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NASA pleite, ESA verzweifelt: Jetzt soll Russland die 2016-er Hälfte von ExoMars retten

15. Oktober 2011

Der erhoffte Brief von der NASA („ExoMars-Missionen …“) ist im September nicht gekommen, und auch ein Gipfeltreffen der Chefs von ESA und NASA am 3. Oktober brachte nicht den Durchbruch: Die NASA kann (bzw. das weisunggebende Office of Management and Budget des Weißen Hauses will) keine Atlas 5 mehr für den Start des 2016-er ESA-Marsorbiters beisteuern, wie es die gemeinsamen Marspläne von 2009 („Grünes Licht …“) eigentlich vorsahen. Damit gab es für die ESA nur drei Möglichkeiten: irgendwo 150 Mio. Euro für eine Ariane 5 zusammen zu kratzen (ziemlich aussichtslos), auf den Satelliten komplett zu verzichten (extrem unerfreulich und voller übler Konsequenzen) – oder aber einen dritten Partner ins Boot zu holen. Und genau das hat ESA-Chef Dordain jetzt getan: An die russische Weltraumbehörde Roskosmos ist eine offizielle Einladung geschickt worden, dem ESA-Orbiter doch bitte einen Proton-Start zu spendieren, im Austausch für den Mitflug eigener Experimente und/oder Technologie. Und zwar eher auf dem Rover denn auf dem Orbiter, dessen Design schon praktisch fest steht und der dringend gebaut werden muss, um das Startfenster 2016 zu schaffen.

Bis kommenden Februar soll Klarheit herrschen, ob Russland tatsächlich als dritter vollwertiger Partner bei ExoMars einsteigt: Noch sind auch die USA ein solcher, mit einer Art von Garantie (so hat es Dordain jedenfalls verstanden), dass sie wesentliche Komponenten des 2018-er Rovers samt Start und Landetechnik beisteuern („Keine ESA-Landeübung …“). Sollte der Deal mit Russland scheitern, bliebe der ESA nur die Streichung des 2016-er Trace Gas Orbiters, was zahlreiche unbequeme Folgen hätte. Zum einen wäre die ganze wissenschaftliche Nutzlast – zur Erforschung von Spurengasen, insbesondere des mysteriösen Methans – in der Marsatmosphäre heimatlos, zum anderen müsste die Funkrelais-Technik für den 2018-er Rover in dessen eigene Cruise Stage umziehen, die dann im Orbit bleiben müsste. Und das komplizierte Geflecht von europäischen Industrieaufträgen und den finanziellen Beiträgen einzelner ESA-Mitglieder zu dem – freiwilligen! – ExoMars-Projekt geriete in eine solche Schieflage, dass neu verhandelt werden müsste und einzelne Länder samt ihrer Euros auch wieder aussteigen könnten. Es bleibt spannend …

Nature News, BBC, Planetary Society Blog 14., Space News 13., KosmoLogs 5., AW&ST 4.10., Space News 30.9.2011. Auch umfangreiche Seiten der ESA und Updates von Russian Space Web sowie Planetary Society Blog 14. und Universe Today 15. und 13.10.2011 zum nun für den 7. November geplanten Start der russischen Mars-Mond-Sample-Return-Mission Fobos-Grunt. Der entgegen anhaltenden Gerüchten nun tatsächlich – zusammen mit dem chinesischen Mondorbiter Yinghou-1 – im 2011-er Startfenster stattfinden und damit das russische Marsprogramm 15 Jahre nach dem letzten (Fehl-)Start wieder aufnehmen soll

Die Karbonate in ALH84001 wuchsen auf einem feuchten Mars bei 18°C, hat eine komplizierte Isotopenanalyse des Innenlebens des berühmt-berüchtigten ältesten Marsmeteoriten jetzt ergeben: Zumindest an einem Ort und für kurze Zeit muss der Mars – vor rund 4 Milliarden Jahren – ein geradezu gesundes Klima gehabt haben. Wie weit man diese Erkenntnis allerdings auf den gesamten Planeten und einen längeren Zeitraum ausdehnen kann, ist alles andere als klar. (Caltech Press Release 12., Space.com 3.10.2011. Und ESA Release 29.9.2011 zu überraschend viel Wasserdampf in der Marsatmosphäre, den SPICAM auf dem Mars Express entdeckt hat)

Kritisches Bahnmanöver von Akatsuki im November

Nachdem sich das Haupttriebwerk der unglücklichen japanischen Venussonde bei Tests im September als zu stark beschädigt erwiesen und nur 1/9 des erhofften Schubs geliefert hat, ruht jetzt alle Hoffnung auf den kleinen Düsen des Systems für die Lageregelung: Mit denen wird Anfang November ein erstes Bahnmanöver versucht, das zu einer erneuten Annäherung an die Venus im Jahre 2015 führen soll. Wie schon bei Hayabusa geben die Japaner so schnell nicht auf … (Planet C Update 30.9.2011. Auch EPSC Release 6.10.2011 zur Entdeckung einer dünnen Ozonschicht und NASA Release 27.9.2011 zur Dynamik der Meso- und Thermosphäre der Venus, beides vom Venus Express)

Die GRAIL-Satelliten gehen jetzt getrennte Wege

Bahnmanöver von GRAIL A und B am 30. September und 5. Oktober haben dazu geführt, dass die beiden Sonden nun leicht unterschiedliche Bahnen eingenommen haben und mit einem Tag Abstand den Mond erreichen werden. Die lange Reise hat den Vorteil, dass das einzige Instrument auf beiden künftigen Orbitern, der Ultra Stable Oscillator, in aller Ruhe eine stabile Arbeitstemperatur einnehmen kann, und auch das Testen der Satelliten selbst kann in aller Ruhe durchgeführt werden. (NASA Release 6.10.2011)

Die Titan-Vorkommen auf der Mondoberfläche kartiert hat der Lunar Reconnaissance Orbiter mit seiner Weitwinkel-Kamera: Das Verhältnis von Reflektivität im UV und Sichtbaren verrät nämlich den Titangehalt des Bodens, der in irdischem Gestein 1% selten übersteigt. Auf dem Mond hingegen schwankt er in den Maria zwischen einem und knapp über 10%, während er in den Hochländern unter 1% liegt. (EPSC Release 7.10.2011)

Nachrichten aus der Planetenforschung kompakt

12. Juli 2011

Neptun am 25./26. Juni über 11 1/4 Stunden hinweg etwa alle vier Stunden von Hubble im I-, R- und B-Bereich mit der WFC3 aufgenommen [NACHTRAG: eine animierte Version] – aus Anlass der Vollendung des ersten Sonnenumlaufs des fernen Gasplaneten seit seiner Entdeckung 1846 gestern oder heute. Es gibt jetzt mehr Wolken als noch vor ein paar Jahren, wohl ein jahreszeitlicher Effekt. (HST Release 12.7.2011. Und NASA Release, Science@NASA 9., JHU APL, JPL Releases, Nature News 15., Physics World 22.6.2011 zu Erkenntnissen von Voyager 1 nahe am Rand des Sonnensystems)

Akatsukis Versagen verstanden, Lösungen denkbar

Die Aufklärung des missglückten Einschusses in den Venus-Orbit der japanischen Raumsonde Akatsuki ist nach Laborexperimenten weiter voran gekommen: Der Oxidator ist während des Hinflugs offenbar langsam und unvorhergesehen durch ein Ventil gesickert und mit dem Treibstoff in Berührung gekommen. Dabei bildeten sich durch eine chemische Reaktion Kristalle, die das Ventil verstopften und schließlich in entscheidenden Moment den Treibstoffzufluss in die Brennkammer stark behinderten – das wiederum führte vermutlich zu abnormer Verbrennung mit zu hoher Temperatur, was wiederum die Düse beschädigt haben dürfte. Diesen September soll noch einmal versucht werden, den Raketenmotor testweise zu starten: Klappt das, wird bei der nächsten Annäherung an die Venus noch einmal ein regulärer Orbiteinschuss versucht. Bleibt das Triebwerk aber unbrauchbar, dann entsteht bereits ein Plan B: Aller Oxidator wird abgelassen, um die Masse Akatsukis zu verringen. Und dann wird nur mit den kleinen Düsen des Reaction Control Systems ein Orbiteinschuss versucht. Die Missionsdauer im Venusumlauf wäre dann zwar reduziert – aber besser als nichts. (NKH 30.6., Planetary Society Blog 2., Parabolic Arc 6.7.2011)

Die Kometensonde Rosetta schläft jetzt, 136 Wochen lang

vom 8. Juni 2011 bis 20. Januar 2014, da die Solarzellen in maximalem Sonnenabstand – bis 790 Mio. km, über 5 AU – eh‘ nicht genug Strom für sinnvolle Tätigkeit liefern würden. Nur kritische Heizelemente, ein Empfänger und ein Zeitgeber bleiben in Betrieb, während Rosetta durch Rotation stabil gehalten wird statt der üblichen 3-Achs-Stabilisierung: So wird kein Treibstoff verbraucht. Die wissenschaftlichen Instrumente waren bereits im ersten Jahresdrittel abgeschaltet worden; kurz zuvor war es der Kamera OSIRIS aber im März noch gelungen, mit 13 Stunden Gesamtbelichtungszeit ein extrem schwaches Bild des Zielkometen Churyumov-Gerasimenko zu schießen. Der wird schon kurz nach dem Aufwecken aus dem „Winterschlaf“ im Mai 2014 erreicht, und voraussichtlich im November soll der Lander Philae abgesetzt werden. Bis es so weit ist, kann die ESA noch ausgiebig über Probleme mit dem Drucksystem des Treibstofftanks und zwei der vier Reaktionsräder nachdenken, die jetzt ohnehin ruhen. ( ESA PM 31.5., ESA Release, MPS, DLR PMn 8., Space News 15.6.2011)

Start in 3 Wochen: Die Jupitersonde Juno ist jetzt betankt

mit Hydrazin und Oxidationsmittel, und die Tanks stehen unter Druck – das Antriebssystem ist damit bereit für den Start; das Fenster öffnet sich am 5. August. Nach dem Tankmanöver ist Juno zu 99% startbereit: Es fehlen nur noch die letzten Thermal Blankets und ein Wet-Spin-Test, dann kann es vom Hangar der Firma Astrotech in Titusville in Florida zur nahen Cape Canaveral AF Station mit einer Atlas 551 gehen. Den eigenen Treibstoff wird Juno für vier große Manöver seines Haupttriebwerks benötigen, das letzte ist der Orbiteinschuss 2016. (Juno Update 7., JPL Release 5.7., Juno Update 24.6.2011. Und ein JPL Release 15.6.2011 zur Störung des Plasma-Spektrometers auf dem Saturnorbiter Cassini, von dem seither nichts mehr zu hören war)

Dem Discovery-Programm der NASA gegen die Leute aus

Genauer gesagt jene qualifizierten Planetenforscher mit wissenschaftlicher und Management-Erfahrung, denen man die alleinige Leitung einer dieser (relativ) preiswerten & innovativen Planetenmissionen als Principal Investigator (PI) anvertrauen kann: Einer demografischen Analyse zufolge wird schon bei der nächsten Discovery-Runde – Ausschreibung 2013, Auswahl 2015 – nur noch jeder zweite Missionsvorschlag von einem erfahrenen Wissenschaftler begleitet werden. Das grundsätzliche Problem bei der Planetenforschung ist, dass Erfahrung praktisch nur im Rahmen früherer Weltraummissionen gesammelt werden kann – in anderen Bereichen der Weltraumforschung kann sich der künftige PI z.B. auch bei der Durchführung von Ballon-Flügen oder Starts von Höhenforschungsraketen bewähren. Bisher hat die NASA 16 kleine Missionen nach dem PI-Prinzip durchgeführt, die meisten im Rahmen von Discovery, und es waren überwiegend große Erfolge. Allerdings ist die quasi alleinige Verantwortung für eine ganze Planetenmission derart anstregend, dass von sämtlichen PIs und Projektwissenschaftlern der NASA-Missionen seit 1977 und auch ihren Stellvertretern kein einziger PI einer weiteren Planetensonde wurde … (Nature News 5.7.2011)

Schon wieder legaler Ärger um Apollo-Mondgestein …

Mit den Apollo-Proben – egal ob großer Stein oder Staubkorn – verstehen die USA keinen Spaß und verbieten jeglichen Privatbesitz an diesem Staatsschatz („Auch Dreck …“): Welchen Erfolg mag da wohl ein Fischer haben, der eine von ihm ‚geborgene‘ Mondprobe offiziell als sein Eigentum anerkannt bzw. viel Geld dafür haben will? Die Probe ist wohl echt, ein Geschenk der NASA an den Staat Alaska, die Umstände ihres Verlustes dagegen werden unterschiedlich dargesellt. Unstrittig ist nur, dass sie sich 1973 in einer Ausstellung in Anchorage befand, die niederbrannte: Deren Kuratoren behaupten, die entsprechende Vitrine zunächst noch recht gut erhalten gesehen zu haben, aber dann sei sie plötzlich weg gewesen – der Finder-Fischer stellt es so dar, dass er sie aus dem abtransportierten Schutt gezogen habe, den offensichtlich keiner mehr habe haben wollen. So oder so hielt er Jahrzehnte Stillschweigen über seine Fundsache – bis im Rahmen einer großen Fahndung nach derlei verschollenen Apollo-Geschenken (mehr als die Hälfte der 370 Exemplare sind abhanden gekommen!) ein Aufruf in einer Zeitung erschien. Per Anwalt ließ der freche Fischer dann mitteilen, entweder ernenne ihn der Staat Alaska zum legalen Besitzer der Apollo-Steinchen – die sich derzeit vermutlich in Asien befinden – oder sie entlohne ihn für deren Rettung, Reinigung und Aufbewahrung … (Anchorage Daily News 2., New York Times 9., Seattle Times 11.7.2011. Und CBS News 10.7.2011 mit einem langen Interview mit einem Apollo-Fan, der gleich einen ganzen Tresor hatte mitgehen lassen … [NACHTRAG: ein Verriss des Buches dazu])

Der neue Blick auf den Süden von Phobos

21. Januar 2011

3 x ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

Die Nahaufnahmen vom Mars-Express-Besuch bei Phobos am 9. Januar sind da: oben ein Bild der Kamera HRSC mit 4.1 Metern pro Pixel, darunter ein Ausschnitt rund um den Südpol, um die Auflösung zu demonstrieren, und unten ein anderer, mit einmontierten Bildern des Super Resolution Channel der HRSC, die sogar 3 m/px haben, aber etwas bewegungsunscharf scheinen. Anklicken der Bilder fördert jeweils eine andere Version der heute präsentierten Galerie zutage, darunter insbesondere auf eine spektakuläre 3D-Aufnahme für Rot-Grün-Brillen! Während des Vorbeiflugs in 100 km Höhe scannte die HRSC den etwas über 20 km großen Marsmond mit fünf der neun Sensoren, die auf der Kamera hintereinander angeordnet sind [NACHTRAG: wie die Kamera funktioniert]: Gerade einmal eine Minute waren die Sensoren insgesamt angeschaltet, für jeden Sensor war Phobos nur neun Sekunden im Blickfeld.

Wichtig ist die Auswertung der Aufnahmen unter anderem für die russische Mission Fobos-Grunt, die im November 2011 starten und ein Landemodul auf dem Marsmond absetzen, Gesteins- und Staubproben mit einem Roboterarm einsammeln und diese in einer Rückkehrkapsel zurück zur Erde transportieren soll. Das Landemodul selbst soll dann noch ein Jahr lang von der Phobos-Oberfläche aus wissenschaftliche Messungen in der Marsumgebung vornehmen. Bereits früher waren Messungen der Radaranlage MARSIS von der neuen Phobos-Passage zur Erde gelangt: Möglicherweise hat es Echos von etwas unterhalb der Oberfläche gegeben. Die Datenübertragung war gerade noch vor der Konjunktion des Mars mit der Sonne abgeschlossen worden, wegen der auch die Operation des Marsrovers Opportunity stark eingeschränkt werden muss: Vom 27.1. bis 11.2. werden keine Kommandos geschickt, aber er wird die Zeit sinnvoll nutzen. Und immerhin kann man ihm noch zum 7.(!) Jahrestag seiner Landung am 25.1. (MEZ) gratulieren …

Nicht zuviel erwarten vom Stardust-Besuch bei Komet Tempel 1

sollte man am 15. Februar: Um 5:37 MEZ geht es mit 10 km/s in 200 km am Kern vorbei, und um etwa 10:30 MEZ sollten die ersten Bilder vorliegen – aber weil die 1999 gestartete Raumsonde doch deutlich primitiver als das 6 Jahre so jüngere Mutterschiff von Deep Impact ist, wird, dürften die 72 erwarteten Bilder höchstens 12 Meter/Pixel Auflösung erreichen. Auch sind sie nur Schwarzweiß, da das Filterrad kaputt ist (aber wenigstens in der Clear-Stellung klemmt). Und dass darauf der Krater zu sehen ist, den Deep Impacts Impaktor schlug, ist auch alles andere als sicher: Das Rotationsverhalten des Kerns ist vertrackt, mit zwei sehr ähnlichen Peaks der Lichtkurve, so dass die Chance kaum besser als 50% ist, dass Stardust an der richtigen Seite vorbei geschickt wird.

Ein gelungenes Krater-Bild wäre daher ein „Bonus“, so die Sprachregelung der NASA: Stattdessen geht es darum zu sehen, wie sich der Kern nach einem ganzen Sonnenumlauf verändert hat; zwei Kometenbesuche in solchem Abstand gab es noch nie. Den Ort von Tempel 1 im Raum kennt man vermutlich präziser als von jedem anderen Kometen – aber trotzdem hat ihn die Kamera Stardusts immer noch nicht gefunden, was eine weitere Abänderung der wegen der geringen Treibstoffreserve („Stardust hat …“) eh schwierigen Encounter-Planung erzwingt: Jetzt werden im Anflug zunächst keine wissenschaftlichen und dafür weitere Navigationsaufnahmen des Kometen gemacht und die letzten Bahnkorrekturen später durchgeführt. (Mission Status 1. Quartal 2011; JPL Release, NASA Visuals, Planetary Society Blog 19., Centauri Dreams 21.1.2011)

Akatsuki ein Jahr früher wieder bei der Venus – und vielleicht auch bei Asteroiden?

Weil das defekte und vielleicht schwer beschädigte Triebwerk der japanischen Venus-Sonde auf Abwegen bei einer zweiten Annäherung an den Planeten vermutlich wieder nicht den nötigen Schub für einen Orbiteintritt zustande bringen dürfte, wird nun erwogen, es stattdessen kontinuierlich einzusetzen, um die Relativgeschwindigkeit zu verringen und auch schon ein Jahr früher – also 2015 – wieder bei der Venus zu sein. Das nötige Delta-v wäre dann geringer als im ersten Notplan, und das Triebwerk – das nach neueren Tests etwa 60% seiner normalen Leistung schaffen sollte – könnte den Orbiteintritt schaffen. Unterwegs könnten ggf. auch noch Asteroiden auf Venus-nahen Bahnen besucht werden; da sind die Aussagen aber noch sehr vage. (Asahi Shimbun [japanisch] 4., Mainichi Daily News, Planetary Society Blog 5.1.2011. Und das Dawn Journal zur Orbit-Planung an Vesta)

Nachrichten aus der Raumfahrt kompakt

27. Dezember 2010

Cassinis erster Blick auf den neuen großen Saturnsturm, entstanden vor drei Tagen: Die weiße Wolke wird schon seit Wochen von Amateurastronomen beobachtet, ist in letzter Zeit aber noch auffälliger geworden – die einlaufenden Cassini-Rohbilder werden in dieser Galerie gesammelt. NACHTRAG: ein schnelles Falschfarben-Bild daraus.

Stardust hat – gerade noch – genug Sprit für Tempel 1

Voraussichtlich drei Bahnkorrekturen muss das alte Stardust-Mutterschiff noch durchführen, um am 15.2.2011 morgens MEZ in 190 km Höhe mit 10.9 km/s über den Kern des Kometen Tempel 1 zu schießen – und drei verschiedene Verfahren zum Abschätzen der Treibstoffvorräte sprechen alle dafür, dass dafür genug und noch ein kleines Bisschen mehr im Tank verblieben ist. Der enthielt einmal 85 kg Hydrazin, jetzt sind es noch etwa 3.5 kg. Hauptzweck der Missionsverlängerung der alten Mission als Stardust NeXT (New Exploraton of Tempel 1) ist der Versuch, den 2005 vom Impaktor Deep Impacts geschlagenen Krater zu inspizieren – aber da das Rotationsverhalten des Kometenkerns nur ungenau bekannt ist, kann es gut sein, dass der Krater gerade auf der falschen Seite ist. Nach dem Encounter wird wohl der gesamte kleine Treibstoffrest verbrannt, um zu sehen, wieviel tatsächlich noch im Tank war, um die drei Schätzverfahren zu prüfen – und dann wird Stardust abgeschaltet. (Spaceflight Now 23.12.2010)

Akatsuki offenbar Opfer eines klemmenden Ventils in einer Treibstoffleitung geworden: Die Untersuchung des Triebwerksversagens an der Venus scheint darauf hinaus zu laufen, dass die Treibstoffzuleitung durch ein verklemmtes Ventil blockiert war, das eigentlich einen Rückfluss in den Tank verhindern soll. Das Ventil arbeitet völlig automatisch und kann von der Erde aus nicht gesteuert werden: Diverse Experimente am Boden sollen nun herausfinden, ob man das Triebwerk überhaupt noch für einen zweiten Einschussversuch in 6 Jahren nutzen könnte. (Mainichi Daily News 27.12.2010. Und Daily Yomiuri 24.12.2010 zu angeblichen Vollfinanzierung von Hayabusa 2)

Der Satellit WISE darf noch bis Januar weiter machen

und – mit seinen beiden kurzwelligeren Infrarot-Instrumenten – eine zweite komplette Himmelsdurchmusterung beenden, vor allem um der Entdeckung weiterer Kleinkörper des Sonnensystems willen: Die NASA hat bis Ende Januar 1.6 Mio.$ freigegeben, um den Betrieb (der 400’000$/Monat kostet) weiter zu führen. WISE hat bisher über 155’000 Asteroiden und Kometen beobachtet und über 34’000 neue Kleinkörper des Sonnensystems entdeckt, darunter etwa 500 NEOs. Zwar sind die beiden IR-Kanäle mit 3.4 und 4.6 µm nicht ideal (bei längeren Wellen, die nach dem Ende des Kühlmittels nicht mehr zugänglich sind, strahlen sie mehr), aber WISE ist der einzige Asteroidenjäger im Weltraum – seine Mission NEOWISE erschien der NASA wertvoll genug. Danach aber ist endgültig Schluss: WISE wird „eingeschläfert“, für den Fall dass jemand doch noch Interesse daran haben sollte; die Bahn ist noch lange stabil. (Spaceflight Now 19.12.2010)

Planetenjäger Kepler gleich zweimal im Safe Mode: Der ‚Plan‘ sieht vor, dass Kepler bis zu 12 Tage im Jahr durch solche Sicherheitsmodi ausfallen darf, und das Budget für 2010 ist noch nicht aufgebraucht – trotzdem soll nun dafür gesorgt werden, dass der Satellit weniger leicht über seinen eigenen Zustand so beunruhigt sein kann, dass er die Transitsuche unterbricht. (Mission Manager Updates 22., 14., Nature Blog 15.12.2010) NACHTRAG: Die Fehlersuche zieht sich hin – erst im Januar kann weiter beobachtet werden. NACHTRAG 2: Das 2. Problem ist erkannt – und gelöst!

Wieder ein GSLV gescheitert – nach nicht mal einer Minute!

Fassungslos hat ein erneuter Fehlstart der indischen Prestige-Rakete GSLV vor zwei Tagen die Weltraumexperten des Landes zurückgelassen: Nur 47 Sekunden nach dem Abheben (mit einem teuren einheimischen Nachrichtensatelliten an Bord) brach die Rakete plötzlich zur Seite weg und begann zu zerbrechen; 16 Sekunden später wurden die Reste gesprengt. Nach ersten Ermittlungen waren plötzlich die Steckverbindungen von langen Kabeln zu den Gelenken unterbrochen worden, die die Düsen der vier Booster der ersten Stufe ausrichten, die zur Stabilisierung der Flugbahn nötig sind. Wie das passieren konnte, dazu gibt es keine offizielle Erklärung, aber ein anonymer Experte spekuliert, der Satellit sei womöglich zu schwer für die Rakete gewesen und deren Stabilität im Flug falsch berechnet worden. In der Tat war der Satellit schwerer als jede andere Nutzlast des GSLV bisher, und die Oberstufe – die nun gar nicht zum Einsatz kam – hatte modifiziert werden müssen. Von alleine könnten die Stecker jedenfalls unmöglich herausgefallen sein, so der Experte: Sie könne es erst aus ihren Buchsen gerissen haben, als die Rakete bereits auseinander brach. Das Geostationary Satellite Launch Vehicle bleibt vom Pech verfolgt: Nunmehr sind schon drei der sieben Starts gescheitert. (Hindustan Times, Space News, The Hindu, Parabolic Arc, Science Journalism Tracker 27., Telegraph India, Indian Express, Deccan Herald, Hindustan Times, The Hindu 26., The Hindu [mehr], Deccan Herald, DNA, Hindustan Times, Spaceflight Now, Discovery, Space Today, Spiegel, Eureka 25.12.2010) NACHTRAG: Die ISRO bezweifelt die Übergewichts-Hypothese.

Dem amoklaufenden Satelliten geht der Strom aus: Der unabschaltbare Galaxy 15 bekommt immer weniger Sonnenstrom und hat bereits 95% seiner Nutzlast herunter gefahren – seit dem 17. Dezember sendet er nur noch Telemetrie. In dieser Situation könnte ein tiefer Reset gelingen. (Space News 22.12.2010. [NACHTRAG: Wie die Status-Seite von Intelsat berichtet, ist Galaxy 15 wieder voll unter Kontrolle – der Reset hat geklappt!] Und ILS und Eutelsat Releases sowie Space News, Spaceflight Now, BBC, BBC Blog und Spiegel zum Proton-Start des Ka-Band-Satelliten KA-SAT am 26. Dezember, der 70 Gigabit pro Sekunde in 82 Spotbeams übertragen kann)

Continuing Resolution bis März: NASA bleibt im Ungewissen

Der alte US-Kongress hat es vor dem Weihnachtspause nicht auf die Reihe gebracht, dem Land einen neuen Haushalt für das – längst laufende – Finanzjahr 2011 zu verpassen: Stattdessen hat es wieder eine Continuing Resolution gegeben, die nun bis zum 4. März gilt. Spezielle Passagen bezüglich der Ausrichtung der NASA fehlen, womit die Hoffnung auf eine klare Umsetzung („Die NASA bekommt …“) der Authorization vom Oktober dahin ist: Weder kann das Constellation-Programm abgebrochen noch unverzüglich mit der Arbeit an einer Schwerlastrakete und großzügiger Förderung privater Raumfahrtunternehmen begonnen werden. Stattdessen dürften bis März rund 500 Mio.$ in das Ares-Programm fließen, das eigentlich niemand mehr will – Millionen, die anderswo bitter fehlen. Insgesamt würde die NASA im FY2011 unter einer fortgesetzten CR mit 18.7 Mrd.$ auskommen müssen, 300 Mio.$ weniger als die Authorization vorgesehen hatte. Wie der neu gewählte Kongress ab Januar in der Sache verfahren wird, ist weiter unklar. (Orlando Sentinel 26., AW&ST 24., Space News 22., Spaceflight Now, Space News 21.12.2010)

Zweiter Test der Taurus-2-Rakete erfolgreich: Das Triebwerk der ersten Stufe des künftigen ISS-Versorgers („Triebwerk der Taurus-2-Rakete …“) ist am 17. Dezember 55 Sekunden lang erprobt worden, mit bis zu 108% der nötigen Leistung – im Januar soll der dritte Test folgen. Für einen beschleunigten Orbit-Test hätte die Firma Orbital danach gerne Extra-$$ der NASA, die es aber – s.o. – womöglich nicht geben wird. (Spaceflight Now 19., Flight Global 23.12.2010)

Akatsukis Probleme langsam klarer: Die Düse wurde vermutlich zerstört!

18. Dezember 2010

Von ehemals 28 möglichen Ursachen des missglückten Orbiteintritts der japanischen Venussonde glaubt die JAXA inzwischen 23 ausschließen zu können, und klar ist auch, dass der versiegende Zufluss von Treibstoff das entscheidende Problem war – dessen eigentliche Ursache aber noch nicht geklärt ist. Das Mischungsverhältnis von Treibstoff und Oxidator verschob sich schon bald nach dem Einschalten des Raketenmotors, so sieht es nun aus, was wohl zu einer Überhitzung der Düse führte: Sie zersprang, und der verbliebene Gasstrahl konnte seitlich austreten. Das wiederum verdrehte Akatsuki im Raum, was die Notabschaltung auslöste; ein Versagen der Lageregelung als solcher wie auch ein externer Impakt gelten als ausgeschlossen. Inzwischen – so vermutet die Flugkontrolle – ist die Düse weitgehend zerstört oder ganz abgefallen: Immerhin könnte Akatsuki noch geradeaus beschleunigen, wenn auch mit verringertem Wirkungsgrad.

Da aber andererseits durch die schnelle Abschaltung des Triebwerks noch viel Treibstoff in den Tanks verblieben sein sollte, könnte es vielleicht – im Zeitraum November 2016 bis Januar 2017 – doch noch zu einem Eintritt in den Venusorbit reichen, zur Not gar unterstützt durch Aerobraking. Erst aber muss geklärt werden, wieso die Treibstoffzufuhr ausfiel und ob dies behoben werden kann: Jetzt werden Experimente mit einem identischen Triebwerk am Boden vorbereitet, um den Fehler zu simulieren. Nach den Erfahrungen mit Hayabusa besteht immer noch einiger Optimismus, die Mission – die immerhin 25.2 Mrd. Yen = 230 Mio. Euro gekostet hat – zu einem wie auch immer gearteten Erfolg zu führen. Andererseits könnte der Mut Japans zu komplexen interplanetaren Missionen in nächster Zeit arg gedämpft sein, war doch bereits der Marsorbiter Nozomi gescheitert. Yomiuri, Mainichi 18., Space.com, Planetary Society Blog 17., Nature News 14.12.2010. NACHTRAG: Ein paar Details mehr – der Zustand der Düse scheint ziemlich unklar zu sein.

Akatsukis Orbit-Einschuss an schwindendem Treibstoff-Zufluss ins Triebwerk gescheitert

12. Dezember 2010

Das wäre Ihr Planet gewesen: Als der verhinderte japanische Orbiter Akatsuki diese Aufnahmen der Venus – bei 365 nm und 0.9 und 10 µm – am 9. Dezember im Rahmen eines Kameratests schoss, war die Sonde schon lange am Planeten vorbei gerauscht und bereits wieder 600’000 km entfernt. Zumindest ist seither klarer geworden, was schiefgegangen ist, wenn auch noch nicht endgültig warum – womit leider auch noch nicht gesagt werden kann, ob Ende 2016/Anfang 2017 ein zweiter Versuch einer Orbit Insertion möglich sein könnte. Die Informationen über den Zustand Akatsukis während des missglückten Manövers am 7. Dezember konnten inzwischen weitgehend herunter geladen werden, insbesondere zur Lage im Raum.

Gegen die Zeit in Sekunden aufgetragen ist in der Grafik die Orientierung in drei Achsen gegenüber dem Soll. Man sieht zu Beginn der Triebwerkszündung leichte Schwankungen, aber nach 2 1/2 Minuten kommt es plötzlich zu einem gewaltigen Ausbrechen der X-Richtung (nach neuen Erkenntnissen um maximal 42°): In diese schauen die wissenschaftlichen Instrumente, senkrecht zur (Z-)Hauptachse der Sonde, entlang der auch die Düse angeordnet ist. Diese Entdeckung führte zunächst zu allerlei Spekulationen von einem Zerbrechen der neuartigen und angeblich nicht ausreichend getesteten Keramikdüse, das zu seitlichen Austreten des Düsenstrahls geführt habe, bis zu einer – extrem unwahrscheinlichen – Kollision mit etwas im Venusorbit.

Doch inzwischen haben weitere Daten gezeigt, dass der Treibstoffzufluss in das Triebwerk seit Beginn des Brennens immer geringer geworden war und schließlich fast ganz zum Erliegen gekommen war: Offenbar war der Druck von Helium, das den Treibstoff in die Brennkammer drücken soll, abgefallen, vielleicht durch ein Leitungsproblem oder defekte Ventile. Der immer schwächere Düsenstrahl jedenfalls war es, der nach 2 Minuten und 32 Sekunden zu der gravierenden Instabilität der Lage Akatsukis führte. Die wiederum erkannte der Bordcomputer, brach die Treibstoffzufuhr ganz ab und versetzte Akatsuki danach in jeden Safemode mit Spinstabilisierung und Kommunikation nur über die Low-Gain-Antenne, in dem die Bodenkontrolle die Sonde später vorfand.

Mindestens 9 Minuten und 20 Sekunden der vorgesehenen 12 Minuten hätte das Triebwerk mit voller Leistung brennen müssen, um eine Umlaufbahn zu erreichen: Das war bei weitem verpasst worden, und auch wenn noch rund 80% des Treibstoffs vorhanden sein sollten, war rasch klar, dass es für eine Art ‚Notbremsung‘ und einen improvisierten weiten Orbit niemals langen würde, selbst wenn man die Technik rasch wieder unter Kontrolle brächte: Der Orbit Akatsukis blieb heliozentrisch. Alle Systeme an Bord der Sonde – mit Ausnahme des Raketenantriebs; auch eine Beschädigung der Düse durch das missglückte Manöver scheint möglich – scheinen immerhin intakt zu sein, etwa die bereits (s.o.) getesteten Kameras. Was genau dem Triebwerk widerfahren sein könnte, soll nun auch in Bodentests ergründet werden.

Akatsuki umrundet die Sonne etwas schneller als die Venus und wird sich ihr im Dezember 2016/Januar 2017 wieder bis auf 3.7 Mio. km nähern (wie die Grafik in einem Venus-orientierten System auf einem von einem Fan gestalteten neuen Missionspatch zeigt): Da noch 80% des Treibstoffs vorhanden sein sollten, dürfte das für eine Bahnkorrektur unterwegs und einen erneuten Einschussversuch im Prinzip reichen – so die Fern-Reparatur des Triebwerks gelingt. Die 6 Extrajahre wird sich Akatsuki mit Beobachtungen des Zodiakallichts vertreiben, an der steigenden Sonnenaktivität leiden aber seine Drallräder und Batterien schonen: Daran wird ein zweiter Versuch wohl nicht scheitern. Yomiuri Shimbun, Planetary Society Blog 11., Mainichi Daily News, Yomiuri 10., Mainichi, Yomiuri 9., Mainichi, Physics World, Nature News, Space Today 8., KosmoLogs 7.12.2010

Nach dem Dragon-Erfolg: Nächster Flug gleich zur ISS?

Der perfekte Erstflug einer Dragon-Kapsel auf der zweiten Falcon 9 („Der Start …“) – zusammen die erste Demonstration von Commercial Orbital Transportation Services (COTS) für die NASA – hat die Chancen erhöht, dass es letztere Space X erlauben wird, COTS-2 und -3 zusammen zu legen: Statt beim nächsten Mal im Sommer 2011 eine Dragon nur in die Nähe der ISS zu manövrieren, könnte dann eine Kapsel bis auf 10 Meter an die Raumstation heran navigiert werden, wo sie dann mit einem stationseigenen Roboterarm eingefangen und angekoppelt würde. (Der erste Testflug des 2. COTS-Kandidaten Taurus 2/Cygnus ist derweil für Ende 2011 angepeilt.) Vor einem ISS-Besuch muss die Dragon allerdings noch mit etwas mehr Redundanz in der Elektronik ausgestattet – und natürlich der Verlauf des Premierenfluges im Detail ausgewertet – werden; die Entscheidung treffen dann NASA-Spezialisten (der Chef Bolden hält sich da raus). Ebenfalls auf guten Weg sieht sich Space X nun auch bei der Option, die Dragon zu einem bemannten System für den Mannschaftstransport zur ISS weiter zu entwickeln: Ab Auftragserteilung würde das nur drei Jahre dauern.

Hauptmitbewerber wäre hier wohl die CST 100 von Boeing, und als Markt peilen beide nicht nur den NASA-Auftrag zum ISS-Verkehr an, was sich nur marginal rechnen würde: Auch private Raumstationen werden als fernere Ziele erhofft. Nachdem sie die Dragon im Orbit abgeliefert hatte, setzte die Falcon 9 übrigens noch ein paar Kleinsatelliten aus – und zündete dann das Triebwerk der 2. Stufe erneut, das bis in 11’000 km Höhe stieg: auch wieder eine verblüffende Leistung. Und das mit einer Düse der Stufe, von der man – nach der Entdeckung von zwei kleinen Brüchen – kurzerhand ein (aerodynamisch nicht relevantes) 1 m langes Stück mit einer Metallschere abgesäbelt hatte! Wenn die Dragon ein bemanntes Vehikel werden sollte, wird es wohl nicht mehr so leger zugehen können … (Houston Chronicle 11., Space.com, AW&ST, Fla. Today, Novosti [interessante russische Perspektive!], CollectSpace 10., Space Politics, Spaceflight Now, Space News, LA Times, Ars Technica, Wash. Post, Fla. Today, Orlando Sentinel, CNN, Space.com, Science Journalism Tracker 9., Atlantic, CSM, Space.com, AFP, Univ. Today, Planetary Soc. Blog, Space Today [früher] 8.12.2010 – und noch mehr Artikel & Bilder)

Keinerlei Kontakt zu NanoSail D – womöglich doch nicht ausgesetzt? Die NASA hatte zunächst keinerlei Zweifel erwähnt („NanoSail D von FASTSAT ausgesetzt …“), dass der Mikrosatellit den Nanosatelliten erfolgreich ausgestoßen hatte, doch seither sind keinerlei Signale von letzterem empfangen worden: Sein Status ist völlig unklar, und inzwischen gilt sogar als möglich, dass das Auswurfmanöver misslungen ist und er noch fest steckt. Die Halterungen für Nanosatelliten – konkret: CubeSats – sind zwar bewährte Technik, sitzen sonst aber immer direkt auf der Raketenoberstufe (wie zuletzt auch bei der Falcon 9): Hier war zum ersten Mal ein anderer Satellit der Träger. (Space Today 12., Spaceflight Now, Space.com 11., Universe Today, Centauri Dreams 10.12.2010) NACHTRAG: Die NASA scheint inzwischen sicher zu sein, dass NanoSail D noch im FASTSAT fest steckt.

Safemode: Zustand und Bahn von Akatsuki nach Ankunft bei der Venus unklar

7. Dezember 2010

Fast ein Tag ist vergangen, seit sich die japanische Raumsonde Akatsuki in eine erste Umlaufbahn um die Venus einschließen sollte – und immer noch ist nicht klar, wie es ihr geht und ob sie überhaupt in (irgend)einen Orbit einschwenken konnte: Die Nachrichtenlage war miserabel, und ohne das das Google-Übersetzen von Tweets japanischer Augenzeugen im Kontrollzentrum wäre der Rest der Welt völlig ahnungslos geblieben. Inzwischen weiß man wenigstens, dass das Triebwerk zumindest ansprang, Akatsuki aber dann – leider war (plangemäß) kein Funkkontakt möglich – in einen Safemode geriet, in dem sich die Sonde immer noch befindet. Und sie rotiert einmal alle 10 Minuten, wobei Funkkontakt mit der Erde immer nur für 40 Sekunden besteht: Das reicht offenbar nicht, um den Dopplereffekt von Akatsukis Bewegung auf den Funkträger genau genug bestimmen, um sofort feststellen zu können, ob ein Venusorbit erreicht wurde oder nicht. Dafür gab es jedenfalls nur diese eine Chance: Von einem – andauernden – „struggling to enter orbit“ kann natürlich keine Rede sein. Bald geht in Japan erneut die Sonne auf: Vielleicht schon in den nächsten Stunden könnten wir mehr erfahren. Nach den Erfolgen mit IKAROS und Hayabusa wäre es traurig, wenn es Japan erneut misslungen sein sollte, eine Sonde in den Orbit um einen richtigen Planeten zu bringen. NACHTRAG: Leider ist es so gekommen, wie am 8.12. um 3:00 MEZ auf einer PK bekannt gegeben wurde (hier wieder meine Tweets aufgrund von 3 japanischen Quellen): Der Orbit wurde eindeutig verfehlt! Aber in sieben Jahren kommt Akatsuki wieder an der Venus vorbei, und dann wollen sie es erneut versuchen!

NanoSail D von FASTSAT ausgesetzt – der Timer läuft

Zwar eine Woche verspätet aber dann offenbar problemlos ist in der vorletzten Nacht der Nanosatellit NanoSail D vom Mikrosatelliten FASTSAT ausgeworfen worden: Das war schon das erste wichtige Experiment. Zugleich sollte damit ein Timer gestartet worden sein, der drei Tage später – das wäre die Nacht auf den 9. Dezember – das Entfalten des Sonnensegels auslösen soll. Und dann ist es auch an Amateurastronomen (siehe ISAN 124-2), den weiteren Verlauf der Mission zu verfolgen. (NASA Release, Discovery, Centauri Dreams 6.12.2010)

Morgen oder übermorgen soll die Falcon 9 mit der Dragon-Kapsel starten, nachdem der heutige Termin wegen Sorgen um die Düsen der 2. Stufe kurzfristig abgesagt worden war: Zwei kleine Bruchstellen waren entdeckt worden, die man noch analysieren muss. Einen neuen Startzeitpunkt soll es heute Nacht noch geben; das Wetter wäre an beiden Tagen o.k. Angesichts der großen Erwartungen an diesen Testflug von Rakete wie ISS-Versorgungskapsel („Premiere …“) ist Space X ganz besonders vorsichtig. (Space Policy Online, Space.com, Space Today 7., NASA Release, Planetary Society Blog, Space.com, HobbySpace, Space News, DLF 6., Guardian, Space Today 5.12.2010; auch der Status und die Start– und Reentry-Timelines) NACHTRAG: Der Start wurde für Mittwoch angesetzt; das Fenster öffnet sich um 15:00 MEZ.

IKAROS beginnt Entfaltung, Akatsuki wohlauf, UNITEC verstummt

1. Juni 2010

Die drei gerade zur Venus gestarteten Satelliten sorgen weiter für Schlagzeilen – allerdings meist auf Japanisch, was die genaue Einschätzung der Lage etwas erschwert. Am Interessantesten ist die Entwicklung beim Sonnensegler IKAROS, wo kürzlich die Massen am Segel ausgeklinkt wurden, die es später ausbreiten sollen – und es gibt auch Bilder von Kameras auf dem Satelliten, die die Operation verfolgen! Nach einem früheren JAXA Release wird es aber noch „einige Wochen“ dauern, bis das Segel geöffnet werden soll. (Der Start des Sonnenseglers der Planetary Society ist – mangels passender Mitfluggelegenheit – übrigens auf frühestens das 2. Quartal 2011 gerutscht, was aber auch mehr Zeit für die Vorbereitungen bedeutet. Wobei die technische Komplexität des Projekts ohnehin schon reduziert wurde: Anspruchsvollere Experimente wurden auf die geplanten Nachfolge-Segler verschoben.)

Vom künftigen Venusorbiter Akatsuki hat man noch am Starttag Kunde von einwandfreier Operation erhalten, und kurz danach gab es Bilder der Erde von mehreren Kameras zu sehen: im sichtbaren Licht als Sichel, im thermischen IR dagegen als Vollerde mit ungewohnter Textur. Nur ganz kurz Kontakt bestand indes mit dem dritten Venus-Reisenden UNITEC-1, der in Shin-en („Abgrund“) umgetauft worden war – schon ein paar Stunden nach dem Start hörte den im Wesentlichen von Studenten gebauten Satelliten niemand mehr. Noch wird aber weiter – weltweit – versucht, Signale von Shin-en zu empfangen. Der Akatsuki/IKAROS-Flug zur Venus scheint in der japanischen Öffentlichkeit einiges Interesse hervorzurufen – inklusive dieses Kommentars, der mehr Missionen wie diese statt bemannter Aufwendungen, etwa auf der ISS, fordert …

Hayabusa absolviert größte der 4 letzten Bahnkorrekturen

Keine zwei Wochen mehr bis zur Rückkehr der angeschlagenen Asteroidensonde Hayabusa zur Erde („Hayabusas Proben-Kapsel …“), sieben Jahre nach dem Start – und weiter läuft alles wie am Schnürchen: Gerade ist die zweite und größte der vier Bahnkorrekturen erfolgreich absolviert worden, die die Sonde und ihre Kapsel nach Australien führen sollen. (Trajectory Updates; JAXA Tweet 26., Spaceflight Now 30., BBC, Wandering Space 31.5.2010)

Voyager 2 arbeitet wieder einwandfrei, nachdem das „geflippte“ Bit im Computerspeicher („Kann Voyager 2 …“) entdeckt und wieder richtiggestellt werden konnte – und es könnte sogar gelingen, die unlesbar gewordenen Daten zu rekonstruieren. (JPL Release, Voyager Tweet 24.5.2010) NACHTRAG: Aber die Borduhr geht noch falsch und muss neu gestellt werden.

Akatsuki – und Co. – sind auf dem Weg zur Venus!

21. Mai 2010

Die entscheidende Szene, gesehen von einer Videokamera auf der Oberstufe der H-2A-Rakete und zu sehen in einem spannenden Webcast der japanischen Weltraumbehörde JAXA: 27 Minuten nach dem Start macht sich Akatsuki auf den Weg zur Venus, später folgen auf gleicher Route der Sonnensegler IKAROS und der Funktestsatellit UNITEC-1. Bevor die Oberstufe ein zweites Mal gezündet und so Fluchtgeschwindigkeit aus dem Erdorbit erreicht hatte, waren in demselben bereits drei CubeSats ausgesetzt worden. Diesmal war das Wetter besser als drei Tage zuvor gewesen, und die ganze Startsequenz scheint wie am Schnürchen verlaufen zu sein; die einzelnen Satelliten müssen nun natürlich noch eingehend getestet werden. Akatsuki soll nach der Ankunft Anfang Dezember mindestens zwei Jahre lang im Venusorbit arbeiten, IKAROS mindestens 1/2, vielleicht auch ein Jahr auf heliozentrischer Bahn.

Akatsuki (ausgesprochen „A’katzki“) alias Venus Climate Orbiter (VCO) alias PLANET-C ist gewissermaßen Japans Gegenstück zum Venus Express Europas (und nach japanischer Sichtweise sogar wesentliche Motivation für das ESA-Projekt gewesen, das dank Benutzung von viel vorhandener Hardware nur viel schneller auf die Rampe gekommen war). Während der Venus Express den Planeten auf einer Polarbahn umkreist, soll Akatsuki eine 300 x 80’000 km hohe retrograd um 8° geneigte Äquatorialbahn mit 30 Stunden Periode einnehmen, aus der heraus die um den Planeten rasenden Wolken besser erfasst werden können. Auch soll Akatsuki mit gleich 5 Kameras für UV vis IR sowie per Radiodurchleuchtung mit einem ultrastabilen Oszillator an Bord das ganze Wettergeschehen in seiner kompletten vertikalen Schichtung noch systematischer erfassen – und als erster interplanetarer „Wettersatellit“ (und in direkter Kooperation mit dem Venus Express) das Verständnis der Venusatmosphäre erheblich vertiefen. Wie es überhaupt zu der Superrotation kommt, könnte dabei geklärt werden. Und vielleicht gelingen auch endlich direkte Bilder der mutmaßlichen Venus-Blitze.

IKAROS – Interplanetary Kite-craft Accelerated by Radiation of the Sun – soll während des Flugs Richtung Venus nach etwa einem Monat ein 14 x 14 m großes Sonnensegel aus einer nur 7.5 µm dicken Folie aus Polyimiden entfalten, das derzeit noch trickreich um den Satellitenkörper aufgewickelt ist: Dieser wird in Rotation versetzt, so dass sich das 200-m^2-Segel ausbreitet und ohne weitere Mechanik stabilisiert wird. Das wäre schon der erste Erfolg, aber die JAXA will mehr: Durch stellenweise Veränderung der Albedo des Segels und Drehungen des Satelliten durch kleine Düsen ist auch ein wenig Navigation auf der Bahn an der Venus vorbei und um die Sonne möglich. Und Teile des Segels tragen zugleich ultradünne Solarzellen für die Energieversorgung: All das macht IKAROS zum entscheidenen Test für einen solargetriebenen Riesensegler, der in den 2020-ern auf den Weg zum Jupiter und seinen Trojaner-Asteroiden geschickt werden soll. Und weil noch Platz auf dem kleinen IKAROS-Satelliten war, trägt er gleich noch einen Staubdetektor und einen Sensor für kosmische Gamma Ray Bursts. Auch Akatsuki wird übrigens für etwas Bonus-Science genutzt: Seine 2-µm-Kamera wird auf den Weg zur Venus den Zodialkalstaub beobachten.

Nachrichten aus dem Planetensystem kompakt

17. Mai 2010

Sauwetter in Japan verhindert Dreifach-Start zur Venus

Sechs Satelliten sitzen in der H-2A-Rakete auf dem japanischen Weltraumbahnhof Tanegashima, und drei von ihnen sollen auf den Weg zur Venus geschickt werden – doch ausnehmend schlechtes Wetter hat gerade (bzw. am Morgen des 18. Mai japanischer Zeit) zur Verschiebung des Starts geführt, obwohl man bis fünf Minuten vorher noch Hoffnung gehegt hatte. Bei den Venus-Reisenden in spe handelt es sich mit Akatsuki und IKAROS („Die nächste Mission …“) um Japans ersten Venus-Orbiter und einen Sonnensegler, und auch der experimentelle Nanosatellit UNITEC-1, einer von vier Kleinsatelliten an Bord, sollte das Paar Richtung Venus begleiten. Ein Termin für den nächsten Startversuch wurde zunächst nicht genannt; das Wiederbetanken der Rakete würde zwei Tage dauern, und die Konstellation der Planeten spielt natürlich auch eine Rolle. Das Startfenster reicht bis zum 3. Juni. (Status, Science 7.5.2010 S. 677; viele weitere Links im Cosmic Mirror #336) NACHTRAG: Der JAXA Release zum Scrub kommt wenigstens mit einem bunten Diagramm … NACHTRAG 2: Neue Zielstartzeit ist 23:58:22 MESZ am 20. Mai.

Der Venus Express maß die Dichte der Planetenatmosphäre durch ihre Reibung an den Solarzellen, die in 180 km Höhe in unterschiedlichen Winkeln zur Flugrichtung gestellt wurden: nicht die erste und nicht die letzte derartige ‚aerodrag‘-Kampagne. (Mission Ops Update #219 7., ESA Release 21., LichtEcho 22.4.2010. Und das Planetary Society Blog zu Wissenslücken in der Venusforschung)

Hayabusas Proben-Kapsel landet am 13. Juni gegen 17:00 MESZ in Australien

im Woomera Prohibited Area im Outback Südaustraliens: Obwohl Ort und auch Datum schon länger ‚in der Szene‘ bekannt waren, ist dies erst seit dem 21. April offiziell, nachdem Japan von Australien den „Authorized Return of Overseas Launch Space Object“ (AROLSO) erhalten hatte. Noch „zielen“ die Sonde Hayabusa („Asteroiden-Sampler …“) und die – vielleicht mit ein wenig Staub des Asteroiden Itokawa gefüllte – Kapsel knapp an der Erde vorbei, und erst die letzten beiden Bahnkorrekturen werden die Trajektorie Richtung Australien biegen: Während die Kapsel eine Stunde nach dem Atmosphäreneintritt am Fallschirm landen soll, verglüht Hayabusa selbst. Und auch dies soll noch einmal Gegenstand wissenschaftlicher Forschung sein, wird doch dieser ‚kontrollierte Meteor‘ mit immerhin 12 km/s von Instrumenten auf einem Flugzeug und vom Boden aus beobachtet werden. (Hayabusa Live, Science 30.4.2010 S. 565; zahlreiche Links im Cosmic Mirror #336)

Dawns Orbits um den Asteroiden Vesta werden „die bisher komplexeste operationelle Umgebung für eine NASA-Mission“ sein: Da kann es zu resonanten Einfängen kommen, und unterhalb von 400 km Radius kann nicht garantiert werden, dass Dawn während des Aufenthalts von Juli 2011 bis Juli 2012 nicht versehentlich auf die Oberfläche knallt. Die genaue Bahn um den Asteroiden kann überhaupt erst geplant werden, wenn Dawn in größerer Höhe erste direkte Messungen des Schwerefelds absolviert hat. (Tricarico & Sykes, Preprint 21.4.2010. Und Science@NASA zu Dawns Antrieb)

Kann Voyager 2 schon bald wieder Daten liefern?

Während ansonsten an Bord alles in Ordnung zu sein scheint, liefert die Raumsonde Voyager 2 seit letztem Monat keine verständlichen wissenschaftlichen Daten der immerhin noch 5 funktionsfähigen Instrumente mehr: Wahrscheinlich hat ein Teilchen der Kosmischen Strahlung ein einzelnes Bit im Programmspeicher ‚gekippt‘, keine Seltenheit in der interplanetaren Raumfahrt. Jetzt ist der Speicher komplett ausgelesen worden, und der Zustand der Bordsoftware wird überprüft: Wird das defekte Bit gefunden, kann es entweder wieder auf den richtigen Wert gesetzt werden, oder man lässt diesen Teil des Speichers unbenutzt. (Planetary Society Blog 13., Spaceflight Now 11., JPL Release 6.5.2010. Ist doch leicht zu verstehen – außer für gewisse Spinner, deren Bullsh*t dann auch noch die Runde macht …) NACHTRAG: Na bitte – es war ein geflipptes Bit, das nun gerichtet werden soll!

Zu wenig Anerkennung für Indiens Forscher bei der Entdeckung von Wasser auf dem Mond mit dem ersten Mondorbiter des Landes, Chandrayaan-1, wird jetzt beklagt, seien doch die entsprechenden Messungen des CHACE-Instruments („Chandrayaans Moon Impact Probe …“) den wässrigen Daten der Instrumente M3 und MiniSAR auf dem Orbiter zuvor gekommen – aber nur die Erfolge dieser beiden amerikanischen Geräte würden gefeiert. Allerdings war ein frühes CHACE-Paper im Frühjahr und Sommer 2009 bei Science bzw. Nature durchgefallen und ist erst kürzlich formell publiziert worden … (Times of India 15.5.2010) NACHTRAG: noch ein Artikel zu CHACE.

Der Kern des nächsten Kometen-Sondenziels Hartley 2 ist keine 2 km groß

Das haben Untersuchungen am Kern von 103P/Hartley 2 nahes seines Aphels von Mai bis Juli 2008 gezeigt, die ersten Beobachtungen dieses Kometen überhaupt mit – fast – keiner Kernaktivität. Ein bisschen Restkoma vom letzten Periheldurchgang war übrigens auch im Aphel noch nachzuweisen (siehe auch ISAN 88-6), die im Lauf der Wochen aber immer schwächer wurde, obwohl der Komet der Sonne sogar wieder ein wenig näher kam. Hartley 2 ist damit kleiner aber zugleich aktiver als Tempel 1, den 2011 das alte Stardust-Mutterschiff besuchen wird – an Hartley 2 wird dagegen am 4. November diesen Jahres das Mutterschiff von Deep Impact im Rahmen der EPOXI-Mission vorbeifliegen: Beobachtet wird der Komet von 60 Tagen vor bis 21 Tagen nach der größten Annäherung. (Snodgrass & al., Preprint 10.5., Discovery & New Frontiers News April 2010 S. 2)