Das hätte sich die argentinische Folk-Band Los Tekis auch nicht träumen lassen, als sie weit nach Mitternacht – gestern morgen – ihr Konzert in Santiago del Estero im Norden des Landes gerade beenden wollte. Just als das Publikum nach einer Zugabe rief, es war gegen 3:20 Uhr früh, flammte hinter der Bühne eine beeindruckende Feuerkugel auf, die dem Zuschauer Matías Díaz mit auf sein Video (oben) geriet: eine der besten Aufzeichnungen des kosmischen Besuchers, der in weiten Teilen Nordargentiniens gesehen wurde; hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier weitere Clips und Zusammen-Schnitte. Die Band beschreibt hier selbst, wie das so war, auch eine Quellen-Sammlung und Artikel auf Spanisch hier, hier und hier und auf Englisch hier, hier und hier: Der in die Atmosphäre eingetretene Körper dürfte nur ein paar Dezimeter groß gewesen sein, es hing noch in der Morgendämmerung ein verwirbelter Contrail am Himmel, und Meteoritenfälle scheinen denkbar. [NACHTRÄGE: Warum da mitten in der Nacht ein Konzert war, der Bolide als animated GIF (aus diesem Artikel) und weitere Erkenntnisse & Spekulationen]
Das vergangene Jahr innere Sonnenkorona aufaddiert aus 25 Aufnahmen des Solar Dynamics Observatory bei 17 nm Wellenlänge (die einer Plasma-Temperatur von 600’000 K entsprechen) zwischen dem 16.4.2012 und 15.4.2013: Die Konzentration der Sonnenaktivität auf zwei Breitenbereiche beiderseits des Äquators tritt so viel klarer hervor als in einem Zeitraffervideo – Bild anklicken – aus viel mehr dieser Aufnahmen, das die inzwischen verstrichenen drei Jahre seit dem First Light im Frühjahr 2010 abdeckt.
Wie aus Hubble-Rohbildern eine große Visualisierung wird
In der vergangenen Stunde hat dies das Space Telescope Science Institute vorbildlich anhand des neuen Pferdekopf-Nebels von der WFC3 erklärt: Erstaunlicherweise zeigen die einzelnen 18 Rohbilder … nichts! Erst nach Abzug von Artefakten, Kontrasterhöhung, Entzerrung, Mosaik-Bildung und noch einigen Arbeitsgängen mehr kommt schließlich das spektakuläre (Falsch-)Farbenbild heraus, mit dem der 23. Jahrestag des HST-Starts gefeiert wird. [NACHTRAG: Ein weiteres Produkt war dann diese Quasi-3D-Animation des WFC3-Bildes.]
Es war exakt 0:00 UTC (1:00 MEZ) heute Morgen bzw. 20:00 Uhr Eastern Daylight Time gestern Abend, als eine vielleicht -20 mag. helle Feuerkugel in etlichen Bundesstaaten an der US-Ostküste gesehen wurde – eventuelle Meteoriten fielen in den Atlantik, aber Berichte gibt’s reichlich und z.B. auch – Chelyabinsk Light – ein Dashcam-Video und eins von einer Überwachungs-Kamera. Artikel aus den USA hat’s reichlich, z.B. hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, TV-Berichte hier und hier (Vorsicht, bizarr verpackt) und deutsche Artikel hier und hier. [NACHTRÄGE: Die Helligkeit war wohl eher -13 mag., aber das Ereignis war das meist-gemeldete der Geschichte der American Meteor Society seit 2005. Auch Artikel hier, hier, hier und hier – und hier und hier noch zwei Videos.] Und in Sachen Chelyabinsk Details von den Meteoriten – und Seltsames vom See.
Junge Supernova in Messier 65 könnte noch 12. Größe erreichen: Die SN 2013am ist eine junge des Typs II und könnte von ihren aktuellen 16 mag. in den nächsten 2 Wochen noch auf 12.5 mag. steigen – Bilder hier und hier. [NACHTRAG: noch ein Foto]
Bald hat PANSTARRS eine 3 vor dem Magnituden-Komma …
… denn der mit Spannung erwartete Komet – hier eine aktuelle Aufnahme von Terry Lovejoy, verbreitet von der University of Hawaii, mit dem Ionenschweif rechts vom Staubschweif-Fächer – wurde gestern bereits 4.2 mag. hell geschätzt. Und das nur knapp über dem Horizont und in der Dämmerung – da ist noch einiges mehr drin. [21:55 MEZ am 20. Februar. NACHTRAG: noch ’ne Vorschau auf die Show]
Und die interplanetare Flugbahn des kleinen Asteroiden, der als Airburst von Chelyabinsk enden sollte, vorläufig rekonstruuert von kanadischen Astronomen – und auch aus der Bahn des Himmelskörpers selbst gesehen. Und der Boliden-GEMA-YouTube-Wahnsinn macht bereits internationale Schlagzeilen … [23:15 MEZ – Ende. NACHTRAG: natürlich kein Ende des Palavers]
Die erste Bohrprobe auf dem Mars ist eingesammelt und wird hier heute – Sol 193 auf dem Mars – in der Schaufel abgeladen der MAHLI-Kamera gezeigt; später soll sie dann in die Labors im Inneren von Curiosity verfrachtet werden. So wurde die Probe entnommen – und so sieht das Loch aus, das der Rover am 8. Februar im Gestein hinterlassen hatte: ein historischer Moment in der Planetenforschung, wie gerade auf einer laufenden und hier gestreamten Telecon gefeiert wird. [21:15 MEZ] Bei einem von zwei Bodenmodellen Curiositys hat sich ein Sieb für die Proben etwas abgelöst, auf dem Mars ist alles o.k.: Man wird vorsichtiger sein, aber großen Grund zur Sorge gibt’s nicht. [21:20 MEZ] Viel zu berichten gibt’s sonst nicht; ein JPL Release mit Links zu mehr Bildern. [21:50 MEZ. NACHTRAG: mehr Einzelheiten von der PK]
Noch 5 Tage bis zum Start von drei Mini-Astro-Satelliten
Der Komet C/2012 F6 (Lemmon) mit seinem tollen Plasmaschweif – heute aufgenommen von Ronaldo Ligustri mit einem ferngesteuerten 10-cm-Refraktor. Und noch mehr Feinstruktur in Koma-Nähe zeigt diese ebenfalls ‚aus der Ferne‘ gemachte Aufnahme, auch von heute. Zugaben: die Frage der Vorwarnung und die beklopptesten Verschwörungstheorien zum russischen Airburst … [20:00 MEZ]
Ein Kepler-Planet mit dem Durchmesser unseres Mondes
bzw. 1/3 Erddurchmesser ist Kepler-37b, der sich sein Planetensystem mit der Exo-Venus Kepler-37c und der Supererde Kepler-37d teilt: schon erstaunlich, dass der Satellit eindeutige Transits sehen und den Durchmesser auf 3% genau bestimmen konnte. Das besonders ruhige Licht von Kepler-37 – etwas kleiner und lichtschwächer als die Sonne – half dabei ebenso wie der geringe Bahnradius der drei Planeten, die ihn in nur 13 bzw. 21 bzw. 40 Tagen umkreisen. Alle dürften unbewohnbar heiß sein; Artikel auch hier, hier und hier. [19:25 MEZ]
Vier Minuten Protuberanzen-Fernsehen (vom letzten Juli) – die Zeitraffer-Sequenz vom SDO bei 30.4 nm Wellenlänge zeigt, wobei eine Sekunde 6 Minuten in Echtzeit entspricht: Zu erkennen ist v.a., wie heißes Plasma – aus der Korona kondensiert – entlang der magnetischen Feldlinien Richtung Sonnenoberfläche strömt. „Koronaler Regen“ (coronal rain) wird dieses Phänomen auch genannt. [19:05 MEZ. NACHTRAG: aktuelle SDO-Beobachtungen eines schnell wachsenden Sonnenflecks]
Wie sich die Vereinten Nationen ein internationales Warnsystem für bedrohliche Asteroiden vorstellen, zeigt dieses Diagramm aus einem Handout, der während der heutigen Pressekonfernz (s.u.; ein Artikel und noch einer dazu) in Wien verteilt wurde und diesem Blog nun vorliegt: Zu schaffen sei ein International Asteroid Warning Network (IAWN), beraten von einer Space Missions Planning Advisory Group (SMPAG, ausgesprochen wie ’same page‘) und einer Impact Disaster Planning Advisory Group (IDPAG). Die informieren im Falle des Falles das Office for Outer Space Affairs (OOSA) / Committee on the Peaceful Uses of Outer Space (COPUOS) der UN, das dann die betroffenen Nationen in Sachen Zivilschutz berät. Vorbereitet wird das alles schon seit 2001, und diesen Juni soll das System vom COPUOS und später von der UN-Generalversammlung beschlossen werden. [18:40 MEZ. NACHTRÄGE: eine PM der UN mit weniger Details und ein späterer Artikel]
Ein 2-Stunden-NASA-„Social“ zur Forschung auf der ISS hat soeben begonnen, alles auch live im NASA-TV (Bild anklicken)! Können die bei der UN mal gucken, wie man Weltraum-Webcasts macht … [16:00 MEZ] Bill Gerstenmaier – NASA Associate Administrator Human Explorations and Operations – rechtfertigt das Space Launch System: Für eine bemannte Marsmission müsse man ungefähr so viel Masse wie die ISS jetzt hat („900’000 pounds“) in den Orbit bringen, und das würde ja sonst dutzende Shuttle-Starts erfordern. [16:08 MEZ] Typischerweise werden jetzt 165 Experimente pro Expedition auf der ISS durchgeführt. [17:25 MEZ]
Und die wollen also unseren Planeten vor NEOs retten?
Zumindest der Webcast von der UN-Pressekonferenz zur Problematik der Near Earth Objects hat das kosmische Disaster schon einmal vorweg genommen: Zur Kameraführung siehe den Screenshot – und Ton gab es überhaupt erst 28 Minuten nach Beginn der Veranstaltung und mit ordentlicher Lautstärke nach 56 Minuten. Genau eine Minute vor Schluss. Hätte nicht ein Amateurastronom(!) im Publikum fleißig gewtittert, hätte man gar nichts mit bekommen. „Der Evakuierungs-Befehl für den Planeten Erde wurde leider nicht gehört, weil die UNO keine Mikrofone hatte“ … [12:00 MEZ] Die Daily Show zum Russen-Boliden war jedenfalls unterhaltsamer. 🙂 [12:20 MEZ] Das Meteosat-10-Video seines Contrails neu bearbeitet. [13:30 MEZ] Eine lange und eine kurze Lichtkurve von 2012 DA14, der nach den Radarbeobachtungen eine Rotationsperiode von etwas mehr als 8 Stunden hat. [14:05 MEZ] Wobei auch 9.5 Stunden noch zu den Radar-Daten passen würde. [14:45 MEZ. NACHTRAG: Das JPL bleibt bei etwas über 8 Stunden]
Die Europäische Südsternwarte schlägt alle an Produktivität ihrer Teleskope, hat sich die ESO gerade wieder selbst bestätigt: Über 870 referierte Papers sind 2012 erschienen, 70% davon vom VLT (mit oder ohne dessen Interferometer). Verglichen mit Weltraumteleskopen liegt man mit Hubble Kopf and Kopf, und die konkurrierenden Keck-Teleskope liegen noch unter den beiden großen Röntgensatelliten. Das bibliometrische Effizienzkriterium ist allerdings nicht die Zahl der Papers sondern die Häufigkeit, mit der sie zitiert werden – dazu legt die ESO keine Zahlen vor. [23:55 MEZ am 19. Februar]
So sah das Goldstone-Radar den Asteroiden 2012 DA14
nach seiner größten Erdnähe in 120’000 km und mehr Abstand in der Nacht 15./16. Februar – 25 der insgesamt 72 Radarbilder mit 4 m Auflösung, aus denen (s.a. unten, „Auswertungen der Radarbeobachtung …“) eine Größe der langen Achse von 40 m bestimmt werden kann. Zugabe: aktuelle Kometen-Bilder aus Argentinien – und Lemmon im Detail heute. [20:25 MEZ] In diesem Amateurvideo des Asteroiden ist er übrigens reichlich schlapp – dafür aber ein Meteor mit vom Winde verwehtem Persistent Train um so prächtiger. [21:00 MEZ] Noch ein schönes Video vom „Aufgang“ von 2012 DA14 in der Schweiz, ein 160-MB-Film – und der Wahnwitz um eins der russischen Boliden-Videos, das wegen Geplärre aus dem Autoradio(!) in Deutschland nicht gesehen werden soll … [21:15 MEZ] Warum es keine coolen Nahaufnahmen von 2012 DA14 gibt. [22:25 MEZ] Nochmal ’ne Videosammlung zum Asteroiden und ein UCSB Release zur möglichen Zerstörung kleiner Asteroiden per Laser – die einen Tag vor dem Russen-Airburst heraus kam … [23:35 MEZ. NACHTRAG: Nachgedanken zu diesem und Asteroiden an sich, plus politische Effekte]
Deswegen konnte der russische Impaktor vorher nicht entdeckt werden: Keines der Himmelsüberwachungs-Teleskope hat eine Grenzgröße besser als 24 mag., die der Körper erst zwei Stunden vor dem Airburst erreichte – und da er aus der Richtung der Sonne kam (im Gegensatz zu ersten Berichten flog er von Osten heran), war er für Teleskope sowieso unsichtbar. Das hätte wohl auch für das nun finanzierte Asteroid Terrestrial-Impact Last Alert System (ATLAS) gegolten. Zwei neue FAQs von ESA und B612 (keine neuen Erkenntnisse) und ein US-Cartoon. [15:25 MEZ] Russische Meteoriten-Sucher – und wie man das Ding abwehren hätte können … [17:20 MEZ] Zu internationalen Maßnahmen wurde jetzt für morgen eine PK der UN angekündigt [NACHTRAG: die irgendwo hier gestreamt werden soll]; von deren laufender Konferenz gibt’s hier Dokumente zuhauf. Auch die Lage vor Ort (weitere Bilder), Trubel um die Meteoriten hier, hier, hier und hier – und der gesamte Film „Meteor“ von 1979, wem’s noch nicht reicht … [19:55 MEZ]
Fünftes International Dark Sky Reserve in Wales etabliert
Im neuen Brecon Beacons IDSR leben auf 1400 Quadratkilometern 30-mal so viele Schafe wie Menschen – aber zu den 33’000 letzteren haben eine Million weitere eine nicht zu lange Anreise. Der Brecon Beacons National Park hatte viel in himmelsfreunlichere Beleuchtung invenstiert, was ihm den „Silber“-Status einbrachte: Den haben auch das einzige andere IDSR Europas, ebenfalls im UK, und eins in Kanada; Gold gab’s nur für Namibia und Neuseeland. [15:20 MEZ. NACHTRÄGE: Artikel dazu hier und später hier – und der Death Valley NP ist der 11. Int’l Dark Sky Park geworden, zugleich der größte mit „Gold“-Status]
17 Stationen des CTBTO’s International Monitoring System registrierten den russischen Airburst am 15. Februar, selbst 15’000 km entfernt in der Antarktis: Es war der stärkste in der Geschichte dieses Infraschall-Überwachungs-Netzwerks für geheime Nukleartests. Es war keine isolierte Explosion sondern eine bewegte Quelle, die die unhörbaren Schallwellen absonderte, sondern ein überschallschnelles Brennen: Die Signatur unterscheidet sich stark von irdischen Explosionen. Auch dubiose Berichte über seltsame Effekte der Druckwelle, der Wert der Meteoriten, die Natur des Impaktors und noch mehr Gedanken über Konsequenzen hier, hier und hier. [22:15 MEZ. NACHTRAG: Dito in Russland]
Vermutlich nicht das beste Video der Jupiter-Bedeckung durch den Mond heute in Australien, aber das erste und immer noch einzige, das auf YouTube aufgetaucht ist. Dafür gibt’s tolle Fotos hier und hier. [22:10 MEZ. NACHTRÄGE: mehr Impressionen, auch hier – und ein arg prozessiertes Bild, das eher wie ein Gemälde aussieht]
Weiterer Verlauf des 24. Sonnenzyklus herzlich unklar …
So – oben – sehen die Sonnenflecken-Zahlen des aktuellen Zyklus aus: insgesamt (schwarz, geglättet blau) und für die Nord- und Südhalbkugel (rot bzw. grün, geglättet hellblau bzw. lila) – vor allem die Nordhemisphäre scheint ihr Maximum schon ziemlich deutlich „hinter sich“ zu haben, wobei man streiten kann, ob dies vielleicht nur ein Artefakt durch sehr hohe Aktivität Ende 2011 ist.
Die Prognosen für den weiteren Verlauf gehen jetzt jedenfalls weit auseinander und hängen stark von der verwendeten Methodik ab – Anklicken liefert jeweils die aktuellen Grafiken. Bei der NASA (oben) geht man weiter von einem Maximum im „Herbst 2013“ aus, mit einer mittleren Fleckenzahl von 69. Für den Solar Terrestrial Activity Report (Mitte) geht es dagegen schon länger bergab. Und das Solar Influences Data Analysis Center (unten; in Gelb zittern die täglichen Werte) kann sich überhaupt nicht entscheiden … [11:45 MEZ]
Das Herbig-Haro-Objekt Nr. 151 auf einem alten WFPC2-Bild des HST, das heute die ESA im Rahmen einer ‚Suchaktion‘ aus dem Archiv gekramt hat – der Jungstern HL Tau sorgt hier für den Jet. Andere Pretty Pictures heute morgen: die Kometen PANNSTARS und Lemmon und etwas Aurora– und Airglow-Leuchten, alles auf einer Aufnahme, sowie der Plasmaschweif von Lemmon in mehr Detail. [10:15 MEZ]
Nach zwei Jahren kommt das erste Paper von AMS-02
Nur keine vorläufigen Resultate in die Welt setzen, war immer die oberste Maxime des Chefs des 2011 auf der ISS installierten Teilchendetektors AMS-02 gewesen – aber jetzt hat Sam Ting verlauten lassen, dass es in wenigen Wochen ein erstes Paper über die Messungen des Alpha Magnetic Spectrometer – das inzwischen 25 Milliarden Teilchen registriert hat – geben soll. Und zwar zum Elektronen/Positronen-Verhältnis von 0.5 bis 350 GeV, auch in räumlicher Abhängigkeit, was etwas über den Zerfall Dunkler Materie verraten könnte. [10:05 MEZ. NACHTRÄGE: noch ein – enttäuschter – und noch ein, noch ein und noch ein Artikel. Und noch mehr]
Erste russische Meteoriten da: gewöhnliche Chondriten
Eine spektakuläre Feuerkugel vor 10 Tagen („Eine Feuerkugel über Kalifornien ungefähr -20. Größe“) ging nach einer ersten Auswertung auf den Frontalzusammenstoß der Erde mit einem vielleicht 1 m großen Kometenkern zurück: Nur so sei die enorme Eintrittsgeschwindigkeit von 72±6 km/s zu erklären, die sich aus Daten eines Video-Kamera-Netzes ergibt. Bereits in 146 km Höhe hatte der Meteor zu leuchten begonnen, ein Rekord für diese Kameras, und den Boden hat sicher nichts erreicht.
Die „schnellsten“ Meteoriten, die je eingesammelt wurden, waren dagegen 77 Bruchstücke, die eine andere Feuerkugel über Kalifornien im April 2012 hatte fallen lassen und die dank der Auswertung von Wetterradar sehr schnell eingesammelt wurden (bisher 943 Gramm): Ein 2 bis 4 m großer Asteroid aus dem Hauptgürtel – vielleicht aus der Eulalia-Familie – war mit 28.6 km/s in die Atmosphäre eingetreten, strahlte in ca. 55 km am hellsten und explodierte in 48 km Höhe mit einer Äquivalentenergie von grob 4 kt TNT. Die Meteoriten identifizieren ihn als kohligen Chondriten des Typs CM, aber mit einer sehr diversen Mineralogie, die auf eine komplexe Vorgeschichte hinweist (Jenniskens & al., Science338 [21.12.2012] 1583-7; Ames = SETI Inst., AMNH, UC Davis Releases, CT-Scan-Video, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier).
Immer noch Partikel in der Bahn von P/2010 A2 (LINEAR)
zeigt diese Keck-Aufnahme dieses „Aktiven Asteroiden“ im Roten vom 14. Oktober 2012, 3 1/2 Jahre nach der plötzlichen Staubfreisetzung von seiner Oberfläche (siehe ISAN 122-7) – was auch immer deren Mechanismus war; die Deutungen reichen von einer Asteroidenkollision über einen von seiner eigenen Rotation zerrissenen Asteroiden bis zu einem aktiv gewordenen „Hauptgürtelkometen“. Der Strahlungsdruck der Sonne hat nur noch die größten Teilchen > 3 mm zurück gelassen, aus denen sich die freigesetzte Masse auf 500’000 Tonnen abschätzen lässt, ~1/10 des Körpers („n“) selbst. Nennenswert zum Zodiakalstaub tragen dergleichen Ereignisse nicht bei.
Warum Kometen in der Sonnenkorona im EUV leuchten – erst war es der Komet C/2011 N3 (SOHO; siehe ISAN 155-7), dann C/2011 W3 (Lovejoy) gewesen, die der Satellit SDO überraschenderweise in extremer Sonnennähe im Extremen UV leuchten sah – scheint inzwischen verstanden zu sein: Die Sonnenhitze lässt rasant Moleküle sublimieren, die dann von der Strahlung gleich photodissoziiert und ionisiert werden. Vor allem Sauerstoff- und Eisenatome sorgen dann für die intensive Emission, die sich sogar gegen die Sonnenkorona durchsetzen kann, wo diese Linien normalerweise nicht vorkommen.
Opportunity hat ihr zehntes Jahr auf dem Mars begonnen
(denn die Landung – siehe Artikel 830 – war vor 9 Jahren gewesen): Der unverwüstliche Rover ist inzwischen 35.5 km weit gekommen und immer noch in guter Gesundheit, auch wenn die Garantie schon 2004 abgelaufen war … Derzeit beschäftigt sich Opportunity mit Aufschlüssen am Rande des 22-km-Kraters Endeavour, die aus einer feuchteren Epoche stammen könnten, mit weniger saurem Wasser als bei den bisherigen Entdeckungen des Rovers.
Curiositys erster nächtlicher Einsatz der Armkamera MAHLI ist am 22. Januar absolviert worden: Nur beleuchtet von Rover-eigenen LED-Lampen lässt sich gezielt Mineralogie betreiben, indem von Weißlicht auf UV umgeschaltet wird. Unterdessen mehren sich nach der Analyse von Aufnahmen des MRO die Indizien, dass der Ziel-Berg Curiositys Aeolis Mons nur ein Riesenhaufen im Gale-Krater angewehten Staubes ist und nicht etwa die erhofften Sedimente eines ehemaligen Sees – vielleicht ist das Gesamtbild aber auch komplizierter (Science 21.12.2012 S. 1522).
Einstieg der NASA bei Euclid-Mission der ESA perfekt
Erkenntnisse über die erste Stufe von Nordkoreas Unha 3
dank ihrer Bergung durch Südkorea nach dem Satellitenstart im Dezember sind publik geworden: Danach hat sie vier Vernier-Düsen zur Stabilisierung des Fluges, und es konnten einzelne Elektronik-Teile als kommerzielle Produkte aus dem Ausland identifiziert werden – aber ob Nordkorea insgesamt nennenswerte Hilfe aus dem Ausland hatte, ist weiter unklar (weitere Meldungen, Bilder und Diskussionen hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier). Südkorea hat derweil seinen nächsten Startversuch für den 30. Januar angesetzt.
Ein winziger Ausschnitt aus der Großen Magellanschen Wolke, genauer gesagt ihrem Sternentstehungsgebiet LHA 120-N 11 neben NGC 1769 (links), aus Sicht des Hubble Space Telescope: Die Bilddaten entstanden im Rahmen eines wissenschaftlichen Programms und wurden nun im Rahmen der „Hidden Treasures“-Aktion ‚geborgen‘. [22:40 MEZ am 23. Januar – Ende]
Schon wieder eine Feuerkugel mit ca. -20m über den USA
Staubwolken im Orion im sichtbaren und Nah-IR-Licht und Sub-mm-Bereich in einem wilden Mix aus der Digital Sky Survey (440 bis 800 nm) und Daten des Atacama Pathfinder Experiments (APEX; 870 µm), das die orange eingefärbten Schwaden beisteuert, wo im Optischen wenig zu sehen ist – wo’s lang geht, möge dieses Zoom-Video klarer machen. [20:10 MEZ]
Neues Mosaiksteinchen in Sachen Heizung der Korona
Die Bilder der Sonnenkorona mit 0.2″ Auflösung des Hi-C-Raketenflugs vom letzten Juli sind jetzt ausgewertet: Sie stützen offenbar die Vermutung, dass das ‚Abwickeln‘ magnetischer „Verflechtungen“ und ihre Rekonnektion die besonders heißen Zonen der Sonnenkorona erzeugen (während für die Normalkorona eher Wellenphänomene verantwortlich seien). Während der 5 Minuten langen Beobachtungen mit Hi-C konnte zweimal beobachtet werden, wie in entsprechenden Zonen genügend Energie für ihre Heizung dissipiert wurde. Dass dies der generelle Prozess in der aktiven Korona ist, konnte in der Kürze der Zeit allerdings nicht bewiesen werden: Wie gerade auf einer noch laufenden NASA-Telecon erzählt wurde, wäre ein HiC-artiges Teleskop auf einem Satelliten wünschenswert … [19:35 MEZ. NACHTRAG: Press Releases auch von UCLan, LockMart und NASA]
Eine Riesen-Protuberanz hängt gerade am Südrand der Sonne, hier vom SDO bei 30 nm Wellenlänge vor 20 Minuten aufgenommen – und so sah es 75 Minuten früher aus. [5:05 MEZ] Und noch ein Bild. [5:30 MEZ] Und hier die Protuberanz in Bewegung, Show schon vorbei. [6:40 MEZ]
ExoMars-Vertrag zwischen ESA & Russland ausgehandelt!
Einen Press Release war’s der ESA bisher nicht wert, aber RIA Novosti, Voice of Russia und Xinhua melden übereinstimmend, dass die Chefs von ESA und Roskosmos, Dordain und Popovkin, gestern den Vertragstext über die gemeinsamen ExoMars-Missionen 2016 und 2018 fertig gestellt haben. Unterzeichnet werden soll das Abkommen am 15. März in Paris, direkt nach seiner Absegnung durch den ESA-Rat. [4:10 MEZ]
Dieser Antarktis-Ballon hat den Langzeitrekord gebrochen! Bereits seit 45 Tagen – im Bild der Start am 9.12.2012 – ist der Super-TIGER im polaren Vortex unterwegs, und ein Ende der Mission zur Messung Kosmischer Strahlung ist noch nicht in Sicht. Der alte Rekord von 2004/5 hatte bei 42 Tagen gelegen (siehe Cosmic Mirror #287 Kurzmeldung), der Super-TIGER wird auch auf Blogger und Facebook dokumentiert. [1:45 MEZ. NACHTRAG: späterer Wallops Release. NACHTRAG 2: Am Ende blieb er 55 Tage oben, bis das He abgelassen wurde]
Das war „DSI“: viele wilde Ideen aber (noch) kein Geld
Hundert Minuten dauerte die erste Pressekonferenz [NACHTRÄGE: komplette Aufzeichnung und eine neue Version des Promo-Videos daraus; die alte wurde entfernt] der „Deep Space Industries„, und schon bald ahnte das Publikum: Im Gegensatz zu „Planetary Resources“ sind hier offenbar noch kaum nennenswerte Finanzen gesammelt worden, um die weitreichenden Pläne auch in die Tat um zu setzen. Wie es da gelingen soll, schon 2015 die ersten „Firefly“-Sonden (von denen gleich mehrere zusammen auf einer Rakete starten sollen) an Near Earth Asteroids vorbei fliegen zu lassen und bereits 2016 mit „Dragonfly“ (Grafik in der Mitte; man sieht eine Heritage aus der CubeSat-Welt) gar eine Sample Return Mission zu beginnen, steht wahrlich in den Sternen. Ein wahres Wort sprach der Chairman of the Board R. Tumlinson allerdings auf der PK: Während ihrer Dauer hätte so mancher auf dem Planeten mehr Zinsen auf sein Vermögen bekommen als ein „Firefly“ kosten würde – diese Leute müsste man halt nur irgendwie anlocken (und erste Investoren gibt es angeblich schon). Die ersten Einnahmen erhoffen sich die DSI (die einen Börsengang erwägen, wenn „Dragonfly“ beladen auf dem Rückweg ist) jedenfalls aus dem Verkauf von Asteroiden-Beobachtunges-Daten an die Regierung. Und wenn dann erst der Abbau von NEAs beginnt, sind den Gewinnen keine Grenzen gesetzt, wenn im Weltraum mit den gewonnenen Rohstoffen die tollsten Sachen gebaut – oder sie an andere Kunden im All verkauft – werden … [21:00 MEZ am 22. Januar. NACHTRÄGE: weitere PK-Berichte hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]
Ein Bugschock vor Betelgeuse im interstellaren Medium ist auf dieser Herschel-Aufnahme bei 70-160 µm zu sehen – und 9 Bogenminuten in Flugrichtung lauert offenbar eine interstellare Staubwand: Mit der wird der staubige Schock in etwa 5000 Jahren und der Stern 12’500 Jahre danach zusammenstoßen. Wenn dieser nicht bis dahin schon zur Supernova geworden ist. [18:45 MEZ]
Russen sind raus: Indien baut seinen Mond-Lander selber
Nachdem Russland sein mehrteiliges neues Mondprogramm erneut umstrukturiert hat, werden auch in Indien die Karten für Chandrayaan-2 neu gemischt: Den Lander wird man nun selber bauen, mit 2 Instrumenten auf einem von ihm rollenden Rover, während der Orbiter derer 5 tragen soll. Vor gut 5 Jahren war eigentlich beschlossen worden, dass Russlands den Lander für Chandrayaan-2 beisteuert, aber die Pleite mit Fobos-Grunt hat auf beiden Seiten zu einem Neubeginn geführt. Und der asiatische Wettlauf zur Mondoberfläche hat wieder drei Teilnehmer, mit China und seinem Rover Chang’e 3 als klarem Favoriten mit Start noch dieses Jahr. Russlands Luna-Glob 1 und Chandrayaan-2 sind derzeit beide für 2015 geplant. [18:25 MEZ]
Als Curiosity vor dem Weißen Haus vorfuhr … eine dramatische Perspektive von der Inaugurations-Parade (siehe ganz unten) – auf der leider der winkende POTUS durch einen Querbalken verdeckt und auch in voller Auflösung nicht klar zu identifizieren ist. Ob es wohl einen ‚Money Shot‘ von schräg unten mit deutlich erkennbarem Präsidenten und ebenso eindeutigen Curiosity-Details im Vordergrund gibt? Na ja, auf diesem anderen NASA-Bild ist Obama immerhin gut zu sehen, und er applaudiert dem Marsrover sogar. [1:40 MEZ. NACHTRAG: ein Video dazu]
Und die nächsten Asteroiden-Abbauer steigen in den Ring
Nur ein Dreivierteljahr nach dem Auftauchen von „Planetary Resources“ – die erstmal ein ganz kleines Weltraumteleskop bauen, im Video oben vorgestellt – hat für heute ein Mitbewerber im vermeintlich lukrativen Markt des Asteroiden-Bergbaus zu einer PK eingeladen: „The world’s first fleet of commercial asteroid-prospecting spacecraft will be announced at 10 a.m. Tuesday, Jan. 22, at the Santa Monica Museum of Flying by a new company“, tönen die „Deep Space Industries“. Die wollen bereits ihr Raumschiff – in einem Video – präsentieren sowie „a breakthrough process for manufacturing in space. Deep Space is pursuing an aggressive schedule and plans on prospecting, harvesting, and processing asteroids for use in space and to benefit Earth.“ Dem Ganzen soll man ab 19:00 MEZ auf diesem Kanal folgen können (vor Ort ist’s aber besser: „Coffee and doughnuts will be served“); Vorberichte gibt’s u.a. hier, hier und hier. [1:15 MEZ]
Die NASA zeigt Präsenz bei Obamas zweiter Inauguration während der Parade danach gestern Abend: Ein Modell von Curiosity (ganz oben in einem TV-Still vom Moment der Passage vor Obama und Biden) und eine Orionkapsel waren dabei, dazu bedeutendes Mars-Personal und 8 Astronauten. Die NASA war auch 1969 (ein Bild des Floats), 1973, 1977 (sehr bescheiden …) und 2009 (ganz am Ende) dabei gewesen; diesmal war die Teilnahme an der Parade nur eine von vielen Aktionen rund um die Inauguration, die auch eine kleine Starparty in Arlington umfassten. [0:25 MEZ]
Seit dem letzten großen Palaver in der Kometenszene über die zu erwartende Maximalhelligkeit von Komet C/2011 L4 (PANSTARRS) diesen März ist ein knappes Vierteljahr ins Land gegangen – und ein wirklich klares Bild formt sich weiterhin nicht. Inzwischen ist die Helligkeit auf 7.6 bis 8.0 mag. gestiegen, und einen netten Staubschweif hat der Komet auch schon – aber müsste er jetzt schon mehr bieten, um Mitte März eine imposante Erscheinung werden zu können? Oben drei Analysen der Helligkeit 2012/13, die alle auf unterschiedlicher Auswahl und Darstellung vorliegender Beobachtungen basieren: von diesem Blogger (Monatsmittelwerte), von Jakub Cerny (zwei Daten-Wolken) und von Nicolas Biver (zackige Linie, im Vergleich mit anderen bekannten Kometen). Aufgetragen ist immer dasselbe: die beobachtete Helligkeit minus 5-mal dem 10-er-Logarithmus der Entfernung von der Erde in au gegen den Logarithmus der Kometenentfernung von der Sonne. Gemäß der ‚klassischen‘ Helligkeitsformel müsste sich eine Gerade ergeben – und in der Analyse dieses Bloggers ganz oben ist das für die Gesamtheit der gemittelten Beobachtungen auch ganz gut der Fall (man muss sich bei den 2012-er Mittelwerten noch Fehlerbalken von bis zu 1 mag. dazu denken); die aktuelle Helligkeit fällt allenfalls leicht unter die Trendlinie zurück.
Bei Cerny ist dagegen eine dramatische und bei Biver eine allmähliche Abflachung der Helligkeitsentwicklung zu erkennen, wobei natürlich alle dasselbe Problem haben, das es zwischen Oktober 2012 und Januar 2013 wegen der Sonnennähe PANSTARRS‘ am Himmel keine (brauchbaren) visuellen Helligkeitsbeobachtungen gab. Während der Komet nach der Trendlinie dieses Bloggers – die auch ein australischer Beobachter teilt, auf der Basis seiner eigenen Schätzungen – zur Zeit seines Perihels ein Helligkeitsmaximum um 1.8 mag. erreichen sollte (weniger als die 0.5 mag. oder so, die letztes Jahr zuweilen erhofft wurden, aber immer noch heller als z.B. Halley 1986 je wurde), tippen die anderen Auswerter nur noch auf maximale 3 mag. (und damit einen schlappen Schweif). Was wiederum z.B. hier, hier oder hier schon zum ersten Abgesang auf PANSTARRS geführt hat. Wenig Sinn macht es jedenfalls, nur aus den jüngsten Werten eine Regression zu berechnen, wonach die Helligkeit ab jetzt praktisch stagnieren müsste … Mittlerweise wandert übrigens C/2012 F6 (Lemmon) durch’s Kreuz des Südens (und wird womöglich noch 3. Größe erreichen), während C/2012 S1 (ISON) neuerdings wie ein Asteroid aussieht, was immer das nun wieder heißt …
Eine spektakuläre Feuerkugel gestern über Japan ist von zahlreichen Videokameras erwischt worden: Einige der Clips gehören zu den detailreichsten und spektakulärsten eines Boliden seit einiger Zeit.
Haben wir Draconiden-Staub in einem irdischen Labor?
Nach dem angeblichen kurzen & heftigen Ausbruch der Draconiden 2012 (siehe ISAN 173-2) waren NASA-Flugzeuge in der Stratosphäre unterwegs, um möglicherweise dort noch herum schwebende Kometen-Staub-Teilchen einzusammeln: Ihre ungewöhnlich geringe Eindring-Geschwindigkeit bei diesem Meteorschauer von nur 23 km/s hilft sehr bei ihrem Überleben. Die Teilchenfänger werden derzeilt geerntet und erste Untersuchungen durchgeführt (Item 12): Qualifizierte Staubforscher können von der NASA Proben anfordern.
Noch gibt es nur einen Tweet bzw. das knappe Posting eines (bekannten) Asteroidenforschers: Danach wurde an einer aufgrund von Radardaten berechnten Stelle in Kalifornien ein Meteorit des Chondriten-Typs CM gefunden, der somit der gewaltigen Feuerkugel vom 22. April zugeschrieben werden können dürfte. Diese – oben eine der berühmten Aufnahmen von Lisa Warren, courtesy of JPL; hier noch ein TV-Bericht und -Rumgealbere – ging auf ein Asteroidchen von der Größe eines Vans zurück, der etwa 70 Tonnen Masse hatte und (wie berichtet) mit einem Airburst eines Energieäquivalents von 5000 Tonnen TNT endete, wie er (auch schon hier berechnet) ungefähr einmal pro Jahr irgendwo über der Erde geschieht. (Obacht: Das amerikanische „minivan“ entspricht dem deutschen „Van“ oder „Großlimousine“, während der deutsche „Minivan“ ein amerikanischer „subcompact“ und erheblich kleiner wäre …) NACHTRAG: und nun die ersten Bilder von mehreren kleinen Meteoriten! NACHTRAG 2: Jenniskens hat auch einen gefunden. NACHTRAG 3: und ein weiterer Fund – es gibt auch eine Darstellung mehrerer Funde, die aber nicht alle schon bekannten umfasst.
Dieses schöne Exemplar einer kosmischen Feuerkugel wurde am Abend des 20. April in Südost-Brasilien vielfach beobachtet: Zwei weitere – nicht so schöne – Videoclips sind hier verlinkt. Zuerst gab es wegen der geringen Winkelgeschwindigkeit am Himmel die Frage, ob dies nicht eher ein Satelliten-Reentry sein könnte, aber dafür scheint die Geschwindigkeit wieder zu hoch, und es gibt auch keinen passenden Kandidaten. NACHTRAG: In diesem Blogbericht sind alle bekannten Sichtungen in eine Karte eingezeichnet. NACHTRAG 2: Zu diesem Boliden tauchte am 25. April die überraschende Behauptung auf, es sei doch ein Reentry gewesen. Eine Falschmeldung, wie der niederländische Satelliten- und Reentry-Spezialist Marco Langbroek gegenüber diesem Blog erklärt: „It was definitely NOT this Centaur r/b, for two reasons.
One is that the Centaur r/b decayed at 01:23±1 minute according to USSTRATCOM, near 18N 161 E. Not only is that nowhere near Brazil in location, but also 0.75 days earlier than the fireball. Second: the orbital plane of this object did not pass over Brazil around the fireball time, but well north (over central Mexico & Caribean) instead. Even if pieces were still in orbit around the time of the fireball, these would not have reentered over Brazil. So no chance this was that Centaur rocket. Looking at the video’s, to me it looks like a very slow, grazing meteor (and given the visible fragmentation, a potential meteorite fall).“ NACHTRAG 3: Ein anderer Spezialist sieht’s genau so wie Langbroek – und in Folge des ‚Eingreifens‘ dieses Bloggers ist der falsche Artikel inzwischen mit einer Korrektur versehen worden. Ordnung im Kosmos wieder hergestellt.
RT @jeff_foust: Most of the images the camera on Juno took during its most recent Jupiter flyby were unusable because of an anomalous tempe… From 5 hours ago
RT @SpaceToday1: Belos registros do Cometa C/2022 E3 ZTF fritos pelo grande Miguel Claro, semana passada uma CME atingiu o cometa quebrand… From 17 hours ago
RT @NASA_SLS: Following an initial assessment and review that determined the SLS rocket met or exceeded all performance expectations during… From 17 hours ago
RT @planet4589: Here is a cleaner version showing the two sats to scale at the upper limit separation of 50 metres - still very scary, and… From 18 hours ago
RT @AdrianJannetta: Looking east about halfway up the sky at 11.30pm from my back garden. The comet shows up easily on camera near the sta… From 19 hours ago
RT @LeoLabs_Space: Too close for comfort... 😳
Two large, defunct objects in #LEO narrowly missed each other this morning — an SL-8 rocket… From 23 hours ago
Comet 96P/#Machholz arrives at perihelion on 2023 January 31 and will appear in the SOHO LASCO C3 imager on January… twitter.com/i/web/status/1… From 1 day ago