So haben Sie die Galaxie Messier 51 noch nicht gesehen: eine Aufnahme von Hubbles IR-Kamera NICMOS, dividiert durch eine Aufnahme der ACS, so dass das meiste Sternlicht verschwunden ist. Übrig bleibt gewissermaßen das staubige Skelett der Spiralgalaxie, übersät mit einer zuvor übersehenen Population ca. 65 Lichtjahre großer junger Sternhaufen, die im sichtbaren hinter dem Staub verborgen sind (und deswegen nicht abgezogen wurden). Der Staub in M 51 verteilt sich entgegen den Erwartungen meist diffus und in großen Staubbändern anstatt in großen Wolken – deren Bildung hat vielleicht die Begegnung mit einer anderen Galaxie verhindert.
Was die überbordende Sternbildungrate aus Messier 82 gemacht hat, zeigt ein neues Chandra-Bild: Fortwährende Supernovae treiben heißes Gas oben wie unten aus der Scheibe der Galaxie heraus. Und es sind auch 104 punktförmige Röntgenquellen gefunden worden: Zumindest 8 davon benehmen sich wie typische stellare Schwarzloch-Kandidaten.
Das ungleiche Galaxienpaar Messier 81/82 im Infraroten, aufgenommen vom WISE-Satelliten bei 3.4 bis 22 µm: Die Starburstgalaxie M 82 (oben) erscheint von einem orangefarbenen Halo umgeben, für den im Wesentlichen die Emission polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe verantwortlich ist, die aus der Galaxie hinaus getrieben werden. M 81 (unten) ist dagegen eine klassische Grand-Design-Spirale ohne besondere Vorkommnisse – allerdings ist auch hier die Sternbildungsrate erhöht, denn auch an M 81 ist die enge Begegnung mit M 82 vor ein paar 100 Mio. Jahren, die dort den Starburst auslöste, nicht spurlos vorüber gegangen.
Auf der letzten von 11 Pressekonferenzen auf der 217. AAS-Tagung in Seattle wurde bei dieser Gelegenheit auch eine erste Bilanz der noch laufenden WISE-Mission („Der Satellit WISE …“) gezogen: Der Satellit hat den gesamten Himmel zweimal abgescannt, mindestens 33’379 Asteroiden entdeckt, darunter 131 NEOs, dazu 20 Kometen, über 1000 Kandidaten für Braune Zwerge, von denen fast 100 bestätigt sind) und tausende von ULIRG-Kandidaten. Im April wird ein Katalog veröffentlicht, der über 200 Mio. Quellen enthält! Und was ist mit geheimnisvollen Riesenobjekten am Rand des Sonnensystems, die WISE sehen müsste, wenn es sie gibt? Die würden sich unter den Braun-Zwerg-Kandidaten verstecken, und „wenn sich einer von denen schnell bewegt, dann werden Sie von uns hören …“