Entdeckung des Bonner MPI für Radioastronomie in amerikanischen TV-Krimi erwähnt!

In der US-Krimiserie NUMB3RS trägt stets trickreiche Mathematik zur Lösung der Fälle bei: Entsprechend viele Akademiker spielen mit, wobei die Figur Larry Fleinhardt öfters auch mal astronomische Bemerkungen fallen lässt – die durchweg genau so gut recherchiert sind wie die mathematischen Methoden. Gestern lief in Deutschland die erste Episode der 6. (und vielleicht letzten) Season, Hangman bzw. Der Heckenschütze – in der sich Fleinhardt über Moleküle im Galaktischen Zentrum äußert. Gemäß der Untertitel des Originals sagt er (in Minute 10:26): „The max planck institute aimed a radio telescope at the particular cloud in the middle of the milky way. They were looking for amino acids. Do you know what they found? Ethyl formate. Which happens to be the same chemical that gives raspberries their flavor. The milky way tastes like raspberries.“

„The Max Planck Institute“ und „radio telescope“ konnte sich natürlich nur auf das MPI für Radioastronomie in Bonn beziehen – und ein MPIfR-Forscher war tatsächlich letztes Jahr 1. Autor eines Papers (als Preprint seit Februar 2009 verfügbar) mit dem ersten Nachweis von Ethyl formate, also Ameisensäureethylester, in der Molekülwolke Sgr B2. Das war auch Gegenstand einer PM des MPIfR: Dass das Molekül Himbeeren (teilweise) ihren Geschmack verleiht, war dort nicht zu finden, wohl aber – ebenfalls im April 2009 und nach einer Bemerkung des Autors – im britischen Guardian und in der Folge dann im Scientific American oder einem britischen Blog. Die Assoziation taucht seither gelegentlich wieder auf, z.B. in diesem oder diesem Artikel. Das „Milky Way tastes like raspberries“-Zitat aus NUMB3RS wiederum fanden dieser und dieser Blogger erwähnenswert: So kann man auch astronomische Erkenntnisse unter die Massen streuen …

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