Gegen 18:30 MESZ sind heute die ersten Navcam-Bilder eingetroffen, die die ersten Meter Fahrspuren des Marsrovers – der nun wirklich einer geworden ist – zeigen! NACHTRAG: Die Spuren in 3D [NACH-NACHTRAG: mehr hier und hier] mit einem Stück Aeolis Mons, der Rover ist zufrieden – und ein Interview zur Fahrplanung.
NACHTRAG 2: Willkommen in „Bradbury Landing“ – so wurde auf der Pressekonferenz am Abend (MESZ) des 22. August die unmittelbare Landestelle, begrenzt von den ersten Reifenspuren, in Aeolis Palus getauft, zu Ehren des im Juni verstorbenen SF-Autors und Marsfans Ray Bradbury, der heute 92 geworden wäre. Curiosity war zunächst 4.5 m geradeaus gefahren, hatte sich auf der Stelle um 120° gedreht und war dann 2.5 m rückwärts gerollt, so dass der Rover jetzt 6 m von der Landestelle entfernt ist – wo, wie man nun weiß, ein Rad auf einem 9-cm-Stein stand. Die Fahrt verlief „perfectly nominal“ – besser geht in der Raumfahrt nicht.
Morgen (23.8.) beginnt eine mehrtägige „Intermission“, bei der das Labor SAM die Marsatmosphäre analysiert und die Mastcam spezielle Abbildungs-Experimente durchführt. Dann werden ein paar Tage lang die Erosionsmarken (scour marks) durch die Skycrane-Düsen untersucht bevor die Fahrt gen Glenelg beginnt. Sobald aufschaufelbarer Boden entdeckt wird, pausiert Curiosity einige Wochen, um mit dem Material zu experimentieren; der Gesteinsbohrer dürfte aber zuerst in Glenelg zum Einsatz kommen. Und dann geht es mehrere Monate lang – mit nur noch kurzen Zwischenstopps – Richtung Aeolis Mons.
NACHTRAG 3: Ebenfalls von der Pressekonferenz das erste Laser-Spektrum der ChemCam, vom Stein Coronation – ein typischer Basalt, wie ihn auch andere Marslander schon zuhauf gesehen hatten. Dito mehrere weitere Steine, die in einer der Erosionsmarken, „Goulburn“, unter Beschuss genommen wurden: Solange die 100-mm-Optik der Mastcam noch nicht eingesetzt wurde, liefert das ChemCam-Teleskop (Remote Micro-Imager) die schärfsten Bilder aller Kameras.
Auf den Plasmaspektren der diversen Steine fiel bisher lediglich zu viel Magnesium auf, das sich auch auf den Kalibrations-Targets befand: Das stammt wohl von Marsstaub. Und eine Sauerstofflinie von Coronation ist so stark, dass sie im Spektrum gesättigt war: ein Zeichen für das tolle Signal-zu-Rausch-Verhältnis. 8 der 10 Instrumente auf Curiosity sind inzwischen weitgehend oder komplett ausgecheckt (so werden Kameras schon für konkrete Messungen eingesetzt): Nur die beiden Chemielabors müssen noch ran.
NACHTRAG 4: Stimmung!!! Kurze Szenen aus dem Curiosity-Kontrollraum, als der Erfolg der ersten Fahrt klar wird. [NACH-NACHTRAG: eine ungewöhnliche Projektion des Panoramas.] Und CollectSpace über Morsezeichen im Marsstaub, die die Rover-Räder hinterlassen. Und die Spuren in 3D – fast wie da gewesen … NACHTRAG 5: Am 23.8. sind die noch fehlenden Mastcam-Bilder des Aeolis Mons eingetroffen (hier vom höchsten Punkt aus Curiosity-Sicht) – fröhliches Stitchen der kontrastarmen Frames! NACHTRAG 6: Das ist nicht leicht, wie man auch hier sieht – dies hier ist das beste Komplett-Panorama aus Mastcam-Farbbildern bisher … und schon wieder ein neues MARDI-Video, diesmal von der NASA und mit dem O-Ton synchronisiert.
NACHTRAG 7: eine Nature-Mini-Doku (3 Minuten) über die ersten zwei Wochen nach der Landung. Auch ein LANL Release zu den ersten Schüssen des ChemCam-Lasers und Artikel über <a href=die vielen Kameras von Curiosity, zwei beteiligte Firmen, die MSL-Rollen von Armeniern (!) und der Isle of Man (!!), Curiosity als Twitter-Star – und ein Lokal-TV-Bericht über den EDL-Chef Adam Steltzner. Und seinen Onkel.