerung, Mond oder Wolken verfälschter in die statistische Analyse eingegangen. Problematisch ist die räumliche Verteilung der Melder mit starker Konzentration auf Nordamerika und Europa, während Afrika und weite Teile Asiens (außer Japan) und Südamerikas schlecht abgedeckt sind. Da gerade dort oft starkes Wachstum stattfindet, das i.d.R. mit mehr Lichtemission einhergeht, könnte die globale Steigerung der Himmelshelligkeit sogar noch größer als hier berechnet sein.
Dies jedenfalls ist das Ergebnis des Papers, in einer anderen Darstellung: für zwei Jahre die Grenzgröße gegen die aus dem World Atlas berechnete Himmelshelligkeit, angegeben als Logarithmus eines Sky Brightness Factors (1 bedeutet, dass der Himmel 10-mal so hell wie allein durch das Sternenlicht ist, 2 einen Faktor 100). Der Anstieg der Himmelshelligkeit für das menschliche Auge liegt demnach bei 9.6% im Jahr (was einer Verdopplung alle acht Jahre entspricht): Wie passt das mit dem wiederum aus Satelliten-Daten bestimmten Anstieg der leuchtenden Fläche auf der Erde um 2.2% pro Jahr aus dem Paper „Artificially lit surface of Earth at night increasing in radiance and extent“ (ein Artikel dazu) zusammen? Die Autoren vermuten als Grund zum einen die rasante Umstellung von Stadtbeleuchtung auf LEDs, die für die Weltraumsensoren zu blau sind – und den rein senkrechten Blick der letzteren: Zur Seite abgestrahltes Nachtlicht etwa von Werbetafeln, beleuchteten Fassaden oder Fenstern, das signifikant zur Lichtverschmutzung beiträgt, entgeht ihnen ebenfalls. In der Perspective „Light pollution is skyrocketing“ zum Paper wird daher ein spezieller Satellit gefordert, der ein realistischeres Bild der weltweiten Lage liefern würde, um das Problem gezielter angehen zu können: auch TV-Newsclips hier, hier, hier, hier und hier, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und es gibt ein neues Dark Sky Reserve in Neuseeland. [16:05 MEZ]
Vom mindestens so spektakulären Abendstart einer Falcon Heavy mit geheimer Fracht vor fünf Tagen ist ebenfalls noch einiges spektakuläres Bildmaterial verfügbar geworden, hochauflösende Videos ebenso wie das obige und ein weiteres Foto aus der ISS: auch Videos aus Flugzeugen hier und hier, von einem Schiff und vom Erdboden hier, hier und hier sowie weitere Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch was beim 1. Startversuch einer RS1 schief ging (nebst einem Artikel), über 70 Starts dieses Jahr in China geplant – und die Suche nach Kunden für den Weltraum-Bahnhof in Schweden. [16:55 MEZ] Gerade läuft eine EVA auf der ISS – und Rubio (der ansonsten ein volles Jahr im Orbit bleiben dürfte) würde im Notfall mit dem Dragon zurückkehren und nur zwei in der beschädigten Soyuz: NASA-Updates von heute, gestern und vorgestern – und die ISS super-scharf mit einem 16-Zöller. [18:55 MEZ] Die EVA endete nach 7:21, der erste Flug mit dem Starliner rückt näher – und es nahen die bekannten Gedenktage, darunter 20 Jahre Columbia. [21:55 MEZ. NACHTRAG: Artikel zur EVA hier, hier und hier]
„Spaceport Esrange“ im Norden Schwedens eingeweiht
Rund 700 Höhenforschungsraketen sind dort schon gestartet – und bald soll es auch in den Orbit gehen: Der „erste Orbital-Startplatz der EU auf dem Festland“ wurde gestern von zahlreichen Honoratioren eröffnet, die „an independent European gateway to Space“ beschworen. In der Anlage (Luftbild vom letzten Jahr: SSC) wird für das Themis-Programm an einer wiederverwendbaren Rakete experimentiert, und es gibt „advanced discussions with several potential rocket partners for future orbital launches from Spaceport Esrange.“ Vor ein paar Wochen hatte es geheißen, „satellite owners and orbital rocket manufacturers are lining up as potential partners for future launches and reusability testing.“ Der erste Satelliten-Start könnte in etwa einem Jahr erfolgen: ein EU Release, der Festakt (kürzer hier und hier und Bilder hier und hier) und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Die Rocket Factory Augsburg will jedenfalls ihren ersten Start auf dem Saxavord Spaceport auf den Shetland-Inseln versuchen (auch Artikel hier und hier) – und der Virgin-Orbit-Fehlstart wird groß untersucht (die zweite Stufe war in 180 km Höhe ausgegangen): auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [16:55 MEZ]
Jetzt beginnen die „heißen“ Wochen für den Kometen C/2022 E3 (ZTF) – der sich doch tatsächlich exakt so entwickelt hat, wie sofort nach seiner Entdeckung vor 10 Monaten erhofft worden war („Große Erwartungen an C/2022 E3 …“) und weiter einer Maximal-Helligkeit um 5 mag. zustrebt, und das auch noch bei 70 bis 80 Grad nördlicher Deklination und damit hoch am Himmel Mitteleuropas. Zu beachten ist lediglich der Mondlauf, denn fotografisch ist ZTF schon jetzt eine Pracht (hier Bilder von gestern und vorgestern von Michael Jäger, jeweils mit einem 11″-RASA plus Farbe von einem Teleobjektiv, und eine Isophoten-Darstellung von Alessandro Marchini vom 10. Januar), aber das Auge verlangt dunklen Himmel.
Hier die Bahn am Himmel vom 15. Januar bis 15. Februar aus einer Pressemitteilung der Vereinigung der Sternfreunde, die die zweite Januar-Hälfte und zweite Februar-Woche überdeckt: jene beiden ‚Fenster‘ rund um die erwartete größte Helligkeit Anfang Februar, in denen es kurze oder lange komplett dunkle Intervalle in der Nacht gibt, ohne Mond und Dämmerung. In Deutschland wird ZTF gerade zirkumpolar und bleibt es noch bis zum etwa 7. Februar, Ende Januar steht der Komet die ganze Nacht nie weniger als 30° über dem Horizont: Andere Karten gibt es z.B. hier, hier, hier, hier [alt.] und hier.
Die besten Wochen ZTFs in einer Tabelle, die mit dem Ephemeriden-Rechner des Minor Planet Center erzeugt wurde: Datum (die Angaben gelten jeweils für 0:00 UTC = 1:00 MEZ), Rektaszension und Deklination, Abstand von Sonne (Perihel war gerade) und Erde (minimal am 1.2.) in a.u., Elongation (Winkelabstand von der Sonne am Himmel), Phasenwinkel (der Winkel Sonne – Komet – Erde) und die Helligkeit (konservativ gerechnet, ZTF mag auch eine halbe bis eine Größenklasse heller werden). Die Kometenerscheinung am deutschen Himmel stellt sich – nunmehr mit JPL Horizons berechnet – für die kommenden Nächte und 50° nördliche Breite wie folgt dar.
13./14. Januar: ZTF vor Mondaufgang gegen Mitternacht tief im Norden. 14./15. Januar: ZTF bis Mondaufgang etwas nach Mitternacht schon gut 15° hoch. 15./16. Januar: ZTF nach Abenddämerung tief im Norden, bis Mondaufgang schon 30° hoch. 16./17. Januar: ZTF nach Abenddämmerung 7° hoch, untere Kulmination in 5°, bei Mondaufgang am Morgen schon 40° hoch. 17./18. Januar: ZTF am Abend 8° hoch, untere Kulmination 6°, nach Mitternacht schon 30°, bei Mondaufgang kurz vor Morgendämmerung 55° hoch. 18./19. Januar: Die erste komplett mondlose Nacht! Komet sinkt von 10° auf 8° und steigt dann auf 71°. 19./20. Januar: Von 12° auf 10° auf 74°. 20./21. Januar: Von 13° auf 12° auf 76°. 21./22. Januar: von 15° auf 14° auf 77°. 22./23. Januar: Die ganze dunkle Nacht stetig von 17° auf 77° steigend. 23./24. Januar: Die ganze dunkle Nacht stetig von 20° auf 78° steigend. 24./25. Januar: Die ganze dunkle Nacht stetig von 23° auf 77° steigend. 25./26. Januar: Nach Monduntergang noch vor Mitternacht von 30° auf 74° steigend. 26./27. Januar: Nach Monduntergang gegen Mitternacht von 40° auf 70° steigend. 27./28. Januar: Nach Monduntergang nach Mitternacht von 50° auf 66° steigend. 28./29. Januar: Am Morgen nach Monduntergang nahezu konstant 61° hoch. 29./30. Januar: Am Morgen nach Monduntergang von 60° auf 55° sinkend. 30./31. Januar: Am Morgen nach Monduntergang (eine Stunde vor Dämmerung) von 55° auf 50° sinkend. 31. Januar / 1. Februar: Wenige Minuten vor Morgendämmerung ein paar mondfreie Minuten in 45° Höhe.
2. Februar bis 7. Februar: keinerlei mondfreier dunkler Himmel (ZTF dabei in der ersten Nachthälfte 70° bis 80° hoch).
8./9. Februar: Nach Abenddämmerung eine dunkle Stunde mit ZTF 70° hoch, bis der Mond aufgeht. 9./10. Februar: Nach Abenddämmerung 2½ dunkle Stunden mit ZTF von 68° auf 63° sinkend. 10./11. Februar: Nach Abenddämmerung 4 dunkle Stunden mit ZTF von 65° auf 50° sinkend. 11./12. Februar: Am Abend 5 dunkle Stunden mit ZTF von 62° auf 35° sinkend. 12./13. Februar: Am Abend 6 dunkle Stunden mit ZTF von 60° auf 20″ sinkend. 13./14. Februar: Am Abend 7 dunkle Stunden mit ZTF von 57° auf 5° sinkend. 14./15. Februar: 7 dunkle Stunden mit ZTF von 55° bis Untergang.
Und so weiter, wobei die Anfangshöhe langsam auf 45° abnimmt, bevor eine Woche später der Mond zurückkehrt und sich das abendliche Sichtfenster rasch schließt (die Höhenangaben können je nach Breite in Deutschland um wenige Grad abweichen). Zu erwähnen sind noch eine Begegnung mit einer Galaxie in der Nacht 22./23. Januar und das Passieren der Bahnebene am 23. Januar, wodurch der Staubschweif schmal aber heller werden sollte. Mehr oder weniger erhellende Artikel über ZTF gibt es inzwischen zuhauf, z.B. hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – auch ein kurzer Vortrag … und eine italienische Live-Beobachtung ab 5:00 MEZ geplant.
Nur in [O III]: Amateure finden Mysterium neben Messier 31
Die Andromeda-Galaxie ist seit nunmehr 134 Jahren unzählige Male fotografiert worden – aber ein kurioser ausgedehnter und extrem lichtschwacher Nachbar wurde offenbar konsequent übersehen: Im kurzen Paper „Discovery of Extensive [O III] Emission Near M31“, einer ausgedehnten Bildunterschrift, Videos hier und hier und FB-Postings hier, hier und hier beschreiben Marcel Drechsler und weitere Amateur- und Profiastronomen die Entdeckung mit einem 10-cm-Refraktor, engbandigem Filter und vielen Stunden Belichtungszeit und ihre Bestätigung mit zwei weiteren Amateurteleskopen, die wegen ihres großen Bildfelds prädestiniert für den Nachweis waren. Die Entfernung und Natur des Objekts südöstlich von M 31 und ohne Gegenstück in irgendeinem anderen Spektralbereich sind derzeit noch völlig unklar, wobei eine PM der Uni Innsbruck gleich mehrere frühe Spekulationen nennt; Diskussionen gibt es auch in Threads hier, hier, hier, hier und hier. Oben wurde das [O III]-Bild bei 501 nm in türkis über ein RGB-Bild gelegt; auch in M 31 selbst sind interessante Strukturen in dieser Emissionslinie zu entdecken. [18:45 MEZ]
Soyuz MS-22 wird entsorgt, MS-23 kommt crewlos als Ersatz
Nach etliche Wochen währendem Grübeln ist die Entscheidung gefallen: Das beschädigte Raumschiff Soyuz MS-22 wird ohne Crew zurück geschickt, stattdessen startet am 20. Februar Soyuz MS-23 ebenfalls ohne Besatzung als Ersatz. Die drei von MS-22 bleiben länger als geplant an Bord, die weiteren Konsequenzen der Entwicklung für den ISS-Betrieb werden um 15:00 MEZ auf einer Telecon erläutert, die hier gestreamt wird. [14:30 MEZ] Es wird „a couple more months“ dauern, bis es neue Termine für weitere Crew-Starts gibt, so Montalbano. [15:05 MEZ] Die drei von MS-22 werden jedenfalls „mehrere Monate länger“ auf der ISS bleiben müssen, bis die nächste Soyuz für die Ablösung startklar ist, so Krikalev. [15:10 MEZ] MS-22 soll eine weiche Landung versuchen, mit etwas Nutzlast an Bord; während des Reentry werden Temperaturmessungen gemacht, um die Folgen des Schadens mit Modellen zu vergleichen. [15:20 MEZ] Es dürfte heiß und feucht in der Kapsel werden, so Krikalev: für eine Crew ungesund, aber bei einem schweren Notfall auf der ISS ginge das wohl. Die Bordtechnik sollte das aber abkönnnen, wegen guter Redundanz. Das Abdocken von MS-22 ist 1 bis 2 Wochen nach der Ankunft von MS-23 geplant. [15:25 MEZ] Es sei einfach extremes Pech gewesen, dass ein Mikrometeoroid nicht nur den Radiator sondern auch noch ein kritisches Rohr getroffen habe – im Orbit reparieren könne man das nicht. [15:40 MEZ]
Lage verkippt: BlueWalker-3-Helligkeit ging durch Minimum
Bei der intensiven Photometrie des gefürchteten Satelliten-Prototyps hat es den Dezember hindurch ein markantes Mininum gegeben: Seine Helligkeit (weiße Punkte, Skala rechts, gegen die Tage seit dem Start) fiel vom bisherigen Niveau mit einem auf 1000 km Entfernung normierten Mittelwert von 3.1 mag. auf ein neues Mittel von 5.7 mag. Da das Helligkeitsverhalten des Satelliten zuvor sehr gut durch ein simples Modell – diffuse Reflexion auftreffenden Sonnenlichts durch die erdzugewandten 64 m² Antennenfläche – modelliert werden konnte, heißt das zwingend, dass in diesem Zeitraum weniger Sonne auf die Fläche fiel: statt genau parallel zur Erdoberfläche wie bisher muss sie um bis zu 13 bis 16 Grad verkippt worden sein. Und zwar, damit die Solarzellen auf der anderen Seite weiter genug Strom lieferten, denn der Einfallswinkel des Sonnenlichts (Beta Angle; blaue Kurve = dessen Cosinus, Skala links) wäre sonst zu flach geworden. Inzwischen ist der alte Zustand wieder hergestellt worden, aber die Beobachtungen zeigen: Eine nur relativ kleine Kippung kann einen Satelliten dieser Bauweise drastisch dunkler machen – Hersteller, Betreiber und Astronomen sollten an einem Strang ziehen, um das systematisch zu erreichen. Auch ein animiertes Gabbard-Diagramm der Trümmerwolke der chinesischen Raketen-Stufe, die letzten November überraschend zerfiel – und in den kommenden 24 Stunden (die Prognose ist derzeit 4:50 MEZ am 9. Januar ±13 Stunden) wird der 2.5-tönnige Earth Radiation Budget Satellite (ERBS) in die Atmosphäre eintreten: auch Artikel hier, hier und hier. [15:30 MEZ]
Der Nebel Sh2-54 von 1.3 bis 2.2 µm Wellenlänge mit dem VISTA-Teleskop der ESO aufgeommen – auch der Milky Way Explorer des NRAO mit ausgewählten Objekten näher vorgestellt und ein Citizen-Science-Projekt mit dem HET zur Dunklen Energie.
Strukturen im Plasmaschweif von C/2022 E3 (ZTF) Ende Dezember, aufgenommen von Christoph Gerhard an der Klostersternwarte Münsterschwarzach: Zumindest für Fotografen könnte der Komet – derzeit am Morgenhimmel unterwegs – das Highlight des Jahres werden.
7. Januar: Die Helligkeit des Mars fällt auf -1.0 mag.
Zweite Januar-Hälfte: Mondloses Fenster für Komet C/2022 E3 (ZTF), der von rund 6.5 auf 5.0 mag. steigen sollte – beste Sicht vermutlich in den letzten Januar-Tagen, Karten z.B. hier und hier.
31. Januar: Komet 96P/Machholz im Perihel und vielleicht 2 mag. hell – aber viel zu sonnennah und eher was für SOHO.
Zweite Februar-Woche: Erneutes mondloses Fenster für Komet ZTF, wohl nach der größten Helligkeit (Perihel und -gäum sind vorbei) aber nun sehr hoch am frühen Abendhimmel – die weitere Bahn.
15. Februar: Neptun weniger als eine Bogenminute von der Venus entfernt (nur in Asien zu sehen, anderswo bis zu 1/2° Abstand).
19.-21. Juli: Mars, Venus und Merkur bei Regulus in der Abenddämmerung, mit der Mondsichel als Zugabe.
13. August: Untere Konjunktion der Venus (gefolgt von einer Morgensichtbarkeit, gut bis Ende Oktober) – und Maximum der Perseiden (S. 11-12) kurz vor Neumond.
14. Dezember: Maximum der Geminiden (S. 19) kurz nach Neumond.
22. Dezember: Kleinplanet Vesta in Opposition mit 6.4 mag. im nördlichen Orion.
Auch 2023 wird es noch kein First Light für das Vera Rubin Observatory geben – aber der aktuelle Zeitplan sieht immerhin vor, dass die Kamera des Teleskops in Chile am 27. Dezember „Ready for Full System AI&T“ (Assembly Integration and Test) zu sein habe.
Weitere “kosmische” Ereignisse, 2023 erwartet
2023 ist das deutsche Wissenschaftsjahr „Unser Universum“, das erste Weltraum-orientierte überhaupt: Mindestens drei große Veranstaltungen, die von Ort zu Ort ziehen (Details gibt’s später), und viele weitere Angebote sind geplant. In Polen wird derweil groß der 550. Geburtstag von Copernicus gefeiert.
Zwei weitere Event-Serien beginnen im Oktober: die weltweiten Feierlichkeiten zu 100 Jahren Planetarium (s.u.; bis Mitte 2025) und zumindest in den USA das Heliosphere Big Year bis Ende 2024.
Japans Lander Hakuto-R erreicht den Mond (im Frühjahr) und soll u.a. zwei Rover freilassen, während Lunar Flashlight in den Orbit eintreten soll: Beide sind bereits unterwegs.
Mehrere Starts weiterer privater Mondlander sind 2023 geplant, oft alte Bekannte aus diesen Seiten wie Peregrine und Nova-C aus den USA, dazu Chandrayaan 3 Indiens (Sommer), SLIM Japans und auch mal wieder Luna 25 Russlands (Juli).
Die Bodenproben vom Asteroiden Benno erreichen die Erde am 24. September mit einer Kapsel von OSIRIS-REx, der dann gleich weiter Richtung Apophis fliegt – und die Asteroiden-Mission Psyche soll nun doch noch (am 10. Oktober) zum gleichnamigen Asteroiden aufbrechen.
Ebenfalls starten sollen JUICE und Euclid der ESA: Der erste fliegt zum Jupiter (Fenster 14. bis 30. April; die erste eigenständige europäische Mission zu einem Gasriesen 50 Jahre nach der ersten überhaupt, s.u.), der andere ist ein großer Astronomiesatellit zur Kosmologie (Fenster Juli bis September).
Das Xinjiang Qitai 110m Radio Telescope sollte fertig werden und dann (knapp) das größte frei bewegliche sein. Und frühestens im März beginnt – verspätet – der vierte Observing Run mehrerer Detektoren für Gravitationswellen, LIGO, Virgo und KAGRA.
Erhofft werden – wieder einmal – die Erstflüge neuer starker Raketen: der Superheavy (mit dem Starship drauf) von SpaceX, der Vulcan der ULA (im 1. Quartal?), der Ariane 6 (frühestens im 4. Quartal) und der New Glenn von Blue Origin.
Ein Crew Dragon soll 1200 km Höhe erreichen, bei der privaten „Polaris Dawn“-Mission (im März?) mit vier Passagieren, bei der auch die erste private EVA geplant ist. Und die Privat-Missionen Axion-2 und -3 sollen ab Mai wieder zur ISS gehen – zu der im April endlich auch der erste Starliner von Boeing mit Crew aufbrechen soll.
… gelangt Richard A. Proctor bei der Beobachtung zahlreicher Mondkrater und ihres Auswurfmaterials zu der Hypothese, dass sie durch Impakte entstanden sind (1873).
… wird der neunte Saturnmond Phoebe fotografiert (16.8.1898) und im Folgejahr auf der Platte gefunden: die erste Planeten-Mond-Entdeckung durch Fotografie.
Vor 100 Jahren …
… findet Edwin Hubble den ersten Cepheiden in einer anderen Galaxie, „VAR!“ im Andromeda-Nebel (Belichtung der Platte in der Nacht 5./6.10.1923) – womit prinzipiell eine Entfernungs-Bestimmung möglich wird, auch wenn Hubbles Wert nur 1/3 des echten ist.
… wird der erste Planetariumsprojektor (ZEISS Modell I) in Betrieb genommen (16.9.1923) und einen Monat später im Deutschen Museum in München offiziellen Vertretern präsentiert; die erste öffentliche Präsentation ist 1924 in Jena.
… wird erstmals die primäre Kosmische Strahlung beobachtet, durch Detektoren auf Höhenforschungsraketen und Ballonen und werden erstmals Magnetfelder vom Sternen gemessen (1948).
… landet mit Lunochod 2 der zweite ferngesteuerte Mondrover (15.1.1973), erreicht Pioneer 10 den Jupiter (3.12.1973) – der erste Sondenbesuch für einen äußeren Planeten – und starten Pioneer 11 (5.4.1973) auf eine ähnliche Mission und Mariner 10 (3.11.1973) zur Venus und erstmals zum Merkur.
… wird mit Skylab die erste amerikanische Raumstation gestartet (14.5.1973) und dabei beschädigt; trotzden ziehen im selben Jahr dreimal Besatzungen ein. Und die SU startet Salut 2 (3.4.1973).
… starten der Infrarot-Satellit IRAS (26.1.1983), der 10 Monate lang arbeitet, und der Röntgensatellit EXOSAT (26.5.1983).
… nimmt die Columbia das erste Spacelab mit in den Orbit (Start 8.11.1983) und den ersten westdeutschen Astronauten.
… kommt Komet C/1983 H1 (IRAS-Araki-Alcock) bis auf 4.7 km an die Erde heran (11.5.1983) und strahlt auffällig im UMi.
… retten sich zum ersten und einzigen Mal Menschen mit einem Escape-System, als ihre Rakete explodiert (Soyuz T-10-1-Fehlstart am 26.9.1983).
… wird das 3.5-Meter-Teleskop auf dem Calar Alto fertig und beginnt im Folgejahr den Betrieb.
Vor 30 Jahren …
… wird der in eine Fragmentkette zerfallene Komet D/1993 F2 (Shoemaker–Levy [9]) oder einfach SL9 entdeckt (24.3.1993), der ein Jahr später auf den Jupiter stürzt.
… wird bei der ersten Servicing Mission der Sehfehler des Hubble Space Telescope beseitigt (Shuttle-Mission STS-61 ab 2.12.1993).
… fliegt Galileo am Asteroiden (243) Ida vorbei und entdeckt seinen Mond Dactyl (28.8.1993) und verschwindet der Mars Observer bei der Ankunft (Kontaktabriss am 21.8.1993).
Vor 25 Jahren …
… starten der Lunar Prospector (7.1., in Mondbahn 11.1.1998) und Japans unglückliche Mars-Sonde Nozomi (3.7.1998, s.u.).
… wird erstmals ein Mond-Flyby zur Rettung eines Nachrichtensatelliten auf Abwegen – HGS-1 – eingesetzt (13.5.1998).
… misslingen die Erstflüge einer Delta III (27.8.1998) und von Nordkoreas Taepodong-1 mit dem Satelliten Kwangmyŏngsŏng-1 (31.8.1998).
Vor 20 Jahren …
… geht die Raumfähre Columbia beim Wiedereintritt verloren (1.2.2003) – und Chinas erster Raumfahrer startet (14.10.2003).
… starten der NASA-UV-Satellit GALEX (28.4.2003) und der NASA-IR-Satellit Spitzer (25.8.2003).
… starten der Orbiter Mars Express (2.6., Orbit-Eintritt 25.12.2003), die Marsrover Spirit (10.6.2003) und Opportunity (7.7.2003) und der Mondorbiter SMART-1 (27.9.2003), misslingt die Ankunft von Nozomi am Mars (14.12.2003) und stürzt Galileo in den Jupiter (21.9.2003).
Koreas Danuri nun auf einer 100-km-Kreisbahn um den Mond
Bereits am 26. Dezember hat der Korea Pathfinder Lunar Orbiter (KPNO) alias Danuri eine 100±30 km hohe Kreisbahn mit zwei Stunden Umlaufszeit um den Mond erreicht: Von den 5 geplanten Manövern konnten das 3. und 5. gestrichen werden, und bereits vorgestern – zwei Tage früher als geplant – war der Erfolg bestätigt. Davon künden auch das obige Video auf Koreanisch (UT einschalten und Auto-Übersetzung; liefert so herrliche Formulierungen wie „Das wünschende Herz hat nun diese Ewigkeit erreicht“) und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. [2:10 MEZ] Eine LOS des KPNO hinter dem Mond beobachtet, die Decodierung von ArgoMoon-Signalen durch Amateurfunker, Bemühungen, LunaH-Map zu retten, Press Releases hier und hier zu Erkenntnissen aus Chang’e-5-Proben, die gemeinsamen Mond-Pläne von China & Russland – und Streifen-Muster in der NPH des Mars von Hope, der 37. Flug von Ingenuity und seine Karte der Fragmente des Sky Crane von Percy.
Hinein in Webbs „North Ecliptic Pole Time Domain Field“
Ein Ausschnitt (Mitte) und zwei weitere Zooms ins das JWST NEP Time-Domain Field (TDF), das Teil des Projekts „Prime Extragalactic Areas for Reionization and Lensing Science“ (PEARLS) mit dem Infrarot-Satelliten ist: Hier wurden Hubble-Bilder durch 3 und Webb-Bilder durch 8 Filter – die den Spektralbereich 250 nm bis 5 µm abdecken – falschfarbig gemischt. Bei PEARLS geht es um die Bildung der Galaxien, das Wachstum Aktiver Kerne und das „Erste Licht“ des Universums: beschrieben in den Papers „Project Overview and First Results“ und „Extreme jet triggered star-formation in a z=4.11 luminous radio galaxy“, Press Releases hier, hier, hier, hier und hier, Threads hier und hier und Artikeln hier und hier.
Nach vier Jahren auf dem Mars: Mission von InSight vorbei
Das ist das letzte Bild, das er schicken konnte: Kurz darauf brach der Funkkontakt zur Erde ab, der das letzte Mal am 15.12. bestanden hatte, und nachdem der NASA-Lander auch auf weitere Kommandos nicht reagierte, wurde seine Mission gestern offiziell beendet [alt.]. Mit großer Wahrscheinlichkeitliefern InSights solarbetriebene Batterien nicht mehr genug Strom, ein Zustand, den Ingenieure als „Dead Bus Mode“ bezeichnen: „InSight nutzt Sonnenenergie zum Aufladen der Batterien, was aktuell aufgrund der verstaubten Solarpaneele nicht mehr ausreichend möglich ist. Falls der Wind die Solapaneele reinigt und doch nochmals ein ausreichender Ladestand erreicht wird, würde sich InSight wieder hochfahren und zu kommunizieren versuchen. Dann wäre ein weiterer Kontakt möglich und sogar eine Wiederaufnahme des Betriebs. Wegen der zunehmenden Staubablagerung auf den Solarpanelen ist dies aber unwahrscheinlich.“ Auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie das Paper „S1222a – the largest Marsquake detected by InSight“ nebst Press Release und Artikel – und was InSight sonst lernte über das Innenleben des Mars.
Der kurze Flug der Vega-C bei VV22 mit Sturz in den Atlantik, abgeschätzt von Jonathan McDowell. Die Probleme hatten bereits 2 Minuten und 27 Sekunden nach dem Abheben begonnen. [3:40 MEZ] Was schon kurz nach der Zündung der zweiten Stufe (und nicht erst dem Beginn der Abweichung vom Plan) gewesen wäre – auf einer PK um 16:00 MEZ wird man vielleicht mehr erfahren. [4:05 MEZ] Die per Zoom abgehalten wird. [4:30 MEZ] Weitere Artikel hier, hier und hier. [5:25 MEZ] Und hier, hier, hier, hier, hier und hier. Wie einem Press Release von Arianespace und ESA und einer unbefriedigenden Kurz-PK – Notizen hier, hier und hier – zu entnehmen ist, begann das Feststoff-Triebwerk Zefiro 40 der 2. Stufe 7 Sekunden nach dessen Zündung bei ca. t+144 sec. zu schwächeln, bis es bei t+208 sec. schlagartig ganz versagte (die Szene aus dem Webcast vergrößert) – eine Untersuchungskommission ist eingesetzt. [19:45 MEZ]
Es werden wieder mehr: auch Koreas Danuri in Mondorbit
Während die Orion nur ein paar Tage in einer gebundenen Bahn um den Mond geblieben war (hier ein weiter verarbeiteter Zeitraffer ihres ‚Rücksturzes zur Erde‘ und der Wasserung aus Kapsel-Sicht), hat sich zu LRO und CAPSTONE nun erneut ein Orbiter gesellt: Die Lunar Orbit Insertion des Korea Pathfinder Lunar Orbiter (KPLO) alias Danuri hat vorgestern stattgefunden, die Sonde ist nun auf einer 109 x 8920 km großen Ellipse mit einer Umlaufzeit von 12.3 Stunden. Nach Doppler-Messungen durch einen Amateurfunker (auch Live-Daten von der LOI und andere Plots hier, hier und hier) war dieser erste Burn etwas schwächer als erwartet; vier weitere zwischen übermorgen und dem 28.12. sollen jedenfalls eine Kreisbahn in 100 km Höhe herstellen: auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein TV-Clip. Ferner verschiedene aktuelle Mond-Bahnen im Vergleich, französische Artikel zu den mit Artemis I gestarteten CubeSats und der Mond-Kamera von Rashid, mit Hakuto-R unterwegs – und heute vor 50 Jahren endete die Mission von Apollo 11: ein früheres NASA-Feature und weiteres Material hier, hier, hier und hier. [21:55 MEZ]
Die Ursache des Kühlmittel-Lecks der Soyuz MS-22 („Ein plötzlich …“; hier drei Standbilder aus der Live-Übertragung, es endete erst, als alles ausgetreten war) ist ein 0.8 mm großes Loch, hat die Inspektion per Canadarm ergeben, vielleicht von einem externen Treffer – wie es weiter geht, wird erst Ende des Monats entschieden, und eine zunächst verschobene US-EVA findet übermorgen statt: auch Statements von NASA und Roskosmos vom 16.12. und Artikel von heute (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr und mehr), vorgestern, dem 16.12. (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und dem 15.12. [23:15 MEZ]
Auf einer Falcon 9 gut weg gekommen ist gestern früh um 3:46 Uhr Ortszeit von Vandenberg (12:46 MEZ) der amerikanisch-französische Satellit SWOT, was für Surface Water and Ocean Topography steht – mit dem Ka-band Radar Interferometer (KaRIn) soll er die Höhe der Wasserflächen der Erde zwischen 78° N & S und ihre zeitlichen Veränderungen präziser denn je vermessen: weitere Press Releases hier, hier, hier, NASA-Updates hier, hier und hier und hier, JPL-Stories hier, hier, hier, hier und hier, der Webcast [alt.], daraus der Start [alt., alt. und alt.] und das Aussetzen [alt. und alt.] sowie Standbilder, viele Fotos (mehr, mehr, mehr und mehr sowie von himmlischen Spuren), eine Infografik, Clips von gestern und vorgestern und dem 14.12, Pressekonferenzen vom 14.12. und 13.12. und Artikel hier, hier, hier, hier und hier [NACHTRÄGE: und hier, hier, hier, hier, hier und hier, ein sehr fernes Video – und was in den Orbit kam].
Gestern gab es noch zwei weitere Starts, um 14:17 Uhr Ortszeit (7:17 MEZ) im China von einer Langer Marsch 11 mit Shiyan-21 (Videoclips hier, hier und hier) für Technologie-Tests [NACHTRÄGE: ein weiterer Artikel – und was in den Orbit kam] …
Der Mond-Start am selben Tag („Japanischer Lander und US-Orbiter unterwegs …“) – mehr Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Videos hier und hier sowie Updates zum Missionsverlauf von gestern und vorgestern und ein Artikel zu den Erdbildern.
So sah Japans HAKUTO-R die Erde kurz nach dem Start am 11. Dezember, die Falcon-Oberstufe ist 2 Minuten nach der Abtrennung u.r. noch zu sehen – ein früher Schnappschuss des Canadensys-Kamerasystems außen auf dem künftigen Mond-Lander.
Der nächste Mond-Orbiter ist im Anflug: die berechnete Höhe von Koreas Danuri alias KPNO – bereits in der Hill-Sphäre des Mondes angekommen – über der Oberfläche in Kilometern. Auch das Schicksal der CubeSats, die mit Artemis I starteten, die Ankunft der Orion an Land, ein Politiker-Statement zur Mission, ein Kurz-Vortrag auf der AGU-Tagung, Artikel hier, hier, hier und hier und ein Interview zu den weiteren Plänen, ein mögliches Airlock aus den VAE für das Lunar Gateway – und Geld für einen cislunaren Orbiter.
Ein plötzlich – gegen 1:45 MEZ – aufgetretenes und sehr auffälliges Leck der Soyuz MS-22 (mehr Visuals hier, hier, hier, hier und hier) hat gerade zu der Absage einer russischen EVA in letzter Minute geführt. Ob das Leck – mutmaßlich im Kühlsystem – das Raumschiff zumindest derzeit unbrauchbar macht, ist nicht klar. [3:55 MEZ] Jetzt dauert das Leck schon rund 3 Stunden, und immer noch Schneeflocken satt … [4:40 MEZ] … die einfach nicht weniger werden: mehr Videos und Bilder. [5:00 MEZ] Eine Blitz-Analyse der Lage: Auch externe Verschmutzung der ISS selbst könnte ein Problem werden. [5:15 MEZ] Das Vehikel wird mit dem ERA inspiziert – auch ein dürres NASA-Posting und weitere Updates. [5:50 MEZ] Ein weiterer NASA-Update ohne Neuigkeiten. [7:05 MEZ] Auch der nächste Update der NASA über ½ Tag später bringt kaum neue Erkenntnisse, außer dass die Temperatur in der Soyuz stabil ist, dito Statements hier und hier aus Russland – auch weitere Visuals des Lecks hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [21:30 MEZ]
14. Dezember
Die besten Stunden für die Geminiden 2022 sind … jetzt!
Hier wird der erste Meteosat der dritten Generation auf eine Ariane 5 gesetzt, die MTG-I1 heute – zusammen mit zwei Galaxy-Nachrichtensatelliten – um 21:30 MEZ auf eine geostationäre Transferbahn starten soll (der Webcast beginnt um 20:45 MEZ): weitere Bilder der Start-Vorbereitungen hier, hier, hier, hier und hier, der Ablaufplan des Starts, eine Animation dazu, ein Kurzfilm, die Aufzeichnung einer Pressekonferenz vom 5.12., ESA-Mitteilungen vom 7.12. (mehr), 28.11. (mehr) und 21.11. und ein Artikel. [4:45 MEZ]
Was die NASA so alles in der Weltraumforschung treibt, in einer Stunde rasanter Kurzvorträge vor einer „Hyperwall“ auf dem Fall Meeting der American Geophysical Union gestern Abend: je 20 Minuten Planetenforschung, Astrophysik und – nach zwei Erd-Vorträgen – Heliophysik [NACHTRAG: die Szenerie] mit Anpreisung des Heliophysics Big Year von Oktober 2023 bis Dezember 2024. Auch die kommenden drei Tage gibt es Hyperwall-Streams, zu den Zeiten sind 6 Stunden zu addieren.
Und es werden nach und nach Aufzeichnungen von Pressekonferenzen von der riesigen Tagung in Chicago online gestellt, bei der „Geo“-Physik auch immer das ganze Sonnensystem einschließt: Diese hier hatte Helikopter für andere Planeten zum Thema.
Und noch mal Planetensystem: eine Vorschau auf den nächsten engen Juno-Vorbeiflug an Io morgen – auch der technisch machbare Nachweis etwaiger Lebensbausteine in den Eismonden des Sonnensystems, der 36. Flug Ingenuitys mit seltsamem Verlauf (es waren 110 m horizontal geplant gewesen), Satelliten-Bilder der Vulkane Mt. St. Helens (jetzt inaktiv) und Mauna Loa (weiter aktiv), ein Ausfall eines CYGNSS-Satelliten, der Agile MicroSat (AMS) des MIT und weitere Pläne Chinas mit der Raumstation. Und Nachrufe auf Joseph W. Kittinger II, der in der Stratosphäre unterwegs war und dort öfters mal absprang (weitere Erinnerungen hier, hier, hier, hier und hier [NACHTRAG: und hier und hier]) – und den ersten und bis heute einzigen polnischen Kosmonauten Mirosław Hermaszewski, der 1978 kurz vor Sigmund Jähn Salut 6 besucht hatte. [0:45 MEZ. NACHTRAG: weitere Nachrufe hier, hier, hier, hier und hier]
Die ersten Fotos der Wasserung vor Baja California (Mexiko) sind im Artemis-Album erschienen – der Abstand war allerdings so groß, dass sich Luftunruhe bemerkbar macht. [20:10 MEZ] Die Orion ist jetzt an die „Boden“-Crew übergeben worden, ihr Flug nach allerlei Post-Splashdown-Tests offiziell zuende. Aber an Bord der Portland – von der es jetzt stummes Video auf diesem Kanal gibt – ist sie noch lange nicht. [21:00 MEZ] Auf einer Pressekonferenz – Threads hier und hier – bezeichnet die JSC-Direktorin die ganze Mission als „flawless“. [21:35 MEZ] Die Kapsel wasserte 3.9 km vom Zielpunkt, die Specs hätten 10 km Abweichung erlaubt. [21:45 MEZ]
Die Erd-Sichel über dem European Service Module der Orion gestern, am Flugtag 25 von Artemis I, die in 2½ Stunden zu Ende gehen wird: auch die Kapsel am Himmel, was Amateurfunker mitbekamen und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Ferner Amateurfunk-Empfang von Koreas Danuri, der in 5 Tagen in einen Mondorbit einschwenken soll – und zur Feier des 50. Jahrestags der Landung heute ein paar Bilder von Apollo 17 hier, hier und hier sowie ein TV-Interview zur Bedeutung von Apollo 17 & Artemis I. [16:10 MEZ] Der Webcast zur Wasserung hat begonnen. [17:00 MEZ]
Die Erde über Komponenten des European Service Module der Orion in einem Live-Bild – noch 95 Minuten bis zur Wasserung. [17:05 MEZ] Und die Erde wächst sichtbar. [17:20 MEZ]
Der Atmosphären-Eintritt hat begonnen! Links ist der Rand der Erde ins Gesichtsfeld der Kapselkamera gekommen, und es beginnt zu glühen – Sekunden später begann der erste Blackout. [18:20 MEZ] Funk und Live-Bild kamen planmäßig wieder, wenn auch nur kurz – der zweite Blackout ist da. [18:30 MEZ] Und das Signal – und Bild – ist zurück, die Orion ist mit Mach 10 genau auf Kurs und wurde auch schon aus der Luft gesichtet. [18:35 MEZ]
Japanischer Lander und US-Orbiter unterwegs zum Mond!
Was die Orion an den letzten Tagen zu sehen bekam, an den Flugtagen 20 (erste 7 Bilder), 22 und 24: erst Ausschnitte aus drei Bildern der optischen Navigationskamera aus der zweiten Mondnähe, dann diverse Perspektiven der GoPro-Kameras auf den Solarzellen, auf den „Vollmond“ im Anflug, während und nach der Passage, auf die Erdsichel in 376’500 und zuletzt den schon wieder fernen Mond in über 320’000 km Abstand. Auch die Orte zweier Apollo-Landestellen auf den Nahaufnahmen, der Erdaufgang nach der Mond-Passage im kompletten Video, das später übertragen wurde [alt. und beschleunigt], verarbeitete Einzelbilder hier, hier und hier, davor ein Zeitraffer am Mond und noch viel früher die Erd-Bedeckung im Zeitraffer. Und danach Screenshots aus dem Live-Stream vom 6.12., 8.12. und 10.2. sowie die Bahn nachhause im Detail erklärt.
RT @Komet123Jager: 96P/Machholz at 14,7° elongation with long tail > 1° 2023-02-05 5.09 UT 4x20sec filter red 11 RASA QHY600 AZM/Michael Jä… From 4 hours ago
RT @prystavski: Just would like to remind that on Feb. 6 comets C/2022 U2 (ATLAS) and C/2022 E3 (ZTF) will get close to each other. Angular… From 12 hours ago
Recording of the lively PSW Science talk "Whispers from Other Worlds - NASA's Search for Life in the Cosmos" by Tho… twitter.com/i/web/status/1… From 18 hours ago
RT @IntelCrab: Here's a different prospective of the balloon shoot down. AIM-9 detonates just below the actual balloon itself. https://t.co… From 20 hours ago
Apparently a groundbased detection of comet 96P/Machholz from after its pass through the SOHO LASCO C3 FOV - it was… twitter.com/i/web/status/1… From 20 hours ago
RT @PlanetariumBO: Die geheimnisvolle Wolke (in der Himmelsebene) direkt neben der Andromeda-Galaxie und der deutsche Amateurastronom in ih… From 20 hours ago
RT @adegrandpre: Just in --> Statement from Defense Secretary Lloyd Austin confirming, that at Biden's direction, US fighter aircraft broug… From 21 hours ago
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