Posts Tagged ‘Apollo 15’

So lang ist der aktive Asteroid 2010 A2 geworden

3. Juni 2013

2010a2

Der Strich quer durch diese aktuelle Aufnahme des WIYN-Teleskops ist der „Staubschweif“ des aktiv gewordenen Asteroiden 2010 A2, drastisch länger als letztes Jahr mit Keck („Immer noch Partikel in der Bahn …“) nachgewiesen: Rund eine Million Kilometer ist das Band aus Zentimeter-großen Teilchen lang, das selbst das 15′-Bildfeld der neuen Weitwinkelkamera ODI sprengt. Warum es der Asteroid allerdings im Jahre 2009 in die Welt gesetzt hat (siehe ISAN 122-7), klären auch die WIYN-Beobachtungen nicht.

Ein vierter Apollo-Mondstein ist dauerhaft in Deutschland

„gelandet“: Im Technik-Museum Speyer ist nun nach Berlin, Bonn und Nördlingen seit heute mit Sample 15499,67 eine Hälfte dieses Apollo-15-Steins als Dauerleihgabe der NASA ausgestellt. Nicht der erste „Besucher“ von Apollo 15 in Deutschland übrigens: Ein Fragment von Sample 15555 war 2010 für kurze Zeit in Oberhausen zu sehen.

Per Microlensing auf die Jagd nach Planeten von Proxima Centauri werden sich Astronomen 2014 und 2016 machen können, wenn der sonnennächste bekannte Stern der Sichtlinie zu zwei schwachen anderen Sternen sehr nahe kommen wird. Gemessen werden muss eine Verschiebung der Positionen dieser Sterne durch Proximas – und etwaiger Planeten – Schwerefeld(er) um Millibogensekunden sowie eine Lichtverstärkung, die u.U. sogar Amateurastronomen packen können.

Als der Mondmann nach Oberhausen kam

24. März 2010

Auch altgediente Weltraumfans waren sich einig: So etwas gibt es – auf deutschem Boden zumal – nur ganz selten. Der gerade 78 gewordene Apollo-12-Pilot Alan Bean erwies sich bei der Übergabe eines Mondsteins an das Gasometer Oberhausen heute Nachmittag als ungemein eloquent und witzig und ließ die 40 Jahre zurückliegenden Apollo-Missionen wieder lebendig werden. Zuerst wurde eine Kiste präsentiert (mit einem Schild: Eigentum der US-Regierung – falls Sie sie gefunden haben, bitte nach Houston schicken), auf die eigens ein spezieller Wachdienst aufpasste, dann der kleine Mondstein herausgehoben, der von der Mission Apollo 15 stammt: zwar ein „Wander-Exponat“, aber ein eher selten gezeigtes. Mit auf der Bühne (Bild) der deutsche Astronaut Thomas Reiter, als Vertreter des DLR als maßgeblicher Kraft hinter der Ausleihe aber auch Repräsentant der nächsten Generation von Raumfahrern.

Und auch die (vielleicht) übernächste hing an Beans Lippen, als er hernach zu einem kurzen aber fulminanten Vortrag über seinen Mondflug im November 1969 schritt: Und da hatte sich das DLR noch Sorgen gemacht, ob die heutige Jugend mit den Mondmännern ihrer Großelterngeneration überhaupt noch etwas anfangen könne. Auch mehrere Schulklassen waren im Publikum und merklich angetan, übrigens gleichermaßen von dem seltenen Gast wie dem seltenen Stein. Bean illustrierte seine anekdotenreichen Ausführungen fast nur mit seinen Gemälden, die mal auf Missionsfotos basieren, mitunter aber auch Szenen zeigen, die keine Kamera festhielt (etwa als einer der beiden Apollo-12-Mondmänner dem gestrauchelten anderen nur mit einem Finger wieder auf die Beine half).

In seinem Bildern verwendet Bean übrigens gerne ein paar Körnchen Mondstaub, in deren Besitz er überraschend gelangt war, nachdem ihm die NASA das kleine – schmutzige! – US-Fähnchen von seinem Raumanzug zugeschickt hatte. (Davon hat er im Lauf der Jahre immer mehr abgeschnitten, um den Staub herauszufiltern, so dass inzwischen von den Stars & Stripes nur noch die Stars übrig sind …) Am beeindruckendsten empfand Bean während der Mission die große aber doch so ferne Erde und dass dort wegen des Farbkontrasts nur große Wüsten, nicht jedoch vegetationsreiche Gegenden wie Florida (oder auch Deutschland) auffielen. Und den faszinierten Beobachter der Ereignisse in Oberhausen erstaunte am meisten der schon lange nicht mehr bei einem Weltraumereignis in Deutschland beobachtete Kampf etlicher Fotografen und Kameraleute um die besten Plätze, auch nachher noch, als sich alle um den kleinen Mondstein balgten: Der ist noch bis zum 13. April im Gasometer genau unter dem Südpol des 25-m-Mondes zu sehen.