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Ein Freitag – zwei Astro-TV-Events – drei Videos

3. Oktober 2012

Für den kommenden Freitag, den 5. Oktober, sind gleich zwei bedeutende astronomische Feierlichkeiten angesetzt, die jeweils auch per Webcast verfolgt werden können.

Ab 6:00 MESZ wird in Westaustralien der Australian SKA Pathfinder eingeweiht, ein Radiointerferometer mit 36 12-Meter-Schüsseln: Die einstündige Feier kann über diesen Webcast verfolgt werden – und der Betreiber hat bereits ein besonders schönes Zeitraffer-Video produzieren lassen.

Fünf Stunden später beginnt ein sechsstündiger Webcast der ESO von 11:00 bis 17:00 MESZ anlässlich des 50. Jahrestages der Unterzeichnung des ESO-Vertrages, der auch bei zahlreichen Live-Events zumindest anfangs – wenn Thor’s Helmet mit dem VLT live beobachtet wird! – verfolgt werden kann. Es folgen eine Doku in 8 Teilen, deren letzter hier zu sehen ist (die anderen sind hier zu finden), und Vorträge. Parallel gibt es überdies eine große Ausstellung an mehreren Orten, u.a. mindestens 3-mal in Deutschland.

Als Bonus noch ein auch recht überzeugendes Zeitraffervideo von – passend zum heutigen Datum – der „Sternparty des Ostens“: entstanden beim 13. Herzberger Teleskoptreffen vergangenen Monat südlich von Berlin.

Live-Blog zur ringförmigen Sonnenfinsternis

20. Mai 2012

Was bei der großen SoFi sonst noch heraus gekommen ist

Eine erstaunliche Menge zum Teil höchst bemerkenswerten Materials war bereits zwei Stunden nach dem Ende der Ringphase in den USA veröffentlicht worden, wie man den vielen Links ab dem übernächsten Eintrag entnehmen kann (oben mit freundlicher Genehmigung Ben Coopers geniales Bild; eine ähnliche Sequenz auch aus San Francisco, natürlich ohne Ring) – und seither ist noch manches mehr dazu gekommen. Videos gibt es bereits zahllose, z.B. aus Japan und den USA, von wo auch SLOOH im Zeitraffer kommt (aus dem kalifornischen Feed) und die SoFi im Untergang (dito, dito). Weitere Fotos gibt’s von Ringen aus Japan, Kalifornien (dito), dem Monument Valley, dem Bryce Canyon, Chinle, AZ, Nord-Arizona, Grants, NM, Albuquerque (dito, dito) und Ost-NM, vom Ring im Untergang hier, hier, hier und hier, von partiellen Phasen im Aufgang hier, von partiellen Phasen im Untergang hier, hier, hier, hier, hier und hier und von Beobachtern und ihrer Technik hier und hier.

Bildersammlungen gibt es schon endlos viele, neben der angeschwollenen Flickr-Sammlung z.B. hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Von weiteren Satelliten hat auch Hinode geliefert (mehr einen Mondtransit denn eine Finsternis), und der Beobachtungsballon ist gelandet und gefunden worden. Artikel über die SoFi waren zunächst fast nur leichte Variationen der flinken asiatischen AP-Story so wie hier oder hier, inzwischen gibt’s aber doch auch was anderes zu lesen (dito, dito, dito); auch mehrere Stories, eine neue Automatik-Zeitung und eine erste Analyse des Veröffentlichten. Falsche SoFi-Bilder sind leider auch schon im Umlauf (und mancher Promi ist schon öffentlich drauf rein gefallen). Von diesem Fake ist bereits die Quelle bekannt, während diese Montage auch leicht entlarven ist: Wie bei der anderen stimmen die relativen Helligkeiten von SoFi und Vordergrund (hier: Himmel und Hände) um viele Größenordnungen nicht … [23:40 MESZ am 21. Mai – ENDE. Weitere Links gibt’s später in Cosmos 4 U, hier startet demnächst das zweite Dragon-zur-ISS-Live-Blog, nachdem der Starttermin 9:44 MESZ am 22. Mai nun bestätigt ist]

Die Antumbra aus der ISS gesehen um 1:35 MESZ von Don Pettit! Weitere Bilder aus dem Weltraum zeigen die SoFi aus Sicht der Wettersatelliten MTSAT und GOES – während Proba-2 mehrere partielle SoFis erlebte. Außerdem der Ring bei 17 GHz von einem japanischen Radioteleskop. Der Knaller aber kommt … aus China, wo jemand kurz nach Sonnenaufgang die Chromosphäre zwischen den Hörnerspitzen erwischte – DAS Bild dieser Sonnenfinsternis! [17:00 MESZ]

Das Video, auf das wir gewartet haben! Gedreht am Rand der Annularitätszone, mit herrlichen Baily’s Beads, die man dort viel besser als auf der Zentrallinie sieht. Auch neu: ein fast geschlossener Ring im Untergang, ein partieller Untergang – und eine partielle Phase über Hongkong, zumindest sehr stimmungsvoll! Und eine sehr chaotische Bildersammlung … [5:25 MESZ] Und natürlich hat Ben Cooper mal wieder was ganz Besonderes gezaubert! Nett auch partielle Untergänge ‚andersrum‘ in Illinois und Kansas, dieses irre Bild aus Arizona, ein neumexikanischer und ein japanischer Ring (mit rumänischer BU) und eine weitere Bildersammlung. [5:50 MESZ]

Baily’s Beads in einem Webcast hatte es auch zu sehen gegeben, bei der University of North Dakota – Stefan Krause griff im richtigen Moment zu! Nun auch aufgetaucht der sehr tiefe Feuerring über Texas und über New Mexico sowie tiefe partielle Phasen aus Texas, Kalifornien und Colorado, schmale Sicheln in Sieb– und Blätter-Projektion, mehr Wolkenringe aus Tokyo, ein partielles Bild aus Taiwan, bei dem ein Verlaufsfilter nachgeholfen hat, eine große & wachsende und eine kleine unsortierte Bilder-Sammlung und eine wachsende Liste mit Links zu Bildern und Berichten. [4:35 MESZ]

Das war die ringförmige Sonnenfinsternis in den USA!

Die Zeit läuft von oben: Beginn der Ringphase im mysteriösen Feed, wo in diesem Moment eine fette Wolke praktisch die gesamte Ring-Zeit verdeckte (zwar verschwand sie kurz vor dem 3. Kontakt wieder, aber da war leider der Fokus im Eimer) und von SLOOH der geschlossene Ring in Kalifornien und drei Ringphasen-Bilder aus New Mexico. Hier hätte es wohl auch für Baily’s Beads gereicht, aber die Bildrate war zu niedrig – und beim 3. Kontakt rutschte der Ring auch noch halb aus dem dämlichen Bullauge … [3:55 MESZ] Erste amerikanische Ringphasen-Fotos hier und hier, dazu partielle Phasen in Projektion durch ein Hemd und eine Mütze, durch Blätter und auf einen Teller, die SoFi ganz primitiv sowie kurz vor und praktisch im Untergang. Und noch ein japanisches Bild mit Flugzeug – oh, und Hongkong war wirklich clouded out gewesen. [4:15 MESZ]

Die letzten Blicke vor der Annularität: oben der kalifornische SLOOH-Feed, darunter die Nevada-Sichel in H-Alpha mit Protuberanzen, darunter der mysteriöse Feed – mit zahlreichen Zuschauern. [3:45 MESZ – plötzlich ging alles ganz schnell, daher diese Bilder 1/4 Stunde zu spät …]

Das Bild aus Nevada – aber besser ist der Soundtrack, Amateur-Astro-Geplapper in bester Tonqualität … [3:12 MESZ] Und noch ein Webcast, noch nicht klar, wo der her ist. [3:19 MESZ] Weitere Sonnentaler-Sicheln aus Arizona. [3:23 MESZ]

Fortschritte in Kalifornien – aber der SLOOH-Feed vom Grand Canyon ist abgeschaltet worden, warum auch immer. [2:47 MESZ] Sichel-Projektionen aus den USA hier und hier – und ein weiterer Webcast hat begonnen, diesmal aus New Mexico. [3:01 MESZ] Und die partielle SoFi im Untergang in Kanada. [3:04 MESZ] SoFi mit Landschaft, irgendwie. [3:06 MESZ] Und Sonnentaler mit Biss aus Arizona. [3:08 MESZ]

Auch in New Mexico fehlt schon ein Stück der Sonne. [2:35 MESZ] Allerlei wolkige Japan-Ringe tummeln sich schon in dieser Sammlung – und ein fast wolkenloser. [2:40 MESZ] Und ein erster Text-Bericht aus dem japanischen Ise ist über die Solar Eclipse Mailing List eingetroffen: „At the time of annularity, a thicker and darker cloud came in the way to spoil the show. However, it was not homogenous, and at maximal annularity a thin, perfect, ring of light could be comfortably seen with the naked eye.“ [2:45 MESZ]

Die partielle Phase in den USA hat nun begonnen

Wie das Live-Bild aus Kalifornien oben zeigt! [2:17 MESZ] Zwei weitere US-Webcasts hier eingebettet, auch in Nevada hat’s soeben angefangen – und noch ein allerletzter Vorbericht. [2:22 MESZ] Und ein weiterer Feed aus Kalifornien, riesig und unscharf. [2:28 MESZ]

In einer halben Stunde beginnt die SoFi in den USA

als partielle, während die Partialität in Japan in einer Stunde endet. In Tokyo gab’s den Ring durch Wolken: hier, hier und hier. Und in Kalifornien wird der Ballonflug zur Beobachtung vorbereitet. [1:30 MESZ] Yeah, das erste Foto mit Baily’s Beads ist da! Und noch ein geschlossener und ein offener Ring. [1:35 MESZ] Und schon eine erste kurze Wire-Story über die asiatische Erfahrung. Die Bilder aus Hongkong in der anhängenden Galerie – voller japanischer Ringe – sehen nicht gut aus … [1:47 MESZ] … während sie im Wilden Westen schon lauern! [1:58 MESZ] Wo SLOOH bereit ist: Zwischen Bildern aus Kalifornien, Arizona & New Mexico kann umgeschaltet werden – und überall ist das Wetter perfekt, auch die Sonnenflecken sind klar zu erkennen! [2:01 MESZ] Und das erste Fun-Foto der SoFi: ein Helikopter vor dem Ring … [2:04 MESZ] Und wieder aus den USA ein Webcast aus Nevada mit schiefem Bild und wüstem Ton. [2:13 MESZ]

Das war die ringförmige Sonnenfinsternis in Japan!

Gesehen über zwei Webcasts, die tatsächlich Wetterglück hatten: oben aus Wakayama, eingespielt in die Fuji-Feed (wo man im Basecamp wie auf dem Gipfel zur Ringphase clouded out war; die Zeiten sind für dort und passen nicht), und aus dem SLOOH-Feed in H-Alpha, der leider größere Zeitsprünge machte und sehr blass geworden war – hier wurde bis an die Schmerzgrenze nachgeholfen. Die Zeit läuft von oben nach unten. [0:49 MESZ] Weitere japanische Webcasts laufen noch hier, hier und hier, während hier gleich mehrere Feeds gleichzeitig zu sehen sind – vielleicht hat man ja auf „Record“ gedrückt, so dass unter denselben URLs später Aufzeichnungen zu sehen sind. [0:58 MESZ] Und die ersten Fotos der Ring- oder tiefen partiellen Phase aus Japan laufen ein: hier, hier und hier! Sowie ein Bild von SoFi-Beobachtern – und ein flinker Artikel über die SoFi als Web-Event … [1:11 MESZ]

Das H-Alpha-Teleskop von SLOOH hat wohl mit Wolken zu kämpfen, jedenfalls ist der Kontrast – hier massiv nachgebessert – stark abgesunken. [0:23 MESZ]

Am stabilsten kommt die SoFi weiterhin aus Okinawa – während sie in Hongkong dem (Nicht-)Webcast zufolge wohl komplett clouded out war – die Ringphase ist dort schon Geschichte. [0:20 MESZ]

Offenbar ein H-Alpha-Bild einer japanischen Sternwarte gibt es auf einem der SLOOH-Kanäle zu sehen, zwischen denen man mit den Pfeilen umschalten kann. [23:59 MESZ am 20. Mai]

Klare Partialität über Okinawa! Aus einem Webcast einer dortigen TV-Station, wie es scheint, ein Tipp von Alan Boyle von NBC. [23:37 MESZ] Mittlerweile tut sich auch in Hongkong was – ein Teleskop-Bild des Horizonts, wie es scheint. [23:40 MESZ] Und noch ein Stream aus Japan, aus Asakusa – wo die Sonne scheint, aber nicht gezeigt wird. [23:49 MESZ]

Die Sonne über Japan! Für Sekunden und durch dichte Wolken im Fuji-Stream – leider keine Zeit zum Ranzoomen; da müsste schon was fehlen. [23:28 MESZ]

Der Fuji-Webcast scheint nach wie vor der einzige zu sein, der schon läuft: Mangels Durchblick – inzwischen regnet’s auf die Kamera – diskutiert man lieber die tolle Technik des Sponsors. „Filming the Sun using the Sun“ … wenn denn welche da wäre. [23:06 MESZ] Die Inder in Hongkong haben Internet-Probleme … [23:09 MESZ] … wie dem Twitter-Stream von Stefan Krause zu entnehmen ist. Und am Fuji beginnt die – unsichtbare – Partialität in dieser Minute. [23:18 MESZ]

Die Sonnenfinsternis hat in diesem Augenblick begonnen!

In Südostasien geht die Sonne mit einem winzigen fehlenden Stück auf – Gelegenheit für ein paar tiefe Gedanken über das Wesen von SoFis schlechthin (der Blogger meint aber gehört zu haben, dass es erst in gut 1 Mrd. Jahren mit totalen SoFis vorbei sein wird). Aus Japan hört man, dass sich um 23:00 MESZ zum ersten Mal die Leute auf dem Fuji-Gipfel – wo es gerade schneit! – im Live-Stream melden sollen, der schon 15’000 Zuschauer hat. Und aus Texas wird berichtet, dass es in Lubbock wohl so schlecht aussieht, dass Beobachter Richtung New Mexico fliehen. Ob es wohl überhaupt Bilder des Feuerrings im Untergang geben wird? Oder im Aufgang – noch 70 Minuten, bis China so weit ist … [22:56 MESZ]

Der Fuji macht sich unsichtbar im Webcast von Panasonic, der durch Anklicken des Bildes zu erreichen ist – noch versprühen die fröstelnden Moderatoren Optimismus. Auch aus Hong Kong – wo die Ringphase noch früher erwartet wird – gibt’s auch schon Webcasts, erreichbar hier und hier: allerdings weitgehend schwarz; da hat wohl noch keiner den Deckel abgenommen …? [22:30 MESZ]

In exakt einer Stunde geht es los, wenn der Halbschatten des Mondes um 22:56 MESZ zum ersten Mal in Südostasien die Erde berührt: Diese von Sky & Telescope aus einer NASA-Grafik (der Original-Server scheint wegen starker Nachfrage in die Knie gegangen zu sein) entwickelte Darstellung zeigt den Verlauf der Finsterniszone und den zeitlichen Ablauf, der in dieser Animation zum Leben erweckt wird. Zum erstem Mal ringförmig gesehen werden kann die Sonne dann um 0:06 MESZ im Aufgang in China (Karte unten; am rechten Rand Hong Kong), gefolgt von Taiwan und Japan (in der Mitte ein netter TV-Vorbericht in Englisch, vom CENAP-Chef entdeckt): Dort sieht es zumindest im Basecamp am Fuji nicht gut aus für den weltweit beworbenen Webcast von Panasonic – ein Live-Bild gibt’s schon. Weitere Vorschau-Storys noch hier, hier und hier, mit aktueller US-Wetterlage; in dieser Automatik-Zeitung sind noch viele weitere verlinkt, leider auch einiger Unfug weiter unten … [21:56 MESZ]

Intermezzo! Dänische Amateur-Raumfahrer ließen es krachen vor 15 Minuten bei einem Triebwerkstest der rührigen Copenhagen Suborbitals. Was immer man von denen halten mag: Sie lieferten soeben einen exzellenten Webcast des Tests (hier ein Screenshot; der Stream läuft noch) mit scharfem Bild und klarem Kommentar – daran könnte sich SpaceX mal ein Beispiel nehmen. So hat man bisher nur gerüchteweise gehört, dass der Austausch des Ventils der Turbopumpe des Triebwerks 5 in der Nacht gelungen sei … [19:40 MEZ. NACHTRAG: ein Video aus anderer Perspektive, eine Galerie und noch eine]

Das ist die Zielscheibe für den Mond heute Nacht, die Sonne aus Erdsicht vor ein paar Stunden, zum Vergleich auch eine Amateur-Aufnahme. Die Fuji-Expedition hat – mit einiger Mühe – den Gipfel erreicht, und es gibt upgedatete Webseiten mit jeweils mehreren eingebetteten Streams hier und hier. Letzte Vorberichte auch hier, hier, hier, hier und hier. [18:45 MESZ]

Einen Sonnenring hätten wir schon mal, einen koronalen nämlich, den der Koronograph LASCO C2 auf dem Satelliten SOHO um 2:00 MESZ aufgenommen hat. Und aus Japan kommt ein klarer Himmel über dem Fujisan in der (vor)letzten Nacht: Selbigen erklimmt bekanntlich derzeit eine Gruppe unverwüstlicher SoFi-Webcaster, die gerade auch eine zweite Testsendung abgesetzt haben. Im Westen der USA ist die SoFi natürlich auch ein großes Thema, Erinnerungen an die kalifornische Ring-SoFi im Untergang im Januar 1992 inklusive. [3:55 MESZ]

Das war der Saros-Vorgänger der SoFi vom 20./21. Mai

Auch damals, am 10. Mai 1994, verlief die Annularitätszone über die USA (oben ein Bild dieses Bloggers mit Russentonne aus New Hampshire), und nun sind diese am 20. Mai 2012 wieder dran, wenn der Nachfolger zuschlägt, diesmal allerdings wegen des Dritteltages in der Saros-Periode weit nach Westen versetzt und nun auch Ostchina und Japan einschließend. Wie praktisch für eine lange Nacht mit Webcasts aus beiden Kontinenten: Da sind inzwischen zahlreiche ankündigt und u.a. hier, hier, hier, hier und hier verlinkt. Je nachdem, was dann wirklich funktioniert, werden die entsprechenden Einzellinks – darunter sicher das Projekt von SLOOH, schon früher erfolgreich – ganz oben in einem Extrakasten aufgeführt. Besonderes Aufsehen erregte im Vorfeld eine Expedition auf den Fuji in Japan, die schon fleißig auf Facebook berichtet.

In der Nähe nämlichen Berges ist auch Indiens Top-Astrofotograf angekommen, während eine andere indische Expedition in Hong Kong wartet und eine deutsche Gruppe im Westen der USA. Und auch Profiastronomen haben was vor mit der Ring-Finsternis: Was sie alle erwartet, zeigen zahlreiche Karten und ein Video. Auch Satelliten wie Hinode, dem der Ring entgeht, und mehrere Stratosphärenballons sollen die SoFi anpeilen, so Quest for Stars und mal wieder das Gummihuhn vom SDO. Was an Links zu dieser SoFi im Vorfeld sonst schon alles eingelaufen ist, kann man auf dieser Webseite finden, während die eigentlichen Beobachtungen in diesem Live-Blog und auch hier zu verfolgen sein werden, während Bilder z.B. hier eingestellt werden sollen. Schon bekannt ist der ungefähre „Hintergrund“ der SoFi: Die große Gruppe 1476 ist zwar weg, aber einige Fleckengruppen vorhanden. Und wie dann der Ring aussehen wird: siehe oben! [1:00 MESZ]

Live-Blog vom ersten Euro-Weltraum-Tweetup

18. September 2011

Das Ende eines laaangen Tages … während der aufgeblasene Riesenastronaut vor dem EAC zum wiederholten Male schlappmachte (unten), konnten innen noch die 1:1-Mock-Ups von Columbus (oben; schon bewohnt von einem iPhone-bewaffneten Tweep) und ATV besichtigt werden, dessen Größe mit den Besuchern davor erst so richtig bewusst wird. Interessant auch die Kontrollen für sein An- und Abdocken im russischen Teil der ISS: sehr rustikal (ein Videobild mit aufgemalten Kreisen, die Toleranzgrenzen markieren), mit Plastiklinealen zum Vermessen des Bildes und sehr dicken Knöpfen für unterschiedlich heftige Abbrüche des völlig autonomen ATV-Fluges. Ein manueller Steuermodus wie bei Progressen ist nicht vorhanden: Das Vehikel ist so schwer zu steuern, dass das von Hand eh kaum ginge. Interessant auch Bemerkungen des neuen italienischen Astronauten Luca Parmitano, der im Mai 2013 zur ISS fliegen soll – und freimütig über Simulationen und die gefährlichsten Risiken auf der ISS Auskunft gab. Ohne konkreten Schlusspunkt löste sich der erste europäische Weltraum-Tweetup schließlich nach 19:00 Uhr in einer lockeren Party auf: eine gelungene Premiere, die – darf man angesichts des Lobs auch der angereisten Veteranen von jenseits des Atlantiks – wohl nicht ohne Nachfolger bleiben wird. Sage ich jetzt mal. [23:55 MESZ – Ende. Und der TdLR kann, gerade angesichts des durchwachsenen Wetters zu Beginn, mit 85’000 Besuchern auch zufrieden sein]

Der SpaceTweetup nähert sich dem Ende, die Tische im Zelt sind nicht mehr ganz so aufgeräumt, und feinstes Herbstwetter hat sich eingestellt, während mit dem European Astronaut Center (oben) die letzte zu besichtigende Attraktion wartet. Und den TdLR haben bisher 85’000 besucht, seriös ermittelte Zahlen, wie man uns versichert hat. [17:30 MESZ]

Überraschungsbesuch vom nächsten Deutschen im Orbit: Alexander Gerst, 2009 als Kandidat ausgewählt – und just heute für die ISS ‚gebucht‘, mit Start vermutlich 2014! [17:05 MESZ]

Der charismatischste Sprecher ist der letzte, der um halb fünf Werbung für Erdbeobachtung aus dem Weltraum macht: Alexander Soucek mit einer Messung der Meerestemperatur – nachdem gerade ein Hurrikan durchgezogen ist, ist es an einer Stelle viel kälter, nachdem der Sturm des Wasser regelrecht die Wärme ausgesaugt hat. [16:55]

Die beiden Pionierinnen des Tweetup-Wesens, Beth Beck & Stephanie Schierholz von der NASA: Mit diesen Aktionen wird erst mal weiter gemacht, da die Nachfrage einfach nicht nachlässt (für den Start eines Wettersatelliten haben sich über 700 auf 25 Plätze beworben). Aber man denkt schon wieder über neue Wege der Kommunikation nach: Fragile Oasis und Launch.org gehören dazu. (Weitere Bilder vom Tweetup auch hier, hier und hier.) [16:40 MESZ]

Wie sich die erste Landung auf einem Kometen ‚anfühlen‘ wird, war von Ed Trollope & Paolo Ferri zu erfahren: Der Abstieg von Philae dauert 1/2 Stunde, und in den ersten Minuten fotografieren sich Rosetta und der Lander gegenseitig, wobei die Bilder auch übertragen werden. Dann aber muss Philae Strom sparen und landet stumm – erst später soll er sich von der Oberfläche von Churyumov-Gerasimenko melden. [15:55 MESZ]

Der „intimste“ Moment des SpaceTweetup: Jedem Tisch im Zelt wurde ein Astronaut ‚zugeteilt‘, in meinem Fall Drew Feustel von STS-134. Er erzählte, dass das Ende des Shuttle-Programms richtig war, denn immer nur im LEO herumfahren, das geht gar nicht – „a single planet species doesn’t live forever. Als Geologe fand er natürlich die Erde aus dem Orbit besonders cool, während die Weltraumbeobachtung nicht so einfach ist: Die Cupola guckt immer nach unten. Sein schönstes Erlebnis war eine EVA, wo er ‚am Ende‘ der ISS-Struktur länger ausharren musste, um mit einer IR-Kamera zu arbeiten: Dabei erlebte er einen Sonnenaufgang – und klappte den Sonnenfilter erst im letzten Moment herunter, um das richtig auskosten zu können. In der Mitte ein Bild mit einigen der Astronauten (ein Gesamtgruppenbild mit ein paar davon gibt es hier von der ESA). Und unten noch ein Bild von der DLR-Kurzarm-Zentrifuge in Action, die kurz besucht wurde – nicht leicht, da der Campus inzwischen rappelvoll ist. [15:05 MESZ]

Sonnenbeobachtung vor dem European Astronaut Center! Das Wetter ändert sich ständig, zwischen Platzregen und gleißendem Sonnenschein – dabei gelang sogar eine spontane Protuberanzen-Aufnahme durch einen Lunt. [13:20 MESZ]

Echte Astronauten!!! Da flippen die Tweeps natürlich aus … hier ein Kurzauftritt von Cady Coleman & Paolo Nespoli. [12:30 MESZ]

Typische Szenen aus dem SpaceTweetup: Einer spricht, alle tippen … Hier erklärt Alois Hinnes allerlei Hintergründe zu SOFIA – etwa dass die Operationsbasis immer die USA bleiben werden, weil der Luftraum über Europa so voll ist, dass man kaum da lang fliegen kann, wo man will. Neuseeland geht vielleicht noch. Es war auch zu erfahren, dass demnächst Sonderausgaben von ApJ und A&A mit ersten SOFIA-Papers von FORCAST und GREAT erscheinen werden – dann gibt’s vielleicht auch mehr Visuals als die Handvoll, die bisher das Licht der Öffentlichkeit erblickt hat. [12:20 MESZ]

Impressionen aus dem Airbus A380, Modell Nr. 4 – immer noch voller Kabelstränge und Kontrollkonsolen. Jetzt gibt’s im Tweetup-Zelt („Twent“) Vorträge über SOFIA. [11:40 MESZ]

Wahre Astronomen sind nicht zu stoppen: Im Regen warten Amateure vom Köln-Bonner Astrotreff und der VSW Bonn auf bessere Zeiten – zum ersten Mal stehen auf einem TdLR Teleskope für die Sonnenbeobachtung bereit. [11:30 MESZ]

Panoramen! Oben das Innenleben von SOFIA (hinter der Blitzlicht-Version liegt eine größere Version) mit der Teleskopmontierung im Hintergrund, unten ein Testmodell des Airbus 380. [11:20 MESZ]

SOFIA in Köln! Im strömenden Regen … gut dass es eine fliegende Sternwarte ist. In der Mitte eine Impression von einem großen Info-Zelt, durch das der Besucher geht, oben der Blick auf die Teleskopmontierung und das deutschen GREAT-Instrument (im Wesentlichen ist alles Blaue made in Germany). Das Teleskop selbst kann nicht besichtigt werden; der Blogger hatte das Glück, dies 2007 bei einer SOFIA-Pilgerfahrt in der Edwards AFB zu dürfen. [10:55 MESZ]

Der Tag der Luft- und Raumfahrt ist jetzt für alle offen – und trotz schlechten Wetters hatte sich schon um 10:00 Uhr eine riesige Schlange auf der Flugzeug-Schau gebildet: Erstmals müssen alle Besucher (außer den Tweetuppern natürlich) durch einen Metalldetektor, und da geht es nur sehr langsam voran. Aber anders kommt man nicht zu SOFIA und dem A380-Testmodell … [10:40 MESZ]

Am Ziel! Nach einer kurzen Wartepause vor einem verschlossenen Zaun ist die Tweetup-Gang soeben in ihrem Zelt auf dem DLR-Campus bei Köln-Porz angekommen – erste Amtshandlung: Laptops aufbauen und einloggen, mit dem streng geheimen Password. Das Netz hält … [8:40 MESZ]

Zur Einstimmung ein geniales Zeitraffer-Video der nächtlichen Erde von der ISS aus gesehen, montiert von einem Weltraum-Fan aus öffentlichen Rohbildern der NASA. [2:30 MESZ]

In sechs Stunden beginnt er, der erste SpaceTweetup in Europa, organisiert von DLR und ESA als Bei- und Parallelprogramm zum Tag der Luft- und Raumfahrt auf dem DLR-Campus bei Köln-Porz – und im Vorfeld gab es schon eine Menge Action. Seien es das von den Tweetup-Organisatoren angesetzte SpaceKölsch vorgestern abend (mit special guest, wie man sieht … ) in einem unfassbar lauten Kölner Brauhaus oder aber mehrere von den Teilnehmern selbst per intensiver Facebook-Diskussionen organisierte Zusatzereignisse wie die gestrige Erweiterung des traditionsreichen Bonner Planetenseminars zu einer Weltraum-Party, bei der 20 der Tweetupper, die bis aus Kanada angereist waren, nicht nur rheinische Gastfreundschaft genießen und die Alte Sternwarte besichtigen konnten, sondern auch selbst Bericht erstatteten. Insbesondere über die Tweetups, die die NASA anlässlich des letzten Space Shuttle-Starts im Juli sowohl am KSC wie am JSC veranstaltet hatte. Remco Timmermans machte dabei in der KSC-Präsentation (Abb.) deutlich, dass solche Tweetups inzwischen integraler Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit der NASA geworden sind, die die Teilnehmer als kostengünstige Werbeträger versteht, die authentisch über ihre Eindrücke berichten. Schon das Bonner Event hatte ein großes Echo [NACHTRAG: eine spätere Übersicht] – und beim eigentlichen Tweetup wird u.a. auch die ESA selbst bloggen & streamen, auf Kanälen in großer Zahl, und auch vom TdLR soll auf vielfältigen Wegen berichtet werden. [2:05 MESZ]

Das war die MoFi: erst Google – dann Gucken!

15. Juni 2011

Trotz für Mitteleuropa „fragwürdiger“ Geometrie und Wettersorgen ist die totale Mondfinsternis heute Abend ein erstaunlicher Erfolg geworden: Die ersten Phasen bis zum Ende der Totalität waren perfekt in Webcasts zu verfolgen, und danach riss der Himmel auch noch für eine Weile über dem Standort des Bloggers auf! Von zahlreichen angekündigten Webcasts funktionierte nur der von SLOOH und Google organisierte mit Bildern aus Zypern und Dubai die gesamte Zeit – viele andere waren ausgefallen oder clouded out oder technisch schlecht. Aus dem Google-Webcast, den ein Hollywood-Studio zwecks Werbung für einen SF-Film mit Mondbezug gesponsort hatte, die Bilder (von oben) von 20:51 MESZ (Dubai) und 21:20, 21:50 und 22:25 MESZ (Zypern; mit sehr roter Umbra und ein paar Hintergrundsternen – ein Bild nahe der Mitte der Totalität gibt es hier von 22:16 MESZ), gefolgt von einem Livebild aus Barcelona von 23:06 MESZ.

Und dann wurde der Blogger alarmiert, dass der Mond ganz direkt zu sehen war: Es folgen drei eigene Aufnahmen ca. 10-15 Minuten nach Totalitätsende; im Feldstecher war die rote Umbra noch prächtig neben der rasch wachsenden gelben Penumbra zu sehen, ein faszinierender dreidimensionaler Eindruck in gerade einmal 9° Höhe. Abschließend noch ein Bild aus einem rumänischen Webcast von 23:24 MESZ; eine Reihe weitere europäische Übertragungen begannen jetzt auch, aber kaum eine der SLOOH-Qualität ebenbürtig. Serien von Standbildern der MoFi sind bereits aus Australien, Südafrika, Irland und dem Rest der Welt eingetroffen, während eines der Bilder dieses Bloggers auch bei der VdS erschienen und bei SpaceWeather eingereicht ist. NACHTRAG: Das Bild ist auch in dieser Sammlung zu finden, die sogar zu diesem Artikel hier verlinkt.

Webcasts retten den Rausschmeisser des IYA

31. Dezember 2009

In Deutschland gab es nur ganz vereinzelt klare Sicht auf die Mondfinsternis Stunden vor dem Jahresende, etwa in Stuttgart oder Dreieich – meistens sah man absolut nichts. Wie gut, dass Sternfreunde in Indien (Screenshots 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9) und Spanien (Screenshots 1, 2, 3, 4 und 5) perfekte Webcasts auf die Beine stellen konnten; viele andere geplante Übertragungen waren leider clouded out. Und so kam das International Year of Astronomy zu einem angemessenen Ende: die astronomische Welt virtuell vereint, wie auch schon zu seinem Beginn bei einer ringförmigen SoFi im Indischen Ozean.

NACHTRAG: In den folgenden Stunden brachte ‚das Web‘ noch schöne und/oder originelle Bilder u.a. aus Athen (originelle Montage), Mallorca, Dublin, Pakistan oder dem Irak – und dramatisch-wolkige Videos aus der Schweiz und Irland. NACHTRAG 2: Berichte aus der Schweiz und dem U.K. – und eine Serienaufnahme aus Delhi (von den Webcastern) sowie weitere Bilder von dort. NACHTRAG 3: Passende deutsche Wolkenlöcher gab’s auch in München, Streitheim, Burgau und besagtem Dreieich; mehr Bilder hier und Links hier, und ein Artikel von S&T.

Nur noch 8 Tage … bis zur längsten SoFi des Jahrhunderts

14. Juli 2009

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und noch bis zum Jahr 2132: Bis zu 6 Minuten und 39 Sekunden wird die Totalität (irgendwo im Pazifik) dauern und am Ostrand des asiatischen Kontinents immer noch knapp 6 Minuten. Die Wahrscheinlichkeit für klaren Himmel liegt allerdings entlang des gesamten Umbrastreifens nur bei etwa 50%: Wie gut, dass man den Anblick der Sonnenkorona simulieren kann! Dieses Bild basiert auf aufwändigen MHD-Rechnungen vom 9.-12. Juli; bei Predictive Science, Inc. soll es aber um den 17. Juli noch eine neue Version geben. Der Blogger ist vom 14. bis 25. Juli in China unterwegs! Links zu allen erdenklichen Informationen zu der SoFi gibt es hier, Quasi-Live-Berichte diverser Reisender & Webcasts soll es hier verlinkt geben – und was bei der SoFi 2008 wissenschaftlich herausgekommen ist, kann man hier nachlesen (mit vielen Bildern).