Posts Tagged ‘Neuseeland’

Die Expedition 27 ist unterwegs zur ISS

5. April 2011

nach einem Nachtstart von Soyuz TMA-21 heute morgen, angedockt wird übermorgen um 1:18 MESZ: Bilder einer NASA-Fotografin bzw. aus der TV-Übertragung. Zur neuen Stammbesatzung gehört Ron Garan, der bloggt [NACHTRAG: Postings aus der ISS hier!] und twittert. Der nächste Shuttle-Start zur ISS ist derweil wegen Terminkonflikten um 10 Tage auf den 29. April verschoben worden – und die fernere Zukunft der bemannten US-Raumfahrt ist unklarer denn je. Auch kurzfristig droht Ungemach: entweder erhebliche Kürzungen oder gar eine ‚Abschaltung‘ der gesamten Regierung in wenigen Tagen …

Neuseeland fast wolkenlos am 30. März, vom Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer auf dem NASA-Satelliten Aqua aufgenommen: Herbstfarben und Schnee in den Bergen – man beachte die Gletscherseen im Süden.

Neue polare Ansichten des Merkur, nahe 70°S (oben, mit dem Krater Camoes) und 80°N – erst aus der polaren Umlaufbahn MESSENGERs sind solche Beobachtungen möglich, im Gegensatz zu den drei früheren Vorbeiflügen. Die regulären Beobachtungen haben gestern planmäßig begonnen und werden ein Erdjahr = zwei Merkurtage dauern.

SDO-Bilder der Sonne vom 5., 3. und 1. April (von oben), mit einem spektakulären Filament, das sich jenseits des Randes als Protuberanz bemerkbar macht [NACHTRAG: Details], der allerletzten Sonnenfinsternis durch die Erde („Schon wieder …“) und einer tieferen: auch ein entsprechendes Bild vom 2. April und ein Video zu der Serie.

Der Planetarische Nebel NGC 5882 auf einem alten HST-Bild aus Farbauszügen mit der Kamera WFPC2, die schon vor 2 Jahren ausgebaut wurde – gibt’s nichts Neueres mehr für das Picture of the Week …?

Nachrichten aus der Raumfahrt kompakt

13. Juni 2010

Von-Kármán-Wirbel südlich der Kanarischen Inseln auf einem Envisat-Bild vom 6. Juni: Die Inselgruppe störte eine Luftströmung von Norden, was eine charakteristische Wirbelschleppe auslöste, benannt nach dem ungarisch-amerikanischen L&R-Ingenieur Theodore von Kármán.

Nächster Dnepr-Start am 15. Juni: Prisma-Paar und Picard

Und wieder wartet eine Dnepr-Rakete auf ihren Start, diesmal in einem Silo auf der südrussischen Militärbasis Yasny: Am 15. Juni um 16:42 MESZ soll sie den Sonnenforschungssatelliten Picard und die beiden Satelliten Mango und Tango (zusammen als Prisma bekannt) in den Orbit bringen. Diese trennen sich von einander und sollen dann im Laufe von 10 Monaten immer wieder zu einander finden und in Formationsflug gehen, wobei zahlreiche Technologien getestet werden. (Spaceflight Now 7.6.2010)

Schon 6 Tage später soll die nächste Dnepr starten, in Baikonur mit dem Satelliten TanDEM-X („Der deutsche Satellit …“), der zusammen mit dem betagten TerraSAR-X drei Jahre lang die Erde in 3D kartografieren soll – letzterer müsste gerade noch so lange durchhalten. (Astrium Release 8., DLF 9.6.2010; DLR-Start-Blog)

Das nächste Sonnensegel ist schon startklar: auf dem FASTSAT

Kaum hat der japanische Sonnensegler IKAROS die wichtigste Hürde genommen, darf sich auch das erste Modell made in USA auf den Weg zum Start machen: Das Nanosail D („Doch ein Wiederflug …“) ist eine von sechs Nutzlasten des FASTSAT („Fast, Affordable, Science & Technology Satellite) der NASA und des DoD, der im Mai die Erlaubnis für die Reise nach Alaska erhielt. Denn dort soll er – frühestens am 1. September – auf einer Minotaur IV starten. Außer dem Sonnensegel-Demonstrator (der als Nanosatellit aus dem Mikrosatelliten FASTSAT herauskatapultiert wird, was selbst schon ein wichtiges Experiment ist) sind zwei weitere Technologieexperimente und drei Instrumente zur Atmosphärenforschung an Bord. (NASA Feature 7., NASA Release 8.6.2010)

TacSat-3 ist jetzt operationell: Der im Mai 2009 gestartete militärische Forschungssatellit hatte zunächst ausgiebig seine Hauptnutzlast, das abbildende Spektrometer ARTEMIS, getestet, das sich u.a. bei der Planung von Hilfsmaßnahmen nach den Erdbeben in Haiti und Chile bewährte – aber seit dem 12. Juni untersteht der Satellit dem Air Force Space Command, das diese Technik auch nutzen will. (USAF Release 10.6.2010)

Startvertrag für IRIS, den nächsten Small Explorer der NASA

Der Interface Region Imaging Spectrograph soll im Dezember 2012 auf einer Pegasus XL starten: Als Ergänzung zum Solar Dynamics Observatory wird er den Energie- und Plasma-Fluss durch die Sonnenatmosphäre und Heliosphäre messen. Zusammen mit IRIS war vor einem Jahr auch der Gravity and Extreme Magnetism Small Explorer ausgewählt worden, der 2014 starten soll, wohl ebenfalls auf einer Pegasus XL. Beide Projekte dürfen maximal 105 Mio.$ kosten, zzgl. Start. (NASA Release 8., Space News 9.6.2010)

Neuseelands Rakete schaffte es tatsächlich bis in den Weltraum – jedenfalls hat die ATEA-1 bei ihrem Start im November 2009 nach Berechnungen die 100-km-Marke geknackt. Die erste Stufe konnte von einem Fischerboot aus dem Meer gezogen und gespeicherte Telemetrie ausgelesen werden: Danach hat sie stabil gebrannt und den meisten Treibstoff verbraucht, und die 2. Stufe trennte sich sauber – ergo sollte sie hoch genug gekommen sein, dass sich Neuseeland nun als Weltraumnation schmücken kann … (AstroSwanny´s 27.3.2010)

Raumfahrt-Nachrichten kompakt

2. Dezember 2009

Erste neuseeländische Rakete bis in den Weltraum gelangt – so scheint es

Der Start der 6 m langen und 60 kg schweren Atea-1 am 30. November ist dem Anschein nach gelungen, und bei korrekter Flugbahn hätte sie mit rund 120 km Gipfelhöhe klar die „Grenze des Weltraums“ von 100 km passiert haben müssen: Wissen wird man das aber erst, wenn die kleine Nutzlast gefunden wurde, in der die tatsächlichen Flugdaten gespeichert sein sollten, denn die Funkverbindung war verloren gegangen. Heute wurde noch im Meer gesucht; bisher ist nur die 1. Stufe der privat finanzierten Rakete geborgen. (Homepage; TVNZ, 3News 2., NZ Herald, 3News, TVNZ 1.12., Waikato Times, Wired, NZ Herald, AartScope, 3News, Universe Today 30., On Orbit 29.11.2009)

Japan startet Aufklärungssatellit fast im Geheimen: Ohne Vorankündigung hat eine H2-A am 28.11. einen weiteren optischen Satelliten für die Konstellation der „Information-Gathering Satellites“ gestartet, von denen damit vier (3 optische, 1 Radar) einsatzfähig sind. (Spaceflight Now, Mainichi Daily News, Space Today 28.11.2009) NACHTRAG: ein später Artikel auf Deutsch – der auf ein bemerkenswertes Video des Starts aus einem Flugzeug verweist.

Jetzt auch Mars Odyssey in Safe Mode

Der Marsorbiter seit 2001 hat am 28.11. offenbar denselben Speicherfehler erlitten wie schon 2008 einmal – jetzt wird der Rechner sorgsam wieder hoch gefahren; als gefährlich gilt die Lage nicht. Nur die beiden Marsrover müssen so lange direkt mit der Erde kommunizieren, da ja auch der MRO im Safe Mode ist. (JPL Release 30.11., New Scientist, MarsPages 1., Space Today 2.12.2009)

Spirit ist bisher knapp 2 cm weit vorangekommen, seit der Befreiungsversuch begonnen hat: 16 mm nach vorne, 10 nach links und 5 nach unten, während sich die Räder 9.5 m weit gedreht haben – gerade klemmt es mal wieder. (JPL Release 1.12.2009) Unterdessen wird die Sulfat-Entdeckung am „Unfallort“ gefeiert, die auf wässrige Chemie in der Vergangenheit hinweist – ohne das Durchbrechen der Bodenkruste wäre sie gar nicht zustande gekommen … (Science@NASA 2.12.2009)

Ungleichmäßige Verteilung der Titan-Seen ein Orbit-Effekt?

Obwohl die Bahn Saturns um die Sonne nur wenig exzentrisch ist, reichen leichte Schwankungen der Insolation der Titanoberfläche nach einem neuen Modell aus, um Regen und Verdunstung so zu beeinflussen, dass am Ende viel mehr Seen auf der Nordhemisphäre zustande kommen. (JPL Release 30.11., New Scientist 1., AstroBiology 2.12.2009) NACHTRAG: noch ein Artikel auf Deutsch.

Das Methan auf dem Mars bleibt rätselhaft, ist die Quintessenz einer Spezialtagung: Für die Quelle existieren immerhin eine ganze Reihe plausibler Szenarien (zwischen denen man allerdings nicht unterscheiden kann), für die gewaltige Senke („Das Methan-Mysterium …“) indes gibt es „noch nicht einmal eine Vorstellung des Prozesses“ … (KosmoLogs 25.-27.11.2009) NACHTRAG: In einem langen Artikel in Nature vom 28.1.2010 über dieselbe Tagung gibt’s natürlich auch keine Antworten – die nur neue Missionen liefern könnten.