Posts Tagged ‘venus’

First the annular eclipse, now a partial lunar one – and then the Transit of Venus!

1. Juni 2012

Au weia, da haben sich aber Links angesammelt: zur heutigen engen Venus/Merkur-Konjunktion (auf dem SOHO-Bild von 11:30 MESZ sind sie noch gut getrennt, später am Tag verschmolzen sie zu einem Klecks), der Entwicklung der Venus-Sichel in den letzten drei Mai-Wochen zuvor, dem dicken Vollmond und der Ring-SoFi im Mai sowie der partiellen MoFi am 4. Juni. Dazu noch eine Menge Sonnen-, Kometen- und Kleinkörper-Action und noch einiges mehr verlinkt im neuen Cosmos 4 U!

Keine Woche mehr bis zum letzten Venus-Transit

30. Mai 2012

vor der Sonne bis zum Jahr 2117, jedenfalls von der Erde aus gesehen: Am Morgen MESZ des 6. Juni ist das seltene Himmelsereignis bereits Geschichte – und man kann ja schon mal vorsichtig die Langzeitprognosen der Wetterlage checken. Hier zum Beispiel die Langtidsvarsel (langfristige Prognose) des norwegischen Wetterdienstes, der zwar gerade streikt aber die Modelle natürlich trotzdem rechnen lässt – z.B.

für das Nordkap in Norwegen (wo der Transit ganz zu sehen wäre; auch andere nordskandinavische Orte sehen nicht gut aus, am allerschlechtesten die Inseln Island und Spitzbergen),

Frankfurt als typische deutsche Location (andere sehen etwas besser oder schlechter aus),

Rhodos im östlichen Mittelmeer (wo dieser Blogger zu sein gedenkt),

Hong Kong (in Delhi wär’s übrigens fast 40°C heiß) und

Yulara am Ayers Rock in Australien, wo der Transit jeweils wieder ganz zu sehen ist. Bis auf – nach derzeitiger Extrapolation – überraschend gute Aussichten für Südasien entspricht das Bild ganz gut der langjährigen Statistik der Bewölkungs-Situation. Im Gegensatz zu dieser lassen sich die Kontaktzeiten der Venus mit diesem Online-Rechner sekundengenau vorhersagen: Sie weichen je nach Ort auf dem Planeten um etliche Minuten von den geozentrischen Werten ab!

Letzteren Effekt hat man bekannlich auf ‚Anweisung‘ Edmond Halleys im 18. und 19. Jahrhundert 4-mal zur Bestimmung der Venus-Distanz und damit der Astronomischen Einheit ausgenutzt – darüber ist in den vergangenen Wochen hinreichend viel geschrieben worden; siehe die Links unten. Aber wie schon im ISAN 163-1 angerissen wurde, ist die Wissenschaft 2012 erneut an der „Benutzung“ des Venusdurchgangs interessiert, wie u.a. in Science 11. und Nature 17.5.2012 S. 660 bzw. 303-4 beschrieben ist:

  • Für das Venus Twilight Experiment werden rund ein Dutzend spezielle Koronographen über die Erde verteilt, um die Aureole der Venus beim Ein- und Austritt systematischer als je zuvor aufzunehmen – das verspricht Erkenntnisse über die sonst unzugängliche Mesosphäre des Planeten. Was wiederum als Ergänzung der Messungen des Venus Express hochinteressant ist, der den Planeten parallel beobachten wird.

  • Mit Teleskopen auf dem Haleakala soll versucht werden, während des Transits die Polarisation des Lichts durch die Venus-Atmosphäre zu bestimmen: Daraus lässt sich etwas über die Teilchengröße ihrer Partikel ableiten.

  • Mehrere Sonnen-Satelliten werden den Transit beobachten, darunter das Solar Dynamics Observatory, das mit die höchste Winkelauflösung von allen liefert: Aus den SDO-Bildern der Venus – auf bestens bekannter Bahn – vor der Sonne soll der Durchmesser der letzteren mit enormer Genauigkeit bestimmt werden. Versuche mit SOHO und dem Merkur im Transit (siehe ISAN 160-8) wiesen den Weg dazu.

  • Mit mehreren Teleskopen des National Sun Observatory der USA wird der Transit im Detail verfolgt, etwa durch speziellen Kohlendioxid-Filter: Die – gut bekannte – Venusatmosphäre sollte sich in den Daten wiederfinden lassen, und Effekte wie Windgeschwindigkeiten dürften sich bemerkbar machen. Ein Test auch für entsprechende Messungen an den – dann natürlich unbekannten – Atmosphären von Exoplaneten.

  • Und mit dem Hubble Space Telescope wird mit derselben Absicht der Mond angepeilt, um zu versuchen, im reflektierten Licht eine minimale Veränderung des Sonnenspektrums nachzuweisen: durch jenen winzigen Anteil des Sonnenlichts, das durch die Venusatmosphäre den Mond erreicht und Absorption erlitten hat. Viele Stunden lang wird dafür immer wieder dasselbe Stück Mondoberfläche spektroskopiert.

Auf prinzipiell gleiche Weise – natürlich dann im direkten Licht – könnte man einmal die Atmosphäre eines erdähnlichen Exoplaneten beim Transit vor seiner Sonne analysieren: Das Venus-Experiment gilt als entscheidender Test dieses Verfahrens. Übrigens wird es bereits am 20. September einen weiteren Venus-Transit vor der Sonne geben, diesmal allerdings für den Jupiter: Hubble-Zeit für spektrale Messungen des Riesenplaneten ist bereits beantragt, entschieden wird darüber aber erst nach „unserem“ Venustransit.

Schon „durch“ sind hingegen direkte Beobachtungen eines Venustransits vom Saturn aus mit Cassini am 21. Dezember 2012 – und am 5. Januar 2014 könnte wiederum Hubble via Jupiter sogar einen Erdtransit versuchen: Verraten die Spektren, ob da wer wohnt? Zahllose weitere Links zu „unserem“ Venustransit sind in diesen Artikel-Links hier zu finden sowie in diesem ständig wachsenden Fundus, spezielle Transit-Blogs gibt es z.B. hier und hier und Sonderseiten etwa hier, hier und hier. Skyweek 2.0 wünscht allen Beobachtern viel Glück!

Noch eine Woche & ein Tag bis zum Venus-Transit

28. Mai 2012

Noch ist die Venus mit dem bloßen Auge am Abendhimmel zu finden, aber es ist schon deutlich knapper geworden als noch vor wenigen Tagen: Hier sieht man sie neben der Spitze von St. Michael in Violau in der Abenddämmerung als scharfe Sichel – die in der Realität natürlich noch dramatisch schärfer ist. Also, so richtig scharfwow! Weitere Bilder von diesem Abend auch hier, hier und hier: Das Live-Blog von der 31. Planeten- und Kometentagung endet damit; weiter unten sind auch Versuche zu finden, die Venussichel 6 Stunden früher mit dem 16″er der Streitheimer Sternwarte aufzunehmen.

Feiste Fleckengruppe ‚droht‘ mit fetten Flares

10. Mai 2012

Die Sonne am 9. Mai, aufgenommen in Weißen Licht vom SDO-Satelliten, aber die Aktivitätsregion 1476 ist auch schon auf simplen Fotos auffällig. Kaum auf der Sonnenscheibe angekommen, sorgte das Aktivitätsgebiet für viele Flares der M-Klasse, im Röntgenlicht ziemlich auffällig. Wird die AR 1476 wohl einen X-Flare zünden, wenn sie genau „richtig“ in der Sonnenmitte steht?

Reichlich Meteoriten vom kalifornischen Feuerball gefunden haben diverse Suchaktionen nach dem Boliden vom 22. April: Dieses NASA-Video beginnt mit einer ungewöhnlichen Aktion per Luftschiff, die auch lokale TV-Berichte und Artikel feiern – aber ob sie zu irgendeinem der Funde führte, wird nicht verraten. Zu Fuß geht’s jedenfalls! NACHTRÄGE: noch ein NASA Feature zum Video und ein ASU Press Release und Berkeley News zu den Meteoriten.

Das infrarote Glühen der Nachtseite der Venus ist wieder von einem Amateur gesehen worden, schwächer als 2009 aber mit denselben Strukturen, während es keine seriösen Bilder vom Aschgrauen Licht gibt, wie immer. Noch bestehen Chancen, aber die Venus stürzt Richtung Sonne und dürfte um den 25. Mai vom Himmel verschwinden. Bis sie beim Transit am 6. Juni auf andere Weise wieder auftaucht.

Ganz große Konjunktion: Venus, Mond, Obama

28. April 2012

„President Barack Obama stops to view the moon and Venus before boarding Marine One in Boulder, Colo., April 24, 2012“ lautet die Original-BU dieser ungewöhnlichen Aufnahme des obersten White-House-Fotografen Pete Souza, dem dank außergewöhnlichem Zugang zu Obama immer wieder besondere Perspektiven gelingen. Das hat ihn zu einer geradezu mystischen Gestalt werden lassen – die aber auf Anfragen via Twitter antwortet! Das Bild sei wegen der nötigen hohen ISO-Zahl ziemlich verrauscht, zwitscherte er gerade, weshalb es auch noch unklar sei, ob es in den Flickr-Stream des Weißen Hauses aufgenommen würde. Dort gibt’s die Bilder auch in hoher Auflösung, und den Ruf dieses Bloggers nach mehr Pixeln hatte zuvor das Office of Science and Technology Policy des Weißen Hauses retweetet, an immerhin 280’010 Follower … Das Obama+Himmel-Bild (angeblich soll mit jeder einzelnen vom Weißen Haus verbreiteten Souza-Aufnahme eine konkrete Botschaft über den Präsidenten kommuniziert werden …) ist zwar unter Sternfreunden schon wohl bekannt, aber dem berühmtesten Souza aller Zeiten – ein Ausschnitt daraus war hier auch schon zu sehen gewesen („Liegt da …“) – wird es wohl kaum den Rang ablaufen. NACHTRAG: das Bild auf Flickr.

Wie die Venus als Raute ins Fernsehen kam …

27. April 2012

Es war am Montag, dem 23. April, gewesen, als das WDR-Fernsehen und das Planetarium Bochum parallel eine E-Mail mit der detaillierten Schilderung einer UFO-Sichtung aus Wuppertal-Vohwinkel erhielten: Um 23:50 Uhr am Sonntag war da „ein heller, größerer Stern“ im Nordwesten gesichtet worden, „einen ‚Tick‘ zu groß“ für den Abendstern. Und vor allem nahm er beim Heranzoomen mit einer Videokamera eine erstaunliche Form an, eine Art schattierte Raute; zwei Einzelbilder hingen der Mail an. Aus diesen und den Umständen der Beobachtung war diesem hinzu gezogenen Blogger sofort klar, dass dies sehr wohl die Venus war (in diesen Wochen in der Tat extrem hell und auffällig) und die verrückte Form ein klassisches Optik-Artefakt. „Bei Ihren Aufnahmen schlagen vor allem Phänomene zu, die im Fachjargon als Unschärfekreis und Bokeh bezeichnet und auf Webseiten wie http://digicam-experts.de/wissen/17 und http://de.wikipedia.org/wiki/Bokeh anschaulich beschrieben sind,“ teilten wir vom Planetarium dem Beobachter am Dienstag mit: „Was Sie aufgenommen haben, ist letztlich die Form der Blende Ihres Kameraobjektivs, die über nur vier Lamellen zu verfügen scheint und daher ein schlechtes Bokeh aufweist. Mit der wahren Gestalt der Venus (die z.Z. wie eine winzige Mondsichel aussieht) haben die Bilder nichts zu tun.“ Eine Kopie an den WDR unterblieb, in der festen Erwartung, dass man dort der Sache sicher nicht weiter nach gehen würde.

Aber weit gefehlt: Am heutigen Freitag kam die Story richtig ‚gross raus‘, sowohl in der Aktuellen Stunde (3 Minuten: 18:32-21:27; auch ein Text und Bilder dazu) wie auch in der Regionalzeit Bergisches Land – und letzterer 4-Minuten-Beitrag wurde zudem in die Mediathek der ARD aufgenommen! Beide Beiträge zeigen den Beobachter zuhause mit seinem Video, zunächst noch ganz geheimnisvoll – die Aufklärung des Phänomens liefert dann in der Aktuellen Stunde der technische Leiter des Planetariums Bochum (der über den Zusammenhang des Interviews über die besondere Helligkeit der Venus am Freitag mit der UFO-Geschichte gar nicht informiert worden war), während es in der Lokalzeit der Leiter der Sternwarte Solingen ist. Dass die detaillierte Aufklärung des Video-Mysteriums durch noch jemand anderen erfolgt war, erfuhr der Zuschauer in keinem Fall. [NACHTRAG: Der Wuppertaler hatte unsere Mail da auch noch nicht gelesen, sagt er.] Aber immerhin wird er – auch wenn ihm die Details der Entstehung der „Video-Venus“ nicht erklärt wurden – die Message mitgenommen haben, dass die Venus derzeit besonders hell am Abendhimmel strahlt. Und daher leicht missverstanden werden kann, was (etwa der Trigger der aufwändigen WDR-Aktivitäten?) just am Freitagmittag Gegenstand einer kleinen DPA-Meldung aus dem Hause CENAP gewesen war! Und um bei dieser Gelegenheit gleich noch mit einem aktuellen Venus-Mythos auf zu räumen: Entgegen vielen Medienstories ist der Planet vor der Maschine keineswegs eindeutiger Verursacher eines wilden Flugmanövers im Januar 2011 gewesen, wie man dem Original-Untersuchungsbericht entnehmen kann …

Venus in den Plejaden – wie es weiter ging …

5. April 2012

Peter Oden

Franz Kerschbaum

Wilfried Bongartz

… mit der nur alle acht Jahre stattfindenden Konstellation Anfang April zeigen viele weitere Bilder: oben nochmal die größte Annäherung am 3. April (im mittleren Bild mit einer Venus vom 2.4. kombiniert; hier gleich vier Venüsse vom 1.-4. April), Sammlungen hier und hier und weitere Bilder vom 4. April aus den USA, dem U.K. (mehr), Deutschland (mehr), Österreich, Indien und Australien, vom 3. April aus den USA (mehr), Kanada, Schweden, Österreich (mehr) und Indien (Details, mehr und mehr) und 2. April aus Österreich.

Die Venus in den Plejaden – so sieht’s aus!

4. April 2012

Die Frage, wie wohl der gleißend helle Planet Venus inmitten des Sternhaufens der Plejaden – na gut, hart an dessen Rand – aussehen und ob sich das überhaupt fotografieren lassen würde, ist beantwortet: oben das vielleicht beste Bild des gestrigen Abends, aufgenommen von Julian Cooper in Großbritannien mit einer Canon EOS 450D DSLR im Primärfokus eines Sky-Watcher-150P-Newtonteleskops. Mehr Bilder der seltenen Konstellation (mehr dazu sowie ein Webcast, der auf heute Nacht verschoben wurde) ebenfalls vom 3. April aus dem U.K. (mehr, Detail), aus Österreich, Tschechien, Deutschland, Indien und Australien, vom 2. April aus den USA (mehr und mehr), dem U.K. (mehr und mehr), Deutschland, Österreich und Indien, vom 1. April aus dem U.K., Österreich (mehr und mehr) und Ungarn und vom 31. März aus dem U.K. – plus die Venus im Detail vom 27. März.

Das himmlische Abend-Trio: wie es weiter ging …

29. März 2012

… mit der Konstellation von Mond, Venus & Jupiter zeigen die Bilder des Bloggers oben vom 26. März (3 x sowie hier und hier), 27. März (alles aus Bonn-Endenich, am Astronomischen Institut; auf dem Heimweg wurde dieser pelzige Zeitgenosse erspäht) und 28. März (wieder Königswinter), eine Sammlung von mehreren Tagen (auch hier) und ausgewählte Bilder vom 27. März aus dem U.K. und den Philippinen, vom 26. März aus Deutschland (mehr, mehr und mehr), Österreich (mehr), Indien, den Philippinen, Australien und nochmal Deutschland, aber am Taghimmel (mehr), vom 25. März aus Kanada, dem UK, Deutschland (mehr), Österreich (mehr, mehr und tiefer) und vom 24. März aus Österreich. Und in Australien wurde die Venus für eine Leuchtkugel gehalten …

Eine Begegnung von Venus, Jupiter und Mond

26. Februar 2012

beobachtet während der Rothenfelser Sternstunden 2012 am Abend des 25. Februar bei leichter Bewölkung im Hof der Burg Rothenfels in Unterfranken und aufgenommen mit einer Bridge-Kamera mit 29-fachem optischem Zoom bei vielen Brennweiten: Das Treiben der Planeten & des Mondes hatte schon seit Tagen für Schlagzeilen gesorgt, v.a. die Konstellation am 25.2. – selbst Webcasts waren bzw. sind noch angesetzt. Weitere Impressionen des globalen Spektakels vom 26. Februar aus Deutschland, Italien und Indien, vom 25. Februar aus Deutschland, Österreich, Italien, Rumänien, Indien und Australien und vom 24. Februar aus England und Australien – und noch mehr Aufnahmen sind hier, hier und hier sowie hier und hier zu finden. (Von Burg Rothenfels aus wurde übrigens auch letztes Jahr der extra-dicke Vollmond im März beim Aufgang abgelichtet – was sich auch hier, hier und hier niederschlug.)