Satellit „Interface Region Imaging Spectrograph“ fertig
Der nächste Small Explorer der NASA ist komplett integriert – zusammen gebaut – worden und wird nun getestet, bevor der Satellit IRIS im April starten soll: Besagte Interface-Region meint die Chromosphäre und Übergangszone der Sonnenatmosphäre, der IRIS durch hochauflösende Bilder mit einem großen Ultraviolett-Teleskop, der einzigen Nutzlast des Satelliten, auf den Grund gehen soll. Erwartet werden Bilder kleiner Ausschnitte der Sonnenoberfläche, dafür aber mit 240 km Auflösung, sowie Spektren, die – mal wieder – entscheidende Aufschlüsse liefern sollen, wieso die Korona über dieser Zone so viel heißer ist. Um v.a. die Spektren interpretieren zu können, sind bereits Supercomputer für Simulationsrechnungen reserviert. [23:35 MEZ – Ende]
Das Video zur letzten Curiosity-Pressekonferenz am 15. Januar ist fertig – und hier noch ein ganz frisches Bild. Und was Curiosity mit der Inauguration zu tun hat … [23:15 MEZ]
A weia: Jupiter- und UFO-Hoaxes machen die Runde …
Man kann kaum so schnell tippen, wie schon wieder jemand irgendwelchen Müll ins Internet gekippt hat – also schnell die Aufklärung hinterher. Der Ursprung des ersten Hoaxes ist (diesem Blogger) noch unbekannt, aber plötzlich wird von gestandenen Astronomie-Popularizern die aberwitzige Behauptung aufgestellt oder unreflektiert weiter verbreitet, die bevorstehende Mond/Jupiter-Konjunktion am 21./22. Januar werde die „engste bis 2026“, wie z.B. hier ausgewalzt wird, und damit etwas ganz Besonderes. Das ist natürlich Blödsinn, hängt doch der Winkelabstand zwischen Mond und Hintergrund (Sterne oder Planeten) dramatisch vom eigenen Ort auf dem Planeten ab.
Bei der kommenden Konjunktion kommt es z.B. in Südamerika zu einer Bedeckung durch den Mond, das gleiche passiert gleich wieder in Australien im Februar – und selbst in Europa wird es bis 2026 noch eine Reihe Jupiterbedeckungen durch den Mond geben. Trotzdem taucht das „2026“-Märchen heute in einem Werbetext für einen Webcast des vermeintlich so seltenen Ereignisses auf… [NACHTRAG: Dort wurde es – auf Betreiben dieses Bloggers – tags darauf entfernt, aber dafür ist es nun bei Nat’l Geographic aufgetaucht. Und hier und hier wird endlich eingeschränkt, dass die „2026“-Aussage nur für Nordamerika gelten soll.]
Ein anderer Hoax betrifft die lange aufgeklärten STS-88-„UFOs“, deren Originale ein tüdeliger UFO-Fanatiker bei der NASA nicht wieder fand – obwohl sie immer noch problemlos im Archiv gescannter Fotos zu finden sind (wie man sich durch Anklicken im SW-Artikel überzeugen kann). Die Lüge von den gelöschten Fotos wurde sogleich von einem Aliens-Freak aufgebauscht und dann leider auch wieder ungeprüft von einer bekannten SF-Seite übernommen – die in letzter Zeit durchaus mit guten Wissenschaftsjournalismus aufgewartet hatte, hier aber komplett versagte. [22:25 MEZ]
Der NASA-Wissenschafts-Direktor in einem weiteren #NASASocial-Panel (s.u.) im NASA-HQ: Die NASA ist auf einem „grand scientific adventure“, um den Mars zu verstehen. [21:35 MEZ] Ein Curiosity-Manager gibt zu, dass man öfters mal auf den Webseiten der Fans nachschaut, was die schon wieder alles auf den MSL-Bildern entdeckt haben. [21:55 MEZ]
Asteroidensucher NEOSSat & Co.: Start jetzt am 14.2.
Das indische PSLV mit dem Ozean-Altimetrie-Satelliten SARAL als Haupt- und u.a. dem kanadischen Mini-Astro-Satelliten NEOSSat und den ersten zwei Photometrie-Satelliten der BRITE Constellation – darunter Österreichs erstem Satelliten TUGSAT – als Zugaben soll nach neuester Planung am 14. Februar starten. Und voraussichtlich im April wird – nach über 2 Jahren Pause nach 2 Fehlstarts auch wieder ein Start mit dem GSLV angesetzt. Und Südkorea versucht’s wieder zwischen dem 30.1. und 8.2. [20:55 MEZ]
Was für Wissenschaft auf der ISS getrieben wird, kommuniziert die NASA gerade auf einem TweetUp, äh, „NASASocial“ im HQ in DC, das selbst wiederum Teil der Feierlichkeiten zur 2. Obama-Inauguration ist (und hier live gestreamt wird). Das „Astrophysics“ bezieht sich natürlich auf den großen Teilchendetektor AMS-02, der – ohne wissenschaftliche Papers bisher -vor sich hin sammelt. [20:30 MEZ] Auf die Frage, ob die NASA plane, Haustiere auf die ISS zu schicken, zur Freude der Crew oder als Versuchsobjekte, fällt dem Panel erstmal nichts ein … [20:50 MEZ]
Keine Auskunft zum Versagen des Falcon-9–Triebwerks
beim ersten Dragon-Flug zur ISS geben Space X und auch die NASA, die zwar bei der Untersuchung mitmachte aber nichts verraten darf (letzter Absatz). Die ist wohl weitgehend abgeschlossen, und das Auseinanderfallen des Triebwerks hatte offenbar irgendwas mit (zu) ausgiebigen Tests vor dem Start zu tun. Der nächste am 1. März ist jedenfalls nicht gefährdet, zumal alle Triebwerke dieser Falcon nur einfachen Prüfungen unterworfen wurden. [5:05 MEZ] Und im Dezember gibt’s einen Dragon Pad Abort Test. [16:10 MEZ]
ABC feiert Astronauten-Fotos aus dem Orbit: In diesem Nachrichtenclip sind es die Tweets von Thomas Marshburn, der im Dezember auf der ISS einzog – etwa dieses Bild vom 9. Januar. Oder das ISERV-Teleskop – von unten. Mehr aktuelle Bilder verschiedener Crewmitglieder sind hier zu finden. [3:45 MEZ]
Komet PANSTARRS hat inzwischen 7. Größe erreicht
und wird – in Australien – auf 7.7 bis 7.9 mag. geschätzt; auf diesem Foto von T. Lovejoy hat er auch schon einen Stummelschwanz. Während C/2011 L4 (PANSTARRS) hoffentlich im März hoffentlich hell am Nordhimmel erscheinen wird, bleibt C/2012 F6 (Lemmon) im Süden: Er hat ebenfalls 7. Größe und bewegt sich – ein Bild von gestern – in den nächsten Tagen durch das Kreuz des Südens. [3:00 MEZ]
Eine Feuerkugel über Kalifornien ungefähr -20. Größe – also näher an Sonnen- denn Mondhelligkeit – wurde am Morgen des 17. Januar vielfach beobachtet, auch in Nevada. Und in der Nacht zum 18. Januar Polarlicht über Nord-Schottland (ca. 57°N). [3:00 MEZ. NACHTRAG: mehr Polarlicht]
Kepler wegen Reaktionsrad-Ärger für 10 Tage lahmgelegt
Eins ist schon länger ausgefallen („Kepler weniger redundant …“) – und nun zeigt auch ein zweites der vier Drallräder des Kepler-Satelliten erhöhte Reibung, die zu seinem Ausfall führen könnte! Man hat den Satelliten daher für 10 Tage in einen „wheel rest“-Safemode versetzt, bei dem die reaction wheels gar nicht benutzt werden und das Schmiermittel die Chance hat, wieder an die richtigen Stellen zu kriechen. Dann sollen die Drallräder wieder in Betrieb und das jetzt ruhende Beobachtungsprogramm fortgesetzt werden. [3:00 MEZ. NACHTRAG: Es ist nur eine Vorsichts-Maßnahme, kein Hinweis, dass ein Versagen kurz bevor stand]