Posts Tagged ‘Pferdekopfnebel’

„Zugabe“ gerufen – fette Feuerkugel bekommen

22. April 2013

Das hätte sich die argentinische Folk-Band Los Tekis auch nicht träumen lassen, als sie weit nach Mitternacht – gestern morgen – ihr Konzert in Santiago del Estero im Norden des Landes gerade beenden wollte. Just als das Publikum nach einer Zugabe rief, es war gegen 3:20 Uhr früh, flammte hinter der Bühne eine beeindruckende Feuerkugel auf, die dem Zuschauer Matías Díaz mit auf sein Video (oben) geriet: eine der besten Aufzeichnungen des kosmischen Besuchers, der in weiten Teilen Nordargentiniens gesehen wurde; hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier weitere Clips und Zusammen-Schnitte. Die Band beschreibt hier selbst, wie das so war, auch eine Quellen-Sammlung und Artikel auf Spanisch hier, hier und hier und auf Englisch hier, hier und hier: Der in die Atmosphäre eingetretene Körper dürfte nur ein paar Dezimeter groß gewesen sein, es hing noch in der Morgendämmerung ein verwirbelter Contrail am Himmel, und Meteoritenfälle scheinen denkbar. [NACHTRÄGE: Warum da mitten in der Nacht ein Konzert war, der Bolide als animated GIF (aus diesem Artikel) und weitere Erkenntnisse & Spekulationen]

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Das vergangene Jahr innere Sonnenkorona aufaddiert aus 25 Aufnahmen des Solar Dynamics Observatory bei 17 nm Wellenlänge (die einer Plasma-Temperatur von 600’000 K entsprechen) zwischen dem 16.4.2012 und 15.4.2013: Die Konzentration der Sonnenaktivität auf zwei Breitenbereiche beiderseits des Äquators tritt so viel klarer hervor als in einem Zeitraffervideo – Bild anklicken – aus viel mehr dieser Aufnahmen, das die inzwischen verstrichenen drei Jahre seit dem First Light im Frühjahr 2010 abdeckt.

Wie aus Hubble-Rohbildern eine große Visualisierung wird

In der vergangenen Stunde hat dies das Space Telescope Science Institute vorbildlich anhand des neuen Pferdekopf-Nebels von der WFC3 erklärt: Erstaunlicherweise zeigen die einzelnen 18 Rohbilder … nichts! Erst nach Abzug von Artefakten, Kontrasterhöhung, Entzerrung, Mosaik-Bildung und noch einigen Arbeitsgängen mehr kommt schließlich das spektakuläre (Falsch-)Farbenbild heraus, mit dem der 23. Jahrestag des HST-Starts gefeiert wird. [NACHTRAG: Ein weiteres Produkt war dann diese Quasi-3D-Animation des WFC3-Bildes.]

Der Pferdekopfnebel im nahen & fernen Infrarot

19. April 2013

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aufgenommen von Hubbles WFC3 (oben) im J- und H-Band (1.1 bzw. 1.6 µm), denen blau und rot zugeordnet wurden, und von Herschel mit PACS und SPIRE (Mitte) bei 70 und 160 bzw. 250 µm (B,G,R): Im fernen IR ist von der charakteristischen Form nichts mehr zu sehen. Wie das alles zusammenhängt in den großen Gaswolken des Orion, ist in einem 3-Minuten-Video zu sehen, in dem zusätzlich zwei erdgebundene Teleskope mitspielen.