Archive for September 2022

Allgemeines Live-Blog vom 28. 9 bis 6. 10. 2022

28. September 2022

6. Oktober

Die Schweife von Didymos / Dimorphos gehen einfach nicht weg: Nachweise eine gute Woche nach DARTs Impakt mit drei ganz unterschiedlichen Instrumenten, oben heute früh von Christoph Gerhard mit 30 cm in Münsterschwarzach, darunter gestern (Mittags MESZ) vom Lowell Obs. mit 110 cm in Arizona (der Hauptschweif geht schwach noch viel weiter) und unten vorgestern früh von Bernd Gährken mit 80 cm in München – auch weitere Bilder von gestern (mehr) und dem 2.10., der Helligkeits-Sprung beim Impakt aus der Antarktis, der Vortrag „Photometric observations of Didymos asteroid system before the impact“ (von einer 13-jährigen; 0:56-1:15), allerlei eingesammelte Vorhersagen vor dem Crash und das Paper „Ground-based observability of Dimorphos DART impact ejecta: photometric predictions“. Das hat zwar für manche Szenarien durchaus einen temporären Schweif erwartet aber die anderen Strukturen nicht. „Is still soon to pose a model explaining everything“, schreibt der erste Autor, Fernando Moreno, diesem Blog: „The processes at play are very complex, and we are trying our best to model this, but do not have still results. The question on whether all the material was released immediately after the impact or if the asteroid it is still losing mass somehow is very interesting, but cannot give an answer yet.“

Die Rotation des Asteroiden (3200) Phaeton – Quelle der Geminiden und künftiges Ziel der Raumsonde DESTINY+ – wird ständig schneller (Plot in der Mitte): Nur wenn man ein entsprechendes Modell benutzt, lassen sich seine Lichtkurven über mehrere Jahrzehnte (oben und unten) fitten. Dieses erstaunliche Ergebnis stellte heute – ohne ein überzeugendes physikalisches Modell dafür – Sean Marshal auf einer Pressekonferenz zur 54. DPS-Tagung vor (0:11-0:21; Slides hier und hier): Solch ein Verhalten zeigen auch einige wenige andere Asteroiden. Auch – von derselben Tagung – ein Hinweis auf felsige Körper in der Oort-Wolke durch eine Feuerkugel und ebenfalls zur Geschichte des Sonnensystems das Paper „Tectonically-driven oxidant production in the hot biosphere“ nebst einem Artikel dazu.

Die weitere Entwicklung der nebeneinander liegenden Fleckengruppen 3112 und 3116, von unten gestern um 18:29 und heute 14:25 und 23:13 MESZ – auch die Sonne heute (mehr, mehr und mehr) und gestern (mehr) sowie der Jupiter heute, gestern und vorgestern (mehr), ein Video von einem Ganymed-Transit am 28.9., ein Schwung Jupiter-Karten, der GRF einst & jetzt – und ein Podcast-Nachruf auf SOFIA und der heutige Vortrag „Das Projekt Artenschutz durch umweltverträgliche Beleuchtung“. [23:45 MESZ – Ende]


5. Oktober

Vor einer knappen halben Stunde ist am Cape eine Atlas V mit zwei kommerziellen Nachrichtensatelliten gestartet, nämlich SES-20 und SES-21: Der Webcast von ULA (daraus der Start, der Abwurf der Booster [ein paar Standbilder] und die Stufen-Trennung) und ein weiterer (daraus der Start aus der Ferne und von noch weiter weg) sind schon vorbei, dieser hier (daraus der Start) läuft aber noch – und es gibt weitere Updates hier zur insgesamt 6 Stunden langen orbitalen Operation und erste Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [0:00 MESZ] Und hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein fernes Video. [1:00 MESZ]

Und noch mehr Bilder hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [2:00 MESZ] Und in diesem Album sowie hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, weitere Videos hier und hier, Press Releases von ULA, SES und Boeing und Artikel hier, hier, hier und hier. Unterdessen fragt man sich, ob der Start der Alpha-Rakete überhaupt ein Erfolg war, da die Ziel-Bahnhöhe nicht erreicht wurde – im Gegensatz zu Sputnik 1 vor 65 Jahren und einem Tag. Und ein Amateur hat offenbar eine Rakete bis in 89.5 km Höhe geschossen, Details bleiben aber vage.

Helligkeits-Bestimmungen des gefürchteten Satelliten BlueWalker-3 gegen die Tage nach dem Start: Auch in den letzten Tagen wurden wiederholt ~3 mag. geschätzt (mehr), während eine angebliche viel heller Sichtung vermutlich eine Fehl-Identifikation war. Auch allerlei Statements des Roskosmos-Chefs zur Lage der russischen Raumfahrt, was aus Luna 25 geworden ist, kaum mehr Raketen-Auswahl für die NASA-Forschung, eine Fan-Entdeckung auf Voyager-Bildern vom Uranus, was aus einem britischen Mars-Rover werden könnte (der für die MSRM nicht mehr gebraucht wird), die genauen November-Artemis-Startfenster – und Samantha beantwortete Kinderfragen.

Noch genau 1½ Stunden bis zum Start der Crew 5 mit einem Dragon zur ISS: weitere Szenen vom Walk-Out hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, laufende Webcasts hier, hier und hier, weitere Fotos in einem Album, NASA-Updates von 16:09 und 14:49 MESZ heute, 19:49 und 1:09 MESZ gestern und 18:24 MESZ vorgestern, alternative Updates und Artikel von heute (mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr) und vorgestern. [16:30 MESZ]

Der Start ist planmäßig erfolgt, ebenso das Staging. [18:05 MESZ] Dragon und Oberstufe sind im Orbit, und die Unterstufe ist gelandet. [18:10 MESZ] Die Oberstufe wurde abgetrennt. [18:15 MESZ] Kikina ist übrigens erst die sechste Russin im Orbit – auch verschiedene Start-Videos hier, hier, hier, hier und hier, Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, die Stufen-Landung und die Abtrennung der Kapsel. [18:30 MESZ] Weitere Start-Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Videos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein TV-Clip. [19:15 MESZ] Ein NASA Release, die Post-Launch-PK und ein Thread dazu, ein weiteres Foto-Album und ein weiterer Artikel. [20:45 MESZ]


4. Oktober

Ein Farbbild der Schweife von „Komet“ Dimorphos / Didymos vom 4-Meter-Teleskop SOAR in Chile zwei Tage nach dem Impakt – und auf neueren chilenischen Bildern ist der Hauptschweif sogar schon 13 Bogenminuten lang! Auch weitere Bilder von gestern (mehr und mehr) und vorgestern, ein weiterer eVscope-Film der ersten Minuten – und Pläne für Radar-Beobachtungen diesen Monat. [0:00 MESZ] Weitere Bilder des Schweifs von heute, gestern (mehr, mehr und mehr), dem 1.10. und 29.9. sowie ein kurzes Video über die Hubble-Beobachtungen, nochmal das Asteroiden-Paar und das letzte Bild von DART und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Ferner das Buch-Kapitel „The Asteroid-Comet Continuum“, die Kometen C/2022 E3 (ZTF) vorgestern und C/2022 P1 (NEOWISE) am 25.9., erhebliche Zweifel an einem ‚Hypermeteor‘, ein Impakt-Krater-Kandidat in Minnesota, der Saturn gestern, vorgestern und am 29.9., der Jupiter heute, gestern (mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr und animiert), am 29.9. und 28.9. – und der Mars gestern.

Polarlicht über Norddeutschland in der Nacht 2./3. Oktober: auch Bilder aus Sylt, Kiel und MV sowie noch einige mehr – und aus der vergangenen Nacht Bilder hier und hier und einige mehr. [21:55 MESZ] Solare Aktivitäts-Updates von 21:44, 15:33, 15:16, 0:24 und 0:12 MESZ heute und 22:48, 19:26, 17:48, 16:00, 14:21, 13:59, 13:30, 12:43 und 6:52 MESZ gestern.

Die Sonne vom SDO HMI von unten gestern um 20:59 und heute um 14:41 und 22:43 MESZ: weitere Bilder von heute (mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und vorgestern, die quasi amtlichen Aussichten, die unverändert von einem durchschnittlichen Maximum ausgehen – und eine Bilder-Sammlung der Dark Energy Camera und die große Kamera für das Vera Rubin Observtor fast fertig. [23:25 MESZ]


3. Oktober

Nach 8 Jahren: Indiens Mars Orbiter Mission offiziell beendet

„It was declared that the spacecraft is non-recoverable, and attained its end-of-life“, hat die ISRO heute mitgeteilt: „ISRO deliberated that the propellant must have been exhausted, and therefore, the desired attitude pointing could not be achieved for sustained power generation.“ Auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. Ferner das Kuriosum bei Ingenuitys 33. Flug (auch Artikel hier, hier und hier), ein Dust Devil für Perseverance, das Paper „Auroras on Mars: from Discovery to New Developments“, Erkenntnisse von MOLA zu flüssigem Wasser am Südpol des Mars, was sich auf Merkur verändert, noch mehr JunoCam-Verarbeitungen von Europa hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Artikel dazu hier, hier und hier.

Das sehr ins Detail gehende 40-Minuten-Video „How NASA imaged Webb’s First Deep Field with Joe DePasquale“ zum ERO-Bild des linsenden Galaxienhaufens, auch ein entsprechendes zum Gum-Nebel, ein ARD-Podcast zu allgemeineren Aspekten der Bildverarbeitung, ein verrücktes Webb-Rohbild, ein Press Release aus Toronto zu einem Detail des og. Linsen-Bild und Artikel hier, hier und hier. Ferner das Paper „unTimely: a Full-sky, Time-Domain unWISE Catalog“, das Weltraum-Teleskop Euclid im Thermal-Vakuum-Test und das Paper „Result of the MICROSCOPE Weak Equivalence Principle test“. [20:30 MESZ] Detektoren aus dem Roman-Telescope-Programm für Japans Prime-focus Infrared Microlensing Experiment (PRIME) und das neue Space Surveillance Telescope in Australien: auch Artikel hier und hier.

Die Alpha-Rakete von Firefly ist erfolgreich gestartet und hat ihre Nutzlasten in den Orbit entlassen: der Webcast, Screenshots hier und hier, Strichspuren hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. Ferner Überlegungen zu Kleinsatelliten für erdferne Missionen, der Laser-Test für Satelliten-Kommunikation VERTIGO, viele Deutschland-Bilder von der ISS, die Ankunft der Crew 5 in Florida (Artikel hier, hier und hier), eine Starliner-Crew, ein Live-Interview mit Jared Isaacman, in dem es auch um seine Hubble-Initiative (mehr) geht (Threads hier und hier), die Triebwerke für Artemis II – und Artemis I startet frühestens im November, das Oktober-Fenster wurde aufgegeben: Artikel von heute, gestern (mehr), vorgestern und dem 30. September (mehr). [23:15 MESZ]


2. Oktober

Das Asteroiden-Paar mit einem bereits 165 Bogensekunden langen Staubschweif – was 8600 km entspricht – vorgestern Morgen UTC, etwa 78 Stunden nach dem DART-Impakt: auch weitere Bilder von heute (mehr), vorgestern, dem 29. September (mehr [Details; alt., alt. und alt.] und mehr), 28. September und 27. September, mehr rohe VLT-Aufnahmen, die erste Ejekta-Wolke mit einem eVs, Papers mit Prognosen, DART Aufmacher von TW@N und Artikel von heute, gestern (mehr), vorgestern (mehr und mehr) und dem 29. September (mehr). [20:35 MESZ]

Die SDO-HMI-Sonne heute um 22:41 MESZ, wobei die rechte Gruppe AR (1)3110 just dann auch einen X1-Flare produzierte: weitere Bilder von heute (mehr, mehr und mehr) und dem 29.9., 27.9. (mehr), 26.9. (mehr), 25.9. (hier, hier und hier) und 24.9 (mehr) und Flare-reiche Aktivitäts-Updates von 23:43, 23:39, 23:31, 23:30, 23:21, 23:18, 23:09, 23:05, 22:52, 22:48, 22:45, 18:13, 17:02, 8:45, 5:25 und 4:37 MESZ heute, 23:58 und 22:30 MESZ gestern, 20:39 MESZ vorgestern, 2:58 MESZ am 27.9, 20:32 und 1:39 MESZ am 26.9, 23:50, 20:09, 10:56, 10:34, 3:00 und 2:41 MESZ am 25. und 22:59 MESZ am 24.9. Und der Saturn heute und mehr Bilder, der Jupiter heute, gestern (mehr und mehr), vorgestern (mehr), am 29.9., 28.9. (mehr und mehr), 26.9. animiert, 23.9., 22.9. und 21.9. (mehr), viel mehr Bilder, der Ganymed am 21.9. und eine Nightscape mit Jupitermonden und der Mars vorgestern, am 29.9., 25.9. (mehr) und 21.9. und viel mehr Bilder – und Mars 1909 visuell vs. fotografisch.

Das NOEMA-Radioteleskop auf dem Plateau de Bure in den französischen Alpen ist jetzt mit zwölf Antennen ausgestattet und damit das leistungsstärkste Radioteleskop seiner Art auf der nördlichen Hemisphäre: Die 15-Meter-Antennen lassen sich auf einem speziell entwickelten Schienensystem von bis zu 1.7 Kilometern Länge hin und her bewegen. Auch das Ende von SOFIA (Artikel hier, hier und hier), eine PK zum Deutschen Zentrum für Astrophysik und dem anderen Gewinner mit glänzender Optik (Artikel hier, hier, hier und hier und ein laaanger Thread), ein Podcast über das eVScope und Citizen Science damit, die Papers „Galaxy clusters enveloped by vast volumes of relativistic electrons“ nebst PM aus Hamburg, „Cosmicflows-4 distances are compiled for 55,877 galaxies“ nebst Artikel und „Characterization of the Fireballs Detected by All-sky Cameras in Romania“, nach 20 Jahren die Version 1.0 von Stellarium, eine ganze Zeitungsseite zu Lichtverschmutzung und Amateure im ersten Dark Sky Reserve Indiens. [23:45 MESZ]


30. September

SpaceX und NASA studieren einen Dragon-Flug … zu Hubble

Auf einer kurzfristig angesetzten Telecon haben vor 1½ Stunden Vertreter von NASA und SpaceX eine Studie angekündigt, ob das durch Atmosphären-Reibung sinkende Hubble Space Telescope – gelb in der Grafik, dazu die Sonnenaktivität – durch einen Dragon wieder deutlich angehoben werden könnte. Von sich aus würde der Satellit mit 50% Wahrscheinlichkeit bis 2037 in die Atmosphäre eintreten, würde er von den aktuellen 531 x 535 km wieder auf rund 600 km gehoben, wären weitere Jahrzehnte drin. Der Vorschlag kam von Space-X-Seite – und bezahlt würde das ganze wohl vom privaten Polaris-Program für Dragon-Flüge hoch hinaus, ohne Kosten für die NASA: Die ist ganz Ohr, weil sie sonst demnächst für die teure Entsorgung aus dem Orbit sorgen müsste. Bei der auf 6 Monate angelegten Studie soll alles diskutiert werden: mit oder ohne Astronauten – und ohne oder mit Arbeit am Satelliten selbst. Auch Threads hier, hier und hier und Artikel hier und hier. [0:00 MESZ]

Dreimal Europa vom gestrigen engen Juno-Vorbeiflug: alles Fan-Verarbeitungen von der Missions-Seite, noch weiter prozessiert – andere Experimente hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und (offenbar sogar was auf der Nachtseite erkennbar machend) hier und Artikel hier und hier. [3:15 MESZ] Und hier, hier und hier. Auch der 15. Jahrestag des Dawn-Starts, ein tolles VMC-Foto vom Mars Express, mehr zum 33. Ingenuity-Flug hier, hier, hier, hier und hier und die Papers „Compositionally and density stratified igneous terrain in Jezero crater, Mars“ nebst Press Release, „Using MARSIS signal attenuation to assess the presence of South Polar Layered Deposit subglacial brines“ nebst Press Release, „Explaining Bright Radar Reflections Below The Martian South Polar Layered Deposits Without Liquid Water“ nebst Press Release und einem Artikel und „Constraining the formation and transport of lunar impact glasses using the ages and chemical compositions of Chang’e-5 glass beads“ nebst Press Release.

Drei Kosmonauten sind gestern gelandet: ein Video-Clip hier oder hier, einige Screenshots und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie weitere Artikel zur Dragon-Hubble-Studie hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Ferner was vom ASAT-Test noch im Orbit ist nebst einem Artikel, der zweite Flug der Alpha-Rakete heute nach der Triebwerkszündung abgebrochen (Live-Übertragungen von heute und früheren Nicht-Starts am 12.9. und 11.9. und Artikel hier und hier), der erste Meteosat Third Generation nun auf der Reise – und die ESA hat Harmony ausgewählt als 10. Earth Explorer. [13:30 MESZ]


29. September

Mit solch einer verrückten Staubstruktur haben sich Dimorphos und Didymos umgeben, als erstaunlicher Nachwirkung des Impakts von DART auf ersteren: Bilder vom 3.6-Meter-CFHT auf Hawaii von gestern und vorgestern (hinter den Bildern jeweils kurze Animationen, die beweisen, dass die Strukturen alle echt sind) und vom VLT mit MUSE 4 Stunden nach dem Impakt. Auch ein Nachweis der Strukturen mit Amateurmitteln hier (mehr und mehr) und hier, was der Satellit SWIFT beim Impakt im UV sah, eine Verarbeitung eines LICIACube-Bildes, tiefe Gedanken zum Ejekta-Muster, Verarbeitungen von Dimorphos-DRACO-Bildern hier, hier und hier, noch ein stabilisiertes Video, die ESA-PM zu Boden-Beobachtung auf Deutsch und ein Artikel aus Kenia über eine solche dort, die dann auch gelang. [0:00 MESZ]

Die frühe Entwicklung der staubigen Strahlen zeigen diese WFC3-Aufnahmen des Hubble Space Telescope im sichtbaren Licht 8.2 bzw. 5 Stunden nach dem Impakt (während 10 NIRCAM-Aufnahmen des JWST die frühe Expansion der Staubwolke erfassten): In Press Releases von NASA wie ESA zu den Bildern heißt es bzgl. der unerwarteten Strukturen entwaffnend, „astronomers need to take a closer look to determine what this could mean“. Schon fest steht aber, dass die Helligkeit des Didymos-Dimorphos-Systems nach dem Impakt um einen Faktor 3 nach oben schnellte – und dies dann für viele Stunden so blieb, wie ja auch Profi- wie Amateurastronomen am Boden angemerkt hatten.

Und so sieht „Komet Didymos“ heute aus, 53 Stunden nach dem Impakt mit einem 61-cm-Teleskop in Chile aufgenommen: Der Haupt-Schweif ist inzwischen zwei Bogenminuten lang. Und ein früher Interpretations-Versuch der Strukturen, der gegen einen weiter aktiv Staub (und Gas) emittierenden Körper spricht. [16:15 MESZ] Ebenfalls von heute der Schweif mit nur 25 cm und sogar nur 20 cm Öffnung, die Gesichtsfelder von HST und JWST, nochmal Bilder von LICIACube, die Party am JHU APL nach dem Impakt und Artikel von heute (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr).

Der heutige Tag geht doppelt in die Geschichte der Astronomie in Deutschland ein! Zum einen flog heute zum letzten Mal SOFIA mit seinem deutschen Teleskop (das Abheben, die Flugroute, das Vermächtnis, Artikel hier, hier, hier und hier und Threads hier, hier und hier), das Ende eines Viertel-Jahrhundert-Projekts – und zum anderen wurde bekannt gegeben, dass das Deutsche Zentrum für Astrophysik in der Lausitz Wirklichkeit wird, mit am Ende eines langen Weges bis 2038 über 1000 Arbeitsplätzen und einem Jahresetat von 170 Mio. Euro: Pressemitteilungen hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Threads hier, hier und hier. Auch die Kamera für’s & Baustelle des Rubin Observatory, ein chinesisches frei-bewegliches Radioteleskop mit 110 m Durchmesser, die Schließung der einzigen Radio-Sternwarte Neuseelands – und kurzsichtiger Widerstand ein Gesetz zur Reduzierung von Lichtverschmutzung in Kalifornien. [21:05 MESZ]

Und hier nochmal ein besonders überzeugendes Amateurbild von heute, mit 35 cm Öffnung aus Neuseeland, auf dem drei Schweife identifiziert werden können, von denen der längste bekanntlich auch mit nur 20 cm Öffnung gut zu sehen ist. Über die Physik dahinter wird weiter eifrig debattiert, so hier bzw. hier und hier und hier: Die bevorzugte Hypothese ist wohl, dass der Staub schlagartig beim Impakt freigesetzt wurde und nun vom Strahlungsdruck der Sonne nach Teilchengröße sortiert wird. Auch die normalen Kometen ZTF vorgestern und am 24.8., PANSTARRS am 24.9., NEOWISE am 25.9. und Tritton gestern mit möglichem Fragment. Auch eine deutsche Feuerkugel am 23.9. (mehr und mehr) und das Paper „Data on 824 fireballs observed by the digital cameras of the European Fireball Network in 2017-2018“ zu Meteoroiden von cm-Größe. [23:50 MESZ]


28. September

Und der Stack für Artemis I ist abermals im VAB angekommen

Nach gestrigen erneuten Roll-Back – weitere Bilder in diesem Album – wartet er den Hurrikan Ian ab und bekommt auch eine neue Batterie für die Selbstzerstörungsanlage. Einen neuen Starttermin haben SLS & Orion indes noch nicht – die nächsten beiden Startfenster-Intervalle sind vom 17. bis 31. Oktober und 12. bis 27. November, und es sieht derzeit alles nach dem zweiten Zeitraum aus: eine Telecon von gestern 20:00 MESZ und Updates von 15:23 und 5:29 MESZ gestern, 16:17 und 3:11 MESZ vorgestern und 16:53 MESZ am 25.9. [2:15 MESZ] Im VAB hat es einen Brand gegeben, aber „the Artemis I rocket and spacecraft were not at risk“ – auch Artikel von heute (mehr und mehr), gestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), dem 25. September (mehr) und 24. September (mehr und mehr). Die Sorge vor dem Hurrikan führt u.a. auch zu einer Verschiebung des Starts der Crew 5, zu dem aber planmäßig vorgestern die Flight Readiness Review stattfand: Artikel hier und hier – und auf der ISS findet heute die Kommando-Übergabe an Cristoforetti statt, was live übertragen wird. [13:45 MESZ. NACHTRAG: ein Update und ein ASI Release dazu, ein Ausschnitt aus der Zeremonie und Artikel hier und hier]

Ein außergewöhnlicher Blick auf den jüngsten Falcon-9-Start – von einer Kamera auf der abgeworfenen Nutzlastverkleidung! Zu sehen sind die Wolke vom Aufstieg (die auch von einem Boot aus fantastisch erwischt wurde) und der Burn der zurückkehrenden ersten Stufe. Auch zwei weitere Starts in China, von einer Langer Marsch 6 mit drei Satelliten (ein Video und Fotos) und einer Langer Marsch 2D mit einem Satelliten (mehr, mehr und mehr) – damit hat es in China sogar drei Starts innerhalb von unter 50 Stunden gegeben. Ferner die Suche nach neuen Kunden für den SLC6 in Vandenberg, die ESA-Visionen von Stromkraft aus dem All – und die Weltraum-Zertifizierung bestimmter Amateur-Teleskope von Celestron.

So sieht Webb das Trapez im Orionnebel, mit der NIRCam bei 1.2 m Wellenlänge: eine winzige Vorschau auf eine gerade entstehendes sehr großes Mosaik des Nebels. Auch die Spiralgalaxie IC 5332 mit MIRI (mehr, die Papers „Early JWST imaging reveals strong optical and NIR color gradients in galaxies at z∼2 driven mostly by dust“, „The JWST Resolved Stellar Populations Early Release Science Program. I. NIRCam Flux Calibration“ und „GOALS-JWST: Mid-Infrared Spectroscopy of the Nucleus of NGC 7469“ und Artikel hier, hier und hier. Auch das Paper „Unveiling the population of dual- and lensed- AGNs at sub-arcsec separations with Gaia“ nebst Zusammenfassung – und die Planung der kommenden Data Releases von Gaia.

Erstaunliche Einblicke in die interplanetare Langzeit-Planung Chinas gab es im Rahmen eines Festvortrags auf dem IAC über das Mars-Projekt Tianwen-1: Von Minute 36 bis 43 ist z.B. zu erfahren, das die Reise künftiger Tianwen-Missionen bis zum Uranus (!) gehen soll; anderswo war übrigens vom Neptun die Rede gewesen [NACHTRAG: ein weiterer Artikel dazu, nach dem es sowohl zum Uranus – mit Tianwen 4 – wie zum Neptun mit einer anderen Mission gehen soll]. Auch das Paper „Layered subsurface in Utopia Basin of Mars revealed by Zhurong rover radar“ zum Rover von Tianwen-1 (dazu ein Thread und Artikel hier und hier), nun schon acht Jahre Arbeit von Indiens Mars-Orbiter, der 33. Flug von Ingenuity und das Paper „InSight Pressure Data Recalibration, and Its Application to the Study of Long-Term Pressure Changes on Mars“. Ferner mal wieder eine Meldung von Yutu-2 vom Mond und erneute Verzögerungen in Russlands Luna-Programm – und vor dem Europa-Besuch Junos ein schönes JunoCam-Bild von Ganymed vom Juni. [14:25 MESZ]

Mit dem Neptun und seinen hellen Methan-Wolken hat sich Webb bekanntlich einen abgebrochen, aber jetzt gibt es interessante Bildverarbeitungs-Experimente aus der Fan-Gemeinde: hier ein Beispiel, bei dem die Ringe gut heraus kommen, während sich die Beugungsartefakte in Grenzen halten. Auch das anfängliche Kalibrations-Problem der NIRCam, die Suche der NASA nach einer neuen Rakete für TROPICS, während man mit den Unglückfliegern von ASTRA anderweitig verbunden bleibt, eine Statistik, wer wieviel Masse startete im 2. Quartal (mit dem naheliegenden Gewinner) – und ein Essay zur Lage der Raumfahrt in Russland. [23:25 MESZ]

Live-Blog zum Showdown der Mission von DART

25. September 2022

27. September

Die ersten Bilder des Impakts von LICIACube sind schon da

und wurden gerade auf einer Pressekonferenz vorgestellt: Ob diese Versionen vom Hersteller des CubeSats bereits die beste Qualität sind, erschließt sich noch nicht. Von der Raumfahrtbehörde gab es bislang dieses Bild und dieses Paar; Screenshots aus dem Webcast der PK sehen z.B. so, so, so oder so aus – und dem Vernehmen nach hat LICIACube alle 640 geplanten Bilder im Kasten. Von den DRACO-Bildern DARTs gibt es derweil KI-Experimente zum Nachschärfen, einen Größenvergleich mit DART selbst und Anaglyphen-Bilder. [17:45 MESZ] Ein paar Bilder sortiert, ein verarbeiteter Didymos, eine aufgehellte Dimorphos-Anflug-Sequenz und beide Körper KI-geschärft.

Ein weiteres Bild von LICIACube, von streifigen Artefakten bereinigt, ein Stack-Versuch, ein ASI Press Release mit den Bildern bisher, ein kurzes ASI-Video, eine Aufzeichnung der PK und eine experimentelle Animation. Von Webb (das sich mächtig anstrengen musste) gibt’s derweil animierte Ejekta hier und hier, dito von einem weiteren Teleskop auf La Reunion und einem in Israel – auch eine detaillierte Beschreibung des Amateur-Erfolgs in Südafrika, das berühmte ATLAS-Video mal auf die Sterne zentriert und nachgewiesene anhaltende Aufhellungen aus Spanien und Chile. [21:55 MESZ] Und Kalifornien – auch die Papers „Predicting asteroid material properties from a DART-like kinetic impact“ und „After DART: Using the first full-scale test of a kinetic impactor to inform a future planetary defense mission“, TV-News-Clips hier, hier, hier, hier (ab 14:15), hier (ab 7:30), hier (ab 19:55) und hier (ab 28:55), eine Video-Collage, ein langer Chat, weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Scherzchen hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:55 MESZ – Ende]

Die Entwicklung der Ejekta-Wolke nach dem Impakt im Detail

beobachtet mit dem südafrikanischen Teleskop von ATLAS (Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System): Standbilder aus diesem Zeitraffer, die denen unten vom Amateur-Teleskop ebendort ziemlich ähneln aber eine höhere Auflösung haben – wie auch ein weiterer Zeitraffer ebenfalls aus Südafrika. Auch Experten-Reaktionen, noch ein Ticker und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [4:55 MESZ] Und hier und hier sowie das Anflug-Video stabilisiert, eine Galerie guter DART-Bilder, Verarbeitungen davon hier und hier, ein Video – und der Download erster LICIACube-Daten läuft bei ungünstiger Geometrie. [6:05 MESZ] Da gab’s wohl was zu feiern – aber in den 9 Stunden seither wurde nichts mehr berichtet.

Reste der Ejekta-Wolke sind 3½ Stunden nach dem Impakt links vom Asteroidenpaar auf diesem Rohbild von Webbs NIRCam bei 700 nm Wellenlänge trotz der Beugungsstrahlen und streifigen Detektor-Artefakten auszumachen: Da lässt sich sicher noch mehr rausholen. Auch weitere Ejekta-Animationen von Teleskopen in Südafrika und Kenia, die eVs-Trails animiert und die Überreste der Wolke aus Chile und Arizona. Und eine weitere DRACO-Animation, die Geometrie der Bilder, alle aufeinander gestackt, ein menschlicher Maßstab, ein Stereo-Paar und ein verarbeitetes Bild von Didymos und alle Bilder von ihm animiert, was sie beim DSN in Canberra sahen und wie sich der Showdown am JHU APL und bei Argotec anfühlte. [14:25 MESZ]

Dimorphos jetzt genordet und in Originalqualität aus einem Press Release des JHU APL, der auch einen DRACO-Zeitraffer enthält – auch eine stabilisierte & interpolierte Version des Anflugs, ein kurioses Detail auf der Oberfläche und wo das letzte Bild-Fragment hin gehört. Gerade beobachtet Webb das Asteroiden-System (derartige Meldungen gab es schon 7-mal zuvor in den vergangenen 4 Stunden) – auch Press Releases von Unistellar, ESA, NASA, PSI (nebst einem Video) und vom US-Kongress sowie ein TV-Clip und Artikel hier, hier, hier und hier. [3:45 MESZ]

Offenbar ein klare Ejekta-Wolke am Himmel Südafrikas

Trotz großer Wolken-Probleme hat es die andere Live-Übertragung mit Amateur-Bildern doch noch versucht – und dabei kam diese Bildfolge heraus, die einen Ejekta-Fächer zu zeigen scheint. Die Zeit läuft jetzt wieder von oben nach unten – und in 5 Minuten gibt’s eine Art Pressekonferenz der NASA, die schon mal aus den DRACO-Bildern einen kleinen Zeitraffer gebastelt hat. [1:55 MESZ. NACHTRAG: Zeitschritte am Anfang ergänzt – nach dem Impakt wird der Punkt erst heller, dann größer, und dann löst sich die Ejekta-Wolke ab]

Zwei weitere Beobachtungen der Impakt-Folgen von der Erde, vom Ende des SETI-Institute-Streams: aus La Reunion eine Strichspur des Asteroidenpaares (das sich wegen der Erdnähe schnell am Himmel bewegt) mit einem eVscope, die ebenfalls die Ejekta-Wolke zeigt.

Und eine – sehr vorläufige – Lichtkurve von einem ATLAS-Teleskop in Südafrika: Die gestrichelte Linie markiert den Impakt-Zeitpunkt, die Helligkeit springt um 2 Größenklassen. Plus eine Montage der Bilder-Serie aus der anderen Übertragung. [2:10 MESZ]

Die letzten fünf komplett übertragenen Bilder von DRACO, von einem weiteren kamen nur noch ein paar Zeilen. Erneut mit der Zeit von unten nach oben. Ein Clip mit den letzten Sekunden in der NASA-Show … und schon wieder eine Nelson-Rede. [1:30 MESZ]

Impakt! DART hat Dimorphos genau in die Mitte getroffen

Ein paar Bilder aus den letzten Minuten vor dem Einschlag; Didymos verschwindet aus dem Bildfeld: Von dem sehen wir erst frühestens in vier Jahren von Hera detailliertere Bilder. Die Zeit läuft jetzt von unten nach oben. [1:15 MESZ]

Auch die NASA-Live-Show zum Impakt hat begonnen – und in der vom SETI-Institut wurde gerade berichtet, dass die legendären Erdnüsse, ohne die keine interplanetare Mission funktionieren kann, bereits vor vier Stunden ausgegeben wurden, als die autonome Navigation von DART übernahm. Es gibt übrigens noch einen weiteren unabhängigen Stream. [0:05 MESZ] Dimorphos wird im DRACO-Stream bereits erkannt, ungefähr so hell wie erwartet – und DART ist genau auf Kurs. In vielleicht schon 10 Minuten wird das Tracking von SmartNav auf das Ziel umgeschaltet. [0:20 MESZ]

Das ist jetzt passiert – und hier ein aufgeheller Ausschnitt aus dem DRACO-Feed, der leider nur mit 720 Zeilen streamt. Auch ein anderer Live-Ticker – und schlechte Nachrichten aus Südafrika: Überall Wolken, der entsprechende Stream startet noch nicht. [0:30 MESZ]

Vage Details auf Didymos werden jetzt sichtbar – und Dimorphos ist schon sehr deutlich. Und noch ein Ticker. [0:45 MESZ] Die kuriose Dreiecks-Gestalt von Didymos bleibt bestehen: Wieviel ist Form, wieviel Phase? Und die letzte Poll hat stattgefunden: alles bestens! Und soeben wurde Precision Lock bestätigt. [0:55 MESZ]


26. September

Das Asteroidenpaar Didymos / Dimorphos vergangene Nacht natürlich als nur ein Lichtpunkt vom VLT aufgenommen, eingerahmt von künstlerischen Darstellungen der letzten Sekunden vor dem Impakt von NASA und ASI, letztere mit LICIACube im Vordergrund. Inzwischen wurde ein weiterer Webcast ab 23:30 MESZ angekündigt, in dem das SETI Institute teleskopische Live-Bilder aus La Reunion einspielen will, mitten in der idealen Sichtzone auf die Asteroiden zum Impakt-Zeitpunkt, wobei diese Karte etwas zu konservativ ist: So stehen sie selbst in Kairo 22° hoch und in Athen noch 12°. Die NASA-Show wird wohl keine teleskopischen Live-Bilder zeigen: auch Press Releases von ESA und ESO zu Beobachtungen des Impakts und der Folgen von der Erde, eine PM aus Bern, ein emotionaler Thread, ein TV-Clip (4 Min.), ein Radio-Stück (12 Min.), eine Show aus Brasilien (2 Stunden) und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [16:15 MESZ] Und hier, hier, hier, hier und hier.

Nochmal Didymos am Himmel diesen Monat – auch das letzte geplante Kommando an DART abgeschickt, Simulationen des Anflugs auf Dimorphos aus DARTs Sicht hier und hier, die sehr späte Ankunft der Lucy-Bilder, wie sich Astronomen am Boden vorbereiten, das Paper „Momentum Enhancement from a 3 cm Diameter Aluminum Sphere Striking a Small Boulder Assembly at 5.4 km s−1“ mit Bezug zu DART, eine Info-Grafik, eine Ansprache des NASA-Chefs und nochmals wo wann was zu sehen sein sollte. [19:45 MESZ]

Die aus Radarbeobachtungen rekonstruierte dreidimensionale Gestalt von Didymos, aus dem umfangreichen Paper „Radar observations and a physical model of binary near-Earth asteroid 65803 Didymos, target of the DART mission“ von 2020, darunter ein dramatischer neuer Missionstrailer und unten die geometrische Situation beim Impakt. [20:30 MESZ] Mehrere Statements von DART-Managern, ein TV-Clip … und ein Cartoon. [21:15 MESZ] Das Live-Bild von DRACO auf DART streamt! Auch eine simulierte Sequenz des Endes, das Asteroiden-Paar in Größenvergleichen hier und hier, DART in Kommunikation mit Canberra, weitere Amateur-Bilder von Didymos hier und hier und der ESA-Release zu Teleskopen am Boden auf Deutsch – und auch das Live-Event vom SETI Institute streamt jetzt. [23:35 MESZ]


25. September

Noch genau 30 Stunden bis zur ‚Planetary Defense‘-Übung

Zehn Monate nach dem Start der Mission („Das erste aktive Experiment in Sachen „Planetary Defense“ …“ und „Drei Fotos vom Falcon-9-Start von DART …“) ist es so weit: In der Nacht 26./27. September um 1:14 MESZ soll die NASA-Sonde DART den Asteroiden-Mond Dimorphos frontal mit 6.1 km/s rammen, um seine Bahnperiode um den größeren Didymos von derzeit 11 Stunden und 55 Minuten um grob ein Prozent reduzieren, während der knapp hinter ihr fliegende italienische kleine Subsatellit LICIACube das Spektakel und dann im Vorbeihuschen den frischen Krater aus der Nähe beobachten soll.

Das Projekt ist aber noch viel internationaler aufgestellt: hier z.B. die Beiträge der ESA, die auch mit der (noch zu startenden) Sonde Hera und deren eigenem Paar von Subsatelliten 2026 das Asteroidenpaar viel eingehender untersuchen soll. Um dabei insbesondere die Masse des ~160 m großen Dimorphos zu bestimmen, die auf die Bahnen von DART wie LICIACube keinen messbaren Einfluss hat: Nur mit ihrer Kenntnis lässt sich zusammen mit dem erzielten Ausmaß der Bahnänderung – bestimmt über Photometrie des Systems durch Teleskope auf der Erde; der Mond zieht (einen Schatten werfend) vor und hinter dem Asteroiden vorbei – und Beobachtungen des Impakts selbst durch LICIACube und Teleskope auf allen 7 Kontinenten sowie Hubble, Webb und sogar mit der Kamera L’LORRI auf Lucy plus Betrachtung des Kraters komplett verstehen, wie ein gezielter kinetischer Impakt tatsächlich auf einen Asteroiden wirkt.

Testaufnahmen mit den Kameras LUKE auf LICIACube von den Plejaden, DRACO (Didymos Reconnaissance and Asteroid Camera for Optical navigation) auf DART vom Jupiter und LEIA auf LICIACube von der Erde: Während des Zielanflugs wird DRACO jede Sekunde ein Bild liefern, das – durch die 38 Sekunden Signallauf vom 10.8 Mio. km entfernten Asteroiden plus 2½ Sekunden Verarbeitung an Bord plus 5 bis 8 Sekunden am Boden – nach etwa 45 Sekunden zu sehen sein wird, absolut gleichzeitig für das DRACO-Team und die Öffentlichkeit. (Die Bilder von LICIACube werden dagegen an Bord gespeichert und „in den folgenden Tagen, Wochen und Monaten“ zur Erde übertragen: Diese Formulierung ist immer wieder zu hören, konkreter wird’s nicht.) Auch aktuelle Videoclips und Bilder von Didymos von der Erde aus von vorgestern, dem 21. September und 31. August.

Das Paar Didymos & Dimorphos – noch unaufgelöst – am 27. Juli 2022 von DRACO auf DART aus etwa 32 Mio. km Entfernung aufgenommen: DRACO dient gleichzeitig der Navigation und der Abbildung des Zielobjekts. Erst etwa 50 Minuten vor dem Impakt dürfte Dimorphos as separates Objekt neben Didymos erscheinen und wird dann zum Navigationsziel. Das allerletzte Bild vor dem Aufprall sollte eine Auflösung von ein paar Dutzend Zentimetern haben: Angeboten werden sollen ein unkommentierter DRACO-Feed ab 23:30 MESZ am 26. und eine kommentierte Live-Sendung ab 0:00 MESZ am 27. September, die kurz nach dem Impakt endet. Ob es darin auch Live-Bilder von irdischen Sternwarten geben wird, ist unklar – aber es wird unabhängig hier ab 0:30 MESZ versucht werden, eine etwaige Aufhellung des Systems durch die Impakt-Ejekta live zu zeigen. Relevante Webseiten sind die Homepages von DART (mit 41 Seiten Press Kit und 2 Seiten Fact Sheet) und LICIACube sowie eine Seite von Comet Chasers, und zu empfehlen sind Aufzeichnungen von drei sehr informativen Pressekonferenzen der NASA am 22. September (eine Version ohne Anfang und Live-Threads hier und hier), der ESA am 15. September und des JHU APL am 12. September.

Weitere informative Ressourcen: eine Sonder-Ausgabe des Planetary Science Journal mit zahlreichen Papers zu DART und Hera, darunter „Planetary Defense Investigations and Requirements“, „Global-scale Reshaping and Resurfacing of Asteroids by Small-scale Impacts“ und „Photometric Observations of the Binary Near-Earth Asteroid (65803) Didymos in 2015–2021“, sowie die Papers „Expected Brightness of Ejecta Caused by the DART Impact“, „Lofting of low speed ejecta produced in the DART experiment and production of a dust cloud“, „Shape Modeling of Dimorphos“, „Spacecraft Geometry Effects on Kinetic Impactor Missions“, „Effects of impact and target parameters on the results of a kinetic impactor“, „LICIACube on DART Mission“, “ The Fastest Fly-by Ever Done by a CubeSat“, „LICIACube – the Light Italian Cubesat for Imaging of Asteroid onboad DART“ und „LICIACube at (65803) Didymos“ und Vortrags-Slides zu LICIACube, Press Releases von JHU APL, NASA und INAF von gestern, IEEE, DLR und ASI von vorgestern, JPL vom 22.9. (mehr), ESA (auch in Deutsch) und LLNL vom 20.9., OHB vom 19.9., ASI vom 12.9., ESA vom 9.9. und 1.9., NASA vom 23.8. und Uni Bern vom 29.6., Artikel von heute (mehr, mehr, hier, mehr und mehr), gestern (mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr. mehr, mehr, hier, hier, mehr, mehr, mehr und mehr), dem 22. September (mehr und mehr), 21. September (mehr und mehr), 20. September (mehr), 18. September (mehr), 17. September, 16. September, 14. September, 12. September (mehr und mehr), 11. September, 10. September, 3. September, 29. August und 28. August, ein „Planetary Defense“-Event des US-Außenministeriums vom 28. Juni (plus ein Thread dazu) – und in Erinnerung an Deep Impact vor 17 Jahren ein damaliges experimentelles Live-Blog und insbesondere was Hubble und Faulkes zeitnah an Bildern vom Impakt auf einem Kometenkern geliefert hatten. [19:15 MESZ]

Allgemeines Live-Blog vom 22. bis 24. 9. 2022

22. September 2022

24. September

BlueWalker 3 schon vor dem Entfalten 3 bis 6 mag. hell

Der gefürchtete Satelliten-Prototyp ist inzwischen mehrfach von erfahrenen Satelliten-Spezialisten beobachtet worden: mal mit Helligkeiten zwischen 6.6 und 5 mag., mal von 6.5 auf 5.1 mag. steigend (das Video dazu; die Helligkeit variiert mit der Geometrie), mal mit bis zu 4.2 mag. und einmal sogar mit 3.2 mag. – und das vor dem Entfalten der 64 Quadratmeter Solarzellen- bzw. Antennenfläche, das nach Angaben des CEO (Tweet von soeben hinter dem Bild) erfolgen wird, „when all conditions are met in the coming weeks“. Und schon jetzt sendet der Satellit im reservierten Amateur-Band, was immer das bedeuten soll. [1:55 MESZ]

Weitere Perspektiven auf den Start von Soyus MS-22 aus diesem und diesem NASA-Album – auch ein Update von gestern, der baldige Start der Crew 5, demnächst Saudis auf einem Dragon, und am 23. November die Vorstellung der nächsten ESA-Astronauten: einer von mehreren Terminen der ESA. Ferner die Exploration Objectives der NASA, die Lieferung der ESMs für die Orions – und die NASA hat soeben den Artemis-I-Startversuch am 27. September abgesagt, wegen des anrollenden Tropensturms Ian. Ob der Stack zurück ins VAB muss, wird spätestens morgen entschieden: laufende Updates. [16:45 MESZ] Und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.

Die Analyse der Proben vom Asteroiden Ryugu, die Hayabusa 2 zur Erde geholt hat, werden inzwischen weltweit analysiert: ein langer JAXA Press Release, Pressemitteilungen der Uni Frankfurt, vom DESY und der Uni Jena und Artikel hier und hier. Auch Chinas Pläne einer Mars Sample Return Mission mit Tianwen-3, immer noch Strom für InSight, das Paper „A primordial atmospheric origin of hydrospheric deuterium enrichment on Mars“ nebst Press Release, der Status der Commercial Lunar Payload Services (CLPS), die die NASA bei Privatfirmen gebucht hat und von denen noch keine gestartet ist, Rockets for Extended-Source X-ray Spectroscopy (tREXS) vor dem Start – und Satelliten-Beobachtungen einer Temperaturanomalie in Mittelmeer diesen Juli.

Hier wartet die letzte Delta IV Heavy an der Westküste auf ihren Start in Vandenberg um 23:53 MESZ, wobei die Nutzlast NROL-91 mal wieder geheim aber wohl zu erraten ist: Updates hier und hier, Artikel hier und hier – und eine Live-Übertragung hier soll in einer halben Stunde beginnen. [23:00 MESZ] Die läuft – aber der Start wurde soeben auf 0:25 MESZ verschoben, warum auch immer. [23:40 MESZ – Ende. NACHTRAG: Und dann kam es zu erstaunlichen drei Starts innerhalb von 67 Minuten! Erst die Delta IV Heavy um 0:25 MESZ: ULA, NRO und Vandenberg Releases, Beobachtungen der Nutzlast über Europa Stunden nach dem Start, Remote-Videos, ein ULA-Clip, ein Space-Force-Clip, Fotos in diesem Album und hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier und hier. Dann um 0:55 MESZ ein Start in China mit zwei Satelliten: Visuals hier, hier und hier. Und um 1:32 MESZ ein Start am Cape eine Falcon 9 mit 52 weiteren Starlinks: Webcasts hier (der Start, mehr und die Landung), hier (der Start) und hier (der Start und spätere Manöver), Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, Strichspuren hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und allerlei Lichteffekte am dunklen Himmel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und am allerbesten aus einem Flugzeug über dem Atlantik]


23. September

Maarten Schmidt, Pionier der Quasar-Forschung, 1929-2022

Seine Entdeckung Anfang 1963, dass die im Optischen quasi wie ein heller Stern aussehende Radioquelle 3C 273 eine erstaunliche Rotverschiebung von 0.16 besaß, brachte ihn drei Jahre später auf das Cover von TIME, denn in der Folge hatten er und andere rasch eine erstaunliche neue Objektklasse etabliert, sehr weit weg, sehr hell und sehr kompakt – am 17. September ist der in den Niederlanden geborene Astronom Maarten Schmidt mit 92 Jahren verstorben: Nachrufe hier, hier, hier, hier, hier und hier, ein Video, ein Thread, eine Autobiografie und Oral History hier und hier. Passend ganz frisch das Paper „AllBRICQS: the All-sky BRIght, Complete Quasar Survey“ – und in Erinnerung an Don Machholz zwei TV-Beiträge über den Kometen-Entdecker von 1990 und von 2004. [4:05 MESZ]

Eine Begegnung der Kometen 73P/Schwassmann-Wachmann (links) und C/2017 K2 (PANSTARRS) gestern von Gerald Rhemann remote von der Farm Tivoli in Namibia mit einem 12-Zoll-Astrographen aufgenommen (RGB 12/7/7/7 min.) – auch das Paar vorgestern (mehr, mehr und mehr), PANSTARRS am 18.9., C/2022 E3 (ZTF) am 20.9. (und seine Geschichte), offenbar ein Fragment von 157P/Tritton abgebrochen (mehr), 25 Seiten Wissensstand über Kometen und Meteorströme, Meteor-Beobachtungen im August & September mit Radio-Technik, der Saturn am 20.9., der Jupiter – bald ungewöhnlich erdnah (mehr, mehr und mehr) – vorgestern (mit einem Ganymed-Transit), am 19.8., 18.8. (exzellent, aus Perú mit einem C-14) und 17.9. und der Mars gestern, vorgestern und am 18.9. [21:05 MESZ]

Tag- und Nachtgleiche bedeutet Sonnenaufgang am Südpol, aber dank der Refraktion war die Sonne gestern schon komplett – verzerrt und mit grünen Rändern – über dem Horizont zu sehen, während es für die Concordia-Station eine Lichtsäule gab. Auch die Sonne heute (mehr), gestern (mehr und mehr), vorgestern und am 20.9. (mehr und mehr), Aktivitäts-Updates von 20:05, 19:15, 16:45 und 13:45 MESZ heute und die Sonnen-Highlights von Juni & Juli. Ferner die Abschaltung der Straßen-Beleuchtung in einem Dorf, ein solcher Plan für Leiden, ein großer Planetariums-Umbau in Luzern – und in Chile ist ein britischer Astronom spurlos verschwunden, der auf La Silla beobachten sollte: mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr. [23:40 MESZ. NACHTRAG: und mehr]


22. September

Webbs erster Neptun: Ring-reiches Bild nicht ohne Probleme

Es ist das beste Bild der Neptun-Ringe seit dem Voyager-Besuch 1989, aber die Wolken vor der Planeten-Scheibe nehmen Großteleskope auf der Erde mit Adaptiver Optik schon seit fast einem Vierteljahrhundert schärfer auf – und die krasse Point Spread Function des JWST macht sich nicht nur gewaltig am hellen Mond Triton bemerkbar (oben), was bereits Anlass zu einem Mem wurde, sondern umgibt auch den Planeten selbst mit einem hässlichen irregulären Halo, der aus den Beugungsstrahlen der hellsten Wolken besteht. In der Version des Bildes (mehr, mehr und mehr) darunter wurde die Helligkeit so weit abgesenkt, dass nur noch die hellsten Artefakte blieben und das Wolkenmuster selbst klarer hervor tritt: Das Bild besteht aus vier NIRCam-Aufnahmen von 1.4 bis 4.6 µm, die Blau bis Rot zugewiesen wurden. So treten besonders die hohen Methan-Wolken hell hervor: Man vergleiche mit Keck-AO-Aufnahmen in Papers von 2000 und aus diesem Jahr (Abb. 11) oder einem VLT-Bild von 2018 (und siehe auch dieses Panel inkl. Hubble-Bildern). Und in der Version desselben Webb-Bildes ganz unten wurden stattdessen das Ringsystem betont: Mit dessen Düsternis im Optischen haben Teleskope am Boden erheblich mehr Probleme, wie man in Papers von von 2014 und aus diesem Jahr sieht. [1:00 MESZ] ESA und NASA Releases und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [17:35 MESZ]

Warum der nächste Woche stattfindende Vorbeiflug des Jupiter-Orbiters Juno an Europa etwas Besonderes ist – auch Updates hier und hier zu den Bemühungen um CAPSONE, die Auswahl von Harmony als 10. Earth Explorer der ESA, mal wieder ein Start in China (Visuals hier, hier, hier, hier und hier und ein weiterer Artikel), eine mysteriöse Störung des GPS in Denver, das Einleben der Neuen auf der ISS, sieben geflogene Astronauten auf der ESA-Liste für Artemis-Kandidaten (darunter Gerst und Maurer) – und morgen um 18:30 MESZ gibt’s einen Update in Sachen Artemis I. [23:45 MESZ. NACHTRAG: der hier streamt … oder auch nicht – das Wetter scheint das größte Problem zu werden. NACHTRAG 2: Der Live-Stream bleibt tot, aber die NASA erzählt, dass sie immer noch auf den 27.9. hofft aber einen Plan B habe. NACHTRAG 3: Spätens am Samstag wird entschieden, ob der Stack zurück ins VAB muss. NACHTRAG 4: Immerhin gab’s einen Waiver in Sachen FTS, so dass z.Z. nur das Wetter ein Problem ist – am Samstag muss entschieden werden, ob’s wieder ins VAB geht. NACHTRAG 5: die Telecon ganz, ein Update und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]

Live-Blog zum SLS-Cryo-Test und Soyuz MS-22

21. September 2022

Jetzt sind wieder zehn auf der Internationalen Raumstation, mit dem Start und der schnellen Ankunft der neuen drei (wobei die obige Szene nur in der russischen Übertragung zu sehen war, der NASA war’s egal). Und der Cryo-Test heute wurde soeben als Erfolg deklariert. [22:35 MESZ] Es wurden alle Ziele des Cryo-Tests erreicht, aber die Start-Direktorin will nicht der Auswertung der heutigen Daten vorgreifen, wenn es um einen möglichen Start am 27. September geht. [23:00 MESZ – Ende. NACHTRÄGE: die aktualisierten „Moon To Mars Objectives“ der NASA und Artikel zum SLS-Test hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und zu Soyuz MS-22 hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie ein Stack mit Mondsichel]

Angedockt nach nur drei Stunden – weiterer SLS-Plan unklar

Während das Andocken von Soyuz MS-22 um 19:06 MESZ sogar fünf Minuten früher als geplant erfolgte, ist der weitere Fortgang des Betankungs-Tests unklar: Der Wasserstoff-Tank ist jetzt voll un in replenish, und auch während der letzten schnellen Betankung lag die Leckrate mit 1/2% deutlich unter dem Schwellenwert. Aber wegen der seltsamen Dichtung „kratzt man sich am Kopf“ … [19:15 MESZ] … jedenfalls hat sich das Vorzeichen des Lecks geändert: Statt bei höherem Druck stärker zu werden, wird es jetzt dabei schwächer – wie es auch sein soll. Nun werdenauch die ICPS betankt und der Pre-Press-Test durchgeführt: Das Blatt habe sich gewendet. [19:40 MESZ] Der Test liegt rund 3 Stunden hinter dem Zeitplan. [20:40 MESZ] Gerade gab’s da Go für den Pre-Press-Test – und Live-Übertragungen der Luken-Öffnung im Orbit laufen hier und hier. [21:35 MESZ] Aber dann war der Satellit weg, und zu sehen gab es nix; die Neuen sind aber an Bord gekommen. [21:45 MESZ] Der Ziel-Druck in den SLS-Haupttriebwerken wurde erreicht: Test komplett! [21:50 MESZ]

Der Start von Soyuz MS-22 von der ISS aus aufgenommen und vom Boden aus, wo bereits Abenddämmerung war: nochmal die NASA-Version der Übertragung sowie die Roskosmos-Version und ein Artikel. [17:30 MESZ] Der SLS-Core-LHX-Tank ist inzwischen zu 17% gefüllt (und der LOX-Tank zu 98% voll), und es leckt nur ein bisschen – jetzt kommt es drauf an, was bei höherem Druck passiert: Man ist quasi in einem Experimentier-Modus, um das Verhalten der Dichtung zu erforschen … [17:50 MESZ] Jedenfalls hat der Hydrogen Kickstart Bleed begonnen, während der LOX-Tank praktisch voll ist. [18:10 MESZ] Das war wohl erfolgreich – und der Webcast zur Ankunft von Soyuz MS-22 hat begonnen; ab 19:00 MESZ soll es auch einen russischen geben. [18:20 MESZ] Ein bemerkenswertes Foto vom Start … aus Xinjiang. Und der SLS-Füllstand ist 100% & 50%, währed sich das Lecken in Grenzen hält. [18:30 MESZ] Es wird weiter mit der Dichtung experimentiert – oder der Cryo-Test danach fortgesetzt wird, entscheidet sich später; ein Betanken der Oberstufe ist schon mal „on hold“. [18:50 MESZ]

Die Soyuz im Orbit – und schon wieder ein Wasserstoff-Leck!

Während man in Baikonur planmäßig um 15:54 Uhr MESZ los gekommen ist (von oben aus einer russischen Übertragung der Start – aus dieser auch von Bordkameras die Abwürfe der Nutzlast-Verkleidung und der Booster – sowie aus der amerikanischen das ‚Korolev-Kreuz‘ der Booster und die Abtrennung der Oberstufe von der Kapsel aus), wurde das Befüllen des SLS mit flüssigem Wasserstoff gestoppt: Es leckt schon wieder am Quick Disconnect, der Grenzwert ist deutlich überschritten, offenbar dasselbe Probleme wie beim Startversuch. Jetzt wird mit Aufwärmen versucht, das Leck zu schließen … [16:20 MESZ] … wie auch damals beim Startversuch am 3. September, als das Leck zum selben Zeitpunkt – dem Übergang vom Slow- zum Fast-Fill des Wasserstoffs – mit derselben Signatur aufgetreten war; die Maßnahme half bekanntlich nichts. Derzeit ist der Wasserstoff-Tank zu 6% gefüllt (aber das verdampft schon wieder): Bald soll das Betanken wieder aufgenommen werden. [16:45 MESZ]

Heute am frühen Nachmittag soll alles gleichzeitig passieren, fast jedenfalls: Um 13:00 MESZ beginnt eine Live-Sendung vom IAC inklusive eines Anrufs bei Samantha auf der ISS ab 13:15 MESZ, genau in dieser Minute beginnt auch die NASA-Übertragung des Cryo-Tests mit dem SLS. Und um 15:00 MESZ beginnen wiederum zeitgleich auf dem IAC eine Podiumsdiskussion mit dem ESA Head of Talent Acquisition Lucy van der Tas und dem Astronauten Matthias Maurer und die NASA-Übertragung des Starts von Soyuz MS-22 mit dem NASA-Astronauten: zu letzterem auch ein NASA-Album und Artikel hier, hier und hier. [1:00 MESZ] Der geplante Ablauf des Cryo-Tests und die geplanten Webcasts der NASA selbst und von Fans, die beide um 13:00 MESZ beginnen sollen. [2:45 MESZ] Beide Webcasts laufen und auch einer hier nebst einem Live-Ticker, während das ESA-Astronauten-Event auf YouTube, auf Twitter und im ESA-TV streamt. [13:05 MESZ] Der Inflight-Call läuft, auch wenn Cristoforetti zuerst nicht merkte, dass sie schon ‚auf Sendung‘ war. [13:20 MESZ] Etwas verspätet hat es gerade das „Go“ für’s Betanken des SLS gegeben, auch Artikel hier und hier. [13:35 MESZ] Die Besatzung ist an Bord von Soyuz MS-22. [13:45 MESZ] Der Core stage liquid oxygen transfer chill down hat begonnen beim SLS. [14:10 MESZ] Der LOX-Slow-Fill der Core Stage hat begonnen, und das Go für’s LHX gibt’s auch. [14:45 MESZ] Die NASA-Übertragung des Starts von Soyuz MS-22 läuft nun hier: auch weitere Artikel hier, hier und hier. [15:05 MESZ] Beim SLS Fortschritte beim Betanken des Core. [15:30 MESZ]

Allgemeines Live-Blog vom 12. bis 20. 9. 2022

12. September 2022

20. September

Die ersten Mars-Bilder von Webb sowie ein Spektrum wurden gestern auf einer PK während der EPSC sowie hier und hier diskutiert: Das helle Objekt bereitete einige Probleme. Auch die Papers „Bright 1.5-2.0 micron Dropouts in the Spitzer/IRAC Dark Field“, „Prime Extragalactic Areas for Reionization and Lensing Science“, „Blue Monsters. Why are JWST super-early, massive galaxies so blue?“, „The assembly of dusty galaxies at z≥4: the build-up of stellar mass and its scaling relations with hints from early JWST data“, „NIRCam and MIRI Imaging of the Circumnuclear Starburst Ring in NGC 7469“, „Tracing AGN Feedback on the Star-Forming ISM in NGC 7469“, „IRCam Point Spread Functions and the first JWST colour-magnitude diagrams of a globular cluster“ und „The impending opacity challenge in exoplanet atmospheric characterization“ nebst Press Release, was als nächstes kommt, offenbar Treibstoff für 27(!) Jahre an Bord, Vorträge in Englisch und Deutsch (der Doku „L’épopée du JWST“ empfiehlt; hier und hier Bilder aus dem Saal) und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [2:30 MESZ] Und hier, hier und hier – und es gibt eine Störung im Webb-Instrument MIRI, ein Modus ist erstmal aus.

Mehr aktuelle Bilder: die Galaxie NGC 1961 und IRAS 05506+2414 von Hubble – und die Sonne am 4. September bei 46.5 nm vom neuen chinesischen Satelliten SATech-01, der mit der ersten Lijian-1 gestartet worden war [„Bei ihrem ersten Start hat heute …“]. Auch mal wieder eine Bestätigung der ART durch ein Weltraum-Experiment, diesmal auf dem Satelliten MICROSCOPE, verbesserte Bildauswertung von CryoSat, ein kommender Hyperspektral-Satellit von Planet (auch ein Artikel) und die Überwachung der Ozon-Schicht durch Satelliten. Ferner Mond-Rover aus den VAE als Passagier von Chang’e-7 gebucht, ein künftigen chinesischen Mond-Mission, während Yutu-2 immer noch aktiv ist, und das Paper „New Constraints on the Volatile Deposit in Mercury’s North Polar Crater, Prokofiev“ nebst Zusammenfassung. Ferner der Nachweis von Impakten durch das Seismometer von InSight (auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier), was Perseverance bereits für spannendende Gesteins- und Regolith-Proben gesammelt hat (die Aufzeichnung einer PK und Artikel hier, hier, hier, hier und hier), zahlreiche technische Details zu der Mars Sample Return Mission zur Abholung der Proben (mehr und mehr), der gerade absolvierte 32. Flug von Ingenuity, mit Perseverance nun seit 25 Jahren stets Roboter auf dem Mars, die Menge menschlichen Mülls auf dem Mars – und eine Jupiter-Karte der JunoCam nach PJ44.

Mit dem jüngsten Start von 54 vorletzte Nacht nach mehreren wetterbedingten Verzögerungen sind nach der Statistik jetzt 3076 Starlink-Satelliten im Orbit, davon 2495 operationell: der Webcast, daraus Start und Landung, Fotos vom Start hier, hier, hier, hier und hier, weitere Strichspuren hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, himmlische Rückstände hier und hier, die frische Kette hier, hier, hier und hier, ein aktualisiertes Statememt des Rubin Observatory, die aktuelle Socrates-Statistik, Press Releases von OneWeb und Arianespace und Artikel von gestern, vorgestern (mehr und mehr), dem 16.9., 14.9. (mehr), 13.9., 12.9. (mehr) und 8.9. Zum mit Sorge erwarteten Riesen-Satelliten BlueWalker-3 hat es das letzte Mal vor einer Woche einen Update des Betreibers gegeben, in dem es nur nebulös heißt, sein Entfalten und Betrieb seien „subject to numerous contingencies and technical factors, which must occur successfully“. Immerhin hat der Satellit endlich TLE, was beim Finden und Beobachten helfen wird: auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier.

Der 30. Start einer Electron-Rakete mit einem japanischen Radarsatelliten: auch Aruilel hier, hier und hier. Auch Starts in China am 16.9. (mehr und mehr) und am 13.9. (mehr, mehr und mehr) sowie Tests der Ariane 6, Erwartungen an die Rocket Factory Augsburg, chinesische Visionen von Methan-Raketen, der erste Eurostar Neo bereit zum Verfrachten, ein geplanter ASAT-Test-Stopp (den Japan und Deutschland bereits vorab verkündet haben), NASA-Förderung von Projekten gegen Raumschrott (auch Artikel hier und hier) – und eine PK der ESA auf dem IAC, was sie dort treibt und Artikel hier, hier und hier.

Morgen um 15:54 MESZ soll mit Soyuz MS-22 u.a. auch der NASA-Astronaut Frank Rubio zur ISS starten: Fotos vom Roll-Out gestern im Album zur Expedition 68 und eine geplante Live-Sendung ab 15:00 MESZ – das Andocken ist für 19:11, das Hatch Opening für ca. 21:45 MESZ geplant. Am 28. September ist die Übergabe des ISS-Kommandos an Samantha Cristoforetti (auch in Deutsch sowie ein Artikel und die Aufzeichung eines IFC mit ihr) und frühestens am 3. Oktober der Start der Crew 5, die jetzt in Quarantäne ging, darunter im Tausch mit Rubio eine Russin. Und die NASA hat den Labor-Vertrag für die ISS verlängert, die erst Ende des Jahrzehnts versenkt werden soll, wovon auch Matthias Maurer überzeugt ist (mehr). Mit 80 Jahren ist der Kosmonaut Valery Polyakov gestorben, der mit 437 Tagen länger am Stück im Orbit blieb als jeder andere, China hat eine weitere EVA durchgeführt (mehr, mehr und mehr), plus die Station vor der Sonne (mehr). Auch die Aufzeichung einer Telecon zum morgigen Cryo-Test des SLS (Tweets hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier), nun doch ein NASA-Wunsch nach einem alternativen Mond-Lander, der Betriebsbeginn des Luna-Simulators in Köln und wie es Alexander Gerst beim Mond-Üben erging (auch in Deutsch). Und das Versagen des New Shepard wird untersucht (Artikel hier, hier, hier, hier und hier), ein Nachruf auf den überraschend verstorbenen SpaceShipOne-Piloten Brian Binnie – und China erwägt ebenfalls, in den Suborbital-Tourismus einzusteigen. [17:45 MESZ] DART hat seine Kamera DRACO am Jupiter getestet. [21:15 MESZ]


19. September

Bauen wir eben einen Fulldome-Planetariums-Projektor …

… dachte man sich im Olbers-Planetarium Bremen, nachdem das 44 Jahre alte optomechanische ZKP 2 in den letzten Zügen lag und praktisch keine Ersatzteile mehr zu bekommen waren: Stattdessen wurde vor kurzem ein 4K-Beamer installiert, davor ein Umlenkspiegel installiert und darüber eine gewöhnliche Fischaugen-Optik. Ein bisschen Feinjustage der Optik ist noch erforderlich, aber das in nur zwei Wochen eingerichtete Provisorium – man hofft in absehbarer Zeit auf den Bau eines größeren Hauses mit richtiger Planetariums-Technik – bringt einen ziemlich überzeugenden künstlichen Sternenhimmel oder auch farbintensive Bilder auf die Kuppel [NACHTRAG: eine Mitteilung von Zeiss zur verwendeten Software]. Vorgeführt wurde das am Rande eines Kolloquiums des AK Astronomiegeschichte in der AG (ein paar Bilder) im selben Haus (mehr Bilder), auf dem auch eine Sternwarte sitzt: Dort gab es u.a. zwei Vorträge zu den Anfängen des Planetariums, nämlich dem Modell 1 von Zeiss von 1923/25, von dem eines der beiden Exemplare in der Nähe von Bremen in Bruchhausen-Vilsen jetzt wieder im Einsatz ist (auch Artikel hier und hier) …

… und dem ersten unabhängig entwickelten Schulplanetarium von 1931, das in Lübeck wieder in Betrieb genommen werden konnte (hier ein Talk zu dieser „Sternenkammer“, auch ein weiterer Artikel). Astronomie-Geschichte gab es auch auf der AG-Tagung selbst mit einem Vortrag zu Kepler & Olbers, der eine bemerkenswert einfache Methode zur Abschätzung von Kometen-Bahnen erfand (mehr Bilder); andere Themen waren z.B. noch Multi-Messenger-Astronomie, das Mysterium der Fast Radio Bursts, das ESA-Bildungs-Projekt ESERO (noch mehr Bilder) oder die CO2-Problematik der Astronomie, basierend auf diesem Paper: mehr Bilder hier und hier. [3:15 MESZ] Erinnerungen an die Carte du Ciel, wie auf dem Mt. Wilson der alte 100-Zöller bedient wird, die Entfernung eines Teleskops aus dem Deutschen Museum, der 200. IDA-zertifizierte Dark Sky Place, das Video „Astrofotourlaub in Namibia – Die Kiripotib Astro Farm“, eine Zeitungs-Seite über einen Astro-Fotografen, der erste Preis eines Foto-Wettbewerbs der Royal Museums für das zweite Bild hier von Komet Leonard, der Komet ZTF am 16.9., vom 4.6. bis dann und vorgestern visuell mit 11.9 mag., Komet PANSTARRS am 13.9., Komet C/2022 P1 (NEOWISE) heute und am 16.9. – und Webb hat Hale-Bopp beobachtet (im Juli, die ersten acht Einträge), in 46 a.u. Entfernung.

Der Vortrag „The Global Meteor Network: A planet-sized scientific instrument“ (konkret wird’s von 0:38-52) – auch wie das GMN die τ-Herculiden verfolgte, ausgewählte Meteore über dem Mauna Kea und eine viel beachtete Feuerkugel über dem U.K.: eine Analyse, Videoclips hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier und hier. Ferner der Saturn am 15.9. und 12.9., der Jupiter gestern, vorgestern, am 17.9., 16.9.. 13.9. und 12.9. (mehr), die Oppositon in einer Woche, der Mars gestern und vom 13.-15.9. und wie Arecibo die Venus abtastete. Und die Sonne heute und gestern (mehr und mehr, Aktivitäts-Updates von 12:39 und 12:37 MESZ heute, 18:00, 15:31 und 3:26 MESZ gestern, 18:19, 13:02 und 12:57 MESZ am 16. und 13:55 MEZ am 14.9., übermorgen vor 100 Jahren die erste SpFi nach 2019 zum Testen der ART [NACHTRAG: weitere Artikel hier und hier], ein neues Exoplaneten-Programm für Bürgerforscher [NACHTRAG: ein Artikel] – und das Paper „CRPropa 3.2 — an advanced framework for high-energy particle propagation in extragalactic and galactic spaces“ nebst Pressemitteilung dazu. [19:30 MESZ] Und da erscheint was Großes am Sonnenrand. [23:45 MESZ]


18. September

So sieht der Solar Orbiter die Sonne bei 17.4 nm Wellenlänge im EUV-Licht des ca. 1 Mio. K heißem Eisen-X mit dem Instrument EUI auf dem Solar Orbiter der ESA: eine hoch verarbeitete Version, wie sie auf der AG-Tagung im Rahmen eines Übersichtsvortrags gezeigt wurde, der auch das aktuelle Paper „Observation of a Magnetic Switchback in the Solar Corona“ – eine Pressemitteilung des MPS dazu – erwähnte und die Frage stellte, warum nämliches Phänomen nicht schon vor Jahren auf Bildern von SOHO entdeckt wurde. Jedenfalls erweist sich der Solar Orbiter als höchst komplementär zu anderen Missionen wie auch Sonnenteleskopen auf der Erde. Und am Rande war zu erfahren, dass die ESA-Technologie-Mission Proba 3 („Zwei-Satelliten-Koronograph funktioniert … im Labor“) nach unzähligen Verzögerungen nun tatsächlich Ende 2023 starten soll.

Ein nettes Diorama vom Abstieg des deutschen Asteroiden-Landers MASCOT von Hayabusa 2 im Foyer des DLR-Instituts für Raumfahrtsysteme auf dem Campus der Uni Bremen, das im Rahmen der Tagung besucht werden konnte (wo weitere Vorträge u.a. NICER auf der ISS und das Vermächtnis von eROSITA behandelten). Im eigentlichen Laborbereich war Fotografieren nicht gestattet, aber in drei große Hallen konnte hinein geschaut werden: In der Landing and Mobility Test Facility (LAMA) war u.a. Philae erprobt worden und später – gegen Bezahlung – der unglückliche israelischen Mondlander Beresheet und werden gerade die Falcon-9-ähnlichen Beine der Rakete Callisto getestet, während in einer anderen Halle der deutsche Beitrag für den Phobos-Rover der japanischen MMX-Mission fertiggestellt wird. Eine große Uhr zählt dort bis zum Termin der Ablieferung herunter und stand am 15. September bei -56 Tagen. Und aktuell noch das erste von drei Bahnmanövern des frei gelassenen DART-Begleiters, die Bemühungen um CAPSTONE (auch Artikel hier, hier und hier) – und ein Orden der IAF für Tianwen-1: Fotos der Zeremonie in Paris hier und hier und Artikel zu den ersten Ergebnissen von Chinas Mars-Mission hier, hier und hier. [23:55 MESZ. NACHTRAG: und hier sowie zum IAF-Preis]


14. September

Wissenschaftsjahr „Unser Universum“: Ideen gibt es reichlich

unter den Aktivisten der deutschen Astroszene – das wurde heute in der besonders gut besuchten Outreach-Session der Jahrestagung der Astronomischen Gesellschaft deutlich. Viele der diskutierten Projekte haben Fördergelder des BMBF beantragt und sind damit quasi ungelegte Eier: Die Jury tritt bekanntlich erst nächsten Monat zusammen, und wann die Gewinner versorgt werden steht noch gar nicht fest. Der vermutlich größte Einzelbewerber ist ein sogenanntes Container-Projekt, für das die Obergrenze von €150’000 nicht gilt: die Roadshow ‚UniverseOnTour‘, die mit mehreren Planetariums- und Ausstellungs-Kuppeln durch die Lande ziehen und gerade auch Regionen aufsuchen würde, wo es an festen Einrichtungen fehlt. Aber auch aus anderen Töpfen finanzierte Projekte, die als Partner angemeldet werden sollen, gibt es schon einige. Parallel beginnen im Herbst 2023 auch die globalen – aber überwiegend von Deutschland aus organisierten – Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des modernen Planetariums: Auch dazu wurde ein Update gegeben [NACHTRAG: mehr Bilder aus der Session].

Warmer Staub im Innenbereich der Milchstraße, gesehen von SOFIA mit den Instrument FORCAST, angereichert mit Daten von Herschel und gerade von der NASA anläßlich des Endes des Flugbetriebs der IR-Sternwarte am Monatsende präsentiert: Dieser war auch Gegenstand eines Konferenz-Vortrags mit einer Bilanz – und der Feststellung, dass es in den kommenden Jahrzehnten düster für die Fern-IR-Astronomie aussieht. Abhilfe könnten Ballons oder Luftschiffe bringen, aber das geht nicht so schnell. Andere Vorträge betrafen z.B. das erfolgreiche Radio-Interferometer MeerKAT in Südafrika, das zu einem Teil vom SKA werden wird, die Bedeutung von Debris Disks für das Verständnis von Planetenentstehung, die mühsamen Versuche, Eps Ind Ab direkt abzubilden. Das bemerkenswerte Leben von Caroline Herschel beschrieb die erste Herschel-Preisträgerin („Die „Übergabe“ der ersten Carolin Herschel Medal …), die dann über Zwerg-Galaxien und deren Akkretion berichtete. Und es stellte sich der neue Verein für datenintensive Radioastronomie vor, der mit neuen Methoden wie in Echtzeit lernender KI der Datenflut insbesondere vom SKA Herr werden will. Und noch die Sonne heute (mehr), gestern und vorgestern, ein M-Flare heute, der Saturn und der Jupiter (mehr und mehr am Wochenende, der Mars am 7.9. und die Kometen ZTF und PANSTARRS vorgestern. [23:35 MESZ]


13. September

Ein Stückchen des Orion-Nebels, gesehen von der NIRCam

des James Webb Space Telescope: Die „Orion Bar“ ist hier besonders auffällig: auch Press Releases hier und hier und Artikel hier, hier und hier. Auch Tausend Tage CHEOPS im Einsatz: ein paar Bilder. Gestern früh wurde LICIACube ausgesetzt, der DARTs Impakt in zwei Wochen beobachten soll: ein Blick in den Kontrollraum des DSN und das erste Signal des CubeSat. Und die Papers „Large-scale cryovolcanic resurfacing on Pluto“, „Observation of Magnetic Switchback in the Solar Corona“ (mit der Parker Solar Probe; ein Press Release) und „Search for relativistic fractionally charged particles in space“ mit dem Satelliten DAMPE, der nur upper limits lieferte.

Heute vor 60 Jahren und einem Tag hielt JFK seine zweite große Apollo-Rede in Stadion der Rice University in Texas: etwas Historie, ein Event der NASA zum Jahrestag, eine Sonderseite und ein Press Release [NACHTRAG: und Artikel hier, hier und hier] – und das aktuelle Geologie-Training zweier Astronauten mit Mond-Hoffnungen, während der SLS-Tank-Test auf den 21.9. verschoben wurde und der Start damit auf frühestens den 27.9 [NACHTRAG: Artikel hier und hier]. Die operationelle Situation von CAPSTONE bleibt dynamisch: ein weiterer Update und Artikel hier und hier. Und das Paper „Chang’E-5 samples reveal high water content in lunar minerals“: auch Artikel hier und hier und Visuals.

Der New-Shepard-Suborbitalflug Nr. 23 – ausnahmsweise ohne Passagiere und nur mit wissenschaftlichen Experimenten – ist gestern gescheitert, als die Rakete versagte (oben), aber das Rettungssystem der Kapsel funktionierte (Mitte), die etwa 11 km hoch kam, deren Fallschirm funktionierte und die wohlbehalten landete (unten): die Live-Übertragung von NS-23 (es passiert bei 1:21), Ausschnitte hier, hier, hier, hier und hier, Standbilder hier und hier, ein FAA-Statement und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [1:55 MESZ] Und hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Und der Schweizer NASA-Wissenschafts-Chef geht zum Jahresende (auch ein Brief an seine Leute und ein Interview), während die ESA eine große Budget-Erhöhung fordern wird auf dem Ministerrat. [23:25 MESZ]


12. September

Der „Lobster Nebula“ NGC 6357, wie ihn die Dark Energy Camera sieht, die mit ihren 570 Megapixeln seit 10 Jahren am Víctor M. Blanco 4-Meter-Teleskop auf dem Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile den Himmel abgrast: Die Aufnahme oben durch G-, H-Alpha- und I-Filter mit in voller Auflösung 21135 x 17523 Pixeln wurde speziell für das Jubiläum gemacht. Darunter ein Ausschnitt etwas rechts der Mitte und wiederum ein Ausschnitt daraus um den zentralen Sternhaufen Pismis 24, von dem es 2006 ein Hubble-Bild gegeben hatte: Das war natürlich schärfer – aber die DECam hat ein dramatisch größeres Bildfeld [NACHTRAG: ein Artikel]. Auch die Sonne heute (mehr, mehr und mehr) und gestern (mehr), der Saturn letzte Nacht, der Jupiter letzte Nacht (mehr und mehr) und am 10. September (mehr und mehr), bisher keine Meteoriten in Neuseeland nach der Feuerkugel, ein Rückblick auf die Leuchtenden Nachtwolken 2022 (mehr und mehr) – und ein cleverer Nightscape-Foto-Wettbewerb des Landkreises Fulda zur EnSikuMaV: „Kirchen und Denkmäler im natürlichen Licht“. [18:00 MESZ]

Die „Übergabe“ der ersten Carolin Herschel Medal an Eva Grebel beim heutigen Auftakt der Jahrestagung der Astronomischen Gesellschaft in Bremen fiel etwas aus dem Rahmen: COVID-halber war die Preisträgerin nur per Video zugeschaltet – und der Präsident der Royal Astronomical Society musste aus Brexit-verursachten Pass-Gründen einen Vertreter entsenden. Weitere Tweets hier, hier und hier. [23:45 MESZ. NACHTRAG: mehr Bilder hier und hier. Am folgenden Morgen (mehr) wurden fünf weitere Preise überreicht: die Schwarzschild-Medaille (und mehr inkl. Slides zu Typ-II-Supernova-Simulationen und mehr und mehr), der Biermann-Preis (und mehr inkl. Slides zu Positronen-Quellen in der Milchstraße und mehr und mehr) und drei weitere: mehr, mehr und mehr bzw. mehr, mehr und mehr bzw. mehr]

Hell am Himmel? Satelliten-Monster vor dem Start

11. September 2022

Die astronomische Welt zittert vor dem Start – voraussichtlich heute früh um 3:10 MESZ; Webcasts hier und hier – des ungewöhnlichen Satelliten BlueWalker 3 zusammen mit 34 weiteren Starlink-Satelliten auf einer Falcon 9 am Cape. Während die Zahl der letzteren im Orbit mit dem Start erstmals die 3000-er Marke durchbrechen wird, sich der Anblick des Himmels für das bloße Auge durch die (auf mehrfache andere Weise höchst problematischen) Internet-Satelliten aber nicht dramatisch verändert hat, könnte das durch die geplante BlueWalker-Flotte aus über 100 Satelliten tatsächlich passieren: Bereits der jetzt startende Prototyp – im Foto oben – hat nämlich entfaltet eine Fläche von 64 Quadratmetern, und die späteren sollen „signifikant“ größer sein und ab 2023 starten. Auf der Oberseite sitzen Solarzellen, auf der Unterseite Flachantennen, die als Phased Array arbeiten – und direkten Kontakt zu Mobiltelefonen aufnehmen (beschrieben im Werbe-Video von AST SpaceMobile in der Mitte). Da die Satelliten im Low Earth Orbit unterwegs und parallel zur Erdoberfläche ausgerichtet sind (Grafik unten), ist die Beleuchtungs-Situation komplex: Vielleicht kommt es nur zu isoliertem Aufblitzen bei spekularer Reflexion der Sonne (wie einst bei den Iridium-Satelliten der ersten Generation), vielleicht ist auch schon die Grundhelligkeit durch diffuse Reflexion problematisch. Systematische Beobachtungen des Prototypen nach dem Start sind essentiell, um den astronomischen Impakt der BlueWalker zu charakterisieren – und den Betreiber gegebenenfalls zu verdunkelnden Maßnahmen zu bewegen, der sich nach gegenwärtiger Rechtslage um nichts zu kümmern braucht: Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier und Threads hier, hier und hier. [1:00 MESZ] Ein weiterer Webcast – und der Start wurde um 10 Minuten auf 3:20 MESZ verschoben … [2:30 MESZ] … was am Wetter lag. [2:45 MESZ]

Und die Rakete ist unterwegs (auch schon ein Foto vom Start) – die Unterstufe wird zum 14. Mal benutzt, ein neuer Rekord. [3:25 MESZ] Und die Stufe ist zum 14. Mal gelandet, die 141. Landung insgesamt, während die Oberstufe im Orbit ist – der Webcast endet damit. [3:30 MESZ] BlueWalker 3 sollte gegen 4:10 MESZ ausgesetzt werden, gefolgt von den Starlinks – mehr Fotos vom Start hier und hier. [3:35 MESZ] Und hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein fernes Video. [3:50 MESZ] BlueWalker 3 ist ausgesetzt – und weitere Fotos hier und hier. [4:25 MESZ] Und hier und hier – nach dem Absetzen in 513 km Höhe ist das Perigäum auf 330 km abgesenkt worden: Dort werden die Bahn zirkularisiert und die Starlinks ausgesetzt. [4:40 MESZ]

Womit nun 3025 im Orbit sind: weitere Strichspuren vom Start oben und hier, hier, hier, hier und hier, eine frühere frische Starlink-Kette hier, hier, hier, hier und hier, ein Video nach dem Aussetzen von G4-20, neue FCC-Regeln zu LEO-Schrott, weiter Gerangel um Frequenzen, ein selten inkompetenter ‚Experte‘ (ganz unten), ein ESA Release und Artikel zum Start heute und Verwandtem von heute (mehr, mehr, mehr und mehr) und dem 8.9., 7.9. (mehr) und 6.9. [15:55 MESZ]

Noch mehr Aurora auf dem Mars („Neue Beobachtungen der Protonen-Aurora …“) bei 130 n, Wellenlänge vom EMUS-Instrument auf dem VAE-Orbiter Hope, von Crustal Field, Non-CF Patchy und Sinuous-Typ: auch ein Artikel und eine wachsende Sammlung von Papers zu Hope-Ergebnissen. Derweis ist der künftige Mondorbiter CAPSTONE in einem Safe Mode gelandet: eine weitere Mitteilung und Aufregung beim Deep Space Network. Und China meldet die Entdeckung eines neuen Mond-Minerals, das Changesite-(Y) getauft wurde: weitere Artikel hier, hier und hier.

Arbeiten am Quick Disconnect des SLS: Dort sind die Dichtungen bereits ersetzt worden. Auch This Week at NASA, das Sieben-Seiten-Papier „NASA’s Initial Artemis Human Landing System“ mit einer Einordnung, 28 Minuten Anna Christmann zum Mond, Artikel hier, hier und hier (zur Frage, wer der erste Deutsche auf dem Mond sein soll …), ein abrupt endender Anruf der VP auf der ISS (man darf halt nicht zu spät kommen, die Himmelsmechanik wartet nicht) und Space 2 Ground.

Der Braunkohle-Tagebau von Hambach, am 17. April von der ISS aus fotografiert: auch eine Animation der fortschreitenden Landschafts-Zerstörung dort aus Satelliten-Bildern, der erste MeteoSat der dritten Generation, ein erfolgreicher Komplett-Test des sicheren Galileo-Service – und eine ESA-Werbe-Broschüre in 23 Sprachen.

Das sind mal keine wechselwirkenden Galaxien auf diesem schwarzweißen Hubble-Bild, das mit Filter-Aufnahmen der DECam und der SDSS eingefärbt wurde: SDSS J115331 und LEDA 2073461 haben unterschiedlichen Abstand von der Milchstraße und überlappen sich nur zufällig. Auch eine Sitzung des Nat’l Space Council der USA vorgestern [alt. und alt.]: Live-Threads hier und hier, Erklärungen von NASA und Weißem Haus und Artikel hier, hier und hier.

Wenn sich Webb und der indische AstroSat zusammen tun … kommen Falschfarben-Bilder wie dieses eines Teils von Stephan’s Quintet zustande: R wurde der MIRI-Filter bei 7.7 µm zugewiesen, G der NIRCam-Filter bei 2 µm und B zwei Filter des UVIT-Instruments auf AstroSat bei 150 und 170 nm, also in seinem Fern-Ultraviolett-Kanal: ein Bild aus dem Paper „Smallest scale clumpy star formation in Stephan’s Quintet revealed from UV and IR imaging“. Andere neue Papers wären „Opening the era of quasar host studies at high redshift with JWST“, „First Sample of Hα+[O III] λ5007 Line Emitters at z>6 through JWST/NIRCam Slitless Spectroscopy: Physical Properties and Line Luminosity Functions“, „Metal-Enriched Neutral Gas Reservoir around a Strongly-lensed, Low-mass Galaxy at z=4 Identified by JWST/NIRISS and VLT/MUSE“ und „The JWST Resolved Stellar Populations Early Release Science Program I.: NIRCam Flux Calibration“, es gibt ein Roh-Bild von NGC 2070 (und zahlreiche andere im selben Feed, die aber oft kaum etwas her machen), Webb auf einer Briefmarke, Artikel hier und hier und einen Chat zu ersten Ergebnissen der Mission. [20:05 MESZ – Ende]

Allgemeines Live-Blog vom 4. bis 10. 9. 2022

4. September 2022

10. September

Der Supernova-Überrest RCW 86, aufgenommen mit einem 90-cm-Teleskop auf dem Cerro Tololo in Chile, vermutlich von einer Sternexplosion, die im Jahr 185 beobachtet wurde. Auch die Papers „The Poor Old Heart of the Milky Way“ (und ein Thread dazu), „Age distribution of stars in boxy/peanut/X-shaped bulges formed without bar buckling“ (und ein Press Release dazu) und „Rapid quasi-periodic oscillations in the relativistic jet of BL Lacertae“: dazu eine Pressemitteilung, ein Comunicato Stampa – und die Rolle von Schülern in Würzburg bei den Messungen, die schon auf der BoHeTa 2017 („Oder der Überwachung zahlreicher Aktiver Galaktischer Kerne ….“) gewürdigt wurden. [1:25 MESZ]

Komet C/2022 P1 (NEOWISE) am 2. September von Michael Jäger mit 16 Zoll aufgenommen (der hat z.Z. etwa 12.7 mag.) – auch PANSTARRS am 29.8. Ferner Aufzeichnungen hier, hier und hier (und das in letzterer erwähnte Video eines Novaya-Zemlya-Effekts) des heutigen ersten Tages der 41st European Symposium on Occultation Projects (ESOP XLI) in Spanien (morgen streamen Sessions hier und hier, vom Anfang letzterer die Slides zu Beugungs-Effekten bei einer Sternbedeckung), Meteoriten-Suche nach einer Feuerkugel in Neuseeland, die Serie von Mondphasen-Zeichnungen von Hevelius aus dem Jahr 1647, die bildreiche „Treatise on Moon Maps – Visual Studies on Paper, 1610-1910“ (ein PDF mit 380 Seiten), der Saturn gestern, vorgestern und am 4. September der Jupiter heute, gestern, am 5. September (mehr) und 29. August, Ganymed am 9. August, der Mars vorgestern., die Sonne heute (mehr und mehr), gestern (mehr und mehr) und vorgestern (mehr und mehr) – und Lichtverschmutzung in der Steiermark. [18:25, ergänzt 23:55 MESZ und am 11.9. – Ende]


8. September

Vor einer Viertelstunde der – erst! – zweite Ariane-Start 2022, immerhin mit besonders klaren Bildern im Webcast: daraus der Start (weitere Standbilder hier und hier) und der Abwurf der Booster. [0:00 MESZ] Der Satellit EUTELSAT KONNECT VHTS ist ausgesetzt – auch Fotos vom Start hier und hier. [0:15 MESZ] Und hier und hier auch – der Satellit hat sich gemeldet, und für 2022 ist nur noch ein weiterer Ariane-Start geplant. [0:45 MESZ]

Die – aus dem Dunkeln wieder in die Sonne – aufsteigende Rakete über dem Pointe des Roches in Kourou: mehr Weitwinkliges hier und hier und ein Press Release. [1:20 MESZ] Ein ESA Release, mehr Startbilder hier und hier und Artikel hier und hier. Auch der erste irische Satellit im Test, erfolgreiche Weltraum-Überwachung mit GESTRA, wie DART Didymos am 27 Juli sah, eine Verschiebung von Luna 25 auf nunmehr 2023, der 31. Flug von Ingenuity, die Papers „Hexagonal Prisms Form in Water-ice Clouds on Mars, Producing Halo Displays Seen by Perseverance Rover“ und „Valley Networks and the Record of Glaciation on Ancient Mars“ und ein Press Release zu letzterem – und was ein Langzeit-Experiment mit Biomolekülen auf der Außenwand der ISS in 469 Tagen gebracht hat, auch im Kontext der Suche nach Lebensspuren auf dem Mars.

Wenn ab jetzt alles total super läuft, dann könnte Artemis I bereits am 23. September (2-Stunden-Startfenster ab 12:47 MEZ, zurück am 18. Oktober) or 27. September (70 Minuten ab 17:37 MESZ, Wasserung am 5. November) starten: Diese beiden Termine – mehr gehen im Zusammenhang mit dem Bedarf der DART-Mission am Deep Space Network zunächst nicht – wurden gerade auf einer NASA-Telecon (Live-Threads hier, hier und hier) genannt. Dazu muss 1. die Reparatur der Wasserstoff-Zufuhr gelingen, die derzeit unter einer Schutzhaube auf der Rampe läuft und noch heute abgeschlossen werden könnte, 2. ein Betankungs-Test des SLS problemlos verläuft, der z.B. für den 17. September geplant ist (vermutlich werden Unter- wie Oberstufe komplett mit LHX und LOX gefüllt, ein Wet Dress Rehearsal bis kurz vor den Start wird’s aber nicht) – und 3. muss das Startgelände einen Waiver für die eigentlich abgelaufene Batterie der Selbstzerstörungsanlage der Rakete erteilen: Der ist beantragt, Ausgang offen. Ohne diesen Waiver geht es zurück ins VAB, was man sehr gerne vermeiden will. Ansonsten will man künftig „kinder and gentler“ betanken, das habe das SLS gern: ein Update von letzter Nacht, ein Thread zu den vielen CubeSats auch an Bord, Bilder vom Cape, ein Auftrag für die Mond-EVA-Suits and die Firma Axiom, das Paper „Cryogeomorphic Characterization of Shadowed Regions in the Artemis Exploration Zone“ und ein Press Release dazu – und Astronauten-Training für Mond-EVAs in Europa: auch auf Deutsch und ein Album dazu. [17:45 MESZ] Eine weiteres Papier des GAO zu Artemis und Artikel von heute (mehr und mehr), gestern (mehr und mehr), vorgestern (mehr) und dem 4. September. [23:45 MESZ. NACHTRAG: ein weiterer NASA-Update und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und die ESA wird vorerst keine europäische Raumkapsel anstreben, jedenfalls im Ministerrat]


7. September

Drei aktuelle Bilder von Großteleskopen auf dem Erdboden

Muss ja nicht immer Webb oder Hubble sein: oben die Galaxie NGC 7727 vom Very Large Telescope, das Ergebnis einer Galaxien-Verschmelzung, die auch zu einem engen Paar Supermassereicher Schwarzer Löcher im Zentrum führte – die ihrerseits in ca. 250 Mio. Jahren fusionieren dürften, zur Freude künftiger Gravitationswellen-Forscher. Darunter von Keck eine Photo-Dissociation Region (PDR) im Orion-Nebel, namentlich der Orion-Balken, wo UV-Strahlung junger Sterne dem Gas zusetzt. Und unten die Sonnen-Chromosphäre mit 18 km Auflösung vom Daniel K. Inouye Solar Telescope am 3. Juni in der H-Beta-Linie bei 468 nm; das Feld ist rund 80’000 km hoch – das derzeit größte Sonnenteleskop (4 m Hauptspiegel) hat gerade seine Operations Commissioning Phase (OCP) erfolgreich beendet. [19:20 MESZ] Künstliche Intelligenz zur Erforschung von Sonnenturbulenzen, anonyme 35 Mio.$ für Carnegies Astronomie gespendet – und die Papers „An updated measurement of the Hubble constant from near-infrared observations of Type Ia supernovae (heraus kommen 72±2 km/s/Mpc), „Morphokinematic modelling of the point-symmetric Cat’s Eye, NGC 6543: Ring-like remnants of a precessing jet“ (das Modell zeigt Fig. 4), „Two temperate super-Earths transiting a nearby late-type M dwarf“ (der SPECULOOS-2 getauft wurde; auch ein Press Release [NACHTRAG: und noch einer] und ein Artikel) …

… und „Global Modelling of Ganymede’s Surface Composition: Near-IR Mapping from VLT/SPHERE“: hier drei Falschfarben-Bilder bei 2.11 und 2.25 µm gegen simulierte Ansichten des Jupitermonds im Sichtbaren. [20:25 MESZ] Der Jupiter selbst am 27. August, mehr Karten, Saturn gestern, am 4.9., 3.9. und an noch mehr, der Mars vorgestern, die Kometen ZTF vorgestern, PANSTARRS am 31. August und C/2022 P1 gestern, die neuen Kometen P/2022 R1 (PANSTARRS), C/2022 Q2 (ATLAS), P/2022 M1 (LONEOS-PANSTARRS), C/2022 P2 (ZTF) und C/2018 S2 (TESS), mit TRAPPIST gemessene Produktions-Raten mehrerer, die Vergabe der periodischen Kometen-Nummern 421 bis 446, die Sonne heute (mehr, mehr und mehr), gestern und vorgestern, eine Aurora aus Minnesota zeitgerafft, ein gigantischer Jet über Oklahoma, eine neue ESO-Dark-Sky-Webseite – und die jetzt gültige Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung oder EnSikuMaV, deren Paragraphen 8 und 11 nächtliche Licht-Abschaltungen verlangen. [21:55 MESZ]


6. September

Mit Webb in den Tarantelnebel: oben ein NIRCAM-Bild von 900 nm bis 4.7 µm, darunter ein MIRI-Bild von 7.7 bis 18 µm und unten ein Detail als Datenkubus von NIRSpec – auch Press Releases hier, hier und hier zu den Daten. Auch Webbs WLM-Feld, das Paper „GOALS-JWST: Resolving the Circumnuclear Gas Dynamics in NGC 7469 in the Mid-Infrared“, Artikel hier, hier, hier, hier und hier und ein Podcast. Plus die Auswahl der NASA von vier vier Astrophysik-Proposals für weitere Studien – und 50 Jahre Astro-Satellit Copernicus. [16:30 MESZ. NACHTRÄGE: eine Zusammenarbeit von NICER & MAXI auf der ISS, das Paper „Source counts at 7.7 to 21 μm in CEERS field with James Webb Space Telescope“ – und eine Weiter-Verarbeitung der NIRCam-Tarantel und Artikel dazu hier, hier, hier und hier]

Heute vor 45 Jahren und einem Tag startete Voyager 1 und damit auch die zweite der Voyager-Sonden [NACHTRAG: auf denen z.B. das Instrument Plasma Wave Science immer noch arbeitet]: auch der für heute geplante 31. Flug von Ingenuity, eine neue Wasser-Karte für Mars-Forscher, das Paper „Swarm of lightsail nanosatellites for Solar System exploration“ und das 13. Perihel der Parker Solar Probe. [16:15 MESZ. NACHTRAG: Amateur-Beobachtungen hier und hier von (65803) Didymos drei Wochen vor dem Impakt von DART und ein Video über geplante Beobachtungen vom Boden aus, ein Paket von Ryugu für NASA-Forscher – und die kritische Bahnkorrektur von Danuri auf dem Weg zum Mond war erfolgreich]

Ein platter Mond über dem Nildelta aus der ISS aufgenommen Ende Juni (der helle Planet unter den Plejaden war damals die Venus) – der erste auf der ISS gedrehte Spielfilm soll übrigens am 12. April 2023 Premiere haben. Auch der Rhein von Sentinel 2, die Inbetriebnahme von Eutelsat Quantum und die Starts von 51 weiteren Starlinks und Sherpa-LTC gestern (eine andere Übertragung, der Start, die Landung, ein fernes Video, Fotos hier, hier, hier,hier, hier, hier, hier,hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und – LOL – hier und Artikel von gestern, vorgestern hier und hier, dem 3. September hier und hier und 31. August hier und hier) und Yaogan 33-02 in China vor 3 Tagen: mehr Visuals hier, hier, hier, hier und hier und Artikel hier und hier. [0:35 MESZ] Und hier – und gleich noch zwei chinesische Starts kurz nacheinander letzte Nacht: Visuals hier, hier und hier bzw. hier und hier und weitere Artikel hier bzw. hier. [15:50 MESZ ]


5. September

Frank D. Drake, Radioastronom und SETI-Pionier, 1930-2022

Seine ersten Veröffentlichungen als angehender Radioastronom Ende der 1950-er Jahre hatten noch ’normale‘ Themen: „A 21-cm investigation of the Pleiades“, „Neutral hydrogen in galactic clusters“ oder „Non-thermal microwave radiation from Jupiter“, aber in den 1970-er begann zunehmend ein anderes Thema zu dominieren: SETI, die Suche nach außerirdischer Intelligenz. Bis zu seinem Tod mit 92 vor drei Tagen hat Frank Donald Drake sie nicht gefunden, aber mit dem Projekt Ozma hatte er 1960 das erste moderne Beobachtungs-Programm begonnen (was damals sogar die Physikalischen Blätter bemerkenswert fanden) und mit seiner 1961 erstmals formulierten ‚Drake-Gleichung‘ (der wohl ergebnisoffensten der ganzen Astronomie) Generationen von Nachfolgern inspiriert: Nachrufe hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [16:35 MESZ]

Komet C/2017 K2 (PANSTARRS) mal anders: gestern aufgenommen vom kanadischen Mini-Satelliten NEOSSat mit einer 15-cm-Maksutov-Optik, 38 Minuten auf den Kometen nachgeführt. Auch derselbe vorgestern, Komet C/2022 E3 (ZTF) am 1. September und 30. August, die drei neuen Fragmente von 73P/SW, viele Vorträge einer Kometentagung hinter den Titeln, der ungewöhnliche Centaur 2021 TH165, der Jupiter gestern, vorgestern und am 29. August sowie mehrere Karten, der Mars am 31. August, die Sonne heute (mehr), gestern (mehr, mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und 2. September (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), der stark geglättete Anstieg ihrer Aktivität bisher – und ein STEVE über Minnesota, dito auch über Kanada. [19:20 MESZ]

Am Vera Rubin Observatory wurde kürzlich die Commissioning Camera installiert, mit der die Optik getestet werden soll (ein weiterer Press Release und Visuals hier, hier und hier) – auch die Entwicklungen auf dem Mauna Kea, bald Indiens erstes Dark Sky Reserve, Kanadas erster Urban Dark Sky Place, ein 55-Minuten-Radio-Feature über Lichtverschmutzung, ein langer österreichischer Zeitungsartikel über Amateurastronomen – und ein Video mit Tipps für öffentliche Beobachtungen: Besucher sollen das Okular anfassen, und man darf auch mal in den Tubus leuchten! [22:45 MESZ]


4. September

Magnetfeld-Messungen des Solar Orbiter bei seinem engen Vorbeiflug an der Venus heute früh um 3:26 MESZ gegen die Zeit in UTC, drei Richtungen und unten der Betrag, alles in Nanotesla: Wie erwartet wurde gegen 1:30 UTC ein Schock festgestellt. Die ESA-Sonde sollte bis auf 6420 km an den Planeten heran kommen, die abbildenden Instrumente blieben aus, wegen der zu hellen Venus-Wolkendecke. [16:05 MESZ. NACHTRAG: Zwei Tage vor dem Fly-By war eine Coronal Mass Ejection über den Solar Orbiter hinweg gerollt. Und es gibt zwei neue Papers zu Japans Asteroiden-Missionen Hayabusa 1 und 2: „Estimation of space weathering timescale on (25143) Itokawa: Implications on its rejuvenation process“ und „Characterization of the MASCOT landing area by Hayabusa2“]

Live-Blog zum zweiten Startversuch von Artemis I

3. September 2022

Dieser Fischadler hebt mit Sicherheit vor der Orion und dem SLS hinter ihm ab (ein Bild von gestern; auch ein Blaureiher, eine Georgia-Gopherschildkröte und ein Frosch am Cape): Auf der Post-Scrub-Pressekonferenz, Live-Threads hier, hier, hier, hier, hier und hier, wurde gerade klar gemacht, dass das aktuelle Starttage-Intervall verloren ist, was bereits das Einholen aller Flaggen verraten hatte, die nach der Absage am 29.8. gehisst geblieben waren – und auch auf eins der beiden folgenden Ende September und in der 2. Oktober-Hälfte wollte man sich nicht festlegen. Bereits entschieden ist, dass mehrere ‚Weichteile‘ des Quick Disconnects ausgetauscht werden müssen: entweder in einer eigens um das SLS gebauten Kammer auf der Rampe (dann könnte es nachher auch unter Kryo-Bedingungen getestet werden) oder im Vehicle Assembly Building. Ein Rollback dorthin wird höchstwahrscheinlich sowieso nötig, um die Batterien des Flight Termination System auszutauschen. Anfang nächster Woche soll das weitere Vorgehen klarer werden. Auch Rants hier und hier zum SLS an sich und seiner aus der Zeit gefallenen Wasserstoff-betriebenen Hauptstufe. [22:55 MESZ – Ende. NACHTRAG: ein NASA-Update, mehr Bilder vom Cape und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]

Der nächste Versuch? Bill Nelson deutet Mitte Oktober an

In einem Interview im NASA-Tank-Webcast sprach der NASA-Chef gerade von der realen Möglichkeit, dass der Stack zurück ins VAB muss: Über das weitere Vorgehen nach der heutigen Start-Absage wird aber noch beraten, gefolgt von einer PK. Von den kommenden möglichen Intervallen mit Startfenstern erwähnte Nelson das ab dem 19. September schon gar nicht und sprach dagegen von Mitte Oktober: nach dem Start der Crew 5. [18:15 MESZ] Auch den Ehrengästen der NASA wurde erzählt, dass ein Roll-Back ins VAB ansteht: Damit geht es frühestens am 17. Oktober los. Mehr in einer PK gegen 22:00 MESZ. [18:30 MESZ] Offenbar wird der Roll-Back die Empfehlung heute sein. [18:45 MESZ] Die PK NET 22:00 MESZ ist bestätigt – auch das Interview mit Nelson, heute keine Show aus Berlin, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein TV-Clip. [19:55 MESZ]

Hier soll ab 11:45 MESZ die Betankung des SLS übertragen werden – beim ersten Versuch vor 5 Tagen fand alles Drama bis zum Scrub auf dem entsprechenden Kanal statt. Läuft es diesmal besser, beginnt auf diesem anderen Kanal um 18:15 eine größere Show rund um den weiter für 20:17 MESZ angepeilten Start von SLS und Orion zum ersten Testflug – und frühestens um Mitternacht MESZ folgt wieder woanders eine PK zum Stand der Dinge. [1:15 MESZ]

Am Wetter soll’s jedenfalls nicht liegen: Updates zu der Mission gibt es reichlich hier. Und die Bodenstationen sind speziell vorbereitet, während nach dem Start Orion-Empfang aus Bochum streamen soll. [1:45 MESZ] Das Betanken darf beginnen (mehr), der NASA-Webcast fängt an, und hier streamt’s auch. [11:45 MESZ] Das Betanken beginnt … [12:05 MESZ] … und kommt voran (früher) … [13:10 MESZ] … und ein Wasserstoff-Leck kommt dazwischen: Updates auch hier. [13:35 MESZ] Und es geht langsam voran. [14:20 MESZ]

Ein weiterer unabhängiger Stream mit permanentem Kommentar hat verspätet begonnen – und bereits der zweite Plan, das Wasserstoff-Leck zu schließen, hat wieder nichts gebracht. Der Testflug Artemis I wäre eine Art Gegenstück zu gleichermaßen Apollo 4 (Erstflug der Saturn V) und Apollo 6 (deren erstem Mondflug) … vor fast 55 Jahren: Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein TV-Clip. [15:45 MESZ] Jetzt soll nochmal der erste Wasserstoff-Plan versucht werden (hier leckt’s) … während der Sauerstoff-Tank praktisch voll ist. [16:00 MESZ] Und es hat nicht geklappt, es leckt weiter … [16:30 MESZ] … und man hört, das Leck sitze tief im System. [16:45 MESZ] Das Launch-Team empfiehlt ein No Go. [16:55 MESZ] Laut dem ESA DG sei der Start abgesagt. [17:00 MESZ] Aber das stimmt nicht: Die Start-Direktorin will weiter nachdenken! [17:05 MESZ] Um 17:18 MESZ wurde der Scrub bekannt gegeben. Das SLS wird sofort enttankt, der volle Sauerstoff-Tank zuerst. [17:20 MESZ]