Archive for November 2019

Allgemeines Live-Blog vom 25. bis 29. 11. 2019

25. November 2019

29. November

Das war der Verlauf des schwachen aber deutlichen Ausbruchs der Alpha Monocerotiden vor einer Woche: Die ZHR erreichte – hochgerechnet auf eine volle Stunde! – für Minuten einen Wert von 100 zwischen 5:55 und 6:00 MEZ, was einen Faktor 3 bis 5 unter der Prognose lag; nächstes Mal wird sie sicher genauer. Auch eine Vermessung des KBO Varda durch eine Sternbedeckung, ein Riesen-Adé für’s „Large Heavy Bombardement“ ~50 Jahre nach Entstehung der Hypothese, warum der GRF des Jupiter stabil ist (auch Artikel des Autors selbst und hier, hier, hier, hier und hier), der mögliche Beginn des 25. Sonnen-Zyklus, wie STEVE & Lattenzaun funktionieren, künstliche „NLC“ nach einem Raketenstart, das Habitable Exoplanet Hunting Project per Transits auch für Amateure, eine Prognose von 100 Mrd. bekannten Exoplaneten im Jahr 2050 (und was die nächsten 50 Jahre in der Astronomie überhaupt bringen könnten), weitere Bauarbeiten am LSST in Chile, eine Tagung in Shanghai zum Design des Square Kilometer Array, ein australisches Netz von Heim-Radioteleskopen für 21 cm Wellenlänge, der erste Gravitationswellen-Kandidat seit 3 Wochen, der glaubwürdig scheint (es gab eine Kette von Fehlalarmen) – und das neue IAU-Büro für Bildung kommt nach Deutschland. [18:20 MEZ] Der Mond zwischen (von Osten) Saturn, Venus und Jupiter heute im UK (mehr, mehr und mehr), auf Fuerteventura, in Deutschland, den UAE, Pakistan, den Philippinen, China und Neuseeland und gestern in Kanada, den USA (mehr, mehr), Mexiko, Chile, Argentinien, La Palma, Spanien, Italien (mehr, mehr und mehr), Botswana, Israel, Südafrika, dem Oman, Indien (eine Jupiter-Bedeckung: Eintritt und Austritt) und den Philippinen (Mond noch westlich der Planeten) – und Dark-Sky-Fragen in Iowa, Nevada und Idaho und bzgl. Insekten. [23:50 MEZ – Ende]


28. November

ESA-Raumfahrt-Minister tagen: Ergebnis wohl völlig offen

Die Tagung des ESA Council at Ministerial Level in Sevilla, die gestern begann, soll heute mit einer Pressekonferenz voraussichtlich um 14:00 MEZ zuende gehen: Dem Vernehmen nach gibt es bei der astronautischen Raumfahrt über den LEO hinaus („Exploration“) weiter große Meinungsverschiedenheiten, dafür scheint’s für die Wissenschaft gut zu stehen. 12.5 Mrd. Euro hätte man gerne für die nächsten drei Jahre, etwa für den Einstieg in ein Lunar Gateway und die Mars Sample Return Mission oder die Asteroiden-Mission Hera: Pressemitteilungen von DLR, BMWi und ESA, lange Interviews mit Hasinger (jetzt), Jarzombek (gerade) und Wörner (früher), Artikel von heute, gestern (mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern, dem 25.11., 22.11. (mehr und mehr), 12.11., 11.11., 8.11., 23.10., 21.10. und 10.10. und ein detaillierter Thread. [2:45 MEZ] Lauter Gewinner in Sevilla? Jubel bei der Wissenschaft und in der deutschen Delegation – und die ESA kündigt Großes an … [12:55 MEZ] … und Details sickern durch: Copernicus ist oversubscribed, Hera kommt – und der (mandatory) Wissenschaftsetat steigt um 10%. [13:25 MEZ] Und die ESA macht mit beim Lunar Gateway – in das Deutschland 25 Mio.€ steckt – und der Mars Sample Return Mission mit der NASA. Auch ein weiteres Interview mit Wörner. [13:35 MEZ] Die Abschluss-PK läuft – und ein weiteres Statement aus deutscher Sicht: Hera, robotische Mondmission, reichlich Erdbeobachtung. [14:10 MEZ]

Es gibt 14.4 Mrd. Euro: ungefähr so viel wie gefordert, da einige Mittel für 5 Jahre statt 3 kalkuliert sind (das sind die zusätzlichen Zahlen in Klammern). Weniger als erhofft bekommt Space Safety, also Raumschrott, NEAs, Sonnenstürme. Dafür sind bei Space Transportation der Spacerider dabei, voll finanziert, und neue Microlauncher. Da Hera tatsächlich kommt, hier, hier und hier ein paar (von unzähligen) ESA Releases dazu, der letzte zur Rolle von Amateurastronomen, und ein 28-Minuten-Vortrag zur Asteroiden-Mission. [14:35 MEZ] Diesmal haben alle Programme zumindest etwas bekommen, im Gegensatz zum letzten Mal – auch für die Lagrange-Mission werden zumindest schon mal Instrumente entwickelt. [14:55 MEZ] Wie es mit der Wissenschaft nun weiter geht: Mit ATHENA und LISA geht’s voran, über die nächsten nun möglichen Missionen entscheidet später das Science Programme Committee. [15:00 MEZ] Viele Details zu den Beschlüssen von Sevilla – wo man auch erfuhr, wie es mit den ESA-Astronauten weiter geht: vielleicht sogar mit zwei zusammen auf der ISS. [15:30 MEZ] Und ein Statement des DLR zum Ausgang … [16:00 MEZ] … und die PM der ESA in Deutsch – und was fehlt, beim Mond und bei Hera & Co. [16:30 MEZ] Auch noch ein deutscher Thread der ESA. [17:55 MEZ] Und noch ein Interview mit Wörner, Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein Radiobeitrag – und der Haushalt des BMBF ist auch der größte aller Zeiten. [23:00 MEZ. NACHTRÄGE: weitere Statements von Wörner hier und hier und Press Releases von ESA, Arianespace und nochmal ESA (zu Hera) und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]


27. November

Aktive Gullies auf Sanddünen an einem Krater auf dem Mars, gesehen vom MRO – auch die Mechanismen globaler Mars-Stürme. Sowie das erste dürre offizielle Statement zum Vikram-Crash, weitere Bilder von Chang’e-4 auf einem chinesischen Server, auch Videos von der kompletten Landung [NACHTRAG: auch siebenfach zeitgerafft] und der Ausfahrt von Yutu 2, die ewige Frage nach dem Alter der Saturn-Ringe, die enorme Haltbarkeit der Voyagers – und eROSITA hat die ersten Röntgen-Pulse gesichtet.

Der Start des PSLV C47 mit 14 Satelliten an Bord heute früh: der Webcast [alt.], Clips vom Start und Aussetzen der Hauptnutzlast Cartosat-3, von Meshbed und einigen Doves, entzerrte Standbilder, ein paar Fotos (früher), Updates hier und hier, die ersten Bahnelemente und Artikel hier, hier, hier, hier und hier.

Der 250. Ariane-Start (und der 106. einer Ariane 5) gestern Abend: Arianespace und ESA Releases, der Webcast, ein Ausschnitt, ein Zeitraffer aus der Ferne, weitere Fotos hier, hier und hier und Artikel hier und hier. Wiederum einen Tag früher war eine Soyuz gestartet worden (mehr, mehr, mehr und mehr sowie ein Video), die Ariane 6 nimmt langsam Form an, Luca Parmitano steuerte einen Rover auf der Erde – und ein Deep-Fake-Video aus einem Medien-Projekt lässt Nixon um Apollo 11 trauern … [7:15 MEZ] Weitere Artikel zum PSLV-Start hier, hier, hier, hier [NACHTRAG: und hier] und hier und dem Ariane-Start hier und hier sowie Nahaufnahmen desselben hier und hier. [23:55 MEZ. NACHTRÄGE: und hier, hier und hier]


25. November

Ein Überflug der Starlink-Kette im Zeitraffer von einer Meteor-Kamera [NACHTRAG: weitere Details … und der nächste Starlink-Start droht womöglich noch Ende Dezember] und gleich noch einer, der hier diskutiert wird. Auch ein chinesischer Raketenstart, der besonders viel Schaden anrichtete (mehr und mehr), das Aussetzen des Satelliten bei einem früheren Start, der Ariane-Start nun für heute ab 22:08 MEZ geplant und wie die Ariane 6 verbessert werden soll.

Das Ausfahren der niederländisch-chinesischen Antennen für langwellige Radioastronomie auf dem Chang’e-4-Relais-Satelliten Queqiao, mit dem man gewartet hatte, bis Lander und Rover auf der Mondrückseite einige Mondtage hinter sich gebracht haben [NACHTRAG: Press Releases hier und hier und ein Posting aus den NL sowie ein Artikel]. Auch die Erkundung der Polarlichter Jupiters mit Computer-Simulationen & Raumfahrt-Daten, die Planung eines japanischen Fernseh-Studios auf der ISS – und was aus den Teilen des Landers Surveyor 3 wurde, den die Apollo-12-Astronauten aufgesucht und die sie mit zur Erde gebracht hatten. [2:25 MEZ] Ein weiterer Artikel zu Surveyor 3, was sonst in Houston ankam und neue Bilder von Chang’e-4 hier und hier. [15:45 MEZ] Und der Ariane-Start ist – nunmehr wegen schlechten Wetters – auf morgen verschoben worden. [17:35 MEZ]

So sieht das Instrument SPHERE am VLT den fünftgrößten Asteroiden (704) Interamnia mit einem mittleren Durchmesser von 330 km (vgl. Bilder der 4. größten von SPHERE): Da hat nicht mehr viel zu hydrostatischem Gleichgewicht gefehlt. Auch Komet 2018 T2 (PANSTARRS) vorgestern, eine neue Datierung des Kraters Wolfe Creek, die Venus am 22.11. und Mond, Mars & Merkur und dann Jupiter und Venus gestern, eine Flug mit SOFIA – und Jugends vs. Lichtverschmutzung in Chicago. [2:15 MEZ]

Eine fette SoFi für Apollo 12 … durch die Erde

24. November 2019

Heute vor 50 Jahren – ein paar Stunden vor der Wasserung im Pazifik – genoss die Besatzung von Apollo 12 einen Anblick, der wahrlich „out of this world“ war und den sie zu einem der spektakulärsten der ganzen Mission erklärten: Die inzwischen auf rund 15 Grad Winkeldurchmesser angeschwollene Erde verdeckte rund eine Stunde lang die 30-mal kleinere Sonne. Festgehalten wurde diese Mega-Sonnenfinsternis mit Schwarz-Weiß-Fotos und einem 16-mm-Farbfilm, aus dem oben ein berühmtes Standbild zu sehen ist – für das Bild hier ganz unten wurde die Farb-Information mit einem der Schwarzweiß-Bilder kombiniert, während ein Farbfoto am Ende dieses Magazins, auch hier gescannt, die Erde als Sichel zeigt, wohl kurz vor der Finsternis (und hier und hier knackiger verarbeitet). Die folgenden Schwarzweißbilder stammen dagegen aus diesem Magazin, auch diese Verarbeitung eines anderen:

Wie sich die Astronauten auf die Beobachtung vorbereitet hatten und wie ihre Eindrücke – vor allem von offenbar unfotografierbaren Erscheinungen auf der Nachtseite der Erde, die während der Totalität nicht mehr überstrahlt wurde – waren, ist ausgiebig in Transkripten des Funkverkehrs mit Capcom Paul Weitz nachzulesen: hier auf den PDF-Seiten 1040-58 von 9 21 04 24 bis 10 01 49 08 und hier von 237:05 bis 241:49. Im Folgenden alles aus diesen 4 Stunden und 44 Minuten, das mit der Sonnenfinsternis zu tun hat.

237:04:24 [Mission Elapsed Time = 14:26 MEZ am 24. November 1969] Gordon: Good morning, Paul. Is anybody down there thinking about getting this eclipse as far as we’re concerned when the Sun goes behind the Earth? We’ve got – What we’ve got is some – We’ve got some 16-millimeter black and white and some 70-millimeter black and white.

237:04:47 Weitz: Okay. We’ll check on it. We’re getting the times on that now. We’ll pass those up to you and, when we do, we’ll give you the dope on the – what they want it taken with. […]

238:48:25 Weitz: Hello, Apollo 12; Houston. I have some information for you on the solar corona photos.

238:48:33 Gordon: Stand by a second.

238:48:58 Bean: Go ahead, Paul.

238:49:00 Weitz: Okay. They just want you to take photos coming out of the shadow, and they’re requesting that you use the Hasselblad, because you indicated the black-and-white film. Use the 80-millimeter lens, an f-stop of 2.8 focused at infinity. They want you to take as many photos as you can, starting at a GET of 241:55:20. Now this is approximately 2 minutes before your sunrise. To start off with, use a shutter speed of 1 second. As you come out of the shadow, as soon as you can see a hairline Sun, change your shutter speed to 1/125th, and –Stand by 1. I’ll have your final setting in just a minute.

238:50:39 Weitz: Okay, 12. And, as I said, as soon as you can see any sign of the sun at all, switch your – change your shutter speed to 1/125th. Take photos at that setting for 5 to 10 seconds, after which as the Sun comes up, then change to f:16 at 1/500th of a second. And you can just take a bunch of photos at that; and, for information, the sunrise time is 241:57:18. Over.

238:51:25 Bean: Roger. Understand. We’ll start about GET 241:55:20; we’ll use black and white, 80-millimeter lens, and we’ll have it set at 2.8, infinity, 1 second. And the first time we see a sliver of Sun, we’ll switch it to 1/125th and work on that for about 15 seconds; then we’ll shift over to f:11, 1/500th, and take some more.

238:51:54 Weitz: Okay, Al. Change over after the Sun – After you see the first sign of the Sun, go about 10 seconds instead of 15; and after the Sun starts coming up, your final f-stop is 16. That’s f:16 at a 500th.

238:52:14 Bean: Understand; f:16 and 10 seconds at the earlier setting of f:2.8 at 1/125th. […]

Public Affairs Office – „This is Apollo Control, Houston at 238 hours, 59 minutes now into the flight of Apollo 12. We presently show Apollo 12 at 39,258 nautical miles away from Earth traveling at a velocity of 95,088 feet per second. Paul Weitz was passing along camera settings to Al Bean aboard Apollo 12 for the purpose of acquiring photography of the Sun as it rises out above the Earth. There will be a period in the Flight Plan leading up to that, where the Apollo 12 spacecraft will be passing through a period of total darkness. We’re at 239 hours into the flight and continuing to monitor. This is Apollo Control, Houston.“ […]

239:40:25 Weitz: Hello, Apollo 12; Houston. When you take those corona photos, it probably wouldn’t be a bad idea to turn the lights down in the cabin to try to minimize reflections off the window, Pete. Over.

239:40:40 Conrad: Okay. We’ll do that. […]

240:33:34 Gordon: Hello, Houston; Apollo 12.

240:33:37 Weitz: Go ahead, 12.

240:33:39 Gordon: We’re getting a spectacular view at eclipse. We’re using the Sun filter for the G&N optics, looking through, and it’s unbelievable.

240:33:48 Weitz: Roger. Understand, Dick.

240:33:57 Gordon: The reason it looks so much different is the limb of the Earth is eclipsing it. It’s not quite a straight line, but it’s certainly a large, large disk right now. Looks quite a bit different than when you see the Moon eclipse the Sun.

240:34:15 Weitz: Roger.

240:34:18 Bean: Anybody down there know how I – what we can set the camera at to use the Sun filter on it? To – to – take a couple of shots of this eclipse right through it?

240:34:31 Weitz: Stand by and we’ll check.

240:34:35 Bean: They’d better hustle.

240:34:38 Weitz: Okay.

240:34:47 Bean: Funny thing is, you cannot see the Earth at all when you just shield your hand from the Sun and look out right next to it where the Earth should be. It’s not there at all. When you stick your smoked glass up, you can see where it’s cutting the – the Sun. Otherwise, it’s completely invisible.

240:35:04 Weitz: Roger, Al. [Long comm break.]

Public Affairs Office – „You hear Dick Gordon and Al Bean describing the eclipse they are seeing. Very shortly they will start their photography on this scene. We now show Apollo 12 at an altitude of 30,044 nautical miles away from Earth and traveling at a velocity of 11,039 feet per second.“ […]

240:42:16 Bean: Fantastic sight. What we see now is – The Sun is almost completely eclipsed now, and what it’s done is illuminated the entire atmosphere all the way around the Earth, even though the Sun is still on what looks like the western limb of the Moon – the Earth to us.

240:42:34 Weitz: Roger. Understand, Al. And we’re still working on getting a procedure for taking some photographs of it.

240:42:40 Bean: Man, it’s too light. We’re using those for sunrise. I think they’ll be exactly the same.

240:42:45 Weitz: Okay.

240:42:46 Bean: But the diameter of the Earth now looks compared – to the Moon – I’d say about 15 times the diameter of the Sun; but it’s illuminating the whole atmosphere all the way around. It really looks pretty. You can’t see the Earth. It’s black just like the – space.

240:43:13 Weitz: Roger. Understand you cannot make out the Earth at all.

240:43:18 Bean: No. You can’t see any features on it. All you can see is this sort of purple-blue, orange, some shades of violet, completely around the Earth. It’s illuminated.

240:43:29 Weitz: Roger. [Long pause.]

Public Affairs Office – „Apollo Control, Houston. Giving that vivid description was Lunar Module pilot, Al Bean, describing the illumination around the entire atmosphere of the Earth, which at present is providing an eclipse over the Sun. We’re 240 hours, 44 minutes into the flight. We now show Apollo 12, 29,137 nautical miles away from Earth and traveling at a speed of 11,213 feet per second. “

240:44:18 Conrad: It’s very interesting looking at the atmosphere. It has blues and pinks in it, but instead of being banded, it’s segmented, which is very peculiar; I don’t understand why. It may be the difference between over the landmasses and water or something.

240:44:38 Weitz: Roger, Pete. Understand. Is it kind of like you would see in the desert in the evening sometimes when you get that blue and pink streaking in the sky?

240:44:48 Conrad: Yes. Except, like I say, it’s segmented for about – Right from the Sun, around about a quarter of the Earth is pure blue, and then it becomes pink to about 20 degrees of arc; and then it turns back to blue again. And it’s blue all the way around the bottom – to where it turns pink again, and then it turns blue again.

240:45:18 Weitz: Roger, 12.

Public Affairs Office – „That was – that was Pete Conrad adding his description of the view. We’re at 240 hours, 45 minutes now into the flight of Apollo 12. “

240:47:01 Bean: It’s a heck of a time to be without any 70-millimeter color film, I’ll tell you.

240:47:07 Weitz: …[garble]…

240:47:08 Bean: But I know how to get it on a 16-millimeter camera.

240:47:11 Weitz: Okay, Al. Good show. We were just thinking the same thing. [Comm break.]

240:50:45 Bean: Have you got a suggestion on the f-stop for the 16 millimeter?

240:50:50 Weitz: We’re working on it.

240:50:52 Bean: It looks – It looks like this is going to have a luminated atmosphere, probably the whole time it’s eclipsed. What it looks like now through the smoked glass is that the Sun is completely set behind the Earth, and you probably know better than I do from some…

240:51:16 Bean: Roger. We’re using it at 1/60th at 1 frame a second and I – using 1.4 f-stop and also at 2 – and what – and a 1. What it looks like is the Sun is set, but it’s so close to the limb of the Moon on the backside there, that that bright light is being channeled through the atmosphere, and so if you look at it with a naked lie – eye you can’t tell the Sun is set yet. Through the smoked glass, you can see that it’s no longer a disk there, but you just see a bright white line the diameter of the Sun.

240:51:57 Weitz: Roger, Pete. Understand. Al. […]

240:53:49 Gordon: We’re shooting these at 1/60th at 1.4, and that’s where we’re going to stay unless you come up with a better suggestion.

240:53:57 Weitz: Roger. We got that, Dick; 1/60th, 1.4 at 1 frame a second. They’re working on it in the back room and, actually according to our figures here, you should still be seeing a little piece of the Sun. You don’t enter the full umbra until a little after 241 GET.

240:54:16 Gordon: You’re absolutely correct. We still have a little bit of Sun through the horizon on the western limb.

240:54:22 Weitz: Roger.

240:54:25 Gordon: But right now, the Earth is completely – the atmosphere of the Earth is completely illuminated all the way around, 360, and right in the center it’s as black – it’s as dark at the –as space behind it itself. This is really spectacular.

240:54:42 Weitz: Roger.

240:54:47 Gordon: Have you got any more adjectives for spectacular? I’d like to use some if you have.

240:54:52 Weitz: No. We’ll put somebody to work on that, too. […]

240:55:44 Weitz: Hello, 12; Houston. You’re taking these pictures through the optics, right?

240:55:51 Gordon: Negative, Houston. Through the hatch window.

240:55:53 Weitz: Okay. [Long pause.]

240:56:12 Weitz: 12, Houston. Which lens do you have on the DAC?

240:56:16 Gordon: I have 18 millimeter.

240:56:18 Weitz: Okay. [Long pause.]

240:56:52 Weitz: Okay, 12; Houston. We’ve got some words for you. Set aligns to f:2, go to Time on your mode select and give us a 1-second exposure, if you would. Hit the button that opens the shutter; hit the button again that closes it.

240:57:16 Gordon: Understand. We’ll work on it.

241:00:18 Gordon: Houston, Apollo 12. One thing that puzzles us a little bit, perhaps FIDO can answer it. It looks to us like the Sun is being eclipsed by the Earth – Earth’s North pole or South pole. It’s kind of hard to tell what – whether it is its East or West limb. Have you got any additional dope there on that?

241:00:37 Weitz: Okay. We’ll find out and see which direction it’s moving. [Comm break.]

241:02:45 Weitz: Hello, 12; Houston. For the mode select in Time to function properly on the camera, the shutter speed has to be set to 1/60th even though that’s not our actual shutter speed.

241:02:58 Bean: I’d say we’ve got it. Thank you, though, Houston.

241:03:00 Weitz: Roger. […]

241:11:27 [18:33 MEZ] Bean: This has got to be the most spectacular sight of the whole flight. We can see now that the Sun’s behind the Earth. We can see clouds sort of on the dark part of the Earth; and, of course, the Earth’s still defined by this thin narrow – or thin blue-and-red segmented band. It’s a little bit thicker over at the – down where the Sun just set than it is at the other one, but it is really a fantastic sight. The clouds appear sort of pinkish gray, and they’re sort of scattered all the way around the Earth. It would be interesting to know exactly what part of the Earth we’re looking at or what our nadir is now, because that part doesn’t appear to have any clouds, and these others appear to be sort of revolving around it.

241:12:26 Weitz: Roger, Al. Understand that you can see clouds all the way around the Earth including the dark portion of it, and your nadir right now is just about the Indian Ocean.

241:12:37 Conrad: Well, the whole – the whole Earth is dark to us. We looking at the night side, but we can see all the clouds. We haven’t been able to distinguish landmasses yet, but we might be able to in a minute when we get a little bit better adapted, and I think the airglow is illuminating the clouds down there.

241:12:56 Weitz: Roger, Pete.

Public Affairs Office – „Apollo Control, Houston. That was both Al Bean and Pete Conrad who reiterating the spectacular view. “

241:13:12 Weitz: 12, Houston. I’ll give you a time hack to ignition so you can check your DET. It’ll be at 8 minutes which is about 40 seconds away.

241:14:04 Conrad: What happened to your time hack?

241:14:07 Weitz: Well, we’re going to come up on 8 minutes – Yes, I blew it. I’ll give you one at 7:30.

241:14:12 Conrad: Okay. [Laughter] I – you had me worried for a minute.

241:14:16 Weitz: Okay. We’re discussing the important parts, such as which side of the world the Sun’s set on. 5, 4, 3, 2, 1…

241:14:28 Weitz: Mark.

241:14:29 Weitz: 7:30.

241:14:30 Conrad: Okay. We’re right with you. [Long pause.]

241:15:22 Gordon: Say, Houston. It’s very interesting. We can see lightning and the thunderstorms down there on the Earth. I don’t know how many miles out we are, but all the cloud cover that has thunderstorms in it, we can see lightning – you can see it quite clearly, flashing from wherever we are.

241:15:40 Bean: Yes. They look like – sort of just like fireflies down there blinking off and on.

241:15:47 Weitz: Yes. Yes. You’re about 25,750 out.

241:15:55 Bean: Yes. We’re starting to look out for these synchronous satellites now. We’ve been looking up ahead.

241:16:01 Weitz: Okay.

241:16:05 Conrad: Sure hate to run into one up here.

241:16:09 Weitz: Yes. It could ruin your day. [Long pause.]

Public Affairs Office – „Apollo Control Houston. Synchronous satellites serve an altitude of approximately 22,000 nautical miles. We now show Apollo 12 at an altitude of 25,667 nautical miles from Earth, traveling at a speed of 11,941 feet per second. “

241:17:01 Weitz: Apollo 12, Houston. If those lightning flashes are fairly frequent, we’d like to see if we can capture some of them on film, which would be the mode you are presently in with the speed set to 1/60th at f:2, remain in the Time on the mode select, and leave the shutter open for 1 to 2 minutes.

241:17:24 Gordon: Oh, yes. They’re – they’re equally – they’re – They’re that frequent. There’s two areas down there that are quite active right now.

241:17:32 Conrad: Paul, have you got any idea of how to hold that camera still for 1 to 2 minutes?

241:17:37 Weitz: No.

241:17:39 Conrad: Okay.

241:17:40 Gordon: We’ll give it her go after we get this burn off.

241:17:43 Weitz: Okay. […]

241:19:06 Weitz: Hello, 12; Houston. On your question on where the Sun went behind the Earth, we’ve decided that it did go behind the western limb of the Earth in the Northern hemisphere and should reappear on the Eastern limb, still in the Northern hemisphere.

241:19:27 Conrad: Roger. […]

241:27:03 Conrad: Houston, 12. We – we’re better night-adapted now, and by golly, we can see India, and we can see the Red Sea, and we can see the Indian Ocean quite early. It’s amazing how well we can see, for that matter. We can see Burma and the clouds going around the coastline of Burma, and we can see Africa and the Gulf of Aqaba; it looks like the same photograph Dick and I took on 11.

241:27:37 Conrad: Roger, Pete. [Comm break.]

241:29:03 Conrad: We can also distinguish the lights of large towns with our naked eye, just barely, and by using the monocular, we can confirm that that’s what we’re seeing.

241:29:16 Weitz: Roger, 12. That’s very interesting. You may now hold the class record for seeing lights.

Public Affairs Office – „Apollo Control, Houston. We show Apollo 12 now 24,000…“

241:29:32 Conrad: I can tell you, there’s a couple of ripdoozer thunderstorms down there that are really – really letting go.

241:29:40 Weitz: From what can you see of the geography there, can you tell where the thunderstorms are, Pete?

241:29:46 Conrad: Okay. I’ll give you a fix on this one that is really bright.

Public Affairs Office – „Apollo 12 now 24,200 nautical miles from Earth. That’s…“

241:30:04 Conrad: I’m going to give you a fix and say that it’s about 2,300 miles to the southwest of the tip of India. There seems to be a weather system out there, and it’s got thunderstorms all the way along it.

241:30:28 Weitz: Roger, 12.

241:30:52 Conrad: It’s – Venus is just below the Earth, and we can see Venus quite clearly, well, you can see all kinds of stars, but Venus is just below the Earth. This is – This is really a sight to behold, to see it at night time like this.

241:31:10 Weitz: Roger. […]

241:32:10 Weitz: Hello, 12; Houston. For your information, weather does not have any surface reports from that region, but the satellite picture does show quite extensive cloud coverage of the area you’re reporting the lightning.

241:32:26 Conrad: Okay. I got a – Unfortunately, we’ve got our Earth map stashed away. I wish I had it out. I’m not sure that I’m giving you the absolute exact location. And the other thing is, it looks like, just north of India and I’d say all up through China and Russia, if that’s what we’re looking at, the whole area in there looks like it is completely covered with clouds.

241:32:54 Weitz: Roger. Understand, Pete.

241:33:04 Conrad: Also, also, right in the center of the Earth now, we have some real bright light shining, staying on – that – that Dick’s looking at with the monocular. It’s really bright.

241:33:20 Weitz: Roger. Understand. Does it appear to be coming from your nadir point, which should be just off the Eastern coast of India now?

241:33:28 Conrad: Yes. Looks like it’s coming just about out of the center of what we’re looking at. I would say south of Burma and east of India.

241:33:39 Weitz: Roger. That’s just about your nadir. [Long pause.]

241:34:11 Conrad: I can’t imagine what that is.

241:34:21 Weitz: We can’t either. We’re checking for possibilities.

241:34:27 Conrad: It’s a steady light, and it appears in size to be as big as any of the thunderstorms flashing.

241:34:39 Bean: Yes. It’s as big as Venus at least. [Long pause.]

241:34:59 Weitz: Roger. Understand.

241:34:59 Bean: It’s hard to tell if it is exactly in the center of the Earth or not, it’s pretty close to being right in the center. Maybe just a little bit to our right, whatever that means. Just a little bit to the side that the Sun did not go behind the Earth on.

241:35:21 Weitz: Roger. I think we understand that.

241:35:26 Conrad: And looking at the airglow with the monocular is – Boy, there is another sight now that is not like being in Earth orbit whatsoever. It’s -it’s a bright red next to the Earth, and then it’s got a green band in it, and then it’s got a blue band.

241:35:52 Weitz: Would you say these color bands encircle the Earth now, Pete?

241:35:58 Conrad: Yes. But it’s not the same all the way around. What I’m seeing is – is sunrise, really. The Sun is – this is about 40 degrees from the Sun, and there’s a red – bright red band – and then a sort of a light green band that’s very thin, and then a blue one which must be all of the atmosphere.

241:36:25 Weitz: Roger. […]

241:38:08 Weitz: 12, Houston. Can you still see that bright light about in the center?

241:38:14 Conrad: We’re – Al – Al – we rolled so Al could take the sunrise pictures, and the Sun has pretty well wiped out that view that we had. Now the Sun’s started up, and the Earth has turned black again.

241:38:26 Weitz: Roger. Understand. […]

241:48:43 Weitz: I understand, Al, that you can see the Sun, now. Is that right?

241:48:52 Bean: That’s affirmative. I’ve been watching it for about the last 4 or 5 minutes. I didn’t put a clock on it, but I started that sequence you gave me when the Sun started to peek around. I expect that the time I got that came out of the computer was the time when it’s going to be fully out.

241:49:08 Weitz: Okay, Al. Good show.

NACHTRAG: Den damals nicht fotografierbaren Anblick der Erde während der Totalität mit mondbeschienenen Wolken und bunt leuchtendem Atmosphären-Ring hat jetzt o.g. Weltraum-Künstler akribisch rekonstruiert, nach den Beschreibungen der Astronauten (von denen ihn Bean auch selber gemalt hatte, wenn auch erst 2001 leider) und dem 16-mm-Film, mit dem er auch direkt experimentiert hat. Und im 16-mm-Onboard-Film sieht man die fotografischen Bemühungen um die SoFi ganz am Ende ab 1:24:13.

Allgemeines Live-Blog vom 11. bis 23. 11. 2019

11. November 2019

23. November

Interstellarer Komet Borisov im Anflug auf eine Galaxie

in der Nacht 11./12. November, aufgenommen mit dem Gemini Multi-Object Spectrograph (GMOS) von Gemini North, wobei die Bilder durch drei Farbfilter wegen seiner schnellen Bewegung am Himmel übereinander geschoben werden mussten – auch Artikel über Borisov und ‚Oumumamua hier, hier, hier und hier. Und noch zwei weitere mögliche Ausbrüche der Phoeniciden, der erste heute Nacht, wie die MKID-Technologie bei Exoplaneten helfen kann, La Palma als bester Platz für ein europäisches Sonnen-Teleskop, ein neuer Dark Sky Park in Kroatien, ein Dark Sky Preserve in Kanada, Kampf gegen Lichtverschmutzung in den Niederlanden – und Open Science inkl. Open Access als ein „pivotal global movement to advance science and scholarship“, so! [4:55 MEZ – Ende]


22. November

Der neue Starlink-Schwarm kreuzt den Orion, dazu noch die ISS: ein Bild aus Singapur von YK Chia. Auch eine weitere Aufnahme der Satelliten, die inzwischen höher steigen: eine aktuelle 3D-Visualisierung, konkrete Voraussagen von Überflügen (vorher Ort eingeben; für Mitteleuropa kommen sie die nächsten Tage immer höher) und mehr zum astronomischen Impakt solcher Konstellationen hier, hier, hier, hier und hier, zur Frequenzvergabe hier und hier, zum Schrottproblem und den horrenden Kosten [NACHTRÄGE: ein Statement der AURA und weitere Artikel hier].

Staub-Lawinen auf einer alten Marslandschaft (die den dunkleren Boden freilegten): ein Bild des Mars Reconnaissance Orbiters – auch Gletscher-Landschaften vom Mars-Express, der Insight-Maulwurf wieder in Bewegung (mit Hilfe 3 cm tief) und eine Simulation einer wolkigen Nacht auf dem Mars. Ferner eine Animation der Abreise von Hayabusa 2, ein JunoCam-Bild, wie China Juno benutzt und von einer Art Voyager träumt, das Erwachen auf der Mond-Rückseite zum 12. Mond-Tag sowie ein Rekord von Yutu 2, ein wenig mehr Erkenntnisse über den Vikram-Crash (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), Messungen von Cluster während eines Sonnensturms, die Start-Kampagne für den Solar Orbiter, wie Sentinel 6 den Meeresspiegel überwachen soll – und Crew Earth Observations von der ISS aus.

Hier explodiert das Starship MK1 bei einem Kryotest, was aber angeblich kein Rückschlag sein soll: Standbilder hier und hier, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und kuriose Nebenwirkungen der Raketen-Experimente in Texas. Und der Ariane-Start Nr. 250 soll heute Abend stattfinden: ein Zeitraffer vom Roll-Out [NACHTRAG: aber der Start fiel aus … NACHTRAG 2: und wird frühestens am 24.11. kommen].

Der Boeing-Starliner wir zu seiner Atlas V gebracht, die den künftigen ISS-Crewtransporter am 17. Dezember zum ersten (passagierlosen) Testflug starten soll: auch Artikel hier, hier und früher hier sowie Updates von ULA und ein Video des Abort-Raketen-Tests des Crew Dragon. Plus ein neues ESA-Blog zum Ministerrat, weiter Ärger um Vostochny, Konfusion über China und Iran im Weltraum – und die Besucher-Statistik der Raumfahrtshow in Deutschland 2019.

Während der 2. ISS-EVA zur Reparatur von AMS-02 wird gerade kräftig an Leitungen des Teilchendetektors herum geschnitten: Updates z.B. hier und hier – und zur 1. EVA vor einer Woche ein Rückblick und ein Video-Clip aus neuer Sicht. [16:45 MEZ] Die 2. EVA ist erledigt. [21:35 MEZ] Und das wurde erreicht. [23:45 MEZ]


21. November

Ein möglicher starker spitzer Meteorschauer Freitag früh

könnte am 22. November gegen 5:50 MEZ von den Alpha-Monocerotiden verursacht werden, die zuweilen für scharfe Ausbrüche der Zenitstundenrate sorgen: zuletzt 1995 auf einen auf eine ganze Stunde hochgerechneten Wert um ZHR_effektiv = 400, wobei auch das obige Komposit-Bild entstand (aber 1985 wurden rund 700 und 1925 und 1935 über 1000 Meteore pro Stunde erreicht, bezogen jeweils auf einen einzelnen visuellen Beobachter unter hypothetischen Idealbedingungen). Dies war immerhin der erste – und korrekt – vorhergesagte Ausbruch, weshalb die Prognose für 2019 [alt.] durchaus ernst zu nehmen ist. Gerechnet wird mit einem knapp 15 Minuten langen Maximum der „AMOs“ und der gesamten Aktivität in nur 40 Minuten: Beobachtet werden sollte ab etwa 5:00 MEZ, und die ZHR_effektiv könnte zwischen ein paar 100 und über 1000 liegen. Da allerdings der Radiant etwas südlich von Procyon ziemlich tief am Himmel stehen bzw. schon die Dämmerung einsetzen wird, sind auch während des absoluten Maximums statt der theoretischen vielleicht 7-10 Meteore pro Minute nur ein paar zu erwarten, zudem noch statistisch verteilt, mit auch mal einer ganzen meteorlosen Minute: Ein Sturm-Gefühl wie bei den Leoniden vor zwei Jahrzehnten dürfte da schwerlich aufkommen. Dafür regnet es aber schon reichlich Artikel, etwa hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [3:20 MEZ]

Wie sich ein der letzte AMO-Ausbruch von 1995 ‚anfühlte‘: von einer empfindlichen Kamera von Sirko Molau tatsächlich registrierte Meteore pro Minute. Nach einer halben Stunde war alles vorbei – und die effektive Zenitstundenrate von 400, die damals erreicht wurde, ist eben eine erhebliche Extrapolation, aber halt das übliche Maß für die Aktivität. Auch ein Press Release aus Brasilien, noch mehr Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und wo auf der Erde die Geometrie am besten ist. [23:10 MEZ. NACHTRAG 1: Nach Radio-Echos (aus dieser Quelle; noch eine) ist nicht viel passiert. NACHTRAG 2: In diesem Livestream aus Teneriffa sind in den 10 Minuten um 5:50 MEZ pro Minute 1-3 Meteore verschiedenster Art zu sehen – unklar welche AMOs sind, und kein scharfer Peak. NACHTRAG 3: ein Beobachter in den Alpen sah ~12 AMOs insgesamt: Da war ein klarer Outburst zwischen 4:55 und 5:00 UTC, aber schwächer als 1995. NACHTRAG 4: eine Bestätigung aus La Palma, mit 28 AMO insgesamt und einem klaren Peak um 5:55 MEZ – aber die meisten schwach. Und Echos. NACHTRAG 5: ein erstes Fazit und Artikel hier und hier. NACHTRAG 6: eine detaillierte Analyse des Mini-Ausbruchs]


19. November

Wenn der Schwarm der neuen Starlink-Satelliten einem 4-Meter-Teleskop begegnet, das gerade mit CCD-Mosaik-Kamera eine Himmelsdurchmusterung durchführt, dann sieht das so aus: auch ein Weitwinkel-Zeitraffer [NACHTRAG: und das Bild und das Video in besserer Qualität], Reaktionen hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, frühere Artikel hier und hier, die Landung ihrer Falcon – und ein mysteriöses Manöver eines früheren Starlink, der einem anderen sehr nahe kam. Ferner ein chinesischer Start mit geheiner deutscher Fracht (weitere Artikel hier und hier, Updates und weiter führende Tweets hier, hier, hier, hier und hier), die hohe Startrate Chinas, ein Statement von Boeing zum IG-Report (Kurzfassung) – und eine erfolgreiche Fernsteuerung eines Erdrovers von der ISS aus.

Die erste globale geologische Karte des Saturn-Monds Titan ist fertig geworden – auch die berühmte orografische Wolke auf dem Mars, der schrumpfende Asteroid Ryugu in Gesichtsfeld von Hayabusa 2 während der Abreise, mögliche chinesische Langzeit-Pläne mit den Mond oder auch nicht, angebliche Antworten zum Vikram-Crash, das 200-millionste AIA-Bild des SDO, die Erklärung eines Suborbital-Versagers – und der erfolgreiche Start der Rakete Texus 56 u.a. mit mal wieder einem Experiment zur frühen Planetenbildung.

Heute früh vor 50 Jahren, um 7:54 MEZ, landete das Lunar Module LM-6, Rufzeichen „Intrepid“, der Mission Apollo 12 auf dem Mond, und um 12:32 MEZ sowie 4:54 MEZ am nächsten Tag begannen die beiden EVAs von Pete Conrad und Alan Bean von jeweils knapp vier Stunden Dauer, bevor noch am 20. die Rückreise begann: hier drei auswählte Bilder aus den 6×6-Archiven hier, hier und hier. Richtig knackige Aufnahmen sind erstaunlich rar, dafür verblüffend viele von z.T. krassen Lensflares verziert: Stand die Sonne tiefer als zuvor geübt? Auch NASA-Stories zur Mission bis zur Landung Nr. eins, zwei und drei, ein Univ. AZ Release zur Landestelle, eine australische Seite zum Funkverkehr, ein Artikel über die entspannte Mission und noch mehr Bild-Selektionen hier, hier und hier. [1:25 MEZ] Die Ausstiege von Conrad und Bean nach der Landung, die Bestätigung der Identität des deutschen China-Kunden – und Ryugu verlässt das Gesichtsfeld von Hayabusa 2. [14:35 MEZ] Artikel zu Starlink als Himmels-Störer hier, hier und hier sowie zum orbitalen Risiko – und ein LRO-basierter Videoclip zur Landestelle von, hier und hier Artikel über und hier, hier, hier und hier weitere Threads zu Apollo 12. [22:55 MEZ]


17. November

Bilder bis 12/2018 zurück: Borisov wurde bei > 8 au aktiv

Eine intensive Suche nach Pre-Discovery-Aufnahmen des interstellaren Kometen (oben eine weitgehend kaum prozessierte Hubble-Aufnahme von gestern) war über frühere derartige Funde hinaus erfolgreich: Auf Archiv-Bildern der Zwicky Transient Facility ist er bereits im Dezember 2018 in ~7.8 au Sonnenabstand nachweisbar, wenn man viele stackt, während er im November in ~8.6 au unsichtbar blieb. Damit hat seine Aktivität rund 8 au von der Sonne entfernt eingesetzt: Die Autoren tippen auf sublimierendes CO oder CO2 als Antrieb, aber ein anderes Paper tippt auf große Wassereis-Teilchen, die der Kern schon in > 10 au Abstand absonderte und die zu sublimieren begannen (und die jetzt noch in der Koma zu sehen seien). Auch eine coole Bahngrafik, ein Thread, ein Artikel und ein neuer Borisov, diesmal aus dem eigenen Sonnensystem. So wie ein paar Meteore von Komet 289P/Blanpain, im IMO-Realtime-Viewer vielleicht die Andeutung erhöhter Leoniden-Aktivität und ein vermeintlicher Sonnenfleck des 25. Zyklus, der aber keiner war und gleich wieder weg. Die EHT-Bilder von Sgr A* werden nun vor Sommer 2020 erwartet (auch ein Paper und ein Arikel über die Rolle von ALMA beim M87-Bild und dessen öffentliche Inszenierung und Wirkung), die Heimkehr von Tombaughs Blinkkomparator an den Einsatzort in Flagstaff, was aus Yerkes noch werden könnte, 10 Jahre 1. Dark Sky Park des UK (und ein langer Artikel zu Lichtverschmutzung) – und ein Grundsatzpapier zur Wissenschaftskommunikation des BMBF: dazu auch eine PM, ein Interview und Reaktionen hier, hier, hier und hier. [22:30 MEZ]


15. November

Ein besonders psychedelischer Jupiter von der JunoCam in Bearbeitung von Seán Doran und diesem Blogger; auch dieser kann sich sehen lassen. Ferner weitere Verwirrung über Spurengase in der Marsatmosphäre und Spekulationen über aktuelles Leben daselbst, Mond-Topografie von Chandrayaan 2 mit TMC 2 und eine angebliche Mission Chandrayaan 3 (auch im Print, ein weiterer Artikel und Zweifel, die Crash-Stelle von Longjiang-2 mit dem LRO [NACHTRAG: mehr dazu], 60 Jahre Messungen des Earth Radiation Budgets aus dem Orbit, neue Anwendungen der Erdbeobachtung und Mond-Beobachtung mit U2 zwecks Satelliten-Eichung. Sowie zwei chinesische Starts binnen drei Stunden: zuerst eine Kuaizhou 1a (Visuals und mehr), dann eine Langer Marsch 6 (mehr und mehr), ein sehr kritischer Bericht des Inspector General der NASA (Tweets hier und hier und Artikel hier, hier und hier [NACHTRÄGE: und hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]), ein Static Fire der Fluchtraketen eines Crew Dragon diesmal ohne erkennbare Zwischenfälle (Artikel hier, hier, hier und hier), neue Forschung zu Plasmakristallen und in 1/2 Stunde ein Live-Talk über das Instrument OCO 3 auf der ISS – und eine Galerie mit detailreichen Bildern der ISS von Amateuren.

Die erste EVA zur Reparatur des Kühlsystems des Alpha Magnetic Spectrometer (AMS-02) auf der ISS – das neueste Paper über seine Messungen an kosmischen Helium-Isotopen – von Luca Parmitano und Andrew Morgan soll heute gegen 13:05 MEZ beginnen: ein Thread, ein kurzes Video, Live-Übertragungen hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier und hier. [3:25 MEZ] Die laufende EVA in Updates und einem Thread. [14:30 MEZ] Der AMS Debris Shield ist weg geworfen worden: Stills hier und hier. [15:35 MEZ] Die drei Handgriffe für kommende EVAs sind installiert – und diese ist schon 90 Minuten „zu schnell“. [16:45 MEZ] Und wieder wurde ein Teil über Bord geworfen. [17:25 MEZ] Weil diesmal alles so schnell ging, müssen die nächsten AMS-EVAs stark umgeplant werden. [18:00 MEZ] Und die Klappe ist zu! Im ESA-Webcast hoffen sie nach der problemlosen und rasanten Arbeit – die Teile der nächsten EVA vorweg nahm – bereits, dass das AMS-02 schneller als gedacht wieder in Betrieb genommen werden kann. [19:20 MEZ] Und die Statistik zu dieser EVA. [19:30 MEZ] Beide Spacewalker haben die Luftschleuse verlassen. Auch ein Video-Clip, eine NASA-Blog-Notiz zur EVA, der komplette ESA-Webcast – nur bis Klappe zu aber mit viel AMS-Science in den ersten Stunden; AMS PI Ting 2:10-40 – und ein Artikel. [20:05 MEZ. NACHTRAG: auch hier, hier, hier in einer Serie Postings, hier und hier]


13. November

Mehrere Satelliten verfolgten den Merkur-Durchgang im UV

Neben dem Solar Dynamics Observatory (mit mehreren Kameras bei vielen Wellenlängen) haben auch der Wettersatellit GOES-R und der gerade 10 Jahre alt gewordene ESA-Satellit Proba-2 (oben eine Animation) den Transit jeweils im Extrem-UV verfolgt. Umgekehrt gibt es von der Erde Bilder der Sonne mit Merkur und Hubble und (beinahe) mit Merkur und Falcon 9. Und weitere Berichte und Bilder hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, ein kurioses Video, Bildersammlungen und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und TV-Berichte aus Hawaii und, nun ja, Deutschland.

Ein großes Feuerkugel-Ereignis in der Nacht 11./12. November über dem Mittleren Westen der USA ist von zahlreichen Videokameras aufgezeichnet worden: Das obige Video zeigt einige Highlights, weitere Clips gibt es hier, hier und hier und Artikel hier, hier und hier. Und gleich noch eine Feuerkugel, aus Okinawa. [0:25 MEZ] Jetzt gibt es auch eine NASA-Analyse der obigen Feuerkugel auf der Basis diverser Daten: Der Impaktor war demnach rund 40 cm groß und hatte knapp 100 kg Masse. [15:55 MEZ]

Der Merkurtransit mit dem Swedish Solar Telescope auf La Palma aufgenommen, vor der Granulation der Sonnenoberfläche bei 400 nm im Kontinuum, mit weiterer Verarbeitung durch diesen Blogger – auch Impressionen vom Big Bear Lake in Kalifornien, dem Kitt Peak in Arizona, dem Planetarium von Medellin und einem Hügel bei Wien sowie eine weitere Sammlung und ein Scherzchen. [20:45 MEZ. NACHTRÄGE: Berichte und Bildstrecken nochmals vom Big Bear Solar Observatory, vom Cerro Tololo, von der Open University, von eVscope-Betatestern, aus La Palma und Kanada und Paris und der Rhön und Cambridgeshire und von der Amateur Astronomers Association aus New York, ein gutes H-Alpha-Bild eine schöne Montage und wie der Merkur-Transit 2016 zur Bestimmung der au verwendet wurde (Paper endlich open access) – und eine hohe ausgesetzte Belohnung für den ersten Meteoriten von der obigen Feuerkugel]


12. November

So sieht die Parker Solar Probe ihren Himmel mit WISPR

Hier ein stark prozessiertes Bild des Wide-field Imager for Parker Solar Probe vom 6. April; die Daten der ersten beiden Sonnen-Besuche sind seit heute öffentlich: auch eine kleine WISPR-Animation, ein CfA Release und eine NASA-Blog-Notiz. Weiterhin wird Hayabusa 2 Ryugu morgen verlassen, mit zwei Bodenproben zurück zur Erde (weitere Artikel hier und hier und die Folien von einer PK auf Japanisch). Das zweite von New Horizons besuchte KBO 2014 MU69 heißt jetzt Arrokoth (letzte Seite; auch JHU APL und NASA Releases, Bilder einer Geheim-Zeremonie hier und hier, wie man „Arrokoth“ aussprechen soll und Artikel hier und hier). Und ein Video-Clip über Rosettas Vermächtnis, mysteriöse Atmosphären-Messungen durch Curiosity auf dem Mars – und eine Verbesserung neuer Wind-Daten von Aeolus. [22:35 MEZ. NACHTRAG: interessante Amateur-Verarbeitung der WISPR-Bilder – und ein Orden. Und Hayabusa 2 hat Ryugu mit 9.2 cm/s verlassen, wie einem JAXA Release (kürzere englische Fassung) und diesem Thread zu entnehmen ist – und dem Strom von Abschiedsbildern, hier das erste nach dem Manöver. NACHTRAG 2: die PK-Slides englisch, ein älterer PR aus Australien, ein Ryugu in Stereo, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und der Zeitplan für OSIRIS-REx bei Bennu sowie ein NASA-Videoclip und eine berechtigte Frage zur Taufe von 2014 MU69]


11. November

Das war der Merkurtransit: 10 Bogensekunden Faszination

Oben eine Aufnahme der Klostersternwarte Münsterschwarzach von Christoph Gerhard um 14:40 MEZ, in der Mitte eine Szene der erfolgreichen öffentlichen Beobachtung in Bochum am Planetarium (unter den Bildern vom 3-Stunden-Event überraschend viele Handy-Schnappschüsse durch’s Okular, die klar den Merkur zeigen) und unten ein Bild des SDO-Satelliten: auch weitere seiner Bilder und Animationen hier, hier, hier und hier. Und aus zahlreichen Ländern Animationen hier und hier, weitere aufgezeichnete Streams hier und hier, Videoclips hier, hier, hier und hier, Bilder hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Serien und Sammlungen hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier und hier. [23:45 MEZ. NACHTRAG: SDO-Animationen kombiniert]

Und die nächsten 60 Starlink-Satelliten sind im Orbit in 280 x 300 km Höhe, wobei dieses Bild vom Aussetzen nach dem pünktlichen Start zu belegen scheint, dass angeblich geplante Maßnahmen zur Verringerung der Helligkeit bisher nicht umgesetzt wurden: auch Start-Fotos hier und hier, Videoclips vom Start (alt. und frühe und spätere Stills), dem Abwurf der Fairings, der Landung der 1. Stufe (zum 4. Mal; alt. und Stills) und dem Aussetzen der Satelliten sowie Artikel hier und hier. [17:35 MEZ] Und hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie weitere Start-Fotos und Videos vom Start, dem De-Orbit-Burn über Österreich und der frischen Starlink-Kette über Spanien. [20:30 MEZ] Mehr Start-Fotos hier, hier und hier. [21:10 MEZ. NACHTRÄGE: Die Satelliten-Kette in Videoclips hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, in Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, per Radar, gemalt (!) und visuell beschrieben hier und hier sowie ein weiteres Video des Deorbit-Burns, wo man die Dinger findet und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]

Letzter Merkur-Transit für 13 Jahre bis zur Mitte sichtbar

Während der letzte Durchgang des Merkur vor der Sonnenscheibe vor 3 1/2 Jahren – übrigens das kürzeste Intervall zwischen zweien in diesem Jahrhundert – in Deutschland komplett zu sehen war, wird die Sonne diesmal kurz nach der Mitte untergehen. Auch ist das Planetenscheibchen mit 10″ noch etwas kleiner als damals (12″) – aber andererseits ist es der zentralste Durchgang des Jahrhunderts: Ein Blick lohnt sich, wofür mindestens ein Fernglas benötigt wird. Durch das man natürlich nicht direkt hindurch schaut, wenn kein nachgewiesen geeigneter Filter sicher davor montiert ist: Die einfachste Methode ist Projektion auf ein weißes Blatt im Schatten, wie die Erfahrung von 2016 gezeigt hat. So entstand freihändig das Bild in der Mitte; diesmal gibt’s allerdings nicht einen Sonnenfleck: mehr Lektionen von damals hier und hier, weitere Bilder von 2016 hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, angekündigte Webcasts oder heiße Bilder vom SDO, aus München, Italien, South Carolina, Arizona, Kalifornien und Neuseeland, allgemeine Webseiten zum Transit hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Ankündigungen öffentlicher Beobachtungen hier, hier, hier (Diskussion) und hier, ein Online-Rechner, eine interaktive Karte, Transits von Merkur und ISS gleichzeitig nur in Südamerika, zumindest der Versuch, mit dem Transit die Astronomische Einheit abzuschätzen, Press Releases von SDO (früher), RAS, Williams College und DLR, werbende Tweets hier, hier und hier, Videos hier, hier und hier, ein Live-Blog und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier (mit Tweets dieses Bloggers), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier (wie der Text entstand), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [1:45 MEZ] Und hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie ein Thread aus afrikanischer Sicht – und noch mehr Webcasts werden hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie in dieser Liste angekündigt. [11:35 MEZ] Die besten Bilder liefert derzeit dieser Webcast aus La Palma – und trotz dichter Wolken ist der Merkur auch (schemenhaft aber eindeutig) vom Bochumer Planetarium aus zu sehen, in einem Refraktor mit Herschelkeil und ohne weiteren Filter: ganz schön klein … [14:55 MEZ] Die Sicht wurde bis 15:30 MEZ immer besser, und der Merkur war am Ende sehr deutlich im Refraktor und auch einem H-Alpha-Teleskop zu sehen. Inzwischen hat es sich wieder zugezogen – aber auf dem Live-Bild aus La Palma sieht man den Merkur praktisch in der Sonnenmitte. [16:20 MEZ] Ein paar Bilder-Funde im Internet hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [17:30 MEZ]

Berlin bei Nacht aus der ISS vor 3 Jahren aufgenommen – West und Ost lassen sich an unterschiedlichem Straßenlicht unterscheiden. Auch eine Erklärung des Fallschirm-Versagens beim Starline-Abort-Test (mehr, mehr und mehr und die Fallschirm-Problematik generell), heute um 15:56 MEZ der Start einer Falcon 9 mit den nächsten 60 Starlinks (ein Webcast, Updates hier und hier, die Sperr-Zone und Artikel hier und hier zum Start und hier, hier, hier und hier zur Starlink-Problematik) und wie es zum Totalausfall des Galileo-Systems kam. Sowie ein NASA-Instrument für ARIEL der ESA, marginale Fortschritte bei InSight – und die NASA dementiert die 2 Mrd.$ nicht, die jeder SLS-Start kosten dürfte. [1:10 MEZ. NACHTRÄGE: mehr zum Starlink-Start und zu ARIEL]

Asteroid Sylvia wurde von vielen „Sehnen“ durchschnitten

bei der Sternbedeckung am 29. Oktober: Das Profil aus dem Verschwinden des Sterns an verschiedenen Orten ist nochmals deutlich genauer geworden, nachdem weitere Beobachtungen für die Gesamtauswertung eingegangen sind. Auch durch (3200) Phaeton schneiden inzwischen schon drei Sehnen. Ferner die Prognose eines Ausbruch der Alpha-Monocerotiden am Morgen des 22. November, der Impaktkrater Gosses Bluff aus dem Orbit, der Uranus am 6. November und das erste Int’l Dark Sky Reserve in Australien. Sowie endlich eine Bestätigung durch die Univ. of Chicago, dass es mit dem Yerkes Observatory weiter geht (auch Artikel hier, hier und hier), Gravitationswellen-Ereignisse vorgestern (mehr und mehr) und gerade eben (ein ungewöhnlicher Fall: mehr und mehr; ein weiterer Alarm war nix gewesen) – und ein Ballon-Test der SwRI Solar Instrument Pointing Platform (SSIPP). [0:55 MEZ. NACHTRAG: ein weiterer Thread zum seltsamen Gravitationswellen-Kandidaten … NACHTRAG 2: … der doch keiner war, die Trauer ist groß]

Facetten von der 38. Bochumer Herbsttagung

9. November 2019

Sie fiel auf durch den großen schwarzen Pudel eines Referenten, der in einem Kinderwagen immer wieder einmal heraus und wieder hinein gefahren wurde, die nahezu komplette Abwesenheit von Frauen (neben zweien mit Vereins-Posten waren nur ca. drei weitere im ganz gut gefüllten Hörsaal der Uni zu sehen) – und das gewohnte Spektrum an durchweg hochkarätigen Vorträgen aus vielen Bereichen der aktuellen Amateurastronomie: die 38. Ausgabe [alt.] der BoHeTa.

Da war z.B. der Vortrag von Sighard Schraebler, einem der Zufallsbeobacher des Impakts auf dem Mond während der MoFi im Januar, der das größte Amateurteleskop eingesetzt hatte und damit in diesem Paper Erwähnung fand.

Bernd Gährken berichtete über Erfahrungen mit NightSpace-Fotografie, inklusive Messungen der Polarisation der Aufhellung auch dunklen Wüsten-Himmels zwischen den Sternen (ohne einleuchtende Erklärung), Wolfgang Bischoff über präzise Farbfotos des Mondes, und Rolf Hempel stellte seinen Planetary System Stacker vor.

Udo Backhaus berichtete von langjährigem Bemühen, die Parallaxe von Barnards Pfeilstern zu messen: Aus Daten allein der MONET-Teleskope kamen zunächst erfreuliche 0.56 (Literatur: 0.55) Bogensekunden heraus, aber nach der Hinzunahme von späteren LCGOT-Daten verdüsterte sich das Bild aus mysteriöse Weise (was aber für diesen Blogger nach einem Astrometrie-Problem klingt).

Der 2. Reiff-Preis ging an die Sternwarte Fulda – die damit ein Projekt zur Messung der Aberration des Sternlichts fortführen wird, auf das sie durch einen Artikel dieses Bloggers in astronomie – das magazin Nr. 1 aufmerksam geworden war, der über dieses Paper berichtet und zum Mitmachen aufgefordert hatte. Der 1. ging an ein Gymnasium in Südtirol, das – dort eine Seltenheit – Deutsche und Italiener zusammen bringt.

Im Reiff-Vortrag machte Dietrich Baade von der ESO eloquent Werbung für Be-Sterne, zu deren Erforschung auch Amateurastronomen beitragen können, wenn sie über ordentliche Spektrografen verfügen.

Erst Pollmann berichtete mit Begeisterung über (auch) Amateurbeobachtungen der gerade zuende gegangenen Bedeckung des Partners von VV Cephei (Objekt Nr. 9), aus denen ein überaus komplexes Modell des Betragens des ersteren gewonnen werden konnte.

Peter Köchling startete kabarettreif im Duktus von Heinz Strunk, um Fehler bei der Bildebnung aufzuspießen, bevor er im Detail erklärte, wie man’s richtig macht.

Peter Slansky ging auf den kuriosen Perseiden von 2018 mit mutmaßlich großräumigen Leuchteffekten ein, den auch Gährken beobachtet hatte, und die Mondfinsternis diesen Januar – bei der sich der Mond im Blauen um 16 und im Roten um 14, im Nah-IR (bis 1.1 µm) aber nur um 10 Blendenstufen verdunkelte, „echt krass“. Und Kai Wicker verstärkt den H-Alpha-Anteil von Deep-Sky-Aufnahmen durch Kombination eng- und breitbandig gefilterter Aufnahmen, wobei der Farbeindruck aber erhalten bleibt. Allerdings sind dafür oft Gesamt-Belichtungszeiten von über 30 Stunden und bei Jones-Emberson 1 sogar 45 Stunden erforderlich … Na ja, bis zur nächsten BoHeTa ist ja auch noch Zeit: wahrscheinlich am 31. Oktober 2020.