Ein ganzes Stadtviertel voller Weltraumkunst!

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Wer in der kommenden Woche ein Geschäft im Kölner „Veedel“ Sülz/Klettenberg aufsucht (oder das Büro der SPD oder den Zahnarzt), wird mit einiger Wahrscheinlichkeit etwas Unerwartetes vorfinden: Kunst! Und zwar astronomische! Denn die nun schon im siebten Jahr seit 2002 veranstaltete Aktion Kunst im Carrée wurde von Projektleiterin Brigitte Hellwig dieses Mal unter das Thema „Firmanente + Gestirne“ gestellt, direkt inspiriert durch das International Year of Astronomy. Regelmäßig besucht sie nämlich die Webseite der UNESCO auf der Suche nach ‚amtlichen‘ Themenjahren, und das IYA passte genau ins Konzept.

Schwieriger gestaltete sich zunächst zwar die Suche nach Künstlern mit astronomischem Portfolio, aber am Ende war wieder ein bunter Strauß aus zum Teil verwegen originellen Beiträgen zusammengestellt, der in einem zweiten Arbeitsgang den Sülzer Einzelhändlern schmackhaft gemacht werden musste: Gegen die Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten gibt es die Auflistung in einem Flyer, für dessen Druckkosten noch ein bescheidener Obulus anfällt. Unterstützt auch von der nahen Volkssternwarte, die schon mal ihre Teleskope auffährt, standen schließlich 34(!) Schauplätze für insgesamt 40 Künstler fest, ein Drittel im Veedel selbst ansässig. Und was gibt es da – noch bis zum 1.11. – nicht alles zu sehen!

Da waren z.B. Sternstrichspuren umgesetzt worden, der Blick durch ein Teleskop der Sternwarte Hoher List hatte G. Ludwid zu einer ungewohnten Sicht auf den Kugelsternhaufen M 71 gebracht, A. Brauner „malt“ mit dem Mond (eine Technik, die sie bei einem ‚Unfall‘ mit einer Polaroidkamera entdeckte), kosmische Gemälde finden sich in Accessoire-Läden oder zwischen Herrenmode wieder – oder beim Zahnarzt! Den Preis für die beste künsterische Leistung erhielten diese schwarzen Sonnen von S. van Sierenberg – aber das verblüffendste Werk der KiC Nr. 7 sind wohl Sternbilder aus Fischen aus Plastikflaschenresten im Fenster einer Buchhandlung. Und zusammen erfüllt dieser Ausstellungsmarathon – die Begehung nach der heutigen Vernissage dauerte fast 4 Stunden! – den Anspruch des IYA auf’s Beste, neue Zielgruppen mit Astronomischem zu überraschen. NACHTRAG: eine Nachwirkung dieser Aktion?

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2 Antworten to “Ein ganzes Stadtviertel voller Weltraumkunst!”

  1. Astronomie & Kultur: noch mehr Begegnungen im IYA « Skyweek Zwei Punkt Null Says:

    […] dieser Tage sind allerlei spannende Ergebnisse solcher Bemühungen zu sehen, sei es bei einer flächendeckenden Kunstaktion in Köln oder einem astrogeschichtlich korrekten Theaterstück aus Aachen. Ein besonderes Highlight […]

  2. Das war das IYA in Deutschland: „Wir schreckten vor nichts zurück“ « Skyweek Zwei Punkt Null Says:

    […] des Landes – „schreckten vor nichts zurück“, seien es SternenZelte und -Feste, verwegene Kunstaktionen, Theaterstücke, Konzerte. Auch wenn das über allem schwebene IYA-Label bald Geschichte sein wird: […]

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