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87% der Kepler-Planeten-Kandidaten sind größer

4. Juni 2013

als bisher gedacht – denn die Sterne, vor denen sie her ziehen, sind größer als aufgrund nur ihrer Farben und Helligkeiten bestimmt und damit automatisch auch die Planeten: Diese rein statistische Erkenntnis wurde bereits vor einem Monat in diesem dicken Paper und heute in einer PK auf der 222. AAS-Tagung und in diesem Press Release erläutert.

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Sie basiert auf der Spektroskopie von 268 Sternen, bei denen Kepler Anzeichen für Planeten im Transit fand, mit dem 4-m-Teleskop auf dem Kitt Peak: Diese erwiesen sich zum großen Teil als weiter entwickelt als gedacht und damit größer im Durchmesser – in einem Viertel der Fälle sogar mindestens 35% größer. Mit dem größeren Durchmesser steigt auch die Leuchtkraft, womit die Habitable Zone weiter nach draußen und ein Planet eine größere Umlaufsperiode benötigt, um darin zu landen. Und auch zum Zusammenhang zwischen Metallizität und Planeten-Aufkommen gibt es neue Zahlen: Planeten ab Neptungröße verlangen viel „Metall“, kleinen scheint die Chemie ihres Sterns egal zu sein.

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Ob und wie sich die gesamte Statistik der Kepler-Entdeckungen bzgl. der Größenverteilung von Planeten und ihrer prinzipiellen Bewohnbarkeit durch die neuen Erkenntnisse verschiebt, ist noch nicht klar: So wandern z.B. manche in die HZ hinein, andere heraus. Auch gilt dies nur für die tausenden von Kepler-Planeten-Kandidaten, die zwar größtenteils – wiederum statistisch gesehen – echt sein sollten, deren Sterne aber noch nicht individuell untersucht worden sind. Die mit Kepler-xy-Nummern versehenen direkt bestätigten Exoplaneten sind ausgenommen, und was über sie publiziert wurde, bleibt im Einzelfall gültig: Hier sind stets die entsprechenden Sterne noch einmal genau untersucht worden und damit ihre Durchmesser (und mithin auch die ihrer Planeten) abgesichert.