30. Juni
Größte Nähe bei bestem Himmel: Jupiter 22′ neben Venus
heute Abend am HQ dieses Blogs: mehr dieser Bilder auch hier und hier und drei in groß hier. [23:55 MESZ – Ende. NACHTRÄGE: Beobachtungsberichte hier, hier und hier, ein französischer Artikel, ein Foto aus einer Drohne 100 Meter über der Sternwarte Sonneberg, weitere Bilder des heutigen Abends aus Nordamerika hier, hier, hier, hier und hier, aus Südamerika hier, hier und hier und aus Europa hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, die Annäherung als Serie, eine Venus-Nahaufnahme, Taghimmel-Beobachtungen aus Arizona und Chile – und warum solch eine Konjunktion ganz sicher nicht der „Stern von Bethlehem“ war …]
Chinas 500 Meter großes Radioteleskop vor einem Monat
aus der Luft aufgenommen und im chinesischen Twitter-Äquivalent Weibo verbreitet: Jetzt hat es dieses bemerkenswerte Bild des Five hundred meter Aperture Spherical Telescope (FAST) doch noch durch die Great Firewall geschafft. Auch Vortrags-Slides hier und hier zum Zeitplan für den Bau des E-ELT, den das Zögern von Brasilien enorm verkompliziert, Vandalismus gegen die Astronomie auf Hawaii, weshalb die Straße auf den Mauna Kea zunächst noch gesperrt bleiben muss – und 50 Jahre Mt. Pleasant Radio Telescope auf Tasmanien. [22:15 MESZ]
So entwickelt sich der Winkelabstand von Jupiter & Venus
Die Grafik – basierend auf einer Simulation mit Stellarium im Stundentakt – zeigt die ungefähren Sichtfenster für Deutschland gestern, heute und morgen an, für das auch die Berechnungen gemacht wurden (der Parallaxeneffekt der Venus sollte aber deutlich unter einer Bogenminute liegen, so dass die Kurve selbst de facto planetenweit gilt). Gestern betrug der Abstand mithin rund 43 Bogenminuten (wie auch diese Fotomontage zeigt), heute werden es 22 Bogenminuten und morgen Abend wieder 29 Bogenminuten sein; der minimale Abstand wird morgen früh mit 20 Bogenminuten erreicht. Schon mal Beobachtungen heute in Deutschland und dem UK am Taghimmel und Abends in Indien (mehr), den Philipinen und Australien (mehr) sowie gestern in den USA (mehr und mehr) – das Paar hat tatsächlich schon zu einer UFO-Meldung (ohne Aufklärung im Artikel!) geführt; auch ein Hinweis auf eine weitere Konstellation der beiden mit Mond und Regulus am 18. August. Vom SOFIA-Flug zur Pluto-Bedecking liegen zwar schon hier und hier Augenzeugen-Berichte vor, die aber keinerlei Ergebnisse enthalten; der letztere erwähnt aber, dass nach den bodengebundenen Beobachtungen weiter eine substanzielle Atmosphäre vorhanden ist. Auch die Verfolgung des Ausbruchs von V404 Cygni durch diverse NASA-Satelliten [NACHTRAG: noch ein Press Release] – und heute Nacht gibt es mal wieder eine Schaltsekunde (mehr), was etwa hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier (früher) zu massiv Palaver Anlass gibt. [22:05 MESZ]
Der mächtig ausdünstende Churyumov-Gerasimenko am 21. Juni – und schon wieder gibt es seit 6 Tagen keinen Kontakt zu Philae, was sich aber nun endlich bessern soll, wenn Rosetta mehr in den Funk-Konus hinein kommt. Auch ein neues kraterreiches Ceres-Bild und der detaillierte Status von Dawn, die präzisere Zielsetzung des ARM-Projekts, Spekulationen über die aktuellen Pluto-Bildchen hier und hier, die ersten Bilder von Sentinel-2A – und noch ein Interview mit dem neuen ESA-Chef, der weiter von seinem ‚Moon Village‘ träumt. [21:35 MESZ]
Eine außerordentlich bunte Aurora aus der ISS am 22. Juni von Геннадий Па́далка aufgenommen (der mit dem Langzeit-Rekord, s.u.) – auch ein Artikel über SoFi-Jäger, ein besonders heller Reentry über den USA (ein Bericht aus Georgia), dessen Verursacher wohl bekannt ist, der vermutlich komplette Zensus der großen Krater auf der Erde – und warum der für heute ausgerufende ‚Asteroid Day‘ („Kritik an sensationalistischer Anti-Asteroiden-Kampagne“) keinen Sinn macht, möge aus Artikeln wie diesem, diesem, diesem, diesem oder diesem klar werden. [4:25 MESZ. NACHTRAG: Aber alle, etwa die ESA haben was dazu zu sagen]
Ein „rohes“ Pluto-Charon-Paar von gestern aus 18.2 Mio. km Abstand: auch bearbeitete Versionen hier und hier und vom 27. Juni hier, hier und hier sowie ein Artikel und das Pluto Press Kit des APL. Von Ceres ein weiteres Bild der hellen Flecken, auch bearbeitet, und eine besonderes dunkle Version. Von Rosetta gibt’s nix Neues, dafür aber ein farbiges Amateur-Bild des Kometen, von Curiosity ein wunderliches Loch, und sein 2020-er Klon soll Steine sammeln. Und noch Handabdrücke auf Hubble, ein neuer Langzeit-Gesamtrekord im Orbit, ein vage angedachter Flug von Gerst um den Mond, Pläne für eine kenianische ‚NASA‘ – und Hilfe eines Autobauers für einen GLXP-Bewerber aus Deutschland (mehr, mehr und mehr) … [3:35 MESZ]
29. Juni
Endspurt für die enge Konjunktion von Venus und Jupiter
Morgen Abend werden die beiden Planeten am engsten zusammen stehen, wie zuletzt im August 2014 am Morgenhimmel: Diesmal ist es bequemer … Hier ein Bild des Duos von gestern aus Singapur von Yeong Kwong Chia, auch weitere Aufnahmen vom 28. Juni aus dem U.K., Spanien, Italien, Indien und Australien, vom 27. Juni aus den USA und Deutschland und vom 26. Juni, 25. Juni und 24. Juni. Sowie die entschwindende Fleckengruppe auf der Sonne, die verrückte Lichtkurve des Ausbrechers V404 Cygni – und helle NLC heute Nacht, die bis nach Österreich reichten und im U.K. voller Strukturen waren. [2:00 MESZ] Dieses Blog hatte übrigens gerade den millionsten View – der (eine) Autor dankt! [2:40 MESZ] Das Planeten-Paar heute in Indien und Australien (mit Jupi-Monden & Heli) – und die Venus am Taghimmel in England. [18:30 MESZ]
Der Anblick einen Tag vor der größten Nähe vom HQ dieses Blogs aus, auch viele weitere Aufnahmen – und die erfolgreiche Beobachtung einer Sternbedeckung durch Pluto heute zum einen von der fliegenden Sternwarte SOFIA aus, inklusive einem Central Flash (man war also nahe der Zentrallinie, und die Pluto-Atmosphäre fokussusierte das Sternlicht Richtung Flugzeug; dieses 6-Minuten-Video beschrieb zuvor den Neuseeland-Ausflug). Aber ebenso von vielen Amateuren in Oz und NZ, die mal minutenlange Bedeckungen sahen und mal außerhalb der Totalitätsstreifens blieben. [23:25 MESZ] Ein lokaler Artikel über den Bedeckungserfolg in NZ und weitere heutige Jupiter-Venus-Paare hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:55 MESZ. NACHTRÄGE: und hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie weitere Artikel dazu hier, hier, hier, hier und hier]
28. Juni
Auf diesem neuen Drohnen-Boot soll die nächste Falcon-9-Unterstufe landen: Der Dragon-Start zur ISS ist heute für 16:21 MESZ geplant, mit guten Wetter-Aussichten. Die Rakete auf der Rampe, Vorschauen hier, hier, hier und hier – und die letzte (Bruch-)Landung aus noch anderer Perspektive. [1:35 MESZ] Der Flug ist 139 Sekunden nach dem pünktlichen Start fehlgeschlagen! Wie auf einer PK mitgeteilt wurde, hat die erste Stufe einwandfrei funktioniert, aber beim Hochfahren der zweiten ging etwas schief: erste Artikel hier, hier, hier, hier und hier. [23:15 MESZ]
Die Explosion – offenbar von der 2. Stufe ausgehend – in Zeitlupe. Auch der Webcast von SpaceX (bei 3:20 passierts in 45 km Höhe – der Kommentator bleibt sprachlos) sowie NASA, USAF und ESA Releases, detaillierte Updates, weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier (mehr), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und mehr Links – zu den Verlusten zählt auch eine ISS-Meteorkamera (mehr), deren erstes Modell bereits dem Antares-Fehlstart zum Opfer gefallen war … [23:55 MESZ. NACHTRÄGE: die (Nicht-)Reaktion in Mission Control auf die Explosion, die schwierige Suche nach der Ursache, Artikel mit echten Fotos und Video-Stills, noch mehr Fotos und Stills und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]
26. Juni
Und noch ein M7.9-Flare nahe dem Rand zum Abschied
der Gruppe von der Sonnenscheibe gestern Vormittag: Bald darauf war schon klar, dass nur ein schwacher Sturm an der Erde die Folge sein würde. Auch die baldige Venus-Jupiter-Konjunktion, die Gemini Planet Imager-Aufnahme des Jupiter-ähnlichsten Exoplaneten, das VAPP-Instrument (‘vector Apodizing Phase Plate‘) ebenfalls für Bilder sternnaher Exoplaneten, geplante Daten-Visualisierung mit der LSST, gefährliche Sabotage-Versuche des Weiterbaus des TMT, Geld von Getty für den Einstein-Turm u.a., Astro-Outreach für Blinde, viel Weltraum im Curriculum (Seiten 120-124 & 155-157) in Uganda – und ein besonders kurioses Phänomen der atmosphärischen Optik, ein „crown flash“. [2:25 MESZ. NACHTRAG: wie erwartet kein geomagnetischer Sturm durch die CME]
25. Juni
Es bleibt kritisch mit Rosettas Kommunikation mit Philae
Oben ein Blick heute Mittag in den Lander-Kontrollraum beim DLR in Köln, relaxte Atmosphäre, denn meistens spricht Philae nicht (auch ein kurioses Modell daselbst und das elektrische Modell von Philae mit vorne dem berühmten MUPUS-Hammer): Letzte Nacht hat er sich kurz gemeldet, und wie zu erfahren war, wird diese Nacht eine recht gute Verbindung erwartet – aber erste Ende des Monats wird man wissen, ob sich die Bahnänderung Rosettas die Lage deutlich verbessern konnte [NACHTRÄGE: ein langer ESA-Update zur komplizierten Lage und die Sicht von DLR und CNES]. Auch ein NavCam-Bild vom 15. Juni, weitere Dawn-Bilder hier (bearbeitet hier und hier) und hier (bearbeitet hier und hier) und ein Artikel zur ersten Zwergplaneten-Mission.
Die andere sieht derweil täglich mehr: Hier ein gänzlich unbearbeitetes Rohbild von heute (auch verarbeitete Versionen hier, hier und hier), das schon etliche Einzelheiten auf Pluto wie Charon zeigt, eine sehr detaillierte Timeline der nächsten Wochen (ausdrucken und an die Wand hängen!), der Beobachtungsplan für eine Sternbedeckung durch Pluto Ende des Monats, wie New Horizons navigierte und eine Koinzidenz mit einem Jahrestag, nämlich der Entdeckung Charons.
Und hier noch ein paar kuriose spitze Steine, auf die letztens Curiosity gestoßen ist, plus mal wieder Hinweise auf neulich fließendes Wasser auf dem Mars, der auch über seine Meteoriten erforscht werden kann – und ein Hochenergie-Ausbruch von V404 Cygni für INTEGRAL (aber auch visuelle Beobachter sehen was) – und CDF-Studien für 3 Kandidaten der M4-Mission der ESA. [23:15 MESZ. NACHTRAG: Der am 15. Juni von Swift entdeckte Ausbruch von V404 Cyg wird u.a. auch im Optischen und im Radiobereich verfolgt]
24. Juni
Und wieder wachsen die Hoffnungen auf ein Polarlicht
mit dem Eintreffen der Coronal Masse Ejection des M6-Flares von vorgestern, die bereits über den Satelliten ACE (Grafik; Anklicken liefert aktuelle Daten) hinweg gelaufen ist: Einschätzungen hier, hier, hier, hier und hier und laufende Updates zur Lage hier, hier und hier. [17:45 MESZ. NACHTRAG: „Überraschung“ – das Magnetfeld will nicht, die Plasmawolke streifte die Erde nur, der Sturm ist abgesagt. Noch weniger also als letztes Mal …]