Die Rotationsperiode Saturns beträgt 10 h 32 m 45 s ± 46 s
Diese Zahl basiert auf der Abplattung und dem Gravitationsfeld des Riesenplaneten und ist kleiner als was Cassini (10:47) und die Voyagers (10:39) aus Radio-Daten ermittelt hatten – aber das nahezu der Rotationsachse parallele Magnetfeld Saturns runiert diese Methode ohnehin. Das neue Verfahren wurde auch auf den Jupiter angewandt, wo die Radiomethode ein eindeutiges Ergebnis liefert, und lieferte genau diesen Wert. Auch Mutual Events der Jupiter-Monde am 24. März (Kallisto/Ganymed und Kallisto/Europa), 18. März, 14. März und 9. März, die Kometen Siding Spring heute dicht bei Messier 92 und Lovejoy am 24. März, der neue Komet Polonia, das Warten auf den nächsten großen Nord-Kometen – und am angeblichen Riesen-Impaktkrater in Australien (mehr, mehr und mehr) gibt es doch einige Zweifel, wie hier, hier und hier artikuliert wird. [12:35 MESZ]
Die Nova Sgr 2015 No. 2 erholte sich noch mal nach ihrem Einbruch und verharrt jetzt bei etwa 5.3 mag.: Artikel zum zwischenzeitlichen Anstieg hier, hier und hier, Beobachtungen am 28. März, 26. März (mit einer Webcam in der Antarktis!), 25. März und 22. März und Spektren im Sichtbaren und NIR. [12:20 MESZ]
Neue Konfusion um angebliche Planeten von Alpha Centauri
Schwer was los zwischen Erde und Himmel: In den 51 Stunden zwischen 19:36 MEZ am 25. und 22:46 MEZ am 27. März soll(t)en gleich 5 Starts in den Erdorbit erfolgen, von denen die ersten 3 auch schon gelungen sind (und in 65 Stunden sind es sogar 6 Starts). Zuerst war eine Delta IV in Cape Canaveral mit einem GPS-Satelliten dran: das nebulöse Abheben in Zeitlupe (die Rakete kam aber bald wieder zum Vorschein), Bilder hier, hier und (mit besonderem Vordergrund) hier, Artikel hier, hier und hier und mehr Links. Es folgten eine Dnepr in Yasny mit einem koreanischen Erdbeobachter und eine H-IIA in Tanegashima mit einem japanischen optischen Aufklärer: der Start (los geht’s bei 23:00), Bilder und Artikel hier, hier und hier.
In einer extrem kurzfristig angesetzten Telecon hat die NASA gestern Abend verkündet, wie die ‚Asteroid Redirect Mission‘ durchgeführt werden soll: Vom „Umleiten“ eines kompletten Mini-Asteroiden (das wäre Option A gewesen) ist keine Rede mehr, stattdessen soll nach Plan B ein bis zu 4 Meter großer Felsen von einem größeren Asteroiden gepflückt und nach etwa 6 Jahren in einer stabilen Bahn um den Mond deponiert werden. Womit die ARM eher eine Asteroid Retrieval Mission oder eine Sample Return Mission wird, aber noch verwendet die NASA den alten Begriff. Der Grund für die Wahl von Plan B war größere Flexibilität bei der Auswahl des Zielbrockens auf der Oberfläche als wenn man zu einem unbekannten Asteroiden hätte fliegen müssen, den man dann komplett hätte abschleppen müssen. Der vage Zeitplan bisher sieht so aus, dass der Stein zwar um das Jahr 2020 abgeholt wird, dann aber nicht schon der erste bemannte Orion/SLS-Flug ca. 2021 zu ihm geht sondern erst einer der folgenden um 2025.
Helle Flecken auf Ceres könnten aktive Wasser-Geysire sein
Die erstaunlichen sehr hellen und kompakten Flecken auf dem Zwergplaneten, die die Sonde Dawn im Anflug entdeckte, gasen offenbar etwas aus und werden weniger aktiv, wenn sie aus der Sonne rotieren: Das hat eine Analyse der Dawn-Aufnahmen ergeben, die auf einer Tagung vorgestellt wurde und zu der Vermutung passt, dass Ceres zu mindestens einem Viertel – mehr als andere Körper im Asteroidengürtel – aus Wassereis besteht. Und sich auch mit den Beobachtungen des IR-Satelliten Herschel verträgt, dass Ceres dann Wasserdampf in den Raum verliert, wenn die Region mit den Flecken gerade in der Sonne ist: Artikel hier, hier, hier, hier und hier sowie weitere Dawn-Berichte hier, hier, hier und hier, hier – und noch ein Release zu Vesta-Erkenntnissen Dawns bei ihrem ersten Ziel.
Der immer aktivere Churyumov-Gerasimenko am 18. und 14. März aus jeweils 81 km Abstand: weitere aktuelle Bilder hier und hier, dazu der erste Nachweis von molekularem Stickstoff bei einem Kometen (mehr und mehr), das bisher vergebliche Lauschen auf Philaes Wiedererwachen (mehr) und ein Bericht von einem Team-Meeting. Plus Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und eine große Rosetta-Bilderstrecke, die die New York Times doch glatt auf Seite 1 platziert hatte.
vor 5 Tagen tauchen im Web auf – hier ein neuerlicher Versuch, interessante Funde (s.a. die beiden vorangegangenen Artikel!) zu sortieren. Das Video oben zeigt Highlights aus Svalbard: von dort auch Detailaufnahmen, ein Press Release dazu, ein weiterer Bericht, ein Zeitungsartikel über einen Svalbard-Fahrer, eine Intervall-Collage und ein Weitwinkel-Bild. Darunter das bisher dem visuellen Eindruck am ehesten entsprechende Korona-Komposit von Alson Wong aus Svalbard-Bildern von Allen Hwang mit Belichtungszeiten von 1/2500 bis 1/6 Sekunde; auch ein anderes Komposit von dort. Das nächste Video zeigt eine weitgehend klare Totalität auf den Färöer, während es in diesem Video erst kurz vor dem 3. Kontakt aufriss; auch ein weiterer Erfolgsbericht, eine Aufnahme mit innerer Korona und eine Frontpage von dort.
Es folgt ein Video von Flug AB 1234, von dem es auch Berichte hier und hier und Fotos hier (trotz stark vereister Scheibe: fotografiert wurde am oberen Rand), hier und hier gibt. Darunter ein neu bearbeitetes Video von Flug AB 1000, von dem es auch einen Bericht und Bilderalben hier, hier (von diesem Blogger) und hier (von etlichen Passagieren, wächst immer noch) gibt. Es folgt die Totalität aus dem Flugzeug der BBC während der Live-Übertragung: inzwischen online auch die gesamte Sondersendung und die zugehörigen Sendungen von Stargazing Live vom Abend nach der SoFi hier und hier, vom Vorabend hier und hier und vom ersten Abend hier und hier. Ganz unten noch ein neues Video von den Stratosphären-Fliegern, über die auch hier und hier berichtet wird – und auch noch ein kleines Video vom Beobachtungsflug aus Murmansk.
Aus dem partiell verfinsterten Europa schließlich gibt es konkrete Daten zur Strahlungsschwankung (Artikel von heute) und Stromnetz-Effekten (wegen des vielerorts klaren Wetters trat praktisch der ‚worst case‘ ein, der gemeistert wurde) und Wetter-Messungen, Berichte über erfreuliche Beobachtungen im Schul-Kontext hier, hier, hier, hier und hier (und mehr zur Problematik hier und hier), Beobachtungen mit Aufwand und Beobachtungen nur so hier, hier, hier, hier, hier und hier. Und noch Berichte in exotischen TV-Sendern auf Deutsch und Rumänisch, eine Bilder-Sammlung – und eine große Link-Sammlung zu Berichten von der SoFi aller Art. NACHTRÄGE: Beobachtungen auf Flug AB 1020 von der Anti-Solar-Seite aus und Auswertungen hier und hier sowie ein ZDF-Bericht vom Flug – und ein Video von einem Schiff aus.
Gerade eben noch aus Mitteleuropa zu sehen und nur ein kurzes Vergnügen war die Nova Sagittarii 2015 No. 2, die es zwar auf 4. Größe brachte, nun aber (siehe die soeben automatisch generierte AAVSO-Lichtkurve) schnell fällt: Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, eine visuelle Beobachtung vom 22.3. aus Arizona und Bilder vom 21.3. aus Deutschland, Östereich und Indien, vom 18.3. aus Österreich und vom 17.3. aus Australien – und es gibt auch eine mögliche 8-mag.-Nova in Sagitta.
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Die Flut toller Ergebnisse von der Sonnenfinsternis hält an
Z.B. mit diesen fünf Videos. Die oberen beiden entstanden auf Svalbard, wo überwiegend bestes Wetter herrschte: Das obere (daraus auch dieses gestackt und eine Aufnahme desselben) schneidet zwischen Tele- und WW-Aufnahmen hin und her, das zweite ist ein WW-Zeitraffer des Mondschattens; von der Insel auch ein Bericht, Tele- und WW-Aufnahmen und noch ein Video. Das 3. Video zeigt einen Glücksfall auf den Färöer, wo den Beobachter ein Wolkenloch zur rechten Minute erreichte; weitere Erfolge hier, hier und hier und Misserfolge hier, hier und hier. Video Nr. 4 stammt vom Beobachtungsflug AB 1234, von dem auch hier, hier, hier und hier Ergebnisse zu sehen sind, und das 5. Video von Flug AB 1000 (die Flugbahn, auch hier), über den auch hier (samt Video) und hier berichtet wird, nebst weiteren Bildern und Videos hier (Diskussion), hier, hier und hier und TV-Berichten in den Tagesthemen (mehr), dem Nachtmagazin und v.a. in Galileo (Anfang und Minuten 40-45 und 51-53). Von Flug AB 1020 gibt es Bilder hier, hier und hier, von einem dänischen Flug ein Video und eine Diaschau, von den Stratosphären-Fliegern Bilder und zum EasyJet-Intercept einen Artikel. Weiterhin aufgetaucht ein detailreiches Korona-Komposit, ein weiteres von hier und ein ziemlich kurioses, ein Bild aus Island, Messungen während der Partialität hier und hier, Partialitäten in H-Alpha und projiziert, weitere Sat-Bilder des Schattens und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.
Das war das Polarlicht vom 17./18. März über Deutschland
Ein besonders gelungenes Video aus dem Münsterland mit v.a. dem zweiten Ausbruch („angefangen hat es um 23:45 und hat bis 00:25 angehalten. Um 00:10-00:15 war es am ’stärksten'“): auch eine seltene blaue Aurora zu Beginn, eine Beobachtung aus einem Flugzeug, Bilder und Videos aus Deutschland, auch von einem schlechten Standort, aus Slowenien und Neuseeland, noch viel mehr und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier.
Und noch die Polarlichter während eines Beobachtungsfluges am 14./15. März in Echtzeit sowie ein Zeitungsartikel und ein Mini-Video – und in der Welt der Großteleskope wird bereits über erwartete Ergebnisse des E-ELT getagt und um die Finanzierung des TMT und das Management des SKA gerungen.
Dies ist das unfassbarste Video der ToSoFi 2015 und vielleicht aller SoFis überhaupt: Da nimmt eine Band auf den Färöer-Inseln – die fast überall clouded out waren – während der totalen Phase der Finsternis ein Musikvideo auf. Und der Großteil der Totalität ist im Hintergrund in einer Wolkenlücke zu sehen, inklusive des 2. und 3. Kontakts! Auch ein Korona-Komposit-Versuch aus Svalbard, die ‚Beinahe-Totalität‘ Islands, Berichte und Bilder aus der partiellen Welt hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und Recherchen zum SoFi-Schul-Skandal in NRW. [16:20 MEZ]
Immer neue Facetten der ungewöhnlichen Sonnenfinsternis
werden bekannt, die auch heute noch Thema bleibt: hier z.B. ein Video aus einem Hubschrauber, der sich über den fast überall dicht bewölkten Färöer-Inseln einen freien Blick auf die Totalität verschaffte. Perfekt klares Wetter gab es dagegen auf Island, das freilich außerhalb der Totalitätszone lag, mit der SO-Ecke aber nicht weit: „We saw the shadow over the sea. We’re very happy and caught some prominences and corona on Images“, berichten Beobachter am Jokulsarlon-Gletscher. Unklar ist aber, was dieses Video aus dem UK zeigt: Fliegende Schatten können es – bei noch viel größerem Abstand vom Totalitätsstreifen – eigentlich nicht sein. Aus dem total verfinsterten Svalbard wiederum übertrug das norwegische Fernsehen live und in hoher Qualität, wie die Standbilder hier, hier und hier zeigen, das Ganze auch zeitgerafft. Und die Erfahrung in Deutschland. [9:20 MEZ]
Der Kernschatten kommt und geht, in 10 km Höhe aus einem der Beobachtungsflugzeuge gefilmt (auch ein weiteres Video, ein weiteres Bild und Berichte hier und hier): Das lässt sich gut mit einem ähnlich weitwinkligen Video aus Svalbard (mehr Bilder hier, hier und hier) vergleichen. Auch ein Svalbarder Flash-Spektrum, ein Offener-Kanal-Video und Bericht über ein deutsches Public Viewing, Wahrnehmungen in Donegal und Artikel und Bilderstrecken hier, hier, hier, hier und hier. Dieses Blog hatte übrigens gestern über 32’000 Zugriffe, ein absoluter Rekord [0:05 MEZ]
20. März
Das war die fantastische SoFi – aus 10 km Höhe gesehen
Letzte (Satelliten-)Blicke auf die Sonnenkorona, bevor dieser Blogger zwecks eines Totalitäts-Beobachtungsflugs ca. 15 Stunden offline sein wird: oben ein LASCO-C2-Bild von SOHO von gestern 19:00 MEZ, unten ein AIA-Bild vom SDO bei 17 nm Wellenlänge von heute 2:27 MEZ; vor vier Tagen sah dieser Satellit zwei koronale Löcher. Und in der Mitte ein Blick in ein Beobachtungsflugzeug der BBC, aus dem zwischen 10:00 und 11:00 MEZ live gesendet werden soll: Die Sondersendung auf BBC One kann z.b. hier oder hier (Vorsicht, aufdringliche Werbung) verfolgt werden, soll aber auch zumindest teilweise von BBC World (in vielen Kabelnetzen) übernommen werden – und in der 3. Episode von Stargazing Live von 22:00 bis 23:00 Uhr auf BBC Two (wie gehabt; Alternative dann hier) wird es noch viel mehr zur SoFi u.a. geben. Die Nachrichtenflut im Vorfeld der SoFi – alle relevanten Links im vorangegangenen Artikel, insbesondere zu geplanten Webcasts! – ist nun abgeebbt, aber zwei Kuriosa gibt es noch: Eine unbrauchbare Bastelanleitung für einen Sonnenprojektor (die diesem Blogger ein Dorn im Auge gewesen war) hat man wieder verschwinden lassen – und es wurden angeblich falsche SoFi-Brillen verkauft. Zum Schluss noch ein britischer Aufruf, Bilder einzusenden – und ansonsten: Viel Glück allen Beobachtern! [2:55 MEZ]
19. März
In zwölf Stunden ist schon alles vorbei – ein Link-a-thon …
SoFi und Schulen: kollektives Versagen eines ganzen Landes
Der Rummel um die in Deutschland ziemlich tief partielle und im hohen Norden Europas totale SoFi vom 20. März ist seit dem Wochenende explosionsartig angestiegen und erinnert in Vielem an die letzten Tage vor der SoFi von 1999: SoFi-Brillen sind praktisch nicht mehr zu haben und werden schon zu Märchenpreisen gehandelt, und es hagelt SoFi-spezifische Wetterprognosen und sonstige Medienberichte zwecks deren Erstellung alle bekannten Astro-Outreach’ler des Landes mit Interviewanfragen bombardiert werden, bis hin zu einem reißerischen Ticker mit merkwürdigen Empfehlungen (SoFi nicht neben weißen Wänden gucken sondern im Gras …). So weit so lustig – doch etwas ist ausgerechnet im astrophilen Deutschland gründlich daneben gegangen. Man – und da muss man wohl alle von den Berufs- und Amateurastronomen-Verbänden bis zu uns Finsternisveteranen einschließen – hat sich einfach nicht darum gekümmert, die entscheidenden Verantwortlichen für den deutschen Schulunterricht über das seltene Naturschauspiel mitten an einem Schultag aufzuklären und vor allem in Sachen didaktischer Nutzung an die Hand zu nehmen. Das Ergebnis dieses Versäumnisses wird nun, kurz vor dem Ereignis, allzu offenbar: Es herrscht extreme Konfusion im Schulsystem und bei den Behörden dahinter, mit widersprüchlichen und oft von Angst statt Wissen diktierten Richtlinien.
Und so ist es nicht nur im britischen Wales, von wo die ersten Schlagzeilen kamen, oder in Frankreich sondern auch vielerorts in Deutschland dazu gekommen, dass Schüler zur SoFi-Zeit in Klassenräumen eingesperrt werden sollen, ohne jede Chance, des seltenen Naturschauspiels ansichtig zu werden. Auch diesem Blog ist das SoFi-Schreiben einer Schulleitung an eine Mutter zugespielt worden, in dem es heißt, das Schulamt einer großen Ruhrgebietsstadt habe „eine Erklärung an die Schulleiter geschickt, ‚in der vorliegenden Angelegenheit in besonderem Maße dafür Sorge zu tragen, dass eine Gefährdung der Augen aller Beteiligten ausgeschlossen ist.‘ Wir sehen da als Schule keinen Handlungsspielraum“ außer dem Wegsperren der Kinder. Und das ist kein Einzelfall, wie dieser Schul-Brief aus Münster oder auch dieser zeigen … Wir schreiben das Jahr 2015 oder das Jahr 19 nach einem viel zitierten geharnischten Artikel des SoFi-Chefs der IAU, der auf der Webseite der IAU Working Group on Eclipses zu finden ist und derartige – leider all zu verbreitete – Zwangsmaßnahmen verdammt: „What happens when students who were locked in basement classrooms on the opposite side of the building from the sun get out of school? They might meet a friend who says, ‚Didn’t you see the eclipse, it was beautiful. ‚No,‘ they say, ‚the teacher said we would go blind.‘
When they learn from the friend about the spectacular sight they missed, how will they respond to information from the same teacher when they are told, ‚don’t smoke,‘ or ‚don’t drink while driving,‘ or ‚don’t take drugs,‘ or, most recently, ‚don’t put yourself at risk for AIDS.‘ Thus the net result of the excessive warnings about eclipse eye safety may be negative, with people put at increased risk over the risk they would have had by merely being properly advised about safe ways to observe the eclipse.“ Und genau solche Methoden gibt es, die das gemeinschaftliche völlig sichere Beobachten einer partiellen SoFi mit einiger Didaktik verbinden können: allen voran ausgerechnet die einfachste, die Projektion per Lochblende, die wiederum ideal mit einem kleinen Spiegel funktioniert. So wird es in einem Info-Comic der französischen Zeitschrift Ciel et Espace erklärt (Ausschnitt oben), in einer Bilderstrecke der VSW Recklinghausen, einem Artikel auf der Kinderseite der WAZ – und natürlich einem Artikel dieses Bloggers, der auch bereits hier, hier und hier verbreitet wird. Ein paar erfreuliche(re) Nachrichten aus dem Komplex Schule & SoFi gibt es immerhin auch zu vermelden: In diesem Schul-Brief wird wenigstens nach einer Lösung gesucht (leider in Unkenntnis von Lochkameras), in Dortmund haben sich manche Schulen vorbereitet, und in Rheinland-Pfalz ging dieser Pro-SoFi-Brief an zumindest einige Eltern. Ob es sich gelohnt hat, darüber befindet nun das Wetter: Allerlei Prognosen von gestern Nachmittag (mehr, mehr, mehr und früher) verheißen außer im Norden Deutschlands ziemlich gute Sicht und fallen deutlich besser als ein und zwei Tage zuvor aus. [0:00 MEZ]
Eine alte Farb- und eine neue S/W-Aufnahme des Kerns von Komet C-G: oben ein OSIRIS-Bild vom letzten August, das in heftiger Farbsteigerung den Blau-Touch des ‚Halses‘ hervor hebt, der mit höherem Eisanteil zusammen hängen dürfte, unten eine NavCam-Aufnahme vom 9. März – auch alte Bilder der Boulder auf Hapi, das Warten auf das Erwachen des schon jetzt so erfolgreichen Landers Philae, das geplante Missionsende des Rosetta-Orbiters und Artikel hier, hier, hier und hier. Plus ein Interview zu Dawn, was Chang’e-3 über den Mond lernte (mehr, mehr, mehr und mehr) – und was Chang’e-5 T1 gerade treibt und Chang’e-4 treiben soll.
Die Magnetospheric Multiscale-Satelliten sind unterwegs
nach ihrem Atlas-V-Start in der Nacht zum 13. März und werden sich bald mit der Mikrophysik magnetischer Rekonnektion im erdnahen Raum beschäftigen: ein NASA Release, ein ULA Mission Booklet, Science@NASA, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und mehr Links – und Beobachtungen der Sonnenkorona mit SWAP auf dem Satelliten Proba 2.
Bilder und Videoclips eines deutschen Polarlicht-Fluges in der vergangenen Nacht: Standbilder auch hier, hier und hier – sowie ein X2-Flare (mehr), ein M9-Flare, der Schatten von Io auf Ganymed am 13. März und ein alter Jupiter, dafür besonders scharf.
Eine Nova 5. bis 6. Größe heute im Schützen entdeckt?
Bestätigt ist natürlich noch gar nichts, und es gibt bisher nur eine Webseite mit einlaufenden Berichten: Danach wurde heute Nachmittag deutscher Zeit in Australien bei -29° Deklination fotografisch ein ’neuer Stern‘ im Schützen entdeckt, der 6.0 mag. zu haben schien – und der am Abend visuell auf 5.3 mag. geschätzt wurde. Derweil ist die alte Nova GK Persei etwas heller geworden, kann mit 12 mag. aber schwerlich mithalten. [NACHTRAG: Dem Spektrum nach ist das Objekt eine klassische Nova und einem Bild vom 16.3. nach 5.9 mag. im R-Band hell – und ein Chandra-Paper zur Natur von GK Per. NACHTRAG 2: ein Zirkular der AAVSO, ein Vorher/Nachher-Bild und ein weiterer Artikel zur Nova]
Komet Lovejoy vor 5 Tagen mit 10 Zoll von Michael Jäger aufgenommen (UT 19.20 L-4×540 blue 1x600sec halpha RGB 190/190/190 4×4 bin 10/4.0 Moravian G3-11002): Bilder des Kometen in der Cassiopeia auch vom 14. März (mehr, mehr und mehr), 12. März (mehr, mehr und mehr), 11. März (mehr und mehr) und 10. März sowie SWAN am 13. und SOHOs Geist am 10. März – und ein Paper über die Schweifbewegung eines anderes Lovejoy, das jetzt nach einem Jahr mit einem Release gefeiert wird.
Das gigantische Bildarchiv von Hubble ist neu organisiert
worden: Der Hubble Source Catalog erfasst 1 Mio. Bilder und 100 Mio. Quellen aus den ersten 25 Jahren des Weltraumteleskops (hier z.B. V1331 Cyg in der Dunkelwolke Lynds 981) – auch der angedrohte britische Ausstieg aus dem SKA, der inzwischen Schlagzeilen macht.
Das Bild des Asteroiden Kleopatra aus der Sternbedeckung hat gegenüber dem ersten Blick in die Daten gewaltige Fortschritte gemacht: Die Gestalt des länglichen Himmelskörpers zeichnet sich immer deutlicher ab. Auch die visuellen Messungen dieses Bloggers et al. sind längst integriert – und passen verblüffend (bzw. erfreulich) gut zu mit viel größerem Aufwand gewonnenen Video-Daten. Auch ein neuer Algorithmus zur Asteroiden-Suche durch Amateure.
Mond-helle Feuerkugel über Deutschland und Österreich
alias (216) Kleopatra aus Beobachtungen der Sternbedeckung heute Morgen (2. Item): Wie zahlreichen Meldungen im IOTA-Blog, auf der Planoccult-Mailing-Liste und in dieser Tabelle zu entnehmen ist, waren jede Menge Beobachter erfolgreich, aber 22 Stunden später ist erst ein Teil der Messungen ausgewertet und in der obigen Grafik der „Chords“ über den Asteroidenkörper verarbeitet. Auch die erfolgreichen Beobachtungen in der Eifel – wo sich das Internet rar machte – unter Leitung dieses Bloggers fehlen dort noch. [NACHTRÄGE: Sie wurden aber binnen Stunden eingetragen, dito hier detailliert, inkl. Video, beschriebene Beobachtungen eines anderen: Anklicken des Bildes liefert die aktuelle Version!] Dort verschwand der Stern für genau 4 Sekunden, was für die bisher eingegangenen Beobachtungen ziemlich typisch ist. Die Hoffnung ist nun bekanntlich, dass viele gut bestimmte Chords am Ende die Gestalt des kuriosen Asteroiden noch genauer als die berühmten Radar-Beobachtungen von 2000 erfassen werden, aus der diese Bilder rekonstruiert worden waren: