Live-Blog zum nahen Erdbesuch von 2012 DA14

Allerlei Animationen von 2012 DA14 in Erdnähe oder auch Strichspuren oder Serien von solchen sind inzwischen veröffentlicht worden, z.B. auch hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, dazu Sammlungen hier und hier und ein Artikel aus Heppenheim. Der kubanische Bolide scheint bestätigt, und zum russischen gibt es den Versuch einer Bahnanalyse aus den Videos und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:55 MEZ am 16. Februar – Ende. NACHTRÄGE: besonders dynamische Videos hier, hier, hier und hier vom missverstandenen kleinen 2012 DA14, die Mühen seiner Verfolgung hier, hier und hier und wie die Erde seine Bahn verändert hat, sowie ein Stimmungsbild aus Russland, Zusammenfassungen hier und hier und bemerkenswerte Videos vom Boliden und dem ‚Einschlag‘ seiner Druckwelle, die Infraschall-Sensoren rund um den Gobusregistrierten]

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Energie des Airbursts noch größer: 500 kt TNT-Äquivalent

sind da gestern über Russland explodiert, hat die weitere Analyse von Infraschall-Daten ergeben, nach der der Körper – oben seine rekonstruierte Bahn – anfangs auch 10’000 Tonnen Masse und 17 m Durchmesser gehabt haben dürfte. Die Suche nach Meteoriten im See mit dem ominösen Eisloch verlief derweil ergebnislos und auch sonst wurden keinerlei Meteoriten gefunden, wilden Geschichten zum Trotz. Weitere Artikel hat’s auch hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – wo man mal eben das Wort „Meteorid“ erfindet und konsequent benutzt, aua! Dieses Video soll derweil eine weitere Feuerkugel zeigen, die gestern Abend über der San Francisco Bay gesehen wurde – während über den angeblichen kubanischen Boliden nach wie vor wenig bekannt ist. [14:15 MEZ]

Hier saust 2012 DA14 über den Himmel, aufgenommen mit einem simplen Teleobjektiv eine Stunde nach der Erdnähe! Und noch ein früheres Video aus Neuseeland, das hier näher beschrieben wird. [1:25 MEZ] Und noch ein Video, aus Italien – zeigt schön die Verlangsamung mit wachsendem Erdabstand. [2:10 MEZ] Nochmal vom russischen Airburst seismische Daten, Statements von Experten, noch ein Live-Blog (auch zu 2012 DA14) und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [2:45 MEZ] Und wer immer noch nicht genug von 2012 DA14 hat: Bei SLOOH hat gerade noch ein Webcast begonnen. [3:05 MEZ] Ein Bericht über Beobachtungen in Singapur und Nachgedanken hier und hier. [13:25 MEZ]

Die harten Fakten über den großen russischen Airburst

hat inzwischen der kanadische Impakt-Experte Peter Brown zusammengetragen, aus „initial information gleaned for multiple instrumental sources“: Danach erfolgte die Hauptexplosion um 4:20:26 MEZ in 15-20 km Höhe, nach 30 Sekunden Ablation während sehr flachem Fluges durch die Atmosphäre (im Video vage simuliert), in die der Asteroid mit 18 km/s eingedrungen war. Die Explosionsenergie betrug grob 300 kt TNT-Äquivalent, sicher aber mehr als 100 kt, was über dem Indonesien-Airbust liegt, und der Asteroid hatte zuvor einen Durchmesser von 15 m und eine Masse von 7000 t – diese Zahlen werden sich aber gewiss noch verändern. Weitere Artikel zum „wohl schwersten Meteoritenunfall der menschlichen Zivilisation“ hier, hier, hier, hier und hier. Und noch Artikel hier, hier und hier zu 2012 DA14, den inzwischen das Clay Center in Mass., USA, trackt. [0:45 MEZ]

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2012 DA14 live von der La Sagra Sky Survey, die ihn vor einem Jahr entdeckte (es ist der helle Punkt unten nahe der Mitte): Dieser Webcast der NASA funktioniert weiterhin, während einer aus Italien leider clouded out und einer von der ESA wegen Teleskopproblemen ausgefallen ist. Visuell per Großfeldstecher ging’s jedenfalls. Und hier noch der „Moment“ der größten Nähe auf NASA TV, ein völlig undokumentiertes Bild und tiefe Gedanken … [23:15 MEZ am 15. Februar] Die beiden kosmischen Ereignisse heute haben bereits US-Politiker alarmiert – das Thema Planetary Protection ist wieder ‚in‘, und auch Deep Space Industries hat schon wieder was zu sagen. Auch ein animated GIF des Boliden, weitere Artikel hier, hier, hier und hier – und ein angeblicher weiterer Feuerball in Kuba. [23:35 MEZ]

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Und schon entfernt sich der Asteroid wieder von uns!

In der Mitte ein Schnappschuss aus der NASA-Sendung im Moment der größten Annäherung (mit einem Bild aus der Nähe von Perth), oben die Bahn relativ zu den Erdsatelliten, von denen keiner bedroht war, und unten ein Experte bei Phoenix, der immer schon wusste, dass alles gut gehen würde. [20:30 MEZ] In 5 Minuten gibt’s eine NASA-Telecon zu dem russischen Airburst, der nach dem „überstandenen“ Asteroiden-Besuchhier unten Bilder – wieder in den Mittelpunkt rückt und zu dem sich hier Heidi Hammel äußert. [21:55 MEZ] Auf der Telecon heißt es, der Russen-Asteroid sei aus dem Hauptgürtel gekommen, Apheldistanz ca. 2.5 AU, mit Annäherung von der Sonne her – daher wurde er vorher nicht entdeckt. Die Explosionsenergie – bestimmt aus den vier nächstgelegenen Infraschall-Stationen – war mindestens 4-bis-5-mal größer als bei dem indonesischen Airburst von 2009. Oh, und 2012 DA14 wird in Heppenheim beobachtet – allerdings per Remote-Teleskop in Südfrankreich. [22:25 MEZ. NACHTRAG: Aufzeichnung der Telecon]

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Noch eine knappe Stunde bis zur größten Erdnähe des Asteroiden, und über 270’000 gucken im Augenblick diesen NASA-Webcast aus Australien (der beim Anklicken des Bildes aufgehen müsste). Derweil zum Russen-Airburst weitere Artikel hier, hier – die dort behaupteten historischen Todesfälle durch Meteoriten sind m.W. allesamt kontrovers – und hier. [19:30 MEZ] Die Phoenix-Sendung läuft – und auch das NASA-TV-Special fängt jetzt an. Während das Meteosat-10-Bild des Russen-Airbursts auf eine Karte geplottet wurde und die NASA auch an einer Sonderseite dazu arbeitet. [20:00 MEZ] Oh, wie hier zu erfahren ist, sollen ab 21:00 MEZ auch Teleskope in Europa 2012 DA14 webcasten. Noch 10 Minuten bis … [20:15 MEZ]

War der heutige Airburst der größte seit Tunguska 1908?

Das wird hier behauptet, da Messungen eines Infraschall-Netzwerks eine Explosionsenergie des Airbursts von mehreren hundert Kilotonnen TNT-Äquivalent ergeben hätten: Das schlüge zumindest einen indonesischen Airburst von 2009. Aber da gibt es noch zwei mutmaßliche „Tunguskas“ 1930 & 1935, die der heutige russische Airburst – oben ein Best-Of der Videos – nicht übertroffen hätte. Auch eine Bildergalerie der Folgen, animierte MeteoSat-Bilder, ein russischer Polizei-Bericht zum ominösen Eisloch, weiterführende Artikel hier, hier, hier und hier, ein britisches Erklär-Video, allerlei Agentur-Meldungen des Tages hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und noch mehr Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [17:30 MEZ] Erstaunlich: Phoenix macht eine Sondersendung ab 19:45 MEZ zum Russen-Airburst und NEA-Besuch! Zu ersterem weitere Notizen hier, hier und hier, vom letzteren neue Animationen & Bilder hier, hier und hier. [18:40 MEZ]

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Fast hätten wir den 2012 DA14 vergessen – da kommt er auf einer australischen Aufnahme von vor ein paar Stunden. Weitere Vorberichte zur größten Annäherung in vier Stunden hier, hier, hier, hier und hier. [16:20 MEZ] Die diversen geplanten Webcasts des Erdbesuchs beginnen zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten: Ab 18:00 MEZ will das JPL hier Live-Bilder aus Australien und Europa streamen (inklusive einer halbstündigen Sondersendung von NASA-TV ab 20:00 MEZ), von 20:15-21:00 MEZ soll’s was von der Planetary Society geben, ab spätestens 21:00 MEZ wollen das Baraket Obs. aus Israel, ab 23:00 MEZ das Virtual Telescope aus Italien, ab Mitternacht das Clay Obs. aus den USA und ab 3:00 MEZ das NASA MSFC und SLOOH von den Kanaren und/oder aus den USA Live-Bilder streamen. [17:00 MEZ] Upps, die erste Live-Übertragung – aus Australien – hat schon begonnen! [17:20 MEZ]

Neues Mini-„Tunguska“ steht in keinem Zusammenhang

Ein gewaltiger kosmischer Airburst heute früh über dem Südwesten Russlands, dessen Druckwelle – v.a. über zersplitternde Fensterscheiben – über 500 Menschen verletzte (von Todesfällen ist nichts bekannt), hat absolut nichts mit dem nahenden Asteroiden zu tun: Die Bahngeometrie war eine völlig andere. Ein Bericht über angebliche Meteoriten harrt noch der Bestätigung, und es gibt bislang keine glaubhafte Evidenz, dass irgendetwas Physisches den Boden erreicht hat (dass dieses Eis-Loch eine Impakt-Folge war, scheint noch reine Spekulation zu sein). Aber Videos der Feuerkugel – insbesondere wegen der in Russland weit verbreiteten Dash Cams – und des Eintreffens der Druckwelle gibt es Unmengen: große Sammlungen hat’s hier, hier und hier sowie einen Zusammenschnitt; sogar ein MeteoSat sah den Contrail. Erste Überlegungen zur Häufigkeit solcher Events (die 10 Meter Durchmesser sind derzeit nur eine sehr vage Vermutung), Live-Blogs aus Russland und England, frühe TV-Berichte hier und hier, ein Audio-Interview und erste Artikel in Russisch, Englisch (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und Deutsch (mehr, mehr, mehr und mehr) sowie weitere Links – wie hier und hier zu sehen ist, zieht 2012 DA14 derweil weiter friedlich seine Bahn. [14:30 MEZ]

Noch eine dramatische Animation des Vorbeiflugs, diesmal aus der Perspektive Singapurs, das in der Nähe des Punkts der größten Annäherung liegt und viele Informationen zusammen gestellt hat. Auch weitere – noch wenig aufregende – Amateuraufnahmen des Asteroiden, verbreitet vom JPL, und eine weitere (unvollständige) Webcast-Liste. [20:30 MEZ am 14. Februar] Mehr Hinweise gibt’s hier und hier – und noch ein „Alles über …“-Artikel. [21:15 MEZ] Planetary Resources nutzt den NEA für Werbung für die Arkyd-Satelliten zur NEA-Suche. [21:25 MEZ] Mehr Vorberichte hier, hier und hier – und ungefragte Experten stehen Schlange, während noch ein Webcast angekündigt wird. [23:25 MEZ]

Die letzten Zahlen zur größten Annäherung des Asteroiden

lauten – soeben berechnet mit JPL Horizons – 20:25 MEZ mit 34’051 km vom Erdzentrum oder (minus den Äquator-Radius der Erde von 6378 km, da die Annäherung über Sumatra erfolgt) 27’673 km von der Erdoberfläche; die Geometrie visualisiert auch dieses Video von Analytical Graphics. Mittlerweile gibt es auch eine weitere Analyse, dass 2012 DA14 – ein n-tv-Filmchen und ein BR-Artikel – keinem Satelliten näher als 1000 km kommt. Oh, und die DPA hat diesem Blogger – auf einen geharnischten Tweet hin – versprochen, das misslungene Video zu 2012 DA14 nach zu bessern … [15:00 MEZ] Vielleicht gibt’s ein „Erd“beben auf dem Asteroiden in Erdnähe? Auch ein Video zur Beobachtung (man möge 2012 DA14 „auflauern“) und ein Artikel. Und eine Party in Florida. [19:10 MEZ]

Intermezzo: Soyuz-Oberstufe verglühte über Mitteleuropa! Zahlreiche Beobachter verfolgten gestern Abend den langsamen Reentry der Oberstufe einer Soyuz, die zuvor Progress 18-M in den Orbit gebracht hätte: Obiges Video – mit kuriosem Titel – hat das gut getroffen. [13:45 MEZ] Im Gegensatz zum „Weihnachts-UFO“ von 2011 blickten diesmal alle gleich durch. [14:11 MEZ. NACHTRAG: zumal der Reentry recht genau angekündigt worden war]

Die Fakten – nicht dass sie irgendwie neu wären …

Alles Wesentliche zum nahen Vorbeiflug des ca. 45 m großen Near Earth Asteroids 2012 DA14 am 15. Februar, der immer mehr Interesse erweckt, hat bereits hier vor einem halben Jahr gestanden, mit dank neuer Astrometrie aktualisierten Zahlen hier – aber hier noch mal die zentralen Fakten, die so mancher „professionelle“ Berichterstatter nicht zu begreifen scheint:

  • Es hat nie eine begründete Befürchtung gegeben („Mal wieder sinnlosen Asteroiden-Alarm …“), dass dieser spezielle NEA dieses Jahr unseren Planeten treffen könnte – jedwedes Gerede von einer „noch mal davon gekommenen“ Erde führt in die Irre. (Ungefähr alle 40 Jahre kommt ein NEA dieser Größe der Erde ähnlich nahe, und im Schnitte alle 1200 Jahre ist mit einem Impakt zu rechnen, der vermutlich von der „Tunguska“-Klasse wäre.)

  • Es handelt sich auch genau so wenig um die engste – vorher vorhergesagte oder auch nachträglich berechnete – Erdpassage eines Kleinplaneten: Listen wie diese oder diese verweisen auf sieben bekannte nähere Besuche (ohne Berührung der Erdatmosphäre). Allerdings alles kleinere Brocken: Für Asteroiden größer als ca. 25 m ist der Fall durchaus ein Rekord, was sich auch in der ungewöhnlichen Maximalhelligkeit von 7 mag. am Himmel äußert.

  • Unfug ist es schließlich auch, dass diese Asteroidenpassage eine in irgendeiner Weise nennenswerte Bedrohung für Erdsatelliten darstelle: 2012 DA14 schießt von Süden kommend durch den deutlich weiter von der Erde entfernten Ring der geostationären Satelliten und kommt keinem aktiven Satelliten näher als 8000 km (und keinem inaktiven näher als 1950 km). Selbst wenn übrigens mal ein NEA den GEO-Ring selbst ‚treffen‘ sollte, wäre die Wahrscheinlichkeit eines Impakts auf einen Satelliten immer noch verschwindend gering.

Bleibt also nur das ungewöhnliche Himmelsschauspiel eines rasanten Feldstecher-Asteroiden, für dessen Bahnberechnung am eigenen Himmel die Software sowohl mit der topzentrischen Parallaxe wie der starken Krümmung der Asteroidenbahn durch das Schwerefeld der Erde klar kommen muss: Heavens Above liefert nach Eingabe der eigenen Koordinaten nützliche Karten. Erste Sichtungen von 2012 DA14 gibt es schon, etwa diese von heute mit 18 mag. neben 47 Tucanae, auch hier und hier beschrieben, weitere Beobachtungshinweise sind hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier („nehmen Sie Kontakt zu einem Astronomieverband in Ihrer Nähe auf“ …), hier, hier (für Oz) und hier zu finden, während NASA TV ausgiebig berichten wird und Webcasts u.a. vom Baraket Obs., dem Clay Obs. und weiteren Orten geplant sind sowie öffentliche Beobachtungen z.B. in Singapur.

Allgemeine & nützliche Artikel gibt es z.B. vom Remanzacco Observatory, der NASA (früher; von ihr auch das Video oben und ein weiteres, zu dem es auch eine B roll gibt), der Planetary Society, dem JPL und der ESA. Spezielle Aspekte des Besuchs diskutieren das NRAO (Rotations-Analyse per Radioastronomie), das JPL (Radarplanung), AGI (allerlei Animationen), die Planetary Society (Entdeckungs-Umstände), die U of AZ (allgemeine Asteroiden-Begeisterung) und Deep Space Industries (was ist 2012 DA14 „wert“; Debatte darüber). Weitere Artikel gab es auch hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier (Video), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und mit offensichtlichen Fehlern (vgl. die Fakten oben) hier, hier, hier und hier (früher). [1:50 MEZ] Besonders grottig auch dieses DPA-Video und dieser Artikel mit dem Satelliten-Märchen. [13:30 MEZ]

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6 Antworten to “Live-Blog zum nahen Erdbesuch von 2012 DA14”

  1. Men J. Schmidt Says:

    Sehr geehrter Herr Fischer,

    Zunächst möchte ich Ihnen für Ihre umfassenden Informationen, die zweifelsohne mit einem beträchtlichen Aufwand zusammen getragen und veröffentlich werden, gratulieren. Unermüdlich halten Sie eine gewaltige Menge von Interessierten Fach- und Amateurastronomen und ebenso viele Raumfahrtinteressierte über das Neuste im und rund um den Weltraum auf dem Laufenden. Machen Sie weiter so.
    Was ich aber als störend empfinde ist die Tatsache, dass ihre Mitteilungen immer wieder andeuten, dass die gesamte Astronomie und Raumfahrt Gemeinschaft schlicht Amateure sind welche die Welt mit Falschinformationen bepflastern. Dem ist nicht so! Vielmehr ist es eine Ansichtssache wie ein Ereignis verkauft wird. Nur ein Beispiel unter vielen: Auch wenn absolut klar ist dass der Asteroid 2012 DA14 die Erde nicht treffen wird, darf doch ein Journalist durchaus schreiben „dass wir nochmals davon gekommen sind“. Damit wird keine Information verfälscht sondern das Ereignis gewinnt höchstens an Spannung (muss vermutlich wegen den Absatzzahlen der Zeitung oder Mediums auch sein). Ich bin der Meinung dass eine Berichterstattung zu einen Ereignis korrekt wiedergegeben werde soll, sie darf aber durchaus auch von Spekulationen begleitet sein ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Oder was soll die Bemerkung „ungefragte Experten stehen Schlange“? Zum Beispiel Andrew Cheng, vom Applied Physics Laboratory der JHU ist ein absoluter Profi und es ist schön wenn solche Leute der Öffentlichkeit Rede und Antwort stehen. Ich finde es einfach schade wenn immer mit dem Mahnfinger des Besserwissers auf die anderen gezeigt wird. Niemand ist vollkommen und deshalb sollte man auch über die Fehler der anderenhinwegschauen.

    Freundliche Grüsse

    Men J. Schmidt

  2. skyweek Says:

    Lieber Herr Schmidt,

    muss man denn heutzutage jede schelmische Bemerkung mit einem Smiley garnieren? PMs wie die des APL gibt es wie Sand am mehr: Zu akuellen Ereignissen werden die Experten der eigenen Institution den Medien angedient, die zu diesem Zeitpunkt natürlich noch „ungefragt“ – genauer: „unbefragt“ – sind, danach dann hoffentlich bald nicht mehr. 🙂 Und man kann das durchaus bemerkenswerte DA14-Encounter schon in den korrekten Gesamtkontext – ein once-every-40-years-event, wie das JPL erklärt – stellen, ohne es künstlich auf zu bauschen. Dafür sorgt das Universum mit dem wahrlich ungefragten Extraknaller von heute Morgen schon von ganz allein …

  3. 2012 DA14 und der russische Feuerball | Astrofan80's Blog Says:

    […] Universe Today, Skyweek 2.0, Go for Launch, Himmelslichter, Clear Sky Blog,  Sammlung von […]

  4. Eolomea Says:

    Sehr geehrter Herr Fischer,

    welches der „üblichen“ Astronomieprogramme wäre denn in der Lage, für die Bahnberechnung wie im Falle von 2012 DA14 sowohl mit der topozentrischen Parallaxe wie auch der starken Krümmung der Planetoidenbahn durch das Schwerefeld der Erde klar zu kommen? Oder ist das aufgrund der erforderlichen Daten- und Algorithmenbasis nur über eine Nutzung von Onlineangeboten wie z. B. Heavens Above möglich? Guide und Stellarium sind meiner Einschätzung nach für so einen Vorbeiflug nicht gemacht.

    Mit freundlichen Grüßen

  5. skyweek Says:

    Heavens Above war sicher die beste – und einfachste – Lösung, schnell zu einer ‚privaten‘ Sternkarte zu kommen; m.W. wurde aber für Guide noch rechtzeitig ein Plug-In programmiert, bei dem der Asteroid in seiner Erdnähe wie ein Erdsatellit auf einer hyperbolischen Bahn betrachtet wurde.

  6. PANSTARRS über Deutschland – in einer Tabelle | Skyweek Zwei Punkt Null Says:

    […] sieben Videos des Ereignisses vom 15. Februar – ausgiebig erwähnt in Einträgen hier, hier und hier – sind tschechische Astronomen zur einer detaillierten Bahnanalyse gelangt, […]

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