Schöner Auftritt der Leuchtenden Nachtwolken

trotz troposphärischen Vordergrunds am Morgen des 18. Juni über Bochum: Bilder zwischen 3:14 und 3:52 MESZ, freihändig aus einem Treppenhaus-Fenster. Ein Album mit 83 Bildern mit mehr oder weniger starker Anhebung des Kontrasts, eine schnelle Auswahl hier und hier mit weniger Verarbeitung und hier aus dem Album 17 Zeitschritte mit technischen Daten (Blende immer 2.8) – es gab ein großes NLC-Feld im Nordosten und ein quasi separates flaches Richtung Norden:

3:07 MESZ, 1/1.6 Sekunde, ISO 1600, Sonnentiefe 12 1/4°

3:09 MESZ, 1/1.6 Sekunde, ISO 1600, Sonnentiefe 12°

3:11 MESZ, 1/1.6 Sekunde, ISO 1600, Sonnentiefe 12°

3:23 MESZ, 1/2 Sekunde, ISO 1600, Sonnentiefe 11 1/4°

3:25 MESZ, 1/3.2 Sekunde, ISO 1600, Sonnentiefe 11°

3:27 MESZ, 1/2.5 Sekunde, ISO 1600, Sonnentiefe 11°

3:31 MESZ, 1/2.5 Sekunde, ISO 800, Sonnentiefe 10 3/4°

3:35 MESZ, 1/1.3 Sekunde, ISO 800, Sonnentiefe 10 1/2°

3:37 MESZ, 1/3.2 Sekunde, ISO 800, Sonnentiefe 10 1/4°

3:40 MESZ, 1/2.5 Sekunde, ISO 800, Sonnentiefe 10°

3:40 MESZ, 1/2.5 Sekunde, ISO 800, Sonnentiefe 10°

3:42 MESZ, 1/3.2 Sekunde, ISO 800, Sonnentiefe 10°

3:46 MESZ, 1/3.2 Sekunde, ISO 800, Sonnentiefe 9 1/2°

3:52 MESZ, 1/2 Sekunde, ISO 400, Sonnentiefe 9°

3:55 MESZ, 1/3.2 Sekunde, ISO 400, Sonnentiefe 8 3/4°

3:56 MESZ, 1/3.2 Sekunde, ISO 400, Sonnentiefe 8 3/4°

4:06 MESZ, 1/2.6 Sekunde, ISO 400, Sonnentiefe 7 3/4°

Bilder anderswo aus Bochum gibt es hier bzw. hier – und der Fortgang dokumentiert von einer Webcam auf dem Eugen-Richter-Turm in Hagen, 18 km südöstlich des Standorts der obigen Bilder: Dort waren die NLC ab 2:30 MESZ und bis 4:00 MESZ zu erkennen; ein Frame von 3:04 MESZ. [20:10 MESZ am 19. Juni] Aus der weiteren Umgebung der Beobachtungen hier noch Bilder hier, hier, hier, hier, hier und hier, von anderswo in Deutschland hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Bilder und Videos aus Dänemark hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, den Niederlanden hier und hier, dem U.K. hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Lettland hier, hier und hier und noch mehr sowie ältere aus Litauen, Polen und dem U.K. und ein Artikelchen. [23:45 MESZ]

Am am Morgen des 20. Juni gab es – vorgewarnt durch die Hagen-Webcam (was zu sehen von etwa 2:20 bis 4:10 MESZ) – erneut NLC über Bochum, aber schwächer und vor dem Dämmerungs-Gradienten schwer einzufangen: aus der Ausbeute eine Auswahl von Highlights, hier eine andere von 3:34 bis 3:51 MESZ bei einer Sonnendepression von 10½° bis 9°. [4:30 MESZ am 20. Juni] Weitere Bilder aus Deutschland hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, den Niederlanden hier, hier, hier, hier und hier, den Britischen Inseln hier, hier, hier, hier und hier und Kanada hier, hier, hier und hier.

Die große Sonnenfleckengruppe gibt es immer noch, wie oben einer Serie von Sonnen-Gesamtkarten mit der Rückseite aus Helioseismologie vom NSO Integrated Synoptic Program (NISP) zu entnehmen ist: Sie sieht ihrer dritten Runde über die Sonnenscheibe entgegen, ab etwa dem 23. Juni. Auch ihre Überwachung mit dem Solar Orbiter, der zusammen mit Satelliten an der Erde beide Seiten der Sonne sieht, das Paper „Satellite Drag Analysis During the May 2024 Geomagnetic Storm“, die World View „Space weather can affect our daily lives — we need a better warning system“ mit einem Artikel,

die Sonne heute um 12:54 MESZ komplett und um 18:53 MESZ im Detail vom SDO HMI, weitere Bilder von heute (mehr), gestern (mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr und mehr), dem 17. Juni (mehr, mehr und mehr) und 16. Juni und ein H-Alpha-Video eines M-Flares am 17. Juni. Sowie der Saturn gestern (mehr) und seine Ring-Perspektive 2017 bis 2024, die Papers „The Origin of Jupiter’s Great Red Spot“ mit Press Releases hier, hier und hier und „Geographical, Seasonal and Diurnal Variations of Acoustic Attenuation, and Sound Speed in the Near-Surface Martian Atmosphere“ mit einem Artikel, der Merkur am 6. Juni – und heute gegen 22:50 MESZ die früheste Sommer-Sonnenwende seit 228 Jahren: Artikel hier und hier erklären, dass das bloß von den Schaltregeln kommt. [19:45 MESZ] Die Sonnenwenderei noch mal systematisch erklärt. [21:25 MESZ] Die heutige Sonne mit ein paar ‚Flecken‘ extra … [23:15 MESZ]

Große Mondwende: heute Nacht ein super-tiefer Vollmond

Heute Nacht gibt es etwas Außergewöhnliches am deutschen Himmel zu sehen – so nichts im Süden die Sicht nimmt. Dort erreicht (in der Grafik die mit Stellarium Online erstellte Situation für Bochum; im roten Punkt schneiden sich Meridian und Horizont, die blauen Linien sind die Deklination) erreicht nämlich der Vollmond die größte Höhe über dem Horizont. Und die fällt mit rund 10° außerordentlich gering aus: Hier macht sich die Große Mondwende bemerkbar, auch wenn ihr Maximum erst nächsten März eintritt. Der Mond kann von etwa Ende 2023 bis Mitte 2026 besonders krass nach oben und unten von der himmlischen Bahn der Sonne am Himmel, der Ekliptik abweichen: Der Grund ist Neigung der Mondbahn gegen die Erdbahn um 5 1/2°, gegen die wiederum die Erdachse um 23 1/2° geneigt ist.

Weil sich nun die Bahnebene des Mondes langsam gegen die der Erde dreht, addieren sich die Abweichungen alle 18.6 Jahre maximal. Allerdings saust der Mond auch jeden Monat von Nord nach Süden und wieder zurück: So will es der Zufall, dass bereits heute Nacht der tiefste Vollmond des gesamten Zeitraums eintritt und nicht im Sommer 2025 – da passen die Position des Mondes auf seiner Bahn und das Datum nicht so perfekt zusammen wie jetzt, wenn Vollmond (3:07 MESZ), lokales Minimum der Deklination und Sonnenwende fast zusammenfallen. Einen noch tieferen Mond (einen abnehmenden Halbmond 1/4° tiefer) hat es bereits am 1. April gegeben, während der Südrekord erst mit einem abnehmenden Halbmond am 22. März 2025 eintreten wird, 1/3 Grad tiefer als der Vollmond jetzt.

Dieser folgt direkt dem nördlichsten und damit höchsten Mond der Großen Mondwende 2024/25 am 7. März (ein zunehmender Zweidrittelmond), während der höchste Vollmond schon am 15. Dezember 2024 eintritt: Das ist dieser Tabelle zu entnehmen, die hier erläutert wird. Mehr Infornationen gibt es in diesem Podcast und – mit wachsender Komplexität, so ist das nunmal mit dem Mond – hier, hier, hier, hier, hier und hier: auch die letzte kleine Mondwende, alle Extrem-Deklinationen des Mondes dieses Jahrhundert … und ab 22:30 MESZ hier der Versuch, einen besonders südlichen Mondaufgang live aus Stonehenge zu übertragen: Wie auch Artikeln hier, hier und hier zu entnehmen, sieht man dort noch Forschungsbedarf zur Bedeutung der Station Stones, und die Große Mondwende ist tatsächlich ein recht neuer Begriff aus der Archäoastronomie. [22:00 MESZ am 21. Juni]

Das Wetter in Stonehenge ist leider schlecht – aber ab 1:30 MESZ soll es hier eine Übertragung von den Calanais Standing Stones geben: Die Simulation zeigt, was dort auf 58° Nord auf den Äußeren Hebriden zu erwarten ist, wenn der Vollmond über Schottlands best-erhaltenes Steinzeit-Monument schleift. [23:00 MESZ] Der Webcast aus Stonehenge ist zuende, immerhin wurden aufgezeichnete Bilder eines der früheren Super-Süd-Aufgänge eines Natürlich-nicht-Vollmonds gezeigt. Und im Kommentar schrieb jemand: „We had a lovely moonrise here in Portugal. Even the cat observed it!“ [23:20 MESZ]

Der super-niedrige Vollmond in Kulmination vor einer halben Stunde über Bochum: Das Ungewöhnliche dieser Aufnahme mit 25 mm Äquivalentbrennweite – der Stern in der Wolkenlücke rechts dürfte gemäß dieser Simulation des Moments der Antares sein – wird sich erst richtig im Vergleich mit anderen Vollmond-Südstellungen des Jahres erschließen, v.a. am 15. Dezember, wenn er 58°(!) höher am Himmel steht. Der Webcast aus Calanais hat verspätet begonnen, und es ist genau so wolkig wie zuvor in Stonehenge. Eine Webcast-Chance gibt es aber noch, vom Griffith Observatory in Los Angeles: Dort will man ab 5:15 MESZ den Mondauf- und ab 14:45 MESZ den Monduntergang übertragen. [2:05 MESZ am 22. Juni] Beide Webcasts waren erfolgreich und begannen jeweils mit einer Einführung, die u.a. auch auf Stonehenge und Calanais einging – auch weitere Mondaufgänge an der Côte d’Azur, beim Kap Sounion (mehr und mehr), in Dublin und den USA (mehr, mehr, mehr und mehr), ohne Azimut-Angaben freilich nichts Besonderes.

Ob der heutige Vollmond wirklich der südlichste der aktuellen Großen Mondwende war, hängt übrigens von Definition von „Vollmond“ ab: Heute lagen die südlichste Deklination (4:41 MESZ) und der Vollmond-Zeitpunkt (3:07 MESZ) nur 1 1/2 Stunden auseinander, und überdies fand die Kulmination in Deutschland nur wenige Stunden vorher statt – aber am 11./12. Juni 2025 liegen die südlichste Deklination (1:54 MEZ am 12.) und der Vollmond-Zeitpunkt (9:43 MESZ am 11.) auch nur 16 Stunden auseinander und fallen in UTC sogar auf denselben Kalendertag. Und 2025 steht der zu 99.4% beleuchtete Mond noch 3 Bogenminuten südlicher als der zu 99.8% beleuchtete von 2024 … [20:50 MESZ] … der solch einen Nacht-Bogen auf 51° Nord zog. [23:35 MESZ] Und einen Tag nachdem Wolken die Archäoastronomen verprellten, hat’s auch mit dem Mondaufgang in Stonehenge geklappt. [18:15 MESZ am 23. Juni]

Wie hell wird Tsuchinshan-ATLAS noch: 5. Größe, 2. Größe … oder -2. Größe? Diese Frage treibt Kometenfans dieser Tage um, da die Helligkeit von Komet C/2023 A3 seit gut zwei Monaten de facto konstant geblieben ist, während der Sonnenabstand r seit Mitte April um 1/3 abgenommen hat: hier visuelle weiß und CCD-Daten grün aus der Comet Observation database (COBS). Etwas beigetragen haben mag eine Extra-Aufhellung dank Opposition zur Sonne im April und dass seit Mitte der zunächst sinkende Erdabstand Delta wieder zunimmt – aber wie man die Daten (aller visuellen Beobachter oder ausgewählter Photometriker, die die komplette Koma erfassen) auch dreht und wendet: Die Reaktion des Kometen auf die zunehmende Sonneneinstrahlung ist schwächer geworden.

Ausgedrückt wird sie traditionell durch das „n“ in der Helligkeitsformel m = H0 + 2.5 n log r + 5 log Delta m: Erzwingt man eine einzige Formel durch alle Daten bisher, ergibt sich – wie hier in einer Grafik von van Buitenen, 1. Dezember 2023 bis 31. Oktober 2024, Helligkeit von 15.0 bis -2.5 mag. – ein n = 3.1, mit einer Maximalhelligkeit von +2.5 mag. (grüne Kurve), was allerdings Vorwärtsstreuung des Sonnenlichts durch den Kometenstaub (rosa Kurve) für kurze Zeit bis aus -1.5 mag. hochtreiben könnte. (Wenn die geometrisch beste Sichtbarkeit in der zweiten Oktoberhälfte beginnt, ist dieser Effekt aber vorbei.) Dieselben Erwartungen hegt das Central Bureau for Astronomical Telegrams, das vom Ist-Zustand mit n = 3.0 weiter rechnet, wobei des dies „represents well the average total magnitudes of most long-period comets over their paths through the inner solar system“: Erwartet werden am (12.9, 22.9., 2.10., 12.10, 22.10.) die Helligkeiten (5.0, 3.5, 2.4, 2.4 und 4.0) zzgl. ggf. des Streueffekts.

Aber was, wenn die Grundlage der weiteren Prognose der Helligkeitsverlauf erst ab dem Februar 2024 wäre? Aus den visuellen Daten in der COBS nach deren eigener Analyse ergibt sich dann ein n von 1.5 und einer Maximalhelligkeit von nur noch +5 – und nimmt man nur Helligkeiten ab diesem April sinken das n weiter auf 0.4 und die Maximalhelligkeit auf +7 mag. So weit die Extrapolationen aus den Daten-Wolken. Etwas optimistischer sieht das Bild aber aus, wenn man sich auf Beobachter beschränkt, die sorgfältig die ganze Koma photometrieren, etwas mit der Software AIRTOOLS: Wie Steffen Fritsche heute auf der Astro-Mailingliste berichtet, kommen dabei mit einem durch alle Daten seit März 2023 erzwungenen Fit ein n von 3.8 und ein Maximum von +1 mag. heraus (was auch ein anderer Einzelbeobachter vertritt), während ein Fit erst ab März 2024 ein n = 2.6 und einen Peak von +3 mag. und einer erst ab April 2024 ein n = 1.6 und ein Maximum von +5 mag. produziert. Was auch immer wird: aktuelle Bilder von vorgestern, dem 20. Juni (mehr), 19. Juni (mehr und mehr), 18. Juni (mehr) und 17. Juni. [22:15 MESZ]

Jetzt: große Leuchtende Nachtwolken über Deutschland!

Bilder aus Bochum gegen 23:10 MESZ: das Feld ist ordentlich hoch und im Azimut weit ausgedehnt, von Nordwesten bis Nordosten. Die Erwartungen an heute Abend erfüllen sich: das Live-Bild aus Hagen – z.B. um 23:18 MESZ – und Bilder aus Dorsten, Fürstenwalde, Merseburg, Kassel, Wien, der Slowakei und Polen. [23:25 MESZ]

Weitere Bochumer Zeitschritte zwischen etwa 23:30 und 23:45 MESZ: Das Feld verblasste allmählich wieder, hoch war die Flächenhelligkeit nicht, behielt aber seine große Ausdehnung im Azimut – und die auffälligste Struktur rechts (Nordosten) hielt sich wacker. Weitere Bilder aus der Nähe und anderswo in Deutschland hier, hier, hier, hier, hier. [23:55 MESZ – Ende. NACHTRAG:

Ein unentwegtes schwaches NLC-Wölkchen gegen 0:15 MEZ, bei einer Sonnendepression von 13° ziemlich exakt im Norden – da musste die Empfindlichkeit bereits auf ISO 3200 hochgefahren werden. Weitere Bilder des Abends aus Bochum, aus relativer Nähe hier, hier und hier, anderswo aus Deutschland hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, aus den Niederlanden, Dänenmark, Österreich (mehr), Tschechien und dem U.K. (mehr, mehr und mehr). NACHTRAG 2: 27 Bochumer Aufnahmen des Abends, mit Highlights auch hier, hier, hier, hier, hier und hier, Aufnahmen aus der Nähe – und ein Zeitraffer aus Wien und Fotos aus den Niederlanden hier, hier, hier und hier, dem U.K., der Slowakei, der Ukraine und Deutschland hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. NACHTRAG 3: Es wird auch ein Morgendisplay geben, denn in Kassel leuchtet’s wieder, dito in Rendsburg, Tangermünde und den NL, und auch die Hagen-Cam zeigt seit etwa 2:34 MESZ wieder minütlich deutlichere NLC. NACHTRAG 4:

Der Bochumer Anblick – hier zwischen 3:11 und 3:20 MESZ – blieb leider extrem kontrastarm: Selbst mit krasser Kontrastanhebung ließen sich nur ein paar horizontnahe Streifen sicher nachweisen. Viel besser war’s in Sachsen-Anhalt sowie im U.K. (auch ein Video) und in Dänemark – auch weitere Bilder dieser Nacht]

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