sorgen mal wieder für Aufsehen, auch wenn beide frisch entdeckten Himmelskörper nur klein sind, die Erde weit verfehlen und am Himmel sehr schwach bleiben werden. 2014 DX110 steht derzeit mit 15. Größe in der Giraffe und damit über 60° hoch am deutschen Himmel: Wenn um Mitternacht der Mond untergeht, wird er noch 30° hoch (in der Cassiopeia) stehen, aber schon auf 16.5 mag. gefallen. Die größte Erdnähe des etwa 30 m großen Brocken ist gegen 22:00 MEZ mit etwa 340’000 km: ein Bild, noch eins, eine Menge Fotometrie, aus der sich diese Lichtkurve und diese Perioden ergeben, warum es keine Radar-Beobachtungen gibt, eine Live-Sendung jetzt und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. [NACHTRÄGE: Aufzeichnungen der Webcasts vom Virtual Telescope Project (Asteroid ab 10:20) und Slooh (Asteroid von 13:15; Screenshot).]
2014 EC wurde erst heute entdeckt, der Bahnbogen ist entsprechend winzig und die Ungenauigkeit der Bahn groß – trotzdem hat man ihn sogleich auf die Risk-Liste gesetzt, was man hinterfragen kann (mehr). In der kommenden Nacht sollte 2014 EC im Leo mit 18. bis 17. Größe im Leo bis zu 50° hoch steigen, die Erdnähe morgen Abend gegen 22:30 MEZ in 60’000 km und mit 13.-14. Größe bleibt leider unbeobachtbar, da er dann durch Vel, Car, Vol, Hyi und Hor zieht (in den Stunden davor kommt er mit ähnlicher Helligkeit keine 10° über den Horizont): eine weitere geplante Live-Sendung und ein Artikel [NACHTRÄGE: eine späte NASA-Notiz und ein weiterer Artikel; der Webcast war clouded out] – und gleich noch ein dritter erdnaher Asteroid, der in der kommenden Nacht nahe kommt [NACHTRAG: Der heißt jetzt 2014 EF, auch ein Artikel].
A brief trip to Stockholm May 26 to 30, 2013, for a Workshop for Science Writers on Astrophysics and Cosmology – mit vielen Luftbildern, darunter beim Rückflug ein überraschender Blick auf das Horizont-Observatorium der Halde Hoheward beim Landeanflug auf Düsseldorf.
Vor exakt einem halben Jahr wurde von den Amateurastronomen an der spanischen Sternwarte La Sagra ein erdnaher Asteroid entdeckt, der in fast genau einem halben Jahr nahe an der Erde vorbei fliegen wird: Das hatte damals für das übliche Durcheinander gesorgt („Mal wieder sinnlosen Asteroiden-Alarm …“) und schließlich Klarstellungen von der NASA, dem Minor Planet Center und der ESA. Passend zur „Halbzeit“ zwischen der Entdeckung und dem Erdbesuch – und angeregt durch eine gestrige Anfrage an die Astronomische Gesellschaft, die über das Planetarium Bochum an diesen Blogger weiter geleitet wurde – hier mal die Fakten anhand der besten verfügbaren Bahnrechnung, basierend auf 188 Positionsmessungen über 79 Tage bis diesen Mai und durchgespielt mit dem HORIZONS-Ephemeriden-Rechner des Jet Propulsion Lab.
Die größte geozentrische Annäherung des Asteroiden ist demnach – wie auch schon vor 1/2 Jahr berechnet – am 15. Februar 2013 zu erwarten, und zwar um 19:25 UTC und in 0.0002338 AU Abstand, also 34’975 km vom Erdzentrum oder rund 28’600 km über der Erdoberfläche. Dabei erreicht der rund 45 Meter große Asteroid stolze 7.6 mag. (und 0.3 Bogensekunden Winkeldurchmesser) und ist von 17:37 bis 22:13 UTC heller als 10.0 mag. Die größte Annäherung an Bochum folgt um 19:41 UTC = 20:41 MEZ mit 0.0002380 AU oder 35’607 km, wobei der Lichtpunkt am Himmel 7.7 mag. erreicht. Der Grund für die erhebliche Differenz von 7000 km zum globalen Minimalabstand zum Erdboden ist schlicht, dass 2012 DA14 in diesem Moment unter dem Bochumer Horizont steht (und die gedachte Sichtlinie schräg durch die Erde hindurch ginge) – aber das bleibt nicht lange so!
Die Sichtbedingungen für Deutschland sind nämlich erstaunlich gut: Abermals für Bochum berechnet geht der Asteroid gegen 20:50 MEZ auf und steht um 21:30 MEZ schon 27° hoch, wenn die Helligkeit erst auf 8.0 mag. gefallen ist und der Abstand gerade mal auf 41’000 km gestiegen, etwa 1/10 der Monddistanz. Mit einem guten Feldstecher und dunklem Himmel – der zu 30% beleuchtete zunehmende Mond steht noch über dem Horizont, aber 130° weit weg – müsste 2012 DA14 eigentlich zu erspähen sein, der gerade vom Haar der Berenike in die Jagdhunde wechselt. Um 22:20 MEZ, mit einer Helligkeit von 9.0 mag. und einer Distanz von ~58’000 km, steht der Asteroid dann schon 46° hoch und um 23:20 MEZ – 10.0 mag. hell und genau 0.0005 AU oder ~75’000 km entfernt – 57° hoch im Drachen. Ende der Show! Minimalste Impakt-Chancen, keine größer als 1:23’000, sind nach JPL-Analysen erst ab 2026 noch nicht ausgeschlossen: ein unbedeutender Fall unter vielen.
Letzte Impressionen vom Asteroiden-Vorbeiflug: diesmal mit den Augen des Satelliten Swift, der natürlich keine Röntgenstrahlung sah, dafür aber UV-Fotometrie lieferte. Auch ein Video aus Deutschland von letzter Nacht und mehr, mehr und noch mehr Bewegtes – was sonst noch alles eintrifft, wird ggf. bei Twitter und auf jeden Fall später bei Cosmos 4 U verlinkt sein. Und die im Orbit gestrandete Fobos-Grunt-Mission, deren Schicksal die Asteroiden-Story arg in den Hintergrund drückte? Die weigert sich, mit der Erde zu sprechen, und die Hoffnungen schwinden von Tag zu Tag, wie man in epischer Breite, in einer Zusammenfassung und sehr kompakt nachlesen kann … [23:55 MEZ am 10. November – Ende]
Herschels Beobachtungen des Asteroiden sind im Kasten
Aber bis sie auch auf den irdischen Bildschirmen erscheinen, das dauert noch was: Projekt-Tweets eins, zwei und drei. Unter anderem geht es um eine unabhängige Durchmesserbestimmung – durchaus interessant, da die Keck-Beobachtungen mit AO (auch hier und hier erwähnt) einen kleineren Wert als die Radardaten zu liefern scheinen. Weiterhin noch Bilder und Videos aus der vergangenen Nacht hier (Einzelbilder), hier und hier und aus der vorangegangen Nacht hier, hier, hier, hier und hier – und ein Gedicht im Angesicht des Asteroiden … [19:10 MEZ]
Ein Video aus der Nacht der Erdnähe, entstanden auf Hawaii – und aus der jetzigen Nacht eine Bildmontage und ein Filmchen. Noch aus der vorigen Nacht dieser und dieser Film, ein paar Bilder, ein US-TV-Clip, Zusammenfassungen erster Erkenntnisse von Sky & Tel. und Cosmic Log – und ein Besuch in Goldstone bei der großen DSN/Radar-Antenne. [4:05 MEZ]
Was Radioastronomen alles über 2005 YU55 gelernt haben
in den vergangenen Stunden, hat gerade eine ‚Tania‘ vom NRAO atemlos gezwitschert: Danach berichtet Michael Busch, ein NRAO Jansky Fellow, dass das Green Bank Telescope „got temps 10 cms down into surface – we saw day/night changes w/EVLA, we got temps 1 meter into surface – we saw seasonal heat. […] Great data from all stations. It will take several months, however, to get asteroid’s true shape. […] Th/Fri/Sat VLBA begins radar speckle obs. We’ll learn how Earth affected #yu55’s spin and then calc. the orbit well past 2075. […] We needed GBT during close approach, cuz radar took only 3s roundtrip, but Arecibo needs 7s to shift between send/receive. It’s heading back out towards Mars, now, but ’scopes will keep obs through early next week. […] GBT back on #yu55 tonight, VLBA starts tomorrow.“ 2005 YU55 dürfte wohl einer der am besten untersuchten Asteroiden werden, der nicht von einer Raumsonde besucht wurde. [20:15 MEZ am 9. November]
Da saust der Asteroid über den Himmel, in der Nacht der größten Erdnähe, die viele Amateurastronomen für Bilder und Videosequenzen nutzen konnten: weitere Beispiele hier, hier, hier, hier, hier und hier und Sammlungen auch hier, hier und hier. Gerade ist es in Europa wieder Nacht geworden: 2005 YU steht nun höher als vor 24 Stunden, ist aber schwächer und der Mond stört erheblich (siehe Zeitplan unten). Die Fobos-Grunt-Krise ist derweil gerade hier umfassend aufgerollt worden: Noch besteht Hoffnung, in ein paar Stunden wieder die Kontrolle zu erlangen und doch noch gen Mars aufzubrechen … [18:00 MEZ]
So sah Keck den Asteroiden mit Adaptiver Optik! Dies ist freilich nur ein Rohbild, aus dem in den nächsten Tagen noch einiges heraus gekitzelt werden dürfte. Monde von 2005 YU55 wurden – auf Anhieb – auch keine entdeckt. [15:55 MEZ]
Ein Bild der „NellieCam“ in Oakland von vor 5 Minuten – und inzwischen ist auch Weiteres über die Keck-Pläne bekannt geworden: U.a. soll die Suche nach Monden von 2005 YU55 live übertragen werden. In Sachen Fobos-Grunt gibt es inzwischen auch offizielle Stellungnahmen: Danach hat keine der beiden Triebwerkszündungen in der Parkbahn stattgefunden – und nun wird nach dem Fehler gesucht, der ebenso in der Soft- wie der Hardware liegen könnte. Drei Tage habe man Zeit, um die Mission zu retten, heißt es noch in diversen russischsprachigen Agenturmeldungen, die der Blogger per Google Translate durchsah. [4:45 MEZ]
Jetzt laufen drei Webcasts mit dem Asteroiden gleichzeitig
Aber nur der vom Clay Center macht auf Anhieb Sinn, während ein neuerlicher bei SLOOH (jetzt aus Prescott, Arizona) möglicherweise zu lange pro Bild belichtet und der neue aus Oakland, Kalifornien erst recht nicht zu interpretieren ist. Ansonsten gibt es noch ein (mäßiges) Einzelbild und ein besseres von vor 10 Minuten, einen Erfolgsbericht einer Beobachtung mit Studenten und Artikel hier, hier, hier und hier. Und in Sachen Fobos-Grunt-Krise gibt es immer noch keine Klarheit: Angeblich – so eine anonyme Quelle aus dem Bodenstations-Wesen – ist die Marssonde in einen Safe Mode geraten und hat das erste von zwei Manövern in der Parkbahn verpasst. Damit wäre noch nicht alles verloren, aber die Lage scheint ziemlich ernst zu sein. [3:30 MEZ]
Die Radar-Astronomen rätseln über ihren kleinen Film
„The movie shows the small subset of images obtained at Goldstone on November 7 that have finished processing,“ sagt L. Brenner zu dem 6-„Bilder“-Clip (siehe gestern um 23:35 MEZ): „By animating a sequence of radar images, we can see more surface detail than is visible otherwise. The animation reveals a number of puzzling structures on the surface that we don’t yet understand. To date, we’ve seen less than one half of the surface, so we expect more surprises.“ Die Echos waren am 7. November zwischen 20:24 und 22:35 MEZ aufgefangen worden. Off Topic noch dies: Nach einem perfekten Start gestern um 21:16 MEZ ist möglicherweise ein Bahnmanöver von Fobos-Grunt in der Parkbahn um die Erde schief gegangen – und Amateurastronomen sind aufgerufen worden, nach der Marssonde zu suchen … [1:45 MEZ]
Und da entfernt er sich schon wieder von der Erde!
Vor 10 Minuten war die größte Annäherung – live übertragen vom Clay Center – von 2005 YU55 an die Erde, aber erst jetzt wird der Kleinplanet auch für optische Teleskope ein gutes Ziel: siehe den Zeitplan weiter unten. Die Live-Sendung aus Hawaii dürfte übrigens kaum vor 6:00 MEZ beginnen. [0:38 MEZ]
Ein exzellentes Live-Bild aus Massachussets liefert der 25-Zoll-Reflektor des Clay Center Observatory – Screencap von exakt Mitternacht MEZ anklicken! – mit einem ortsfesten Asteroiden, ein paar heißen Pixeln und dahinter her huschenden Sternen: Hier wird man wohl auch die größte Erdähe in knapp 25 Minuten mitnehmen können. Und noch mindestens ein weiterer Webcast aus Hawaii wird später beginnen. [0:05 MEZ]
Der erste Radar-Film-Clip des Asteroiden ist da
Die kurze Sequenz wurde aus sechs Delay-Doppler-„Bildern“ des Goldstone-Radars von gestern zusammen gesetzt. Nicht vergessen: Dies sind keine ’normalen‘ Helligkeit(x,y)-Bildern sondern Darstellungen der Laufzeit der Radarpulse (y-Achse) und des bei er Reflexion durch die Rotation des Objekts erlittenen Dopplereffekts (x-Achse) – erst später kann aus mehreren derartigen Datensätzen ein tatsächliches 3D-Modell des Körpers berechnet werden. Und die nächste optische Live-Übertragung hat hier begonnen, aus dem Clay Center Observatory an der US-Ostküste: Diesmal wird auf den Asteroiden nachgeführt, und die Sterne sausen im Hintergrund vorbei! [23:35 MEZ am 8. November]
Das ist 2005 YU55 im Anflug auf die Erde, für das 50-cm-Teleskop des SLOOH-Systems auf den Kanarischen Inseln bereits eine lange Strichspur! (Das diffuse Ding unten ist ein Artefakt.) Die „Show“ – Bild anklicken! – hat jetzt auch Ton: eine Talkshow mit Gästen, derzeit dem Entdecker des Asteroiden. [22:40 MEZ]
Die JPL-Radar-Astronomen feiern ihre bisherigen Erfolge
„I’m pleased to report that Goldstone radar observations of 2005 YU5 are going well. We obtained radar astrometry on Nov. 4, 6, and 7 and have already used it to update the orbit multiple times,“ schreibt Lance Benner: „The most recent solution is available in the JPL/Horizons online ephemeris system. 3-sigma plane-of-sky pointing uncertainties during the closest approach have shrunk from more than 80″ to about 10″.“ Und die beiden ‚Bilder‘ (s.u.) „achieve a resolution as fine as 3.75 meters and reveal a number of features that may be boulders on the surface, craters, and possibly ridges. Arecibo/Green Bank bistatic observations start today, so stay tuned for more results soon!“ [22:20 MEZ]
Noch genau 24 Stunden! Ein Fahrplan für den Asteroiden
Der JPL-Online-Ephemeriden-Rechner ist wohl das Tool, um sich – mit den neuesten Bahndaten, basierend auf den aktuellen Radarechos (oben ein Goldstone-„Bild“ von gestern 20:45 MEZ aus 1.38 Mio. km Entfernung) – einen Überblick zu verschaffen: In diesem Moment sind es noch genau 24 Stunden bis zur größten Annäherung von 2005 YU55 an den Erdmittelpunkt. Der Abstand von ihm beträgt jetzt noch 1.22 Mio. km, die Elongation von der Sonne 12.0°, der Asteroid steht in der Libra, der Phasenwinkel beträgt 168°, also fast Gegenlicht, und die Helligkeit ist entsprechend sehr gering, während der Abstand vom zu 93° beleuchteten Mond 137° beträgt. Diese Zahlen ändern sich nun immer schneller:
5:20 MEZ: Erdzentrumsabstand genau 1 Mio. km.
7:40 MEZ: Asteroid betritt Scorpio.
9:30 MEZ: Elongation erreicht 20°.
11:30 MEZ: Asteroid betritt Ophiuchus.
16:45 MEZ: Erdzentrumsabstand genau 500’000 km.
17:40 MEZ: Elongation erreicht 40°.
18:10 MEZ: Eintritt der Astronomischen Dämmerung in Bonn, Asteroid – sehr schwach! – 21° hoch und sinkend.
19:10 MEZ: Asteroid betritt Serpens.
20:55 MEZ: Asteroid in Bonn auf 10° gesunken.
21:15 MEZ: Elongation erreicht 60°, Phasenwinkel gefallen auf 90°.
21:50 MEZ: Asteroid betritt Aquila.
22:30 MEZ: Helligkeit erreicht 13.0 mag, Winkel zum Mond auf 90° gefallen.
23:10 MEZ: Helligkeit erreicht 12.5 mag.
9. November, 0:10 MEZ: Asteroid betritt Delphinus.
0:20 MEZ: Helligkeit erreicht 12.0 mag.
0:26 MEZ: Größte Annäherung an den Blogger (Bonn), Abstand 324,861 km.
0:28 MEZ: Größte Annäherung an den Erdmittelpunkt, Abstand 324’956 km (Abstand von der Erdoberfläche ca. 318’590 km).
0:40 MEZ: Asteroid geht für Bonn unter.
0:55 MEZ: Elongation erreicht 90°, Phasenwinkel gefallen auf 60°.
1:50 MEZ: Asteroid betritt Pegasus.
2:00 MEZ: Helligkeit erreicht 11.5 mag.
2:10 MEZ: Winkel zum Mond auf 60° gefallen.
4:30 MEZ: Winkel zum Mond auf 45° gefallen.
4:55 MEZ: Elongation erreicht 120°.
5:30 MEZ: Helligkeit erreicht Maximum von 11.1 mag.
7:40 MEZ: Winkel zum Mond (98% beleuchtet) auf 30° gefallen.
8:10 MEZ: Erdzentrumsabstand wieder 500’000 km, Phasenwinkel gefallen auf 45°.
10:20 MEZ: Asteroid betritt Pisces.
11:35 MEZ: Helligkeit wieder auf 11.5 mag. gefallen.
14:20 MEZ: Elongation erreicht 150°.
15:10 MEZ: Winkel zum Mond (98.5% beleuchtet) auf 15° gefallen.
17:50 MEZ: Helligkeit wieder auf 12.0 mag. gefallen.
18:10 MEZ: Eintritt der Astrononomischen Dämmerung in Bonn, Asteroid 30° hoch und steigend.
19:20 MEZ: Asteroid steht 40° hoch über Bonn.
19:40 MEZ: Erdzentrumsabstand wieder 1 Mio. km.
20:40 MEZ: Asteroid steht 50° hoch über Bonn.
22:45 MEZ: Asteroid kulminiert 58° hoch über Bonn.
10. November, 0:40 MEZ: Helligkeit wieder auf 12.5 mag. und Höhe über Bonn auf 50° gefallen.
4:30 MEZ: Winkel zum Mond (99.6% beleuchtet) erreicht Minimum von 9.9°.
6:30 MEZ: Asteroid betritt Aries und geht in Bonn unter.
9:00 MEZ: Helligkeit wieder auf 13.0 mag. gefallen.
Fazit: Wer dem grellen Mondlicht in ziemlicher Nähe trotzen kann, der darf 2005 YU55 wenigstens in der übernächsten Nacht hinterher winken, während Beobachtungen in der Nacht der Erdnähe von Deutschland aus fast unmöglich sind – der Asteroid steht unter 10° hoch, dafür stört allerdings der Mond weniger. Noch ein paar neue Links: eine generelle NASA-Seite, ein Press Release der University of Arizona zur Entdeckung YU’s, ein JPL Release zum neuen Radarbild, ein privates Blog-Posting über NRAO-Pläne mit YU und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [0:28 MEZ]
Der Asteroid und die … Ottifanten? Weil 2005 YU55 der Erde so nahe kommt, dass er von jedem Ort aus auf einer etwas anderen Bahn am Himmel ziehen wird, hat sich Sky & Telescopeetwas einfallen lassen: eine detaillierte Aufsuchkarte für Kansas – und darauf die seitenverkehrten USA mit Süden oben (die in dieser Darstellung den Blogger extrem an ein gewisses Rüsseltier erinnern). So kann sich zumindest jeder Beobachter in den USA die Bahn entsprechend der Parallaxe zu Kansas zurecht rücken. Neues vom Asteroiden selbst – den weiterhin nur Radar beobachten kann, da er sich aus Richtung der Sonne nähert – gibt’s nicht, aber jede Menge weitere Vorschauen in drei Sprachen hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [17:40 MEZ am 7. November]
Das Goldstone-Radar hat die Bahn schon stark verbessert
Eben noch war die Position von 2005 YU55 am Himmel während der Erdnähe nur auf 86 Bogensekunden genau gewesen, aber dank des Goldstone-Radars und seiner Delay-Doppler-Messungen ist der Fehler bereits auf 14 Bogensekunden (3 Sigma) geschrumpft. [9:50 MEZ]
Allerlei bewegte Bilder zum Besuch des Asteroiden: eine Einführung in die Radar-Pläne des JPL, diverse Animationen der Bahn zu Beethoven-Klängen und die Aufzeichung eines 62-Minuten-Videochats des JPL (auch hier archiviert) zur Radartechnik und allgemeinen Asteroidenfragen. Auch die Zeitschrift Science ließ chatten, was hier nachzulesen ist. Ansonsten noch die vage Ankündigung einer Live-Übertragung des Vorbeiflugs bei SLOOH, eine schöne Animation aus ‚Sicht‘ des Asteroiden und eine FAQ-Liste – die die Unzähligen besser gelesen hätten, die YouTube & Co. bereits mit absurdesten Verschwörungstheorien zu „YU55“ überflutet haben. Wozu hier natürlich nicht verlinkt wird … [2:35 MEZ]
Das Goldstone-Radar hat den Asteroiden bereits erfasst
und kann mit seiner Astrometrie – viel genauer als optische – schon die Bahninformation verbessern (und auch pretty pictures machen): Das hilft z.B. dem IR-Satelliten Herschel bei seinen Beobachtungen am 10. November, der noch nie ein so nahes kosmisches Objekt verfolgen musste. Zu dem mit Spannung von Profi- wie Amateurastronomen erwarteten Vorbeiflug des 400-km-Brockens am 8. November in 325’000 km Entfernung auch Artikel in ISAN 132-5 und 148-4, ein JPL Release (aus dem auch die obige Animation mit NEA, Erde und Mond stammt) und Beobachtungstipps – für Amateure: schwierig!! – von WAA, Dangl, BAA, Astroblog und S&T; viele weitere Links auch im heutigen Cosmos4U im 3. Absatz. [18:40 MEZ am 6. November]
Dieser Asteroidenbesuch bei der Erde gilt als der ‚beste‘ seit mehreren Jahren, auch wenn der vor einer Woche von der Amateur-Himmelsüberwachung LSSS entdeckte 2011 GP59 nie heller als 13. Größe wird. Heute Nacht ist die Helligkeit am größten und die Sichtgeometrie – für Europa – gut, morgen folgt bei deutlich schlechteren Bedingungen und 1 mag. schwächer die größte Annäherung an die Erde, 530’000 km. Bemerkenswert ist der ca. 50 m große Asteroid v.a. wegen seines heftigen Lichtwechsels: Die Grafik zeigt die Lichtkurve am 11. April, gemessen am Lowell Observatory; die Ticks an der y-Achse liegen 0.2 mag. auseinander, als Rotationsperiode wurden 7.35 Minuten angenommen. Zwei unterschiedlich tiefe Minima (bis zu 2 Größenklassen unter den Maxima), in jeweils ca. 4 Minuten Abstand sind zu erkennen, was für eine komplexe Rotation um mehr als eine Achse spricht. Eine andere Darstellung der Messungen ist hier zu sehen und wird hier im Detail diskutiert. Der ausgeprägte Lichtwechsel ist auch deutlich auf einer Strichspuraufnahme von heute (oben eingebettet, mit freundlicher Genehmigung) zu erkennen wie auch auf Amateurvideos von heute (auch eingebettet) sowie vom 12. April und 11. April, letzteres vom JPL verbreitet.
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