Archive for Juli 2015

Allgemeines Live-Blog vom 30. 7. bis 1. 8. 2015

30. Juli 2015

1. August

PIA19610

Mal wieder ein Blick auf die Kraterlandschaften von Ceres aus 4400 km Höhe – inzwischen verringert sich die Bahnhöhe Dawns wieder, während über die Bedeutung der Bilder bisher spekuliert wird. Derweil sind hier und hier zwei Rohbilder von Pluto im Gegenlicht verfühbar geworden – und ein Gegenlicht-Bild von Charon, auf dem scheinbar nichts drauf ist, aus dem Fans aber dies und dies heraus gekitzelt haben. Auch eine Zusammenfassung von New Horizons‘ Erkenntnissen, Anaglyphen-Bilder von Komet C-G – und der gestrige ‚Blue Moon‘ von der ISS aus gesehen. [21:15 MESZ – Ende]


31. Juli

Helle Feuerkugel über Argentinien, Uruguay, Brasilien!

Dieses Video scheint das bisher beste des Vollmond-hellen Phänomens zu sein, dessen grüne Farbe oft betont wird: auch Artikel aus Argentinien hier und hier und aus Brasilien hier und hier, ein paar Fotos und weitere ungeordnete Videoclips hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – die Aufregung in Südamerikas sozialen Netzen ist gewaltig. Kurioserweise waren einige Stunden vorher vage Berichte aus dem Iran von einem Meteoritenfall oder -schauer gekommen. [6:00 MESZ] Wieder Südamerika: ein besonders langes Video (aus dem man Schlüsse ziehen mag) und weitere Clips hier und hier und Artikel hier, hier und hier. [6:50 MESZ] Mehrere weitere gute Videos in diesem Zusammenschnitt und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. [7:30 MESZ. NACHTRÄGE: der AMS-Bericht zum südamerikanischen und ein Artikel und ein paar Details und ein TV-Bericht auf Farsi zum iranischen Fall]

charonmap

Die schärfste Zone aus der amtlichen Karte von Charon, die gerade vorgelegt wurde – auch die Karte mit Namen (Fan-Version), eine Pluto-Karte mit Namen (Fan-Version), noch ein Sputnik-Planum-Mosaik (mit Namen), ein MIT Release mit Spekulationen über einen Pluto-Ozean und Artikel hier und hier. [5:35 MESZ]

Alt aber schön: Hubble blickte in den Lagunen-Nebel (M 8)

mit der – 2009 ausgebauten – Kamera WFPC2, und aus Aufnahmen mit B-, V-, H-Alpha- und I-Filtern (487 bis 814 nm) wurde jetzt dieses Nicht-so-ganz-Echtfarb-Bild eines 2.1 x 2.8 Bogenminuten großen Feldes gemixt. Auch fünf Finalisten für NASA-Astronomie mit Kleinsatelliten und Co., ein neues Loch auf dem Mars, das Curiosity gebohrt hat in der interessanten Gegend, wo er gerade steht, was Opportunity so sieht – und ein 3. ISS-Besuch für Paolo Nespoli ist für Mai 2017 angekündigt worden. [2:05 MESZ]


30. Juli

pan17

Der Komet C/2014 Q1 (PANSTARRS) am 17. Juli über Namibia aufgenommen von Michael Jäger: auch Aufnahmen von gestern (?) und dem 26. Juli und von den Kometen Catalina am 26. Juli (mehr) und 24. Juli und Jacques von heute und vom 27. Juli. Derweil steht der 3000. SOHO-Komet vor der Tür, ein persistent train einer Feuerkugel wurde eingefangen, z.T. nur 300 Jahre alte Meteoriten wurden gefunden, der potenzielle Ziel-Asteroid der AIM wurde optisch und Doppel-Asteroid (85’989) 1999 JD6 per Radar beobachtet [NACHTRAG: auch animiert und Press Releases hier und hier], und es ist 10 Jahre her, dass drei künftige Zwergplaneten bekannt gegeben wurden, die Eris, Haumea und Makemake werden sollten. Plus Bilder der Venus-Sichel gestern und vorgestern, eine Filmkamera mit 4 Mio. ISO, die ein bisschen was kostet (unten), das World Wide Telescope wird Open Source, der GMT-Chef ist weg (mehr), das Canadian Hydrogen Intensity Mapping Experiment (CHIME), wie sich Amateure an SETI und Sonden-Bildverarbeitung versuchen, offenbar kein Zusammenhang Licht / Kriminalität / Unfälle in England, ein erstaunlicher Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Strom durch eine Wetter-Anomalie – und ein bizarrer Angriff auf das Solinger Planetariums-Projekt, dem u.a. hier entgegnet wird. [23:55 MESZ]

So sieht der Satellit DSCOVR Afrika und Europa

29. Juli 2015

dscovr-neu

Nun gibt es von dem im Lagrange-Punkt 1 zwischen Erde und Sonne geparkten Deep Space Climate Observatory auf ein Bild, das Europa, Afrika und Westasien zeigt, aufgenommen am 6. Juli mit seiner Earth Polychromatic Imaging Camera (EPIC) durch R-, G- und B-Filter.

Derweil haben die vier NASA-Satelliten der Mission Magnetospheric Multiscale (MMS) am 9. Juli spezielle Bahnen eingenommen, die sie gelegentlich als Tetraeder durch die Magnetosphäre fliegen lassen: So lässt sich magnetische Rekonnektion am besten ‚dreidimensional‘ ergründen. Auch Bio-Experimente außen auf der ISS mit astrobiologischem Bezug.

Tethys2

Seltsame rötliche Streifen auf dem Saturnmond Tethys hat Cassini diesen April aufgenommen, als das Licht dafür zum ersten Mal besonders gut war (der Farbkontrast wurde allerdings heftig verstärkt; für’s Auge erschiene Tethys homogen grau): Sie sind geologisch jung, aber eine triftige Erklärung wurde noch nicht gefunden [NACHTRÄGE: Artikel hier und hier dazu]. In den nächsten 6 Monaten wird Cassini zum letzten Mal Enceladus und Dione besuchen; auch die jüngsten Abenteuer von Opportunity auf dem Mars.

In diesem Video wird gut der Yarkovsky-Effekt erklärt, den OSIRIS-REx am Asteroiden Bennu messen soll. Auch weiter kein Kontakt mit Philae (und Artikel hier und hier), eine Debatte über das US-Planetenprogramm (auch eine Aufzeichnung, 2 Stunden lang) – und mögliche Americium-241-Produktion in England für von der ESA erwogene RTGs für Raumsonden.

siebold

SpaceShipTwo-Unfall: Design-, Trainings-, Copiloten-Fehler

Bezüglich der direkten Ursache der Zerstörung des SpaceShipTwo von Virgin Galactic im Flug am 31. Oktober 2014 hat die Untersuchung des National Transportation Safety Board die erste Vermutung bestätigt: Es war ein Fehler des Copiloten, der den Feder-Bremsmechanismus viel zu früh entriegelte, welcher sich daraufhin durch aerodynamische Effekte von selbst aufstellte. Die dynamischen Kräfte zerrissen dann das Vehikel sofort, und während der Copilot ums Leben kam, überlebte der Pilot: Dieses erst jetzt veröffentlichte Bild zeigt ihn am Fallschirm [NACHTRAG: noch mehr Bilder]. Das NTSB sieht aber viele tiefere Ursachen, vom Design des Cockpits, das solch eine Entriegelung schon bei Mach 0.8 (statt 1.4) erlaubte, über zu wenig Bewusstsein bei den Piloten, dass dies fatale Folgen haben würde, bis zu enormem Stress für den Copiloten kurz nach dem Abwurf des SS2 vom Trägerflugzeug: Schuldig war mithin „Scaled Composite’s failure to consider and protect against human error and the co-pilot’s premature unlocking of the spaceship’s feather system as a result of time pressure and vibration and loads that he had not recently experienced.“ So weit nachvollziehbar, war mit den Piloten nur ein einziges Mal, über drei Jahre vor dem Unfall, über die Windlast auf den Federmechanismus in der Übergangsphase Unter-/Überschall diskutiert worden. Und auch die US-Luftaufsicht FAA musste sich einiges anhören, sie war mit dem Testprogramm des SS2 wohl reichlich lasch umgegangen: auch ein Abstract des Untersuchungs-Berichts (der in Gänze in einigen Wochen kommen soll), weitere NTSB-Dokumente, ein paar Video-Clips, eine Standbild-Analyse, ein Voice Transcript aus dem Cockpit, die Aufzeichnung einer Anhörung, eine Reaktion von Virgin Galactic, Artikel hier (früher), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier [NACHTRÄGE: und hier und hier plus mehr Links] sowie Meta-Gedanken zu Pilotenfehlern, die angeblich nie die wahre Ursache seien. Auch die Krise der russischen Raumfahrt – und nein, deutsche Forscher haben nicht die Funktion eines angeblichen Antriebs bestätigt, der den Grundlagen der Physik widersprechen würde …

Allgemeines Live-Blog vom 26. bis 28. Juli 2015

26. Juli 2015

28. Juli

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Auf dem Weg zu einer quantitativen Planeten-Definition

Als eine Arbeitsgruppe der IAU im August 2006 in einem Prager Konferenzzentrum rasch eine Definition für „Planet“ ersinnen musste, weil ein erster wirrer Vorschlag auf der Hauptversammlung durchgefallen war (mehr Links in diesem Artikel), einigte sie sich auf das wesentliche Kriterium, dass der – im Wesenlichen kugelförmige und um die Sonne kreisende – Himmelskörper „seine Nachbarschaft gesäubert“ haben müsse: Dieses ‚clearing the neighborhood‘ ist seither oft kritisiert worden, man hätte ja auch von gravitativer Dominanz der Umgebung sprechen können und wäre auf dieselben acht Auserwählten gekommen. Nur eine Woche nachdem der prominenteste Nichtgewählte Besuch bekam, hat ein ebenso kurzes wie spannendes Paper das Nachbarn-Vertreiben auf eine solide mathematische Basis gestellt. Wie sich nämlich zeigt, lassen sich relativ simple analytische Formeln, die den Kometen-Hinauswurf aus der Oortschen Wolke durch einen passierenden Planeten beschreiben, auf jede Konstellation einer Sonne, eines Planeten und Kleinzeugs in seiner Nähe erweitern: Man muss nur die Massen und Sonne und Planet und beider Abstand kennen, dann kommt eine Zeitskala heraus, in der die Nachbarn gravitativ weggekegelt sind! In der obigen Grafik der Massen gegen die Sonnenabstände der acht Planeten und dreier Zwergplaneten sind Trennlinien gezogen, die vier unterschiedlich harten ‚Clearing‘-Forderungen entsprechen: Sehr überzeugend liegen die 8 weit darüber und die 3 weit darunter.

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Das gleiche Bild hier: Nun sind die Verhältnisse von Objekt-Masse zu jener Masse eingetragen, bei der eine Säuberung bis 10 Hill-Radien in 10 Mrd. Jahren erfolgt: Pluto, Eris und Ceres verfehlen diese Anforderung alle um Größenordnungen, während selbst der kleine Merkur nicht die geringsten Probleme bekommt. Das Schöne an der Methode ist nun, dass die drei eingehenden Beobachtungsgrößen (zwei Massen und ihr Abstand) auch für einen Großteil der bekannten Exoplaneten zumindest recht gut abgeschätzt werden können – und siehe da, sie alle – Kepler-Planeten und -Kandidaten, Nicht-Kepler-Planeten und Pulsar-Planeten – erfüllen das Kriterium ebenfalls deutlich. Und es stellt sich auch noch heraus, dass die unter der eigenen Schwerkraft entstandene Kugelform gar kein zusätzliches Kriterium zu sein braucht: Jeder Nachbarn-Kicker hat dafür automatisch genug Masse. Damit ließe sich folgende Definition für Planeten überall im Universum begründen:

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Alle denkbaren oder auch schon gefundenen exotischen Konstellationen deckt allerdings auch solch eine Definition noch nicht ab, z.B. die Möglichkeit, dass sich zwei ähnlich große Körper denselben Orbit teilen, 60° gegeneinander versetzt als gegenseitige Trojaner (so etwas wurde schon mal für ein Kepler-Planetensystem vermutet aber wieder verworfen). Und auch eine gerade tatsächlich per Microlensing gefundene Exo-Venus im Orbit um einen Braunen Zwerg wäre kein Planet, weil die Definition einen echten Stern als Massenzentrum fordert – der Autor der Definition hat gegenüber diesem Blog aber bereits angekündigt, auf solcherlei Fälle in einer neuen Version des Papers einzugehen. Es eilt ja nicht, von den kommenden IAU-Resolutionen, die nächsten Monat auf Hawaii beraten werden, hat keine mit Planeten zu tun …

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Die beste Karte des Zwergplaneten Pluto – im Original 9000 x 19’000 Pixel groß; ohne und mit Netz und für Celestia – stammt diesmal vom New Horizons-Projekt selbst; auch viele Namensvorschläge auf Karten, ein NASA-Video von SOFIAs Pluto-Flug (mit der Lichtkurve ab Minute 4) und weitere Artikel zum Pluto-Besuch hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.

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Vom anderen Zwergplaneten Ceres ist derweil eine Höhenkarte inklusive der bisher getauften Impaktkrater erschienen – Press Releases hier, hier und hier und ein Artikel – auf der Basis einer Analyse von Dawn-Bildern, die auch als rotierender Globus existiert …

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… und von Komet C-G gibt es ein NavCam-Bild vom 20. Juli mit nun schon reichlich Jets – während sich der Mars Reconnaissance Orbiter neu orientiert, um Daten des Marslanders InSight empfangen zu können, der noch nicht einmal gestartet ist. [23:45 MESZ – Ende]


27. Juli

Tethys

Ein riesiges Einschlagsbecken auf dem Saturnmond Tethys auf einer Falschfarben-Aufnahme von Cassini in hohem Phasenwinkel vom Mai: Odysseus hat 450 km Durchmesser, Tethys 1062 km. Auch die 3D-Karte der deutschen Radar-Satelliten von der Erde, wie GOCE nach Energiequellen sucht, was Gerst so auf der Erde sah (als Multimedia-Feature), die Übergabe von MSG-4 an Eumetsat, die Recovery von Galileo 5 & 6, was der Ex-ESA-Chef sagt (zur ISS will er) und der neue ESA-Chef will (den Laden umkrempeln, ist aber schwierig), die bevorstehende Erklärung für das SpaceShipTwo-Disaster und die die Kunden vorbereitet wurden – und wie eine Kamera einen Raketenflug bis in 253 km Höhe sah. [23:55 MESZ]


26. Juli

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Was wurde eigentlich aus … Plutos „Windverwehungen“?

Die möglicherweise von Winde verwehten Fähnchen auf Sputnik Planum waren bei der New-Horizons-PK am 17. Juli eine kleine Sensation gewesen, da sie Ähnlichkeiten zu Strukturen auf Neptuns Mond Triton aufwiesen, für welche wiederum aktive Geysire verantwortlich sind. Dann fehlten die entsprechenden Bilder aber in voller Auflösung im Web – und auf der PK am 24. Juli fiel kein Wort mehr darüber. Aber es gibt ja jetzt die Rohbilder – und da sind die beiden Kandidaten mit Mühe wieder zu finden. Die starken Kompressionsartefakte dieses LORRI-Bildes – hier zweimal vergrößert – erlauben wohl keine weiteren Schlüsse … [2:15 MESZ] Eine extreme Bearbeitung des Pluto-„Rings“, der bei einem Phasenwinkel von 165° entstand: Wird da wirklich Oberfläche auf der Sichel erkennbar …? [17:50 MESZ] Und Plutos Dunstschichten von denselben Fans massiv verarbeitet – plus wie sich ein Weltraumkünstler die Stickstoff-Gletscher Plutos vorstellt. [23:05 MESZ]

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Komet PANSTARRS von der ISS aus aufgenommen mit 1/8 s bei ISO 16’127 am 18. Juli – damals stand die junge Mondsichel direkt darüber, hier völlig überstrahlt. Auch PANSTARRS mondfrei vorgestern, die Kometen Jacques bei M 27 und Lovejoy vor vier Tagen – und das chinesische Riesen-Arecibo FAST machte hier und hier und in der Folge hier und hier Schlagzeilen. [1:00 MESZ. NACHTRAG: mehr Bilder vom FAST-Bau]

Pluto ganz nah: Ausschnitte der Rohbilder

25. Juli 2015

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Seit wenigen Stunden liegen alle erwarteten Nahaufnahmen Plutos als Rohbilder vor: oben Ausschnitte aus den fünf bisher nicht in voller Qualität vorhandenen LORRI-Aufnahmen aus 77’000 km Abstand. Bei der Orientierung hilft dieses Mosaik; die beiden ganz unten hatten wir schon. Und unten vier Ausschnitte aus den vier Teilbildern des LORRI-Mosaiks aus 450’000 km Entfernung. Bis auf Cropping interessanter Regionen, Gamma-Optimierung und einfache Schärfung wurde nichts weiter unternommen: Der Zwergplanet sieht wirklich so aus. NACHTRÄGE: kolorierte Mosaike hier und hier, schwarzweiße ganz hier, hier und hier und teilweise hier und hier, ein flaues Charon-Detail mächtig aufgepeppt & koloriert, ein Fan-Poster mit Pretty Pictures, eine Pluto-Karte mit 16’000 x 8000 Pixeln, ein Fake-Fly-Around, die NASA-Dunst-Grafik metrisch, eine Infografik zu Eis-Verhalten und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.

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Allgemeines Live-Blog vom 22. bis 24. Juli 2015

22. Juli 2015

24. Juli

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Das Ende ist nahe … für den Strom ‚frischer‘ Pluto-Bilder

Im Vorfeld der letzten Pressekonferenz für längere Zeit in zwei Stunden ist gerade endlich ein Mosaik der ganzen Pluto-Scheibe aus 2 x 2 LORRI-Bildern in leidlicher Auflösung vorgeführt worden: Anklicken liefert eine mit den unten schon gezeigten falschen MVIC-Farben kolorierte Version (auch hier, hier und hier gefeiert) – aber da der Zwergplanet dem Auge eine eher gleichmäßige (matt rötliche) Farbe bieten dürfte, ist diese Schwarzweiß-Version vielleicht … realistischer? [18:00 MESZ] Tss, jetzt haben sie einen Pluto ‚in natürlichen Farben‘ nachgeliefert. Auch ein Anaglyphen-Pluto aus dem May’schen Stereo-Paar – und ein alternativer Stream der PK in 1/4 Stunde. [19:45 MESZ]

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Ein Abschiedsfoto: Pluto im Gegenlicht aus 2 Mio. km Abstand am 15. Juli – das Bild traf gestern ein. [19:55 MESZ] Und während sie mit der PK noch nicht mal in die Gänge gekommen sind, schon jede Menge weitere Visuals im Web. Diesmal fluppt’s. [20:05 MESZ] Auch schon da: eine Messung des „Luftdrucks“ über der Oberfläche mit dem Radioexperiment: überraschend gering. Dafür reicht die Dunstschicht über Pluto – erkennbar im Gegenlichtbild – bis 150 km hoch, 5-mal höher als erwartet, und man kann im Maßen von „Pluto-Wetter“ sprechen. [20:25 MESZ]

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Die Schlüsselregion Plutos: Sputnik Planum, wo Methan-, Stickstoff- und Kohlenmonoxid-Eis vorkommen – und letzteres nur dort, so dass diese Ebene als Quelle in Frage kommt. Oben was bisher vom LORRI-Mosaik angekommen ist, dann Detail vom oberen Rand, wo sich regelrechte „Gletscher“ aus Stickstoffeis – das im Gegensatz zu Wassereis auch bei Pluto-Temperaturen beweglich ist – in die alte Landschaft nördlich hinein gefressen haben und mitunter um Berge herum flossen. Dann ein simulierter Überflug und schließlich die schon bekannten Hillary- und Norgay-Berge: Jenseits von ihnen ist die Eisschicht nur noch sehr dünn. [20:55 MESZ]

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Ein weiteres der heute präsentierten Ergebnisse noch: Eine Sonnenbedeckung durch Charon hat keinerlei Hinweise auf eine Atmosphäre geliefert. Der 10-tägige erste Download von Daten ist jetzt beendet, aber im September wird „der Wasserhahn“ wieder aufgedreht. Und in einer Stunde sollen weitere Rohbilder pubik gemacht werden, mit denen dann jeder experimentieren kann. [21:00 MESZ] Daraus Amateur-gestitchte Voll-Plutos hier und hier, wie sich ein Charon-Detail einfügt, ein anderes Charon-Detail und weitere Amateur-Verarbeitungen sowie Bilder der heutigen PK und Artikel hier, hier und hier. [23:25 MESZ] Der neue Charon-Frame in Rotation und 3D aus Shape from Shading, eine Amateur-Teilkarte, eine weitere Charon-Verarbeitung und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:45 MESZ – Ende. NACHTRÄGE: die komplette Aufzeichnung und alle Visuals der Pressekonferenz, von Fans bearbeitete Sputnik-Planum-Details hier und hier und ein eingefärbtes Planum-Mosaik und weitere Artikel hier, hier und hier]

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Ein Mosaik von Marsgestein mit MAHLI aufgenommen, der Makro-Kamera des Rovers Curiosity, der sich hier eine Weile umsieht: Einen solchen Aufschluss sah er noch nicht. Auch Gedanken zur Mars Sample Return – und der soeben gelungene Start eines militärischen Wettersatelliten auf einer Delta 4: Bilder vom Abheben (mehr) und der Booster Separation. [2:55 MESZ] Fotos vom Start hier, hier und hier und weitere Artikel hier und hier. [3:55 MESZ] Ein Weitwinkel-Start (mehr), eine Nahaufnahme, Boeing und ULA Releases und ein weiterer Artikel. [17:55 MESZ. NACHTRAG: und noch einer sowie mehr Fotos und mehr Links]


23. Juli

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Die neuesten Bilder von New Horizons, Rosetta und Dawn

(die man der Welt zeigte): oben eine „echte“ Farbaufname Plutos von MVIC (aus Blau-, Rot- und NIR-Bildern und intensitätsgesteigert) aus 250’000 km Entfernung (auch ein Amateur-Experiment mit anderen Daten und Artikel hier, hier, hier, hier und hier), darunter ein NavCam-C-G vom 14. Juli (auch ein 4-Minuten-Update zur Rosetta-Science, ein Artikel zum Status und der Komet heute von einem Amateur in England), und unten ein weiteres Ceres-Bild Dawns aus 4400 km Höhe (auch ein Artikel und späte Erkenntnisse zu Vesta dank Dawns Daten). Bonus: die Sonnensegler der NASA, die mit dem ersten SLS mitfliegen sollen. [23:45 MESZ. NACHTRAG: die erdgebundenen Parallel-Beobachtungen mit Rosetta]

Und Kepler fand einmal mehr keine zweite Erde …

In diesen Minuten beginnt eine Telecon der NASA zu erneutem Wachstum des Kepler-Katalogs der Exoplaneten-Kandidaten – und eine ungeschickte Formulierung in der Ankündigung („astronomers are on the cusp of finding something people have dreamed about for thousands of years – another Earth“) hat längst zu den verrücktesten Gerüchten geführt. Da ist von einer „emergency press conference“ die Rede, oder uninformierte Informaten fabulieren von „einem neuen erdähnlichen Planeten“. Alles Quatsch: Der tatsächliche Inhalt der Mitteilung ist zum einen, dass zu den bereits im Kandidaten-Katalog befindlichen 4175 Exoplaneten wieder über 500 dazu gekommen sind. Zwölf der neuen Kandidaten haben weniger als 2 Erddurchmesser und befinden sich in den Habitablen Zonen ihrer Sterne, und einer davon, Kepler-452b, wurde bereits als Planet verifiziert. Er ist freilich keine „Erde“ sondern mit 1.6 Erddurchmessern eine „Super-Erde“, und da die Masse offenbar kaum bis gar nicht bekannt ist, lässt sich auch nur eine Wahrscheinlichkeit von über 50% dafür angeben, dass er felsiger Natur ist. Auch seine „Sonne“ ist keine: 4% mehr Masse, 10% heller – und 1.5 Mrd. Jahre älter. Insofern erlebt Kepler-452b vielleicht in etwa, was auch der Erde einst bevorsteht, einen Runaway-Treibhauseffekt. Der Hype um die Telecon hat dazu geführt, dass man statt einem Stream außerhalb der USA das hier sieht. „This seems to be a problem with our international users of Ustream,“ teilt die NASA diesem Blog dazu mit: „We are currently trying to see if we can fix it.“ Leider ohne Erfolg … [18:00 MESZ]

keplerplot

Immerhin sind die Visuals zur Telecon sichtbar. [18:05 MESZ] Und hier läuft ein Stream auch in Deutschland! [18:15 MESZ] Der PR des SETI Institute, auf dem die obige Story basierte, und einer der NASA, in dem der Stern 20% heller als die Sonne ist. Jedenfalls sei Kepler-452b der erste Exoplaneten-Kandidat in der HZ eines G2-Sterns, was ihn, obwohl eine Supererde unbekannter Natur, zum erdähnlichsten bisher mache – na ja … Laut der Kepler-Homepage steht der Katalog-Count jetzt bei 4661 Kandidaten, von denen 1030 auf die eine oder andere Weise bestätigt sind. In einem Jahr soll es dann den 8. Katalog geben: Mit noch besserer Software sollten noch mehr Kandidaten aus den Daten gefischt werden. [18:45 MESZ] Die Planetennatur von Kepler-452b wurde nur – durch Ausschluss von Alternativen – validiert, eine direkte Massenmessung gibt es nicht, nur die vage Abschätzung 5±2 Erdmasen: Daher auch die große Unsicherheit seiner Zusammensetzung. [19:05 MESZ] Das detaillierte Paper über Kepler-452b hat sich noch nicht gefunden – aber dieses hier argumentierte vor einem Jahr, dass die meisten Kepler-Planeten mit 1.6 Erddurchmesser keine felsigen Welten sind. [19:55 MESZ] Siehe da, Kepler-452b steht nach dem ‚Earth Similarity Index‘ nur auf dem 6. Platz und ‚gewinnt‘ lediglich, wenn man einen G-Stern verlangt – davon liest man bei der NASA nichts … Auch ein anderes Paper zu Masse vs. Radius, ein einsamer Artikel, der dem „erdähnlichen“ Planeten widerspricht, und leider viele wie hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, die nicht weiter nachdenken. [21:15 MESZ] Ein McDonald Obs. Release, ein weiterer nachdenklicher Artikel und zwei zum Wegklicken hier und hier. [23:25 MESZ. NACHTRÄGE: ein 20-Seiten-Paper, auch als Preprint, Releases von Sydney Univ. und Keck, ein weiterer nützlicher, ein skeptischer, ein gut einordnender und ein korrekt betitelter Artikel zum Planeten, ein nüchternes Interview, mehr Links, ein 20-Minuten-Hangout am SETI Institute – und erste Ermüdung setzt ein …]

soyput

Da kommt die Soyuz – mit nur einem Solar Array draußen

So wie es Moskau immer gesagt hat und auch die NASA inzwischen wieder sagt, nach erheblicher Verwirrung. Von einer Stunde konnte dieser Blogger übrigens einen schönen hohen Überflug des ISS-Soyuz-Paares über dem Skyweek-HQ beobachten: Das Raumschiff folgte der Station in zwei Daumenbreite Abstand. [4:35 MESZ] Weitere Bilder des unsymmetrischen Schauspiels hier und hier und hier. [4:40 MESZ] Und angedockt! Plus Detail-Aufnahmen von ISS & Soyuz vom europäischen Überflug. [4:50 MESZ] So, so: Unmittelbar vor dem Andocken ging der Array auf … [4:55 MESZ]

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Ein Foto der anfliegenden Soyuz von Scott Kelly – kurz danach ging der Solar Array dann auf. Auch ein längerer Artikel auf Deutsch zur Ankunft. [5:30 MESZ] Und da sitzt die Soyuz mit beiden Arrays auf! Auch ein NASA Release und Blog-Bericht und weitere Artikel zur Ankunft hier und hier. [5:50 MESZ] Der Solar Array war übrigens 5 Meter vor der Station aufgegangen. [6:00 MESZ]

soyheil

Da sitzt die Soyuz, als ob nix gewesen wär – in 20 Minuten geht die Klappe auf. [6:05 MESZ. NACHTRÄGE: eine weitere Teleskop-Aufnahme der Soyuz aus Europa, Artikel hier, hier und hier und mehr Links]


22. Juli

asteroid

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Radar-„Bilder“ des Asteroiden (436724) 2011 UW158 am 14. Juli – auch ein Rotations-Video! – mit dem Radioteleskop von Arecibo entstanden (mehr): Der Körper ist 300 x 600 m groß und hat eine ungewöhnliche Form. Auch eine Amateur-Lichtkurve von ihm, die Kometen PANSTARRS (die Sichtbedingungen down under) heute und vorgestern und Catalina am 20. Juli (alt. und mehr) – und ein ganz neuer PANSTARRS, dessen spannende erste Bahn aber längst in Zweifel gezogen wird. Plus die frühe Evolution der Erde, massig Planeten-Bilder aus Barbados diesen Winter, ein auffälliger heller Fleck auf dem Neptun (mehr), wie die Sonnenflecken-Zahl überarbeitet wurde, eine deutsche Umfrage zum Nachthimmel – und wie man sich in Pakistan mit dem Mond im neuen Licht abmüht. [22:25 MESZ. NACHTRAG: auch ein Goldstone/Green Bank Telescope-Video des rotierenden Asteroiden!]

Dunstschleier über den weißen Flecken auf der Ceres

wurden auf einem Meeting beschrieben, aber leider scheint es die entsprechenden Bilder nirgends zu sehen zu geben (mehr und mehr): Wenn das Phänomen real ist, hätte die Eis-Erklärung für die Flecken wohl wieder Oberwasser. Derweil wurden die ersten 17 Krater auf Ceres getauft (eine Karte zeigt sie auch), die JAXA läd ein, das Ziel von Hayabusa 2 zu taufen – und in einer Stunde starten drei zur ISS: Updates & Screengrabs. [22:00 MESZ. NACHTRAG: Alles problemlos gelaufen – angedockt wird um 4:46 MESZ, aber eine Stunde vorher gibt’s einen guten Europa-Überflug von ISS und Soyuz. NACHTRAG 2: ein Foto vom Nachtstart, TV-Bilder hier, hier, hier, hier und hier – und die Statistik der Raumfahrer. NACHTRAG 3: NASA Blog, JAXA Release und Artikel zum Start hier, hier und hier. NACHTRAG 4: ein Soyuz-Sonnensegel kam nicht raus, was aber das Andocken nicht behindert – auch weitere NASA-Fotos zum Flug, Artikel hier, hier und hier, ein Astronauten-Scherzchen und die neueste Ausgabe des Raummüll-Newsletters der NASA, mit einem Aufmacher über Debris-Zwischenfälle mit der ISS. NACHTRAG 5: Raumfahrt bizarr – erst hat die NASA das Sonnensegel-Problem bestätigt, dann den Hinweis wieder gelöscht – in Moskau heißt es aber, das Problem bestehe weiter, und keiner weiß Bescheid. Was zu diesem Gag Anlass gab und später diesem, als sich die Meinung verfestigte, das Segel sei wirklich defekt. Auch der Abstand von Soyuz und ISS beim Europa-Überflug um 3:40 MESZ (80 km), weitere Artikel hier, hier und hier – und noch ein Wörner-Interview, mit den bekannten Inhalten]

Die erste Nahaufnahme Plutos – nun komplett

21. Juli 2015

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Das ist die erste Nahaufnahme LORRIs vom Pluto, die am 15. Juli die Erde erreicht hatte: aufgenommen um 10:20 UTC und soeben auf der Rohbilder-Seite erschienen (oben komplett, unten zwei Ausschnitte in voller Auflösung). Man staunt: Die auf der PK am 15. vorgezeigte Version war ziemlich unvollständig, und insbesondere fehlte die spektakulär flache und womöglich von Dünen [NACHTRAG: alternative Spekulationen] bedeckte Ebene neben dem Gebirge. Dieser Teil war zwar in am 17. Juli präsentierten Mosaik enthalten (unten Mitte), aber dies ist wiederum bis heute nicht in voller Auflösung im Web zu finden.

Dieser rotierende Pluto wiederum wurde derweil einem Fan aus der Gesamtkarte eines anderen Fans erzeugt – von Seiten des Projekts gibt es so was nicht. Dessen Bilder-Politik bleibt auch diese Woche rätselhaft und bizarr: Ein Mosaik der gesamten Plutoscheibe in hoher Auflösung aus vier LORRI-Aufnahmen existiert bisher nur geschrumpft als linkes Teilbild dieses Stereo-Paares eines Rock-Musikers (!), der da rumwuseln durfte, und in einer entzerrten Twitter-Version aber nirgends im Web im Original …

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Eine ganz ’normale‘ neue Bildveröffentlichung der NASA hat es heute immerhin auch gegeben: eine Farbaufnahme von Nix (42 x 36 km) mit 2 km und eine schwarzweiße von Hydra (55 x 40 km) mit 1.2 km Auflösung. Außerdem ein Press Release über Parallel-Beobachtungen Plutos vom Erdboden und Artikel hier, hier, hier und hier.

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NACHTRAG: Jetzt ist auch noch ein weiterer Frame des LORRI-Mosaiks von Pluto aus 77’000 km Abstand aufgetaucht, diesmal wohl gleich komplett – zu sehen u.a. ein weiteres Gebirge 110 km NW der obigen Norgay Montes und mit bis zu 1.5 km nicht so hoch. Das Alter des dunklen Geländes zur linken wird dank dort sichtbarer Krater auf Milliarden Jahre geschätzt. NACHTRAG 2: Details der vorerst letzten PK in 3 Tagen um 20:00 MESZ. NACHTRAG 3: Von dem neuen Bild liegt nun ebenfalls die Rohversion vor, aus der der kontrast gesteigerte Ausschnitt in voller Auflösung unten stammt – und beide Rohbilder hier, hier und hier zusammen gestitcht (mit Norden jedes Mal woanders bloss nie oben) sowie Artikel dazu hier und hier. NACHTRAG 4: das erste Bild in 3D (DTM aus Shape from Shading), ein eingefärbtes Mosaik, wie Bilder auf dem Times Square in NYC erscheinen und Artikel hier und hier. NACHTRAG 5: ein Mosaik aus 4 LORRI-Bildern, das 2-er-Mosaik fantasievoll gefärbt, ein Pluto auf Australien gelegt und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier.

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Allgemeines Live-Blog vom 20. Juli 2015

20. Juli 2015

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Die erste Voll-Erde des DSCOVR-Satelliten aus 1.5 Mio. km

Entfernung aus dem Lagrange-Punkt L1 ist heute veröffentlicht worden (auch Artikel hier und hier), sie stammt vom 6. Juli: Hier wurden aus den 10 Filtern R,G und B für ein Echtfarbbild ausgewählt. Auch ein Feature über Cluster, eine MOM-Aufnahme des Gale-Kraters, der Diebstahl des Hubble-Geburtstags-Bildes in Jena, Demonstrationen von Robotic Servicing auf der ISS – und der Falcon-9-Unfall wird auf das Brechen einer Verstrebung in der 2. Stufe zurückgeführt: Der Fremdhersteller erfüllte oft die Spezifikationen nicht. [22:55 MESZ – Ende. NACHTRÄGE: dazu ein Statement von SpaceX und weitere Artikel hier (mit O-Ton der Telecon), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]

Russischer Investor steckt 100 Mio. Dollar in 10 Jahre SETI

Ю́рий Бори́сович Ми́льнер (Juri Borissowitsch Milner) ist der einzige Russe in der Fortune-Liste der 50 einflussreichsten Geschäftsleute der Welt – und hat heute über seine 2012-er „Breakthrough“-Initiative angekündigt, die kommenden 10 Jahre 100 Millionen US-Dollar in energische SETI-Programme zu investieren (auch Press Releases von CSIRO, Berkeley, NRAO und Lick und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier). Beobachter fühlen sich schon an den geheimnisvollen Hadden aus ‚Contact‘ erinert, aber das Programm ist sehr real: Es wird sich v.a. der Radioteleskope von Parkes in Australien und Green Bank in den USA bedienen (die beide dank der „Mieteinnahmen“ auch eigene Forschung fianzierien können), soll 50-mal empfindlicher sein als jede andere Suche nach Alien-Funk, 10-mal mehr Himmel abdecken und 5-mal mehr Spektrum. Und vielleicht am interessantestesn dies: „All data will be open to the public. This will likely constitute the largest amount of scientific data ever made available to the public. […] All software will be open source.“ [21:00 MESZ. NACHTRÄGE: Portraits von Finanzier Milner und Breakthrough-Chair Worden und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]

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Hat er sich gedreht? Hoffnungen für Philae schwinden …

Während im Zusammenhang mit (nach letzten Informationen wohl erst im Herbst) bevorstehenden Veröffentlichungen weitere OSIRIS-Nahaufnahmen von 2014 – hier aus der Imhotep-Region – das Web fluten, machen heute detaillierte Statusberichte hier und hier wenig Hoffnung, dass mit dem Lander Philae noch einmal richtig gearbeitet werden kann (auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier, und hier): „Wir haben in den bisher empfangenen Daten auch Anzeichen dafür, dass Philae sich bewegt haben könnte und seine Antenne dadurch womöglich mehr verdeckt oder anders ausgerichtet ist“, heißt es aus dem DLR. Auf welche Panele Philaes wieviel Sonne trifft, hat sich von Juni zu Juli deutlich verändert, und das „lässt sich nicht nur mit dem Verlauf der Jahreszeiten auf dem Kometen erklären“. Da sich Philae seit dem 9. Juli nicht mehr gemeldet hat, wird er jetzt blind kommandiert – inbesondere soll versucht werden, ein „Arbeitspaket“ auf dem Lander zu aktivieren, das bereits im November 2014 nach der Landung erfolgreich ausgeführt wurde und noch gespeichert ist. Sollte diese Idee funktionieren, würde Philae nach dem Einschalten mit wissenschaftlichen Messungen beginnen und diese Daten in einem nächsten Schritt zur Erde senden – aber die Zeit drängt, denn nur noch bis zum 24. Juli richtet sich Rosetta nach den Ansprüchen des Landers aus und fliegt eine Bahn, die für die Kommunikation der beiden miteinander günstig ist. Anschließend wird Rosetta mit seinen elf Instrumenten an Bord über die südliche Hemisphäre des Kometen fliegen, die nun zunehmend von der Sonne angestrahlt wird – und schon jetzt musste der Kometenabstand wieder auf 170 bis 190 km erhöht werden, weil die Startracker erneut Probleme mit hellen Kometenteilchen bekommen hatten. [20:35 MESZ]

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Komet C/2014 Q1 (PANSTARRS) gestern Abend über Namibia von Michael Jäger aufgenommen, auch am Abend davor, sowie weitere Aufnahmen des südlichen Kometen von gestern hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch zwei Aufnahmen des Rosetta-Kometen C-G aus England(!) hier und hier, Mond, Venus & Jupiter aus der ISS, eine 30-Seiten-Studie zum Photovoltaik-Effekt der SoFi im März in Europa – und die angeblich älteste Sternkarte der Welt. [3:05 MESZ]

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Und noch mal alle zusammen, aufgenommen gestern Abend vom Catwalk des Anglo-Australian Telescope von Steve Lee: die völlig überstrahlte Mondsichel über der Venus, rechts daneben der Regulus, darunter der Jupiter und ganz unten der Komet PANSTARRS, der sich gegen den Mond immer noch behaupten kann. [4:10 MESZ. NACHTRAG: auf diesen Bildern heute aus Tasmanien tut er sich schwerer – auch welche vorgestern Abend aus Teneriffa, vielleicht mit dem Kometen, und wiederum aus Australien]

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Na endlich: Dawn senkt wieder die Höhe seiner Ceres-Bahn

Nicht dass es in 4400 km Höhe über dem Zwergplaneten nicht schön gewesen wäre (hier ein Bild vom 25. Juni), aber es ist dann doch eine gute Nachricht, dass das Ionentriebwerk wieder angeworfen werden konnte und es nun die nächsten 5 Wochen bis auf 1500 km hinab gehen kann! Der Auslöser des Safe Mode am 30. Juni war ein Schwenkmotor einer der drei Düsen gewesen – das Problem ist verstanden und überwunden. Auch die Salz-Hypothese für die hellen Flecken auf Ceres, Airbus D&S als Hauptkontraktor von JUICE, dem Jupiter-Orbiter der ESA, die Startvorbereitungen für den LISA Pathfinder, mysteriöse Manöver eines russischen Satelliten, knappe Zeit für das SLS nach einem GAO-Audit, die Ankündigung des neuen ESA-Chefs (unter den Mond-Visionen), die Öffentlichkeit stärker in Entscheidungen einzubeziehen – und vor 40 Jahren fand das Apollo-Soyuz Test Project statt. [2:00 MESZ]

Und weitere sieben „freie“ Rosetta-Papers …

19. Juli 2015

… sind seit der letzten Bestandsaufnahme vor einem Monat (mit den ersten fünf Treffern) aufgetaucht, also wissenschaftliche Arbeiten von Projektbeteiligten, die sich nicht hinter Paywalls verstecken. Erfreulich viel von der OSIRIS-Kamera ist dabei, deren Bilder sonst kaum mal einen Weg in die Öffentlichkeit finden.

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19 klar begrenzte Regionen mit drei grundlegenden Typen sind bisher auf dem Kometenkern identifiziert worden (hier aus vier verschiedenen Perspektiven zu sehen), von dem allerdings rund 30 Prozent bislang noch im Schatten lagen (eine ESA-Blog-Story dazu). Am verbreitetsten sind „konsolidierte“, also ziemlich solide Gebiete, in denen es auch Brüche gibt. Einige schließen glattere und tiefer liegendere Zonen ein. Und dann gibt es noch drei irreguläre Depressionen, Hatmehit, Nut und Aten, die dadurch auffallen, dass hier die ansonsten weit verbreitete Staubschicht fehlt, die sich über große Teil des Kerns – womöglich durch eine Art Kometen-Wind – ausgebreitet hat. Die staubfreien Gebiete könnten etwas mit explosiver Aktivität zu tun haben. Und beide Hälften des Kometenkerns – 4.1 x 3.3 x 1.8 bzw. 2.6 x 2.3 x 1.8 km – unterscheiden sich morphologisch etwas, was auf unterschiedlichen Aufbau hinweisen könnte. Komet C-G vereinigt Geländeformen, die andere Sonden bereits auf den Kometen Wild 2, Tempel 1 und Hartley 2 vorgefunden hatten – bloss so detailliert sah man sie noch nie.

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Auf dem Kern gibt es Meter-große Stellen mit frei liegendem Wassereis an rund 120 Orten und in in allen Landschaftstypen, vor allem aber da, wo wenig Sonne hinkommt: Sie sind bis zu zehnmal heller als die Umgebung, deutlich bläulicher und verändern sich nicht (ein ESA Press Release, eine PM des MPS und Artikel hier und hier dazu). Offenbar ist an diesen Stellen die ansonsten omnipräsente Kruste des Kerns aufgebrochen: Wie die entsteht, haben Laborexperimente mit künstlichen Kometen seit Jahrzehnten plausibel gemacht. Und es scheint sich durchweg um einzelne Eis-„Felsen“ zu handeln, die ihrer Kruste verlustig gingen und nun die hellen Flecken auf dem Kern bilden.

Wie der Kern Staub – und größere Brocken – verliert oder auch nicht, ist der Gegenstand von gleich drei Papers: zum Mechanismus der Staubaktivität, zu den Bahnen einzelner größerer Gebilde in Kernnähe und zur ergebnislosen Suche nach Kern-Monden, von denen auch der große Ausbruch vom April 2014 keinen abzustoßen vermochte (eine ESA-Blog-Story zu den letzteren beiden). Es ist verblüffend unklar, wieso der Gasstrom sublimierenden Eises überhaupt Staubteilchen mitreißen kann, wo doch Staubschichten aus Mikrometer-großen Teilchen eine viel größere Zugfestigkeit als der Gasdruck aufweisen. Mit größerem Durchmesser der Staubaggreate nimmt die Festigkeit der Schicht allerdings ab, und die Teilchen können im Gasstrom abheben: Nach neuen Modellrechnungen kann Komet C-G so Gebilde von 2 cm bis 1 Meter Durchmesser auf die Reise schicken, wie sie OSIRIS tatsächlich in der inneren Koma aufgenommen hat (eine Animation eines solchen Teilchens in einer Amateur-Bearbeitung deutlicher gemacht; vier untersuchte Objekte von rund 15 bis 50 cm Durchmesser hatten vermutlich gebundene Bahnen um den Kern). Staubteilchen < 1 mm können aber nicht vom Kern selbst gekommen sein: Die müssen durch den Zerfall – z.B. durch zu schnelle Rotation – von größeren Gebilden erst in der Koma entstanden sein.

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So verändert sich die Rotationsperiode des Kometenkerns mit ab- und zunehmender Sonnendistanz in Folge von Jet-Kräften durch ausströmendes Gas: gezeigt sind tatsächliche Messungen in grün (Änderungen gegenüber dem Wert vom Juli 2012 in Sekunden, Skala links), ein Modell (rot) und die Sonnendistanz (blau, Skala in au rechts). Für das Computermodell wurde der Kern als Körper mit 25 Metern Auflösung aus über 100’000 Polygonen modelliert, die man von der Sonne bescheinen ließ: Je mach Einfallswinkel wurde dann mehr oder weniger Wassereis zum Sublimieren gebracht. Demnach müsste die Rotationsperiode inzwischen wieder deutlich abnehmen, d.h. die Rotation schneller werden.

Wie sich das Wasser rund um den Kometenkern verteilt, ist schließich der Gegenstand eines Papers des MIRO-Instruments (in dieser ESA-Blog-Story zusammen gefasst): Gemessen bei 530 nm Wellenlänge die Säulendichte dieses wichtigten Kometengases in 3.4 au Sonnenabstand. Sie unterscheidet sich je nach Ort um zwei Größenordnungen: Am höchsten ist sie in einer engen Region auf der Tagseite, nahe dem „Hals“ des Kometen (Region Hapi) und seines Nordpols, während auf der Nachtseite fast gar kein Ausgasen stattfindet. Die Sonneneinstrahlung spielt zwar eine wesentliche Rolle für die Wasserproduktion, aber die komplizierte Topografie des Kerns spielt offenbar eine Rolle bei der Fokussierung der Gasstrahlen.

Allgemeines Live-Blog vom 16. bis 18. Juli 2015

16. Juli 2015

18. Juli

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Das gab’s nur auf der Südhalbkugel: der Mond bei Komet PANSTARRS, hier in Chile gestern Abend eingefangen von Yuri Beletsky (Verwendung mit freundlicher Genehmigung) – für Europa standen bzw. stehen beide in einem zu ungünstigen Positionswinkel zur Sonne. Heute Abend wird sich mit einiger Mühe immerhin ein Dreieck aus Venus, Mond und Jupiter (mit Regulus dabei) beobachten lassen. Auch Bilder von heute Abend von Mond und Komet von aus Australien (tiefer, mehr, mehr [auch mit den Planeten & Regulus] und mehr) und dem Mond im Detail aus Neuseeland sowie von gestern der Mond mit dem Kometen nochmal aus Chile, aus Südafrika und aus Neuseeland plus mit Venus und Jupiter aus den USA, dazu der Mond im Untergang in NZ und der Komet im Detail (mehr und ebenfalls untergehend). Sowie die Venus mit Handy an einem 1.5-m-Teleskop (!), eine Radaranimation von 2011 UW158, Cluster-Messungen von äquatorialem Rauschen hoch über der Erde, schottische NLC gestern, Dark-Sky-Fortschritte in Wales und den Niederlanden, ein neuer ALMA-Receiver – und Sidewalk-Astronomie in New York City als Antidot für’s Handy-Starren. [15:45 MESZ] Nochmal die komplette Konstellation heute aus Australien und ein PANSTARRS von gestern aus Namibia. [16:45 MESZ] Nur ganz wenige Treffer des Trios aus Europa sind bisher aufgetaucht: aus Italien, Rumänien und Kroatien. Einfacher war’s da in Ägypten, dem Iran und Bahrain. [23:45 MESZ – Ende. NACHTRÄGE: das Trio aus Malaysia, Australien (mit Komet!), Neuseeland (mit Komet), den USA (mehr), Brasilien, Chile, Bolivien, Argentinien, den Kanaren, Südafrika (mit Komet), Spanien, Deutschland (als Duo), Griechenland und der Türkei – und die Mond- und Venus-Sicheln eng zusammen am Taghimmel aus Neuseeland]


17. Juli

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Willkommen auf den jungen Eis-Ebenen des Zwergplaneten!

Von den ca. 50 Gbit Daten, die während des Pluto-Encounters aufgezeichnet wurden und noch werden, hat bisher knapp 1 Gbit in hoher – und z.T. sehr ‚lossiger‘ – Kompression die Erde erreicht: darunter jetzt auch zwei weitere LORRI-Mosaikteile der Tombaugh Regio. Oben die drei Teile zusammen – wie gerade auf einer Pressekonferenz gezeigt – und ein simulierter Überflug von den schon bekannten Bergen in die Ebene hinein. Die völlig kraterlos ist und eine polygonale Struktur hat, mit 20 bis 30 km großen Zonen, die von Gräben getrennt sind, in welchen sich wiederum oft dunkles Material findet. Und mitunter auch dunkle Hügel, bei denen noch völlig unklar ist, ob sie aus dem Boden quollen oder Erosionsreste sind. Ob die Polygone durch eine Art Konvektion entstanden sind oder Schwindrisse einer geschrumpften Oberfläche sind – wer weiß. Und ebenfalls in diesem Sputnik Planum gibt es kleine längliche dunkle Fähnchen, bei denen es sich um Windverwehungen wie oft auf dem Mars gesehen handeln könnte – oder Niederschlag von Geysiren wie auf dem Neptunmond Triton, wie sie allerdings bislang noch nirgends gesehen wurden.

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Auch interessant diese Beobachtung des LEISA-Instruments in der Ralph-Suite: Im Westteil der Tombaugh Regio gibt es eine ausgeprägte Konzentration von Kohlenmonoxid, wie sie nirgends sonst auftritt. Vielleicht ist hier eine Quelle, was mit dem jungen Terrain und möglicherweise bis heute anhaltender Aktivität zu tun haben könnte.

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Und so sah ALICE die Sonne hinter dem Zwergplaneten verschwinden und wieder auftauchen: eine komplizierte Lichtkurve, die eher zu einer ruhigen als turbulenten Atmosphäre passt; in der oberen Atmosphäre schluckt erst Stickstoff das Licht, darunter Methan, noch tiefer dann komplexere Kohlenwasserstoffe. Derweil hat SWAP eine Art Plutoschweif aus Stickstoff registriert: ionisiert durch die UV-Strahlung der Sonne, dann vom Sonnenwind mitgerissen. Nach ersten Abschätzungen verliert der Pluto wegen seiner geringen Schwerkraft rund 500 Tonnen pro Stunde (der Mars: eine), was im Lauf seiner Existenz einer Eisschicht von mehreren Kilometern Dicke entspricht. Und es gibt ein Bild von Nix, der etwa 40 km Durchmesser hat. Bis der nächsten PK in einer Woche sollten schon 5-6 statt der jetzt 1-2 Prozent der Encounter-Daten an der Erde sein – und am 30. Juli entsteht das letzte LORRI-Bild Plutos. Die Rohbilder dieser Schwarzweiß-Kamera werden jetzt übrigens nur noch im Wochenrhythmus online gestellt. [20:30 MESZ. NACHTRÄGE: eine Aufzeichnung der Pressekonferenz, gewisse Ähnlichkeiten Pluto / Kanada, immer noch Zweifel an Pluto-Aktivität ein 4-Minuten-Update (mit Zugabe), eine 45-Minuten-Radiosendung, 2 Minuten Pluto in This Week @ NASA, Rotationen von Pluto und Charon aus echten Bildern, simulierte Ansichten von beiden, eine kolorierte Pluto-Karte (auch volle Auflösung und eine andere), Bausätze für Pluto-Globen hier und hier, Artikel hier (zu LORRIs Raws), hier (zu New Horizons‘ nächstem Ziel), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und mehr Links]

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Ein neuer ferner und vier alte nahe Churyumov-Gerasimenkos: Während das NavCam-Bild oben aus 154 km Abstand vom 7. Juli stammt, sind die (im Rahmen einer bevorstehenden Veröffentlichung aufgetauchten) OSIRIS-Bilder darunter aus knapp 30 km Abstand vom letzten September – auch das bevorstehende Perihel des Kometen und Updates in Deutsch und Englisch über die anhaltenden Kommunikationsprobleme mit Philae, die jetzt auf Störungen von dessen Senders zurück geführt werden, gegen die ein Software-Patch eingesetzt wird. [11:10 MESZ] Technik von Philaes ROLIS-Kamera hat eine irdische Anwendung: Waldbrände orten. [16:50 MESZ]


16. Juli

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Frisch von New Horizons: ein Detail vom Rand des Charon!

Erst hatten sie gesagt, heute gäbe es keine neuen Bilder aus dem Pluto-System zu sehen – und nun haben sie doch einen Ausschnitt von Charons Rand in hoher Auflösung aus 79’000 km Entfernung ins Netz gestellt: Der Streifen ist etwa 300 km lang, und das kurioseste Feature ist ein Berg, der von einem Graben umgeben ist wie eine Burg. “This is a feature that has geologists stunned and stumped.” Auch ein kurioser Steinhaufen auf dem Mars, den Opportunity entdeckt hat – und ein detailliertes Post-Mortem des LightSail-A auf einem Workshop. [20:00 MESZ] Das Bild war ursprünglich seitenverkehrt gepostet worden, jetzt ist es richtig – auch eine neue Charon-Amateur-Karte. Nach dem, sagen wir mal, bunten Treiben am APL soll’s bei der morgigen NewHo-PK organisierter zugehen – detaillierte Einladung inklusive. Und auf den Fluren des Caltech glaubt man den „aktiven Pluto“ nicht … [21:25 MESZ. NACHTRAG: die Charon-Karte als Globus in Rotation versetzt] Charon-et-al.-Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier – und STEREO-A spricht wieder mit der Erde. [22:20 MESZ. NACHTRÄGE: noch ein rotierender Pluto, Plutos 3D-Berge als Anaglyphen-Bild und mit Sonnenaufgang animiert, wie sich ein Weltraummaler den Charon-Berg mit Graben vorstellt, ein weiteres 3-Minuten-Update, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und noch ein paar Scherzchen hier, hier, hier (nahe dem Ende), hier und hier]

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Die erstaunlichen Schweife des Kometen C/2014 Q1 (PANSTARRS) vorgestern in Namibia von Michael Jäger aufgenommen – der Komet auch aus Australien gestern und heute sowie Lovejoy gestern, der Asteroid 2015 HM10 im Radar, ein Artikel über NLCs, warum diese Sonnenzyklus-Spekulationen gewiss auf keine nahende Eiszeit hinweisen (während hohe Sonnenaktivität umgekehrt zu einer Abkühlung Grönlands beigetragen haben soll) – und die Wunsch-Standorte für den Cherenkov Telescope Array stehen fest: der Paranal in Chile und die Kanaren-Insel La Palma. [19:35 MESZ. NACHTRÄGE: dazu eine DESY-PM und Artikel hier, hier, hier und hier sowie noch mehr PANSTARRS von heute und gestern aus Chile hier und hier, Südafrika hier und hier, Namibia und Australien hier und hier]

Erster (Mini-)Satellit von Planetary Resources im Orbit!

Die erste Firma, die mit dem (Fern-)Ziel des Asteroiden-Bergbaus angetreten ist, hat ihren ersten – sehr bescheidenen – Satelliten im All: Der A3R wurde heute aus dem Kibo-Modul der ISS freigelassen, auf die ihn im April ein Dragon-Frachter gebracht hatte. Das A steht für Arkyd, die Serie von Kleinsatelliten, mit denen die ersten (Fernerkundungs-)Schritte getan werden sollen, die 3 bezeichnet eine Art Vorversion für das Testen bestimmter Technologien, und das R bedeutet Reflight, da das erste A3-Modell bei einem früheren Frachtflug verloren ging. Auch die erste Exoplaneten-Beobachtung von SOFIA (ein Press Release), der Curiosity-Fund einer kontinentalen Kruste auf dem Mars, eine Störung von SMAP, die erfolgreichen Starts einer Ariane mit u.a. dem letzten MSG-Wettersatelliten (mehr [Englisch], ein Start-Video, die Timeline, ein Foto und Artikel hier, hier, hier, hier und hier) und einer Atlas V mit einem GPS-Satelliten gestern, der Ariane-Vertrag auch für die MTG-Satelliten – und die ISS-Besatzung musste kurz in Deckung gehen, weil heute Raumschrott arg nahe kam (mehr), danach Freude an Bord … [16:00 MESZ] Details des Zwischenfalls. [17:55 MESZ] Dito hier. [18:45 MESZ. NACHTRÄGE: und hier, hier und hier – plus ein Foto des ‚Abschusses‘ von A3R, noch mehr, eine Animation daraus und ein Artikel sowie mehr Links zu den GPS– und Ariane-Starts]

Live-Blog zum Pluto-Encounter von New Horizons

13. Juli 2015

15. Juli

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Das erste Pluto-Bild mit Sub-km-Auflösung und noch mehr

wurde auf der noch laufenden Pressekonferenz am APL vorgestellt. Das LORRI-Bild oben ist das erste Stück eines Mosaiks, das – wie die Übersicht zeigt – am Rand des hellen „Herzens“ liegt, das das New-Horizons-Team übrigens nach dem Pluto-Entdecker „Tombaugh Regio“ taufen möchte. Nicht ein einziger Impaktkrater ist zu sehen: Die Gegend muß weniger als 100 Mio. Jahre alt sein, mangels Kratern lässt sich nicht mal eine Untergrenze angeben, und Pluto könnte sogar jetzt noch aktiv sein. Dass dies bei Eiswelten möglich ist, die sich nicht im Orbit um große Planeten befinden (wo Gezeiteneffekte eine Heizung bewirken können), ist eine große Entdeckung; Charons Schwerkraft sollte jedenfalls keine Wirkung auf Plutos Körper haben. Auch interessant die Berge, die hier bis zu 3500 Meter hoch sind: Nur Wassereis ist bei Pluto-Temperaturen hart genug, um so etwas zu halten, man sieht hier also das „Grundgestein“ des Zwergplaneten.

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Der beste Charon bisher (auch eine flinke Berarbeitung durch einen Fan) zeigt 1000 km lange Gräben und Klippen, die ebenfalls auf interne Prozresse hindeuten könnten. Am rechten Rand ein bis zu 10 km tiefer Canyon – und unten nur wenige Krater: War diese Gegend noch in jüngerer Vergangenheit aktiv?

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Nochmal Pluto, diesmal durch die Augen des LEISA-Instruments und seines Nachweises von Methan, dessen Eis die Oberfläche bedeckt – aber das in unterschiedlichen Regionen ganz verschiedene Spektren hat: Grund sind unterschiedliche Mischungen mit Stickstoff-Eis.

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Und das erste aufgelöste Bild des Mondes Hydra, der sich als 43 x 33 km groß erweist und eine Albedo von 45% hat: Das spricht für im Wesentlichen Wassereis. Die Daten-Downloads gehen noch bis zum 20. Juli weiter, und am Freitag, dem 17. Juli, um 19:00 MESZ gibt es eine weitere PK mit noch viel mehr ersten Einsichten. [21:55 MESZ] Unfangreiche Notizen von der PK und erste Reaktionen hier, hier, hier und hier. [22:25 MESZ] Ein NASA Release zur PK, der Zoom auf das Detail, weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier (wo der Pluto-Fahrplan dieses Blogs in der Antwort auf einen Kommentar vorkommt), noch mehr Live-Blogs hier und hier – und ein rotierender Pluto-Globus. [23:45 MESZ – Ende. NACHTRÄGE: die Aufzeichnung der PK, ein 10-minütiger TV-Beitrag, ein 3-Minuten-Update, kurze Tagesschau– und Fox-Clips, erste Gedanken eines Planetologen, ein Interview mit einem Plutografen (Marc Buie mit diesen Karten), eine Spekulation über Erdrutsche, eine geniale 3D-Animation eines Fans, der das DTM des Eisgebirges Plutos mit Shape from Shading abschätzte, was die Fangemeinde mit den Bildern sonst noch so anfängt, wo das hochauflösende Mosaik auf dem Pluto ‚gelandet‘ ist, ein LOTR-mäßiger Tweet vom Weißen Haus, weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, deutsche(!) NewHo-Scherzchen hier und hier – und auf den Philippinen ist Pluto wieder auf Seite 1 gelandet, in den USA ja sowieso]

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Der fehlte noch: ein – von Kompressionsartefakten grausam entstellter – Charon vom Morgen des 13. Juli aus 1.5 Mio. km Abstand (kein Wunder, dass der gestern nicht vorgezeigt wurde). Auch ein Fan-Versuch daran, der rohe Pluto vom Abend des 13. Juli, ein Fan-Versuch auch daran, ein NASA Release zum kosmischen Anruf, dessen entscheidende Minuten, weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, ein Podcast, ein Video-Clip und mehr Links. Bilder aus den heutigen Downlinks scheinen noch keine ‚geleakt‘ zu sein, es heisst also wohl weiter auf die PK in knapp vier Stunden zu warten. [17:15 MESZ] Die heute eingetroffenen Bilder sollen jedenfalls toll aussehen. Auch obiges Charon-Bild hier und hier mit MVIC eingefärbt, dito der LORRI-Pluto, weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein Radio-Interview. [18:45 MESZ] Noch 1/2 Stunde bis zur PK mit den ersehnten Bildern, die hier und hier streamen wird – auch ein Artikel über Schnee auf Pluto und anderswo und 1/4 Stunde Comedy-Talk der Late Show with Stephen Colbert … [20:30 MESZ]

Warten auf den Anruf von jenseits der Bahn des Pluto …

Die kurze Funknachricht, die New Horizons nach dem Ende des Fly-Bys abgeschickt haben sollte, müsste gerade die Saturn-Umlaufbahn kreuzen und schon mehr als die Hälfte der Strecke zurück gelegt haben – ab 2:53 MESZ wird mit dem Eintreffen gerechnet. Auch eine 4-Minuten-Zusammenfassung des gestrigen Tages. [1:40 MESZ] Ebenfalls 4 Minuten Instant Science und ein Artikel dazu – und das Signal müsste jetzt die Jupiterbahn passieren. [2:15 MESZ] Und die Live-Show zu seinem Eintreffen beginnt! Plus eine Fake-3D-Version des letzten LORRI-Bildes. [2:30 MESZ] Das Signal müsste im Asteroiden-Gürtel sein: Die DSN-Station in Madrid soll es auffangen. [2:40 MESZ] Eine Menschenmenge am APL, darunter auch Würdenträger, wartet – das Signal müsste die Marsbahn passiert haben. [2:50 MESZ] Der Träger ist da! [2:53 MESZ] Und die Telemetrie kommt auch – frenetischer Beifall am APL. [2:55 MESZ] Und der Status der Sonde ist nominal! Und die erwartete Datenmenge ist im Kasten. [2:56 MESZ] Keinerlei Anomalien zu berichten: Ein gesundes Spacecraft entfernt sich vom Pluto. [3:00 MESZ] Ein Artikelchen – und in 15 Minuten eine PK. [3:15 MESZ] Die entscheidenden Sekunden, ein paar Jubel-Szenen und ein Artikel. [3:25 MESZ] Die sogenannte Pressekonferenz (scroll down) brachte – nach dem Einmarsch der Helden und zahlreichen Festreden – keinerlei weitere Erkenntnisse: New Horizons geht’s blendend, die Bahn ist korrekt, und nach der kurzen Statusmeldung wurden die Beobachtungen des Pluto-Systems wieder aufgenommen. Die ersten Daten gibt’s heute von 11:32 bis 21:25 MESZ in den First Looks A und B – und vor der nächsten PK um 21:00 MESZ sind keine weiteren Live-Sendungen mehr geplant. Bisher tauchten neue Bilder immer unabhängig von den PKs auf: Man wird sehen, ob im Laufe des Tages schon etwas gezeigt wird. Auch Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und auf den Phillipinen ist’s der Aufmacher, so richtig auf Papier. [4:45 MESZ]


14. Juli

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Pluto und Charon in extrem gesteigerter Farbigkeit aus Daten des MVIC-Instruments von Ralph, die im Original 28 km/Pixel Auflösung haben sollten! Auch eine Pluto-Karte mit informellen Namen, die aus einem Pool öffentlicher Vorschläge stammen. [20:45 MESZ] Der Extremfarb-Pluto auf das LORRI-Bild gepappt, drei Scherze hier, hier und hier und Artikel hier, hier und hier. [23:25 MESZ] Eine weitere LORRI-MVIC-Kombination, der Anflug als Sequenz bis gestern und Artikel vom Tage hier (mehr und mehr), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:55 MESZ]

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So scharf ist New Horizons‘ letztes LORRI-Bild wirklich

Endlich wurde die Version in voller Auflösung veröffentlicht, auch ohne die künstliche Einfärbung [NACHTRAG: anhand von neuen Ralph-Farbbildern von gestern, die räumlich aufgelöst sind aber bisher nicht gezeigt wurden] – hier ein Ausschnitt in Originalqualität, leicht im Kontrast gesteigert. Auch ein ein NASA Release zum Flyby, eine PM des MPS mit Rosetta(!)-Bildern Plutos von vor 2 Tagen mit OSIRIS (auf deren Kometen-Bilder man Monate warten muss …) und Artikel hier (mit etwas Instant Science zum LORRI-Bild), hier, hier, hier, hier und hier (mehr). [16:05 MESZ] Eine abermals aktualisierte Version der Amateur-Karte Plutos [NACHTRAG: in voller Auflösung], auch in Rotation, wie Plutos fliehende Atmosphäre beobachtet wird und auch Chandra mal guckt, die Aufzeichung der PK heute, ein laufendes AMA und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Noch 8 Stunden bis zum erwarteten Anruf von jenseits des Pluto … [18:45 MESZ] Am APL sind soeben farbverstärkte Ralph-MVIC-Bilder von Pluto und Charon an die Wand geworfen worden (mehr) – während sich Fans Gedanken machen, was auf den 400-m/Pixel-Bildern zu sehen sein wird (morgen kommen die drei gelben, aber die Vorhersage der Felder ist unsicher); überhaupt soll morgen schon einiges die Erde erreichen. Außerdem ein bisschen Pluto-Instant Science von der Kamera-Frau Cassinis, eine aktualisierte Darstellung aller Nicht-Planeten, die trotzdem Beachtung verdienen, der ‚Wal‘ hat einen Namen, jedenfalls inoffiziell – und es läuft ein Q&A auf Facebook. [20:10 MESZ]

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Ein Pluto-Bild aus 766’000 km Abstand wurde soeben von der NASA im Vorfeld der größten Annäherung um 13:49 MESZ Pluto-Zeit veröffentlicht. Ab 13:30 gibt’s auf NASA-TV eine datenlose Live-Show vom APL, dann um 14:00 eine PK, wo das Bild näher diskutiert werden soll. [13:25 MESZ] Mission Control wird gesaugt. Und wie peinlich: Im Moment des C/A fiel der Crowd am APL nichts Besseres ein als US-Fähnchen zu schwenken und „USA“ zu skandieren … [13:55 MESZ] Das Bild hat 4 km/Pixel Auflösung, aber nennenswerte Interpretation oder andere Visuals gab’s auf der PK nicht. Das Bild der dunklen Seite im Charon-Licht hätte eigentlich auch tolle Auflösung, aber man wird viele Pixel binnen müssen, um ein gutes Signal/Rausch-Verhältnis zu bekommen – wie viele weiß man nicht, da es keine Erfahrung gibt. Die Wahrscheinlichkeit eines fatalen Staubtreffers während des Flyby wird auf 1:5000 geschätzt, weshalb alle erwarten, dass sich New Horizons morgen kurz vor 3:00 MESZ wieder meldet: erst Träger, dann „Live“-Telemetrie zu seinem Zustand. [14:55 MESZ]


13. Juli

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Und das letzte OpNav-LORRI-Bild ist da, von gestern früh

aus 2.5 Mio. km Entfernung mit 12.7 km/Pixel (dito der zugehörige Charon aus 2.6 Mio. km): Gegenüber dem vorletzten Bild dieser langen Serie von optischen Navigationsaufnahmen, die jeweils relativ rasch vorgezeigt wurden, unten hat sich Pluto nur wenig weiter gedreht, aber das helle ‚Herz‘ kommt jetzt deutlicher von links herein – wie’s der Zufall will, wird diese Region morgen mit der höchsten Auflösung aufgenommen werden. [22:25 MESZ] Ein NASA Release zum Pluto-Durchmesser – auch Nix (~35 km) und Hydra (~45 km) konnten ausgemessen werden – und ein LockMart Release zur Raumsonde; auch Artikel hier (mehr), hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:15 MESZ] Abermals wurde die Amateur-Pluto-Karte auf den neuesten Stand gebracht, Australien lobt seine DSN-Antennen – und Don Dixon wusste alles schon 1979 … [23:45 MESZ. NACHTRÄGE: obiger Pluto als Rohbild, die Aufzeichnung der NASA-PK von heute, der Anflug aus LORRI-Sicht animiert (endet leider früh, aber hier geht’s weiter von einem anderen), ein aufgeregter Hangout nicht direkt Beteiligter, gewisse Zweifel an Pluto als Größtem im Kuiper-Gürtel (während LORRIs Durchmesser im Rahmen der Fehler genau derselbe wie der beste astronomische bisher ist, wie auch diesem Paper zu entnehmen), drei Essays hier, hier und hier und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]

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New Horizons ist perfekt auf Kurs und trifft die Zielbox

12’470 km über der Pluto-Oberfläche nahezu zentral: eine der Erkenntnisse von der noch laufenden ersten Flyby-PK. Auch zu hören: Plutos Durchmesser ist jetzt zu 2370±20 km bestimmt worden, marginal größer als Eris‘ (der aber mehr Masse als Pluto hat) und damit auch größer als erwartet – das bedeutet eine etwas geringere Dichte, einen höheren Eisanteil und eine niedrigere Troposphäre. Auch ist jetzt klar, dass es am Nordpol Stickstoff- und Methan-Eis gibt und dass der Stickstoff flüchtiger als gedacht ist und schon in größerer Distanz nachgewiesen wurde. [17:00 MESZ] Der Stickstoff wurde von PEPSSI schon – als Ionen – vor 5 Tagen registriert: Entweder ist die Quelle stärker, die Ionisierung effizienter, oder etwas fokussiert diese Ionen. Derweil weitere Artikel hier, hier, hier und hier. [17:30 MESZ] Und die neueste Version der Amateur-Karte, mit LORRI bis zum Abend des 11. Juli; das letzte OpNav-Bild vom Vormittag des 12. Juli wurde auf der Pk nicht gezeigt, nur neue Bilder für die PK morgen um 14:00 MESZ versprochen. [17:40 MESZ]

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Und nun auch Pluto vom Abend des 11. Juli mit 15 km/Pixel

Auflösung (laut der Tabelle ganz unten geplanter LORRI-OpNav-Bilder): Die amtliche Erläuterung sieht „mögliche“ Krater und Klippen. Während sich bei den Rohbildern nichts tut, scheinen die Featured Science Photos des APL jetzt die beste Quelle zu sein, während es bei der NASA mehr Text gibt. [3:15 MESZ] Ein köstliches Liedchen und ein paar Artikel u.a. hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [9:20 MESZ] Eine detaillierte Animation des Fly-By mit NewHo-Action und echter Oberfläche (natürlich wieder nicht vom Projekt sondern einem Fan), eine Bilderserie des wachsenden Pluto, eine deutsche Animation und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. [13:40 MESZ] Na endlich: Drei Plutos und zwei Charons vom Abend des 11. Juli – aus denen die Bilder oben & unten entstanden – gibt’s nun auch roh! Und schon hat sich einer dran versucht; auch mehr Artikel hier, hier, hier und hier. [15:20 MESZ] Auf Pluto sind bisher keine Krater evident, was für eine junge Oberfläche spricht, und der dunkle Fleck an Charons Pol, der ohne Beispiel im Sonnensystem ist, könnte irgendwie vom Pluto stammen, z.B. über diesen Austausch-Prozess. Auch ein Countdown, noch ein Live-Blog und eine Timeline und Artikel hier, hier und hier – und in 20 Minuten gibt’s via NASA-TV eine Pressekonferenz. [16:10 MESZ]

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Na, da ist ja doch ein neuer Charon vom 11. Juli aufgetaucht – auf dem neben der nun schon eine Weile bekannten dunklen Nordpolkappe auch je zwei Impaktkrater (dunkel mit hellen Ejekta) und zwei tiefe Schluchten (unten rechts) zu erkennen sein könnten. [1:55 MESZ] Mit diesem plötzlichen Release des Bildes – auf dem man seit dem Morgen Ortszeit saß – hatten sie auch vor Ort nicht gerechnet … [2:10 MESZ] Die großen Schluchten erinnern manche an Ariel oder auch an Tethys. [2:25 MESZ] Oder eher an Titania – und die Krater an Oberon. [2:55 MESZ]

Die Show beginnt – aber der freie Bilderstrom versiegt

Obwohl bereits noch bessere Pluto-Bilder als bisher auf der Erde sind, will man sie erst irgendwann heute vorzeigen: Mit der gefeierten Freigiebigkeit der letzten Wochen scheint es anderthalb Tage vor dem Flyby nun vorbei zu sein. Aber aus dem bisher Vorliegenden schuf ein Fan z.B. diese Simulation des Fly-By aus NewHo-Sicht mit echten LORRI-Bildern auf der Kugel: Wie man sieht, sind die kleinen dunklen Flecken auf der Rückseite, zwar dunkel aber im Charonschein vielleicht doch zu erkennen? Das war das verschwommene Bild im Anflug vielleicht doch nicht das letzte; allerdings werden sich die Kameras wohl mehr auf den Südpol konzentrieren und die Bilder nicht besonders gut sein. Abgesehen von den Kameras – Tabellen der geplanten Aufnahmen mit LORRI und Ralph – detektieren viele Instrumente Pluto & Charon noch nicht, aber LEISA schon, die bald die Chemie von ‚Wal‘ und Co. aufklären könnte. Der detaillierte Fahrplan für die kommenden Tage ist derweil geringfügig aktualisiert worden, es gibt eine animierte Infografik zum Flyby, eine Unmenge Aktivität bei den Fans der Bildverarbeitung (auch eine FAQ und noch mehr Threads) und andere Live-Blogs o.ä. etwa hier, hier und hier sowie hier. [1:45 MESZ]