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Die erste Röntgen-Beugungs-Messung auf Mars!

30. Oktober 2012

Genau 100 Jahre nachdem die Röntgenbeugungs-Analyse erfunden wurde, hat Curiosity das erste Beugungsbild an Marsstaub geliefert, mit dem sich die gesamte heutige Telecon – die erste nach 12 Tagen – beschäftigte [NACHTRÄGE: Aufzeichnung & Zusammenfassung]. Die Probe aus dem „Rocknest“ (unten) war am 15. Oktober genommen und am 17.10. in das CheMin-Instrument gefüllt worden – nur 25 cm groß, während entsprechende Geräte im irdischen Labor so groß wie ein Kühlschrank sind. CheMin lässt die höchstens 150 µm großen Sandteilchen kräftig vibrieren, so dass ein sauberes Beugungsbild auf einer CCD entsteht, da die Röntgenstrahlen die Kristallstruktur unter zufälligen Winkeln treffen. Das Ergebnis: Der Rocknest-Sand besteht aus kristallinem Feldspat, Pyroxenen und Olivin aber auch amorphem Material – verwitterter Basalt also, nicht unähnlich den Hängen des Mauna Kea. Er dürfte teilweise lokal im Gale-Krater entstanden und teilweise durch Staubstürme angeweht worden sein. Die miniaturisierte CheMin-Technologie wird übrigens inzwischen auch in der Archäologie eingesetzt.

NACHTRAG: Vorgeschmack auf ein „Selbstportrait“ von Curiosity mit MAHLI – zusammen-gestitcht von S. Atkinson aus den Thumbnails der Aufnahmen der „Handkamera“, die bereits auf der Erde sind (hier korrekt gespiegelt). NACHTRAG 2: Wie das Bild gemacht wurde, ein gaaanz langes Panorama vom Rocknest – und am 2.11. gibt’s schon die nächste Telecon, diesmal nach nur 3 Tagen: Das heizt natürlich Spekulationen an, dass Curiosity auf Methan in der Atmosphäre gestoßen ist.

NACHTRAG 3: Die hochauflösenden Bilder des MAHLI-Selbstportraits sind da – auch der ganze Rover in voller Auflösung. Natürlich von einem Fan; seitens der NASA gibt’s erstmal nur ein eigenes Thumbnail-Mosaik. Haben halt nicht die Rechenpower …

Erste Bodenprobe erreicht Curiosity-Chemielabor

19. Oktober 2012

Nach dem dritten Zugriff – oben ein Bild von Sol 69 = dem 15. Oktober – hat jetzt Curiosity zum ersten Mal eine Bodenprobe ‚im Magen‘: Nach Begutachtung auf dem erstmals benutzen Beobachtungsteller gelangte sie in das Instrument Chemistry and Mineralogy (CheMin), wo mittels Röntgenbeugung ihrer Mineralogie nachgegangen wird. Ansonsten ging es gestern auf der wöchentlichen Telecon v.a. um kleine Fortschritte hier und da (die MSL-Mission geht halt deutlich bedächtiger zu Werke als die MER; irgendwelche nennenswerten Vorfälle gab es aber nicht) und einen zeitweisen Ausfall des MRO, für den Opportunity als Relais-Satellit einsprang, der es nun aber wieder tut: weitere Artikel hier, hier, hier, hier und hier. NACHTRAG: das ganze als kurzes Video. NACHTRAG 2: ein Interview mit dem „Sarcastic Rover“, der gerade selbst die Erfinderin von ‚Curiosity‘ interviewte.

NACHTRAG 3: Inzwischen ist Curiosity mit der 4. Bodenprobe zugange – und es gibt interessantes Gestein zu sehen, hier an Sol 76. NACHTRAG 4: Die erste Woche seit der Landung ohne Pressekonferenz oder Telecon hat es nun gegeben – erst am 30. Oktober ist wieder eine.

NACHTRAG 5: eine MAHLI-Aufnahme des Steins „Et-Then“ am 82. Sol bzw. 29. Oktober, eines Brockens im „Rocknest“, der vielleicht noch näher untersucht wird. Ansonsten wird immer noch mit Marsstaub der Sampling-Mechanismus gereinigt.