Immer mehr Details werden auf dem Kern von Komet C-G sichtbar, von oben am 30. Juli (Navcam aus 1630 km Abstand), 29. Juli (OSIRIS aus 1950 km, auch eine von Fans entrauschte Fassung) und 28. Juli (Navcam aus 2237 km Distanz). Von OSIRIS gibt es auch einen Nachweis einer schwachen Koma (mehr und mehr); auch die Navcam-Aufnahme vom 29. Juli, eine Animation der Bilder bis dahin und Verarbeitungsversuche davon hier, hier, hier und hier, die laufenden Experimente von UMSF und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:25 MESZ – Ende]
Wird der ExoMars-Rover von 2018 auf 2020 verschoben?
Und noch ein Jäger-Jacques von heute, aufgenommen mit einem selbst gebauten 14-cm-Newton und einer Moravian G3-11002; der Plasmaschweif ist länger als 3°. Noch ein Bild sowie der Komet gestern und am 27.7. – und wie man die Milchstraße über Singapur sichtbar macht. [23:55 MESZ]
Das fünfte & letzte Automated Transfer Vehicle für die ISS
mit Namen Georges Lemaître soll in 1 1/4 Stunden in Kourou auf die Reise gehen: Press Releases hier, hier und hier, der Status, ein ESA-Blog und lange Artikel hier und hier. [0:30 MESZ] Der Webcast zum Start um 1:47 MESZ läuft auf mehreren Kanälen. [1:35 MESZ]
Der lange Plasmaschweif des Kometen Jacques heute auf einem Bild von Michael Jäger aus Österreich; auch Siding Spring gestern, ein langer FAZ-Artikel über das Dark-Sky-Reservat Havelland – und hier und hier gleich zwei Zeitungsartikel über angebliche Meteoritenfunde in Deutsch- und England, beide noch völlig unbesätigt … [23:50 MESZ]
Der systematische Milchstraßen-Scan Gaias hat begonnen!
Bereits seit dem 25. Juli läuft die wissenschaftliche Mission des Gaia-Satelliten, nochmals beschrieben hier, hier und hier – wegen der in der halbjährigen Inbetriebnahme entdeckten Probleme gibt’s die erste Version des Milliarden-Sterne-Katalogs allerdings erst in der zweiten Hälfte 2016. Auch ein Portrait des OCO-Forschers D. Crisp (der auch ein Spezialist für die Venus-Atmosphäre ist), offenbar mehrere Hubble-Kandidaten-Funde für New Horizons, allerlei CubeSats für das 1. SLS, die vielen Pläne von SpaceX, der Abschied des Astronauten Massimino von der NASA – und erste Konsequenzen der EU-Russland-Sanktionen. [23:35 MESZ]
Opportunity – mit 40 km – endlich weiter als Lunochod 2
Der sowjetische Rekord für eine Rover-Fahrt auf einem anderen Himmelskörper hatte erstaunlich lange gehalten, zumal eine Neuberechnung die Fahrtstrecke von Lunochod 2 sogar noch einmal etwas verlängert hatte – aber jetzt hat Opportunity den Rekord gebrochen, nachdem der Marsrover 25 Meilen bzw. 40 km geschafft hat! Auch die 101 Geysire des Enceladus (mehr, mehr und mehr), ein dunkler Berg auf Vesta – und erstaunliche Sicherheitslücken bei der NOAA, die aber vielleicht nicht so schlimm sind. [2:10 MESZ. NACHTRAG: zu Opportunitys Streckenrekord weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]
Und die Delta IV ist – im 5. Anlauf in 6 Tagen – tatsächlich weg gekommen! Zwar nochmals um eine Dreiviertelstunde verspätet, dafür aber dann in strahlend blauen Himmel; wegen der militärischen Nutzlast endete die Live-Berichterstattung aber schon kurz nach der Zündung der 2. Stufe. [1:45 MESZ. NACHTRÄGE: weitere Bilder hier, hier, hier, hier und hier, noch mehr Bilder, ein ULA Release, Artikel hier, hier, hier und hier und mehr Links]
Stratoballon-Tourismus-Firma macht Forschung bei Tests
Das Unternehmen WorldView, das Touristen in einer Kapsel in die Stratosphäre fliegen will, hat in einem Konferenz-Vortrag sowie einem Press Release von gerade – noch nicht online – angekündigt, bei unbemannten Testflügen („Pathfinder“) schon ab Ende des Jahres drei wissenschaftliche Nutzlasten mitzunehmen: für lau, um selbst zu lernen, wie das geht, und um Werbung für diese MFGs zu machen. Zu den Pionieren gehört neben Strahlungs- und Ozon-Messern auch ein „Meteor Imager“ des sonst vor allem aus Flugzeugen operierenden Meteor-Spezialisten Peter Jenniskens vom SETI Institute. Etwa 36 km Höhe sollen die Pathfinder, bei den ab Ende 2016 avisierten kommerziellen bemanten Flügen sind es 30 km. [1:00 MESZ]
Das ist das neueste Gestalt-Modell des Kerns des Rosetta-Zielkometen, basierend auf OSIRIS-Aufnahmen vom 14. bis 24. Juli: Auf seiner Basis werden jetzt – dem Vernehmen nach: emsigst – der weitere Missonsverlauf und insbesondere die Landung von Philae geplant. Bis Ende August – dann wird der Abstand nur noch 50 km sein – sollen 5 Kandidaten für Landestellen benannt werden, Mitte September ein führender feststehen: Dann soll die Bahnhöhe nur noch 30 km und die Auflösung auf der Oberfläche 55 cm betragen. Die Landung bleibt für den 11. November geplant.
Mittlerweile gibt es auch die nächsten drei Navcam-Bilder, vom 25. (oben, aus 3150 km, Pixel interpoliert), 26. (Blickwinkel wie 27.) und 27. (unten, aus 2540 km Distanz, ebenfalls interpoliert) Juli: auch letzteres und alle drei sanft bearbeitet von den Cracks im UMSF-Forum und reichlich heftig hier. Und natürlich hätte man gern mehr Material zum Arbeiten, aber so isses besser als nix.
Die Galaxien-Kollision 2MASX J06094582-2140234 auf einer Hubble-Aufnahme (mit WFC3 und ACS): Beide haben einander schon kräftig verformt, aber ob sie am Ende auch verschmelzen werden, ist nicht klar. Auch ein neuer niedrigerer Orbit von MESSENGER, während der Venus Express wieder eine hohe Bahn hat, offenbar wieder voller Kontakt mit Foton-M4, auch wenn die Bahn noch nicht angehoben wurde (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr [NACHTRAG: und mehr und mehr] und mehr Links) – und 50 Folien eines Vortrags über die Bemühungen um ISEE-3 auf einer Tagung gerade; auch der Vortrag selbst soll noch online gehen.
Galaktisches Zentrum: Die Wolke G2 kam nicht allein
Dieses Frühjahr hatte bereits ungefähr die Hälfte der mysteriösen staubigen Gaswolke „G2“ („Teile der Gaswolke G2 sind bereits um Sgr A* herum geflitzt“) das Zentralobjekt der Milchstraße Sgr A* passiert, haben weitere Beobachtungen mit dem VLT gezeigt – und es wird immer deutlicher, dass bereits 13 Jahre vorher eine andere Wolke (G1) auf einer nahezu identischen Bahn um Sgr A* herum gesaust ist. Heute hat G1 einen anderen Orbit, was sich aber zwanglos durch Reibung an Gas in Zentrumsnähe verstehen lässt, die ihr Bahnenergie raubte. Beide Wolken könnten mithin Verdichtungen in einem kontinuierlichen Gasstrom sein, der geordnet um Sgr A* herum fließt – was auch der Grund sein könnte, dass kaum Gas dessen Richtung abgelenkt wurde und dort zu Emission von Röntgenstrahlung u.ä. geführt hat: Der Kanal wäre dann schon voll Gas, und es kommt nicht zu den erwarteten Schocks in Sgr-A*-Nähe. Die Annahme eines Sterns im Zentrum von G2 (ganz unten) erscheint nun unnötig, und es gibt sogar mögliche Kandidaten für Sterne in größerem Abstand von Sgr A*, deren Wind einst die Quelle des Gasstrom gewesen sein könnten. [0:30 MESZ]
Komet C-G gestern: Der erste Trostpreis für Rosetta-Fans
ist heute – wie gestern angekündigt – veröffentlicht worden, eine aktuelle Aufnahme des Kerns von 67P von gestern von der gering auflösenden Navcam aus 3450 km Entfernung, hier bereits herausvergrößert und bearbeitet (und hier ein einer anderen Verarbeitung). Mindestens bis zum 6. August soll dieser tägliche Quasi-Live-Service nun (an Wochentagen) laufen: Dann ist Rosetta mit 100 km Kernabstand 35-mal näher als bei dieser Aufnahme. Und später soll es noch bis auf 50, 30 und – zum Absetzen Philaes – 10 km an den Kern heran gehen: Wie oft man dann was zu sehen bekommen wird, ist noch offen. Auch Science@NASA, weitere Artikel hier, hier und hier und ein Radio-Interview (O-Ton) zu den OSIRIS-Häppchen, eine MPG-Seite zur Mission, wie die NASA auf Siding Spring reagiert (Orbiter hinter dem Mars verstecken!), ihre Pläne für einen Daten-Relais-Orbiter, der kommerziell betrieben werden würde, die baldige Ankunft des indischen Orbiters, was Curiosity so treibt, die Probleme, den Mars zu verstehen, das erfolgreiche Ende des Aerobrakings des Venus Express, neue Versionen der Venera-Bilder von der Oberfläche 1975 – und Press Releases mal so und mal so zur Frage der Position von Voyager 1 zwischen Heliosphäre und Interstellarem Medium … [23:45 MESZ]
Das ist der „Sonnenschirm“ des James Webb Space Telescope, der kürzlich zum ersten Mal komplett entfaltet wurde – allerdings nicht das Flugmodell. Auch eine mögliche Nutzung des JWST für SETI über Alien-Abgase, eine zweijährige Verlängerung der Mission für das Spitzer Space Telescope, ein Hangout über Hubble und wie man dort Beobachtungszeit bekommt, Träume auch bei der NASA über einen echten (und gigantischen) ‚Hubble-Nachfolger, ein Raketenflug zur Sonnenforschung, eine größere Rakete für die Solar Probe Plus (die Atlas 5 reicht nicht) – und die Saga von DSCOVR = GoreSat = Triana. [23:25 MESZ]
Foton-M4 hört nicht auf Kommandos, Geckos ahnungslos
zeigen diese drei OSIRIS-Aufnahmen vom 20. Juli aus 5500 km Entfernung in jeweils 2 Stunden Abstand – mehr Ansichten waren in der allwöchentlichen milden Gabe an die Öffentlichkeit heute nicht dabei (hier, hier, hier, hier und hier weitere Press Releases in 3 Sprachen sowie eine Animation). Immerhin wird, wohl in Reaktion auf die vielen Proteste, ab jetzt täglich eine aktuelle Aufnahme der Navigationskamera von Rosetta veröffentlicht, die allerdings nur 1/5 der Auflösung von OSIRIS hat (womit der Anflug auf den kuriosen Kern quasi von Neuem beginnt), dafür aber allein der ESA gehört – die jetzt ein seltsames Argument gegen aktuelle Navcam-Bilder (letzter Absatz) stillschweigend fallen gelassen zu haben scheint. Auf den neuen OSIRIS-Bildern mit 100 Metern pro Pixel kann man derweil eine helle ‚Halskrause‘ des ‚Gummientchens‘ ausmachen, die etwas über den Ursprung des vermeintlichen Doppelkörpers (zwei verschmolzen oder einer kurios erodiert?) aussagen dürfte, bloss was, weiß man noch nicht: Artikel hier, hier und hier, eine Simulation der Annäherung, eine deutsche Update-Seite – und auch die letzte FAT-Bahnkorrektur war ohne Probleme verlaufen.
Komet Jacques mit Gasschweif, heute früh aufgenommen
von Michael Jäger („Single image 1×240 sec with 8″/2.8 Sigma 6303 2×2 bin“), weitere heutige Bilder hier, hier, hier, hier und hier sowie eins von gestern – und ein Artikel und eine Aufsuchkarte.
So sah der Infrarot-Satellit WISE den Kometen Catalina am 7. Juli: mehr Bilder und Press Releases hier und hier – wobei schon bei der Entdeckung nahe lag („Neuer Asteroid auf Extrem-Ellipse könnte ein Komet sein“), dass der vermeintliche Asteroid ein Komet werden würde („Asteroid spielt Komet – und könnte im Sommer hell werden“). Auch ein Amateurbild vom 21. Juli – und Mars-Besucher Komet Siding Spring heute, mit Gegenschweif.
Drei Himmelsansichten mit Teleskopen der 2-Meter-Klasse, mit dem 2.2-m-Spiegel der ESO auf La Silla (oben und unten) und Hubbles ACS (Mitte): von oben der Sternhaufen NGC 3293 und umgebendes Gas, der Kugelhaufen NGC 121 in der SMC und das Sternentstehungsgebiet Gum 15 – letzteres übrigens nicht aus wissenschaftlichem Interesse aufgenommen, sondern weil’s gut aussieht. [23:45 MESZ – Ende]
3 neue Surveys: Sloan Digital Sky Survey geht in 4. Runde
Das für effiziente Himmelsdurchmusterungen optimierte 2.5-m-Teleskop in New Mexico hat 16 Jahre nach dem First Light abermals neue Aufgaben als SDSS-IV bekommen: die drei neuen Sky Surveys APOGEE-2, eBOSS und MaNGA. Und erstmals macht auch ein weiteres Teleskop derselben Größe in Chile mit, so dass nun der ganze Himmel abgedeckt wird: Es geht um Sterne in der Milchstraße, die Struktur einzelner Galaxien (mit räumlich aufgelöster Spektroskopie) und den Kosmos als ganzen. Auch der neue Sydney-AAO Multi-Object Integral field spectrograph SAMI, ein Beauty Contest für optische Interferometrie, ein brasilianischer Einstieg beim GMT, neben TMT und E-ELT ein optisches Riesenteleskop für’s nächste Jahrzehnt, Einschnitte bei The Dish, wie man eine Funk-Antenne in ein Radioteleskop verwandelt, ein niederländischer Beitrag zum Design des SKA – und eine 20-teilige Astro-Serie im September auf arte. [22:35 MESZ]
Wie die „Umbrella Galaxy“ zu ihrem ‚Schirm‘ – links von ihr – gekommen ist, ist jetzt im Detail analysiert worden: Eine Zwerggalaxie, deren Kern im Stiel des Schirms noch vorhanden ist, wurde vom Gezeitenfeld von NGC 4651 zerstört; auch ihr Orbit vorher ließ sich rekonstruieren. [22:15 MESZ]
Sind viele Galaxien von Zwerggalaxie-Scheiben umgeben?
Noch ist es nur eine indirekte Beobachtung, die aber ein Hinweis auf „unerwartete Eigenschaften des Universums, die eine Erklärung erfordern“, sein könnte, wie Ibata et al. ihr kurzes Paper (Nature 13481, noch nirgends open-access entdeckt) beschließen: Bei vielen Galaxien scheinen die zugehörigen Zwerggalaxien zusammen eine Art rotierende Scheibe zu bilden. Was so die Modelle ihrer Bildung, inklusive großer kosmischer Simulationen, nicht vorhersagen. Ähnliche Strukturen waren bereits bei der Milchstraße und der Andromeda-Galaxie gefunden worden, nun wurden 380 geeignete Galaxiensysteme in der Sloan Digital Sky Survey untersucht. Direkte Entfernungen zu den einzelnen Zwergen sind da nicht mehr zu ermitteln: Man kann nur schauen, ob die relativen Radialgeschwindigkeiten der Zwerge auf gegenüber liegenden Seiten der Galaxien antikorreliert sind, wie es bei einer rotierenden Scheibe der Fall sein müsste. Und genau das ist häufig der Fall, was immer das nun bedeutet. [21:50 MESZ. NACHTRAG: das Paper]
Der Winter 2014/15 könnt einen ziemlich starken El Niño bringen, der vielleicht die Ausmaße des letzten ganz großen von 1997/98 erreicht, hat der DWD heute in einem Paper angekündigt, aus dem z.B. diese 5 Modellrechnungen des MPI-Erdsystemmodells stammen. Sie betreffen die Meeresoberflächentemperatur einer bestimmten sensitiven Pazifikregion und landen alle über 1°C positiver Anomalie, was für ein sehr starkes Ereignis spricht, während das EUROSIP-Ensemble breit streut und im Mittel etwa 0.5°C Anomalie erreicht. Europe wäre von einem El Niño nicht direkt betroffen, doch in äquatornäheren – und z.B. für Astroreisen interessanten – Regionen wäre mit signifikant mehr bzw. weniger Niederschlag als üblich zu rechnen. Auch die Kometen Jacques heute, gestern (mehr) und vorgestern und Catalina gestern, vorgestern, am 18. Juli (mehr), 17.Juli und 15. Juli, ein anderer Jupiter-Impakt(-Fleck) vor 5 Jahren, der neue Daystar-Quark-Filter, diverse britische NLCs, Volksastronomie bei Augsburg – und auch etwas Astro bei den Sciencebusters auf 3Sat am 24.+25. Juli und beim relaunchten International Year of Light 2015. [23:40 MESZ]
20. Juli
Astro-Knaller bei der letzten Bühnenshow Monty Pythons
Wer heute Abend die letzte Aufführung der gefeierten Reunion-Show Monty Python Live (Mostly): One Down, Five to Go bei einer der zahlreichen globalen Kino-Übertragungen erwischte, wurde auch mit einem wahren astronomischen Highlight beglückt. Mit wesentlich besseren Visuals als in der Originalfassung (oben) gab Eric Idle den Galaxy Song, mit teilweise gegenüber den Original-Lyrics von 1983 veränderten Zahlen – was aber den britischen Physik-Popstar Brian Cox nicht daran hindert, in einem Einspieler (gedreht an der Cambridge University) an allerlei Details herumzukritteln. Im Hintergrund rollt derweil Stephen Hawking heran, fährt Cox mit dem Rollstuhl über den Haufen, stimmt mit seiner bekannten Computerstimme erneut das Lied an, hebt ab und verschwindet im Galaktischen Zentrum. Und dann sah man, dass er bei der Aufführung anwesend war, während Cox ganz am Schluss zusammen mit den Künstlern auf der Bühne stand. Etwas auch nur entfernt Vergleichbares mit der deutschen Comedy & Astronomie wäre nicht unbedingt leicht zu visualisieren: Hut ab vor der britischen Pop- & Wissenschafts-Kultur … [23:50 MESZ. NACHTRAG: die besagte Stelle aus der Show, mit skandinavischen Untertiteln]
ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA
Hier rotiert Churyumov-Gerasimenkos Kern vor drei Tagen
auf diesmal wieder ‚regulär‘ veröffentlichten 36 OSIRIS-Bildern Rosettas in jeweils 20 Minuten Abstand, bei denen die Pixel interpoliert wurden – zu sehen ist nur die duale Gestalt des Körpers, Oberflächendetail wird noch nicht aufgelöst. Wie dieser ‚contact binary‘ entstanden ist, erschließt sich noch nicht, da gibt es viele Möglichkeiten. Und über den besten Landeort für Philae auf diesem Ding wird nun heftig diskutiert. Derweil beharrt die ESA auf ihrer restriktiven Politik mit neuen Bildern nur einmal die Woche, auch wenn die Unlogik offenkundig ist, zumindest in dieser spannenden – und eher operativen denn wissenschaftlichen – Missionsphase (und selbst Rosetta-Wissenschaftler die vorgestern geleakten Bilder kommentierten). Auch Rosettas dritter FAT-Burn, Schweizer Erkenntnisse über Vesta aus Dawn-Daten (wobei man über den Oppositions-Effekt auch vom Boden aus etwas über Vesta lernen kann), das nahende Ende von MESSENGER & Venus Express, eine Kurskorrektur von New Horizons ein Jahr vor Pluto, schon wieder Unruhe um Voyager 1 und ihr „Verlassen des Sonnensystems“, die Finanzierung von Instrumenten (mehr und mehr) für die erhoffte Europa-Mission der NASA, Erkenntnisse der van Allen Probes und von Aura, Fortschritte bei GOES-R und SatAIS, die Startvorbereitungen des 5. ATV und mehr Sensorik denn je für die Beobachtung seines Reentries von innen – und ein Fund von Weltraumschrott in Australien, der aber nichts mit dem kürzlichen Soyuz-Reentry zu tun hat. [15:15 MESZ] Weitere Press Releases zum 67P-Kern hier, hier, hier, hier und hier sowie Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier und Späßchen hier und hier – muss nicht immer ’ne Quietschente sein … [19:55 MESZ] Zu 67P noch Science@NASA, weitere Artikel hier, hier und hier (auch zum PR-Problem der Mission) – und frühere Papers zu den Eigenschaften des Kerns von 2013, 2012 und 2006. [23:55 MESZ – Ende]
16. Juli
Ein beachtlicher Eisen-Meteorit auf dem Mars – 2 Meter breit – ist Curiosity bereits im Mai ins Gesichtsfeld gekommen, hier in einer Kompositdarstellung aus Mastcam- und ChemCam-Aufnahmen: Auf dem Mars dominieren Eisen- über Steinmeteoriten (wohl weil sie weniger erodieren), auf der Erde ist es andersherum. Auch Artikel hier, hier, hier, hier und hier sowie MAHLI-Bilder sprühender Funken beim Einsatz des ChemCam-Lasers – und eine neue Thermalkarte des Mars von THEMIS auf Mars Odyssey sowie gleich noch eine Mars-Karte aus Daten gleich mehrerer Orbiter. [23:45 MESZ]
Der Rettungsversuch für den Antrieb von ISEE-3 läuft jetzt
Heute vor 20 Jahren begannen die SL9-Impakte auf Jupiter
Und dieser Blogger war damals „live“ dabei, auf dem Cerro Tololo in Chile (in eigentlich ganz anderer ‚Mission‘): die damaligen Berichte vom 16. Juli 1994 vor und nach dem Impakt von Kometen-Fragment A, sämtliche Berichte (auch von letzten Beobachtungen der Kometen-Kette vorher und von der großen Reise selbst), die exzellenten ESO Bulletins und weiteres ESO-Material von damals, eine enorme Bilder-Sammlung, ein paar FAQs zu den Impakten von 1996 und aktuelle Erinnerungsartikel hier und hier. Und ebenfalls aktuell die Rückkehr von Komet Jacques an den Nachthimmel (nach ersten Berichten hier und hier ca. 6 mag. hell und gut kondensiert und nach einem gestrigen Foto noch gut beschweift) und die Kometen Catalina gestern und vorgestern und Siding Spring gestern. [1:30 MESZ. NACHTRÄGE: Erinnerungen von Levy an den Crash hier und hier, SL9 als WWW-Phänomen – und Impakt A im IR]
15. Juli
Diese sensationellen Rosetta-Bilder von 67Ps Kern vom 11. Juli sollte die Welt heute nicht sehen dürfen, aber eine Panne – oder war es etwa ‚ziviler Ungehorsam‘? – bei der französischen Weltraumbehörde CNES hat dafür gesorgt, dass sie doch in die Öffentlichkeit kamen: Zu erkennen ist nun viel deutlicher als eine Woche vorher („Rosettas Zielkomet …), was für eine verrückte Form der 4 x 3.5 km große Kern hat. Offenbar ist er durch die sanfte Fusion – Relativgeschwindigkeit ca. 3 m/s – zweier Brocken entstanden, und die Landung von Philae im November wird dadurch nicht einfacher: Schon jetzt sind die möglichen Zonen erheblich eingeschränkt. Nun also ist auch Churyumov-Gerasimenko zu einer erkennbaren Welt geworden, der Beginn eines Jahres dramatischer Enthüllungen quer durch’s Sonnensystem, denn nächstes Frühjahr ist mit Ceres der erste Zwergplanet dran und in genau einem Jahr mit Pluto schon der zweite. Ob die Dawn- bzw. New-Horizons-Projekte die astrophile Welt wohl freiwillig am Wachsen ihrer Ziele auf den Kamera-Chips teilhaben lassen werden …? [16:25 MESZ] Der „Chury-Leak“ hat auch schon andere Blogs in Frankreich, Deutschland und den USA erreicht – tja, die Bilder schafft Ihr nun nicht mehr aus der Welt … [17:35 MESZ] … doch obwohl die Bilder immer weiter die Runde machen – z.B. hier, hier und hier – und auch schon animiert wurden, gibt es immer noch keinerlei ‚offizielle‘ Präsentation: Grund genug für einen offenen Brief an die Verantwortlichen, dem sich dieses Blog anschließt! [23:55 MESZ]
14. Juli
Und mal wieder ist eine Falcon 9 gestartet, diesmal mit sechs Nachrichtensatelliten an Bord: ein paar Screenshots des Webcasts – der vor dem Aussetzen der Satelliten abgebrochen wurde, typische SpaceX-Willkür – hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier und hier. Außerdem Gaia kurz vor dem Beginn der systematischen Beobachtungen, die komplizierte Ring-Mond-Problematik Saturns, letzte Ansichten von Oppy – und konkrete Pläne für den Antrieb der angeschlagenen ISEE-3-Sonde im Anflug, um diese Woche das TCM doch noch zu schaffen. [23:20 MESZ. NACHTRÄGE: zum Falcon-Start ein ORBCOMM Release, ein Artikel und mehr Links – und ein Video der Wasserung der 1. Stufe]
Hier fliegt der nächste Cygnus zur ISS auf der Antares in Wallops heute Mittag (Ortszeit): ein NASA Release, mehr Bilder und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:55 MESZ. NACHTRÄGE: Orbital, NASA Ames und ATK Releases, mehr Artikel hier, hier, hier, hier und hier und mehr Links]
12. Juli
Der Vollmond versinkt hinter der Antares mit dem Cygnus auf Wallops Island heute Morgen – auch ein extrem heller Transient, wegen großer Entfernung aber nur 16 mag. hell, Komet Catalina heute, die Rückkehr von Jacques an den Himmel – und hier, hier, hier, hier und hier wieder schöne NLCs letzte Nacht. [23:50 MESZ. NACHTRÄGE: Zeitraffer-Videos hier und hier und noch mehr, Bilder aus Oldenburg, Schottland – Vordergrund ist wichtig ! – und Schweden und ein endlos langer Bericht aus Nord-England]
11. Juli
Die Seyfertgalaxie NGC 1433 auf einer Hubble-Aufnahme, leider mal wieder völlig undokumentiert, die im Rahmen der Legacy ExtraGalactic UV Survey (LEGUS) von 50 Galaxien entstand. Auch Meilensteine für den Exoplaneten-Beobachter CHEOPS (Deutsch) zum Start Ende 2017, die erneute Anhebung der Bahn des Venus Express (dito), regelmäßige Vollmond-Beobachtungen durch Landsat 8 zur Kalibration – und allerlei exotische Nutzlasten des nächsten Cygnus zur ISS am 13. Juli. [23:55 MESZ]
ISEE-3 doch noch aufgetankt – aber Leitungen verstopft?
Komet Jacques taucht wieder am irdischen Himmel auf! Nach seiner großen Show für STEREO A (Bild) wurde er heute remote in Namibia erwischt (eine kontrastgesteigerte Version), wenn auch nur ganz knapp. Ebenfalls heute zeigte der Komet Catalina auf diesem wie diesem Bild einen prägnanten ‚Stengel‘ in der Koma, der an den Vortagen nicht da gewesen war. [23:15 MESZ]
Hanna v. Hoerner, Pionierin der deutschen Raumforschung
Mit 71 Jahren ist, wie erst verspätet bekannt wurde, bereits am 4. Juli die Weltraumphysikerin Hanna von Hoerner verstorben, eine außergewöhnliche Persönlichkeit der deutschen Raumfahrt-Szene: Ihr kleines Schwetzinger Unternehmen von Hoerner & Sulger baute zahlreiche Instrumente für interplanetare Missionen, insbesondere für die Untersuchung von Staub. So stammt auch das COSIMA-Instrument auf Rosetta von vH&S (wobei vor 11 Jahren dieser Blogger den Großteil dieser Pressetexte schrieb). „Wir sind glücklich, dass wir an ihrem Weg teilhaben durften“, schreiben Belegschaft und Geschäftsleitung auf einer Trauerkarte, „teilhaben auch an der Verwirklichung der spannenden Raumfahrtinstrumente, die es ohne sie im Weltraum nicht gäbe. Wir werden ihr Werk fortsetzen!“ [4:40 MESZ]
Mal wieder Trockeneis statt Wasser als Ursache der Gullies
auf dem Mars, die seit nunmehr 14 Jahren für Rätsel sorgen, benennt ein neues Paper auf der Basis von Bildern der HiRISE-Kamera auf dem Mars Reconnaissance Orbiter, das leider nicht Open-Access ist und hier und hier zusammen gefasst wird. „The timing of gully activity is seasonally controlled and occurs during the period when seasonal frost is present and defrosting,“ heißt es im Abstract: „These observations support a model in which currently active gully formation is driven mainly by seasonal CO2 frost. […] Although it is impossible to rule out a past role for water in the formation of martian gullies, a model in which gullies form only through currently active processes with little or no liquid water is consistent with our observations.“ CO2 statt Wasser wurde übrigens schon wenige Tage nach der Publikation der Gullies postuliert. Auch ein HiRISE-Bild von Curiosity unterwegs – und eine US-Gesetzes-Initiative zur Nutzung von Asteroiden … [4:25 MESZ]
Und wieder kommen jetzt drei Perigäums-Vollmonde …
… die prompt auch wieder Gegenstand von Falschinformationen sind. Natürlich bedeuten diese ‚Supermonde‘ – jetzt benutzt schon die NASA diesen einst von Astrologen erfundendenen Begriff! – überhaupt nichts. Aber kann sehr wohl mit dem bloßen Auge erkennen, wenn ein Vollmond besonders erdnah ist, wenn man auch den Rest des Jahres immer wieder mal hinschaut: Dies hat dieser Blogger bereits 2011 entdeckt und 2012 und 2013 („Wieder steht …“) nachdrücklich darauf hingewiesen. Aber statt mal selber nach zu sehen und dieses erstaunliche Phänomen – die Ellipizität der Mondbahn mit bloßem Auge zu erkennen – selber zu erleben, wird leider allerorten das Märchen von der Mondillusion, die an allem Schuld sei, abgeschrieben. Traurig … Auch eine Galerie von leuchtenden Städten mit Citizen-Science-Aspekt, eine echteFeuerkugel über Brasilien am 7. Juli samt Auswertung, die falsche Interpretation des australischen Reentry als Meteor hier (erst sehr spät unauffällig korrigiert) und in der Folge davon hier – und die Kometen Catalina am 10. Juli und 17P/Holmes am 7. Juli, letzterer mit Schweif, womöglich nach einem kleinen Ausbruch. [3:25 MESZ. NACHTRÄGE: die obige Mond-Erfahrung in einem Artikel kondensiert – und Aufklärung zum Reentry hier, hier und hier: geht doch]
Rosettas Zielkomet nimmt allmählich Form an, auf drei OSIRIS-Aufnahmen vom 4. Juli aus 37’000 km Distanz – Abstand jeweils 4 Stunden (bei einer Rotationsperiode von 12.4 Stunden); der Kern füllt bereits ~30 Pixel à ~700 m aus; mehr hier, hier, hier und hier.
Der Venus Express fliegt jetzt tiefer als jemals zuvor
durch die Venusatmosphäre, was ihm die heisste Woche des Aerobrakings beschert, das bald endet und heute auch in diesem ESA-Hangout besprochen wurde. Derweil wächst dank der Mission z.B. das Verständnis der Superrotation der Venus-Atmosphäre über klare Wellenmuster. Und eine weitere ESA-Mission ins innere Sonnensystem macht Fortschritte: Der Start von BepiColombo 2016 zum Merkur scheint gesichert. Unermüdlich macht derweil der Mars Express der ESA weiter: Heute gab’s von ESA wie DLR mal wieder ein frisches Bild, in den üblichen multiplen Darstellungen.
LightSail hat endlich – kostenlose – Fluggelegenheit: 2016
Lange war es schon still um das 2009 wiedergeborene Projekt eines Sonnenseglers der privaten Planetary Society: Zwar hatte man bald eine prinzipielle Start-Chance bei der NASA („Nächster Sonnensegler auf Start-Shortlist …“), doch mit dem Angebot konnte man nichts Rechtes anfangen. Stattdessen hat man nun, wie vergangene Nacht bei einem feierlichen Event verkündet wurde, auf einer Falcon Heavy angeheuert, die es noch gar nicht gibt, bei deren Start des STP-2-Satelliten für die U.S. Air Force im Jahre 2016. Das LightSail ist dabei der Untermieter eines anderen Satelliten, Prox-1, der Operationen zweier Satelliten in enger Nachbarschaft ausprobieren soll: Der Tripel-CubeSat LightSail dient dabei zunächst als Target (was ihm einen kostenlosen Mitflug beschert) – und wird dann zu seiner eigentlichen Mission entlassen, die er in 720 km Höhe durchführen kann: Sonnensegeln im Strahlungsdruck der Sonne. Praktischerweise hat Prox-1 ihm noch beim Entfalten des Segels zuschauen. Ein zweites Flugmodell des LightSail wird eventuell bereits 2015 im Rahmen des alten NASA-Deals fliegen können, allerdings nur in eine viel tiefere Umlaufbahn, wo es nur eine Woche oder so überlebt und auch nur den Entfaltungsmechanismus, nicht aber das Sonnensegeln, ausprobieren kann: Artikel hier (früher), hier, hier und hier. Auf dem nächtlichen Event wurde übrigens auch das „Lunar Flashlight“-Konzept der NASA angesprochen, aber wie es um die Realisierung steht, ist nicht zu ergründen.
Das ist mal eine verwegene kosmische Konstellation, die Hubble hier im Galaxienhaufen SDSS J1531+3414 eingefangen hat: Die beiden zentralen dominanten elliptischen Galaxien verschmelzen gerade – und dabei ist erstaunlicherweise eine 30 Kiloparsec lange Kette aus 19 Riesenhaufen voll blauer Sterne entstanden. Und außen drum gibt’s tolle Arcs von Hintergrundgalaxien, die das Schwerefeld des Galaxienhaufens verbogen hat: Press Releases auch hier, hier und hier und ein Artikel – plus Chandra/Spitzer-Beobachtungen an den „abnormen Armen“ der Galaxie Messier 106.
ISEE-3 trotz Triebwerks-Versagens noch nicht aufgegeben
Klar ist – nach den Anstrengungen vorgestern und gestern („Und wieder wird mit dem Antrieb von ISEE-3 gearbeitet“) – nur, dass die Triebwerke der Uralt-Raumsonde einfach nicht mehr wollen und dass daran nicht nur ein klemmendes Ventil Schuld ist: Vielmehr fehlt jenes Stickstoff-Gas, das den Treibstoff in die Brennkammern zu treiben hat. Dass es zunächst gelungen war, durch ein paar Düsenstöße die Rotation des Satelliten neu einzustellen und dann auch mit der großen Bahnkorrektur zu beginnen, war wohl letzten Stickstoffresten im System zu verdanken – aber die sind nun … weg? Interessanterweise erging gerade ein Ruf an die Welt, mal über das Lösungsverhalten von Stickstoff in Hydrazin über Jahrzehnte hinweg nachzudenken: Man hat noch vage Hoffnungen, ihn in diesem Fall durch Heizen wieder heraus treiben und die Bahnkorrektur zu einem Verbleib in Erdnähe hin doch noch retten zu können. Aber längst wird auch der Plan B propagiert: So lange es geht, mit ISEE-3 auf der alten Bahn noch Kontakt halten und wenigstens etwas Wissenschaft zu produzieren. Ob eilige Nachrufe wie hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier oder hier verfrüht waren, wird sich noch zeigen müssen – populär gewesen sind die Bemühungen um das TCM des Satelliten jedenfalls.
Ein neu verarbeitetes Europa-Bild von Galileo vom November 1997: Eine hoch aufgelöste Schwarzweiß-Auifnahme wurde mit Farbinformation geringerer Schärfe aus einem anderen Orbit 1998 kombiniert, um rötlich diverse Salze hervor zu heben, die vor allem bei den großen Spalten im Eis auftreten. Was den verdacht nahelegt, dass hier die Oberfläche des Jupitermonds mit dem Ozean in seinem Inneren kommuniziert hat. [23:55 MESZ – Ende]
Und wieder wird mit dem Antrieb von ISEE-3 gearbeitet
IAU & Zooniverse sammeln „amtliche“ Exoplaneten-Namen
Im Gegensatz zu einem absurden kommerziellen Versuch („Mein Opa von Alpha Centauri … geht’s noch abstruser?“) könnte das soeben gestartete NameExoWorlds tatsächlich funktionieren, das die IAU – wie schon länger angekündigt – und die Citizen-Science-Plattform Zooniverse erdacht haben: Die Namensvorschläge für zunächst 305 etablierte Exoplaneten können nur von volksastronomischen Einrichtungen kommen (die dafür kein Geld nehmen dürfen), und es gelten die bewährten Nomenklaturregeln, um Peinlichkeiten und Konflikte möglichst von Anfang an zu vermeiden. Dann wird abgestimmt (natürlich auch, ohne dass wer kassiert), und auf der nächsten AGU GA 2015 werden die Namen verkündet – die dann zwar ‚offiziell‘ sind aber die wissenschaftlichen Nummern nicht ersetzen sollen. Die IAU geht endlich proaktiv in die Öffentlichkeit: Hoffentlich gräbt dies ihren pathologischen Hassern v.a. in den USA bald das Wasser ab … Auch eine Statistik zum Galileoscope des IYA 2009, Animationen hier, hier und hier vom Kometen Jacques im STEREO-Feld, Catalina heute, Siding Spring vor drei Tagen, die Annäherung von 2014 MF6 heute – und hier, hier und hier eine südamerikanische Mondbedeckung Saturns. [18:35 MESZ. NACHTRÄGE: Artikel zum IAU-Prozess hier, hier, hier, hier und hier]
Russlands neue Angara-Rakete absolviert Suborbital-Test
Ohne Live-TV-Übertragung (wie auch schon beim unten erwähnten Soyuz-Start) hat heute die Angara-Rakete ihren ersten Testflug absolviert, der dem Vernehmen nach ein voller Erfolg war: Er war ballistisch, und die Testnutzlast landete bald wieder in Russland. Das Programm läuft schon ewig – und plötzlich fliegt wirklich was: erste Artikel mit noch kaum Details hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, ein Video vom Start, ein Standbild und noch mehr. [18:25 MESZ. NACHTRÄGE: MOD und Khrunichev Releases, ein Start-Video, weitere Artikel hier, hier, hier, hier und hier und mehr Links]
Start einer Soyuz gestern mit sieben Satelliten, einem Meteor-Wettersatelliten und sechs kleinen, darunter dem ersten aus Schottland: Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch ein weiterer Meilenstein für’s JWST, Rosetta vor dem 6. Burn von 10, der Status von BepiColombo (Start in 2 Jahren) und Opportunity (Start vor 11 Jahren), der erste Hurrikan für den neuen Satelliten GPM Core, Sonnen-Segelei – und ein freies E-Book zu privater Raumfahrt in historischem Kontext. [2:50 MESZ] Zu den Soyuz-Satelliten noch britische Press Releases hier, hier, hier, hier und hier, Artikel hier und hier und mehr Links. [18:05 MESZ]
Der qualmende Ätna von der ISS aus gesehen auf einem spektakulären Bild, das Олег Германович Артемьев geschickt hat. Auch Vorbereitungen für Besuche von Transportern wie dem gut beladenenen Cygnus, ein Experiment mit Fruchtfliegen und das RapidScat-Experiment für die ISS, die Vorbereitungen des Erstflugs der Orion – und der Buran-Prototyp aus dem Gorki Park hat endlich eine richtige Heimat gefunden. [2:05 MESZ]
8. Juli
Heute soll ISEE-3 den Kurs korrigieren – Bochum hört zu
Eine tiefe Karte des Himmels … via Internet! Indem man alles ‚einfach‘ aufaddier, wie schon hier („Drei ziemlich verrückte …“) anhand des Vortrags berichtet worden war; auch eine Zusammenfassung des Papers [NACHTRAG: und noch eine].