Gestern morgen auf der Tagung der Astro-Geschichtler in Mannheim gelernt, abends auf dem Eröffnungsempfang der AG-Tagung in Heidelberg den entscheidenden Schleichweg erfahren und heute morgen schon eine ‚Pilgerreise‘ dahin (lag eh zwischen Hotel und Tagungsort): Aus einem der beiden eckigen Fenster unter dem runden heraus hat G. R. Kirchhoff im Jahre 1859 detaillierte detaillierte Spektroskopie der Sonne betrieben – und zusammen mit seinem Kollegen Robert Bunsen herausgefunden, dass die Fraunhofer-Linien eindeutig bestimmten chemischen Elementen zugeschrieben werden können. Der Original-Sonnenspektrograph Kirchoffs – mit dem er sich so die Augen verdarb, dass er fast erblindete – befindet sich heute in einer Vitrine beim Großen Refraktor in Potsdam, das historische Fenster findet sich auf der Rückseite vom Haus zum Riesen, dessen spektakuläre Fassade an der Hauptstraße 52 nicht zu übersehen ist. Und gegenüber steht eine – arg finstere – Statue von Bunsen; ansonsten erinnert hier nichts mehr an die Geburtsstunde der Astrophysik, als die Natur der Materie jenseits der Erde erstmals zugänglich wurde. (Mit Informationen von D. Lemke, der gerade noch einmal die Fenster verifizierte.)