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Astronomie und Gastronomie in HH-Bergedorf

28. September 2012

gingen an der dortigen Sternwarte, die gerade 100 Jahre alt geworden ist, gestern Abend eine perfekte Symbiose ein: Die Kuppeln und Gebäude dienten als Schauplatz für das Konferenz-Dinner der AG-Tagung. Oben der 1-m-Spiegel, der gerade unter Leitung von Beatrix Alscher aufwändig restauriert wird (im Oktober sollen die Arbeiten fertig und das Gerät auch bald wieder einsatzfähig sein), darunter der 60-cm-Refraktor, weitere Gebäude im Abendgrauen und die Party u.a. in der Bibliothek.

Hawaii sooo viel besser als Chile für optische Astronomie?

Das war die radikale und x-mal wiederholte Aussage des öffentlichen Abendvortrags der AG-Tagung vorgestern im Hamburger Planetarium gewesen: natürlich von Rolf-Peter Kudritzki, der sich nach seinem Wechsel von München nach Hawaii im Jahr 2000 (siehe Artikel 57) zu einem wahren Lokalpatrioten gewandelt hat und nur noch von „den Europäern“ spricht. Die hätten sich mit den monolithischen 8-m-Spiegeln des VLT in eine technologische Sackgasse manövriert (während man auf dem Mauna Kea mit den Segmenten-Spiegeln der Kecks ein nach oben skalierbares Neuland betrat), und die astronomischen Bedingungen seien auf dem Mauna Kea für die Nacht- und Haleakala für die Sonnenastronomie denen von Chile (die Kanaren erwähnte er nicht mal) haushoch überlegen. Ein Beweis dafür sei, dass man für das erhoffte 30-m-Teleskop TMT – dessen erbitterter US-Konkurrent GMT („Wettlauf der Riesenteleskope“; auch ISAN 90-5 und 149-6) auch keiner Erwähnung wert war – dem Mauna Kea den Vorzug vor dem Cerro Armazones gegeben habe, wo die ESO ihr 39-m-E-ELT bauen wird. Vor Ort sah man die Sache damals differenzierter: „Mauna Kea records more cloudy days“ – und dann waren da noch die politischen Probleme mit dem ‚heiligen‘ Berg. Die in dem Vortrag auch keine Rolle spielten.

Deutsches „Astronomie-Portal“ wieder ein bisschen weiter: Auf dem bereits dritten „Outreach“-Gipfel am Rande einer AG-Tagung wurden weitere Planungen für eine zentrale Webseite der deutschen Astronomie vorgestellt (die fetten Komponenten in der Tabelle oben sollen als erste kommen) – die beim Meeting Nr. 4 nächstes Jahr in Tübingen tatsächlich fertig sein sollte. In der Mitte ein Loblied auf Twitter als Medium, bei dem ein Tweet dieses Bloggers bereits 45 Minuten später auf der Bühne zitiert wurde (ein astronomischer Rekord?), und unten die Vor- und Nachteile eines Auftritts bei einem Science Slam; die ersteren überwiegen.

ISS-Astronaut twittert Erdbilder aus dem Orbit

30. Januar 2010

Seit kurzem ist die International Space Station direkt ans Internet angeschlossen, was es der Besatzung u.a. auch erlaubt, direkt zu twittern. Soichi Noguchi macht davon nun auf besonders sinnvolle Weise Gebrauch: Via TwitPic schickt er beeindruckende Bilder der Erde aus der Umlaufbahn quasi live an seine Fans, deren es v.a. in Japan einige gibt – hier z.B. von Tokyo bei Nacht, aber auch von leuchtenden Nachtwolken über der Antarktis oder der Golden Gate Bridge. Na, da ist ja die bemannte Raumfahrt, deren geplantes Schicksal in den USA wir Montag-Abend mit dem NASA-Etat erfahren werden, ja doch zu was gut … NACHTRAG: Was Noguchi twittert, wird nicht zensiert. NACHTRAG 2: eine weitere Sammlung – der Mann twittert unaufhörlich! NACHTRAG 3: Noguchi übt schon mal, vor seinem Flug.