Die Experimente mit Autonomous Robotic Networks to Help Modern Societies alias ARCHES auf dem Ätna sind nun zuende gegangen – die Roboter stellten bei einem der Versuche sogar LOFAR-artige Radioantennen auf (wie sie es im Realfall auf der Mondrückseite tun würden): weitere Bilder hier und hier. Auch viele wilde Kandidaten für Weltraumforschungs-Missionen in China, eine spezielle Bodenstation in Schottland, ein Manöver zur Kollisionsvermeidung beim Swarm-Projekt, unter am 25. Mai gestarteten Kleinsatellit ein Demonstrator von In-Orbit-Docking zweier CubeSats, ein Europa-Zeitraffer von Columbus Eye auf der ISS, zu der vielleicht noch dieses Jahr Astronauten per Starliner fliegen können, während der Cygnus NG-17 nach seinem Abdocken bald verglüht ist. [23:10 MESZ]
nach anderthalbjährigem energischem Umbau, bei dem Projektionskuppel und Gestaltung des Innenraums ebenso erneuert wurden wie die Computertechnik – und vor allem der zentrale optomechanische Projektor ausgetauscht wurde: Der deutsche wich einem kompakteren japanischen. Hier allerlei Impressionen von einem Festakt heute Abend: Für alle beginnt nun eine Festwoche vom 2. bis 10. Juli mit besonders vielseitigem Programm.
Der heutige Abend begann mit einer intensiven Leistungsschau der neuen Technik, die den Sternenprojektor, Fulldome-Beamer und auch Laser umfasst …
… gefolgt von einem Abriss des Umbaus und der Deutschland-Premiere der frisch übersetzten neuen Show „Living Worlds“ der CalAcademy in San Francisco. …
… die vom Senior Director von dessen Planetarium Ryan Wyatt persönlich per Live-Videoschalte vorgestellt wurde. In den nächsten Monaten folgen weitere Premieren, darunter von „Ziel: Zukunft – Vom Jetzt bis zur Ewigkeit“, das derzeit zahlreiche deutsche Planetarien gemeinsam produzieren.
Was will uns die wohl NASA mit diesem kommentarlos vergangene Nacht auf Social Media geposteten – und prompt viral gegangenen – Foto einer Schildkröte vor dem Artemis-I-Stack sagen? Vermutlich keine Hommage an die beiden Schildkröten, die 1968 mit der sowjetischen Zond 5 als erste irdische Besucher um den Mond flogen (woran hier und hier erinnert wird) … jedenfalls ist schon der Crawler angerollt, um den Stack ab 2:00 MESZ heute Nacht zurück zum VAB zu bringen: Ein Starttermin soll nach erfolgreichem Stopfen des Wasserstoff-Lecks genannt werden.
Heute soll CAPSTONE auf einer Electron zum Mond starten
und am Ziel erstmals einen Near Rectilinear Halo Orbit (NRHO) erproben, der für das nicht unumstrittene Gateway des Artemis-Programms vorgesehen ist: oben eine künstlerische Darstellung, darunter Arbeiten an der 25-kg-Sonde und unten diese auf ihrem Photon Lunar genannen Raketenmotor, mit dem nach sechs Tagen Fluchtgeschwindigkeit erreicht sein soll. Dann wird er abgeworfen, und CAPSTONE – das Cislunar Autonomous Positioning System Technology Operations and Navigation Experiment – braucht noch vier Monate bis zum Eintritt in den NRHO, wo ein halbes Jahre dessen Stabilität untersucht wird: ein 17-seitiges Press Kit, Webseiten der NASA hier, hier und hier und von Rocket Lab, Videoclips hier, hier, hier und hier, die Aufzeichnung einer Telecon vom 25. Mai (seither gab es etliche Verschiebungen des Starts, aber heute um 11:55 MESZ soll es in Neuseeland tatsächlich losgehen), ein Press Release und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [0:15 MESZ]
Ein Webcast zum Start soll hier um 11:00 MESZ beginnen – und ein Clip über den Countdown einer Electron. [2:15 MESZ] Noch genau 7½ Stunden bis zum instantanen Startfenster … [4:25 MESZ] In der Nacht waren die Wetterchancen auf 75% taxiert worden, und CAPSTONE ist Go for Launch: Updates hier und hier, Live-Threads hier und hier, weitere Artikel hier, hier und hier und Rocket Labs eigene URL des Webcasts. [11:45 MESZ]
Es bleibt schwierig mit der Planeten-Kette am Morgen, da – auch hier heute früh in Japan – die Venus und v.a. der Merkur erst in der Morgendämmerung hoch genug stehen, wodurch wiederum der Mars und der Saturn arg blass erscheinen, und die große Länge des Bogens hilft auch nicht. Aber alle fünf plus Mondsichel sind drauf. [17:05 MESZ] Weitere Morgen-Planeten von heute (mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr und mehr) und dem 24. Juni sowie der Jupiter am 23. Juni. [20:00 MESZ] Die Sonne heute (mehr) und gestern (mehr, mehr, mehr und mehr).
Drei weitere Bilder von BepiColombos weiten Flyby am Merkur mit u.a. seiner ersten Sichtung des 1550 km großen Caloris-Impaktbeckens: die große helle Zone ‚auf zwei Uhr‘ im ersten Bild. Auch ein Thread und ein Artikel; der nächste Merkur-Flyby ist am 20. Juni 2023.
Der Start von drei weiteren Satelliten der Yaogan-Familie auf einer Chang Zheng 2D, auch ein Video-Clip: „Yaogan Weixing“ heißt schlicht Fernerkundungs-Satelliten, wobei das im chinesischen militärischen Kontext allerlei bedeuten kann, Details gibt’s keine.
Der Start einer Forschungsrakete des Typs Terrier-Improved Orion mit vielen dutzend kleinen Studenten-Experimenten heute früh auf Wallops Island – und es wird keine weiteren Wet Dress Rehearsal vor dem Start von Artemis I mehr geben: Heute um 17:00 MESZ will die NASA auf einer Telecon weitere Details zu den nächsten Schritten verkünden … und drei Stunden später, was aus der gebeutelten Asteroiden-Mission Psyche werden soll.
Ein erstes Merkur-Bild von BepiColombos zweitem Vorbeiflug
von der Mercury Transfer Module’s Monitoring Camera 2, als sich der künftige Orbiter gestern 920 km über der Oberfläche des Planeten befand, der er 5 Minuten zuvor bis auf 200 km nahe gekommen war: Hinter dem Magnetometer-Arm links lugt ein 200 km großes Impaktbecken mit mehreren Ringen hervor, andere Strukturen sind hier identifiziert. Auch ein Artikel, ferner wie mit Citizen Science Mars-Winde erforscht werden (durch Auswertung sichtbarer Effekte auf MRO-Bildern), wie die NASA den ExoMars-Rover retten soll, der Start von CAPSTONE zum Mond nun am 27. Juni geplant (und die Kommunikations-Pläne dazu), eine neuer Weg zum Mond für den Lunar Trailblazer – und eine Space-Analog Demonstration auf dem Ätna, ARCHES für Mond-Missionen. [2:25 MESZ – Ende. NACHTRAG: Morgen gibt’s eine Live-Übertragung der Experimente vom Vulkan]
Tolle Leuchtende Nachtwolken zur Sommersonnenwende
brachte die vergangene Nacht, die wegen der entsprechend gerigen Sonnendepression selbst zur lokalen Mitternacht bereits in mittleren deutschen Breiten gesehen werden konnten und damit durchgehend von der Abend- bis zur Morgendämmerung, in der sie freilich dramatisch heller als am Abend wurden: hier Beispiel-Bilder dieses Bloggers aus Bochum (aus der letzten halbe Stunde am Morgen, Zeit von unten nach oben), wo den Verlauf der Nacht dieser Thread und Postings hier, hier, hier, hier und v.a. hier dokumentierten. [5:30 MESZ] 123 Bilder dieses Bloggers von Dämmerung zu Dämmerung gibt es in Alben chronologisch bzw. ungefähr invers chronologisch – und 33 Bilder als Foto-Strecke mit Details! [15:25 MESZ] Fotos aus der Umgebung obigen Standorts hier, hier, hier, hier, hier, hier (und vorwärts), hier, hier, hier, hier und hier, von anderswo hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Zeitraffer hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und NLC der Vornacht aus Kanada.
Komet C/2017 K2 (PANSTARRS) vorgestern beim offenen Sternhaufen IC 4665 von Michael Jäger mit einem 16-Zöller aufgenommen: weitere Bilder von heute, gestern (mehr), vorgestern und dem 18. Juni, die Venus vorgestern, die Morgen-Planeten-Kette gestern (beachten, dass am Merkur manipuliert wurde; mehr und hier – und noch mal die leiter nötige Erinnerung, warum es in Deutschland keinen Merkur dazu gibt.
Sternwarte auf dem Kitt Peak knapp Waldbrand entgangen
„Initial assessment indicates that all the domes and other scientific facilities have been protected from the worst part of the fire to date. Four non-scientific buildings on the west side of the Observatory property were lost in the fire. Structure protection crews have successfully placed defensible lines around all remaining structures“: So lautete gestern Abend MESZ die erlösende Nachricht. Ein schwerer Waldbrand – den das Bild einer Webcam auf dem 4-m-Teleskop hier am Abend Ortszeit des 16. Juni zeigt – war dem Kitt Peak National Observatory gefährlich nahe gekommen, das erst geschlossen und dann evakuiert worden war: weitere Bilder hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier und hier. [2:00 MESZ] Ein Update von heute zum Feuer bei der Sternwarte, einige Bilder von gestern – „The summit is still an active fire zone and access will be extremely limited in the coming days. A thorough assessment of the damage will be required once the fire danger is over. This process will likely take weeks“ – und ein Video mit Luftaufnahmen danach. Derweil ist SOFIA zum letzten Mal in Neuseeland: auch eine Art Nachruf und die finalen Pläne der fliegenden Sternwarte.
Und das Morgendisplay über Bochum gegen halb vier: wieder geringer Kontrast, aber die Kamera sieht mehr Strukturen, insbesondere ausgeprägte Wellenmuster in ein paar Zonen. Weitere Aufnahmen der Nacht hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [3:55 MESZ] Und hier (und die folgende Stunde schrittweise vorwärts gehen), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie ein Zeitraffer und ein Artikel [NACHTRAG: noch einer] plus der Saturn am 11. Juni, die Sonne heute und Aktivitäts-Updates von 16:57, 11:40, 3:56 und 3:42 MESZ. [17:45 MESZ]
Der Vollmond steht derzeit selten tief über dem Horizont, selbst wenn er kulminiert: Das war gestern früh bei fast -26° Deklination schon recht krass – hier eines der Bilder dieses Bloggers aus Bochum (mehr, mehr und mehr), wo er nur 11° schaffte – und wird heute früh (exakt Vollmond war gestern Mittag MESZ) noch drastischer, da die Deklination unter -27° gesunken ist; in Kiel wird der Mond maximal 8° Höhe erreichen. Außerdem ist’s ein „Supermond“, was so flach nochmal besonders wirkt und im Gegensatz zu den üblichen Zweifeln sehr wohl auffällt. Auch der Jupiter gestern und am 12. Juni und der Mars am 12. Juni, die Morgen-Planeten-Kette gestern und vor drei Tagen (mehr) – und die Kometen C/2017 K2 (PANSTARRS) gestern und am 11. Juni und C/2022 E3 (ZTF) am 7. Juni. [0:15 MESZ]
Im September 2016 gab es den ersten Sternenkatalog vom Gaia-Satelliten, praktischerweise während der Jahrestagung der deutschen Astronomen in Bochum, im April 2018 dann den zweiten, der das Bild der Milchstraße abermals revolutionierte, und im Dezember 2020 folgte eine Vorabversion des dritten („Heute um 12:00 MEZ wird die nächste Version …“ und „Die unabhängigen Analysen des neuen Gaia-Katalogs EDR3 sprudeln …“) – und heute erscheint nun der dritte gigantische Sternen-Katalog mit 1’811’709’771 Sternen (und ca. 10 Mio. extragalaktischen Objekten) aus dem größten und genauesten Astrometrie-und-mehr-Projekt aller Zeiten. Über das Gaia-Archiv zugänglich werden soll er um Punkt 12:00 MESZ, und es wird auch rund 50 wissenschaftliche Papers dazu geben: zu allen technischen Details aber auch zu einigen Entdeckungen, die bereits im „DR3“ gemacht wurden.
Was alles in diesem Data Release steckt, umreißt bereits seit einigen Tagen ein Press Kit, in diesen Minuten beginnt eine Pressekonferenz der ESA (der um 11:00 MESZ viele weitere Events folgen sollen, auf Deutsch hier bzw. hier) – und ab diesem Augenblick darf auch aus einer Pressemitteilung der ESA mit einer ersten Übersicht zitiert werden: „Die Datenfreigabe 3 von Gaia enthält neue und verbesserte Details für fast zwei Milliarden Sterne in unserer Galaxie. Der Katalog enthält neue Daten, wie z. B. chemische Zusammensetzungen, Sterntemperaturen, Farben, Massen, Alter und die Geschwindigkeit, mit der sich Sterne auf uns zu oder von uns weg bewegen (Radialgeschwindigkeit). Ein Großteil dieser Informationen wird durch die erstmals veröffentlichten Spektroskopie-Daten von Gaia bereitgestellt. […]
Dieser Datensatz enthält auch den bisher größten Katalog von Doppelsternen, Tausende von Objekten des Sonnensystems wie Asteroiden und Monde von Planeten sowie Millionen von Galaxien und Quasaren außerhalb der Milchstraße. Zu den überraschendsten Entdeckungen in den neuen Daten gehört, dass Gaia Sternenbeben – winzige Bewegungen auf der Oberfläche eines Sterns – nachweisen kann, die die Form der Sterne verändern. Das Observatorium wurde eigentlich nicht dafür gebaut. Gaia hat bereits zuvor radiale Schwingungen gefunden, die Sterne regelmäßig anschwellen und schrumpfen lassen, während sie ihre kugelförmige Gestalt beibehalten. Allerdings hat Gaia jetzt auch andere Schwingungen entdeckt, die eher wie große Tsunamis wirken. Diese nicht-radialen Schwingungen verändern lediglich die globale Form eines Sterns und sind daher nicht so leicht zu erkennen. […]
Die Zusammensetzung der Sterne kann uns etwas über ihren Entstehungsort und ihre anschließende Reise und damit über die Geschichte der Milchstraße verraten. Mit den heute veröffentlichten Daten enthüllt Gaia die größte chemische Karte der Galaxie, die mit 3D-Bewegungen von der Umgebung unserer Sonne bis hin zu kleineren Galaxien in unserer Nähe gekoppelt ist. […] Dank Gaia wissen wir, dass einige Sterne in unserer Galaxie aus primordialem Material bestehen, während andere wie unsere Sonne aus einer Materie bestehen, die von früheren Generationen von Sternen angereichert wurde. Die dem Zentrum und der Ebene unserer Galaxie näher gelegenen Sterne sind reicher an Metallen als Sterne in größerer Entfernung. Gaia hat außerdem anhand ihrer chemischen Zusammensetzung Sterne identifiziert, die ursprünglich aus anderen Galaxien als unserer stammen. […]
Ein neuer Katalog von Doppelsternen gibt Aufschluss über die Masse und die Entwicklung von mehr als 800’000 Doppelsternsystemen, während eine neue Asteroidenstudie, die 156’000 felsige Körper umfasst, den Ursprung unseres Sonnensystems näher beleuchtet. Gaia enthüllt auch Informationen über 10 Millionen veränderliche Sterne, geheimnisvolle Makromoleküle zwischen den Sternen sowie Quasare und Galaxien außerhalb unserer eigenen kosmischen Nachbarschaft. „Anders als bei anderen Missionen, die auf bestimmte Objekte abzielen, handelt es sich bei der Mission Gaia um eine Durchmusterungsmission. Das bedeutet, dass Gaia bei der mehrfachen Durchmusterung des gesamten Himmels mit Milliarden von Sternen zwangsläufig Entdeckungen machen wird, die anderen, spezielleren Missionen entgehen würden. Das ist eine ihrer Stärken […]“, sagt Timo Prusti, Projektwissenschaftler für Gaia bei der ESA.“ [10:00 MESZ]
Konkurrenz für die ESA-Pressekonferenz: Die Royal Astronomical Society macht ihr eigenes Ding! Auch der oben zitierte ESA Release mit vielen Bildern und ein wachsender Thread dazu sowie eine Pressemitteilung des AIP. [10:15 MESZ] Ein 38-Sekunden-Video mit Science-Highlights – und zahlreiche Einzel-Ergebnisse, auf die hier später näher eingegangen werden wird. Während der Kuchen bereit steht. [10:30 MESZ] Das britische Event, auch als Zoom-Konferenz verfügbar, scheint wissenschaftlich viel ergiebiger als die ESA-PK zu sein. [10:40 MESZ]
Die „chemische Kartographie“ der Milchstraße in einem Video, das auch auf dem deutschen Event gezeigt wurde. [11:40 MESZ] Und weitere Slides, zu extragalaktischen Objekten einer- und Asteroiden-Beobachtungen Gaias andererseits. [11:50 MESZ] Die Datenbank – auf mehreren Servern parallel gehostet – wird in dieser Minute freigeschaltet! Und auf dem Event hieß noch, den nächsten Data Release werde es 2025 geben, mit Gaia-Daten der ersten fünf Jahre. [12:00 MESZ] Auf dieser Seite können die Daten-Zugriffe allein auf den (wichtigsten) Server in Spanien verfolgt werden: Schon gast 400 User aus 40 Ländern sind da. [12:05 MESZ]
Der DR3 fünf Ausschnitten aus Allsky-Darstellungen, mit dem Galaktischen Zentrum jeweils in der Mitte: oben die Metallizität der Sterne, röter = metallreicher wie auffällig die galaktische Scheibe, während der Bulge metallärmer ist. Darunter das abgeleitete Alter der Sterne, von Null (blau) bis 13 Mrd. Jahre (rot). Dann die Radialgeschwindigkeiten von Millionen Sternen, von -50 (schwarz) bis +50 km/s (weiß): Die beiden Magellanschen Wolken, die sich von uns entfernen, fallen besonders auf. Und unten zwei auf verschiedenen Wegen bestimmte Himmelskarten der Extinktion, aus den Spektren von hunderten Millionen Sternen bestimmt: Die komplexen „Stories“ und jede Menge mehr Grafiken und Animationen liegen jeweils hinter den Bildern. [19:50 MESZ]
Und noch ein paar Grafiken mehr, ebenfalls mit der ganzen Story jeweils dahinter: die Überdichte von OB-Sternen in der Nachbarschaft der Sonne (die blaunen Zonen zeichnen die Spiralarme nach; Skala in Kiloparsec), die Eigenbewegungen von Sternen in der Nähe der Sonne (orange Punkt), ein Farben-Helligkeits-Diagramm (bei dem die Farben der Sterne von Hubble und PanSTARRS kommen und die Entfernungen von Gaia), die überlagerten RVS-Spektren von 1046 Sonnen-Analog-Sternen, die G-Lichtkurve eines Bedeckungs-Veränderlichen (gefaltet über eine 2-Tages-Periode) und was Gaia im inneren Sonnensystem vorfand (NEAs, Mars-Kreuzer und Hauptgürtel-Asteroiden, dazu kommen noch Jupiter-Trojaner und TNOs) sowie die Exzentrizitäten der Bahnen gegen die großen Halbachsen. Auch ein erster Blick auf NGC 188, die Bestätigung einer SDSS-Analyse durch Gaia (zur Kinematik des Balkens der Milchstraße), die Aufzeichnung noch eines Events (am ESAC, in Englisch) und morgen gleich noch eins (in Deutsch) sowie weitere Artikel hier und hier. [21:30 MESZ – Ende. NACHTRÄGE: und hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie noch eine PM aus Potsdam und ein Press Release aus Paris]
35 Jahre altes Paper dieses Bloggers auf einer Tagung zitiert
Sachen gibt’s … Es war Anfang April 1987, als dieser Blogger – als 22-jähriger Amateurastronom – auf dem International Symposium on the Diversity and Similarity of Comets in Brüssel ein Poster über den Zusammenhang zwischen der Gasfreisetzung des Halleyschen Kometen und seiner visuellen Helligkeit präsentierte: das Ergebnis einer intensiven Datenauswertung und Literaturrecherche (in Vor-WWW-Zeiten!) zusammen mit seiner Freundin, heute Frau. Eine Ausarbeitung erschien dann in den Proceedings der Konferenz, der ESA Special Publication 278 – und dieses Paper wurde vorgestern auf dem Pro-Am Comet Community (Hybrid) Workshop von EuroPlanet diskutiert, wie man in dem Screenshot aus dem Vortrag „Psychophysical Artifacts in Visual m1 Magitude Estimates“ von Joe Marcus sieht. Es geht um die vielen Faktoren, die aus der Gasproduktion eines Kometen die vom Auge wahrgenommene Gesamthelligkeit erzeugen: Offenbar haben die von uns einst ermittelten Zahlen geholfen, das von Marcus aufgestellte Gesetz zu validieren, namentlich den rosa Exponenten.
Meilensteine für die Jupiter-Missionen von ESA und NASA
Den Anfang macht – nach gegenwärtiger Planung in einem Fenster vom 5.-25. April 2023 – der Jupiter Icy Moons Explorer oder JUICE (oder Juice) der ESA, der das Jupiter-System 2031 erreichen soll: Hier wurden kürzlich die gigantischen Solarzellen der Sonde (85 Quadratmeter Fläche!) probeweise entfaltet, weitere Bilder hier, hier und hier. Und am 19. Juni soll bei einer Sternbedeckung durch den Jupitermond Europa – zu sehen in Afrika – die Kenntnis über dessen Bahn verbessert werden, was JUICE präziser navigieren hilft: Für die Sternkoordinaten sorgte natürlich Gaia.
Derweil ist der Hauptkörper des Europa Clipper beim JPL eingetroffen, wo er nun zwei Jahren für einen Start im Oktober 2024 vorbereitet wird, mit Ankunft am Jupiter 2030. Auch die Entdeckung von Aminosäuren in den Ryugu-Probem von Hayabusa 2 (mehr), die kleine NASA-Sonde Lunar Flashlight nicht mehr bei Artemis I sondern huckepack auf der ersten Mission der Commercial Lunar Payload Services, IM-1, mit Start nach gegenwärtiger Planung diesen Dezember – und vom Artemis-I-Stack auf der Rampe Morgen-Fotos hier, hier, hier, hier und hier. [1:10 MESZ] Jetzt hat auch Frankreich die „Artemis Accords“ unterschrieben (Artikel hier und hier) – was, wie zuvor hier ein Europa-Abgeordneter erklärt hatte, keine gute Idee war.
… in der (die Zeit läuft von unten nach oben) u.a. der Abwurf des Fluchtturms, der Booster und der Nutzlastverkleidung im Infraroten und zum Schluss das Abtrennen des Raumschiffs und das Entfalten seiner Sonnenpanele zu sehen waren: der Start hier, hier, hier, hier und hier, weitere Screenshots aus der Übertragung hier, hier, hier, hier und hier, ein anderes Start-Video, eine kurze Live-Sendung zum Andocken, ein paar Screenshots, ein chinesischer Live-Ticker und Artikel zum ‚Betreten‘ der Station hier, dem Andocken hier und hier und zum Start hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Und schon wieder neue russische Signale in Sachen ISS: dabei bleiben bis 2024, dann was ganz anderes. [16:15 MESZ am 5. Juni 2022]
Zum zweiten Mal sind SLS & Orion auf die Startrampe gerollt
Fünfmal die Erde aktuell aus dem Weltraum: der aktive Vulkan Ätna gestern von Sentinel 2, die Meeresfarbe im Golf von Maine vorgestern von Aqua, wo die Produktivität des Phytoplanktions zurückgeht [NACHTRAG: die Details dazu], der Flughafen von Lyon im April von Sentinel 2 aus einem Beispiel-Display des Sentinet Hub, die Tuamotu-Inseln aus der ISS und eine große Wolke Sahara-Staub auf dem Weg Richtung Karibik vorgestern von Sentinel 5P [NACHTRAG: auch gesehen von NOAA-20]. Und das Coordinated Ionospheric Reconstruction Cubesat Experiment (CIRCE) auf dem ersten Virgin-Orbit-Start vom U.K. aus. [16:25 MESZ am 7. Juni – Ende]
Zwei Kugelsternhaufen und ein Supernova-Überrest sind die letzten drei Hubble Pictures of the Week: Liller 1 und NGC 6558 (jeweils mit der ACS, B bis R entsprechen 606 bis 814 nm) und DEM L249 in der LMC (mit der WFC3, 475 bis 814 nm). Auch ein Feature über die Betriebsarten von NIRISS auf Webb, ein langer Vortrag zu diesem, das 12. Perihel der Parker Solar Probe, der für heute geplante 21. Flug des New Shepard um 15:00 MESZ (der Webcast ab 14:00 MEZ und ein Artikel über einen Passagier) – und gerade läuft eine PK mit englischer Übersetzung zum Start von Shenzhou-14 morgen.
Das mit 4 Metern größte Flüssig-Spiegel-Teleskop Asiens hat sein First Light im Himalaya erlebt, in 2450 Metern Höhe im Devasthal Observatory des Aryabhatta Research Institute of Observational Sciences (ARIES) im Distrikt Nainital im indischen Bundesstaat Uttarakhand – konstruiert haben es Astronomen aus Indien, Belgien und Kanada, und seine Aufgabe wird die permanente Überwachung des Himmels senkrecht über ihm auf Transients: auch ein Thread und Artikel hier und hier. Ferner ein neuer Direktor des LBT, das fundamentale Paper „Magnitudes, distance moduli, bolometric corrections, and so much more“, ein neues Verfahren, um Asteroiden in alten Bildern zu finden (Artikel hier und hier [NACHTRAG: und hier]), immer noch Forschung mit und ein neues Didaktik-Maskottchen für SOFIA (mehr) kurz vor dem Ende – und wie man die ISS vor dem Mond in hoher Auflösung aufnimmt. [22:05 MESZ]
Die Bilder-Enthüllung vom Webb-Teleskop kommt am 12. Juli
Das haben ESA und NASA gestern angekündigt, wobei diesem Blog noch mitgeteilt wurde, dass die Uhrzeit erst am 10. Juni genannt werden soll – eine Webseite gibt es aber schon. Auch eine Bingo-Karte für die letzten Schritte, ein Twitter Space dazu, was Webb für primordiale Schwarze Löcher und die Geologie naher Exoplaneten tun hat und ein Artikel. Bereits am 13. Juni wird der 3. Data Release von Gaia vorgestellt (dito in Englisch und ein DR3 Media Kit auf Deutsch), womöglich wird eROSITA von Russland wieder eingeschaltet, es gibt Fortschritte bei Euclid und Plato – und der alte COBE hinterließ was Seltsames. Ferner eine Debris Removal Mission 2024, Updates zu zwei Transporter-5-Passagieren hier und hier, in China ein Start von 9 Satelliten für eine Konstellation speziell für selbstfahrende Autos (ein Video, Fotos und weitere Artikel hier und hier) – und ein neues Schiff für Ariane-6-Teile mit speziellen Segeln. [23:40 MESZ]
Lassen es die Tau-Herculiden heute früh richtig krachen?
Das (Un-)Wissen über einen denkbaren Meteorsturm zwischen 5 und 8 Uhr MESZ („Ein Update zum möglichen Ausbruch …“) hat kürzlich das Electronic Circular #5125 des CBAT der IAU zusammengefasst: Zwei verschiedene Modell-Rechnungen lassen die Erde entweder um 5:52 oder um 7:01 MESZ eine Staubwolke durchqueren, die der Komet 73P/Schwassmann-Wachmann beim Zerbrechen seines Kerns 1995 erzeugte, mit hohen Meteorraten jeweils etwa 2 Stunden lang und idealer Beobachtungsgeometrie in den USA (wo viel klarer Himmel herrscht), Mexiko und Mittelamerika, wo der Radiant dann hoch steht. In Europa wäre dagegen praktisch nichts zu sehen, und es gibt noch zwei weitere Probleme: Zum einen müsste der Staub den Kometen damals mit 2.5-mal der üblichen Geschwindigkeit verlassen haben (wofür es zwar indirekte Argumente aber keine direkten Beobachtungen gibt), um überhaupt die Erde erreichen zu können – und die Staubteilchen dieses Kometen sind typischerweise sehr klein und treffen die Erde auch nur mit mageren ~16 km/s. Tau-Herculiden der Vergangenheit hatten meist nur 4. Größe, und nur wenige waren heller: An sehr dunklem Himmel mag ein Regen solcher Schwach-Meteore ja beeindrucken, aber ein „heller Meteorsturm“, wie manchmal geschrieben wird, ist kaum zu erwarten. „Normale“ Tau-Herculiden haben sich bereits seit dem 27. Mai blicken lassen, wie hier
Himmels-Karten des Global Meteor Networks, des Canadian Meteor Orbit Radar und des Kamera-Netzwerks CAMS zeigen, auch Videos individueller TAH-Meteore hier, hier und hier und ein Summenbild einer Webcam: Letzte Nacht waren z.B. auf La Palma 3 zu sehen, und gestern Mittag MESZ lag die ZHR bei 1 bis 2, heute Nacht ist sie nach dieser spanischen Meldung spürbar angestiegen. Versuche, den möglichen Ausbruch heute ‚live‘ zu dokumentieren, gibt es z.B. hier, hier, hier, hier und hier, ferner ein langes Paper von 2021 hier oder hier, Aufrufe diverser Organisationen hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, ein Vortrag (auf Deutsch), ein Interview, Threads & Postings hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, eine künstlerische Darstellung der Erde im Kometen-Staub, ein Zeitungsartikel über die Entdeckung des späteren Kometen 73P – und der am 27. Mai und 4. Mai. [0:00 MESZ]
Die Tau-Herculiden haben ein erstes kleines Maximum erreicht, wie dieser japanische Roh-Plot von Radio-Echos zeigt: Das könnte ein Dust-Trail des Kometen von 1892 sein, für den (ebenfalls) erhöhe Aktivität erwartet worden war – aber mit der mutmaßlichen Staubwolke vom 1995-er Kern-Unfall hat das nichts zu tun. [0:55 MESZ] Diese hat zwar – wie sich quasi live auf Twitter verfolgen ließ – zu mehr TAH als sonst geführt, aber ein Meteorsturm blieb aus, die maximale Zenitstundenrate (nach einem sich aufbauenden Plot aus allen Beobachtungen derzeit um 20 verortet) wohl um rund einen Faktor ~100 darunter. „IT WAS A GENTLE SHOWER … NOT A STORM“, schreibt dazu der Autor des o.g. Papers, der selbst zusammen mit seiner Frau unter Optimal-Bedingungen in Arizona beobachtet hatte: „I counted 19 meteors, Renate saw 26.“ Und um 7:20 MESZ stellten die TAH ihre Aktivität ein, „als ob jemand den Meteor-Wasserhahn abgedreht hatte“ – Fazit: „we did indeed see meteors associated with the 1995 fragmenting of comet 73P/Schwassmann-Wachmann-3. Unfortunately, for those who were hoping for a majoroutburst … or even a storm … it was just not to be.“ [13:15 MESZ]
Der Verlauf der TAH-Aktivität aus Radio-Echos gegen die Sonnen-Länge der Erde mit mehreren Maxima: Das dritte – offenbar vom 1995-er Staub – ist das höchste, erreicht aber auch nur eine (auf den visuellen Standard umgerechnet) ZHR von ~30, je nach Definition ein Faktor 30 bis 120 unter Sturm-Niveau. Weitere Einzel-Berichte und Bilder (bei denen nicht immer sicher ist, dass es wirklich TAH sind) gibt’s hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [16:25 MESZ] Und hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – auch eine Analyse zahlreicher Videos mit nur einem scharfen Peak (dem die visuelle IMO-Analyse inzwischen eine ZHR um 60 zuweist) und Artikel hier, hier und hier.
Heute vor 50 Jahren lief zum ersten Mal eine Episode von „Star Trek“ im deutschen Fernsehen, als das ZDF diese Folge sendete, die eigentlich schon die 19. Episode der ersten Season der originalen Serie war: Daran wurde hier auch schon vor 10 Jahren erinnert (und jetzt auch z.B. hier und hier und hier und hier und hier und hier und hier und hier) – und natürlich auch an die erste Ausstrahlung einer Star-Trek-Episode überhaupt 1966. [0:00 MESZ. NACHTRAG: mehr zu 50 Jahren Star Trek in D hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]
Das Einstauben von InSight auf dem Mars in drei „Selfies“ von Sol 10 (6.2.2018), Sol 106-133 (März/April 2019) und Sol 1211 (24.4.2022), auch eins gegen drei geblinkt – da der Kameraarm für solche Mosaike mehrmals bewegt werden muss und dafür kaum mehr der Strom reicht, ist das dritte auch das letzte der Mission. Auch der Winterschlaf von Zhurong, die Physik der Mars-Aurora, eine Verschiebung des Psyche-Starts auf Ende September wegen eines Software-Problems – und große chinesische Pläne für Satelliten zur Sonnenforschung. [0:35 MESZ]
Parallele Weltraum-Action diese Stunde: Um 20:35 MESZ soll eine Falcon 9 mit 59 Satelliten starten, die Mission Transporter 5, und um 20:36 MESZ soll der Starliner – hier noch eine weitere Astronauten-Perspektive der Ankunft aus diesem neuen OFT-2-Album – die ISS verlassen. Der entsprechende Webcast läuft schon (auch einer von gestern mit einem Inflight-Call und Schließen der Luke), der von SpaceX wird hier erwartet. Zum OFT-2 auch ein NASA-Update und Artikel hier und hier – und einer zum Hitzeschild des Crew Dragon, auch hier und hier diskutiert. [20:10 MESZ] Der SpaceX-Webcast läuft auch: t-5 Minuten! [20:30 MESZ]
des Bundesforschungsministeriums: Damit werden ab dem Herbst 15 bis 20 Projekte zur Kommunkation von Weltraum-bezogenen Inhalten (fast) aller Art an die breite Öffentlichkeit und insbesondere damit bislang unterversorgte Zielgruppen gefördert, die jeweils zwischen 10’000 und 150’000 Euro erhalten und zwischen März und Dezember 2023 umgesetzt werden müssen – und praktisch jede Art von Organisation ist berechtigt, einen Antrag zu stellen! Diese Förderprojekte repräsentieren finanziell etwa die Hälfte des nächsten Wissenschaftsjahres der Bundesregierung, wie es sie seit 2000 gibt: Erstmals ist dabei das Thema – „Unser Universum“ – explizit Astronomie-lastig, mit stark interdisziplinärem und über die reine Naturwissenschaft hinaus gehendem Anspruch allerdings.
„Ob aus naturwissenschaftlicher, ökologischer, wirtschaftlicher oder sozial- und geisteswissenschaftlicher Perspektive – begrüßt werden vor allem Projekte, die sich dem Universum aus unterschiedlichen Blickwinkeln nähern, Menschen miteinander ins Gespräch bringen und Wissen vermitteln“, heißt es in der Ausschreibung: Dabei liegt „ein besonderer Fokus auf Projekten, die eine aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in wissenschaftspolitische Entwicklungsprozesse unterstützen. […] Die Vorhaben müssen ausdrücklich für das Wissenschaftsjahr 2023 entwickelt worden sein. Sie sollen sich an eine interessierte Öffentlichkeit, Kinder und Jugendliche, Nachwuchsforschende sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Wissenschaft, Medien, Kultur und Politik wenden. […] Die Themenfelder des Wissenschaftsjahres sind: Faszination Weltall | Mensch, Natur und Universum | Wirtschaftraum Universum und Astronomie | Blick auf den Planeten | Neben naturwissenschaftlichen Vermittlungsprojekten werden auch Projekte zur Bewerbung aufgerufen, die wissenschaftliche Fragestellungen zum Universum aus geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive behandeln. Es werden analoge, digitale und hybride Formate gefördert.“
Eine Vielzahl von Details muss beachtet werden, insbesondere die harte Deadline 22. Juni für den Antrag: Das ist schon in vier Wochen! Allerdings tritt die Jury – wie dieser Blogger heute vom Projektträger beim DLR erfuhr – erst Ende Oktober zusammen: Die Gewinner werden dann aufgefordert, genauere Projektbeschreibungen zu liefern und erhalten ggf. Auflagen für konkrete Nachbesserungen. Aber in der Regel kommen am Ende alle durch, die die erste Runde geschafft hatten – und wer leer ausgegangen ist (für dieses Jahr gab es 215 Anträge, ungewöhnlich viele allerdings, und nur 17 kamen durch), kann sich trotzdem als Partner des Wissenschaftsjahres auf eigene Kosten bewerben: Auch da gibt es dem Vernehmen nach schon einiges Interesse, etwa von Sternwarten. [18:30 MESZ]
Ein Farben-Helligkeits-Diagramm der Sterne der Milchstraße, I-Absoluthelligkeit gegen B-I, erzeugt aus Gaia-Daten: eine Vorschau auf den Data Release 3 des Astrometrie-Satelliten. Und der Nachweis magnetischer Wellen im Erdkern durch die Swarm-Satelliten in Kombination mit älteren Daten der Satelliten CHAMP und Ørsted. [15:45 MESZ] Da die Wetteraussichten für eine Landung im Westen der USA gut sind, bleibt es beim 25. Mai um 20:36 MESZ für das Abdocken des Starliner, mit der Landung am 26. Mai um 0:49 MESZ: die ganze Timeline, ein Video-Update von Boeing, ein NASA-Update und Artikel hier, hier und hier – und ein Japaner soll zum Gateway fliegen und ein anderer auf dem Mond landen. [23:55 MESZ]
… aus der Nähe: Bilder des Extreme Ultraviolet Imager (EUI) vom 27. März oben (auch ein Zoom hinein ins Bild) und ein Ausschnitt vom 17. März unten, die die Korona bei etwa 1 Mio. Kelvin zeigen, während der Zeitraffer dazwischen den schwankenden Sonnendurchmesser für das Instrument durch die elliptische Bahn der ESA-Sonde demonstriert – in der Serie der Perihelia wurden am 26. März erstmals 0.32 au Sonnenabstand erreicht, fast der finale Wert von 0.29 au. Hinter dem unteren Bild von Korona-Bögen (von dem es auch diesen Zeitraffer gibt) wird der Ausschnitt mit einer Magnetkarte des Polarimetric and Helioseismic Imager (PHI) geblinkt.
Ebenfalls vom EUI bei 17 nm am 30. März Korona-Details, im Standbild und in zwei Animationen (die Struktur unterhalb der Mitte hat den Spitznamen Igel bekommen) und der Südpol der Sonne: hell geschlossene Koronabögen, dunkler Zonen, wo das Feld offen ist und der Sonnenwind entweicht. Durch Swingbys an der Venus soll die Bahnneigung des Solar Orbiter ab 2025 angehoben werden, so dass der Blick zunehmend steiler auf die Sonnenpole fällt.
Vom Metis-Instrument des Solar Orbiter ein Zeitraffer der äußeren Sonnenkorona (auch eine Kombination mit EUI- und SoloHI-Daten bei einer CME am 25. März), während Animationen von SPICE-Daten die Korona zwischen 100’000 und 630’000 Kelvin zeigen – beim März-Perihel des Solar Orbiter sind noch viele Daten mehr gewonnen werden, die Press Releases von ESA (auch in Deutsch), STCE, Imperial College, CNES und ASI (mehr) nun präsentieren, auch Artikel hier, hier, hier und hier.
Ein kleiner Komet der Kreutz-Gruppe ist heute in die Sonne gestürzt – und wurde zuvor, was reichlich ungewöhnlich ist, innerhalb von 15 Sekunden von drei Personen unabhängig auf Bildern des LASCO-Koronographen auf dem Uralt-Satelliten SOHO entdeckt! Auch was das JWST im Sonnensystem erforschen soll, nachdem es eiskalt geworden ist und das Durchtesten der Instrumente voran kommt. (Dem Vernehmen nach wird Anfang Juni das genaue Datum für die Präsentation der Early Release Observations bekannt gegeben, das Mitte Juli sein dürfte.) Die ESA plant jede Menge Events zum Data Release 3 von Gaia. Und China hat Pläne für eine Closeby Habitable Exoplanet Survey mittels Astrometrie durch einen Satelliten.
Mal wieder ein selten kurioses Erosions-Feature auf dem Mars, gesichtet vom alten Mars-Rover Curiosity an Sol 3474 (dem 17. Mai) und auch hier und hier dargestellt. Derweil gibt es ein offizielles NASA-Statement zu der nur scheinbaren Mars-Tür: Die East Cliffs enthalten „a number of naturally occurring open fractures“, darunter diese ca. 30 cm hohe und 40 cm breite Spalte, „similar in size to a dog door. These kinds of open fractures are common in bedrock, both on Earth and on Mars.“ Auch Artikel hier, hier, hier und hier zum nahenden Ende der Mission vom InSight.
Die ESA-Sonde JUICE zum Jupiter ist nun vollständig integriert, für einen Start in einem Jahr – während Voyager 1 auf seiner interstellaren Mission zwar weiter problemlos Messdaten liefert aber seine Telemetrie-Daten zur Orientierung falsch sind (auch Artikel hier und hier). Und Chinas Tianwen-2 soll eine Asteroiden-Sample Return Mission werden, mit Start 2025: Ziel soll (469219) Kamoʻoalewa (vorläufige Nummer 2016 HO3) sein, ein Apollo-Asteroid und zugleich der wohl stabilste Quasi-Mond der Erde.
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