Posts Tagged ‘Planetarischer Nebel’

Ein Supernovarest, der wie eine Seekuh aussieht?

19. Januar 2013

mana1
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Erinnert der Supernovarest W50 (oben in Blau ein Radiobild vom VLA, auf in Rot Sternen und Staub im IR von WISE) an einen ausruhenden Florida-Manati (Florida manatee, Trichechus manatus latirostris; Foto von Tracy Colson)? Na ja, irgendwie schon – und dewegen wird das Astro-Bild heute auf dem Florida Manatee Festival enthüllt und der SNR „Manatee Nebula“ getauft [NACHTRAG: wie es zu der Aktion gekommen ist].

mana3

Der gesamte Cygnus Loop auf einem Bild-Mosaik des 90-cm-WIYN-Teleskops mit im Original 24’000 Pixeln Kantenlänge, die 3° am Himmel entsprechen – die rund 1 GB große Datei in voller Auflösung gibt’s hier. Die 3 x 3 engbandigen Bilder mit der NOAO-Kamera Mosaic 1 waren bereits vor 10 Jahren gemacht worden, aber damals gab es noch gar nicht die Rechner, um daraus ein Gesamtmosaik des Supernovarests zu erstellen …

mana4

Ein Herschel/XMM-Bild des Supernovarests W44 bei 70 – 250 µm Wellenlänge bzw. 1.2 – 8 keV Energie (blau eingefärbt): Im Röntgenlicht verrät sich mehrere Mio. Grad heißes Gas im Inneren der Schale, die schon stark mit dem interstellaren Medium wechselwirkt.

mana5

Auch ein Stück Supernovarest: der Pencil Nebula NGC 2736 – der hellste Teil des großen Vela-SNR – auf einer Aufnahme des 2.2-m-Teleskops auf La Silla. Auch bekannt als Herschel’s Ray, da John Herschel den Nebel 1835 in Südafrika visuell entdeckte.

mana6

Der Helix-Nebel im kombinierter GALEX-/Spitzer-/WISE-Sicht: Die Falschfarbendarstellung umfasst Wellenlängen von 150 nm bis 24 µm – und der Planetarische Nebel NGC 7293 sieht in allen Farben ungefähr gleich aus, was bei Deep-Sky-Objekten kaum je der Fall ist.

mana7

Der Planetarische Nebel NGC 7354 aus Hubble-Sicht: Zwei verschachtelte Schalen, Knoten und Jets sind zu erkennen. Hinter der ganzen Symmetrie steckt vermutlich ein Begleiter des Zentralsterns, auf den aber noch kein direkter Hinweis gefunden wurde.

Tiefe Blicke von Hubble, Herschel & Spitzer

2. März 2012

Der Homunculus-Nebel um Eta Carinae auf einer HST-Aufnahme: Hubble hat diesen instabilen Stern immer wieder auf’s Korn genommen; dieses Bild der Kameras ACS gilt als das schärfste. Auch eine ACS-Aufnahme des Planetarischen Nebels Hen 3-1333 um einen „Wolf–Rayet type star“.

Herschel & Spitzer schauen in den Orion-Nebel, wo im IR eine Kette ganz junger Sterne auffällt, deren Helligkeit schnell schwankt – überraschenderweise.

Die Antlia-Zwerggalaxie, erst 1997 entdeckt, auf einer Hubble-ACS-Aufnahme: Sie liegt knapp außerhalb der Lokalen Gruppe und besitzt Sterne ganz unterschiedlichen Entwicklungsgrades.

Ein Amateur entdeckte kürzlich diesen Nebel …

25. Juli 2011

… und das Gemini-Nord-Teleskop hat ihn kurz darauf schon in H-Alpha & [O III] abgelichtet: Der Planetarische Nebel „Kronberger 61“ oder Kn 61 ist deswegen besonders interessant, weil er in jenem 105 Quadratgrad großen Himmelsfeld sitzt, das der planetenjagende Satellit Kepler ständig fotografiert. Die Entdeckung war den „Deep Sky Hunters“ gelungen, einer internationalen Gruppe von Amateurastronomen, die digitale Himmelsdurchmusterungen nach unbekannten Deep-Sky-Objekten durchforsten und immer wieder fündig werden (Kronberger et al., interstellarum Sonderheft 1/2011 „Entdeckungen“ 39-45): Planetarische Nebel sind abseits der Milchstraße, auf die sich die großen Suchprogramme beschränkten, noch etliche zu entdecken. Spektren mit mittelgroßen Profiteleskopen bestätigen dann die Natur der Funde als Planetarische Nebel, zuletzt wieder in 15 Fällen.

Darunter war auch Kn 61, dessen Zentralstern nun permanent von Kepler überwacht wird (wie auch die anderen 5 bisher in seinem Feld aufgespürten Planetarischen): Variiert seine Helligkeit? Und wenn ja, ist das ein Anzeichen für ein Doppelsystem (das durch einseitige Heizung durch den Begleiter, gegenseitige Bedeckungen oder die Gezeiten-Verformung eines Sterns durch den anderen für Veränderlichkeit sorgen kann)? Binärsysteme – oder auch Sterne mit großen Planeten – sind eine der Möglichkeiten, die oft stark symmetrischen Strukturen in Planetarischen Nebeln zu erklären, und womöglich sind sie sogar entscheidend, dass überhaupt ein Planetarischer Nebel entsteht, wenn ein massearmer Stern aufgegeben hat. Zur Statistik wird nun das halbe Dutzend Kepler-Planetarische beitragen, von denen es ohne den Einsatz der Amateure viel weniger geben würde.

Bilder der Woche: von Mars bis Galaxien-Crash

20. November 2010

Sternbildungs-Schub nach Galaxiencrash in II Zw 096: Einer HST-Aufnahme im Sichtbaren ist hier in Rot eine infrarote Spitzer-Aufnahme überlagert, die an der Kontaktstelle enorm starke Emission zeigt – hier sind zahlreiche neue Sterne entstanden, die aber noch in Staub stecken und ihn aufheizen.

Ein Spitzer-Bild des Planetarischen Nebels NGC 1514 („Crystal Ball“), der im Infraroten völlig anders als im Sichtbaren aussieht: Komplizierte aber symmetrische Gas- und Staubstrukturen sind zwar fast die Regel bei diesen Sternhüllen, aber diese Gestalt ist wieder etwas Neues – und Gegenstand intensiver Forschung!

Der Kugelsternhaufen NGC 2257 in der LMC mit 2.2 m Öffnung aufgenommen, nämlich dem entsprechenden ESO-Teleskop auf La Silla: Das Bild entstand im Rahmen einer Imaging Survey, um Motive für das VLT zu finden.

Und schon wieder stürzte ein hellerer Kreutz-Komet in die Sonne, wie schon eine knappe Woche zuvor (weitere LASCO-C3– und –C2-Bilder). Dieser Kometensturz fiel zeitlich sowohl mit der jüngsten EPOXI-Pressekonferenz wie der bestürzenden Nachricht vom Tod Brian Marsdens zusammen – viele weitere Nachrufe auf den bedeutenden wie beliebten Kometenforscher sind hier verlinkt (Nov. 2010).

Falschfarben-Panorama des Mars-Kraters „Intrepid“, von Opportunity aufgenommen am 11. November oder Sol 2417 – der unermüdliche Marsrover hat inzwischen 25 km zurückgelegt! Und beide zusammen – den eingefrorenen Spirit inklusive – 2^15 Meter

Fünf aktuelle „Pretty Pictures“ von ESO & NASA

21. Oktober 2010

Die Sternentstehungsregion Monoceros R2 aus Sicht des VISTA-Teleskops im Y-, J- und Ks-Band, was einen Blick durch Staubwolken erlauben: Sternstrahlung und -wind hat das Gas zu bizarren Fingern geformt. Nett auch ein HST-Bild des Orionnebels (nur halb so weit entfernt), wo es in der Umgebung von HH 502 viele Details zu entdecken gibt.

Der Cocoon-Nebel IC 5416 (in Barnard 168) aus Sicht von WISE bei 3.4 bis 22 µm – Bilder im sichtbaren Licht zeigen nur den innersten Bereich, während Staub eine dunkle Umgebung schafft.

Der bizarre Planetarische Nebel NGC 6210 aus HST-Sicht: Ein Stern (mit weniger als einer Sonnenmasse) hat am Ende seines Lebens mehrere Gashüllen abgeworfen.

Die Spiralgalaxie NGC 3982 mit drei(!) HST-Kameras aufgenommen: Die WFC3, die ACS und die WFPC2 steuerten Informationen bei.

Die Sculptor-Galaxie NGC 253 aus Sicht von WISE bei 3.4 bis 22 µm: Jedes IR-Band hebt eine andere Komponente hervor; Anklicken des Bildes (bei den Galerien hier: immer auf die Bilder klicken!) wie auch ein JPL Release liefern zusätzlich die einzelnen Farbauszüge.