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Raumfahrt-Nachrichten kompakt

2. Dezember 2009

Erste neuseeländische Rakete bis in den Weltraum gelangt – so scheint es

Der Start der 6 m langen und 60 kg schweren Atea-1 am 30. November ist dem Anschein nach gelungen, und bei korrekter Flugbahn hätte sie mit rund 120 km Gipfelhöhe klar die „Grenze des Weltraums“ von 100 km passiert haben müssen: Wissen wird man das aber erst, wenn die kleine Nutzlast gefunden wurde, in der die tatsächlichen Flugdaten gespeichert sein sollten, denn die Funkverbindung war verloren gegangen. Heute wurde noch im Meer gesucht; bisher ist nur die 1. Stufe der privat finanzierten Rakete geborgen. (Homepage; TVNZ, 3News 2., NZ Herald, 3News, TVNZ 1.12., Waikato Times, Wired, NZ Herald, AartScope, 3News, Universe Today 30., On Orbit 29.11.2009)

Japan startet Aufklärungssatellit fast im Geheimen: Ohne Vorankündigung hat eine H2-A am 28.11. einen weiteren optischen Satelliten für die Konstellation der „Information-Gathering Satellites“ gestartet, von denen damit vier (3 optische, 1 Radar) einsatzfähig sind. (Spaceflight Now, Mainichi Daily News, Space Today 28.11.2009) NACHTRAG: ein später Artikel auf Deutsch – der auf ein bemerkenswertes Video des Starts aus einem Flugzeug verweist.

Jetzt auch Mars Odyssey in Safe Mode

Der Marsorbiter seit 2001 hat am 28.11. offenbar denselben Speicherfehler erlitten wie schon 2008 einmal – jetzt wird der Rechner sorgsam wieder hoch gefahren; als gefährlich gilt die Lage nicht. Nur die beiden Marsrover müssen so lange direkt mit der Erde kommunizieren, da ja auch der MRO im Safe Mode ist. (JPL Release 30.11., New Scientist, MarsPages 1., Space Today 2.12.2009)

Spirit ist bisher knapp 2 cm weit vorangekommen, seit der Befreiungsversuch begonnen hat: 16 mm nach vorne, 10 nach links und 5 nach unten, während sich die Räder 9.5 m weit gedreht haben – gerade klemmt es mal wieder. (JPL Release 1.12.2009) Unterdessen wird die Sulfat-Entdeckung am „Unfallort“ gefeiert, die auf wässrige Chemie in der Vergangenheit hinweist – ohne das Durchbrechen der Bodenkruste wäre sie gar nicht zustande gekommen … (Science@NASA 2.12.2009)

Ungleichmäßige Verteilung der Titan-Seen ein Orbit-Effekt?

Obwohl die Bahn Saturns um die Sonne nur wenig exzentrisch ist, reichen leichte Schwankungen der Insolation der Titanoberfläche nach einem neuen Modell aus, um Regen und Verdunstung so zu beeinflussen, dass am Ende viel mehr Seen auf der Nordhemisphäre zustande kommen. (JPL Release 30.11., New Scientist 1., AstroBiology 2.12.2009) NACHTRAG: noch ein Artikel auf Deutsch.

Das Methan auf dem Mars bleibt rätselhaft, ist die Quintessenz einer Spezialtagung: Für die Quelle existieren immerhin eine ganze Reihe plausibler Szenarien (zwischen denen man allerdings nicht unterscheiden kann), für die gewaltige Senke („Das Methan-Mysterium …“) indes gibt es „noch nicht einmal eine Vorstellung des Prozesses“ … (KosmoLogs 25.-27.11.2009) NACHTRAG: In einem langen Artikel in Nature vom 28.1.2010 über dieselbe Tagung gibt’s natürlich auch keine Antworten – die nur neue Missionen liefern könnten.